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Regionen (OPAC): Düsseldorf
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ist, werden junge Arzte von Meistern des Fachs für ihren schweren Berns ausgebildet.
Die Handels- und Industriestadt. Seine gegenwärtige Größe verdankt Düsseldorf keineswegs nur seinem vielbeneideten Ruse als Kunst- und Gartenstadt, auch nicht allein dein Umstande, daß es seit 1825 Sitz der Proviuzialverwaltung der Rheinprovinz und der Königlichen Negiernng des gleichnamigen Regierungsbezirkes ist. Allmählich hat es sich außerdem zu einer bedeutenden Handels- und Industriestadt emporgearbeitet. Seine geographische Lage war von jeher sehr günstig, und seine Bewohner zeichneten sich wie alle Bergischeu durch regen Gewerbefleiß aus. Aber trotzdem konnten Handel und Gewerbe bis zu seinein Eintritt in den preußischen Staat nicht aufkommen. Daran trugen den größten Teil der Schuld die fortwährenden Kriege in der französischen Zeit, die Kontinentalsperre gegen England und die Bevorzugung des französischen Gewerbes gegenüber dem bergischen durch Napoleon. Die alte Hansastadt Cöln besaß ferner seit undenklichen Zeiten das sogenannte Stapelrecht. Alle den Rhein hinaus und hinab fahrenden Schiffe mußten in seinem Hafen anlaufen, ihre Ladung verzollen und drei Tage lang den Cölner Bürgern feilbieten. Dann erst war es gestattet, sie durch cölnische Schiffer auf cölnischen Schiffen weiter befördern zu lassen. Im Jahre 1831 endlich wurde dieses drückende Vorrecht aufgehoben und die Rheinschiffahrt freigegeben. Zur Hebung des Flußverkehrs bildeten sich nun verschiedene Schiffahrtsgesellschaften, von denen bald die Cöln-Düsfeldorfer die bedeutendste wurde. Da schon im Jahre 1824 das erste Dampfschiff ans dem Rheine erschien, der Dampf also bereits in den Dienst der Schiffahrt getreten war, so stand mich die frühere beschwerliche Art des Schiffahrtsbetriebes dem Verkehr nicht mehr heinmend im Wege.
Außer der Rheinschiffahrt hat auch die Eröffnung verschiedener Eisenbahnlinien belebend ans Handel und Gewerbe eingewirkt. Die
älteste dieser Linien, die schon im Jahre 1838 bis Erkrath in Betrieb genommen wurde, ist die Strecke Düsseldors-Elber-seld (1841). Alle rechtsrheinischen ' Eisenbahnen verbanden die Stadt aufs engste mit ihrem Hinterlande, dem volk- und gewerbereichen Bergischen sowie mit dem rheinisch-westsälischenkohlenreviere. Der Belgisch-Märkische Bahnhof am Südcude Nach Erbauung derkaiser-- der Königsallee.
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rate von Frankreich drohende Gefahr neue Rüstungen notwendig. Dies führte raieber zu Streitigkeiten mit den Landständen, die
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Bav. It l.-Cliv Mont. Dl ( I I'rim .Op'1 M! :H1t0. U K B! S, a Mplific Xtori • Piv\Cothe< Ak.fl Nd Xtori.
Ian-Wellem-Deukinal auf dem Marktplatze.
die von Johann Wilhelm geforderten Summen nicht bewilligen wollten; doch fetzte er seine Absichten endlich durch.
Als sein Vater Philipp Wilhelm 1685 Kurfürst von der Pfalz wurde, beanspruchte Ludwig Xiv. von Frankreich einen ^eil der
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Mplific_Xtori Frankreich
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eigentlich zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit den Anhängern der Kommune kommen müssen. Man fürchtete aber draußen und drinnen den bösen Eindruck und verständigte sich lieber. Die Scheu vor den Proletariern, den Freunden der Kommunen, hat Trochu indes seitdem nicht wieder verwinden können. Er blieb ihnen gegenüber in der Haltung eines Helden, der keine Zugeständnisse macht, und wagte deshalb mit den deutschen Barbaren keine vernünftige Verständigung. Um der Regierung vom 4. September aber in Paris wenigstens eine gesetzliche Unterlage zu geben, ließ man das Volk am 3. November über sie abstimmen. 559 000 wollten sie behalten, (52 000 nicht.
