Ober-Guinea.
48g
1. Die Pfefferküste hat ihren Namen von dem
sogenannten guineischen Pfeffer, oder den Paradieskörnern,
eine Art Zngber, der dort gewonnen wird. Sie reicht von
dem Vorgebirge Sierra Leone bis zum Palmenvor-
g e b i r g e.
2. Die Zahnküste, vermuthlich wegen der großen
Menge Elephantenzähne die ausgeführt werden, so benannt,
erstreckt sich bis zum Vorgebirge der drei Spitzen. Sie
enthält ein holländisches Fort.
5. Die Goldküste reicht bis zum Voltaffuß. Ihre
Bewohner zeichnen sich vor den übrigen Guineern aus,
durch gute Bildung; auch haben hier die Europäer die mei-
sten Niederlassungen. Die Holländer besitzen St. Georg
bella Mina; die Engländer Cap Eorse; die Dänen
Christiansburg.
4. Die Sklavenküste reicht bis zum Cap Gonsalves.
Auf dieser Küste liegen die Reiche Benin und Dahomeh,
unter der Regierung despotischer Könige, von welchen jähr-
liche Blutfcfte gefeiert werden, bei denen eine große Menge
Menschen zur Lust der Tiranncn ihr Leben opfern müssen.
Aufgesteckte Menschenschädel sind da die Zierde der Palläfte
und die Luft ihrer Bewohner. Der König von Dahomed
lat iooo Weiber und 8000 Mann Soldaten. Im König-
reich Benin ist die Stadt gleiches Namens eine der bekann-
testen auf dieser Küste.
Hieher gehören auch noch die vier Guinea-Inseln:
Fernando dcl Po, (spanische Besitzung.)
Die P r i n z e n i n se l, (portugiesische Besitzung.)
Thomas, (portugiesisch.)
Aunabon, (spanische Besitzung.)
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TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Georg
bella_Mina Thomas
cherlei Kämpfe und Schwenkungen verstellten, wie sie in den
römischen Kriegen vorkamen.
Von ganz anderer ernsterer Art waren die Thierkämpfe.
Bei diesen schrecklichen Schauspielen, die bei den Römern
Venationea (Jagden) hießen, kämpften entweder die Thiere
unter sich selbst, oder mit Menschen, »die man Lesliaru
nannte. Viele Wagehälse verstanden sich freiwillig dazu,
gegen die wildesten Bestien aufzutrcten, um vor dem gan-
zen Volke ihren Muth zu zeigen. Bisweilen siegten sie, und
dann wurden sie freilich bewundert, darum aber nicht höher
geachtet, als zuvor, weil sie mit ihrer That Niemand ge-
näht, sondern nur ihre Ehrsucht oder Geldgier zu befriedi-
gen gesucht hatten. Die meisten aber wurden auf Befehl
der Kaiser, den Römern zum Vergnügen, den reissenden
Thieren preis gegeben, und mußten es noch für eine Gnade
annehmen, wenn ihnen Waffen zu ihrer Vertheidigung er-
aubt wurden. Dieses Schicksal hatten unter andern viele
Kriegsgefangene, und eine Menge Christen, die ihren Glau-
den nicht verläugnen wollten. Wenn sie standhaft darin be-
harrten, so ertönte der schreckliche Ruf: ad leonea! den
Löwen vorgeworfen! weil bei solchen Thicrkämpfen die
Löwen die furchtbarste Rolle spielten. Aber auch Panthern,
Bären, wilden Schweinen und Stieren, die durch glühendes
Eisen in Wuth gebracht wurden, stellte man solche unglück-
liche Menschen entgegen. Diese Thiere wurden bis zum Tag
des Kampfes in Thiergärtcn (Vivaria) aufbewahrt. Pom-
pejus gab einmal 500 Löwen auf einmal zu einem solchen
Thiergefechte her, und in fünf Tagen wurden sie alle ge-
mordet, auch überdem noch 13 Elephanten.
Zur Unterhaltung des Volks wurden in dem Circus
«uch Lusttreffen zu Wasser und zu Lande angestellt.
