Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 277

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
277 Zweites Kap. Religion. selbe war — so wie Numa sie einführte (*) — hetrurischen Ur- sprungs, aber gleichwohl in den meisten Stücken der griechischen ähnlich. Auch mochte schon in den frühesten Zeiten auf mancherlei Wegen die griechische Mythologie nach Italien gelangt seyn, und der nachmalige nähere Verkehr der Römer mit den Griechen veran- laßte noch eine genauere Gleichförmigkeit. Wir treffen in Rom die- selben Gottheiten, wie in Hellas, nur mit verändertem Namen, die- selben Göttergeschichten, nur minder poetisch, und sehr ähnliche Ge- bräuche an, nur etwas modifiât nach den übrigen Begriffen und Verhältnissen der Römer und vermehrt durch einige Nationalgötter (wie Aeneas, Quirinus re.) und andere, welche eigens die Klngs heit der Gesezgeber zu moralischen oder politischen Zwecken geschaffen, als Fides, Terminus n. s. w. So finden wir auch eine ganz ähnliche Gottesverehrung durch Gebete, Opfer (leider auch Men- schenopfer! * **), vielerlei Feste, Spiele und Mysterien. Von den hei- ligen Spielen (den circensischen, amphitheatralischen und scenischen) wird an einem anderen Orte die Rede seyn. Die My- sterien waren der Ceres, Proserpina, Bona Dca und dem Bacchus geweiht, aber minder wichtig, als die griechischen. Der Tempel waren viele, die meisten prächtig; airch wurde in Hainen, Höhlen rc. die Gottheit verehrt. Das Detail der römischen Mythologie kann ich wohl bei meinen Lesern voraussezen. Doch ist nicht dieses oder das blose Gerüste, das Materielle der römischen Religion, was den Welthistoriker in- tereffirt, sondern der innere Charakter derselben und ihr Verhält- niß zum Staate und zur allgemeinen Kultur. Die Römer waren sehr religiös. Kein öffentliches, kein wichti- geres Privatgeschäft wurde ohne Anrufung der Götter und ohne reli- giöse Gebräuche begangen. Sie glaubten sich ringsum von Göttern umgeben, den Zeugen ihrer geheimsten Handlungen, den Rächern des Lasters, den Leitern und selbst Verkündern des Schicksals. Rom war schon Herrscherin der Welt, als dieser fromme Sinn noch währte. Erst in den Zeiten der Bürgerkriege lehrte die griechische Philosophie die Römer zweifeln; und später riß mit dem äußersten Sittenver- derbniffe auch Unglaube in den höheren Ständen ein. Wenn wir die ('•*) Schon Romulus soll sechzig Priester aus den angesehensten Männern gewählt haben. Aber erst sein Nachfolger gab — gleichfalls der Sage nach — dem Religionswesen eine feste Gestalt. (**) In großen Gefahren, als bei einigen gallischen Kriegen, wurden Menschen geschlachtet. Nach der Niederlage bei Canna begrub man vier Personen lebendig. Der mildere Gebrauch, alljährlich eine Zahl Menschen- figuren in die Tiber zu werfen, floß wohl ursprünglich aus derselben Quelle.

