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1. Bd. 2 - S. 273

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
273 Völkerverkehr uitb Handel. bewirkt. Wie derselbe nach der Zerstörung von Tyrns die Stadt Ale- xandrien in Niederägypten erbauet, ist schon oben (S. 75) erzählt. Unfern der westlichen Nilmündung, ans einer zwischen dem Meere und dem See Mareotis sich hinziehenden Landenge, erhob sich diese große, prächtige, volkerfüllte Stadt. Fünf Hafen (wovon einer am marcotischen See) nahmen die Handels- und Kriegschiffe auf. Das arabische Meer, zu welchem vom Nil ein kurzer Landweg, auch ein Kanal führte, auf der einen und das vielarmige Mittel me er auf der anderen Seite berührend, war Alexandrien durch die Natur selbst zum Mittelpunkte des Verkehrs zwischen den Morgen- und Abend- ländern, zum Stapelplaze des Welthandels bestimmt. Kein herrlicheres Denkmal hat sich je ein König gcsezt. Denn, als die macedonischen Reiche bis auf die lezten Trümmer zernichtet waren, dauerte doch in einer langen Folge von Jahrhunderten und unter dem mannigfaltigsten Wechsel der Herrschaft die Handelsgröße Alexandriens fort, bis die Entdeckung des Wasserweges nach Ostindien alle Verhältnisse änderte. Die Ptolemäer erkannten die Vortheile solcher einzigen Lage, und vermehrten sie durch zweckmäßige und prächtige Anstalten. Dahin gehören die Errichtung des Leuchtthurms auf der Insel Pharos, welche die Hafen deckte, die Vollendung des schon von den Pharaonen angefangenen (und nach Herodot von Darius Hystaspis fortgesezten) Kanals nach dem rothen Meere, die Anlagen trefflicher Straßen da- hin (*), insbesondere nach Berenice und später nach Myoshormos, die Verbesserung dieser und anderer Hafen, die Abschickung erforschen- der Gelehrten (wie Megasthenes und Dionysius) nach In- dien, u. s. w. Dabei wurden auch die alten Handelsverbindungen Aegyptens fortgesczt, erweitert und mit griechischer Thätigkeit betrie- den. (Bergt. B. Z. S. 251.) Eine zweite für den Handel und die Erweiterung des geographi- schen Gesichtskreises äußerst merkwürdige Unternehmung des in solchen Sachen wahrhaft großen Alexander war die Seereise des Nearchus von der Mündung des Indus bis in den persischen Meerbusen (S. 77). Alexander hatte einen ansehnlichen Theil Vorderindiens kriegerisch durchzogen, und wünschte den Verkehr mit jenen reicheren Ländern zu sichern und zu erleichtern. Die genauere Bekanntschaft mit diesem von den Griechen damals noch unbefahrenen Meere und den (*) Der Kanal wurde niemals lebhaft befahren. Die Seichtigkeit des arabischen Busens in seinen nördlichen Theilen mag die Ursache fern. Man schiffte darum den Nil herauf bis Kortos, und von da ging derkaravanen- weg nach den im Text genannten südlicheren Häfen. Il. 18

