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1. Geschichte des Mittelalters - S. 107

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 107 — 2. Die Zukost wurde allgemein reicher und verschiedenartiger : a) Gemüse, Hülsenfrüchte, Butter und Käse kamen allenthalben in Gebrauch: b) Brot wurde schon von allen Ständen gegessen: a) Die Wohlhabenden bevorzugten mit Pfeffer und Honig gewürztes Weißbrot, ß) Die Einfacheren aßen Hafer-, Roggen - und Gerstenmehlbrot, y) Die Armen verbrauchten meist Kleienmehlbrot. 3. Die Gewürze (Pfeffer, Nelken, Ingwer, Muskatnuß und Zimt) fanden fast überreiche Anwendung: a) Man würzte Speisen und Fleischbrühen. b) Man versetzte die Getränke damit: Bier, Most, Wein. 346. Was für Hausgerät besaßen die Bürger? 1. Das Hausgerät der Handwerker und ärmeren Bürger war einfach: a) Eine Holzbank an der Seitenwand des Zimmers diente zugleich als Sitzgelegenheit und Lagerstätte. b) Ein Tisch und eine Lade für Kleidungsstücke vervollständigten die Einrichtung des Zimmers. c) Einige Teller, Becher und Löffel aus Holz dienten als E ß g e r ä t. 2. Das Hausgerät der Kaufleute und wohlhabenden Bürger war reichhaltiger : a) Bettstätten, mit Feder- oder T ierhaarkissen belegt, dienten als Nachtlager. b) Stühle, ohne Seiten- und Rückenlehnen, kamen neben der Bank in Gebrauch. c) Eßgerät aus Ton, grünem Glase, Zinn oder Silber wurde bei der Tafel benutzt. 347. Welche Arten deutscher Städte gibt es hinsichtlich ihrer Entstehungsweise? 1. Die unmittelbar unter königlichem Schutze stehenden königlichen oder Reichsstädte : a) Sie haben sich meistens aus königlichen Pfalzen entwickelt (Aachen, Ulm, Frankfurt, Goslar). b) Sie erhielten eine bevorzugte Stellung gegenüber dem platten Lande [348], 2. Die von grundherrlichen Vögten verwalteten landesherrlichen oder Landstädte : a) Sie entstanden im Anschlüsse an fürstliche Pfalzen (München, Braunschweig, Ens, Freiburg i. B.). b) Sie wurden vielfach absichtlich gegründet (Bern, Lübeck, Hamburg, Königsberg).

2. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 298

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 298 — Nach einigen Minuten kam Herr Dent mit einer Liste, rief fünf der Eingeladenen zu sich und verließ mit ihnen den Saal; dann kam er noch zweimal, um die übrigen Gäste — immer je fünf — abzuholen. In kurzer Zeit waren wir alle im Speisesaal versammelt, wo uns die Gastgeber erwarteten. Der Speisesaal war reich geschmückt und ebenfalls mit Laternen erleuchtet, die voll glänzender Zeichnungen und mit seidenen Quasten behängt waren. Ungeheure Rahmen mit farbigen Gläsern bildeten den Hintergrund des Zimmers, das auf der andern Seite mit Papierrollen behängt war, auf denen Sinn- und Lehrsprüche geschrieben standen. Ein prächtiger Teppich bedeckte den Boden. Die aus grün gefirnißten! Holze gefertigten Stühle waren mit Decken von blauem Tuche über- zogen, in welches mit Seide feine Blumen eingestickt waren. In der Mitte des Saales waren Tische in Dreieckform — jedoch von- einander getrennt — aufgestellt. An jedem derselben sollten fünf Gäste mit einem der Herren des Hauses Platz nehmen. Hierbei blieb die eine Seite der Tische leer. Ein Freund der Minqua machte den Wirt an dem Tische, wo ich saß. Jeder von uns hatte eine Untertasse von Porzellan und zwei kleine Stäbchen aus Ebenholz vor sich, welche unten mit Silber verziert waren; ferner lag vor jedem in einem dreieckigen, roten und weißen Papier ein Zahnstocher ans dem Flügelglied einer Fledermaus, endlich eine ganz kleine Tasse zum Trinken des Kamschu. Ein großer Teil des Tisches war von einem Dutzend blau geblümter Schüsseln bedeckt, welche die delikat zubereiteten, uns aber ganz unbekannten Speisen enthielten. Auf dem noch übrigen Platze des Tisches standen eine Menge von Schüs- seln, welche mit Blnmen, Früchten und Kuchen gefüllt, aber nur zur Augeuweide bestimmt waren. — Nuu begann das Mahl. Anfangs hatte ich meine liebe Not mit den Stäbchen; endlich gelang es mir aber doch, aus einem wunderlichen Gemische, worin ich Gurken- schnitte, Würste u. dgl. erkannte, einige Brocken herauszufischen. Das Gericht, in dem sich anch geräucherte Haifischflossen befanden, war gerade nicht schlecht. Hierauf kostete ich etwas Gebratenes, das aus Schwalben bereitet war. Auch dieses Gericht war gut, nur fand

