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1. Kleines Realienbuch - S. 24

1898 - Gera : Hofmann
- 24 - starb aber schon im nächsten Jahre. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem. 6. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Durch die Uneinigkeit der Christen ging später ein Ort nach dem andern wieder verloren. Sechs Millionen Menschen waren vergeblich geopfert. Die Kreuzzüge sind indessen von wichtigen Folgen gewesen. Das Ansehen der Päpste und die Macht der Kirche wuchs ungemein. Viele Fürsten erweiterten ihre Hausmacht durch erledigte Lehen. Das Rittertum entwickelte sich zur vollsten Blüte. Die Macht der Städte wuchs zusehends durch den lebhaften Handelsverkehr. Viele Leibeigene kauften sich los, und der Bauernstand wurde freier. Die Völker traten sich näher; neue Länder, Pflanzen und Tiere wurden bekannt, fremde Sprachen und die Werke gelehrter Griechen und Araber studiert, den Malern und Dichtern neue Gegenstände für ihre Kunst zugeführt. 10. Friedrich I. Barbarossa (1152—1190). 1. Der Staufer Friedrich I. Die stausischen Kaiser (Hohenstaufen) stammen von der Burg Staufen in Schwaben. Unter ihnen blühte Deutsch- land wie nie zuvor. Der herrlichste Staufer war Friedrich I., den die Italiener wegen seines rötlichen Bartes Barbarossa nannten. Er war mittelgroß, hatte eine weiße Haut, rote Wangen und blaue Augen, die im Zorne Flammen sprühten. Im Reiten und Fechten war er ein Meister. Sein Urteil war scharf, sein Gedächtnis sicher, seine Gerechtigkeit unbestechlich. 2. Seine Züge nach Italien. Friedrich schaffte zuerst Ordnung in Deutschland und brach viele Raub- burgen. Dann zog er nach Italien, um die hochmütige Stadt Mailand zu unterwerfen. Er zerstörte sie und zwang die trotzigen Bürger, barfuß, mit Stricken um den Hals, Asche auf den Häuptern und Kreuzen in den Händen an seinem Throne Unterwerfung zu geloben. Während jedoch Friedrich in Deutschland war, wurde Mailand wieder aufgebaut und ein großer Städtebund gegen ihn zustande gebracht. Friedrich eilte nach Italien und stand den gerüsteten Feinden gegenüber. Da ver- sagte sein Jugendfreund, der Herzog Heinrich der Löwe, den Gehorsam. Friedrich bat und beschwor ihn, seine Ehre und des Reiches Heil zu bedenken, aber Hein- rich blieb unbewegt. Das schwache Heer des Kaisers wurde hierauf von den Städtern gänzlich besiegt. Der Kaiser stürzte mit seinem Rosse und verschwand im Ge- tümmel. Erst nach vier Tagen, als die Kaiserin schon 9. Friedrich Barbarossa. Trauerkleider angelegt hatte, erschien er, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinen. Hierauf wurde Waffenstillstand und später Friede geschlossen. Die Städte erkannten die Oberhoheit des Kaisers an, be- hielten aber viele Freiheiten. 3. Die Bestrafung des Verräters. Heinrich der Löwe wurde vor- geladen, um sich zu verantworten, erschien aber nicht. Da wurde er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt. Weil aber sein Besitz von der dänischen Grenze bis an die Alpen reichte, so wehrte er sich bis ins dritte Jahr. Da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich ihm zu Füßen und bat um Verzeihung. Sein Erbland Braunschweig erhielt er wieder, mußte aber in die Verbannung nach England gehen. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch auf dem Throne sitzen. ' fcmb i lomwwwmm

