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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

4. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

5. Theil 2 - S. 223

1864 - Mainz : Kirchheim
223 Durch den Riß nur der Wolken Erblickt er die Welt, Ties unter den Wassern Das grünende Feld. H ch i l l e r. 5. Fr an kr e i ch *). — P ari s. Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr- liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht- bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles, wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge- müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei- gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle; besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt- lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß- ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig- keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f. Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's. Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl. 200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke *) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.

6. Theil 2 - S. 118

1864 - Mainz : Kirchheim
118 5. Die Olive. Die Olivenbäume sind den Bewohnern des südlichen Europa's, nament- lich den Italienern und Griechen, eben so viel werth, als uns die Obstbäume. Da ist keine Hütte, zu der sich nicht die Olive gleichsam als Hausgenosse ge- sellt hätte; da ist kein Berg, in dessen Mittelgrunde nicht Olivenbäume grün- ten, während am Fuße die breitblätterige Feige steht. So lang nur noch etwas Leben in ihren Adern kreis't, bietet sie sich mit Allein, was sie hat, zur Be- nutzung dar. Mit geringer Pflege zufrieden, segnet sie schon mit ihrer kirsch- artigen Frucht, noch wenn dieselbe unreif ist, indem sie eingemacht auf die Tafel gebracht wird. Hat sie die gehörige Reife erlangt, so wird aus ihrem Fleische das bekannte Oliven- oder Baumöl gepreßt, das fast in allen südlichen Ländern Europa's stak> der Butter zur Bereitung vieler Speisen gebraucht, namentlich aber als Salatöl benutzt wird. Doch nicht nur in ihren Früchten spendet die Olive den mannichfaltigsten Segen; ihr Holz ist auch eine Zierde der Stuben. Die Möbeln, welche daraus verfertigt sind, sehen wie marmorirt aus, ja, oft wie mit Landschaften bemalt. Nicht minder ist der Baum ein Schmuck der Gebirge und ein Licbliirg der Maler. Zwar sagt man, daß er unserm Weidenbaume ähnlich sehe, der bekanntlich kein schöner Baum ist; aber sicherlich übertrifft er ihn in dem Wuchs seiner feinen und zierlich verschlunge- nen Zweige, in dem silberfarbenen, leichten Blatte seiner Krone, in den lieb- lichen Gruppen, die er an den Bergabhängen Italiens bildet, deren Rücken sich meistens nackt mit scharfen, bestimmten Linien in die reine, tiefblaue Lust des Südens erhebt und aus der Ferne blau erscheint. Er soll aus Palästina nach Europa gekommen sein. Seiner wird zuerst im alten Testamente bei der Sündsluth gedacht. Die Taube, welche Noah zunr zweiten Male ausstiegcn ließ, trug, als sie zurückkam, ein frisches Oelblatt in ihrem Schnabel, und Noah erkannte daran, daß das Gewäffer gefallen sei. Dieses grüne Friedens- blatt, im Schnabel der treuen Taube gehalten, ward bei den älteren Christen ein sinniges und liebes Denkmal. Auf ihren Friedhöfen sah man nämlich häu- fig die Taube mit dem Oelblatte in Stein ausgehauen. Salomon ließ aus dem Holze der Olive zwei Cherubin!, zehn Ellen hoch, anfertigen und diese in seinen herrlichen Tempel bringen. In der Stistshütte brannte das allerreinste, lautere Olivenöl in einer Lampe, und aus Olivenöl wurde das heilige Salböl zubereitet, mit welchem Samuel sein Horn füllte, als er den David mitten unter seinen Brüdern zum Könige salbte. Auch der Frankenkönig Chlodwig, der bis zur Schlacht bei Zülpich ein Heide gewesen, wurde am Weihnachtsfeste des Jahres 496 von einen! Bischöfe mit solchem Oele gesalbt. Auch den Griechen war der Oelbaum von großer Bedeutung. Die Göttin Pallas Athene, so erzählten die Griechen, habe mit eigener Hand die erjle Olive auf Athens Tempelberg gepflanzt, und von dieser stammten alle Oliven Griechenlands ab. Als einst Athen durch die Perser eingeäschert wurde, brannte auch der Olivenbaum, den die Athene gepflanzt, mit an, brannte jedoch nicht

7. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 82

1901 - Glogau : Flemming
82 Alle diese Gebiete aber sind umklammert von dem ausgedehnten und gut gesicherten westasrikanischen Kolonialbesitz Frankreichs (s. S. 76). Zwischen dem britischen Niger-Lande und dem deutschen Togo^ erreicht dieser in etwas mehr als 100 km Breite den Guinea- Busen; das Hinterland der Küste umfaßt das Negerreich Dahome fdähomes, dessen Oberhaupt ehedem eine blutige Gewaltherrschaft aus- übte, während jetzt (seit 1894) unter französischer Aussicht geregelte Verhältnisse eingeführt find. Für das breite Gebiet östlich von Liberia'' ist die Ausfuhr von Mahagoni-Holz ^ noch wichtiger als die von Palmöl. Besondere Erfolge haben die Franzosen im W auf- zuweisen; seit der Mitte des 19. Jahrhunderts haben sie ihre Be- sitzungen in Sen eg am bien zielbewußt nach dem oberen Niger hin ausgedehnt^ und 1888 zum ersten Acate mit einem Kanonenboote den Hafen von Timbuktu erreicht (s. S. 76). Jetzt werden Niger und Senegal von Dampfern befahren; im Küstengebiet giebt's auch Eisenbahnen. Erdnuß, Tabak, Gummi, Kautschuk und Vieh sind die wertvollsten Erzeugnisse Senegambiens, dessen Klima gefürchtet ist. Auf einer Insel im unteren Senegal liegt der Hauptort Saint Louis ißäng lui;. 4. Nieder-Guinea und das Kongo-Becken. Ähnlich wie das Stromgebiet des Kongo zu beiden Seiten seines Unterlaufs durch andere Flußgebiete weit von der Ll-Küste zurückgedrängt ist, so hat dort auch der Kongo-Staat nur einen schmalen Eingang zwischen französischem und portugiesischem Kolonialbesitz. Erinnert dieser an das Zeitalter der Entdeckungen (s. Ai, S. 33),5 so giebt jener — unter der Bezeichnung Congo frangais — Zeugnis von dem rastlosen Vorgehen der Franzosen in neuester Zeit. Im 8 und im 0 der deutschen Kolonie Kamerun (s. F. I.) dehnt sich das fran- zösische Gebiet bis an das rechte Ufer des Kongo und des Ubangi aus und hängt rechts vom Schart mit dem übrigen afrikanischen Besitze Frankreichs zusammen (s. S. 76, 80). An der F-Seite des Äquators stellt der Gabun [gabün] — ein afrika- nischer La Plata (s. S. 48, 51), aber mit kurzen Zuflüssen — den besten Hafen Ll-Afrikas dar; obwohl das Klima feuchtheiß ist (durchschnittlich 28° C.!), haben die Hamburger schon 1849 dort 1 2 * 4 5 1 Näheres unter F. I. 2 Dort wohnen die Kru-Neger, die nicht nur als Arbeiter, sondern auch als Matrosen zu gebrauchen sind. 8 Vgl. S. 36, Anmerk. 6. 4 Besonderen Aufschwung verdankte die Kolonie dem (aus dem Kriege 1870/71 bekannten) General Faidherbe, der 1854 Gouverneur von Seuegambieu wurde. Die Kämpfe am obersten Niger endeten erst 1898. ^ 5 Danach führt der König von Portugal noch immer den übertriebenen Titel: „. . . . Herr von Guinea und den Eroberungen, der Schiffahrt und dem Handel von Äthiopien, Arabien, Persien und Indien".

8. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 69

1901 - Glogau : Flemming
69 zeit. Außerdem bringt der 80-Passat dem O-Rande Süd-Afrikas Stei- gungsregen (vgl. S. 19, 24); die im Regenschatten liegenden O-Teile des Hochlandes haben davon allerdings keinen Borteil und sind dem- gemäß Savannen, d. h. Grasfluren mit vereinzeltem Baumwuchs * (besonders an den Flußusern), die je nach der Jahreszeit ein sehr verschiedenes Bild zeigen: aus der riesigen Laubkrone des Baobab, die zur Regenzeit die hohen Gräser kuppelförmig überragt, wird in der langen Trockenzeit ein kahles Geäst inmitten der vergilbten Steppe. ^ Leichter vermag die feuchte Seeluft an den Guinea-Küsten ins Land einzudringen/ und an diesen wie auch in dem slußreichen Kongo-Becken giebt es deshalb^ Urwälder, deren Gebiet im wesent- lichen mit der Verbreitung der Olpalme zusammenfällt.5 Andere wichtige einheimische Pflanzen sind der Kolanuß- und der Kaffee- bäum/ deren Früchte anregende Genußmittel liefern, die Kautschuk- lianen^ und der Sesam: wie dieser, so ist auch die (ursprüng- lich amerikanische) Erdnuß des Olgehalts der Samen wegen an- gebaut worden. Für die Eingeborenen kommen die Bananen (Musa), ferner Knollengewächse wie Dams, Batate und der amerikanische Maniokstrauch/ endlich die im tropischen und außertropischen Afrika verbreitete Hirseart Durra und der (amerikanische) Mais wegen ihres Nahrungswertes in Betracht. Mangroven (s. S. 52) finden sich an den sumpfigen Flachküsten, die als Fieberherde für den Euro- päer gefährlich sind, solange er nicht in Hausbau, Behaglichkeit, Lebensführung und Heilmitteln die für ihn geeigneten Borsichts- maßregeln einführen kann; die Hochländer sind gesunder. Aus den 1 2 3 4 * 6 1 Wie ihn die Prärieen und die Llanos auch haben (vgl. auch die Eukalypten in der australischen Steppe, S. 19). Der Name kommt her vom spanischen sabana, sßawanaf. — Bemerkenswerte Formen sind hier auch die innen saftigen Euphor- bien und Aloä-Gewächse. 2 Vgl. 11., s. Anhang 15. In der Regenzeit bildet die Laubkrone oft eine Halbkugel von mehr als 40 m Durchmesser. Wie der Baobab zu dem Namen Affenbrotbaum kommt, ist schwer verständlich. 3 Dort wird sogar ein Teil des atlantischen 80-Passats monsnnartig (vgl. S. 7 o.) in das Land hinein abgelenkt. 4 Man denke auch an die Bedeutung der Verdunstung (vgl. S. 52, Anmerk. 5). u Vgl. Lehmann-Petzold, S. 71. Aus den Früchten, die kleinen Pflaumen ähneln, gewinnt man das Palmöl (vgl. 11., S. 47, Anmerk. 5); ein noch feineres Dl preßt man in Deutschland mit Maschinen aus den Palmkernen. Das Öl wird wie das Kokosöl (s. S. 27, Anmerk. 4) zur Herstellung von Seifen und Kerzen be- nutzt. In den tropischen Küstengebieten von W- und 0-Afrika hat man auch Kokospalmen angepflanzt. 6 Seine Heimat ist Kassa im 8 von Abessinien. ' Die afrikanischen Kautschuklianen (Lanclolphia) sind von den südamerika- nischen Kautschnkbänmen wesentlich verschieden (vgl. S. 53, Anmerk. 1). — Für Lackbereituug n. a. nt. hat der ostafrikanische Kopal, ein bernsteinähnliches Harz, besondere Bedeutung. b S- o. S- 53, Anmerk. 1, S. 57, Anmerk. 3. Vgl. Kolonialsammlung der „Linnaea".

9. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 147

1901 - Glogau : Flemming
147 ist das kulturfähige Dschagga-Land/ das in seiner oberen Halste vielleicht auch einmal von Weißen besiedelt werden kann. Deutsch-Ostafrika hat seiner Lage gemäß ein tropisches Klima; für das Innere ist die jährliche Durchschnittswärme 5 bi§ 60 C. geringer als für die Küste, aber der Gegensatz zwischen Tageshitze und Nachtkühle bei der Trockenheit der Luft größer. Wie Asiens Erwärmung im Sommer der ^-Halbkugel den Monsun erzeugt, der sich auch an der „Mrima" dann als 8vv-Monsun geltend macht, so wirkt im Sommer der 8-Halbkugel das Hochland von Südafrika monsunerregend, so daß alsdann der ^70-Passat in einem No- Monsun seine Fortsetzung findet. Im Winter der 8-Halbkugel weht der 80-Passat ins Land hinein. Alle diese Winde sind naturgemäß trocken, geben aber an den Berghängen Steigungs- regen. ^ Dazu kommen die tropischen Regenzeiten, die sich nach dem Zenitstande der Sonne richten; in der langen Trockenzeit auf der Hochfläche des Innern verliert die Steppe abseits der Flüsse ihr Grün (vgl. S. 69). b Dichter Wald mit Schlingpflanzen schmückt die Gebirge/ an der Küste bilden Kokospalmen dichte Gebüsche. - Von den Steppentieren (s. S. 71) haben die Antilopen mit den Rinderherden unter der Rinderpest gelitten. Den Elefanten der Waldgebiete (noch mehr denen des Kongostaates) wird wegen ihres Elfenbeins nachgestellt. Zahlreich sind in den Flüssen die Krokodile. Von einheimischen Erzeugnissen kommen für die Ausfuhr in Betracht: Elfenbein, Kautschuk (namentlich aus dem 8), Kopal/ u.s. w. Angepflanzt ist vorzugsweise Kaffee, der in Usambara treffliche Ernten liefert; an der 4v-Seite des Viktoria-Sees wächst er wild. 73. Bevölkerung; Staatliches. Die Volkszahl des großen Ge- bietes mag sich auf 6 Mill. belaufen. Die meisten Stämme gehören zu den Bantu-Völkern, so die Wa-nia-mwesi/ die als Träger und Händler an die Küste kommen, die betriebsamen Wa-dschagga am Kilima Ndscharo,' u. a. m., auch die den Kaffern ähnlichen, kriegerischen Wahehe. Von N her sind im W des Viktoria-Sees 1 * 3 4 5 6 7 1 So genannt nach dem Bantu - Staunn der Wa - dschngga (vgl. S. 72, Anmerk. 5), der dieses Bergland durch fleißigen Anbau, saubere Orts- und Wege- Anlagen u. s. w. zum schönsten Teile von Ostafrika gemacht hat. Die 80-Seiten der Gebirge (z. B. in Usambara) sind daher waldreich und fruchtbar. 3 Während Tanga 158 cm, Dar-es-Salaam 114 cm Regenhöhe hat, be- kommt Tabora in Uniamwesi 82 cm jährlichen Niederschlag und davon nur 6 cm in der Zeit März—oktober! Vgl. 4l, s. Anhang 15. 4 Am Kilima Ndscharo bis zu 3000 m Höhe; dann folgen Bergmiesen, zuletzt Flechten. Vgl. auch S. 69, Anmerk. 7. 5 Vgl. S. 69, Anmerk. 7. Einer Einfuhr von 10 Mill. Ji steht eine Aus- fuhr für 4 Mill. Ji gegenüber; von dieser kommt 11/a Mill. Ji auf Kautschuk, 1 Mill. Ji auf Elfenbein, V4 Mill. Ji auf Kopal. 6 Vgl. S. 72, Anmerk. 5. 7 Vgl. oben, Anmerk. 1.

10. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. 81

1901 - Glogau : Flemming
81 Fulbe zwar die Herrschaft führen und die mohammedanische Religion verbreitet haben (s. S. 72), die Haussa aber die wohlhabende Masse der Bevölkerung bildend Das wichtigste der Fulbe-Reiche, dessen Herrscher man wohl als den „Fulbe-Kaiser" bezeichnet hat, ist Sokoto [Bofoto] mit der gleichnamigen Hauptstadt an einem linken Nebenflüsse des Niger; diese gilt als heilige Stadt, während Kano im 080 (60000 Einw.) den Hauptmarkt bildet für den Austausch der Waren des Sudan gegen die aus der Wüste herbeigeschafften.^ Nach den Abmachungen der europäischen Mächte sind diese Land- schaften (nebst Bornu) dem britischen Machtbereiche zugewiesen, und die selbstherrlichste aller Aktiengesellschaften, die Nigerkompanie (“Royal Niger Company71 1886), hatte wenigstens in der Nachbar- schaft von Niger und Benutz schon Herrschaft und Handel in der Hand, ist aber seit dem Jahre 1899, in dem sie die Hoheitsrechte an die englische Krone verkaufte, nur noch Handelsgesellschaft. Es ist wichtig, dag von der Küste aus der untere Niger und der Benutz bis ins deutsche Gebiet hinein13 für Dampfer befahrbar sind ft wie in den meisten Küstenländern dort sind Palmöl und Palmkerne, Elfenbein und Kautschuk die Haupt-Aussuhrgegenstände. Nach den Waldungen von Olpalmen werden die Mündungsarme des Niger- Deltas und die östlicheren Flüsse bis zur 'Vv-Grenze von Deutsch- Kamerun als Olflüsse bezeichnet. Westlich vom Niger-Delta ist Lagos (40000 Einw.ft der erste Handelsplatz West-Asrikas. West- lich von Deutsch-Togo besitzt England die sog. „Goldküste"6 mit ihrem Hinterland, dem früher durch seine Greuel berüchtigten Reiche der kriegerischen, immer wieder aufsässigen Aschanti-Negerft ferner im W der verrotteten Neger - Republik Liberia ^ die Kolonie Sierra Leoneo 1 * * * * * 7 8 1 Die Fulbe sind von Haus aus Hirten, die Haussa treiben Handel, Gewerbe und Ackerbau. * Baumwollstoffe, Lederwaren und Kolanüsse, daneben auch Elfenbein und Sklaven werden ausgeführt, Salz und europäische Waren eingeführt. a Garua am Benutz soll deshalb deutsche Handelsstation werden. i Die Schiffahrt auf diesen Flüssen soll frei sein, wie noch 1893 im deutsch- englischen Vertrage festgestellt wurde. Die britische Nigergesellschaft hat 40 bis 50 Dampfer in Betrieb. 55 Von Portugiesen entdeckt und nach einem heimischen Hafenort genannt; durch die 200 Europäer sind nicht nur englische, sondern namentlich auch deutsche Firmen vertreten. b Vgl. S. 62, Anmerk. 1. 7 Sie leisten übrigens in Weberei und Goldschmiedekuust Tüchtiges. 8 Gebildet wurde sie von christlichen Negersklaven, die in Amerika freigelassen waren (daher der Name); sie vermochte aber z. B. nicht einmal, dem Grabe Nachti- gals (ch 1885) Verunglimpfungen durch die Bewohner zu ersparen (infolgedessen wurden seine Gebeine nach Kamerun übergeführt). o Der Name soll von der mit dem Lowengebrüll verglichenen Brandung (s. S. 61) herrühren. Schon 1787 wurden dort von Engländern befreite Sklaven angesiedelt. Pahde, Erdkunde. Iii. 6
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TM Hauptwörter (200)200

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