277
Zweites Kap. Religion.
selbe war — so wie Numa sie einführte (*) — hetrurischen Ur-
sprungs, aber gleichwohl in den meisten Stücken der griechischen
ähnlich. Auch mochte schon in den frühesten Zeiten auf mancherlei
Wegen die griechische Mythologie nach Italien gelangt seyn, und
der nachmalige nähere Verkehr der Römer mit den Griechen veran-
laßte noch eine genauere Gleichförmigkeit. Wir treffen in Rom die-
selben Gottheiten, wie in Hellas, nur mit verändertem Namen, die-
selben Göttergeschichten, nur minder poetisch, und sehr ähnliche Ge-
bräuche an, nur etwas modifiât nach den übrigen Begriffen und
Verhältnissen der Römer und vermehrt durch einige Nationalgötter
(wie Aeneas, Quirinus re.) und andere, welche eigens die Klngs
heit der Gesezgeber zu moralischen oder politischen Zwecken geschaffen,
als Fides, Terminus n. s. w. So finden wir auch eine ganz
ähnliche Gottesverehrung durch Gebete, Opfer (leider auch Men-
schenopfer! * **), vielerlei Feste, Spiele und Mysterien. Von den hei-
ligen Spielen (den circensischen, amphitheatralischen und
scenischen) wird an einem anderen Orte die Rede seyn. Die My-
sterien waren der Ceres, Proserpina, Bona Dca und dem
Bacchus geweiht, aber minder wichtig, als die griechischen. Der
Tempel waren viele, die meisten prächtig; airch wurde in Hainen,
Höhlen rc. die Gottheit verehrt.
Das Detail der römischen Mythologie kann ich wohl bei meinen
Lesern voraussezen. Doch ist nicht dieses oder das blose Gerüste,
das Materielle der römischen Religion, was den Welthistoriker in-
tereffirt, sondern der innere Charakter derselben und ihr Verhält-
niß zum Staate und zur allgemeinen Kultur.
Die Römer waren sehr religiös. Kein öffentliches, kein wichti-
geres Privatgeschäft wurde ohne Anrufung der Götter und ohne reli-
giöse Gebräuche begangen. Sie glaubten sich ringsum von Göttern
umgeben, den Zeugen ihrer geheimsten Handlungen, den Rächern des
Lasters, den Leitern und selbst Verkündern des Schicksals. Rom war
schon Herrscherin der Welt, als dieser fromme Sinn noch währte.
Erst in den Zeiten der Bürgerkriege lehrte die griechische Philosophie
die Römer zweifeln; und später riß mit dem äußersten Sittenver-
derbniffe auch Unglaube in den höheren Ständen ein. Wenn wir die
('•*) Schon Romulus soll sechzig Priester aus den angesehensten Männern
gewählt haben. Aber erst sein Nachfolger gab — gleichfalls der Sage nach —
dem Religionswesen eine feste Gestalt.
(**) In großen Gefahren, als bei einigen gallischen Kriegen, wurden
Menschen geschlachtet. Nach der Niederlage bei Canna begrub man vier
Personen lebendig. Der mildere Gebrauch, alljährlich eine Zahl Menschen-
figuren in die Tiber zu werfen, floß wohl ursprünglich aus derselben Quelle.
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Extrahierte Personennamen: Canna
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rom Hellas Bona_Dca
291
Schöne Künste und Wissenschaften.
Allmälig versuchten die Römer ihr eigenes Künstlcrtakent. Aber
niemals durften sie ihre Werke neben die griechischen stellen Auch
wurden griechische Künstler zu allen bedeutenden Arbeiten gebraucht.