2. Bd. 2 - S. 253

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
2o3 Kriegswesen. Später kommen fünfrudrige und noch größere Schiffe vor. Die See- taktik blieb sehr einfach, und konnte nicht wohl anders seyn, da die Flotten sich in der Nähe bekämpften: aber die Seeschlachten waren noch blutiger, als heute. Nicht viel verschieden, in Waffen, Organisation und Taktik, war von dem griechischen das maccdonische Kriegswesen. Doch hatten die Könige Makedoniens, besonders die Nachfolger Alexanders M. (also auch die syrischen und ägyptischen Könige) lauter stehende Truppen oder Miethsoldaten. Auch waren ihre Kriege meist nur persönliche, keine Nationalkriege. Philipp, durch Epaminondas gebildet, macht Epoche in der Kriegskunst. Seine genau und nach weisen Grundsäzen geordnete Pha- lanx ist bis auf Perseus fürchterlich geblieben. Eine volle Phalanx zählte 16,384 schwerbewaffnete Fußgänger, 8192 Mann leichte Trup- pen und 4096 Reiter. Die Fronte der Schwerbewaffneten war 1024 Mann, die Tiefe 16 (*). Alle Unterabteilungen, alle Stellungen der Phalanx beruhten auf dieser bequemen Wurzelzahl. Unwiderstehlich war ihr Stoß auf einem günstigen Schlachtfelde; auf einem unebenen, zer- schnittenen Terrain taugte sie nicht. Auch erlag sie der leicht beweg- lichen Legion. §. 16. Karthagisches. Karthago war vorzugsweise eine Seemacht, und zwar eine solche, die nach der Herrschaft des Meeres strebte, soweit dieselbe nach den damaligen nautischen Verhältniffen möglich war, und soweit ihre politischen oder Handelsverbindungen reichten. Darum unter- hielt auch der Staat gewöhnlich mehrere hundert Galeeren von großer Bauart und starker Bemannung (**), Die karthagische Flotte, die gegen Regulus focht, zählte 350 Galeeren, und führte 150,000 Mann; sie wurde von der (nur wenig schwächeren) römischen Flotte mit schreck- lichem Verluste geschlagen. Daß cs den Römern möglich war, in etlichen Jahren eine mit der karthagischen wetteifernde, ja ihr noch über- legene Marine zu erschaffen, beweist wohl deutlich die Unvollkom- menheit der alten Schiffbaukuust und Seetaktik. Aber Karthago war auch Landmacht, und bedurfte zur Besezung und Vcrtheidigung so ausgebreitcter Länderstrccken eine große Anzahl stehender Truppen. Die Bürger der herrschenden Gemeinde waren zu wenig zahlreich und dem Kriegsdienste zu abgeneigt, um dieselben aus ihrer Mitte zu erhalten. Nur in Nothfällcn griffen die gewerbfleißigen (*) Die Soldaten trugen 24 Fuß lange Spieße (Sarissen), die über das sechste Glied drei Schuh weit hinausragten. (•*) Die Ruderer waren meistens Sklaven: die Streiter aber Soldknechte.

3. Bd. 2 - S. 38

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
53 Zweites Kap. Geschichte der Griechen. gegen Darius Hystaspis rechnen, so hatte derselbe über fünfzig Jahre gedauert. Vermöge dieses ewig merkwürdigen Cim onisch en Friedens'er- kannte Artarerres Longimanus, der Sohn jenes Xerrcs, wel- cher ganz Griechenland Fesseln zngedacht, die Freiheit aller im Umfange seines Reichs, also vornehmlich ans kleinasiatischer Küste gelegenen griechischen Kolonien. Kein persisches Kriegsschiff sollte mehr in den griechischen Gewässern erscheinen, kein persischer Heerhaufe sich auf drei Tagreiscn den jonischen Küsten nähern. §. 9. Innere Angel egenheiten Griechenlands. —Themistokles. Wir haben die Hanptbegebenheiten des langwierigen persischen Krieges und seinen Schluß der Uebersicht willen zusammengestellt. Laßt uns nun den Blick auf die einheimischen Angelegenheiten Griechen- lands in dieser wichtigen Periode werfen. Nach der Vertreibung der Perser war Athen wieder schnell und schöner, als zuvor, aus der Asche emporgestiegen. Seine Bürger, voll Kraft und Selbstgefühl, strebten jezt nach höheren Dingen. The- mistokles hatte den Phalera entdeckt, hergestellt und befestigt; drei Hafen nahmen jezt die athenischen Schiffe auf, deren Zahl durch seine Veranstaltung alljährlich vermehrt wurde. Auf die Seemacht seiner Va- terstadt hatte er den Plan der Vertheidigung gegen die Perser und der Herrschaft über Griechenland gegründet. Nach seinem Rathe wurde jezt eine hohe und starke Mauer aufgeführt um die Stadt und die Häfen, damit alles zusammen eine Festung bilde gegen auswärtige und ein- heimische Feinde. Die Spartaner, unruhig über das Gedeihen und Em- porstreben ihrer Nebenbuhlerin, wollten den Bau der Mauern — un- ter scheinbaren Vorwänden des griechischen Nationalinteresses — hin- dern; Themistoktcs hielt sie durch schlaue Verstellung hin, bis die Mauern hoch genug zur Vertheidigung waren, und wies dann ihrezu- muthung mit Hohn zurück. Bis dahin waren die Spartaner das anführende Volk in Grie- chenland gewesen. Selbst Athen hatte ihren Vorrang erkannt. Jezt ging die „Hegemonie" allmälig auf das leztere über. Die Zög- linge Lyknrg's hatten von jeher durch ihren soldatischen Tr oz beleidigt; man vergab ihnen, so lang ihre Sitten Achtung geboten. Als aber Pausanias, der Sieger von Ptatäa und Eroberer von Byzanz, anfing, sich das Ansehen eines Herrschers zu geben, und durch seine, eines Satrapen würdige, Pracht den republikanischen Anstand höhnte; als dagegen die Bescheidenheit des Atheners Aristides und die Leut- seligkeit Eimon's (des edlen Sohnes von Miltiades) im schneidend- sten Kontraste erschien: als endlich gar Pausanias — wiewohl zu sei-