2. Kleines Realienbuch - S. 50

1898 - Gera : Hofmann
50 Scharnhorst und Gneisen«» schufen durch die „allgemeine Wehrpflicht" ein Volk in Waffen. Zwar wurde Stein von Napoleon geächtet und floh nach Rußland, aber der neue Geist trieb still weiter. Die edle Königin Luise erlebte den Ostermorgen der Freiheit nicht. Die Leiden hatten ihr Leben geknickt; am 19. Juli 1810 starb sie zur unendlichen Trauer des Königs und des Landes. Österreich wollte 1800 die französischen Ketten abwerfen, aber Napoleon siegte und zwang den Kaiser Franz, ihm seine Tochter zur Frau zu geben, nach- dem er sich von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen. Unter andern Ländern mußte Tirol an Bayern abgetreten werden. Da rief der treue Sandwirt Andreas Hofer die Tiroler gegen Bayern und Franzosen auf, unterlag aber endlich der Übermacht und wurde in Mantua erschossen. — In Nord- deutschland versuchte der Major Schill das fremde Joch abzuschütteln, fiel aber in Stralsund mit den Seinen durch die Dänen. 5. Napoleons Zug nach Rußland (1812). Auch Rußland wollte Napoleon unterwerfen. Mit der „großen Armee" von >/2 Million Soldaten fiel er 1812 in Rußland ein und nahm nach zwei blutigen Schlachten Moskau. Doch die Russen steckten die Stadt in Brand und vertrieben dadurch die Franzosen. Als Napoleon Friedensvorschläge machte, erwiderte der russische Kaiser Alexander: „Nun solle der Krieg erst angehen." Weil es an allem fehlte, entschloß sich Napoleon zum Rückzüge. Der Hunger und ein strenger Winter lösten bald alle Ordnung im Heere auf. Tausende erfroren oder wurden von den Russen ge- tötet oder gefangen. Bei dem Übergange über den Fluß Be re si na brachen die Brücken, und Tausende ertranken. Da verließ Napoleon treulos die Seinen, eilte nach Paris und stellte das Unglück so klein wie möglich dar. Von der stolzen Armee kamen etwa 20000 zerlumpt, halb erfroren und verhungert in Polen an. 6. Preußens Erhebung (1813). „Das ist Gottes Finger! Jetzt oder nie!" rief jedes preußische Herz. General Aork, der Befehlshaber der preußischen Hilfstruppen, schloß mit den Russen einen Vertrag. Der König ging nach Breslau, um ganz freie Hand zu haben, schloß mit den Russen ein Bündnis, stiftete das eiserne Kreuz „Mit Gott für König und Vaterland" und erließ den 17. März 1813 den Aufruf „An mein Volk". Ein Gefühl glühte in allen Herzen: „Das Vaterland retten oder mit Ehren untergehen!" Greise und Knaben, Edelleute und Bauern traten neben einander unter die Waffen. Volle Börsen, bescheidene Sparbüchsen, kostbarer Schmuck, schlichte Trauringe und schönes Lockenhaar wurden auf dem Altar des Vaterlandes für den „heiligen Krieg" geopfert. „Freiwillige" schlossen, sich zusammen, die Landwehr und der Landsturm wurden eingerichtet, und bte Dichter Arndt, Körner und Schenkendorf sangen ergreifende Vaterlandslieder. 7. Die ersten Kämpfe im Jahre 1813. Der erste Zusammenstoß er- folgte bei Großgörschen am 2. Mai 1813. Wunder der Tapferkeit geschahen auf beiden Seiten. Zuletzt ließ Napoleon 80 Kanonen auf einem Punkte auf- fahren und nötigte durch ein mörderisches Feuer Russen und Preußen zum Rückzüge. Doch büßten sie weder Kanonen noch Gefangene ein. „Das sind die Preußen von Jena nicht mehr!" sagte Napoleon. Die Schlacht bei Bautzen nötigte die Verbündeten zum Rückzüge nach Schlesien. Während des nun folgenden Waffenstillstandes traten Österreich und Schweden zu den Ver- bündeten über. Napoleon stand in Dresden, und im Halbkreise umgaben ihn die drei Heere der Verbündeten: die Nordarmee um Berlin befehligte der Kronprinz von Schweden, die schlesische der alte Blücher, die böhmische der Oberfeldherr Schwarzenberg. Als ein französischer Marschall Berlin nehmen wollte, da trieb ihn bei Groß beeren am 23. Aug. unter strömendem