Nur in der Baukunst mögen die Römer den selbstständigen Ruhm
der Größe und Festigkeit ansprechen. Die Schönheit mußten sie auch
hier von den Griechen lernen. Schon die Könige hatten in Rom die
erstauuenswürdigeu Kloaken, dann das Kapitolinm und den
Circus marimus erbaut. Nach einem langen Stillstände (denn
die Wiedererbauung der Stadt nach dem gallischen Brande geschah
flüchtig und schlecht) wurde die Herrscherin der Welt durch eine
Menge von Prachtgebäuden geziert. Es stiegen stolze Tempel,
Basiliken, Porticus, Bäder, Triumphbogen, Thea-
ter und Amphitheater, selbst reiche Privatgebäude empor, alle
prangend mit geraubten und gekauften Kunstschäzcn, überherrlich,
aber beladen mit der geplünderten Völker Fluch. Doch schufen die
Römer auch gemeinnüzige und wahrhaft große Werke. Ihre Was-
serleitungen, ihre Heerstraßen, Brücken rc. verdienen die
Bewunderung aller Zeiten. Kein Volk hat in solchen Sachen das
römische erreicht.
§. 6. Gymnastik und Musik.
Von der Liebe der Griechen zur Gymnastik zeuget, was wir
oben von den öffentlichen Spielen und Gymnasien sagten. Die mei-
sten Uebungen derselben bezogen sich jedoch auf die Palästrik,
welche nicht wohl eine schöne Kunst genannt werden kann. Der
Orchestik aber (gleichfalls ein Tbcit der Gymnastik) kommt diese
Benennung zu, weil Schönheit das Grundgesez des Tanzes ist. Der
Gebrauch beim Gottesdienste (heilige Tanze kommen fast allent-
halben vor), mehr noch die Anwendung aus's Theater, wo man
auch die Mimik damit verband, hoben die Orchestik. Insbesondere
gewann sie bei den Römern, welche die mimischen und panto-
mimischen Spiele leidenschaftlich liebten, und zur höchsten Voll-
kommenheit brachten (*). Auch die Palästrik wurde von ihnen ge-
schäzt. Doch beschränkten die Bürger sich auf Privat-Uebungcn,
und später besuchten sie die griechischen Spiele.
Der Gymnastik wurde die Musik entgegengcsezt, aber man nahm
dieses Wort in gar verschiedenem und oft sehr ausgedehntem Sinne.
(*) D. h. indem sie die gedungenen öffentlichen Tänzer durch reiche Be-
lohnung ermunterten. Ater an den Bürgern selbst wurde das Tanzen
für eine schändliche Ausschweifung gehalten: wie aus dein Eifer erhellt, wo-
mit Cicero den Murena gegen die Beschuldigung des Tanzens verlheidigt.
pro Muren. G.
19
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1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
472
Nordafrika.
riete Pferde nährt. Weiter westlich dringt die Wüste tief
ins Land herein; im Sert, an dem wegen Untiefen und
sehr heftiger Seewinde gefürchteten Busen von Sydra
(der „großen Syrte"), sogar bis ans Meer, wo nur
Sanddünen und Salzsümpfe den Boden bedecken; ja bis
zur Hauptstadt, an deren Wällen der Sand der Wüste
beginnt. Es hat daher auch keine Flüsse, nur zahlreiche
Wadi. Im W. erscheinen die letzten Ausläufer des Atlas,
doch mehr mit Steppencharakter. In dem Kreidegebirg
des Dschefren steigt der Phonolithkegel Tekut zu 2800'
auf. Die südliche Stufe dieser Hochsteppen, das Tafel-
land Hamada hat über 1000' Mittelhöbe, und ist wasser-
lose Wüste, bis auf die hochgelegene Oase Ghadames.
Südwärts fällt dann die Hamada zu der Mulde Fessan
ab. Der Winter ist an der Küste ein herrlicher Früh-
ling, im Innern dagegen streng, während der Sommer
durch die Wüstenwinde eine glühende Hitze hat. — Den
Seehandel betreiben türkische, englische und italienische
Schiffe, die für 3% Mill. fl. Korn, Oel, Elfenbein,
Sklaven, Gummi, Wolle und Goldstaub ausführen. Der
Karawanenhandel geht bis jenseits der Wüste nach Bornu,
Wadai und Darfur, woher Negersklaven, Straußfedern,
Gold und Elfenbein kommen. Der Handel der Hauptstadt
Tripoli (10,000 E.) liegt meist in den Händen der Juden;
die Stadt wird gegenwärtig reinlich gehalten, hat sogar
Straßenbeleuchtung und liegt zwischen blühenden Gärten.