2. Bd. 2 - S. 291

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
291 Schöne Künste und Wissenschaften. Allmälig versuchten die Römer ihr eigenes Künstlcrtakent. Aber niemals durften sie ihre Werke neben die griechischen stellen Auch wurden griechische Künstler zu allen bedeutenden Arbeiten gebraucht. Nur in der Baukunst mögen die Römer den selbstständigen Ruhm der Größe und Festigkeit ansprechen. Die Schönheit mußten sie auch hier von den Griechen lernen. Schon die Könige hatten in Rom die erstauuenswürdigeu Kloaken, dann das Kapitolinm und den Circus marimus erbaut. Nach einem langen Stillstände (denn die Wiedererbauung der Stadt nach dem gallischen Brande geschah flüchtig und schlecht) wurde die Herrscherin der Welt durch eine Menge von Prachtgebäuden geziert. Es stiegen stolze Tempel, Basiliken, Porticus, Bäder, Triumphbogen, Thea- ter und Amphitheater, selbst reiche Privatgebäude empor, alle prangend mit geraubten und gekauften Kunstschäzcn, überherrlich, aber beladen mit der geplünderten Völker Fluch. Doch schufen die Römer auch gemeinnüzige und wahrhaft große Werke. Ihre Was- serleitungen, ihre Heerstraßen, Brücken rc. verdienen die Bewunderung aller Zeiten. Kein Volk hat in solchen Sachen das römische erreicht. §. 6. Gymnastik und Musik. Von der Liebe der Griechen zur Gymnastik zeuget, was wir oben von den öffentlichen Spielen und Gymnasien sagten. Die mei- sten Uebungen derselben bezogen sich jedoch auf die Palästrik, welche nicht wohl eine schöne Kunst genannt werden kann. Der Orchestik aber (gleichfalls ein Tbcit der Gymnastik) kommt diese Benennung zu, weil Schönheit das Grundgesez des Tanzes ist. Der Gebrauch beim Gottesdienste (heilige Tanze kommen fast allent- halben vor), mehr noch die Anwendung aus's Theater, wo man auch die Mimik damit verband, hoben die Orchestik. Insbesondere gewann sie bei den Römern, welche die mimischen und panto- mimischen Spiele leidenschaftlich liebten, und zur höchsten Voll- kommenheit brachten (*). Auch die Palästrik wurde von ihnen ge- schäzt. Doch beschränkten die Bürger sich auf Privat-Uebungcn, und später besuchten sie die griechischen Spiele. Der Gymnastik wurde die Musik entgegengcsezt, aber man nahm dieses Wort in gar verschiedenem und oft sehr ausgedehntem Sinne. (*) D. h. indem sie die gedungenen öffentlichen Tänzer durch reiche Be- lohnung ermunterten. Ater an den Bürgern selbst wurde das Tanzen für eine schändliche Ausschweifung gehalten: wie aus dein Eifer erhellt, wo- mit Cicero den Murena gegen die Beschuldigung des Tanzens verlheidigt. pro Muren. G. 19

3. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 165

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 165 — losigkeit zu züchtigen. Schon hatte der Kampf begonnen und drohte für die Römer einen ungünstigen Ausgang zu nehmen; da stürzten sich die geraubten Sabineridnen inmitten der Streitenden, flehten hier, sie nicht zu Waisen, dort, sie nicht zu Witwen zu machen, und veranlafsten auf diese Weise einen gütlichen Ausgleich. Die Sabiner wurden von den Römern in ihre Stadt aufgenommen und verschmolzen mit ihnen zu einem Volke. Romulus aber wurde bald darauf unter Blitz und Donner von der Erde hinweggenommen und unter die Götter versetzt. 5. Der Krieg mit den Albanern. Auf den Romulus folgte Nüma Pompilius, der das noch rohe Volk durch Einführung religiöser Gebräuche an mildere Sitten gewöhnte. Sein Nachfolger war Tüllus Hosti-lius, unter dessen Regierung die Römer in einen Krieg mit der Mutterstadt Alba longa verwickelt wurden. Als die beiden Heere in Schlachtordnung einander gegenüberstanden, trat Mettius Fufetius, der Anführer der Albaner, in die Mitte und schlug dem Tullus Hostilius vor, ihre Streitsache durch den Kampf von nur wenigen Kriegern entscheiden zu lassen. Der Vorschlag gefiel dem römischen Könige. Nun befanden sich aber zufällig in beiden Heeren Drillingsbrüder, bei den Römern die Horätier, bei den Albanern die Curiätier. Diese erboten sich zum Kampfe. Derselbe begann unter den Augen beider Heere, und nach langem, heftigem Ringen lagen endlich zwei Römer tot am Boden. Jubelnd sahen die Albaner ihrem Falle zu, und schon zitterten die Römer hoffnungslos für den Ausgadg. Da griff der letzte Horatier zu einer List. Er war noch unverletzt, während die drei Curiätier mehr oder weniger durch Wunden entkräftet waren. Scheinbar nahm er die Flucht,