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tia, bk bcn Beinamen Lupa (Wölfin) führte, nach Hause
gebracht, und diese habe sie mk ihrem eigenen Kinde aufge-
säugt. Und so mag es auch wohl seyn.
Bald 'genug verriethcn die beiden Brüder durch ihre
Größe, ihre Gestalt, ihr heldenmüthiges Benehmen die edle
Abkunft. Sie zeigten eine Unerschrockenheit, eine Kühnheit,
die gleich ahnen ließ, daß sie mehr zum Befehlen, als zum
Gehorchen geboren seien. Sie sammelten eine Menge junge
Hirten und andere dergleichen Leute um sich her, griffen in
Verbindung mit diesen die Räuber an, nahmen ihnen ihre
Beute ab, und theilten sie unter sich. Tie Räuber hierüber
aufgebracht, stellten ihnen nach und machten auch den Re-
mus zum Gefangenen." Romulus indeß war ihnen durch
tapfere Gegenwehr entgangen. Remus wurde vor den Amu-
liu s gestellt und angeklagt, er und seine Brüder hätten in Ver-
bindung mit anderen Jünglingen die Ländereien des Rum i-
kor geplündert. Da sie aber dieser Anklage zufolge den Nu-
mitor beleidigt hatten, so wurde Remus demselben zur
Bestrafung ausgeliefert. Numitor vermuthetc bald aus
allerlei Umständen, daß er seinen Enkel vor sich habe, und
durch dessen Vermittlung erkannte er auch bald den Romu-
lus. Jbr trotziger und kriegerischer Sinn bestimmte sie so-
gleich, Rache an dem Beleidiger ihres Großvaters zu neh-
men. Sie überfielen mit ihren Hirten den Thronräuber,
tödteten ihn und setzten den vertriebenen Numitor wieder
auf den Thron von Alba.
3.
Erbauung der Stadt Rom.
Zur Belohnung verlangten nun die beiden Brüder von
drm dankbaren Großvater die Erlaubniß, an dem Orte, wo
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t'cn durften, bespannte, wurde der Umfang der Stadt bezeich-
net. In diese Linie kamen hierauf die Ringmauern. Da,
wo ein Thor stehen sollte, wurde der Pflug aufgehoben und
eine Oeffnung gelassen, denn es war eine Sünde bei den Al-
ten, über eine solche Furche zu schreiten. Diese Ceremonie
wurde am Listen April 753 vor Christi Geburt vorgenommen,
und daher kommt die Redensart: Rom ist am Listen April 755
vor Christi Geburt erbaut worden.
Als der erste Grund der Stadt gelegt war, wurde
zuerst dem Gott Asyläus — dem Gott der Verfolgten —
ein Tempel errichtet, in dem alle Fliehenden eine Freistätte
finden sollten. Nur darf man nicht glauben, daß blos Räu-
der, Mörder, andere Bösewichter und schlechtes Gesindel an
diesem Orte zusammengekommen sey. Als Romulus die
Stadt anlegte, regierten viele kleine Fürsten in Italien sehr
grausam und tyrannisch. Es gab daher eine nicht geringe
Zahl Mißvergnügter, und solcher, welche sich gegen diese Ty-
ranncy aufgelehnt hatten, und vertrieben worden waren»
Diese alle wandten sich zu der neuen Stadt. Der jungen
Colonie fehlte es aber an Weibern, da gewöhnlich nur Män-
ner in diesem Asyl Schutz suchten. Um auch diesem Mangel
abzuhelfen, schickte Romulus an die benachbarten Völker
Gesandte, welche eheliche Verbindungen mit seinem Volke
nachsuchen sollten. Allein sie fanden nirgends günstige Auf-
nahme. Romulus wußte aber bald sich mit List und Gewalt
zu verschaffen, was er in der Güte nicht erlangen konnte-,
4.
Der Raub der Sabinerinnen.
