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1. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 47

1835 - Berlin : Dümmler
41 Schweiz. Italien. Skandin. Norden. 1386 Der Sieg bei Sem- pach (Arn. Winkelried) über Leopold v. Oestreich, und spätere Siege Nach P. Gregor's Ix. Rück kehr „ach Rom entsteht 1378 das päpstl. 'Schisma durch Wahl eines Pap- stes zu Avignon und zu N o m. Das Reich Neapel wird durch inneren Kampf zwischen der Uugarschen u. Anjouschen Parthei zerrüttet. Die Bisconti erhalten », Kaiser Wenzel die Her- zogswürde üb. Mailand zweiten Halste d. Zahrh. aufs neue unter König Waldemar Iii. Nach ihm wird seine Toch- ter Margaretha Kö- niginn zugleich in Norwegen und Dä- nemark. Dieselbe erwirbt durch Unterstützung der gegen ihren König sich auflehnen- den Schweden auch d. Schwedische Krone, und vereinigt 1397 durch die Union Slavischer Norden. Polen. Preußen. Rußland. Seit dem gewinnen die Türken im- mer mehr festen Fuß in Eu- ropa, '■n Nach dem Erlöschen der Pia- si ischen Fürste„ in Polen mit Casimir d. Gr. und kurzer Bereinigung von Polen und Un- garn unter Ludwig d. Gr. geht die Herrschaft über Polen an die Jagellonen von Litthauen über, welches später mit Polen vereint wurde. Byzantiner und Osmanen. 1362 ihr Sultan Murad I. macht Adria- nopel zu seiner Residenz, und gründet seine Macht durch Er- oberungen gegen die Bulgaren und Servier. Mit dem Ende 8ee. 1ä ist das By- zantin. Reich durch den sieg- reichen Sultan Bajessid, der in der Schl, bei Nicopolis die Ab- wehr der Europ. Mächte unter Sieg-

2. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 49

1835 - Berlin : Dümmler
49 Schweiz. Italien. Skandin. Norden. Slavischer Norden. Polen. Preußen. Rußland. Byzantiner und Osmanen. bewirken einen 50jährigen Frie- den mit Oestreich, während dessen nach einander noch 5 Orte zum Bunde der Schweizer hinzutreten. Die einzelnen Städte vergrößern sich durch Erwerbung fremder Gebiete. 1409 Das Concil zu Pisa wählt einen neuen Papst, während der römische und avi- gnonsche ihre Abdankung ver- weigern. 1417 Die Kirchenspaltung hört auf mit dem zu Cost nitz einmüthig gewählten Papst Martin V. Daraus entstehen bald Uneinig keiten unter ihnen, zu Cal mar den gan- zen Skandinavischen Norden erblich un- ter Einem Haupte. Ihr Nachfolger Erich, schwach u. bald verhaßt, Seit Anfang 8ec. 15 erneuern sich die fast fortwährend unglücklichen Kämpfe des deutschen Ordens mit Po- len. Zugleich bricht Zwist unter dem deut- schen Orden selbst aus zwischen dem hohen u. niederen Adel, mund von Ungarn vernichtet, schon der Auflösung nahe und tribut- pflichtig, und wird nur gerettet nach 1402 Bajessid's Niederlage durch den asiatischen Erobe- rer Timur in d. Schlacht bei An- cyra. u> die Ordensstädte streben nach reichsständischer Freiheit, machen Die Türken gewinnen bald ihre alte gemeinsame Sache mit den Edel- Macht wieder, leuten, und offener Krieg auf Anlaß 1431 Aus dem Concil zu Ba- sel wird die lange gewünschte Kirchenreformation unter Wi- wird in allen 3 Rei- chen abgesetzt, u. sein G

3. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 35

1835 - Berlin : Dümmler
35 s England. Skandinavischer Norden. Bpzantinisches Reich. Asien. der entrissen, u. d. angelsachs. Konig Eduard Iii. (eonkessor) kehrt zuruck. Hans der Komnenen und der Dukas, 1056 —1204. Bildung ir. Wissenschaft werden durch die Fursten gefordert. — Seldschuken, Kumanen, Kreuzfah- rer treten als Feinde des Reichs auf. 1056 Isaak Comnenus, Feldherr, bemachtigt sich des Throns. schnke Togrul-Begh nimmt den Gaznaviden einen Theil ihrer Herr- sst)aft, verdrängt in Bagdad die Bu- jiden, u. gründet die Herrschaft der Seldschuken. Das Hans der Stenkil herrscht in Schweden v. d. Mitte des Ix. bis ins 3te Jahrzehnt des Xii. Iahrh. Das Heidenthnm erhält sich im Kampf gegen das Christenth., u. erzeugt in Schweden eine Trennung d. Reichs. Normannische Konige, 1066 —1154. 1066 Wilhelm I., der Eroberer, wird durch d. Sieg ub. Harald bei Hastings Kg. v. England. Wandelt die Angelsachs. Verfaffung in die Normannische Lehnsverfassg um. (Baronie» — Ritterguter.) Dieselben breiten sich in Kleinasien (Reich Jconiungt u. Syrien ans. Wilhelm Ii. ist im Streit begriffen mit s. Ben- der Robert von d. Normandie. ' .. • . ■■ T-:T:\ 1081;—1118 Alexitts Comnenus, Zeitgenosse des ersten Kreuzzuges. Gegen Ende d. Xi. Iahrh. Das Seid, schukenreich löst sich in kleinere Herr- schaften auf. E 2

4. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 41

1835 - Berlin : Dümmler
41 England. Joyaun, wegen Besetzung des Erzbiöth. Kanterbury mit P. Jnnoc. Iii. zerfalle», g eba un t, u. 1208 abgesetzt, erhalt sein Reich als Lehn des Papstes wieder; 1215 mufi, von d. Grosien gezwungen, die magna charta liberta- tum ans stellem 1216-1272 Heinrich Iii., minderjâhrig. Seine Schwâche, .Unfahigkeit, Begün- stigung der Auslander, Verletznngen der magna charta, u. Bedrück'ungen erzeugen Unzufriedenheit u. Gâhrun- gen un Reiche. Skanbin. Norden. Slavischer Norden. Nußl. Polen. Preußen. Byzantinisches Reich. tiner werden unterworfen, Constantinopel eingenoinmen, und ein Lateinisches Kaiserthum, 1201.—1261, gegründet, während die ge- flüchteten Griechen die neuen Reiche Nicäa (Theodor Las- caris) Trapezunt (Alexius Comnenus) u. das Despotat in Epirus, Thessalien u. Aeto- lien gründen. Asien und die Kreuzzüge. Diese gehen wieder ver- loren unter Kg. W a l- demarll., der v.den Deutschen geschlagen wird. Seitdem sinkt Dänemarks bisher im Nord, vorherrschende Macht. 1230 D. Po ln. Herzog Conrad von Masovien ruft die deutschen Ritter unter Hermann v.salza, u. siedelt sie an zur Abwehr ge- gen die heidnischen Preußen: Kais.fried- rich Ii. belehnt den Orden mit dessen Eroberungen. Mitte des 13. Jahrh. Rußland, Ungarn, Polen wird von den M o n g o l e n über- sch wem int, die, bei Liegnitz geschlagen, sich zurückziehen, aber in Rußland 2 Jahrh. lang herr- schen, so daß d. russi- schen ' Großfürsten den Das Reich Nicäa bekriegt das ohnmächtige lateinische Kaiser- thum. 1218 Kg. Andreas Ii. von Ungarn und Schaaren aus dem Skandinavischen Norden ziehen nach Palästina; ein vergeblicher Ver- such wird gegerr Damiette in Aegypten ge- macht. 1228 Kais. Friedrich Ii. schifft v.italien mit einem Kreuzheer gegen den Willen des Papstes nach Palästina, u. gewinnt Jerusalem durch Vertrag mit dem Aegyptischen Sultan. Jerusalem geht den Christen wieder verloren. 1219 Kg. Ludwig Ix. v. Frankr. mit s. Brüdern führt ein Kreuz Heer nach Aegypten, nimmt Damiette, erleidet e. Niederlage, und wird gefangen. Die Mamelukken-Sultane v. Aegypt. nehmen Palästina ». Jerusalem in F

5. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 51

1835 - Berlin : Dümmler
51 Schweiz, Italien.. Skandin. Norden. Slavischer Norden. Polen. Preußen. Rußland. Byzantiner und Osmanen. der von Zürich gegen Gla- rus u. Schwyz in Anspruch genommenen Erbschaft d. Gra- fen v. Toggenburg. Kaiser Friedrich, verbündet mit Zürich gegen die Schwyzer, zieht französ u. burgundische Söldner hinein, die aber 1444 nach dem Heldentod d. Schweizer bei- St. Ja- cob sich wieder zurück ziehen Dann suchen Frankreich u. der deutsche Kaiser den Bund der Schweizer; diese wehren Carl d. Kuh- », c n v. Burgu „ dab inde n Schl. bei G.ranson u. bei Murte», 1477 % werden durch dessen Tod in der Schlacht bei Nancy von weiteren Gefahren befreit. derspruch des P. Eugens Iv. ernstlich begonnen. Papst Eugen beruft dagegen ein neues Concil, und wird vom baseler abgeseßt, das einen neuen P. wählt, so daß eine neue Kirchenspaltung entsteht, bis der baseler P. abdankt. Im Reich Neapel bemächtigt sich nach langem Kampf Alfons V. v. Aragonien der Herrschaft. Mit P. Plus Ii. (Aeneas Syl vius) Beschluß, daß vom Papst kein? Appellation an ein Con- cil gültig sei, hört der seither geäußerte Einsiuß der Eonei- lien wieder auf. Schwestersohn Christoph als Kg. anerkannt. Bei seinem Tode trennt sich Schwede n durch die Königs wähl Carl's Vh!. (Knutson), und Dänemark durch die Wahl Christian's I. v. Oldenburg, der i,n Kampf mit Schweden auch den Besitz v. Nor- wegen behauptet. Während nach Carl's Vili. Tode in Schweden die Familie der Sten Sture als Reichsverweser wal- tet, setzt Dänemark die kündigen mit diese»; dem Orden den Gehorsam auf, indem sie sich dem Könige von Polen unterwer fen, so daß der Kämpf des Or- dens gegen Polen mit erneuerter Anstrengung fortgeht, und 1466 durch den Thorner Frie- den mit Abtretung pines großen Theils des Ordens- landes und Lehnsabhängig- keit des übrigen von der Polnischen Krone endigt. In Rußland beginnt seit Iwan I., der den Mongolen d. Tribut verweigert, unter glück- lichen Kämpfen gegen dieselben des Landes Unabhängigkeit u. Freiheit. — Iwan I. wird selbständiger Herr- scher in Rußland (mit ihm be- G 2 und vernichte!» ' 1444 in der Schl, bei Varna das ge- gen sie vom Papst aufgcbotene Kreuz- heer (Wladislav v. Polen u. Ungarn fällt). 1453 Sultan Muhamed Ii. er- stürnit endlich Constantinopel. — Der letzte griech. Kaiser Constantin Ix. fällt bei der Vertheidigung, und das By- zantin. Reich hört auf. Seitdem wächst die Gefahr durch die Türken für Ungarn (Joh. Hunnya- des und Matthias Corvin) und für das westliche Europa überhaupt. Die Benetianer kämpfen mit Verlust (Negroponte) gegen die Türken — nur die Rhodiser widerstehen allen Angriffen.

6. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 59

1835 - Berlin : Dümmler
La Italien. England. Slavischer Norden. Rußland. Polen. Preußen. Schweden. Danemk.u. Norwegen. Türken. deutenden Landbesitz in Italien. Nach dem Unterliegen d. fran- zösischen Macht durch die heilige Ligue, kommt Mai land an Max. Sforza. 1515 Auch dieser büßt wieder seine Herrschaft ein in der Schl- bei Marignano gegen Franz I. v. Frankreich. Durch die Kriege zwischen Carlv. u.franzi, kommt Mailand wieder unter die Herrschaft Carl's V., der auch d. Reich Neapel besitzt. (Mailand bleibt bis 1713 bei Spanien.) 1528 Genua wird durch An- dreas Doria von französi- scher Herrschaft frei, und bildet unter inneren Par- theikämpfen wieder eine Republik. nimmt mit der heiligen Li gue am Kriege gegen Frank' reich Theil; wird von seinem Minister W o l se y als Bündner Kai- ser Carl's V. im Isten Kriege gegen Franz I. gewonnen, und wechselt in den folgenden Kriegen als Bündner des Einen oder des Anderen. 1512 wählt Albrecht v Brandenburg - Culm- bach zum Hochmeister der den Vasalleneid wen gert, und desihalb mit Sieg- mund von Polen 1519 in einen nachtheilig ge- führten Krieg verwtk- kelt wird. 1525 Beim Abschluß des „ ewigen Friedens zu Kra- kau^ wird Albrecht mit Annahme des schon in Preu- ßen verbreiteten evangeli- schen Glaubens Erbher- zog v. Preußen unter Polnischer Lehnsho- heit. Johann's Sohn u. Nachfolger Christian Ii. setzt sich im Kamps gegen Sten Sture, der im Treffen fallt, 1520 in den Besitz von Schweden, u. wird von den Schwedischen Standen als König anerkannt — läßt die edelsten Schweden zu Stockholm hin- richten (Stockholmer Blutbad). Aber Gustav Basa wird, mit Lübecks Unter- stützung Schweden geg. Dänem. in Aufstand bringend, 1521 zum Reichsvorsteher in Schweden, und 1523 zum Könige gewählt, worauf Dänemark im ewigen Frieden Schweden aufgiebt Haus Basa, 1523—1654. 1623-60 Gustav I. Die lutherische Lehre breiter sich aus, und wird 1527 vom Reichstage vorläufig anerkannt (Beibehaltung d-Bischöfe). Die eingezogenen katholischen Kirchen- und Klostergüter werden meistentheilö denkö- ssg. Johann wird von der Geistlichkeit und dem Adel gestürzt, der Friedrich!, v. S ch l e s w i g mit beschränkender Wahl- capitulation zum Thron er hebt. Die unter ihm sich aus breitende lutherische Kirche (in Norwegen bleibt der Katholicisnms noch herr- H 2 Unter der Regierung d. Sultans Selim!., u. besonders seines Nach- folgers 1520—66solimanii. dehnen sich die türki- scheneroberungen in Asien (Syrien u. die neue Persische Dy- nastie d.sosi's) Afrika (Aegypten, Mamelu- ken-Sultane) u. Eu- ropa (Moldau, Un- garn) weiter aus. Auchtürkischesee- macht bildet sich — Rhodus wird den Jo- hanniter-Rittern entris- sen, die sich von dort nach Malta ziehen. Solimán I!. befein- det fortwährend (bis zu seinem Tode vor Sigeth, Zrini) die Macht des deut- schen Kaisers durch Unterstützung des Sie-

