— 102 —
die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt
werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie
eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz
nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien
und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches
Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder-
nisse des gebirgigen Bodens überwindend.
V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm
über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch-
schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr
dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst-
bewohnten Gegenden Europas.
b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver-
schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden,
Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem
sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind
französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener
(im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau-
bünden).
c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote-
stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise
katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der
Ebene und im Jura.
ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl-
reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch-
schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische
Hochschule.
e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize-
rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan-
tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone
bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein-
samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und
den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans
dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Europas Basel Appenzell
— 65 —
3. Albrecht Ii von Oesterreich 1298—1308, Rudolfs Sohn.
Auch er ging eifrig darauf aus, seine Hausmacht zu vergrößern.
Die Gründung der
schweizerischen Eidgenossenschaft (der Rütlibund, die Sage von Geßler und Tell) führte zunächst zur Losreißnng der Walbstätte Schwyz, Uri und Unter-walben vom Hanse Habsburg, und die späteren Siege am Morgarten 1315 und bei Sempach 1386 (Arnolb von Winkelrieb) hatten die Befestigung und weitere Ausbreitung des Bnnbes zur Folge. — Albrecht würde von seinem Neffen Johann (Parriciba) vonschwaben, dem er fein väterliches Erbe vorenthielt, am Ufer der Reuß unweit der Habsburg ermorbet.
4. Heinrich Vii von Luxemburg 1308—1313 brachte Böhmen an fein Haus und suchte vergeblich die kaiserliche Herrschaft über Italien wieder herzustellen.
5. Ludwig der Bayer 1314—1347 hatte zum Gegenkönig Friedrich den Schönen von Österreich 1314—1330 (Kaiser Albrechts Sohn), beit er in der
Schlacht bei Mühldorf 1322
(die Sage vom „frommen" Schweppermann) besiegte und gefangen nahm, dann aber, feine Treue ehrend, zum Mitkaiser machte. Als die Päpste (welche seit 1309 siebenzig Jahre hindurch zu Avignon residierten) den Kaiser Ludwig unversöhnlich verfolgten, erklärte der
Kurverein zu Rense 1338
d. h. die bei Rense (oberhalb Koblenz) versammelten Kurfürsten, daß der von den deutschen Fürsten gewählte Kaiser der Bestätigung des Papstes nicht bedürfe. Die Macht seines Hanfes vermehrte Ludwig, indem er Brandenburg feinem Sohne Ludwig verlieh, dem er auch Tirol zuwandte.
§ 62.
Die luxemburgischen Kaiser 1347—1437.
1. Karl Iv 1347—1378 ist „Böhmens Vater, des heiligen römischen Reiches Erzstiefvater" genannt worden. Er gründete sich eine sehr bedeutende Hansma ch t, indem er die
Andrä, Geschichtlicher Leitfaden. 5. Auflage. c
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_Ii Albrecht Rudolfs Albrecht Johann_(Parriciba Johann Heinrich_Vii_von Heinrich Ludwig_der_Bayer_1314—1347 Ludwig Friedrich Friedrich Albrechts Albrechts Schweppermann Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl_Iv_1347—1378 Karl
26
wird; doch ist der 4 Stunden lange und V2 Stunde breite
Ueberlingersee ausschließlich badisches Desitzthum^. Der See,
dessen absolute Höhe über dem adriatischen Meer und der
Nordsee nun ermittelt ist, liegt 1232' ü. d. M., mißt von
Bregenz bis Constanz 10 bad. Stunden und bis zur Mün-
dung der Stockacher Aach 14 Stunden. Seine größte
Breite zwischen Arbon und Bregenz beträgt 5 Stunden;
zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 3 Stunden,
zwischen Constanz und Meersburg 1v2 Stunden. An
Flächenraum nimmt er 9*/2 lum. ein.