In der ganzen Gegend wurde die Nachricht verbreitet,
es sei in der neuen Stadt der Altar des Gottes Consus
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Extrahierte Personennamen: Gott_Asyläus
Extrahierte Ortsnamen: Christi Rom Christi Italien
7
(bcr guten Rathschläge) unter -er Erde gefunden worden.
Romulus brachte auf diesem Altäre dem Gotte ein großes,
feierliches Opfer, stellte ihm zu Ehren mancherlei Spiele an,
und lud die Nachbarn ein, ihnen bcizuwohnen. Dies.'ließen
sie sich gefallen, fanden sich zahlreich ein, und wurden von
den Römern freundlich ausgenommen. Man zeigte ihnen die
Anlagen der neuen Stadt, man nöthigte sie in die Häuser,
man bewirthetete sie und wieß ihnen bei den Spielen die be-
sten Plätze an. Romulus hatte aber vorher heimlich mit den
Seinigen die Abrede genommen, daß Jeder sich bei dieser Ge-
legenheit ein Weib ausersehen, und sich ihrer auf ein gegebe-
nes Zeichen bemächtigen sollte. Er selbst wollte, wenn es Zeit
scyn würde, aufstehen, und seinen Purpurmantel zusammen fal-
ten; dies sollte die Losung zu dem beschlossenen Raube seyn.
Die Spiele begannen, Romulus erschien dabei mit
königlicher Pracht; die arglosen Fremdlinge ahneten nichts
Böses und ihre ganze Aufmerksamkeit war auf das, was sic
sahen und hörten, gerichtet, als plötzlich ihre Weiber und
Töchter unter einem großen Geschrei von ihrer Seite gerissen
wurden. Umsonst waren die Väter und Gatten bemüht, sie
zu schützen; die Räuber zückten verborgene Dolche ^gegen die-
selben und entführten vor ihren Augen die theure Beute.
Die meisten der geraubten Weiber waren Sabinerinen: darum
hat von ihnen dieser Raub seinen Namen. Die Zahl der ge-
raubten Sabinerinnen war jedoch nur 527, woraus man sieht,
daß nur die Vornehmsten unter den Kolonisten des Romulus
damit versorgt werden konnten, und daß cs den Römern nicht
ganz an Frauen gefehlt habe.
5.
Der S a b l n e r k r i c g.
Ein blutiger, doch nur kurzer Krieg war die Folge die-
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10 Das römische Kaiserreich. Titus. Domitian.
start wegen glücklicher Beendigung des jüdischen Krieges einen glänzenden Triumph. Unter der reichen Bente waren bor allem der Schaubrottisch, die Lenchter und das Buch des heiligeu Gesetzes merkwürdig. Noch steht zu Rom bis auf deu heutigen Tag der große steinerne Triumphbogen, der für diesen pruukeudeu Zug gebaut wurde.
Aus Vespasian folgte sein Sohn Titus (79—81), einer der besten römischen Kaiser. Seines menschenfreundlichen und wohlwollenden Charakters wegen nannte ihn das Volk: „die Liebe und Wonne des M e it f ch e n g e f ch l e ch t § (amor et cleliciae generis liumani). Er hielt den Tag für berloren, an dem er niemand eine Wohlthat erwiesen hatte, und oft hörte man ihn sagen, boit des Kaisers Thron dürfe keiner traurig hinweggehen. Die bielert Unglücksfälle, boit welchen Italien während feiner Regierung heimgesucht wurde, gaben ihm Gelegenheit genug, seilte Herzensgüte zu bethätigen. Eine schreckliche Fenersbrunst wütete 3 Tage laug iu Rom; eine berheerende Pest raffte Tausende hin. Furchtbarer noch war ein ungeheures Erdbeben, berkunden mit anhaltenden Ausbrüchen des Vesnb. Dasselbe berschüttere 3 Städte: H er k ul an um, Pompejis und Stabiä und berroiistete ganz Campanien.