Neue Freude kam über die Pariser, als sie von dem Siege bei Coulmiers hörten. Schon hatte man den Durchbruch wieder ernstlich geplant; man wollte nordwestlich über die Halbinsel Gennevilliers ausbrechen. Brücken und Befestigungen waren bereits angelegt. Die Entsatzarmee sollte sich auf Rouen stützen und von da aus entgegenkommen. Nun vernahm man, daß sie auf der entgegengesetzten Seite von Südosten her nahe, ja, daß sie siegreich und schon über Coulmiers hinaus sei. Sofort wurden nun die ersten Pläne aufgegeben und der Ausbruch zwischen Marne und Seine beschlossen. Um den Erfolg hier noch mehr zu sichern, wurde im äußersten Osten der Mont Avron in Besitz genommen und in eine Festung umgewandelt.
Nun hatten die Franzosen die Eigenart, einen beabsichtigten Ausfall durch ein vorhergehendes Bombardement rechtzeitig anzukündigen. So weit ging die Liebenswürdigkeit freilich nicht, daß sie auch die Richtung vorher anmeldeten, im Gegenteil, um zu verwirren, machten sie an den verschiedensten Stellen gleichzeitig Ausfälle. Da man aber beobachten konnte, wohin die roten Hosen sich vorwiegend wendeten — und solche trugen die ernst zu nehmenden Linien- und Mobilgardenregimenter —, so hatte man wenigstens einen Anhalt über die französischen Absichten. So kam Ende November auch der Angriff auf die Württemberger nicht ganz überraschend.
Unter dem Schutze ihrer Forts gingen sie am 30. November in der Stärke zweier Korps südwestlich von Nogent über die Marne, vertrieben rechts in Champigny und links in Brie die feindlichen Vorposten und stürmten dann die Höhen hinauf
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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schwächer, und als deutscherseits Verstärkungen kamen und namentlich auch die Artillerie selbst im Ueberschwemmungs-gebiet zum Angriff gelangte, gab Trochu auch diesen Versuch wieder auf.
Inzwischen wuchs die Not in Paris mehr und mehr. Mit den stattlichen Schlachtherden war man am 22. November fertig geworden; auch der Zoologische gab nichts mehr her. Für die Menge war nur noch Pferdefleisch da. In Rationen von 30 Gramm wurde es ausgegeben, ebenso in Portionen von 300 Gramm das aus Roggen, Gerste und Reis hergestellte Brot. Kartoffeln wurden bereits zu Luxuspreisen verkauft, und Butter kostete das Pfund 50 Francs. Je größer die Kälte wurde, um so seltener auch Holz und Kohlen. Die Straßenbeleuchtung wurde knapper und hörte zuletzt ganz auf. Besonders erschreckend aber wirkte die schnelle Zunahme der Kindersterblichkeit, die auf den Mangel an frischer Milch zurückzuführen war.
So wurde die Stimmung in Paris mehr und mehr eine gedrückte. Es war dies der „psychologische Augenblick“, in dem, um die Ergebung zu beschleunigen, noch ein letztes Zwangsmittel deutscherseits angewendet wurde — die Beschießung. Gleich der Anfang schien wirksam. Am 27. Dezember beschossen die schweren Geschütze den Mont-Avron und bereits am 28. wurde er von den Franzosen geräumt. Dann wurde die Beschießung im Südwesten auf die Forts Issy, Vanves und Montrouge vorgenommen, desgleichen im Nordosten auf St. Denys. Man zertrümmerte dadurch die Befestigungen, erreichte aber sonst nicht viel. Das beste war, daß man dadurch die Geschosse des Gegners von den wehrlosen Vorposten ablenkte und sie nach den Batterien hinzog. Hier war der Schaden minder groß.