Fast ebensoviele Einwohner haben Mesurata, auch
Hafen-und Handelsstadt, und Be ngh asi. Biele römische
Alterthümer. —Bewohner auf 11,600q..M. nur I^Mill.
fast lauter Araber unter einem türkischen Pascha, der mit
einem Diwan regiert und dem Lande zu ziemlicher Blüthe,
jedenfalls zu Sicherheit des Verkehrs geholfen hat. Ihm
ist auch Fessan im S. von Tripoli untergeordnet, ein
4600 Q..M. großes Oasenland mit etwa 100,000 Bew.
unter einem Pascha; völlig kahler Felsboden glänzend
schwarzen Sandsteins oder Wüstensand, und in den Ver-
tiefungen die Fruchtstellen der Oasen; Städte: Sokn a und
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1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Tunis.
473
Hauptstadt Mursuk, Karawanencentrum zwischen Salz-
sümpfen, schon tief im S. — Ini O. die Oase Aud-
schila mit Stadt, auf der Karawanenstraße von Tripoli
über die Oase Siwah nach Kairo. In W- die Oase
G ha dam es, Karawanen-Knotenpnnkt am Rande der
Wüste, von 7000 Berbern bewohnt.
§ 551. Das türkische Paschalik Tunis begreift das
Ostende des Atlaslaudes am Syrtcumeer, und besteht,
doch nicht sehr geschieden, aus einem Tell und einer
Sahara, deren ausnehmend dattelreicher Bezirk in Sw.
vorzugsweise das Dattelland hieß. Getrennt ist das
Tunesische im W. von Algerien durch willkürliche Grän-
zen, auf denen lange fast unabhängige Stämme wohnten.
— Das Gebirgssystem des Atlas verzweigt sich hier in
fünf Hauptketten, die in der Mitte des Landes eine,
von 3000—3900' h. Gipfeln beherrschte Hochebene
bilden und im S. über 4500' h. aufsteigen. Der N.o.
des Landes ist der bergigste Theil,- im O., S.o. und S.
finden sich mehr ausgedehnte Ebenen. Auf der Südgrenze
liegt der Sebcha-Salzsee, vielleicht der letzte Rest des
Meerarms, der einst das Atlasland vom Negerland trennte,
ehe sich die Sahara erhob. Tie zahlreichen Flüsse sind
wilde Gebirgsströme im Winter, im Sommer sehr be-
scheidene Bäche, und Vorrichtungen zum Aufsparen des
Wassers für den Ackerbau gibt es nicht. — Der Boden
jedoch ist von seltener Furchtbarkeit, von den Zeiten der
Karthager her sind die „lybischen Aernten" berühmt; auch
die Olive spendet ungemeinen Ertrag; und Baumwolle
ließe sich leicht anbauen, wenn nicht aller Fortschritt fehlte.
Das reiche Land von 2150 Q.m. hat nur 600,000 Bew.;
die Ausfuhr beträgt 4'/* Mill. Thlr. (Datteln, Oel, Wolle,
Waizen, Südfrüchte, rothe Feß), und der Handel ist wenig
lebhaft. T. war nämlich auch ein Seeräuberstaat, und
feine Geschichte besteht fast nur in Palastrevolutionen,
Janiischarenanfständen und Hofränken. Die letzte Regie-
rung suchte durch liberale Gesetze und Reformen (1857
sogar Konstitution) das Land zu heben; der jetzige Pascha
20**
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1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
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Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
476
Nordafrika.
(wieder mit Salzseen), die endlich in die algierische Sa-
hara übergehen, die bewohnter und cnltivirter ist, als
der Hochlandsgürtel. So breitet sich das französische
Algerien 65 bis 85 Lienes nach Süden aus. Das sub-
tropische Klima ist höchst schroff, außer den Sumpfgegen-
den jedoch gesund; der Sommer äußerst heiß und trocken,
gelegentlich mit Giftwind; der Winter bringt in den
Gebirgen gewaltige Schneemassen. — In den Wäldern
des S. und den Oasen ist der Löwe nicht selten.