Er ist also dreimal größer als das Fürstenthum Lichtenstein
(3 sim.). Uebrigens sind außer diesem noch 7 Deutsche Staaten
an Umfang kleiner als der Bodensee: die Landgrafschaft Hessen (5
s)M-), das Fürstenthum Lippe-Schaumburg 8 ssim., das Fürsten-
thum Reuß-Greiz 7 s)M. und die 4 freien Reichsstädte: Frank-
furt 2, Hamburg 6, Lübeck 6, Bremen 3y2 f)M.
Unter der Benennung Dbersee begreift man die süd-
lichere Seehälfte: von Immenstaad-Romanshorn bis Bregenz.
Im Ueberlingersee liegt die hochanstcigende aber kleine
Insel Mainau mit schönem Schloß, setzt Eigenthum des
Großherzogs.
Ehedem eine Besitzung des deutschen Ordens, wurde diese Insel
im 30iährigen Krieg 1647 von den Schweden mit einer Flotille
von 17 Schiffen erstürmt und geplündert.
Die vorzüglichsten Seehafen sind: Constanz, Ludwigs-
hasen, Meersburg (badisch), Friedrichshafen (württember-
gisch), Lindau (bayerisch, auf einer Insel im südöstlichen
Theil des Bodensees), Bregenz (österreichisch), Rorschach
und Romanshorn (schweizerisch).
Bei starkem Wind, namentlich beim Südwind, „Föhn" genannt,
ist der See sehr bewegt und auch für größere Schiffe gefährlich;
der Obersee ist selbst zeitweise sehr stürmisch, während die Seefläche
bei Constanz sich ruhig verhält; doch zeigt er manchmal bei stil-
lem Wetter ein starkes sogenanntes „Grundgcwell", wobei der ganze
See in Bewegung ist. Die tiefste Stelle desselben ist in der Mitte
zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 856'. Bei Constanz
zwischen Horn und Kreuzlingen beträgt dieselbe 140'. In den See
ergießen sich gegen 50 Bäche und Flüsse. Unter den vielen (26)
Fischarten, die derselbe enthält, sind die Felchen und Gangfische
dem See allein eigentümlich. Von crsteren werden die Blaufel-
chen nur zwischen der Mainau, Meersburg und Bottighofen und
in der Bucht von Constanz im Juni und Juli gefangen; die Sand-
felchen im Winter am Untersce; die Gangfische aber in den Mo-
naten November und December. Der Fang der letzteren beginnt
im Untersee bei Ermatingen und Gottlieben und endet bei Constanz
oberhalb der Rheinbrücke, wo sie zu Tausenden innerhalb der nach
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
27
der Fischerordnung hiesür festgesetzten 13 Nächte gefangen werden.
Letztere kommen geräuchert in den Handel. Aber es gibt im See
auch Hechte bis zu 40 Pfund; Seeforellen bei Constanz und Lachs-'
forellen bei Lindau bis zu 30 Pfund. Außerdem werde>a 73 Vögel-
arten, worunter 36 Arten Schwimm- und 30 Arten Sumpfvögel
an demselben aufgezählt.
5 Eisenbahnen münden am Bodensee: 1) die baye-
rische Staatsbahn in Lindau, 2) die Schweizerbahn von
Winterthur nach St. Gallen, 3) die Schweizerbahn von
Winterthur nach Romanshorn, 4) die württembergische
Staatsbahn bei Friedrichshasen, 5) die badische bei Constanz.
Vom Bodensee 3/4 Stunden entfernt, doch mit demselben
durch den bei Constanz abfließenden Rhein verbunden, ist
der Zetter- oder Untersee — ein selbständiges Seebecken
von mehr als 1 Om. Umfang, von Gottlieben bis zur
Zeller Aach 3% Stunden, bis Stein Vj2 Stunden lang;
die Breite beträgt 1—iy2 Stunden. Die größte Tiefe
zwischen Hornstaad und Berlingen beträgt 148'. Er um-
schließt die Insel Reichenau, die °/4 Stunden lang und
gegen % Stunden breit ist.