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

8. Erdkunde - S. 274

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 274 — Gäste dient. Ein großer Ofen und ein Wandschrank mit Heiligen- bildern sind die Zierde des letztern. Einige Fenster, d. h. Löcher in der Wand, welche mit geöltem Papier verklebt sind, erhellen den Ranm notdürftig. Für alle Bequemlichkeiten zum Schlafen muß der Reisende selbst sorgen, da das Bett fehlt. Uber Nahrung und Kleiduug der christlichen Bosniaken schreibt der ehemalige Trappisten-Prior P. Franz aus Baujaluka folgendes: „Was essen die Rajas (das sind die Christen)? Ein- oder zweimal des Tages warmes Kukuruzbrot, das ohne Sauerteig und Salz gebacken und klotzig schwer ist. Die Wohlhabenderen verspeisen zum Brot Krautköpfe, welche sie in einem Bottich sauer gemacht haben. Geschnitten ist das Kraut nicht, da es an Hobeln fehlt. Diejenigen, welche sich recht gütlich thun wollen, essen zum Mais- brot Bohnen. Große Seltenheit ist ein Pilaw, d. i. Reisbrei mit Hammel- oder Hühnerfleisch. Milch, Butter und Schmalz sind sehr rar. Eier und Schweine müssen veräußert werden, damit nur die notwendigsten Dinge eingekauft und vor allem die hohen For- derungen der türkischen Grundherren befriedigt werden können. Das ungegorene Kukuruzbrot ist also die Hauptnahrung, welche wohl dickbauchig macht, aber wenig Kraft giebt. Wahrscheinlich von diesem Brote entstehen die unzähligen Spulwürmer, an denen hier sast alle Kinder leiden und dahinsiechen. Unser Kloster hat oft das Aus- sehen einer Kleinkinderbewahraustalt, da viele wurmleidende Kinder hierher getragen werden, um durch Arznei, meistens Chinin, vom Fieber und von den Würmern befreit zu werden. „Die vermöglicheren christlichen Bosniaken tragen in der kälteren Jahreszeit weißwollene Kleider, gegen die selbst die groben weißen Kutten der Trappisten noch fein erscheinen. Die ganz Armen gehen Sommer und Winter in leinenen Fetzen. Strümpfe und Schuhe sind dem Bosniaken unbekannte Dinge. Er kennt nur seine Opanken, d. i. ein rundes Stück Schweinsleder mit durchlöchertem Rand, das durch einen Riemen wie ein Tabaksbeutel zusammengeschnürt werden kann. Natürlich ist ein solcher Schweinslederschuh in kurzer Zeit durchgelaufen und kann auch nicht mehr ausgebessert werden; aber

9. Teil 2 - S. 124

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Ii. Außereuropäische Erdteile,! ihnen vermischt; sie sind gewcrbfleißig und thatkräftiger als die Neger, wo- durch sie Begründer neuer Staaten wurden, die doch überwiegend von Negern bewohnt werden. In Senegambien (zwischen Senegal und Gambia) und bis an die Küste von Sierra-Leone haben die Franzosen Besitzungen mit der Hst. St. Louis ^ßang-lui^ an der Senegal-Münduug; hier Haupt- sächlich wird die Erdnuß gebaut, eine unserer Linse verwandte Krautart, deren feines Samenöl u.a. nach Marseille verschifft wird, um dein Pro- veneer Öl zugesetzt zu werden. Am Senegal-Ufer Wälder der feinblätt- rigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi ssogenanntes Gummi arabicum) in Handel kommt. Schon im Übergangsland zur Sahara, etwas abseits vom l. Ufer des Niger, wo er seinen nördlichsten Bogen beschreibt, Timbuktu, eine kleine, aber wichtige Handelsstadt, weil sie für die Kara- wanen von der N.-Küste und der W.-Sahara von allen Städten des inneren Hoch-Sudan am nächsten erreichbar ist und aus beiden Schenkeln des Niger Frachten dahin (nö. wie nw.) zu befördern sind; neben euro- päischen Fabrikaten bringt man auf diesen Markt das Salz der Wüste, welches dem Sudan fehlt und daher jahrhundertelang hier mit Gold auf- gewogen wurde (noch kurz vor Entdeckung der südamerikanischen Goldlän- der lieferte Hoch-Sudan das meiste Gold); wichtige Marktware sind auch die Kola-Nüsse (ähnlich unsern Kastanien, weit und breit in Jnnerafrika gekaut, da sie durch den Kaffeestoff ihres rosaroten Inneren den Kaffee er- setzen). Bis nach Timbuktu haben jüngstdiefranzosenvonsenegambien aus ihr Gebiet ins Binnenland ausgedehnt. In den Haussa-Staaten (benannt nach den Haussa-Negern, aber beherrscht von Fulbe) zwischen Niger und Benue fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, den Wüsten - Karawanen unentbehrlich. 2. Flach-Sudan. W. vom Tsad-See der Staat Bornu, dessen Sultan in "Kuka residiert, der größten Handelsstadt Flach-Sudans, weil sie durch die bequemste aller Karawanenstraßen der Sahara, die von der Syrtenküste her, zunächst erreicht wird. Den Shari entlang Bagirmi, dessen Herrscher bisweilen noch die scheußlichsten Sklavenjagden gegen die nicht moslimischen Stämme im ferneren S. unternimmt. Weiter ö. vom Tsad-See folgen Wadai [roabat], von wo Elfenbein und Straußenfedern, aber heimlich auch noch Sklaven bis an die N.-Küste und nach Ägypten verhandelt werden, endlich Dar^ For [fßr] und Kordofan [kordofan], letzteres schon bis gegen den Nil hin reichend. 5. Die Sahara, die größte Wüste der Erde, in ihrem O. (der so- genannten libyschen Wüste) gewöhnlich nur bis gegen den Nu hin gerechnet, aber thatfächlich bis ans rote Meer reichend. Mit ebenen, stein- oder sandbedeckten Gegenden wechseln lange Parallelzüge von Dünen * und düstere, fast schwarz aussehende Felsengebirge. Der 1 Dar heißt im Arabischen Land. 3 Dünen nennt man sonst nur die am Meeresufer durch den Wind auf- geworfenen Sandhügelkeiten.