4. Theil 2 - S. 335

1864 - Mainz : Kirchheim
335 Hierauf eroberte Alexander noch das reiche Indien. Als er aber damit noch nicht zufrieden war und bis an das Ende der Welt vordringen wollte, wurden seine Soldaten unmuthig und empörten sich. Nicht einen Schritt woll- ten sie weiter vorwärts. Alexander versuchte noch einmal, sie zu weitern Sie- gen zu ermuntern, aber vergeblich! Da mußte er sich zur Rückkehr entschließen. Er theilte das Heer in zwei Theile: die eine Hälfte machte den Weg zu Was- ser unter einem geschickten Admirale; die andere Halste führte Alerander zu Lande zurück. Unter unsäglichen Beschwerden und Entbehrungen kam er zu Babylon an, das er zur Hauptstadt seines Reiches machen wollte. Allein rit- ten in seinen großen Plänen ereilte ihn hier der Tod. Ein hitziges Fieber, die Folge seiner Anstrengungen, aber noch mehr der Schwelgereien, denen er sich überließ, überfiel ihn, und bald war alle Hoffnung zier Genesung verschwun- den. Die Feldherren standen wehmüthig um sein Lager und reichten ihm die Hände. Zuletzt fragten sie ihn, wen er zu seinem Nachfolger bestimme. Er antwortete„Den Würdigsten." Hierauf verschied er in einem Alter von 33 Jahren. Sein großes Reich theilten seine Feldherren unter sich. i / 12. Roms Ursprung. In dem schönen Lande Italien lag vor grauen Jahren eine Stadt, die hieß Alba longa, und ein König herrschte darin, mit Namen Numitor. Nu- mitor hatte aber einen bösen Bruder, Amulius. Dieser wollte gern König sein und stieß daher den Numitor vom Throne, brachte desien Sohn um und ließ, als Numitors Tochter Zwillinge gebar, diese in einer Badewanne auf den Tiberfluß setzen, daß sie ertränken. Aber sie ertranken nicht; sondern die Wanne blieb am Ufer stehen. Die Knaben weinten bitterlich. -Das hörte eine Wölfin, lief herbei und — war barmherziger, als der Großoheim. Sie legte sich auf die Knaben und säugte sie. Nach einiger Zeit kam ein Hirt des Weges und sah die Wölfin und die Knaben, welche bei der Wölfin lagen, jagte diese fort und nahm jene mit, brachte sie seiner Frau, zog sie auf und nannte sie Romulus und Remus. Da mit der Zeit aus den Knaben große, schöne Jünglinge geworden waren, fragte sie einmal ihr Pflegvater: „Nicht wahr, ihr meint, ich sei euer Vater?" '— Es ist aber nicht so. Ihr seid Prinzen. Der arme Numitor ist euer Großvater und Amulius hat ihn abgesetzt!" Das betrübte die kühnen Jünglinge. Sie sammelten die Hirten der Umgegend, ihre Freunde, erzählten ihnen die ganze Geschichte, gingen nach Alba, erschlugen den Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den Thron. Keiner war nun natürlich froher, als Numitor, und in seiner Freude sprach er zu seinen Enkeln: „Bittet euch aus, was ihr wollt, ihr sollt es haben!" Romulus und Remus begehrten nichts Großes, sondern sagten bloß: „Lieber Großvater, sei uns behülflich, an der Stelle eine Stadt zu bauen, wo der Hirt uns bei der Wölfin gefunden hat!" „Von Herzen gern!" antwortete der Alte und war ihnen behülflich. Die Brüder machten nun bekannt: „Wer irgend Lust ff. 0 Y ^ Jjkw «Ui ( 4/0 i * (f fl ' A 7 J 'I