Einst Numidien und Mauretanien genannt, war dieses
Land Noms Kornkammer, und der wieder jungfräulich
gewordene Boden liefert dem Mutterlands bereits einen
Reichthum von Getraide. Einzelne Waizenkörner haben
schon 150, Gerstenkörner gegen 312 Aehren erzeugt. Es
bringt vortreffliche Baumwolle, Seide, Oel, Wolle, die
besten Südfrüchte und Wein, dann vorzüglichen Krapp,
Cochenille hervor. Die wegen ihrer starken und zähen
Wurzeln als Unkraut geltende Zwergpalme ist nun für
Geflechte, Gewebe und Taue ein einträglicher Artikel
geworden. Dazu kommen rohe Häute und Talg, Taback,
Korallen, dann Eisen, Kupfer, Blei. Ebenso erzeugt es
in den Forsten des arabischen Tell Wälder von unge-
heuern Cedern, Pinien, Aleppofichten, Cypreffen, Thujen,
Lärchen, immergrünen Eichen, des. Korkeichen, Terebin-
then, Pistazien, die neueingeführten Kastanien, Buchs-,
Weihrauch-, Erdbeer-, Nuß- und Oelbäume, kurz, die
vortrefflichsten Schiffbau- und die kostbarsten Tisckler-
hölzer. Prachtvoll sind diese Waldungen in den bewässer-
ten Gebirgsthälern mit den riesigen Oleandergebüschen
llnd Platanen, und den breitblättrigen Cactns mit den
saftigen Früchten. Doch ist der unangebante Boden, des.
der Berge, meist nur mit Buschwerk und Gestrüppe be-
deckt, das um so krüppelhafter wird, je mehr man ins
Innere dringt. So ist auch die üppig fruchtbare Hoch-
ebene auf der Küstenhöbe hinter Algier, die (kabylische)
Metidschah, durch Wäldchen wilder Oelbäume und
wuchernde Orangegehölze belebt, von frischen Gebirgs-
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Inhalt: Zeit: Geographie
432
Ostasien.
nach guten Gesetzen, aber so streng, daß die Jugend
höherer Stände eigens unterwiesen wird, sich mit An-
stand den Bauch aufzuschlitzen, so häufig sind die To-
desstrafen, und so wenig wird daö Leben geachtet; jede
Neuerung zieht unfehlbar Hinrichtung nach sich. Daher
ist auch ihr Charakter hart und rachsüchtig. Der Kaiser
(Mikado oder Dairi) das Oberhaupt der erblichen Fürsten,
lebte lange als Sohn der Gottheit angebetet in Kioto,
während seit 1586 die weltliche Macht seinem Kronfeld-
herrn (Sjogun), einem Daimio obertragen wurde, der
in Jedo residirte. Nun ist aber eine Umwandlung ein-
getreten. Der Sjo gnu (oder Ku bo Reichsoberseldherr)
wurde vom Kaiser und den hohen Daimios bekriegt und
muß sich aus sein Erbsürstenthum beschränken. Großer
Staatsschatz; 350 Mill. Gulden Ausgaben. Stehendes
Heer von 120,000 Manu, dazu die noch größeren Kon-
tingente der Fürsten, in Feuerwaffen noch ungeübt. Euro-
päische Kriegsdampfer.
Die Städte sind gering gebaut, regelmäßig, aber
wegen der häufigen Erdbeben aus Holz, die Häuser sammt
dem allein bewohnten Erdgeschoß nur zweistöckig; auch
die größten Städte bloß gleich einer Masse wohlhabender
Dörfer; die Straßen breit und sehr reinlich, aber abge-
sperrt und unter strenger Polizei gehalten, daher muster-
hafte Ordnung. Hiemit harmoniren die Häuser, außen
und innen höchst sauber und nett, geräumig, und ebenso
zierlich als bequem eingerichtet: die Zimmer nur durch
bewegliche Schiebwände geschieden, Heizung unter dem
Fußboden, die Ruhebetten auch Nachtlager; überhaupt
keine Gerathe. Der Japaner sitzt, ißt und schläft auf
seinen Binsenmatten, die sehr fein und weiß sind; schöne
Teppiche, Stickereien, Gemälde u. s. f., statt der Glasschei-
den wie in China sehr feines Papier; prächtige Gärten an
den Häusern, wenn auch noch so klein. — Nahrung der
Aermeren Reis und Fische; kein Brod; kein Fleischgenuß,
nicht einmal Milch und Butter; Thee allgemein, doch
auch warmer Wein und Reißbranntwein; Rauchen bei
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141
Viertes Kap. Römische Geschichte.