3. Kleines Realienbuch - S. 25

1898 - Gera : Hofmann
25 4. Friedrichs Kreuzzug und Tod (1190). Als Friedrichs Macht überall befestigt war, feierte er ein glänzendes Turnier und Volksfest in Mainz, von dem Sagen und Lieder noch lange erzählten. In Italien wurden dem Kaiser die höchsten Ehren erwiesen, und er vermählte dort seinen Sohn mit der Erbin Unteritaliens. Plötzlich kam die Kunde aus dem Morgenlande, daß der Sultan Saladin Jerusalem erobert hätte. Schmerz und Jammer ergriff alle Herzen. Da stellte sich der greise Kaiser an die Spitze eines Kreuzheeres und drang sieg- reich in Kleinasien vor. Als das Heer über den Fluß Seleph ging, sprengte der Kaiser mit dem Rosse in die Flut, wurde aber von den Wellen ergriffen und ertrank. Unbeschreiblich war die Trauer des Pilgerheeres. Das deutsche Volk aber glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und versetzte ihn durch die Sage in den Kyffhäuserberg, von wannen er einst wiederkommen würde, um die Herrlichkeit des Reiches zu erneuern. 5. Das Ende des letzten Staufers. Konradin war der letzte Sproß des staufischen Hauses. Der Bruder des französischen Königs hatte ihm sein erbliches Königreich Unteritalien entrissen. Um es wieder zu erobern, zog er nach Italien und siegte auch über seinen Gegner. Da aber seine Krieger sich zerstreuten und zu plündern anfingen, fiel ein Hinterhalt über sie her und vernichtete sie. Kon- radin und sein bester Freund wurden gefangen genommen und zum Tode ver- urteilt. Barfuß und in Hemdärmeln bestieg Konradin das Schafott, umarmte seinen Freund, befahl seine Seele Gott und legte sein schönes Haupt auf den Block mit den Worten: „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Dann empfing erden Todesstreich. Sein Freund schrie auf in namenlosem Schmerze; dann fiel auch sein Haupt. Das Volk zerfloß in Thränen, aber der Thronräuber stand kalt hinter dem Fenster und sah mit Befriedigung das Ende des letzten Staufers (1268). Frieden und Freude hat er jedoch in dem geraubten Besitz nicht gefunden. 11. Das Leben im Mittelalter. 1. Das Rittertum. Die beste Stütze der Fürsten bei Kriegen waren die Ritter. Sie kämpften zu Roß und zu Fuß. Ein Panzer schützte Brust und Rücken, ein Helm das Haupt, ein Visier das Gesicht, die Schienen Arme und Beine. An der Seite hing das Schwert; die Hand schwang die Lanze; ein Schild war die Schutzwaffe. Die Ritter mußten eine lange Schule durchlaufen. Vom 7.—14. Jahre dienten sie als Pagen auf einer Burg oder an einem Fürstenhofe und lerntön höfische Sitte. Vom 14.—21. Jahre begleiteten sie ihre Herren als Knappen und lernten das Waffenhandwerk. Im 21. Jahre er- hielten sie meist den Ritterschlag. Am Altar mußten sie geloben, die Kirche zu ehren, die Ungläubigen zu bekämpfen, die Wahrheit zu reden, das Recht zu verteidigen, im Dienste der Fürsten und Frauen treu und gewärtig zu sein, Wehrlose, Witwen und Waisen zu beschirmen. Die Turniere oder Waffen- spiele wurden auf einem freien Platze gefeiert, der mit Sand bestreut, durch Schranken eingefaßt und von Schaubühnen überragt war. Die Sieger erhielten den „Dank" aus den Händen edler Frauen. In der Zeit der Kreuzzüge entstanden 3 Ritterorden, deren Glieder wie Mönche die Gelübde des Gehorsams, der Ehelosigkeit und Armut ablegten. Die Johanniter ehrten Johannes den Täufer als Schutzpatron und pflegten kranke und hilflose Pilger. Die Templer bauten ihr Ordenshaus auf der Stätte des salomonischen Tempels und schützten die Pilger mit den Waffen. Die deutschen Ritter trugen ein schwarzes Kreuz aus weißem Mantel. Sie wurden später nach Preußen gerufen, eroberten, bekehrten und kultivierten das heidnische Land.

4. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 445

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich I., Barbarossa. 1. Ziele und Erfolge der Politik Friedrichs I. 445 Lombardei zählte man 20,000 Tote, darunter 2000 Ritter und 9 Bischöfe. Als der Kaiser am 12. September in Pavia eintraf, war sein Heer vernichtet. Doch nicht nur sein Heer, sein ganzes System war in der Lombardei bereits früher zusammengebrochen. Schon am 7. April 1167 traten im Kloster La Pontida zwischen Mailand und Bergamo die Abgeordneten von Cremona, Brescia, Mantua, Ferrara und einigen anderen Gemeinden zur Stiftung des Lombardischen Städtebundes zusammen, allerdings „unbeschadet der Treue gegen den Kaiser", aber doch zu gemeinsamer Abwehr neuer Unbilden von seiten des Kaisers oder seiner Beamten und zur Wiederherstellung Mailands. Schon am 27. April führten ihre bewaffneten Mannschaften die Mailänder in ihre Stadt zurück, im Mai wurde auch Lodi zum Anschluß gezwungen. Das geschah also mehrere Monate vor der römischen Katastrophe, wesentlich wie es scheint auf Antrieb Cremonas, das sich aus noch unbekannten Gründen damals vom Kaiser abwandte. Seines Heeres beraubt, mußte Friedrich I. sich zunächst damit begnügen, am 21. September die Acht gegen die Bundesstädte mit Ausnahme von Lodi und Cremona zu schleudern und das Gebiet von Mailand und Piacenza zu verwüsten. Aber am 1. Dezember erneuerten die Städte, jetzt 16, ihren Bund und stellten ihn unter die Leitung jährlich wechselnder „Rektoren". Es blieb dem Kaiser nichts übrig, als über die Alpen zurückzugehen, auf der einzig für ihn noch offenen Straße über den Mont Cenis, und auch hier rettete ihn in Susa nur die aufopfernde Treue Hartmauus von Siebeneichen vor einem Mord-anschlage der Bürger (Frühjahr 1168). Von seinem Ziele in Italien weit zurückgeworfen und im wesentlichen wieder aus seine deutschen Mittel beschränkt, wandte Friedrich jetzt wie schon früher ihrer Ausbildung planmäßige Sorgfalt zu, um so mehr, als die Macht Heinrichs des Löwen der staufischen Hausmacht weit überlegen war. Das Herzogtum Schwaben, das er nach dem Tode seines Neffen Friedrich von Rothenburg i. I. 1168 mit samt dessen ausgedehnten fränkischen Allodien wieder selbst übernahm, bot ihm insofern eine besonders günstige Grundlage, als es, abgesehen von dem oberrheinischen Tieflande, nur wenig von geistlichen Immunitäten durchsetzt war. Und auch auf diese sicherte sich der König dadurch den maßgebenden Einfluß, daß er sich selbst wie seinen Söhnen gegen den bisherigen Brauch zahlreiche Kirchenlehen übertragen ließ. Dazu erwarb er durch Kauf oder Erbschaft die Besitzungen einer ganzen Reihe schwäbischer Grafengeschlechter um den Bodensee und eröffnete sich die glänzenden Aussichten auf die reichen welfischen Allodien zwischen Iller und Lech, indem er in kluger Freigebigkeit den verschwenderischen Hofhalt seines Oheims Wels (f 1191) durch reiche Vorschüsse unterstützte, während Heinrich der Löwe ihm solche zum Ärger des lebenslustigen Herrn verweigerte. Durch die Ehe mit Adele von Vohburg gewann er das Egerland, durch seine zweite Vermählung mit Beatrix von Burgund i. I. 1156, der Erbtochter des damals schon verstorbenen Pfalzgrafen Rainald, die Pfalzgrafschaft Burgund (Freigrafschaft, Franche Comte) und damit die freie Verfügung über eine Lehensmannschaft von 5000 Rittern. Während er dies Gebiet seinem Sohne Otto überwies, hatte er schon i. I. 1156 nach dem

5. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 448

1894 - Gera : Hofmann
448 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. Was Friedrich I. damit zunächst erstrebt hatte, war allerdings erreicht worden: dem Bunde der Staufer und Welfen war die Opposition einzelner Fürsten schnell erlegen, und der so lange gestörte Friede war gesichert worden. Auf der Krönungsfahrt, in dem siegreichen Feldzuge gegen Polen und bei dem großen Kriege gegen Mailand hatte Herzog Heinrich der Löwe mit seinen streitbaren Scharen aus Bayern und Sachsen dem Kaiser hervorragende Dienste geleistet. Weiterhin war er dann, während Friedrich im Süden der Alpen kämpfte, der gewaltige Grenzhüter des Reiches und der strenge Wächter der unruhigen Nachbaren im Osten und Norden gewesen: daß König Waldemar von Dänemark des Kaisers Lehnshoheit hatte anerkennen müssen, war nicht Friedrichs, sondern des Sachsenherzogs Verdienst. Das siegreiche Vordringen des Christentums und der deutschen Kultur nach Osten hin war das Werk Heinrichs des Löwen, — ein Werk größer und dauernder, für Deutschland segensreicher und daher verdienstvoller als die glänzenden Heldenkämpfe und die so schnell verflogenen Triumphe Friedrichs in dem Ringen mit den freien Städten der Lombardei. Nur die Anerkennung dieses Verhältnisses schien darin ihren Ausdruck zu finden, daß der Kaiser den siegreichen Slawen-bekämpser in jenen Gegenden, den neu gewonnenen Grenzmarken des Reiches, völlig frei Heinrichs des Löwen Denkmalm Braunschweig. ^währen ließ und demselben, der früher schon das Recht erhalten hatte, Bistümer zu gründen und über dieselben frei zu verfügen, später stillschweigend vollends die Stellung eines von dem Reiche eigentlich nicht abhängigen, sondern eines selbständigen souveränen Landesherrn gönnte. So war Heinrich der Löwe nach der einen Seite mit fast königlichen Befugnissen ausgestattet und trat mit seinen Ansprüchen unmittelbar neben den Kaiser selbst, nach der anderen Seite sollte er doch auch den Pflichten eines Lehnsmannes nachkommen und dieselben erfüllen, selbst da, wo sie mit seinen eigenen dynastischen Interessen in Widerspruch gerieten. Sobald dieser Fall eintrat, die in seiner

6. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 449

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich I., Barbarossa. 2. Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe. 449 Doppelstellung begründeten nach zwei Seiten auseinander gehenden Interessen Heinrichs des Löwen ernstlich miteinander in Widerspruch gerieten, war ein Konflikt gegeben, der zugleich die gesamte Grundlage der Politik Friedrichs antastete und die Macht desselben geradezu in ihrer Wurzel bedrohte. So schwere Unruhen einzelne Teile des Reiches in dem letzten Jahrzehnt getroffen hatten, dieser Konflikt war bisher noch nicht eingetreten; und zwar war er, so nahe er zeitweise durch die Verhältnisse gerückt zu sein schien, vermieden, hinausgeschoben worden nur dadurch, daß der Kaiser, welcher den Wert seines Bundes mit dem Welfen und die Unentbehrlichkeit desselben für feine eigene Stellung ant besten kannte, überall da, wo die Möglichkeit eines solchen Konfliktes auftauchte, dieselbe durch Nachgiebigkeit gegen den Welfen und durch neue Zugeständnisse an dessen Macht zu beseitigen eilte. Die Opfer aber, welche so zur Aufrechterhaltung des guten Einvernehmens mit Heinrich dem Löwen gebracht wurden, gingen in jener Zeit nicht mehr wie damals, wo es sich um die Ausgleichung des Streites über Bayern handelte, auf Kosten Friedrichs und der königlichen Macht desselben, sondern auf Kosten und zum Schaden der anderen Fürsten, namentlich derer Sachsens, welche sich durch die steigende Macht des Herzogs schließlich in allen ihren Rechten bedroht, ja ihre ganze fürstliche Stellung gefährdet sahen. Aber nicht bloß im Innern des Reiches und den Nachbaren int Norden und Osten gegenüber war Heinrich der Löwe der gewaltige Vertreter der kaiserlichen Macht, die ihn selbst in jeder Weise hob und begünstigte, er war zugleich die wichtigste Stütze des Gegenpapsttums, welches eine Zeit lang beinahe durch ihn allein im Norden der Alpen noch aufrecht erhalten wurde: geistlichen und weltlichen Fürsten, unter denen die Abneigung gegen das Schisma und der Wunsch, Alexander Iii. anzuerkennen, in bedenklicher Weise zunahmen, war er gleichsam zum Wächter und Aufseher gesetzt. _ Die Grundzüge der allgemeinen Entwickelung finden wir wieder in den Einzelheiten, welche das Wachstum und die fortschreitende Kräftigung der Macht Heinrichs des Löwen beförderten. Der glänzende Sieg, welchen der Sachsenherzog im Sommer 1169 aus dem Bamberger Reichstage über die gegen ihn gestiftete gewaltige Fürstenverbindung gewonnen hatte, war keineswegs dem Erfolge seiner Waffen, die nicht überall glücklich gewesen waren, sondern bei weitem mehr dem Umstande zuzuschreiben gewesen, daß der Kaiser, der durch die römische Pest und den lombardischen Aufstand eben eine so schwere Niederlage er= litten hatte, der Hilfe des mächtigen Welfen auch im Norden der Alpen damals mehr bedurfte als je zuvor: ein Sieg der verbündeten Fürsten über Heinrich den Löwen wäre mit einem Siege des Alexandrinismus über Nord- und Mitteldeutschland gleichbedeutend gewesen, und so hielt Friedrich I. damals in der welfifchen Macht fein kaiserliches Gegenpapsttum und feine ganze Kirchenpolitik aufrecht. Nachdem der Kaiser selbst zu Bamberg den Sieg Heinrichs über feine erbitterten Widersacher entschieden hatte, war der Herzog von Sachsen und Bayern gewissermaßen auf dem Gipfel feiner Macht angekommen. Denn Bilder a. d. Gesch. d. deutschen Volkes. I. 29

7. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 450

1894 - Gera : Hofmann
450 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der fr eins. u. ftauf. Kaiser. wer — so schien es — sollte ihn jetzt noch aufhalten in der rücksichtslosen Weiterverfolgung der Pläne, deren Durchführung die Stellung der sächsischen Großen völlig ändern und dieselben zu Unterthanen des Herzogs machen mußte? Die Bestimmungen des Bamberger Friedens enthielten ja eigentlich die Zustimmung des Kaisers zu dieser tief greifenden Änderung, die zu verhindern eben die sächsischen Fürsten zu den Waffen gegriffen hatten. Aber der Groll und Haß seiner unterlegenen Gegner war damit nicht erstickt: immer von neuem brach er hier und da wieder in hellen Flammen hervor und ließ Sachsen wieder von wilden Fehden durchtobt werden. Schon um Ostern 1170 lag Heinrich mit Wichmann von Magdeburg in neuem Streit und drang verwüstend in dessen Gebiet ein. Im Norden Sachsens mußten die Anhänger des von einer Partei zum Erzbischof von Bremen designierten Askaniers Siegfried erst durch die Belagerung und Zerstörung der festen Horburg, wohin sie nach der Eroberung Bremens durch Gunzelm von Schwerin geflohen waren, zur Ergebung und zur Anerkennung des auf des Herzogs Betreiben eingesetzten Balduin genötigt werden. Eine ernstliche Erhebung gegen die so fest begründete Gewalt des Herzogs aber wurde jetzt von keiner Seite mehr versucht. Dazu hat ohne Zweifel wesentlich beigetragen der am 18. November 1170 erfolgte Tod Albrechts des Bären, denn in diesem verlor die Opposition gegen die welfifche Macht ihr eigentliches Haupt. Seitdem er, der Hauptgegner des nach der Krone strebenden Heinrichs des Stolzen, von Konrad Iii. gegen diesen als Sachsenherzog aufgestellt worden war, hatte Albrecht den Gegensatz seines Hauses zu dem der Welfen niemals aufgegeben, sondern denselben immer und mit der größten Entschiedenheit znr Geltung gebracht, namentlich seitdem durch den Regierungsantritt Friedrichs I. die Gegner der Welfen mehr und mehr an Einfluß verloren und der Stern des gehaßten Hauses sich immer glänzender und stolzer hob. Wie bei dem Bemühen, das Herzogtum Sachsen zu gewinnen, so war Albrecht auch sonst, wo er Heinrich dem Löwen entgegengetreten war, von diesem überflügelt worden. Von dem großen Wirkungskreise, in den er gern gestellt gewesen wäre, in Folge der Begünstigung der Welfen durch Friedrich I. ausgeschlossen, hat sich Albrecht der Bär zwar jeder Vergrößerung der welfifchen Macht entgegengesetzt, jedoch stets erfolglos. Nur auf einem Gebiete tritt er als ebenbürtiger und glücklicher Mitkämpfer neben den gehaßten Sachfenherzog: die Bedeutung und das Verdienst Albrechts des Bären liegt in dem, was er während feiner langjährigen Kämpfe gegen die Slawen geleistet hat. Wie Heinrich der Löwe hat er rastlos an der Unterwerfung und Zurückdrängung der Slawen gearbeitet, in die denselben entrissenen Gebiete hat er deutsche Kolonisten geführt und unter den günstigsten, das Gedeihen der neuen Pflanzung sichernden Bedingungen angesiedelt in dem fruchtbaren Lande, welches bisher ungenutzt gelegen hatte, nun aber bald der Sitz einer frisch aufblühenden Kultur wurde. Der Tod dieses Mannes war nun aber für Heinrich den Löwen auch insofern ein Gewinn, als die bisher in der Hand Albrechts vereinigte Macht des askanischen Hauses jetzt unter die Söhne des ersten Markgrafen von Brandenburg geteilt wurde und damit für die welfifche völlig aufhörte, gefährlich zu fein. Von den sieben Söhnen Albrechts folgte Otto, der

8. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 451

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich I., Barbarossa. 2. Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe. 451 älteste, seinem Vater in der Herrschaft über die Mark selbst, an der er schon bei Lebzeiten Albrechts teilgenommen hatte. An Hermann, den zweiten, kamen die reichen orlamündischen Güter in Thüringen, Franken und dem Vogtlande, während von den jüngeren Söhnen Adalbert die eigentlichen Stammbesitzungen der Assanier am Unterharze, Dietrich die von seiner Großmutter Eilika herrührenden Billnngischen Besitzungen, nach deren Haupt-burg er sich Graf von Werben nannte, und der damals jedenfalls noch minderjährige jüngste Sohn Bernhard die Familiengüter bei Anhalt, Aschersleben, Bernburg an der Saale und Elbe erhielt: wegen der ebenfalls zu seinem Erbteil gehörigen Plötzkeschen Güter geriet dieser letzte nicht lange danach in Streit mit dem Kaiser. Zwei andere Söhne Albrechts des Baren, dem Alter nach vermutlich der dritte und vierte, hatten sich dem geistlichen Stande gewidmet: Siegfried war Dompropst zu Unser Liebfrauen in Magdeburg und hatte vergeblich seine Anerkennung als Erzbischof von Bremen durchzusetzen gesucht; der andere, Heinrich, war Domkanonikus und später Propst und Vorsteher der Domschule zu Magdeburg. Diese Zersplitterung der askanischen Macht nach Albrechts des Bären Tode sicherte Heinrich den Löwen vollends in seiner Gewalt in Sachsen: fast unangreifbar stand derselbe jetzt seinen zürnenden Widersachern gegenüber. Die Macht, welche Heinrich im östlichen Sachsen durch die Beseitigung der Rechte der übrigen Fürsten und der Großen gewonnen hatte, und die höheren Rechte, welche er in Westfalen über den dort ungefährdet bleibenden Grasen und Herren stehend ausübte, setzten sich zu einer wahrhaft königlichen Machtfülle zusammen. Dieselbe reichte aus, um auch das benachbarte Dänemark, obgleich es schon wieder zu erstarken anfing, in drückender Abhängigkeit zu erhalten und König Waldemars Streben nach Abschüttelung dieser lästigen Fesseln völlig zu vereiteln. Denn von der Erschöpfung, in welche es durch den langjährigen Bürgerkrieg und den blutigen Thronstreit verfallen war, hatte sich Dänemark unter der staatsklugen Leitung des von dem einsichtigen Bischof Absalom von Roeskilde beeinflußten Königs Waldemar allmählich erholt; es bedurfte nachgerade auch nicht mehr des Schutzes Heinrichs des Löwen gegen die Slawen, deren es sich jetzt schon auf eigene Hand erwehren konnte. Damit aber wurde das Verhältnis Dänemarks zu Heinrich dem Löwen ein wesentlich anderes. Bisher hatte König Waldemar, wenn er an Heinrichs des Löwen Slawenzügen teilnahm, doch nur für feinen mächtigen Bundesgenossen gearbeitet; jetzt wollte er für sich selbst aus diesen Unternehmungen Gewinn ziehen. So begann eben in jener Zeit die Verbindung des Sachsenherzogs mit dem Dänenkönig sich zu lockern, obgleich man sie eben noch durch die Verlobung der jüngeren Tochter Heinrichs aus seiner ersten Ehe mit Waldemars erst einjährigem Sohne Knud aufs neue zu befestigen bemüht gewesen war. Waldemar war der Abhängigkeit, die sich bis zur Tributzahlung gesteigert hatte, müde: für Dänemark Vergrößerung erstrebend, hatte er zunächst die Eroberung des wichtigen Rügen beschlossen. Geschickt benutzte er die Zeit, wo Heinrich der Löwe durch den Kampf mit den sächsischen Fürsten beschäftigt war und ihm daher nicht entgegentreten konnte: wiederholte Züge nach Rügen führten schließlich am 14. Juni 1168 zur Erstürmung Anconas, des auf der 29*

9. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 459

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich I., Barbarossa. 2. Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe. 459 waren, hatten sich trotz des Präliminarfriedens von Montebello und trotz des billigen Schiedsspruches der Cremonesen schließlich doch daran zerschlagen, daß die Lombarden, welche den Kaiser jetzt ohne genügendes Heer vor sich sahen, ihre früher geleisteten feierlichen Eide treulos brachen. Friedrich, der ihrem Worte getraut hatte, stand fast wehrlos da. Es galt daher, so schnell wie möglich die deutschen Fürsten zur Leistung des nötigen Zuzuges zu bestimmen. Nach allen Teilen des Reiches gingen Briefe und Boten, um die Fürsten zu schleuniger Rüstung und eiligem Erscheinen mit ihren Mannen in Italien zu bewegen: gleichmäßig sollten geistliche wie weltliche in dieser Zeit äußerster Bedrängnis dem Kaiser, der die Resultate jahrelanger Kämpfe gefährdet sah, nach Kräften Heeresfolge leisten. Die Erzbischöse Philipp von Köln und Wichmann von Magdeburg eilten selbst im Auftrage Friedrichs über die Alpen, um persönlich mit ihrem Ansehen und Einfluß für die Sache des Kaisers einzutreten. Der Größe der Gefahr, der es zu begegnen galt, mußte auch die Größe der den Feinden entgegenzusetzenden Streitkräfte entsprechen: so erging denn jetzt auch an den gewaltigen Herzog von Sachsen und Bayern, Heinrich den Löwen, das Gebot des Kaisers, mit seinen kriegsgewohnten Scharen in der Lombardei zu erscheinen. Eine große Entscheidung trat an Heinrich den Löwen heran. In dem wichtigsten Teile seiner Gebiete seit Jahren eigentlich nur dem Namen nach mit dem Reiche verbunden, und zwar auch das mehr durch seine persönlichen Beziehungen zu dem Kaiser als durch regelmäßige Erfüllung seiner Pflichten als Reichsfürst, hatte der Herzog auch schon ganz andere Grundlagen für seine Politik gewonnen als diejenigen waren, auf denen die Politik des Kaisers beruhte. Während er schon seit längerer Zeit bloß aus eigennützigen Motiven und mehr durch die Verhältnisse Sachsens dazu gezwungen als freiwillig zu dem schismatischen Papsttums gestanden hatte und, den italienischen Plänen des Kaisers längst entfremdet, alle seine Kräfte im Norden aus die Förderung seiner dynastischen Zwecke konzentriert hatte, sollte er jetzt offen und mit den Waffen in der Hand gegen Alexander Iii. und dessen Bundesgenossen kämpfen, sollte er, indem er von neuem zur Verwirklichung ihm selbst gleichgültiger, ja, in ihrem Gelingen seine eigene Macht gefährdender Pläne mitwirkte, dem Kaiser wie jeder andere Reichsfürst Heeresfolge leisten und damit thatsächlich Verzicht leisten auf die Ausnahmestellung, die er seit einer Reihe von Jahren gewonnen hatte und die vom Kaiser zwar nicht feierlich sanktioniert, aber doch stillschweigend anerkannt und wiederholt als zu Recht bestehend behandelt worden war, — er sollte das thun, um dem von ihm jetzt schon mißgünstig angesehenen Kaiser zu einem Siege zu verhelfen, der für ihn selbst doch nur schädliche Folgen haben konnte. Alles das mußte dem Herzog die Erfüllung der von dem Kaiser erhobenen Forderung erschweren; unmöglich wurde ihm dieselbe gemacht durch die sichere Voraussicht, daß seine Entfernung aus Sachsen allen einheimischen Gegnern das Signal sein werde zu einer neuen Erhebung, einem neuen allgemeinen Sturmlauf gegen seine früher vergeblich angegriffene, mit Hülfe des Kaisers siegreich behauptete und neu befestigte Macht. Das aber, was er in jahrelanger Arbeit im Kampfe mit den widerspenstigen sächsischen Großen für die Entfaltung einer beinahe königlichen Macht, in blutigem Ringen mit den

10. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 472

1894 - Gera : Hofmann
472 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der front u.stauf. Kaiser. und Feind ihn gefallen oder im Ticino ertrunken wähnte, hatte sich Friedrich, um nicht in die Gewalt der Lombarden zu fallen, einige Tage in einem sicheren Verstecke verborgen gehalten: von dort war er jetzt, wo die Gefahr verschwunden, glücklich nach Pavia zurückgekehrt. Die Schlacht bei Legnano mußte — das fühlte Freund und Feind —- in dem Gange der Ereignisse eine entscheidende Wendung hervorbringen; denn so wenig sie ihrem Umfange, der Zahl der Streiter und der Art des Kampfes nach eigentlich auf die Bedeutung einer Entscheidungsschlacht Anspruch machen konnte, so sehr wurde ihr doch eine entscheidende Bedeutung gegeben durch die Verhältnisse, unter denen sie eingetreten war und deren ganze eigentümliche Schwierigkeit erst durch sie recht zur Geltung gebracht wurde. So sehr nämlich die Mailänder und mit ihnen alle Lombarden triumphierten, vernichtet war die Macht des Kaiser doch noch nicht, und die Lombarden hatten doch noch keine Art von Sicherheit davor, daß nicht noch im Laufe desselben Sommers neue deutsche Heere auf ihrem Boden erscheinen und die eben gewonnenen Vorteile ihnen wieder entwinden würden, die siegreiche Schlacht bei Legnano also nur eine Wiederholung des auch in seinem Verlaufe ihr so ähnlichen Kampfes bei Carcano fein würde. So scheint man denn auch auf Seiten der Lombarden keineswegs von vornherein das Bewußtsein gehabt zu haben, einen Sieg erfochten zu haben, welcher den feit zwei Jahrzehnten geführten Kampf gegen Herrschaftsansprüche des Kaisers günstig entschied und die so lange bedrohte republikanische Freiheit für alle Zeiten sicher stellte: ja, wie man den gewaltigen Gegner bisher kennen gelernt hatte, mochte man damals im lombardischen Lager bei dem besiegten Kaiser nichts weniger voraussetzen als die Neigung, Frieden zu schließen oder gar die Bereitwilligkeit, denselben durch weitgehende Zugeständnisse zu erkaufen. Ohne Zweifel traf diese Meinung auch völlig das Richtige. Denn so weit ans dem damaligen Auftreten Kaiser Friedrichs auf dessen Stimmungen und Absichten geschlossen werden kann, ist es als sicher anzunehmen, daß derselbe auch nach der Schlacht bei Legnano noch keineswegs von der Aussichtslosigkeit, geschweige denn gar der Unmöglichkeit ferneren Kampfes überzeugt war und durchaus nicht meinte, mit einem schleunigen Friedensschlüsse den einzig möglichen rettenden Ausweg zu wählen. Vielmehr war Kaiser Friedrich auch jetzt noch entschlossen, den Kampf fortzusetzen. In kurzer Zeit konnten die treuen Lombarden ihm neuen Rückhalt gewähren, in wenigen Wochen die deutschen Fürsten mit ihren reisigen Scharen herbeigeeilt fein und die wankende Sache des Kaisertums noch einmal stützen. In dieser Richtung augenscheinlich ging das Streben des Kaisers nach dem Tage von Legnano. Während die Lombarden auffallender Weise nichts thaten, um den soeben gewonnenen Sieg auszunutzen und erst recht fruchtbar zu machen, sondern in übermütiger Siegesfreude alles beendet wähnend heimzogen, ja nicht einmal daran dachten, den Kaiser in Pavia zu blokieren, was damals doch so leicht gewesen wäre, gelang es dem Kaiser, das seit den Verhandlungen von Moutebello schon neutral gebliebene Cremona durch ein neues Privileg (1176 Juli 29. Pavia), welches die Treue und den Gehorsam der Stadt rühmend anerkannte und alle den Cremonesen früher verliehenen Rechte und namentlich die Schenkung Cremonas und das Verbot des Burgenbaues
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