Die vom irländischen Bischof Pirmin 724 gegründete, 1538 mit
dem Hochstift Constanz vereinigte Benediktinerabtei Reichenau war
eine der wichtigsten Bildungsstätten Süddeutschlands. Die Kirche
von Oberzell (unfern der Ruinen der 1370 zerstörten Burg Scho-
pfeln), wurde 888 von dem später zum Erzbischof von Mainz er-
nannten Abt Hatto von Köln erbaut. Auf dieser Insel liegt der
als Heerführer sagenberühmte Schwager Carls des Großen, Gerold,
damals Herr des ganzen Linz- und Argengaues, der im Kampfe
wider die Avaren fiel, begraben. In Mittelzell ist die Grabstätte
Kaiser Carls des Dicken, f 888.
Der Seearm zwischen der Reichenau und Allensbach heißt auch
der Gnadensee.
Von Constanz bis in die Nähe von Gottlieben ist der Rhein
ganz badisch; von da an bildet der Thalweg, der am Schweizer
User hinzieht, die Landesgrenze, so daß fast der ganze Unterscc zu
Baden gehört. Dieser See gefriert beinahe alljährlich zu, so daß
er von der Reichenau in die Schweiz oft mit Magen befahren
werden kann. Der Bodensee dagegen gefriert seiner bewegten
Wellen wegen höchst selten zu. Doch fand dieß statt in den Jah-
ren 1277, 1560, 1573, 1587, 1695 und 1830.
Besonders hoch (10'/2‘ über den Nullpunkt des Lindauer Pegels,
der den niedersten Stand des Wassers bezeichnet, während der Con-
stanzer Pegel den höchsten angibt) war der Wafferstand in den
Jahren 1343, 1511. Nahezu gleich hoch in den Jahren 1640, 1770, <
1785. Auch in den Jahren 1817, 1821, 1822, 1857, 1858 er-
reichte der See eine bedeutende Höhe. Sehr niedrig war der Wasser-
stand 1672, 1725, 1779, 1784, 1797 und 1859. Am höchsten steht
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
890
Europ a
— Schweiz.
Sie erhebt nur unbedeutende Finanzzölle, nicht zum Schutze ihrer Industrie, sondern
zum Vortheil der Bundeskasse. „Weislich sind die verschiedenen Importe mit entweder
unbedeutenden oder sehr mäßigen Ansätzen belegt; das Zollsystem beruht auf einer
Klassifikation, welche die Rohprodukte und die einfacheren Erzeugnisse von den verfeiner-
ten und Luxusartikeln trennt und somit auch die Bedürfnisse des Lebens und der In-
dustrie bedeutend weniger als die entbehrlicheren belastet (Egli)." Die Durchfuhrzölle sind
ganz aufgehoben. Die Brutto-Einnahme aus allen Zöllen beträgt an 3mill.thlr.; einen
ungefähr gleich hohen Ertrag wirft die Post ab. Die jährlichen Bundesausgaben
betragen 7 Mill. Thlr. (gegen 5 Mill. Cantonsansgaben); die Staatsschuld beläuft sich
auf 9'/, Mill. Thlr. (gegen 60 Mill. Cantonsschnlden).
Aber, so fragt man, bei diesem außerordentlichen Aufschwung des Nationalwohl-
standes hat wohl die alte Einfachheit des schweizerischen Lebens gelitten? Das ist
wahr, besonders da, wo der jährliche Strom der Fremden sich ergießt; und das war
unvermeidlich! Alles ist ja der Veränderung unterworfen. Auch der Ausschwung der
Fabrikation, sagt man, hat seine bekannten Nachtheile mitgebracht. Das ist eben-
falls nicht zu leugnen; wo Reichthum aufwächst, tritt Armut greller hervor, und mit
Übeln Folgen in Momenten, wo die Arbeit stockt. Allein die Schweiz wird dennoch
weniger davon betroffen als manche andern fabricirenden Landstriche. Sie hat keine
großen Güter, der Boden befindet sich in so viel Händen, daß kaum der fünfte
Theil der Bewohner ohne eignen Grundbesitz ist. Eine Menge Fabrikarbeiter
hat also noch ein eignes Heimwesen, etwas Feld und Wiese, und weiß wohin, wenn
es einmal an Arbeit fehlt. Ueberdies ist der Sinn für Wohlthun und alles
Gemeinnützliche sehr verbreitet, zahlreiche Stiftungen aus alter und neuer Zeit,
von Jahr zu Jahr sich vermehrend, oft mit bedeutenden Fonds, zeugen davon. Jedes
Dorf fast hat sein Spittel oder Armenhaus. Und was für Unterricht und Bil-
dung geschieht, ist nicht gering anzuschlagen. Für den Volksschulunterricht, mit Aus-
nähme von Uri und Genf in allen Cantonen obligatorisch, bestehen ca. 7000 Primär-
schulen. Freilich ist er nicht in allen Cantonen gleich gut. Es gibt Cantone, die mehrere
Jahre hintereinander keine Rekruten ohne Schulbildung haben; im allgemeinen sind
die Cantone der deutschen und ebenen (industriellen, resormirten) Schweiz (Schaffhausen,
Thurgau, Zürich :c.) den übrigen weit voran. Aber auch das Schulwesen von St.
