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1. Erdkunde - S. 296

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 296 - Die große Messe in Aischni-Mowgorod. Unter den großen Jahrmärkten Rußlands ist immer noch die Messe von Nischni-Nowgorod am bedeutendsten. Sie vermittelt und regelt zwischen Europa und dem nördlichen und östlichen Asien einen Verkehr, welcher immer größere Wichtigkeit gewinnt. Früher wurde die Messe weiter abwärts an der Wolga in einem dem hl. Makarius geweihten Kloster gehalten. Als aber im Jahre 1816 der Bazar daselbst niederbrannte, verlegte die Regierung den Markt an die Mündung der Oka in die Wolga nach der Stadt Nischni-Nowgorod, deren Lage sehr günstig ist; denn hier treffen nicht weniger als sieben große Handelsstraßen zusammen; zudem liegt die Stadt auch an der Eisenbahn. 1822 wurde von der russischen Regieruug ein groß- artiger Bazar aus Steinen gebaut, der aus 60 Gebäuden mit mehr als 2500 Verkaufslädeu besteht; aber auch dieser ungeheure Bazar reicht während der Messe nicht für den Handel. Es müssen oft noch über 3000 Holzbuden errichtet werden. Die Messe beginnt am 15. Juli und dauert bis zum 27. August. Das Völkergetümmel, welches während dieser Zeit herrscht, ist unbeschreiblich. Aus Ruß- land allein finden sich mehr als 30 verschiedene Völker zusammen; dazu kommen Geschäftsleute aus fast allen europäischen Staaten. Asiaten scheueu nicht den weiten Weg von Afghanistan und vom Indus her; selbst aus dem östlichen Sibirien kommen Jakuten mit Mammutzähnen, welche sie an der Lenamündung aus dem Eise hervor- gruben. Auch viele Chinesen erscheinen mit Thee, Lackwaren und andern Erzeugnissen des Reiches der Mitte. Der Wert der zum Verkauf ausgestellten Waren beträgt oft über 600 Millionen Mark. Zu den reichsten Buden gehören diejenigen, in welchen Pelzwerk ver- kauft wird. Tritt man in eine solche Bude, so sieht man an den Wänden einige unscheinbare Kisten und einige in Matten gehüllte Ballen, auf denen die Verkäufer plaudernd sitzen. Aber der Sitz des einen ist eine Kiste voll schwarzer Fuchsbälge, welche über 300 000 Mark wert sind; der andere hat vielleicht einen noch kost- barern Sitz. Hier wird nur im großen verkauft, und werden be-