10. Teil 2 - S. 242

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
242 Iv. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. 3. Gebirge aus Gneis, Granit und Sandstein, von der Sklaven- friste über den Volta hereinziehend, in mehrfachen Kämmen gen No. durch die Landesmitte streichend, mit Gipfeln bis über 2000 m. 4. Hochebene mit Abwässerung zum Volta; hier die deutsche Station Bismarckburg, 700 m. Das tropische Klima mit doppelten Regenzeiten nährt besonders am Gebirge palmenreichen Wald mit vielen Landolphia-Lianen. Sonst aber herrscht die sogenannte Parklandschaft (Baum- und Buschsavane) vor. Die Ölpalme wächst zahlreich auch in der Niederung, unfern der Küste gesellt sich zu ihr die Kokospalme. Auf der trockneren Hoch- ebene fehlt die Älpalme, Grasflur breitet sich dort aus mit vereinzelten Baobabs, die trocknen Standort lieben. Größeres Wild, namentlich auch Elefanten, sieht man selbst im Innern des Landes nicht viel, denn die Bevölkerung ist auffallend dicht. Man schätzt die Volkszahl auf 2 Mill.; den Niederungen schreibt« man sogar eine Volksverdichtung von 40 zu. Die Bewohner gehören » zu den nordafrikanischen oder Sudannegern. Sie sind kräftig, arbeits- tüchtig und friedfertig. Um den Hauptort jedes Stammes scharen sich die Dörfer so eng, daß man dort mehr wohlbestellte Fluren als Savane er- blickt. Gebaut wird Getreide, Manioks Jams^, Erdnuß^ und Baum- wolle, die auch wild wächst. Viehzucht wird besonders stark auf der Hoch- fläche betrieben (hier neben dem Rind auch Pferd und Esel), Fischerei auf der Lagune. Außerdem üben die Togoneger von jeher Baumwoll- weberei und Färberei, Töpferei und Eisenbereitung. Togo ist das friedlichste unserer afrikanischen Schutzgebiete, leider mündet nur die beste Handelsstraße seines Hinterlandes, der mit Dampfern befahrene Volta, im englischen Gebiet. Bequem holen die Engländer den Kautschuk von der Togo-Hochfläche den Volta hinunter, während bloß mühsame Negerpfade zu unserer Küste hinabführen, wo kein Strom mündet und die Schiffe wegen Seichtigkeit des Küstenmeers allein durch Bote mit dem Land verkehren können. Auf dem Kopf der Neger kommen die beiden wichtigsten Erzeugnisse, Palmöl und Palmkerne^, an die Küste; hier 1 Eine im tropischen Mittel- und Südafrika, desgleichen in Südamerika weit und breit angebaute strauchige Wolfsmilchpflanze (Euphorbiacee), deren mehl- reiche Knollen das Getreide zu ersetzen vermögen. * Die sogenannten süßen Kartoffeln der Tropen. * Diese Leguminose (@. 124, 1) heißt danach, daß ihre Blüten beim Aus- reifen der Frucht iu den Boden einwachsen; die zwei Samenkerne der nußartigen Hülsenfrucht enthalten ein vorzügliches Ol. 4 Diese beiden Erträgnisse der Olpalme bilden überhaupt zur Zeit den wert- vollsten Ausfuhrgegenstand der Westküste des tropischen Afrika. Die Kerne der Ol- Palmenfrucht bergen ein noch feineres Öl als das Fruchtfleisch derselben; das Ol des letzteren kommt ausgepreßt aus Afrika in Fässern (vgl. S. 122 Anm. 3), die Palmkerne dagegen werden erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt, der Preß- rückstand liefert ein Kraftfutter für das Rindvieh (Palmkuchen, ebenso wie der Rück- stand der Kopra-Auspressung zum Gewinnen des Kokosöls die Kokoskuchen).
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