Gallen, einem Gebirgskanton, steht auf sehr hoher Stufe. Haben nun auch alle Gemein-
den Schulen, so ist doch in manchen bloß sommers, in anderen nur winters Unterricht.
Die Gehälter der Lehrer sind in den verschiedenen Cantonen sehr verschieden, in mehreren
erschreckend gering. In Bern zeigten 1871 25°/o der Rekruten geringe, 15°/o (vorzugs-
weise aus den jurassischen Gemeinden) gar keine Schulbildung; in Lnzern 25 °/u geringe,
10 °/o keine; in Gens ll°/o geringe, 2°/o keine; in Aargau I0°/o geringe, 6o/0 keine.
Zu den zurückgebliebensten gehört in dieser Beziehung Freiburg, wo das gegenwärtige
Regiment den Beitrag der Cantonskässe an die Primärschule von 100000 auf 20000
Francs herabgesetzt hat; dort ist laut Gesetz der Lehrer Gehilfe des Geistlichen, der als
Inspektor alljährlich den Gehalt des elfteren bestimmt (meist 500 Francs); der obliga-
torische Schulbesuch steht bloß auf dem Papier. In Tessin sind (wie auch in Wallis,
Unterwalden, Zug und Graubünden) sehr zahlreich geistliche Lehrer und Lehrschwestern
thätig; es kannten aber auch in einem der letzten Jahre von 554 Rekruten 63 kanm
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
888
Europa —
Schweiz.
denn Artillerie, Kavallerie ,c. haben natürlich länger. Zum Offizier befähigen noch
besondere Kurse und die Kriegsschule zu Thun. Uniform und Gewehr nimmt jeder
Soldat von den Hebungen mit in die Heimat, um ungesäumt, wenn es gilt, auf dem
Sammelplatze sich einfinden und in Reih und Glied stellen zu können; eine Mobil-
machung geht deshalb rasch vom Fleck, man ist eigentlich immer mobil. — Von Zeit
zu Zeit ordnet die Bundesbehörde Truppenzusammeuzüge aus Armeetheilen mehrerer
Cantone an. An der Spitze der Truppencorps stehen nur Obersten; im Kriegsfall
allein wird einer zum General ernannt. Offiziere und Soldaten beziehen natürlich
nur für die Wochen und Tage Sold, die sie einberufen und im Dienst sind; denn
Soldaten und der größere Theil der Offiziere betreiben, wenn nicht im Dienste, da-
heim ein bürgerliches Geschäft, sei es als Landleute oder in einem Gewerbe, als Fabri-
kanten. Beamte, Richter ?c. Daher ist das schweizerische Militärbudget niedrig und
beträgt, die cantonalen Budgets ungerechnet, nur ca. 1,400000 Thlr.
Die schöne Schweiz ist von der Natur gerade nicht mit Reichthümern bedacht.