Einen letzten Versuch, den Ring zu durchbrechen, machten die Pariser am 19. Januar. Es ist dies der Ausfall, der dem Marsch Faidherbes auf St. Quentin entspricht. Er sollte unter dem Schutz des stärksten Forts, des Mont-Valerien, nach Westen gemacht werden und seine Richtung auf die Schanze Montretout und auf Garches nehmen. In weiterer Fortsetzung gings. also auf Versailles, das Hauptquartier des am 18. Januar zum Kaiser ausgerufenen Königs Wilhelm.
Auch sollten diesmal die Tapfersten der Tapferen, die Nationalgarden, selber mitstürmen. Ducrot, der sich scheute, die
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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ändern Krieger der Nordarmee aber waren unter Bülow nach den Niederlanden gegangen und nahmen hier bald bis auf das stark befestigte Antwerpen fast alles Land den Franzosen ab.
Für den eigentlichen Angriffskrieg gegen Napoleon war demnach zunächst nur Blücher mit seiner schlesischen Armee vorhanden. Er tat aber dafür auch alles, um schleunigst an den Feind, zum Kampf und nach Paris zu gelangen. Sein Ungestüm wirkte zugleich auch anregend auf die ändern Verbündeten.
Natürlich hatte auch Napoleon keine xviinute unbenutzt gelassen; er hatte die geschwächten Regimenter vervollständigt und andere neugebildet. Im Oktober 1813 hatte er 280 000! Rekruten ausheben lassen und im November schon wieder 300 000 ! andere gefordert. In bezug auf Alter, Größe, Gesundheit wurden ununterbrochen die Ansprüche herabgesetzt, aber das erschöpfte Frankreich konnte doch nicht mehr die verlangten Mannschaften stellen, und da alle die oben genannten kleineren Kriegsschauplätze auch ihren Anteil am Ersatz beanspruchten, blieben Napoleon für seine nächsten Aufgaben nur etwa 120 000 Mann übrig. Ihnen standen 360 000 Verbündete gegenüber. Niederlagen konnten unter solchen Umständen seinen unfertigen und wenig zahlreichen Kriegern sehr gefährlich werden.
Strategisch hatte Napoleon wieder den Vorteil der inneren Linien, und wir wissen, wie er sie auszunützen wußte. Brachte er doch in geradezu verblüffender Schnelligkeit seine Leute von dem einen Gegner zu dem ändern. Aber oft fehlte doch zur Ausführung bald dies und bald das. So besaß er in diesem von vier Flüssen durchschnittenen Gelände, die fortwährend zu kreuzen waren, nicht einmal zum Ueberbrücken die Pontons. Auch war es recht lästig, die Ausstattung der jungen Krieger so sehr überhasten und schon vor dem Frühjahr in den Kampf eintreten zu müssen. Napoleons Stärke jedoch war, daß er allein zu befehlen hatte, und ferner, daß vor seiner Persönlichkeit die führenden Gegner schon von vornherein die allergrößte Scheu hatten; nur einer, der allerdings nicht sein Genie, wohl aber seinen Wagemut besaß, machte eine Ausnahme. Das war — Blücher mit seinem Generalstabschef Gneisenau.
In der Neujahrsnacht war er bei Caub zwischen den Eisschollen des Stromes hindurch über den Rhein gegangen. Sein
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einen Sold erhalten sollten, ihn aber auch noch oft nur unvollständig erhielten. Acht bekamen überhaupt nichts. Die Folge war, daß die Prozesse mehr und mehr unentschieden blieben und daß zuletzt die Zahl der „Reste“ auf 50- bis 60 000 stieg. Gegen fürstliche Willkür sollte das Reichskammergericht besonders schätzen. Nun behaupteten die Kurfürsten, durch die Goldene Bulle das privilegium de non appellando zu besitzen. Die höchste Rechtsinstanz sei demnach im eigenen Lande, das Reichskammergericht sei für sie nicht da.
So war gegen sie ein Schutz durch das höchste Reichsgericht überhaupt nicht zu erreichen. Die anderen größeren Reichsfürsten wollten aber nicht weniger sein und beanspruchten das gleiche Vorrecht. Es war somit tatsächlich die Rechtlosigkeit nach oben hin eine vollständige. Und wie weit sich die absoluten Herrscher vergriffen, davon erzählt überzeugend die Zeitgeschichte. Man denke nur an die Landgrafen von Hessen-Kassel und an Seume, oder an Karl Eugen von Württemberg und seine Opfer: Schubart, Schiller u. a. Hier gab es Despotenlaunen, aber keine Rechtssicherheit.