legen Willen, zur Schlacht. An den Ufern des A ufi du s (*) bei dem
Flecken Canna wurde sie geliefert, die verderblichste für Rom in
seiner ganzen Geschichte. An diesem Tage sieten 45,000 Bürger, es
fielen 80 Senatoren, viele Consnlaren und Staatsbeamte und die
Blüthe der Ritterschaft. Aemilius Paulus nahm einen schönen
Tod, Terenti us Varrò die Flucht. Dennoch ging ihm der Senat-
um des Volkes Muth zu erhalten — dankend entgegen, dafür, daß
er am Heile des Vaterlandes nicht verzweifelt.
§. 88. Folgen derselben.
Dies war das Zenith von Hannibals Glück und Ruhm. Das
erste begann jezt zu sinken, der zweite nie. Zwar werfen ihm Viele
vor, daß er nach dem großen Siege nicht schnell, wie Maharbal
wollte, das Kapitol gcstürmet: und in der That ist es ein wichtige-
res Talent, Siege zu benüzen, als Schlachten zu gewinnen; aber
daß der Tag bei Canna ohne entscheidende Folgen blieb, lag wohl in
den Umständen und nicht in Hannibal's Schuld. Mit 26,000 Mann
war er von den Alpen hinabgestiegen, und hatte seitdem, außer der
gallischen Hilfe, keine bedeutende Verstärkung erhalten. Wie konnte
er nun, im dritten Feldzuge, nach so vielen Gefechten und vier groß-
ßen Schlachten, stark genug seyn, das zwar bluttriefende, aber noch
immer an Volk und Waffen reiche Rom anzugreifen; Rom, dessen
eigenthümlicher Charakter darin bestand, nach Unfällen am furchtbar-
sten zu seyn? Daher, um nicht die Frucht der Siege durch Verwegen-
heit zu vertieren, beschloß Hannibal, bevor er das Größte wagte,
durch Gewinnung der römischen Bundesgenossen sich zu verstärken,
und karthagische Hilfe zu erwarten. Auch fielen jezt die meisten
Völker des unteren Italiens ab von dem längst gehaßten Rom. Solches
that auch Campanie» mit seiner Hauptstadt Cap na. 2n diesem
schönen, von der Natur überreich begabten Lande (**), dessen schwel-
gerische Einwohner keine Kunst höher, als jene des Genusses schäz-
ten, nahm Hannibal die Winterquartiere. Unmäßigkeit und Wollüste
entnervten daselbst seine Krieger: nach geschmecktem Uebersiusse schie-
nen Entsagung und Mühseligkeit unerträglich.
Aber vergebens begehrte Hannibal Verstärkung von Karthago.
Hanno bcharrte bei seiner Anfeindung des barkinischen Hauses,
und da dieses auf den Krieg seine Größe baute; so erhob jener sich
(*) Gleich nach der trasimenischen Schlacht war Unteritalien derschan-
plaz des Krieges geworden.
(**) Omnium non modo Italia, scd toto orbe terrarum, pulcherrima
Campania« plaga est. Nihil mollius coclo, nihil uberius solo : ideo Liberi
Cererisque certame» dicitur. Florus.
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Extrahierte Personennamen: Aemilius_Paulus Hannibals Hannibal Hannibal Hannibal Hanno
Extrahierte Ortsnamen: Rom Hannibals Rom Rom Italiens Rom Karthago Unteritalien
Sein Privatleben. °'
Hühnern und Tauben, auch hielt man als Ziervögel Pfauen, Enten und Turteltauben. Die Aufsichtsbeamten mußten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis von dem ganzen Bestände an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle n. s. w. einreichen, am Palmsonntag den Geldertrag abliefern und Rechnung ablegen. Wenn Karl feine Güter bereifte, was fehr oft geschah, fo war er ganz Landwirt und vergaß den König und Staatsmann; er nahm alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an, prüfte die Bauanschläge und sah die Rechnungen nach, in welche alles bis aufs Kleinste, selbst jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mußte.