7. Theil 2 - S. 154

1867 - Berlin : Dümmler
154 Xiv. Preußen als Großmacht. bis an die Donau hin Alles in Schrecken. Erst später kam die Reichsarmee dem bedrängten Lande zu Hülfe, als die Preußen schon längst ihre Beute in Sicherheit gebracht hatten. Der Wiener Hof war mit diesem Zuge der Preußen nichts weniger als unzufrieden. Die ansehnlichsten Reichsfürsten wur- den dadurch gezwungen, auf eigene Hand mit Preußen wegen des Friedens zu unterhandeln, und Oesterreich sah sich dadurch der Verlegenheit überhoben, den Reichsständen, die ihm Hülfe geleistet, alle aufgewandten Kosten zu vergüten, wie es zu An- sang des Krieges versprochen hatte. Die Franzosen hatten für diesen Feldzug zwei Heere aus- gerüstet, von denen das eine 80,000 Mann stark unter dem Prinzen Sou b i s e und dem Marschall d' Etröes in Hessen, das andere 30,000 Mann stark unter dem Prinzen Conde vom Niederrhein aus operiren sollte. Gegen das Hauptheer führte der Herzog von Braunschweig selber den Oberbefehl, gegen das kleinere der Erbprinz von Braunschweig. Nachdem es jenem gelungen war, am 24. Jnni durch den Sieg bei Wilhelms- th a l die Franzosen über die Fulda zurückzuwerfen, vereinigten sich im August die beiden feindlichen Heere in den Lahngegenden, um die Verbündeten mit überwiegenden Kräften anzugreifen. Die Ausführung dieses Planes gelang jedoch nicht nur nicht, sondern Kassel mußte sich sogar, von aller Hülfe abgeschnitten, den 1. November ergeben, und da gleich darauf, am 3., der vor- läufige Frieden zwischen England und Frankreich zu Fontaine- bleau abgeschlossen wurde, so hatten die Feindseligkeiten ein Ende; der Herzog legte den Oberbefehl nieder und ging nach Braunschweig zurück. Wenn aber auch in diesem Frieden unter anderem bestimmt war, daß beide Theile ihre bisherigen Ver- bündeten nicht ferner unterstützen wollten, so behielten doch die Franzosen aus Rücksicht gegen Oesterreich das preußische West- falen besetzt, und versprachen nur im Januar 1763, als Friedrich die preußischen Truppen sowie die aus englischen in seine Dienste übergetretenen Freischaaren gegen Wesel schickte, jene Länder keinen fremden Truppen zu übergeben. Erst im März nahm der König von diesen Landen wieder Besitz. Oesterreich, aller seiner Verbündeten beraubt, war jetzt um so mehr zum Frieden geneigt, als Sachsen, um nicht seine Län- der gänzlich der Verwüstung preisgegeben zu sehen, sehr lebhaft aus Abschluß desselben drang. Der sächsische Geheimrath Fritsch eröffnete dem König, wie Maria Theresia zum Frieden geneigt sei; in Folge dessen wurde v. Herzberg beauftragt, preußischer-