Was aus Handel und Verkehr geworden, das zeigt ein Blick auf Deutschlands herrlichste Verkehrsader, den Rhein. Statt seine Ufer zu sichern und sein Fahrwasser in Ordnung zu halten, fühlten die anwohnenden Fürsten sich nur dazu berufen, aus dem Flusse eine Geldquelle zu machen, indem sie vom vorbeifahrenden Kaufmann Zölle erhoben. Bei dem Mangel an guten Landwegen mußten die Handeltreibenden für umfangreichere Waren ja diese Wasserstraße benutzen. So machte sich die Zollerhebung hier ebenso leicht, wie sie einträglich war. Es nahm der Mainzer Kurfürst seinen ersten Zoll schon in Gernsheim. In Mainz mußte der Stapel dann beachtet und die Ware zum Ankauf ausgeboten werden. Bei dem Mäuseturm (Mauth-turm) wurde dann wiederum ein Mainzer Zoll erhoben, und zwar so kräftig, daß auf dem überragenden Ehrenfels, wo die Schätze gesammelt wurden, die Einnahmen in einem Jahre (1377) 200 000 Mark betrugen. Die Plünderung der Kaufleute ging dann weiter. Von Mainz bis Köln hatten sie 13 Zollstätten zu berühren; am ganzen Rhein waren es 45.
Nach Möglichkeit besetzt war auch das Binnenland mit Zöllen und Akzisen; oft mußte schon beim Uebergang von
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Da die Regierung noch eine unbeschränkte war, war die Verordnung neuer Steuern eigentlich einfach, die Befragung von „Notabein“ indes und die Gegensätze in den Beamtenkreisen erschwerten doch fast ebenso wie heute in den Zeiten der Volksvertreter das Zustandekommen der Gesetze. Der Hauptförderer der Lösung war der energische und klar denkende Finanzminister v. Klewitz, der am 26. Mai 1818 die Zoll- und Steuerfrage zum Abschluß brachte. Auch damals hörte man schon Uebertreibungen über neue Steuern, so die, daß die Schlacht-und Mahlsteuer „die gänzliche Menschenfreiheit vernichte und die menschliche Gesellschaft auf löse“. Auf die Dauer aber erwies sich diese Art der Besteuerung als eine ebenso einträgliche, wie glückliche.
Im allgemeinen wurde eine gemischte Einrichtung getroffen. Neben den indirekten (mittelbaren) Steuern, wie sie namentlich französischerseits eingeführt und in den ehemals französischen Landesteilen auch nicht unbeliebt waren, mußte man auch zu den direkten (unmittelbaren) greifen, die den Nachteil hatten, stärker empfunden zu werden, den Vorteil aber auch, daß man die Wohlhabenden besser treffen konnte. Folgende Steuern wurden eingeführt:
Zunächst die Gewerbesteuer, die gewissermaßen die Gegenleistung für die 1811 eingeführte Gewerbefreiheit war; zur Schonung der „schwächern Schultern“ gingen die Handwerker, dip ohne Gehilfen arbeiteten, frei aus. Ferner eine Materialsteuer für Wein, Bier, Branntwein und Tabak, also für Waren, die immerhin nicht dem notwendigen Lebensunterhalt, sondern dem Luxus dienen, deren Gebrauch man also entbehren oder doch wenigstens beschränken kann. An die Stelle der Kontribution wurde die Grund- und Gebäudesteuer gesetzt, die auch in den Städten erhoben wurde. Eine wirklich neue Einrichtung aber war die Schlacht- und Mahlsteuer, die an die Stelle der alten Akzise trat und in 136 größeren Städten erhoben wurde. Gegen sie wurde geltend gemacht, daß sie den armen Mann unverhältnismäßig belaste, indem sie die notwendigen Lebensmittel träfe, welche doch reich wie arm annähernd in gleichem Umfange brauchten. In der Wirklichkeit aber war die Verteuerung doch nicht so bedeutend, wie man es befürchtet hatte. Die Steuer woirde tatsächlich in
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Waterloo geschah, so wäre es wohl wirklich um die Widerstandsfähigkeit der Nordarmee getan gewesen.