6. Karls Privatleben und Tod.
So groß Karl iu allen Verhülltnissen des öffentlichen Lebens war, fo liebenswürdig erscheint er irrt Privatleben. Wie er seiner Mutter stets die höchste Ehrfurcht erwies, so war er feiner Schwester Gisla ein liebevoller Bruder, feiner (Zweiten) Gemahlin Hildegard ein zärtlicher Gatte, feinen Kindern ein sorgsamer Vater. Seine Söhne ließ er nicht nur in den Waffen üben, sondern er war auch mit der größten Sorgfalt für ihre geistige Bildung bemüht. Eben so sorgte er dafür, daß feine Töchter, an denen er mit ganzer Seele hing, nicht nur in den weiblichen Künsten des Spinnens, Webens und Wirkens, sondern auch iu den Wissenschaften unterrichtet würden. Nie mochte er sie von feiner Seite lassen, und nicht bloß bei Tische mußten sie neben ihm fitzen, sondern sie begleiteten ihn auch auf feinen Reifen, gingen mit ihm auf die Jagd, und selbst auf feinen Kriegszügen trennte er sich nicht von ihnen.
In feiner Lebensweise war er außerordentlich einfach. Niemand konnte müßiger fein in Speise und Trank. An seiner gewöhnlichen Mittagstafel gab es nur 4 Gerichte, außer dem Braten, den er von den Jägern am Bratspieß herbeibringen ließ, und den er fehr gern atz. Gastmähler fanden nur selten und an besonders festlichen Tagen statt; dann fah er aber auch gern recht viele Leute bei sich. Wein trank er wenig, selten mehr als dreimal bei Tische, und nichts verabscheute er mehr, als Trunkenheit; dagegen wurde es ihm fehr schwer, an Fasttagen ohne alle Speise fertig zu werden, und er meinte, das Fasten schade ihm. Zur Unterhaltung ließ er sich bei Tafel etwas von den Thaten der alten Könige, auch wohl aus den Schriften des heiligen Augustin vorlesen; auch liebte er bei Tische Saitenfpiel und Gesang. Nach der Mahlzeit pflegte er 2—3 Stunden zu schlafen;
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karls Karl Karl Gisla Hildegard
Österreich-Ungarn. 215
Flusse Leitha an der Grenze Österreichs und Ungarns jene Transleithanien, diese Cisleithanien genannt (das Ländergebiet jenseits und diesseit der Leitha); beide Halsten bildeten vereint die „österreichisch-ungarische Monarchie." Die ungarische Verfassung von 1848 wurde wieder hergestellt (s. S. 131), Siebenbürgen und Kroatien mit Ungarn vereinigt. Auch für die westliche Reichshälste erließ man ein neues Staatsgruudgesetz mit einem verantwortlichen Ministerium und einem in Herren-und Abgeordnetenhaus geteilten Reichsrat. Gemeinsam blieben beiden Hälften die auswärtigen Angelegenheiten, die Finanzen und das Kriegswesen; für sie wurde ein eigenes Reichsministerium ernannt, welches mit den von beiden Hälften zu wählenden „Delegierten" von je 60 Mitgliedern zu beraten hatte. Finanziell wurde Ungarn fehr gut gestellt, da es von den gemeinsamen Reichslasten nur 30 Prozent zu tragen hatte, 70 Prozent den deutsch-sl'awischeu Provinzen Zufielen. Minister von Beust trug sich noch mit anderen hochfliegenden Plänen; er dachte auf die eine oder andere Weise Österreichs verlorene Stellung in Deutschland zurückzugewinnen, sein Liebäugeln mit Frankreich war nicht mißznverstehen. Aber er hatte sich durch die Teilung der Monarchie selber die Hände gebunden; die Ungarn, welche dnrch Königsgrätz ihre alte Verfassung wieder erlangt hatten, fühlten sich durch nichts veranlaßt, in die deutsche Entwickelung einzugreifen. — Als Protestant hatte er natürlich auch kein Verständnis für die Rechte der katholischen Kirche und er suchte durch confeftionelle Gesetze ihre Wirksamkeit zu hemmen. Die Gerichtsbarkeit in Ehesachen wurde den weltlichen Gerichten übertragen, und die Leitung des Unterrichtswesens — mit Ausnahme des Religionsunterrichts — unter die Oberaufsicht des Staates gestellt. Damit war aber das zwischeu Österreich und Rom geschlossene Konkordat zerrissen.