8. Theil 2 - S. 252

1867 - Berlin : Dümmler
252 Xiv. Preußen als Großmacht. satzung, französische Truppen häuften sich an den Grenzen, der Rheinbund wie Polen rüsteten. Vergeblich hatte Hardenberg dem Kaiser ein Bündniß angeboten, lange schwankte Napoleon, ob er- es annehmen sollte — und er hat es nachmals schwer bereut, daß er nicht Preußen völlig vernichtet, bevor er gegen Rußland aufgebrochen wäre —; endlich kam ein solches am 24. Februar 1812 zu Stande. Preußen sollte zum Kriege gegen Rußland 20.000 Mann stellen, ohne jedoch sein Heer deshalb zu vergrö- ßern; mit Ausnahme von Potsdam als der Residenz des Königs sollte das ganze Land den französischen Heeren offen stehen, keine neue Aushebung durfte gemacht, keine Dislocation der Truppen vorgenommen werden, und bei dem dereinstigen Frieden sollte es nach Verhältniß seiner Lasten und Dienste Gebiets-Entschädigung erhalten. Diese harten Bedingungen schlugen den Muth der Pa- trioten so gänzlich nieder, daß Hunderte von Officieren aus der Armee austraten, und daß selbst Scharnhorst und Gneisenau ihre Stellung aufgaben. Vortheilháster war das Bündniß, das Oesterreich mit Frank- reich abschloß. Es stellte ein Hülsscorps von 30,000 Mann, das unter österreichischem Oberbefehl gesondert bleiben sollte, und es wurden ihm für diese Hülfe reiche Gebiets-Vergrößerungen in Aussicht gestellt. Bei solchen Vorbereitungen waren die fer- neren diplomatischen Verhandlungen mit Rußland nur bloße Formsache; sie wurden von Napoleon nur geführt, um der großen Armee Zeit zu lassen, sich allmählich gegen die russische Grenze vorzuschieben. Aufs neue wurde Preußen mit empören- der Willkürlichkeit behandelt. Die Erpressungen aller Art, von den obersten französischen Befehlshabern bis zum gemeinen Soldaten herab verüht, erfüllten die Herzen der Bedrängten mit so großer Erbitterung, daß das Schlimmste zu befürchten war. Im Mai 1812 war Napoleon in Dresden, wo ihn der Kaiser Franz und Friedrich Wilhelm begrüßten, und am 22. Juni, auf dem Wege ;um Niemen, verkündigte er seinem Heere den Be- ginn des zweiten polnischen Krieges. Von den 600,000 Mann, die auf dem Marsche nach Rußland waren, überschritten zunächst 450.000 Mann die Grenze; die Russen hatten kaum die Hälfte dieser Zahl entgegen zu stellen, wozu noch der Nachtheil kam, daß die Einheit im Oberbefehl mangelte, da der commandirende Barclay de Tolly als Liefländer den Stockrussen ein Dorn im Auge war. Auf dem äußersten rechten Flügel der großen Armee standen die Oesterreicher unter Schwarzenberg; das preu-

9. Theil 2 - S. 303

1867 - Berlin : Dümmler
Zweiter Pariser Frieden. 303 wurde unter die Verbündeten vertheilt. Bis zur vollständigen Abtragung dieser Kriegssteuer sollte eine Beacht der Verbündeten von 15o,Ooo Mann unter Wellington's Oberbefehl auf fran- zösischem Boden bleiben und auf Kosten des Landes unterhalten werden; zu diesem Zwecke wurden ihnen achtzehn Festungen an der niederländischen und deutschen Grenze eingeräumt. Durch Blücher's Bemühen war auch die Forderung durchgegangen, daß die von den Franzosen geraubten Kunst- und literarischen Schätze den betreffenden Eigenthümern zurückgestellt würden. Es ist oben der verwickelten Verhandlungen Erwähnung geschehen, welche auf dem Wiener Congreß in Bezug auf die Entschädigung Preußens, namentlich für seine früheren polnischen Besitzungen, durch Sachsen hervorgerufen wurden, und daß kaum die Mittel sich fanden, Preußen auf seine frühere Größe zurückzubringen, geschweige denn, ihm für seine außerordentlichen Anstrengungen eine besondere Genugthuung zu verschaffen, wie es billig gewesen wäre. Daß Preußen sich durch seine Groß- thaten außerordentlich hervorgethan hatte, das konnte auch der bitterste Neid nicht in Abrede stellen; es fehlte aber viel daran, daß es bei den für ihn so ungünstigen Verhandlungen sich als Großmacht gezeigt hätte. Seine Diplomaten verstanden es nicht oder verschmähten es, wie es nöthig gewesen wäre und wie es selbst kleinere Staaten mit großem Erfolge thaten, sich vorzudrängen und das große Wort zu führen, und einer späteren Zeit blieb es vorbehalten, dem Staate das Gewicht unter den Großmächten Europa's zu sichern, das bereits Friedrich Ii. bei einer halb so großen Macht mit allgemeiner Anerkennung be- hauptet hatte. Zunächst mußte es sich damit begnügen, wenig- stens äußerlich seinen alten Platz einzunehmen. Die Wiener Congreß-Akte, die am 9. Juni 1815 unterzeichnet wurde, räumte ihm denselben wieder ein. Die nachfolgenden Bemer- kungen sollen eine kurze Uebersicht der Besitzungen gewähren, welche ihm zugesichert wurden. Von dem Herzogthum Warschau erhielt Preußen die alt- preußischen Gebiete: das Cu lm er land nebst Thorn sowie den ihm 1807 entzogenen Theil des N etz - Districts zurück, ferner die jetzige Provinz Posen, deren Länder -Complex mit dem Titel „Großherzogthum" bezeichnet wurde, und außer- dem das seit 1807 zu einer freien Stadt erklärte Danzig.