4. Bd. 2 - S. 141

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
141 Viertes Kap. Römische Geschichte. legen Willen, zur Schlacht. An den Ufern des A ufi du s (*) bei dem Flecken Canna wurde sie geliefert, die verderblichste für Rom in seiner ganzen Geschichte. An diesem Tage sieten 45,000 Bürger, es fielen 80 Senatoren, viele Consnlaren und Staatsbeamte und die Blüthe der Ritterschaft. Aemilius Paulus nahm einen schönen Tod, Terenti us Varrò die Flucht. Dennoch ging ihm der Senat- um des Volkes Muth zu erhalten — dankend entgegen, dafür, daß er am Heile des Vaterlandes nicht verzweifelt. §. 88. Folgen derselben. Dies war das Zenith von Hannibals Glück und Ruhm. Das erste begann jezt zu sinken, der zweite nie. Zwar werfen ihm Viele vor, daß er nach dem großen Siege nicht schnell, wie Maharbal wollte, das Kapitol gcstürmet: und in der That ist es ein wichtige- res Talent, Siege zu benüzen, als Schlachten zu gewinnen; aber daß der Tag bei Canna ohne entscheidende Folgen blieb, lag wohl in den Umständen und nicht in Hannibal's Schuld. Mit 26,000 Mann war er von den Alpen hinabgestiegen, und hatte seitdem, außer der gallischen Hilfe, keine bedeutende Verstärkung erhalten. Wie konnte er nun, im dritten Feldzuge, nach so vielen Gefechten und vier groß- ßen Schlachten, stark genug seyn, das zwar bluttriefende, aber noch immer an Volk und Waffen reiche Rom anzugreifen; Rom, dessen eigenthümlicher Charakter darin bestand, nach Unfällen am furchtbar- sten zu seyn? Daher, um nicht die Frucht der Siege durch Verwegen- heit zu vertieren, beschloß Hannibal, bevor er das Größte wagte, durch Gewinnung der römischen Bundesgenossen sich zu verstärken, und karthagische Hilfe zu erwarten. Auch fielen jezt die meisten Völker des unteren Italiens ab von dem längst gehaßten Rom. Solches that auch Campanie» mit seiner Hauptstadt Cap na. 2n diesem schönen, von der Natur überreich begabten Lande (**), dessen schwel- gerische Einwohner keine Kunst höher, als jene des Genusses schäz- ten, nahm Hannibal die Winterquartiere. Unmäßigkeit und Wollüste entnervten daselbst seine Krieger: nach geschmecktem Uebersiusse schie- nen Entsagung und Mühseligkeit unerträglich. Aber vergebens begehrte Hannibal Verstärkung von Karthago. Hanno bcharrte bei seiner Anfeindung des barkinischen Hauses, und da dieses auf den Krieg seine Größe baute; so erhob jener sich (*) Gleich nach der trasimenischen Schlacht war Unteritalien derschan- plaz des Krieges geworden. (**) Omnium non modo Italia, scd toto orbe terrarum, pulcherrima Campania« plaga est. Nihil mollius coclo, nihil uberius solo : ideo Liberi Cererisque certame» dicitur. Florus.

