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1. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 489

1819 - Nürnberg : Campe
Ober-Guinea. 48g 1. Die Pfefferküste hat ihren Namen von dem sogenannten guineischen Pfeffer, oder den Paradieskörnern, eine Art Zngber, der dort gewonnen wird. Sie reicht von dem Vorgebirge Sierra Leone bis zum Palmenvor- g e b i r g e. 2. Die Zahnküste, vermuthlich wegen der großen Menge Elephantenzähne die ausgeführt werden, so benannt, erstreckt sich bis zum Vorgebirge der drei Spitzen. Sie enthält ein holländisches Fort. 5. Die Goldküste reicht bis zum Voltaffuß. Ihre Bewohner zeichnen sich vor den übrigen Guineern aus, durch gute Bildung; auch haben hier die Europäer die mei- sten Niederlassungen. Die Holländer besitzen St. Georg bella Mina; die Engländer Cap Eorse; die Dänen Christiansburg. 4. Die Sklavenküste reicht bis zum Cap Gonsalves. Auf dieser Küste liegen die Reiche Benin und Dahomeh, unter der Regierung despotischer Könige, von welchen jähr- liche Blutfcfte gefeiert werden, bei denen eine große Menge Menschen zur Lust der Tiranncn ihr Leben opfern müssen. Aufgesteckte Menschenschädel sind da die Zierde der Palläfte und die Luft ihrer Bewohner. Der König von Dahomed lat iooo Weiber und 8000 Mann Soldaten. Im König- reich Benin ist die Stadt gleiches Namens eine der bekann- testen auf dieser Küste. Hieher gehören auch noch die vier Guinea-Inseln: Fernando dcl Po, (spanische Besitzung.) Die P r i n z e n i n se l, (portugiesische Besitzung.) Thomas, (portugiesisch.) Aunabon, (spanische Besitzung.)

2. Das Alte Rom oder Schilderung der bürgerlichen, religiösen und militärischen Verfassung, des häuslichen Lebens, der Sitten, Gebräuche und Meinungen der alten Römer - S. 260

1831 - Nürnberg : Bauer und Raspe
cherlei Kämpfe und Schwenkungen verstellten, wie sie in den römischen Kriegen vorkamen. Von ganz anderer ernsterer Art waren die Thierkämpfe. Bei diesen schrecklichen Schauspielen, die bei den Römern Venationea (Jagden) hießen, kämpften entweder die Thiere unter sich selbst, oder mit Menschen, »die man Lesliaru nannte. Viele Wagehälse verstanden sich freiwillig dazu, gegen die wildesten Bestien aufzutrcten, um vor dem gan- zen Volke ihren Muth zu zeigen. Bisweilen siegten sie, und dann wurden sie freilich bewundert, darum aber nicht höher geachtet, als zuvor, weil sie mit ihrer That Niemand ge- näht, sondern nur ihre Ehrsucht oder Geldgier zu befriedi- gen gesucht hatten. Die meisten aber wurden auf Befehl der Kaiser, den Römern zum Vergnügen, den reissenden Thieren preis gegeben, und mußten es noch für eine Gnade annehmen, wenn ihnen Waffen zu ihrer Vertheidigung er- aubt wurden. Dieses Schicksal hatten unter andern viele Kriegsgefangene, und eine Menge Christen, die ihren Glau- den nicht verläugnen wollten. Wenn sie standhaft darin be- harrten, so ertönte der schreckliche Ruf: ad leonea! den Löwen vorgeworfen! weil bei solchen Thicrkämpfen die Löwen die furchtbarste Rolle spielten. Aber auch Panthern, Bären, wilden Schweinen und Stieren, die durch glühendes Eisen in Wuth gebracht wurden, stellte man solche unglück- liche Menschen entgegen. Diese Thiere wurden bis zum Tag des Kampfes in Thiergärtcn (Vivaria) aufbewahrt. Pom- pejus gab einmal 500 Löwen auf einmal zu einem solchen Thiergefechte her, und in fünf Tagen wurden sie alle ge- mordet, auch überdem noch 13 Elephanten. Zur Unterhaltung des Volks wurden in dem Circus «uch Lusttreffen zu Wasser und zu Lande angestellt.