10. Geschichte und Geographie - S. 191

1886 - Hamburg : Meißner
— 191 — stiegen die Beiden der Belagerung immer höher. Die Lebensmittel wurden sehr teuer; dazu drückten noch die häufigen Lieferungen an die Soldaten. In den zahlreichen Hospitälern entstanden bösartige Krankheiten, welche sich auch in der Stadt verbreiteten. Sehnsüchtig hofften darum die Bewohner auf baldige Erlösung. Aber erst am 31. Mai 1814 zogen die Verbündeten ein, nachdem kurz vorher die Franzosen die Stadt verlassen hatten. * 4- Neuordnung Europas auf dem Wiener Konarek, 1814-15. Die Hauptbestimmungen des Kongresses sind folgende: 1. Preußen erhält feine früheren deutschen Länder zurück, außer einigen Teilen, die an Hannover und Bayern kommen-außerdem Posen, die Hälfte vom Königreich Sachsen, Westfalens Jülich, Berg, Trier, Köln. Gegen Lauenburg, das es von Hannover übernommen hat, tauscht es von Dänemark (Schwedisch-Pommern ein. Es bleibt also ein wesentlich deutscher (Staat. 2- Österreich erhält Galizien von Rußland, außerdem die manschen Provinzen, die Lombardei, Venetien, Tirol und Salzburg (die beiden letzten von Bayern). 3. Rußland erwirbt das Königreich Polen. 4. Großbritannien behält Malta, Helgoland und das Kapland. - 5. Holland und Belgien werden zum Königreich der Niederlande vereinigt (unter Wilhelm I. von Dranien). 6- In den südlichen romanischen Staaten werden die alten Fürstenhäuser wieder eingesetzt. 7. An Stelle des deutschen Reiches wird der deutsche Bund errichtet mit 39 selbständigen Staaten (darunter die 4 freien Städte Hamburg, Bremen,^ Lübeck, Frankfurt a. M.). Der Bundestag zu Frankfurt a. M., bestehend ans den Vertretern der einzelnen Staaten leitet unter Österreichs Vorsitz die Geschäfte. Die Sehnsucht des Volkes nach Kaiser und Reich und Einheit wurde also nicht erfüllt. dev Zeit von 1815 bis zur Gegenwart. 1. Kurzer Überblick über die Zeit bis zur Juli-Revolution 1830. Nach Beendigung des gewaltigen Kampfes gegen den Korsen schleifen noch zu Paris (Sept. 1815) auf Anlaß des Kaisers Alexander d:e drei fürstlichen Sieger in edler Begeisterung den '.heiligen Bund", m welchem sie anerkannten, daß nach der Lehre hrrsti alle Christen eine durch Bruderliebe geeinigte Gemeinschaft büten, und gelobten, ihre Völker in Gerechtigkeit, Liebe und Frieden als Vater zu regieren. Fast alle europäischen Fürsten traten dem jchonen Bunde bei, und es schien eine lange Friedenszeit die Volker beglücken zu sollen. Allein, eisern, wie das Jahrhundert begonnen hatte, ist es bis auf die Gegenwart geblieben.
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