Eisen ist wenig vorhanden (2/ß des Bedarfs), Kohlen noch weniger. Obst hat sie in Fülle,,
folglich auch Obstmost, aber ihre Weine decken bei weitem nicht den Bedarf. Auch
was die zum Ackerbau geeigneten Landstriche an Getreide hervorbringen, ist viel zu
wenig zur Ernährung der jetzigen Bevölkerung. Sie muß gar Vieles, selbst Honig,
obwohl ihre Bienenzucht blüht, vom Auslände beziehen. Mit Wiesen und Alpenmat«
ten gesegnet, hegt sie einen herrlichen und zahlreichen Viehstand, so daß 500000 Eft-
Käse (besonders geschätzt sind Emmenthaler und Greyerzer) im Werthe von 6^/s Mtfl
Thlr. jährlich produzirt und mehrere tausend Kühe und viele Zuchtstiere iu die Fremde
verkauft werden und doch muß sie Vieh, zum Schlachten nämlich, kommen lasfen.-
Was braucht sie nicht allein der Reisenden halber, die in außerordentlicher Anzahl zur
Sommerzeit ihre Berge und Seeuser besuchen! Faßt man dies zusammen, so begreift
man, wie vor Jahrhunderten das Schweizervolk für arm galt und von der benachbarten
Ritterschaft, wie von den reichen Flandrern im Burgunderheere nur Kühmelker geschol-
ten wurde. Heutzutage steht es indes anders. Die wackern Kühmelker sind freilich
immer noch da, Viehzucht und Landban sind gottlob — wie unter andern der
wohlhäbige Bauernstand im Canton Bern bezeugt — noch immer Hauptbeschäftigung des
Volkes; allein in mehreren Cantonen, besonders in St. Gallen, Zürich und Außer-
rhoden, Basel und im Aargan, auf und am Jura, ja im Hochthale von Glarus und
in der Gersauer Schlucht hat sich immer mehr ein industrielles Leben entwickelt,,
das gegenwärtig auf einer Höhe steht, die Erstaunen erregt.
Nennen wir zuerst die Uhrenfabrikation. Ihre Hauptsitze sind in Chauxdek
fonds, Locle, im Traversthale und in anderen Jurathälern, besonders auch in Genf,
„der Hochschule der Uhrmacher"; sie beschäftigt 40000 Menschen und erzielt einen jähr-
lichen Produktionswerth ca. 27 Mill. Thlr. Der europäische Markt ist für sie längst zu
eng. In Genf wird ferner, theils mit der Uhrmachern verbunden, theils als selbstän-
dige Industrie auftretend, die Verfertigung von Gold- und Silberwaaren, welche
genannte Stadt zu einer Art „Klein-Paris" macht, ins großartige betrieben. Die Her-
stelluug von Musikdosen, ein Nebenzweig des Uhrgeschäfts, ist fortdauernd in Flor;
ihre Fabrikate gehen bis nach China. — Gleichwichtig ist die Verarbeitung der
Baumwolle, der Hauptindustriezweig der Schweiz, rücksichtlich welcher sie den
3. Rang in Europa einnimmt; sie hat ihre Hauptsitze in der Ostschweiz, beschäftigt an
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa_—
Schweiz Reih Bern Basel Aargan Glarus Chauxdek Genf Genf China Europa Ostschweiz
Europa —
Schweiz.
889
60000 Menschen, setzt l7/io Mill. Spindeln in Bewegung und ergibt einen Produk-
tionswerth von ca. 40 Mill. Thlr. Ihr schließt sich in Appenzell und St. Gallen
die Weißstickerei und Mo usseliusabrikation an. Zu den Spinnereien und
Webereien kommen noch die Anstalten zum Färben, Bleichen, Zeugdrucken u. s. w.