It. Von der Gründung des norddeutschen Bundes bis zur Errichtung des deutschen Kaisertums.
1. Spanien seit 1848.
In Spanien (s. S. 82) war es nach mancherlei Schwankungen und Hosiutrigueu im September 1851 der Partei der Köuigin-Mutter gelungen, das Ministerium Narvaez zu stürzen und die königlichen Machtbefugnisse zu steigern. Dock
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Extrahierte Personennamen: Beust
Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Kroatien Ungarn Deutschland Frankreich Ungarn Ehesachen Rom Spanien Spanien
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Das Altertum. Die orientalischen Völker.
Frbung mit dem Saft der Purpurschnecke (Pelagia) und der Trompetenschnecke (Buccinum). Die beiden Grundfarben des Purpurs, rot und schwarz, wuten sie durch allerhand Mischungen zu den mannigfaltigsten Farbenber-gangen (Nancen) zu verndern. Stoff und Frbung verlieh den Purpur-gewndern einen auerordentlichen Wert, so da sie Luxustracht der Fürsten und Groen wurden. Die Erfindung des nur zu Schmuck verwendeten Glases haben nicht die Phniker, sondern die gypter gemacht; aber erstere stellten es am reinsten dar (besonders in Sarepta). Wie sie den Bergbau nach dem Abendland brachten und zuerst auch das Gold des Pangos-Gebirges in Thrakien frderten, so verarbeiteten sie auch die Metalle zu Gerten aller Art. Sie lieferten Waffen, kupferne Kessel und Becken, goldene und silberne Trinkgefe und Tafelgeschirr, Halsbnder und sonstigen Schmuck. Wenn bei Homer mehrmals besonders knstlerische Werke von sidonischen Mnnern stammen, so weisen die Gold- und Silberfunde von Myken trotz der vielleicht teilweise nicht-phnikischen Ornamentik jedenfalls auf orientalische Fabrikation und ph-nikischen Import. Als Baumeister verwendete Salomon Phniker bei der Er-richtung des Tempels zu Jerusalem. Gewhnlich wird ihnen auch die Erfindung der Buchstabenschrift nachgerhmt und ein Gott Thaut (Hermes, Kadmos?) als Erfinder genannt. Sie haben ihr Alphabet von den Babyloniern erhalten, aber die Schrift nach Griechenland gebracht. Den Griechen bermittelten sie die hochentwickelte Kultur des Orients und lehrten sie auch die Schiffbaukunst. Die Schler folgten den Spuren ihrer Lehrmeister, wetteiferten mit ihnen und berflgelten sie schlielich.
1). Schicksale Phnikiens.
Kriegerischer Unternehmungsgeist war dem Volke, dessen ganzes Streben auf friedlichen Erwerb ging und dessen khnste Seemnner sich hchstens auf den Seeraub verlegten, vllig fremd. Die Regierung in den Kolonialstdten lag in den Hnden des Geldadels; zwei gewhlte Oberbeamte, Richter" (sofet, Suffeten), hatten die Verwaltung und das Recht zu den. Einzelne Erhebungen, wie z. B. des tributverweigernden Utika (unter Hiram, 966936), unterdrckte man mit den Sldnern. Als der bedeutendste Herrscher erscheint immer Hiram von Tyrus, dem König Salomon 20 Städte in Galila ver-pfndete, um seine Bauschulden zu decken. Sonst hren wir fast nur von Thronwirren. Der Schwiegervater König Achabs von Israel, Jtubaal von Sidon (885854), grndete Botrys nrdlich von Byblus in Phnikien, und in Numidien Auza (Auzea, in der Nhe des jetzigen Anmale). Unter seinem Urenkel Pygmalion (820774) soll seine Schwester Elissa (Dido Astarte), die Gemahlin des Melkart-Priesters Sichus, zur Auswanderung gezwungen worden sein und Karthago gegrndet haben.
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