3. Das Alte Rom oder Schilderung der bürgerlichen, religiösen und militärischen Verfassung, des häuslichen Lebens, der Sitten, Gebräuche und Meinungen der alten Römer - S. 4

1831 - Nürnberg : Bauer und Raspe
tia, bk bcn Beinamen Lupa (Wölfin) führte, nach Hause gebracht, und diese habe sie mk ihrem eigenen Kinde aufge- säugt. Und so mag es auch wohl seyn. Bald 'genug verriethcn die beiden Brüder durch ihre Größe, ihre Gestalt, ihr heldenmüthiges Benehmen die edle Abkunft. Sie zeigten eine Unerschrockenheit, eine Kühnheit, die gleich ahnen ließ, daß sie mehr zum Befehlen, als zum Gehorchen geboren seien. Sie sammelten eine Menge junge Hirten und andere dergleichen Leute um sich her, griffen in Verbindung mit diesen die Räuber an, nahmen ihnen ihre Beute ab, und theilten sie unter sich. Tie Räuber hierüber aufgebracht, stellten ihnen nach und machten auch den Re- mus zum Gefangenen." Romulus indeß war ihnen durch tapfere Gegenwehr entgangen. Remus wurde vor den Amu- liu s gestellt und angeklagt, er und seine Brüder hätten in Ver- bindung mit anderen Jünglingen die Ländereien des Rum i- kor geplündert. Da sie aber dieser Anklage zufolge den Nu- mitor beleidigt hatten, so wurde Remus demselben zur Bestrafung ausgeliefert. Numitor vermuthetc bald aus allerlei Umständen, daß er seinen Enkel vor sich habe, und durch dessen Vermittlung erkannte er auch bald den Romu- lus. Jbr trotziger und kriegerischer Sinn bestimmte sie so- gleich, Rache an dem Beleidiger ihres Großvaters zu neh- men. Sie überfielen mit ihren Hirten den Thronräuber, tödteten ihn und setzten den vertriebenen Numitor wieder auf den Thron von Alba. 3. Erbauung der Stadt Rom. Zur Belohnung verlangten nun die beiden Brüder von drm dankbaren Großvater die Erlaubniß, an dem Orte, wo

4. Das Alte Rom oder Schilderung der bürgerlichen, religiösen und militärischen Verfassung, des häuslichen Lebens, der Sitten, Gebräuche und Meinungen der alten Römer - S. 6

1831 - Nürnberg : Bauer und Raspe
t'cn durften, bespannte, wurde der Umfang der Stadt bezeich- net. In diese Linie kamen hierauf die Ringmauern. Da, wo ein Thor stehen sollte, wurde der Pflug aufgehoben und eine Oeffnung gelassen, denn es war eine Sünde bei den Al- ten, über eine solche Furche zu schreiten. Diese Ceremonie wurde am Listen April 753 vor Christi Geburt vorgenommen, und daher kommt die Redensart: Rom ist am Listen April 755 vor Christi Geburt erbaut worden. Als der erste Grund der Stadt gelegt war, wurde zuerst dem Gott Asyläus — dem Gott der Verfolgten — ein Tempel errichtet, in dem alle Fliehenden eine Freistätte finden sollten. Nur darf man nicht glauben, daß blos Räu- der, Mörder, andere Bösewichter und schlechtes Gesindel an diesem Orte zusammengekommen sey. Als Romulus die Stadt anlegte, regierten viele kleine Fürsten in Italien sehr grausam und tyrannisch. Es gab daher eine nicht geringe Zahl Mißvergnügter, und solcher, welche sich gegen diese Ty- ranncy aufgelehnt hatten, und vertrieben worden waren» Diese alle wandten sich zu der neuen Stadt. Der jungen Colonie fehlte es aber an Weibern, da gewöhnlich nur Män- ner in diesem Asyl Schutz suchten. Um auch diesem Mangel abzuhelfen, schickte Romulus an die benachbarten Völker Gesandte, welche eheliche Verbindungen mit seinem Volke nachsuchen sollten. Allein sie fanden nirgends günstige Auf- nahme. Romulus wußte aber bald sich mit List und Gewalt zu verschaffen, was er in der Güte nicht erlangen konnte-, 4. Der Raub der Sabinerinnen. In der ganzen Gegend wurde die Nachricht verbreitet, es sei in der neuen Stadt der Altar des Gottes Consus