2. Vaterländische Geschichte - S. 51

1909 - Nürnberg : Korn
— 51 3eit und trat beut Polen gegenüber. Der Sitte gemäß ritten die beiben Gegner aufemanber zu und reichten sich die Hand. Christoph sprang vom Pferbe und ersuchte den Polen, ein gleiches zu tun. Dieser gebrauchte allerlei Ausreben und schließlich stellte es sich heraus, daß er mit starken Riemen an den Sattel geschnallt war. Allgemeines Gelächter entstaub über den eitlen Prahler. Beim Rennen selbst warf Christoph den Polen kopfüber fast zwei Mannslängen hinter das Pferb mit solcher Wucht in den Sanb, daß berfelbe einige Tage nachher starb. Herzog Christoph, der Starke, wie er genannt wirb, machte öfters solche Kraftproben. Heute noch sieht man in der Resibeuz zu München in bein Durchgänge zum Brunnen Hof einen 364 Pfunb schweren Stein angeschiniebet, den er eine Strecke weit warf und au der Wanb sinb nebenan Nägel eingeschlagen, wohl 3% m hoch, die anzeigen, wie hoch der Herzog springen konnte. Vier Jahre nach die)et Hochzeit starb Ludwig der Reiche und sein Sohn (skorg der Reiche übernahm die Regierung des Laubes. Er hatte feinen Sohn sonberu nur zwei Töchter. Die eine war im Kloster und die anbete verheiratete er an den Kurfürsten Ruprecht vou der Pfalz. Da er; entgegen bisherigen Verträgen, alle feine Sauber an bieje Tochter und an bereit Gemahl vermachte, so gab er Anlaß zum „Lanbshuter Erbfolgekrieg". Als er nämlich gestorben war, begehrte sowohl Ruprecht von der Pfalz, als Albrecht Iv. von München das Erbe. Es entstaub ein neun Monate langer erbitterter Kampf um die Hinterlassenschaft, in welchem Bayern schrecklich verwüstet würde. Währenb des Krieges starb Ruprecht von der Pfalz an der Ruhr und vier Wochen baruach auch seine Gemahlin. Run würde Laubsbut dem Herzog Albrecht Iv. von München zugesprochen, boch mußte er sich manchen Gebietsverlust gefallen lassen und dem Kaiser und alten, die ihm beigestauben waren, viele Orte abtreten. Die Freie Reichsstabt Nürnberg z. B. erhielt als Entschäbignng bamals Lauf, Hersbruck und Altborf. Für die Kinder Ruprechts von der Pfalz würde außer-bem ein Gebiet abgestmbert, nämlich Neuburg a. D. und Sulzbach in der Oberpfalz und zur Pfalzgrafschaft erhoben. Dieses Gebiet hieß man die „Junge Pfalz". 3. B a v e r n - Münche it. Bei der Teilung 1392 war Bayern-München au den butten Sohn ües Herzogs Stephan an Zohaml gekommen. Als biefer gestorben war, führten feine betbett Söhne Ernst und Wilhelm gemeinsam die Regierung, feie gerieten in Streit mit dem hänbelsüchtigen Herzog Ludwig dem Gebarteten von Jngolstabt, gewannen aber gegen benselben die Schlacht bet Alling. An biesetn Kampfe beteiligte sich auch Albrecht, der 26 Jahre alte Sohn Ernsts. Als er sich in jugettblichent Feuereifer zu weit vorwagte, 4*

3. Freiburger Lesebuch - S. 84

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 84 — 37. Die Mimstervolballe. £)ie Kirche ist das Haus Gottes. Wenn die Menschen in dasselbe hineingehen, so sollen sie vorher sich in Ordnung bringen, damit sie vor Gott hin treten können. Die Mutter zieht deshalb den Kindern am Feiertag schone Kleider au, bevor sie zur Kirche gehen. Aber auch die Seele soll sich vor dem Eintritt in das Gotteshaus schon machen. Und darum haben die Künstler, die das Münster gebaut und geschmückt haben, vor seiner Türe eilte Vorhalle angelegt mit gar ernsten, zum Nachdenken anregenden Bildern. In dieser Vorhalle soll der Mensch vor dein Eintritt ins Gotteshaus ein wenig sich sammeln und so seine Seele schon machen. Zuerst, meint wir eintreten, sehen wir uns gegenüber das Christkind auf dem Arm seiner heiligen Mutter. Dahinter in den kleineren Figuren und Bildern über deu Türen findest du die Geschichte seines Lebens dargestellt: die Gebnrt des Kindes, die Verkündigung an die Hirten, das Leiden und die Kreuzigung des Herrn, endlich seine Wiederkunft zum Gerichte und das Gericht selber mit der Auferstehung der Toten. Rechts und links von den Türen sind außerdem die Verkündigung des Engels an die hl. Jungfrau, ihr Besuch bei Elisabeth und die Anbetung der Drei Könige abgebildet. Es gibt viele Leute, welche oft unter diesen Figuren vorüber gehen, ohne nach ihnen zu sehen. Wer aber sein Münster kennen und lieb haben will, der geht manchesmal eigens hinüber in die Vorhalle unter dem Turnt und sieht sich alle diese Bilder genau an. Dabei gibts manche L>onderlichkeit zu beobachten: so den Auferstehenden, der sich eben die Stiefel anzieht, dann auch den betenden Teufel, von dem in einem anderen Lesestück die Rede ist, endlich den Judas, der im Baum hängt und dein der Leib aufplatzt. Außerdem aber fallen ganz besonders in die Augen rechts und links an den Wänden die schonen Figuren der klugen und törichten Jungfrauen. Die klugen heben goldene Lämpchen in die Höhe und folgen ihrem Heiland, der in rotem Gewände dasteht und ihnen winkt. Die törichten aber haben geschlafen, ihre Lampen sind leer gebrannt, darum halten sie dieselben abwärts, und ihre ganze Stellung zeigt, daß sie eben erst aufwachen. Neben den törichten Jungfrauen sind sieben andere Jungfrauen abgebildet, von denen eine eben Schule hält; zwei Kinder befinden sich zu ihren Füßen; das eine lernt eifrig in einem Buche, das andere steht traurig da, weil es jetzt gleich die Rute bekommen soll. Diese sieben Jungfrauen bedeuten die sieben Künste, die man in der Schule lernt: die Sprachlehre, die Lehre vom kunstvollen Reden, die Beweiskunst, das Rechnen, das Zeichnen und Messen, die Sternkunde und die Musik. Gauz besonders aber soll man in der Vorhalle des Münsters acht geben auf den Monn, der gleich links neben der Gittertüre steht. Er ist von vorne schön gekleidet; aber sein Rücken ist voll Würmer und eklem Getier. Das ist ein Bild des Sünders, der zwar vor der Welt sich schön und fein gepntzt zeigen kann, dessen schmutzige und kranke Seele aber vor dem Auge Gottes nicht verborgen ist.

4. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 12

1819 - Nürnberg : Campe
12 Der Plam'glob. nicht gleich den ersten Tag übersättigen, und vertröstete sie auf morgen. Ludwig studirte indeß, so oft er einen freien Augenblick hatte, ander aufgehängten Charte. Erbemerkte auf derselben eine Menge Linien und Zahlen, deren Bedeu- tung er nicht errathen konnte. Er war daher sehr begierig auf die nächste Lehrstunde, wo ihm hoffentlich alles würde erklärt werden. Ludwig fühlte außerordentliche Lehrbegier- de; nur Schade, daß er nicht früher gutemunterricht genos- sen hatte. Manches war ihm zwar aus Büchern geblieben, woran sein Vater es ihm nicht fehlen ließ; aber alles, was er wußte, war Stückwerk; es hatte keinen Zusammenhang, und vieles hatte er falsch verstanden. Kaum dämmerte der folgende Tag, so pochten schon völlig angekleidet, die drei Geschwister nieder an Herrn Kinder- manns Thür. Auch er saß bereits an seinem Schreibtisch. Er erwiederte freundlich den guten Morgen, den die Kinder ihm brachten, und nun ging es, ehe er mit der Erklärung der Weltcharte weiter fortfuhr, erst an eine kleine Prüfung, ob sie auch alles, was gestern vorgekommen war, wohl be- halten hätten? Zu seinem Vergnügen fand er, daß sie nock- alles wußten. Bester Herr Kindermann, hub Ludwig jetzt an, erklären Sie uns doch heute ein wenig, was diese Menge Linien und Zahlen hier auf der Weltcharte bedeuten. Da geht zum Beispiel eine lange gerade Linie durch die beiden Halbkugeln; sie ist schwarz und weiß gesprenkelt, und oben und unten stehen eine Mege Ziffern. Diese Linie, antwortete Herr Kindermann, nennt man den Aequator, oder schlechtweg die Linie. Sie theilt, wie ihr seht, die Erdkugel in zwei gleiche Hälften, die südliche und die nördliche Hälfte. Sie wird eingetheilt in 560 Grade, jedes schwarze und jedes weiße Fleckchen auf derselben stellt

5. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 339

1819 - Nürnberg : Campe
Schweden. 339 (was man auch die Scandinavische Helbinsel nennt), und dann wird es in den nördlichsten Gegenden mehrere Wochen, ja Monate lang, gar nicht mehr Tag, und die armen Be- wohner müssen sich mit dem Monden - und Sternenlicht, auch mit dem Schein des Nordlichtes behelfen. Zu ihrem Trost in so langen Wintern besitzen sie Holz in ungeheurer Menge. Sie haben so viel, daß sie nicht alles verbrennen können. Und zwar liefern ihnen ihre Waldun- gen nicht nur Holz, sondern auch Theer, Pech, Pottasche, die sie meistens verkaufen und daraus ein schönes Stück Geld lösen. Aus ihren schönsten Waldbäumen lassen sie Bretter und Latten schneiden, und verhandeln sie ebenfalls. Auch ihre Gebirge sind nicht, wie in unserm Liede steht, nur große Philister, die nichts als Wind und Steine im Bauche haben? Nein Silber, treffliches Kupfer und Eisen haben sie im Leibe, und das in großer Menge und von sol- cher Feinheit und Güte, daß ihm kein anderes gleich kommt. Aus dem Eisen machen die Schweden "auch feinen Stahl, und aus dem Kupfer, Messing; alles verkaufen sie um ein schönes Geld. Sie haben auch viel Alaun und Salpeter, und treiben Handel damit. In ihren Waldungen schießen sie eine Menge Hirsche, Hasen, Füchse, Bären, auch andere solche Thiere; in ihren Seen, und an der Meeresküste, wetden eine unglaub- liche Menge Fische gefangen, die sie theils selbst verzehren, theils einsalzen und verkaufen. Die Häringe besonders, und der Lachs, bringen ihnen manchen schönen Thaler ein. Zah- mes Lieh hingegen haben sie nicht viel und es ist meistens' klein; auch an Obst und Salz fehlt es ihnen. Schweden enthält viel große Seen und Flüsse. Die größten Landseen sind der Wernersee, der Wcttersce, der Melarsee. Die größten Flüsse sind: i■ , : ' ,

6. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 533

1819 - Nürnberg : Campe
Nord - american. Staaken. 533 - * • < ' und Wachs in Ueberfluß. Das Meer, die Seen und Flüsse liefern Fische in Menge; die Berge aber Eisen, Blei, Ku- pfer, Küchensalz, Steinkohlen. In den südlichen Provinzen wächst Reis, Indigo, Baumwolle und etwas Wein; auch soll die Seidenzucht in gutem Gange seyn. In den noro-amerikanischen Staaten ist gut leben; des- wegen nimmt auch die Bevölkerung mit außerordentlicher Schnelligkeit zu. Im Jahre 1790 hatte das Land kaum 4 Millionen Einwohner; zwanzig Jahre darauf, imjahre rstio, waren es schon 7 Millionen, worunter sich aber freilich über * Million Sklaven befanden. Oie freien Bewohner beste- hen aus Engländern, Schotten, Irländern, Franzosen, Hol- ländern, Teutschen, Schweizern, Indianern. In den letzten Jahren haben sich besonders eine Menge ausgewanderte oder verbannte Franzosen, Anhänger des Buonaparte, .dort ange- siedelt. Auf solche Art wird immer mehr Land und immer besser angebaut. Nichts ist leichter als dort ein großer Län- dern-Besitzer zu werden, denn am Ohiostrom kann man den Acker Land für zwei Thaler haben. Wo vor zwanzig Jahren noch undurchdringliche Wälder standen, da prangen letzt schöne Städte und Dörfer mit Fabriken, Manufacturen und Handel. Doch mit dem Manufaeturwesen will es noch uicht ganz nach Wunsch gehen,' denn cs fehlt zu sehr an Arbeitern, und bei der Leichtigkeit Landeigenthum zu erwer- den, wollen wenige bei andern um den Lohn dienen. Ver- liehen sie sich dazu, so muß ihnen des Tags mindestens ein Kronenthalcr bezahlt werden, und bei einem so hohen Ar- beitslohn, kommen alle Waaren sehr theuer zu stehen. Jn- ^ssen hat man doch Eiscnfabriken, Spinnereien und Webe- ^^ien, auch werden — da Holz in Ueberfluß vorhanden ist, — ^ele Schiffe gebaut, und mit Nutzen verkauft. Ueberdem ^jchäftiget die Jagd und Fischerei, auch der Seehandel, eine

7. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 371

1819 - Nürnberg : Campe
Die asiatische Türkei. 871 < / t stuß Getreide und edle Früchte. Der vorzüglichste Neich- thum des Landes besteht aber in den zahlreichen Heerden, die jedoch gefährliche Feinde an den Löwen, Tigern, Panthern, Schakals (eine Art wileer Hunde oder Wölfe) und vielleicht noch an andern Thieren haben. Das Klima ist nicht unge- sund, doch weht bisweilen der giftige Wind Samum, von dem ihr vielleicht nie gehört habet. Sein Zug über das Land ist kurz und dauert kaum einige Minuten. Cr geht niedrig über die Erde hin, und hinterläßt einen stinkenden Schwefelgeruch. Viele die diesen Wind einathmcn, fallen augenblicklich todt nieder, und es strömt ihnen mit Heftig- keit das Blut zu Mund, Nase und Ohren heraus. Ihr Leichnam schwillt auf, wird blau und endlich ganz schwarz. Berührt man das Fleisch, so löst es sich von den Knochen ab. — Zum Glück sieht man diesen gefährlichen Wind von ferne herankommen; er kündigt sich an durch einen röthli- chen Nebel, der wie e.ine Staubwolke durch die Luft schwebt. Er stürmt daher wie ein Wirbelwind und enthält Feuer- theilchen. Sobald die Einwohner diese Zeichen wahrneh- men, so werfen sie sich mit dem Gesicht zur Erde nieder, und bewahren sich so vor seinen schrecklichen Wirkungen. Auch das Viel) hält den Kopf dicht an die Erde, bis er vorüber ist. Ob wohl dieser Wind auch in dem Para- dies geblasen haben mag, das manche Gelehrte dort suchen, wo der Euphrat sich mit dem Tigris vereiniget? Bagdad, eine große Stadt am Tigris, und die Haupt- stadt von Irak Arabi, liegt in einer reizenden Gegend voll Datteln, Citronen - und Pomeranzenbäume, Reis - und Getreidefelder. Sie hat 16z Thürme und ist mit Wällen und Gräben umgeben. Das Innere sieht nicht schön aus; die Straßen sind enge, die Häuser von Backsteinen, all? l

8. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 381

1819 - Nürnberg : Campe
581 Arabien. L. Das petraische Arabien. Diesen Namen hat es von seiner ehemaligen Hauptstadt Petra. Es ist außerordentlich steinig, weswegen man es auch bisweilen das steinige Arabien nennt. Indessen hat es doch einige fruchtbare Landstriche und einige köstliche Producte, wie die Balsamstaude, von welcher der Mekka- Balsam kommt, und den Gummibaum, eine Art Akazien, dem wir das arabische Gummi verdanken. — Es besteht das petraische Arabien aus der Wüste des Berges Sinai und der Landschaft Hedschas. In dieser Wüste zogen die Kin- der Israel so viele Jahre lang umher, ehe sie das gelobte Land fanden; und auf dem Berge Sinai erschien Gott un- ter. Donner und Blitz seinem Diener Moses, und gab ihm die zehn Gebote. Dieser öde Berg hat zwei Spitzen, von welchen die niedrigere der Berg Horeb ist, wo Gott sich zuerst gegen Moses in einem feurigen Busch offenbarte. ‘Uslfye an diesem Berge ist ein hochstehendes ganz sonderbares Kloster,. das Kloster des Berges Sinai genannt. Es hat keine Thür, und wer hinein will, der muh sich in einen Korb setzen, und durch ein Fenster hinein winden lassen. Von diesem Kloster aus hat man noch drei Stunden zu stei- gen , ehe man den Gipfel des Berges H o r e b erreicht. Oben auf dem Sinai steht eine Kapelle auf einem kleinen stachen Felsen. — * In dieser ganzen Gegend sind keine be- deutende Städte; aber'in der Landschaft Hedschas findet ihr Mekka und Medinah. Ätekka, Muhameds Geburtsort, ist eine große und volkreiche Stadt. Es steht hier ein kleines Gebäude, Kaaba genannt, von welchem die Araber glauben, es sey von Abraham erbaut worden. Jedes Jahr wird es mit schwarz seidenen Zeug, tcr goldene Inschriften hat, neu behängt.

9. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 568

1819 - Nürnberg : Campe
563 Süd-America. ' rüste; an der Küste große Sandflächen. Der ganze Reich- thum des Landes besteht in Pferden, Rindvieh, Vicunnas, Honig und Wachs; an Gewachsen aber ist es arm, Rind- vieh und Pferde irren wild in ungeheuren Heerden umher, und mit ihren Häuten und Fett wird großer Verkehr ge- trieben. Unter den Bewohnern von Magettans-Land sind die be- kanntesten die Patagonier, die ehedem für ein Riesen- geschlecht gehalten wurden. Sie sind aber nicht höher als 6 bis 7 Fuß, doch stark und nervicht. Ihre Haut ist dunkel kupferfarbig. Das Gesicht mahlen sie sich oft auf eine gräß- liche Art. Gemeiniglich wird um das eine Auge ein schwar- zer, um das andere ein weißer Ring gemacht. Die Män- ner haben kurze, borstige Haare; die Damen aber sind ga- lanter ; sie flechten sie in Zöpfe und schmücken sie mit Glas- knöpfen. Beide Geschlechter gehen beinahe ganz nackt, nur um den Leib bedecken sie sich mit einem Felle. An den Füs- sen tragen die Männer eine Art Halbstiefel, die aber kaum über den Knöchel hinauf gehen, mit hölzernen Spornen, denn sie sind beinahe immer zu Pferde. Anstatt eines Sat- tels haben sie ein Reitkissen; ihre Zügel sind lederne Rie- men, das Gebiß ihrer Rosse ein Stückchen Holz. Als Waffen führen sie Schleudern, die ihnen aber mehr zur- Jagd als zum Kriege dienen, denn sie sind sehr friedfertig ge- sinnt. Ebenfalls zur Jagd unterhalten sie eine Menge Hunde, Wilde Kühe, Stiere und Pferde fangen sie mit Schlingen, die sie ihnen in vollem Gallop nm die Füße werfen,

10. Bd. 2 - S. 274

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
274 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Umgebungen des Indus ermunterte jezt die vervielfältigten Handels- reisen zu Wasser und zu Lande. Die Seteuciben (vordem Empor- kommen der part hi scheu Macht) und die Ptolemäer theilten sich in den indischen See-Handel; diese befuhren alle Küsten von Arabien bis Ceylon und Malabar. Hipp alns wagte zum erstenmale die Fahrt gerade über's Meer nach Indien. Er fuhr vorr Ocelis in Arabien aus. Die Selenciden belebten vorzüglich den Verkehr zu Lande. Seteu- kus Nikator war mit seinem Heere bis an den Ganges gedrungen. Bengalen, Agra und Delhi traten aus der Dunkelheit hervor, das große Patibothra (an der Vereinigung des Soane mit dem Ganges) wurde entdeckt, und blieb von da der wichtigste Stapelort. Vom Indus an durch Mittelasien zogen die Waaren theits ans den im vorigen Zeiträume (B. ?. S. 245) beschriebenen Wegen, theilö wurden sie stromaufwärts bis dahin gebracht, wo ein kurzer Landweg zu dem oberen O r u s führte, auf dessen Rücken sie hinab in das kaspische Meer, dann weiter in den Kur und nach einem abermaligen Land- transport in den Phasiö und das schwarze Meer gelangten. (In noch späteren Zeiten wurden anstatt der leztgenannten Flüsse die Wolga und der Tanais (Don) gebraucht.) Den karthagischen Handel haben wir im vorigen Zeiträume be- leuchtet. Auch einige spanische und gallische Städte, wie Nnmantia, Narbona, Bannes (in Bretagne) u. a. trieben ansehnlichen Han- del. Auf Britannien und einen Theil der Nordseeküsten, so auch auf die skandinavischen Länder, fällt allmälig durch einzelne Ent- deckungsreisen und durch Zinn- und Bernstein-Handel ein zweifelhaf- tes Licht. §. 29. Römischer Handel. Die Römer haben den Handel nicht werth geachtet und unmittel- bar wenig für den denselben gethan. Sie hielten für rühmlicher, die Nationen zu würgen und zu plündern, als gegen Zuführung friedlicher Jndnstrieprodukte einen freiwilligen Tribut von denselben zu erheben. Mehrere der blühendsten Handetstaaten sind unter den Streichen des rohen Römerarms gefallen. Zuerst die stillen Etrusker, hierauf Syra- kus und Karthago und Korinth. Auch die kleinasiatischen Städte und Rhodus und selbst Massitia wurden hart von ihnen bedrängt. Gleich- wohl war Rom nicht ohne Handel. Es hatte eine eigene Innung von Kaufleuten (*), prägte Silbermünzen noch vor den punischen Kriegen, und schuf während des ersten derselben sich eine Marine. Nur (*) Die k* Claudia verbot den Patriziern, persönlich Handel zu treiben. Aber Geld dazu durften sie geben.
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196 97
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198 2
199 23