5. Mancherlei für Jung und Alt - S. 199

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
199 möglich machen, wenn man den Hals der ganzen Halbinsel des Athos durchstach und einen Kanal von Akanthos hinüber nach Sane führte, welcher der Flotte die Fahrt um den Athos ganz ersparte und ihren Weg bedeutend verkürzte, indem er sie in gerader Linie von der Mündung des Strymon in den Busen von Torone brachte. Der Hellespont, die gesamte thrakische Küste, waren seit dem Zuge des Mardonios Bestand- teile des persischen Reiches: was stand im Wege, diese Arbeiten sogleich herstellen zu lassen? Und wenn dies für die Brücke über den Hellespont wegen der Winterstürme unthunlich war, man konnte alle Erfordernisse für diesen Bau in der Weise vorbereiten, daß die Brücke beim Beginn des Feldzuges nur aufgefahren zu werden brauchte. Die Erzeugnisse der Landschaften, welche mit dem vereinigten Heere zu durchziehen waren, die der thrakischen Küste, sowie die der Kantone von Hellas, konnten nicht ausreichen, ein Heer und eine Flotte, wie Serres sie ins Feld zu führen gedachte, zu erhalten; man mußte, wenigstens solange man im eigenen Lande war, vom Hellespont bis an den Olympos eine Kette von großen Magazinen anlegen. Sobald der -Feldzugsplan feststand, ergingen im Frühlinge des Jahres 483 die Weisungen zu deu erforderlicheu Vorbereituugen, zu den Rüstungen. Die Abteilung der persischen Flotte, welche zu Eläus statio- nierte — es waren Triremen 1 der Phöuiker und anderer Küstenvölker des Reiches —, erhielt Befehl, nach Akanthos zu segeln. Ihre Mann- schaften sollten hier samt den benachbarten thrakischen Stämmen und den Einwohnern der nächsten griechischen Städte zum Bau des Kanals ver- wendet werden. Die Leitung des Baues wurde dem Bubares, dem Schwager des Königs von Makedonien, der mit den Verhältnissen dieser Gebiete vertraut war, und einem Achämeniden, dem Artachäos, übergeben. Sie ließen es an Eifer nicht fehlen. Obwohl die Landenge, welche zu durch- stechen war, nur eine Breite von zwölf Stadien (etwas über 7000 Fuß) hatte, und das Terrain, ein sandiger Rücken mit unbedeutenden Hügeln, keine besonderen Schwierigkeiten bot, so erforderte die Arbeit doch Zeit, da der Kanal eine Breite für zwei Dreiruderer, d. h. etwa achtzig Fuß im Fahrwasser haben sollte und Ein- und Ausfahrt durch Dämme ge- schützt werden mußten. Der Kanal wurde in Strecken abgeteilt und jedem einzelnen Volke eine Sektion zur Ausführung übergeben. Die Phöniker kamen am schnellsten zu stände, weil sie gleich beim Beginne der Arbeit die richtige Weite nahmen, um eine haltbare Böschung in dem sandigen Boden zu gewinnen, das Doppelte der Breite des Fahrwassers. Für die Brücke über den Hellespont hatte man das Muster jener Schiff- 1 Dreiruderige Schiffe.

6. Mancherlei für Jung und Alt - S. 59

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
59 Jahre früher, ehe Cäsar die Jnselstadt im Kampfe gegen die für ihre Dynastie und ihre Unabhängigkeit aufgestandenen Ägypter vernichtete. Da vervollständigte sie mit ihrem Außenhafen und ihren granitnen Kais, ihren stattlichen Häusern und Magazinen und ihren menschengefüllten Plätzen und Gassen als reiche Hafenvorstadt Alexandriens das glänzende Bild, das sich dein Auge des Beobachters von der Höhe des Paneions darbot, und das wir jetzt an der Hand des alten Geographen näher schildern wollen. Rings um die beiden soeben beschriebenen Hanpthäsen dehnte sich die Stadt des Welteroberers in der Gestalt eines ausgebreiteten macedonischen Reitermantels auf der Landenge zwischen den beiden Meeren ans, ans der südlichen Langseite von dem Mareotis-See, ans der nördlichen von den Wellen des Mittelmeeres bespült. Der Michel Angelo des Altertums, jener Architekt und Bildhauer Dinokrates — derselbe, der den Berg Athos in eine Statue Alexanders umwandeln wollte —, hatte den Plan zu der neuen Weltstadt entworfen, Kleoinenes von Rankratis, den Alexander mit der Statthalterschaft von Ägypten betraute, die Ausführung des Baues geleitet. Die griechischen Könige Ägyptens hatten sie dann später zu ihrer Residenz erwählt und säst drei Jahrhunderte hindurch die Mittel des reichsten Landes auf die Verschönerung ihrer Hauptstadt verwendet; so war die jüngste aller großen Städte der Alten Welt zur herrlichsten aller Weltstädte erhoben worden. Im Gegensatze zu den unregelmäßig gebauten, engen und finstern Städten Italiens und Griechenlands war die Alexanderstadt von breiten, für Reiter und Wagen bequem passier- baren Straßen nach regelmäßigem Plane durchschnitten. Vor allem herrlich aber war der Anblick der beiden Hauptstraßen, die, über hundert römische Fuß breit und auf beiden Seiten von Säulengängen eingefaßt, im rechten Winkel sich durchschneidend, die Stadt in ihren beiden Aus- dehnungen, ähnlich den beiden Hauptstraßen des heutigen Palermo, durch- zogen. Diejenige dieser beiden Hauptstraßen, welche, von der Rekropolis im Südwesten bis zum Kanopischen Thore im Nordosten die Stadt durch- schnitt, war nach Strabo dreißig Stadien oder dreiviertel deutsche Meilen, nach Diodor gar eine volle Meile lang; die andere, welche, von dem Anfange des Heptastadiums ausgehend, die Stadt bis zum Sonnenthore in der Breite durchzog, maß eine halbe Stunde. Der Zug der erstem Straße ist noch heute durch eine lange kanalartige Einsenkung zwischen dünenartig gehäuften Trümmerhaufen genau erkennbar, während der Gang der andern minder deutlich ist. Der alte Geograph, dessen Be- schreibung wir folgen, wird nicht müde, die Herrlichkeit der Stadt zu schildern. „Sie enthält," sagt er, „die schönsten öffentlichen Plätze und königlichen Paläste, welche den vierten, ja selbst den dritten Teil des