Das ist nun nicht geschehen. Unmittelbar nach jener gewaltigen Schlacht, der größten des Jahrhunderts, war die Erschöpfung der Sieger nur zu begreiflich. Am 5. Juli aber begann der neue Vormarsch und die bald einsetzende Kühnheit stand nicht zurück vor der der ersten Tage.
Benedek hatte sofort zum Schutze der Hauptstadt das 10. Korps (Gablenz) abgesandt. Es konnte sogar noch mit der Eisenbahn fahren und konnte die das Schlimmste fürchtenden Wiener in etwa beruhigen. Die Hauptmasse aber schob sich nach Olmütz, um hier hinter seinen schützenden Mauern sich zu ordnen und eine Seitenstellung zu den etwa nach Wien strebenden Gegnern einzunehmen. Ihnen folgte nur ein Teil der Sieger. Vor der Schlacht von Königgrätz würde man schwerlich diese kühnen Bewegungen gewagt haben: Nur der Kronprinz, zunächst mit drei Korps, folgte dem Feldzeugmeister Benedek nach; die beiden ändern Armeen aber zogen, je weiter, um so mehr sich voneinander trennend, unmittelbar auf Wien und Preßburg zu. In Wien aber war die Sorge darüber so groß geworden, daß man bereits an die Rettung der wichtigsten Gegenstände nach Budapest ging. Gleichwohl sammelte man auch vor Wien eine stattliche Armee. Von Süden ließ der Erzherzog Albrecht, der jetzt das Oberkommando erhalten hatte, zwei Korps dahin kommen; von Olmütz von der Armee Benedeks ebenfalls zwei Korps. Endlich mußten auch die letzten Korps von Olmütz nach Wien gehen. Somit zählten die Oesterreicher, wenn alle beisammen waren, etwa 240 000 Mann an der Donau, d. h. ebensoviel wie die Preußen.
Diesen Soldaten aber versicherte der Erzherzog, daß Oesterreich niemals mächtiger dagestanden habe als eben jetzt. Seine kampfgeübten Truppen seien von dem heißen Verlangen erfüllt, ein unverdientes Mißgeschick zu rächen und sehnten sich nach der Gelegenheit, dem Uebermut des Gegners ein Ende zu bereiten.
Das sah nicht nach Frieden aus. Ob die Truppen, die parallel den preußischen Truppen an der ändern Seite der March und später an der ändern Seite der kleinen Karpathen nach Preßburg eilten, wirklich von Kampfessehnsucht erfüllt
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kehrten die Franzosen ohne den gehofften Erfolg zu ihrem Kaiser zurück.
Als nun Blücher der Elstermündung gegenüber bei Wartenburg am 3. Oktober die Elbe überschritt und auch Bernadotte dasselbe an der Mündung der Mulde tat, wurde Napoleon doch genötigt, mit seiner Hauptarmee Dresden zu verlassen und in die Nähe Leipzigs zu gehen, um womöglich den unruhigen Gegner auf dem linken Elbufer zu schlagen, ihn dann nach der Elbe zu drängen und da zu vernichten. Daß Blücher — dem Kronprinzen von Schweden wurde der Entschluß leichter — jetzt immer wieder einem Kampfe auswich, macht seiner Willenskraft alle Ehre, doch auch hier kam Gneisenau immer seinem Wollen zu Hilfe. Er ging aber nicht zurück, sondern entschlüpfte westwärts, an der Front Bernadottes vorbei, nach Halle zu, so daß er von nun an den rechten Flügel hatte. Der Kronprinz suchte Schutz, indem er möglichst weit vom Feinde weg, also nach Norden hin wich. Da inzwischen aber auch die Hauptarmee über Komotau nach Leipzig hin rückte und wirklich bis Chemnitz, ja Altenburg kam, mußte Napoleon sich entschließen, sich dieser wieder zuzuwenden und deshalb südwärts nach Leipzig hin zu ziehen. Hier sollte es dann zur großen Entscheidungsschlacht kommen.