— Auch das Stroh flechten, dessen Export auf 3^/s Mill. Thlr. angegeben wird,
nimmt viele Hände in Anspruch; man verbindet dabei mit dem Roggenstroh Mauilla,
Hanf, Roßhaar, Seide und Basthalm. Einer der Mittelpunkte des Geschäfts ist Wohlen
im Aargan. — Wichtiger ist die Seidenmanufaktur, die in den letzteren Iahrzenten
überaus bedeutend geworden. Im Laude selbst, d. h. in warmen Thäleru, prodncirt
man Seide, doch höchstens für 2/5 Mill. Thlr., während der Werth der im Lande ver-
arbeiteten Rohseide auf 15 Mill. Thlr. angegeben wird; es muß deshalb, wie die
Baumwolle und wie das Metall zu deu Uhren, so auch größtentheils die rohe Seide
vom Auslande her bezogen werden, und doch ist der Gewinn außerordentlich. Denn
der Werth der Seidenfabrikate wird auf 56 Mill. Thlr. angegeben; 40000 Personen
sind dabei beschäftigt. Zürich (für Stoffe) und Basel (für Bänder) sind vorzüglich da-
bei betheiligt. — Die Holzschnitzerei in den Gebirgen, z. B. zu Brieuz im Ber-
ner Oberland, gehört mit zur schweizerischen Industrie; und wie vieles wäre sonst noch
aufzuzählen! Die Pianos und Dampfmaschinen Zürichs, die feinen Aarauer Reiß-
zeuge u. f. w.
Der Verkehr im Innern und nach außen hält natürlich mit der gewerb-
lichen Thätigkeit gleichen Schritt; darum war er vor 30 Jahren nicht halb so umfang-
reich als jetzt. Die kleine Schweiz, mehrentheils gebirgig, ohne schiffbare Ströme —
denn der Rhein wird erst in Deutschland zu einer Handelsstraße — fern von der See,
und umgeben von den Zollstätten mächtiger Nachbarländer, hat sich Absatzwege überall
bis in ferne Weltgegenden zu verschaffen gewußt. Im Verhältnis ihrer Bevölkerung
nimmt sie unter deu handeltreibenden Staaten einen hervorragenden Platz ein.
Die jährliche Ausfuhr einheimischer Erzeugnisse hat einen Werth von Iii Mill. Thlr.,
die Waareneinsuhr zum Verbrauche von 122 Mill. Das Straßennetz, mit so großen
Schwierigkeiten seine Erstellung auch zu kämpfen, ist nicht nur in der „ebenen Schweiz"
sondern auch im Berglaude durchaus befriedigend. Die Telegraphenverwaltung ging
anderen Staaten mit dem Beispiel eines niedrigen Tarifs voran. Auf allen bedeuten-
den Seen ist ein lebhafter Dampfschiffahrtsverkehr. Die Hauptlinie des Bahnsystems
verbindet, zwischen Boden- und Genfer See, die deutschen und südfranzösischen Bahnen
und hat im No. und Sw. sogar Parallellinien; diese Läugenrichtuug wird von meh-
reren Querlinien gekreuzt, die theils (in Basel, Waldshut, Schaffhausen) an die deutsch-
rheinischen Bahnen anknüpfen, theils (durch die Flußthäler der Rhone, der Aar, der
Reuß, des Rheins) zu den Hochalpenpässen des Simplon, Gotthard und Splügen an-
streben. Von diesen Alpenbahnen hat zunächst die Linie über den Gotthard Ans-
sicht auf Verwirklichung; in gerader Linie zwischen Hambnrg-Bremen und Genua, in
der Mitte zwischen Brenner und Mont-Cenis gelegen, wird sie, vollendet, namentlich
auch dem Handel Deutschlands zu großer Förderung gereichen (S. S. 167). Und
welch riesigen Aufwand von Kunst und Geld muß der Bau so vieler Bahnen in einem
Hochlande, wie die Schweiz, erfordern!
Die Schweiz genießt einer vollständigen Gewerbe- und Handelsfreiheit.
Schacht, Lehrb. d. Geographie 8. Aufl. 57
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
106
ist großartig. Er erstreckt sich bis in die fernsten Länder, in denen
die Schweizer sich als unternehmende Kaufleute niederlasfen. Durch
die Gotthardbahn ist die Schweiz nunmehr die Vermittlerin des
Handels zwischen Westdeutschland, Italien und dem Oriente ge-
worden. Schöne Heerstraßen und ein reiches Netz von Eisenbahnen
durchziehen das Land, kühn die vielen Hindernisse des gebirgigen
Bodens überwindend.