7. Mancherlei für Jung und Alt - S. 203

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
203 daheimbehalten wollte, während er selbst mit den Prinzen des Hauses, mit seinen jungen Söhnen ins Feld zog. Die Bitte des Vaters zu be- strasen, ließ er den Sohn hinrichten und die Hälften des Leichnams zum warnenden Beispiel an die Straße legen. Von Atarneus marschierte das Heer längs der Küste über Adramyttion und Antandros, den Jda zur Rechten, nach Abndos. Das Wasser des Skamandros reichte für die Menge der Menschen, der Rosse und Lasttiere nicht aus. Auf der Höhe von Ilion, aus Pergamon, dem letzten Berge des heimischen Asiens, brachten die Magier ein großes Opfer von tausend Rindern dar. Am Fuße der Brücken hatten die Abydener eine Plattform von weißen Steinen im voraus erbauen müssen. Von dieser überschaute Werpes die Brücken, den Heranzug und die Lagerung seines Heeres in der Ebene von Abydos, die Flotten, welche von Phokäa und Kpme heransegelteu und den Helles- pont mit ihren Schiffen bedeckten. Das Heer erhielt einen Rasttag und der König ließ die Kriegsflotte ein Manöver ausführen; in dem Gefecht, welches dargestellt wurde, siegten die Schisse der Sidonier. Artabanos, der Bruder des Dareios, war von seinem Neffen, dem Könige, ausersehen, die Aufsicht des Palastes und die Regierung des Reiches während seiner Abwesenheit zu führen. Er hatte den König bis nach Abydos geleitet und soll hier noch einmal die Vorstellungen gegen den Kriegsplan des Werpes erneuert haben, welche er schon früher erhoben hatte. Das Heer sei zu groß, um leben zu können, die Flotte zu stark, als daß ein Hasen sie sicher aufnehmen könne; wenigstens die Schiffe der Ionier, deren Treue beim Kampfe gegen ihre Landsleute zweifelhaft sei, möge der König zurückschicken. Serres wies darauf hin, daß das Heer Vorräte mit sich führe, daß große Vorräte ans seinem Wege bereit lägen, daß das Land des Feindes auch einiges hergeben werde, daß er den Zug in der besten Jahreszeit beginne, daß die Ionier sich seinem Vater an der Donau treu bewiesen und daß er an ihren Weibern und Kindern ein Pfand ihrer Treue besäße. Am nächsten Morgen warfen die Magier viele Wohlgerüche ins Feuer und bestreuten die Brücken mit Myrtenzweigen. Sobald sich der „glänzende Mithra" 1 erhob, erhob auch der König die goldene Opfer- schale und betete zum Gotte des Sieges, daß ihn kein Unfall auf seinem Zuge' träfe. Danach soll er die Opserschale, einen goldenen Becher und ein persisches Schwert in den Hellespont geworfen haben. Die Garde des Königs, die 10000 Unsterblichen mit bekränzten Tiaren, gingen zuerst über die Brücke zur Linken, dann folgte ein Teil des Heeres. Auf jeder Brücke stand eine doppelte Reihe von Peitschenträgern, welche darauf 1 Mithra oder Mithras, Sonnengott, Lichtgott der alten Perser.
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