5. Das Alte Rom oder Schilderung der bürgerlichen, religiösen und militärischen Verfassung, des häuslichen Lebens, der Sitten, Gebräuche und Meinungen der alten Römer - S. 7

1831 - Nürnberg : Bauer und Raspe
7 (bcr guten Rathschläge) unter -er Erde gefunden worden. Romulus brachte auf diesem Altäre dem Gotte ein großes, feierliches Opfer, stellte ihm zu Ehren mancherlei Spiele an, und lud die Nachbarn ein, ihnen bcizuwohnen. Dies.'ließen sie sich gefallen, fanden sich zahlreich ein, und wurden von den Römern freundlich ausgenommen. Man zeigte ihnen die Anlagen der neuen Stadt, man nöthigte sie in die Häuser, man bewirthetete sie und wieß ihnen bei den Spielen die be- sten Plätze an. Romulus hatte aber vorher heimlich mit den Seinigen die Abrede genommen, daß Jeder sich bei dieser Ge- legenheit ein Weib ausersehen, und sich ihrer auf ein gegebe- nes Zeichen bemächtigen sollte. Er selbst wollte, wenn es Zeit scyn würde, aufstehen, und seinen Purpurmantel zusammen fal- ten; dies sollte die Losung zu dem beschlossenen Raube seyn. Die Spiele begannen, Romulus erschien dabei mit königlicher Pracht; die arglosen Fremdlinge ahneten nichts Böses und ihre ganze Aufmerksamkeit war auf das, was sic sahen und hörten, gerichtet, als plötzlich ihre Weiber und Töchter unter einem großen Geschrei von ihrer Seite gerissen wurden. Umsonst waren die Väter und Gatten bemüht, sie zu schützen; die Räuber zückten verborgene Dolche ^gegen die- selben und entführten vor ihren Augen die theure Beute. Die meisten der geraubten Weiber waren Sabinerinen: darum hat von ihnen dieser Raub seinen Namen. Die Zahl der ge- raubten Sabinerinnen war jedoch nur 527, woraus man sieht, daß nur die Vornehmsten unter den Kolonisten des Romulus damit versorgt werden konnten, und daß cs den Römern nicht ganz an Frauen gefehlt habe. 5. Der S a b l n e r k r i c g. Ein blutiger, doch nur kurzer Krieg war die Folge die-