Der meuscheusreundliche Titus half deu Unglücklichen mit seinem Vermögen und wollte lieber noch Kostbarkeiten berfattfen, als dem Lande darum eine neue Steuer auflegen. Zum Unglück für das römische Reich regierte er nur 2 Jahre und 3 Monate. Er starb kinderlos nach kurzer Krankheit und hinterließ die Regierung seinem ihm ganz unähnlichen Bruder, dem grausamen Domitian (81—96). Dieser, ein Scheusal wie Nero und Cali-gnla, endete unter den Händen von Verschworenen.
3. Die „guten" Kaiser (96—180 it. Lhr.).
Nun folgten wieder fünf der edelsten Herrscher, die sogenannten „guten" Kaiser, welche das römische Reich 84 Jahre lang, bott 96—180 beglückten. Es waren Nerba, Trajan, Hadrian, Antonius Pins und Mare A ur el. Unter ihnen lebte die Kraft Rom's wieder auf und wurde selbst den entferntesten Völkern furchtbar.
Nerba (96 — 98), ein 64jähriger Greis, that alles, um die Greuel der bortgeit Zeit oergeffert zu machen. So beriuiuderte
1) Aus Pompeji liegt eine Aschendecke von 19 Fuß; auf Her -! ulan um eine von 40—100 Fuß.
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Extrahierte Personennamen: Titus Domitian Titus_( Domitian Hadrian Antonius Nerba
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Rom Pompejis Pompeji
Von Portugal!.
tkonen , Pomerantzen , Limonien > Rosinen ->
Feigen, Granat - Aepfcln und dergleichen !)§r-
vorbrrngt. Am Gvrreyd tst einiger Mangel
wegen der vielen Berge, der aber oiîô den
Azori sehen Jnsuln ersetzet wird. An Saitz hat
dieses Königreich einen grossen Überfluß: des-
gleichen sind auch kostbare Bergwercke im Land -,
in welchen nicht nur gute Metalle, sondern auch
kostbare Edelgesteine gefunden werden/ Nicht
minder gibt es in Porruüüll gute Pferde und
eine schöne Viehzucht, desgleichen sehr viele
Seidenwürmer.
§, i s. Die Einwohner haben den Ruhm
der Scharssinnigkeit und Sparsamkeit. Ihre
Lebens - Art bestehet hauptsächlich in der Hand-
lung , welche sie nach allen vier Thülen der
Welt fleiffrg treiben»
/. i6. In Ansehung der Religion ist alles
durch und durch Earholrsch und wird sonsten
keiner einigen Secte das sreye Txercitium ffie-
ligionis v er statt-r : doch gibt es sehr viele Heim-
liche Juden darinn. Und bac man m Portu-
gall das Officium ober Tribunal der Inquifi*
tion, welches zu Unterstützung der Römisch-
Catholischen Religion ausgerichttt ist.
17. Die Studia floriren in Portugall
Mcht so sehe als an andern Orten, weil die
Emwohner sich mehr um die Handluna beküm-.
mern. Doch zehltt man Darinn drey Universi-
täten
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
459
Afrika — das Kapland.
arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen
Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers
Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs
gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod,
und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen
werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas,
Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder
Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend,
sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein
Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung.
Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst
haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern
auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf
thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der
Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert
von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden.
Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen
an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also
eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens
wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt
war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für
die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten-
totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die
Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm
15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die
Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches
Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat
man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin
verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als
Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz
Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie
den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen
mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten.
Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt
gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße,
meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen
sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar
Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort
*) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs
Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber,
in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme,
die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder
zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Ribbek Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Dahome Afrikas Sofala Südafrika
436
Afrika — Aegypten.
Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen,
woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle
in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter
bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so-
wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be-
steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll
das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl-
standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und
gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs
sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte
seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei
Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der
Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor
allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs
zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland
gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für
Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor-
züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter
Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen
Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ,
sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro-
päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter-
stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden.
Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des-
potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch
dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand,
Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann
wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat.
Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo
die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der
Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung
nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu
lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft.
Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in
Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise
unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das
Thal, und Unterägypteu oder das Delta.
1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi-
schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und
öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend.
In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler
geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen-
der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend,
etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Mehemed_Ali Nubien Mamurliks