Y. a. Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von mehr
als 41000 qkm nahe an 3 Millionen Einwohner; sohin
treffen auf 1 qkm durchschnittlich 71 Menschen. Naturgemäß sind
die Hochalpen sehr gering bevölkert; die Jndnstriebezirke dagegen
gehören zu den stärkstbewohnten Gegenden Europas.
d. Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung der Schweiz
große Verschiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den
Norden, Osten und die Mitte des Landes bewohnen, die anderen
Volksstämme weit an Zahl, indem sie mehr als 2/3 aller Einwohner
ausmachen. Etwa Vs der Gesamtbevölkerung ist französisch (im
Westen). Der Nest verteilt sich auf die Italiener (im Süden)
und auf wenige Rätoromanen (im Kanton Granbünden).
6. Der Religion nach sind fast 3/s der Schweizer prote-
stantisch, über Vs katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise
katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation auf der Ebene und
im Jura.
ä. Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl-
reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch-
schulen besitzt das Land vier Universitäten, in Basel, Zürich, Bern
und Genf, sowie eine technische Hochschule in Zürich.
6. Die Schweiz ist ein Bundesstaat— „Schweizerische
Eidgenossenschaft" genannt — von 22, richtiger 25 Kan-
tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone
bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung und ist in Ord-
nung seiner inneren Angelegenheiten selbständig. Die gemein-
samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und
den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche
aus dem Nationalrat und dem Ständerat besteht, hat die
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Ortsnamen: Westdeutschland Italien Europas Basel Bern Genf Basel Appenzell
108
5. Zürich. Die am Ausfluß der Limmat aus dem See schön
gelegene Hauptstadt Zürich zählt 25000, mit den Vororten
76 000 Einwohner. Mittelpunkt der schweizerischen Baumwollen-
industrie und Seidensabrikatiou. Durch die günstige Lage ist Zürich
ein wichtiger Platz für den Handel nach Italien. Universität und
technische Hochschule. Die Ufer des lieblichen Zürichersees sind
mit Dörfern und Flecken übersäet. — Winterthur (14000 Ein-
wohner) ist eine der betriebsamsten Städte der Schweiz. Groß-
artige Maschinenfabrikation und Baumwollenweberei.
6. Aargau mit dem Hanptorte Aarau (60oo Einwohner). —
Bei Baden altberühmte warme Bäder. — Unfern der Aare die
Ruinen des Schlosses Habsburg.
7. Basel besteht aus zwei Halbkantonen. Die Hauptstadt Basel
mit 73000 Einwohnern, sehr günstig am Rheinknie zu beiden Seiten
des Flusses gelegen, ist ein alter, reicher Handelsplatz. Universität.
— Hauptort des Halbkantons Basel-Land ist Liestal.
Im Innern:
8. Glarus mit sehr bedeutender Baumwollenindnstrie. Haupt-
ort Glarus an der Linth.
9. Uri. Die Hauptorte Altdorf an der Reuß und Flüelen
am Vierwaldstättersee sind durch Eröffnung der Gotthardbahn leb-
hafte Handelsplätze geworden. (Sage von Wilhelm Tell.)
10. Schwyz, nach welchem Kanton allmählich die ganze Eid-
genossenschaft benannt wurde. Hauptort Schwyz. — Ein siedeln
mit seinem looosährigen Kloster ist einer der besuchtesten Wallfahrts-
orte Europas. — Küßnacht mit der „Hohlen Gasse". — Der
1800 m hohe Rigi gewährt eine weltberühmte Rundsicht. Zwei
Zahnradbahnen führen auf die Höhe (Fig. 15).
11. Unterwalden besteht aus den zwei Halbkantonen Ob dem
Walde mit dem Orte Sarnen und Nid dem Walde mit Stans.
12. Luzern. Der Hauptort gleichen Namens mit 18000 Ein-
wohnern liegt reizend am Vierwaldstättersee. Mit Zürich ist es
der wichtigste Platz für den Handel nach Italien. — Bei Sem-
pach 1386 Sieg der Schweizer über die Österreicher (Arnolds von
Wiukelried Heldentod).
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]