6. Das Mittelalter - S. 10

1884 - Mainz : Kirchheim
10 Das römische Kaiserreich. Titus. Domitian. start wegen glücklicher Beendigung des jüdischen Krieges einen glänzenden Triumph. Unter der reichen Bente waren bor allem der Schaubrottisch, die Lenchter und das Buch des heiligeu Gesetzes merkwürdig. Noch steht zu Rom bis auf deu heutigen Tag der große steinerne Triumphbogen, der für diesen pruukeudeu Zug gebaut wurde. Aus Vespasian folgte sein Sohn Titus (79—81), einer der besten römischen Kaiser. Seines menschenfreundlichen und wohlwollenden Charakters wegen nannte ihn das Volk: „die Liebe und Wonne des M e it f ch e n g e f ch l e ch t § (amor et cleliciae generis liumani). Er hielt den Tag für berloren, an dem er niemand eine Wohlthat erwiesen hatte, und oft hörte man ihn sagen, boit des Kaisers Thron dürfe keiner traurig hinweggehen. Die bielert Unglücksfälle, boit welchen Italien während feiner Regierung heimgesucht wurde, gaben ihm Gelegenheit genug, seilte Herzensgüte zu bethätigen. Eine schreckliche Fenersbrunst wütete 3 Tage laug iu Rom; eine berheerende Pest raffte Tausende hin. Furchtbarer noch war ein ungeheures Erdbeben, berkunden mit anhaltenden Ausbrüchen des Vesnb. Dasselbe berschüttere 3 Städte: H er k ul an um, Pompejis und Stabiä und berroiistete ganz Campanien. Der meuscheusreundliche Titus half deu Unglücklichen mit seinem Vermögen und wollte lieber noch Kostbarkeiten berfattfen, als dem Lande darum eine neue Steuer auflegen. Zum Unglück für das römische Reich regierte er nur 2 Jahre und 3 Monate. Er starb kinderlos nach kurzer Krankheit und hinterließ die Regierung seinem ihm ganz unähnlichen Bruder, dem grausamen Domitian (81—96). Dieser, ein Scheusal wie Nero und Cali-gnla, endete unter den Händen von Verschworenen. 3. Die „guten" Kaiser (96—180 it. Lhr.). Nun folgten wieder fünf der edelsten Herrscher, die sogenannten „guten" Kaiser, welche das römische Reich 84 Jahre lang, bott 96—180 beglückten. Es waren Nerba, Trajan, Hadrian, Antonius Pins und Mare A ur el. Unter ihnen lebte die Kraft Rom's wieder auf und wurde selbst den entferntesten Völkern furchtbar. Nerba (96 — 98), ein 64jähriger Greis, that alles, um die Greuel der bortgeit Zeit oergeffert zu machen. So beriuiuderte 1) Aus Pompeji liegt eine Aschendecke von 19 Fuß; auf Her -! ulan um eine von 40—100 Fuß.

7. Erste Anfangs-Gründe Der Geographie - S. 413

1741 - Nürnberg Nürnberg : Homann Fleischmann
Von Portugal!. tkonen , Pomerantzen , Limonien > Rosinen -> Feigen, Granat - Aepfcln und dergleichen !)§r- vorbrrngt. Am Gvrreyd tst einiger Mangel wegen der vielen Berge, der aber oiîô den Azori sehen Jnsuln ersetzet wird. An Saitz hat dieses Königreich einen grossen Überfluß: des- gleichen sind auch kostbare Bergwercke im Land -, in welchen nicht nur gute Metalle, sondern auch kostbare Edelgesteine gefunden werden/ Nicht minder gibt es in Porruüüll gute Pferde und eine schöne Viehzucht, desgleichen sehr viele Seidenwürmer. §, i s. Die Einwohner haben den Ruhm der Scharssinnigkeit und Sparsamkeit. Ihre Lebens - Art bestehet hauptsächlich in der Hand- lung , welche sie nach allen vier Thülen der Welt fleiffrg treiben» /. i6. In Ansehung der Religion ist alles durch und durch Earholrsch und wird sonsten keiner einigen Secte das sreye Txercitium ffie- ligionis v er statt-r : doch gibt es sehr viele Heim- liche Juden darinn. Und bac man m Portu- gall das Officium ober Tribunal der Inquifi* tion, welches zu Unterstützung der Römisch- Catholischen Religion ausgerichttt ist. 17. Die Studia floriren in Portugall Mcht so sehe als an andern Orten, weil die Emwohner sich mehr um die Handluna beküm-. mern. Doch zehltt man Darinn drey Universi- täten

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 461

1855 - Mainz : Kunze
459 Afrika — das Kapland. arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod, und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas, Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend, sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung. Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden. Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten- totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm 15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten. Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße, meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort *) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber, in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme, die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1855 - Mainz : Kunze
436 Afrika — Aegypten. Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen, woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so- wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be- steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl- standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor- züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ, sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro- päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter- stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden. Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des- potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand, Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat. Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft. Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das Thal, und Unterägypteu oder das Delta. 1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi- schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend. In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen- der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend, etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger
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