5. Das Mittelalter - S. 87

1884 - Mainz : Kirchheim
Sein Privatleben. °' Hühnern und Tauben, auch hielt man als Ziervögel Pfauen, Enten und Turteltauben. Die Aufsichtsbeamten mußten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis von dem ganzen Bestände an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle n. s. w. einreichen, am Palmsonntag den Geldertrag abliefern und Rechnung ablegen. Wenn Karl feine Güter bereifte, was fehr oft geschah, fo war er ganz Landwirt und vergaß den König und Staatsmann; er nahm alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an, prüfte die Bauanschläge und sah die Rechnungen nach, in welche alles bis aufs Kleinste, selbst jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mußte. 6. Karls Privatleben und Tod. So groß Karl iu allen Verhülltnissen des öffentlichen Lebens war, fo liebenswürdig erscheint er irrt Privatleben. Wie er seiner Mutter stets die höchste Ehrfurcht erwies, so war er feiner Schwester Gisla ein liebevoller Bruder, feiner (Zweiten) Gemahlin Hildegard ein zärtlicher Gatte, feinen Kindern ein sorgsamer Vater. Seine Söhne ließ er nicht nur in den Waffen üben, sondern er war auch mit der größten Sorgfalt für ihre geistige Bildung bemüht. Eben so sorgte er dafür, daß feine Töchter, an denen er mit ganzer Seele hing, nicht nur in den weiblichen Künsten des Spinnens, Webens und Wirkens, sondern auch iu den Wissenschaften unterrichtet würden. Nie mochte er sie von feiner Seite lassen, und nicht bloß bei Tische mußten sie neben ihm fitzen, sondern sie begleiteten ihn auch auf feinen Reifen, gingen mit ihm auf die Jagd, und selbst auf feinen Kriegszügen trennte er sich nicht von ihnen. In feiner Lebensweise war er außerordentlich einfach. Niemand konnte müßiger fein in Speise und Trank. An seiner gewöhnlichen Mittagstafel gab es nur 4 Gerichte, außer dem Braten, den er von den Jägern am Bratspieß herbeibringen ließ, und den er fehr gern atz. Gastmähler fanden nur selten und an besonders festlichen Tagen statt; dann fah er aber auch gern recht viele Leute bei sich. Wein trank er wenig, selten mehr als dreimal bei Tische, und nichts verabscheute er mehr, als Trunkenheit; dagegen wurde es ihm fehr schwer, an Fasttagen ohne alle Speise fertig zu werden, und er meinte, das Fasten schade ihm. Zur Unterhaltung ließ er sich bei Tafel etwas von den Thaten der alten Könige, auch wohl aus den Schriften des heiligen Augustin vorlesen; auch liebte er bei Tische Saitenfpiel und Gesang. Nach der Mahlzeit pflegte er 2—3 Stunden zu schlafen;

6. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 892

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
892______ ,Er hat im Anfänge auch nicht einmal die neuer- wählten Bischöffe Lnvestiren können, sondern das thaten die Kayser per baculum & annulum , wo- durch die Bischöffe ihres Amts erinnert wurden, daß sie die Schaafe als Hirten weyden; und ihre Kirche eben so lieben selten, als wenn ihnen diesel- be angetrauet wäre. Jedoch hat der Pabst nicht geruhet, bis ihm die Kayser das Jus Investiendi Episcopos abgetreten haben, welches Kayser Elenricus V. 1122. gethan hat. Weil aber die Deutschen Bischöffe Reichs-Stän- de sind, so muffen sie in temporalibu8 die sogenann- ten Regalia beym Kayser suchen, welcher sie ordentlicher Weise mit solchen hohen Gerechtsa- men belehnet. Vor diesem geschahen dergleichen geistliche Be- lehnungen per Sceptrum: Nunmehr aber ge- schicht es per Gladium. Der Xliii. Articul. Voll dem Concordato Nationis Ger Mani Cie. Nachdem Kayser Henricus V. dem Pabste An. 1122. das jus Investiendi Episcopos abgetreten hatte, so wurde solches von Päbstlicher Seite so sehr gemißbraucht, daß es die Deutsche Nation nicht mehr leiden konte. Endlich wurden diese Gravamina Nationis Ger- manica durch das berühmte Concordatum gehoben, welches Kayser Ericlericu8 Iii. und Pabst Nicolaus V. im Jahre I148. mit einander aufge- xichtet haben. Die-

7. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 883

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
zu Deutschland. 88z Damit aber ein jeder wissen möchte, wo er sein Recht suchen sötte, so ward zu gleicher Zeit nicht nur das Kammer-Gerichte angeleget,sondern auch das Reich in zehn Kreise abgetheilet; davon die folgenden Arttcul handeln sollen. Der Xxxi. Articul. Vom Kammer -- Gerichts. Als die Kayser vor diesem herum reiseten, so hat-- > ten sie gelehrte Rammer-Rathe bey sich, welche ' den Leuten Urthel undrecht sprechen konten. Das kwahrete bis A. 1495. da machte Kayser Maximi- 1 lianus I. solche Anstalt daß dieses Kammcr-Gerich- \ te bmführo einen beständigen Sitz haben solle. Erst fassen sie zrr Eraneiwure, darnach zu Speyer, ! nunmehro aber ¿llwetzlar in Oetwetterau, seit A. [ 1689. da Speyer von denfrantzosen zerstöret ward. Das Ober-Haupt dieses hohen Collegii ist der lrammer-Richter, Catholischer Religion, darauf ) folgen zwey Catholische und zwey Protestwende ^Kammer-Präsidenten; diese fünf Personen setzet ^der Kayser. Nun sollen, nach Inhalt des Westphalischen Frie- sdens, noch 50. Assessores nemlich 26. Eatho- ,Nische und 24.Protestirende seyn, und die sollen r-aus allen zehn Kreisen dazu präsentiert werden. Wenn l'.un alle diese Stellen sotten besetzet wer- öden, so würden 60000. Thaler zu ihrer Besoldung » noch nicht einmal zulangen. Nun sind zwar gemis- st se Termine angesetzet, da die Reichs-Stande ihre ) Quotam. nach der Reichs-Matricul, zu Uttterbal- lltung dieses kostbaren Gerichtes, abtragcn sotten, U welches Rammer-Zieler genennet werden: Aber ö die Stande sind darinnen so saumselig, daß biswei- K k k L len

8. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 868

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
868 Anhang Ob über gleich nunmehro schon seit 2i8-Jahren keill Römer-Zug ist gehalten worden; so har man doch die Römer-Monate behalten, wenn nach der Zeit etwan anderweitige Reichs-Anlagen haben muffen gemacht werden, weil man noch zur Zeit keine billigere Proportion hat ausfinden können. Der Xvi. Articul. Von der Kayserlichm Wahl - Kapitulation. Eine solche Capitulation hat gewisse Ar- ticul in sich / welche der nelterwählte Kayser de- schwereir muß. Die erste (Kapitulation ist Kayser Carolo V. bey seiner Wahl A-1^9- vorgeschrwben worden, und bey allen solgendenkayser-Wahlen hat sich deraiei- chen zugetragen. Die letzte Kapitulation Kaysers Francisci 1. trüget etltch Bogen in Folio aus. Das Recht/ eine solche Kapitulation aufzusetzen, haben sich bisher die Churfürsten allein angemaffet: Es ist aber oftmals in Vorschlag gekommen, daß eine Vapitulat10 Perpetua. darzu alle drey Stande coneurrirten , hat sollen gemachct werden; Ja A. 1745. wurde im 30* Articul der Wahl-Capitulation Kaysers Francisci l. vom 1 Kayser beschworen/ daß dergleichen Capitulato per petua auf dem Reichs-Tage, so bald es nur im- ' tuet möglich,solte zu Stande gebracht werden, doch < so, daß denen Churfursten das Jus accapitulandi j Vorbehalten bliebe; deswegen der Kayser auch < noch dieses Jahr die Sache auf dem Rerchd-Tage r Vorträgen ließ. Doch so schwer cs unter Kayser Carolo Vi fiel, * diese Sache tu eine Reichs-Satzungsmafige Form 1 rmdkrastzu bringen; eben solcherschwierigkeit ist i auch <

9. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 400

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
400 Das Ix. Buch von Asia. ^ Hipropalis ist eingeäschert, doch kan mannoch^viel schöne Antiquitäten da sehen. Celiena, ist eine Stadt/ und auch ein Gebürge. Der 2. Artickel. Von A M A S I A. Sie liegt am schwartzen Meer, wo weiland der Pontus , Cappadocia und Armenia ohngefehr gelegen Ut Die merckwürd igen Platze sind: Amas;\N, oder Amasia , wo der Fluß Lalalmald ins schwartze Meer fallet, ist schön, groß, Volck-reick, und hat wohlhabende Einwohner. Der Geographus Strabo ist da gebohren worden. In der Kirchen-Historie kömint es unter den Ertz Bißthümern vor. Anjetzo re- ildirct der Beglerbeg daselbst. Tocat ober Tocia, ist ein grosser und Volck-rei- cher Ort. Es wächset guter Wein und schöner «Oassran in dieser Gegend. Der Ort ist feste, und hat ein star- ckes Castell.' Dieser Ort ist den Müttern der Türcki. scheu Kayser zum ordentlichen Leib - Gedinge ausgesetzt. Es wird daselbst schöner blauer Saffian zubereitel, gleichwie der rothe zu viarbeeir, und der gelbe zu Ophra; davon in seinem Orte. Zela, ein kleiner Ort, nicht weit von Amafan, bey welchem Juuus Cassar den König Pharnacem bezwun- gen hat. Nacianzum , davon der Zunahme Naz'ancenus herkömmt, ist ein Stein-Haussen. Treb1s0nde, ist das altelra?E2u§ am schwartzen Meere, mit einem guten Hafen. Die Stadt ist so gar groß nicht, aber in der Vorstadt sind zum wenigsten 200. o. Einwohner. Es stehen zwey Citadellen da, eine auf einer Höhe, und die andere in einer Ebene. A. 1204. als die Lateiner Constantinopcl erobert hatten, so retirirtc sich ein Griechischer Printz an diesen Ort, und seine Nach- kommen brauchten den Kayserlichen Tilul. Es stund auch dieses kleine Trapezunllsche Kayserthum gantzer *<¡6. Jahr, bis es A. 1461. wieder mit dem Türckischen Kay- serthum vereiniget ward.

10. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 410

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
416 Das Ix, Buch, von Asien , ansteckende Seuchen dhuneu, die sich endlich in eine Pestllentz verwandeln. Dèetürckm haben das Land in drev 8egter- Begen , oder Gouvernements emgethei- M, welche von den drey vornehmstell Städten, j. Aleppo, s*Tripoli, und 3* Damäsco , ihre Namen haben. Bey dieser neuen Eintheilung wollen wir es bewenden lassen, aber dabey nichts vergessen, was zur alten und Mittlern Geographie gehöret. Der I. Articul. Von Aleppo. Dieses Gouvernement ist eigentlich das alte Syrien , welches mit Assyrien nicht muß ver- wechselt werden. Es hatte vor Christi Geburt eige- ne Könige, die mit dem Volcke Gottes viel blutige Kriege geführet haben. Endlich haben die Römer eine Provmtz daraus gemachet, und denen haben es endlich die Türcken abgenommen. Aleppo , pal. Aleppum , die Restdelitz des Lezier- ke§8, ist eine grosse und feste Stadt, mitten im Lande, welche unter den Tmckrschm Städten nach Conftantino- pel und Cairo gar wo! den dritten Platz verdienet. <Hte ist auf vier Berge gebauel, und Mitten in der Stadt lie- get eine starcke Citadelle. Es wird daielbst ein grosses Commercium getrieben, und die Europäer haben ihre Consules daselbst. Die ausgehenden Maaren find Seide Camelote, Edelsteine, Sv-cereyen und Gewür- tze: Die werden gegen unsere Stoffe. Tuch, Eise», Bley und Zinn vertauschet. Die Türcken leiden die Christen gerne unter sich » jedoch nur in der Vorstadt. Es haben auch die Griechen einen grossen Ertz. Bischof daselbst. Es sind die Hauser t er Kaufleute meistens ge- wölbet, damit die niedergelegten Maaren vor dem Feuer sicher sind. Von Aleppo bis an den Eripkrat sind nur io. von Aleppo aber bis an das Mittelländische Meer find dreyßig deutsche Merlen. Ale.
   bis 10 von 37 weiter»  »»
37 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 37 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 0
5 4
6 13
7 2
8 0
9 3
10 4
11 5
12 0
13 0
14 0
15 5
16 3
17 4
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 3
24 2
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 18
33 2
34 0
35 0
36 11
37 12
38 0
39 2
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 6
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 33
2 32
3 21
4 16
5 0
6 5
7 2
8 26
9 47
10 1
11 5
12 5
13 18
14 46
15 15
16 39
17 172
18 2
19 3
20 9
21 11
22 22
23 50
24 3
25 62
26 19
27 2
28 14
29 5
30 10
31 31
32 3
33 34
34 4
35 39
36 15
37 1
38 9
39 16
40 2
41 49
42 9
43 87
44 1
45 32
46 13
47 17
48 2
49 3
50 1
51 3
52 124
53 29
54 7
55 144
56 12
57 1
58 3
59 19
60 19
61 3
62 1
63 29
64 11
65 12
66 15
67 8
68 26
69 12
70 1
71 62
72 6
73 4
74 10
75 8
76 23
77 33
78 1
79 8
80 0
81 5
82 10
83 10
84 3
85 3
86 8
87 5
88 14
89 47
90 15
91 5
92 275
93 3
94 33
95 8
96 5
97 30
98 146
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 41
1 5
2 7
3 23
4 10
5 5
6 10
7 1
8 4
9 5
10 3
11 1
12 30
13 14
14 1
15 0
16 1
17 2
18 6
19 15
20 6
21 0
22 2
23 15
24 8
25 66
26 10
27 1
28 9
29 1
30 3
31 36
32 4
33 43
34 8
35 0
36 5
37 1
38 40
39 27
40 10
41 1
42 13
43 63
44 11
45 4
46 12
47 25
48 14
49 3
50 35
51 32
52 1
53 6
54 3
55 11
56 1
57 22
58 14
59 31
60 2
61 9
62 9
63 0
64 9
65 54
66 27
67 0
68 1
69 143
70 48
71 0
72 31
73 1
74 2
75 9
76 13
77 11
78 1
79 2
80 35
81 100
82 14
83 1
84 6
85 5
86 3
87 37
88 19
89 26
90 6
91 14
92 158
93 13
94 18
95 0
96 34
97 26
98 6
99 6
100 108
101 10
102 34
103 11
104 11
105 1
106 36
107 16
108 2
109 4
110 31
111 9
112 7
113 103
114 103
115 7
116 19
117 19
118 0
119 5
120 10
121 2
122 3
123 18
124 15
125 12
126 1
127 7
128 1
129 17
130 31
131 24
132 0
133 2
134 20
135 14
136 12
137 23
138 16
139 7
140 8
141 0
142 174
143 32
144 122
145 4
146 7
147 7
148 0
149 511
150 7
151 7
152 22
153 35
154 3
155 7
156 5
157 1
158 4
159 5
160 26
161 8
162 1
163 0
164 2
165 3
166 6
167 9
168 6
169 26
170 1
171 1
172 0
173 56
174 15
175 117
176 3
177 42
178 21
179 86
180 6
181 15
182 15
183 24
184 49
185 14
186 25
187 16
188 0
189 14
190 3
191 22
192 5
193 4
194 10
195 32
196 32
197 1
198 6
199 17