In welcher verzweifelten Stimmung er sich damals befand, ergibt sich aus der Tatsache, daß er eine Zeitlang den verwegenen Plan hegte, mit seiner ganzen Armee über die Elbe zu gehen, um „Berlin einen Besuch abzustatten“. Das geschah auch unter dem Eindruck, daß es nicht bloß rings um ihn, sondern auch in seinem Rücken bereits unruhig wurde. Immer verwegener störten Parteigänger die rückwärtigen Verbindungen. Tschernitschew erschien sogar schon am 1. Oktober in Kassel, um das Königreich Westfalen aufzulösen, und Bayern verhandelte bereits wegen des Uebertritts. — Ein solcher Besuch in Berlin konnte große Veränderungen herbeiführen, er konnte ihm die V erfügung über die zahlreichen, eingeschlossenen Garnisonen einbringen, welche die Festungen an der Elbe und Oder noch besetzt hielten. Wenn er um die Mannschaften in Wittenberg, Torgau, Dresden, Küstrin und Stettin seine Armee vergrößerte, dann konnte solch ein Zug die Gegner verblüffen und in Verwirrung bringen und schlimmstenfalls er selber über Magdeburg
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Nachts um 2 Uhr wurden dann möglichst geräuschlos die Boote in das Wasser gelassen. Bis in die Mitte des Sundes kamen die Schiffe ungestört, dann fielen von dänischer Seite die ersten Schüsse, die mit Hurra und Gewehrfeuer erwidert wurden. Die Kartätschenschüsse der Dänen wurden von den deutschen Batterien aufgenommen. Immer gewaltiger erdröhnte das Donnern und Knattern der Gewehre und Kanonen.
Und doch gelang es den Deutschen, leidlich unbeschädigt an das andere Ufer zu gelangen. Nur zwei Boote sanken, doch retteten sich die Insassen bis auf fünf. Schon 15 Minuten nach 2 Uhr waren die ersten Boote an das Land gekommen. Sobald die Kähne entleert, wurden neue Mannschaften geholt, hernach auf Pontons auch Pferde und Geschütze. Und nun wurde der Widerstand leicht gebrochen. Selbst das dänische Panzerschiff „Rolf Krake“, das von Norden in den Alsensund hineinfahren wollte, wagte sich gegen die zahlreichen preußischen Geschütze nicht mehr heran, ja, es konnte nicht einmal hindern, daß die vierte Kolonne nördlich um Arnkiels Oere herum fuhr, um von Osten aus in den Kampf einzugreifen. Mit jeder Viertelstunde wurde der Erfolg der Deutschen zweifelloser. Die Halbinsel Kjär wurde von den Dänen aufgegeben, Sonderburg ihnen genommen. Dann wurden sie — es war 9 Uhr vormittags — nach Ulkebüll und Höruphaff gedrängt, und am Abend um 9 Uhr bis auf die Halbinsel Kekenis um das ganze Alsen gebracht. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als jetzt so schnell wie möglich die letzten Truppen nach Fünen zu retten.
Das war ein Schlag, der den Dänen sagte, daß sie nunmehr auch nicht einmal auf ihren Inseln mehr sicher seien. Hatten doch diese preußischen Truppen sich bei Düppel und vor Alsen auch solchen Aufgaben gewachsen gezeigt, die ihnen bis dahin ungewohnt waren. Und „elegant, wie auf dem Uebungsplatze“, hatten sie die Aufgaben gelöst. Verstärkt wurde der Eindruck bei den Dänen noch durch weitere Verluste, die bald folgten. Die Insel Fehmarn hatten sie schon am 15. März verloren. Jetzt nach dem Waffenstillstände wurde ihnen auch das ganze Jütland genommen, auch die nördlich vom Limfjord liegende Insel Vendsyssel. Bei dem Vormarsch kam es am 3. Juli bei Lundby zu einem allerdings nur kleinen Gefecht, das aber recht sichtlich die große Ueberlegenheit des Zündnadelgewehrs
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