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1. Die neueste Zeit - S. 53

1886 - Mainz : Kirchheim
Krönung des Königs. Das Sakrilegiengesetz. 56 Hatte aber der König schon durch die Milliarde für die Emigranten , die doch eigentlich nur ein Akt der Gerechtigkeit war, den Liberalen eine erwünschte Gelegenheit zu Wühlereien gegeben, und sie gegen sich aufgebracht, so entfrembete er sich nun bnrch eine unkluge Maßregel auch bte Zuneigung der Armee. Er entließ nämlich 150 höhere Offiziere aus bet napoleonischen Zeit, obgleich bte meisten berselben noch bienstfähig waren. Am 29. Mai 1825 ließ sich Karl X. zu Rheims feierlich salben und krönen und bekuubete durch biefeu von Lnb-wig Xviii. unterlassenen Akt, daß er als „König von Gottes Gnaben" im Sinne der alten, von der Kirche getragenen Monarchie zu herrschen gebenke. Auf seiner Krönungsreise wurde er von dem Lanbvolke mit Jubel begrüßt, und auch die Städte wetteiferten, von den Beamten angefeuert, in der Veranstaltung von Festlichkeiten aller Art, zum Zeichen ihrer königlichen Gesinnung. Wie Karl X. den französischen Emigranten eine Entschädigung für den Raub verschaffte, bett die Revolution an ihnen begangen, so brachte er im Jahre 1825 auch die Negerrepublik Hayti bahrn, daß sie sich gegen die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit von Seiten der französischen Regierung zur Entrichtung einer Entschäbigungssnrnrne von 150 Millionen Franken an bte Erben der ermorbeten ober vertriebenen französischen Plantagenbesitzer verpflichtete. Diese Summe würde jeboch unter der folgenden Regierung auf 60 Millionen herabgesetzt, bte in 30 Jahresfristen ausbezahlt werben sollten. — Entschiebenen und hartnäckigen Wiberstanb sanb Karl X. in seinen Bemühungen zum Besten der Kirche, bei welchen er allerbings nicht immer mit der nötigen Umsicht zu Werke ging. Das im Jahre 1825 erlassene „Sakrilegiengesetz," welches die Kirche gegen Verletzung und Beschimpfung und das Heilige überhaupt gegen fahrlässige ober absichtliche Entweihung schützen sollte, rief unter den firchenfeinblichen Liberalen eine große Erbitterung hervor, die durch bte Errichtung zahlreicher neuer Frauenklöster, sowie durch die „erhöhte Thätigkeit der Missionäre, hauptsächlich aber durch die Übergabe einiger Seminarien an bte Jesuiten noch mehr gesteigert würde. Namentlich gegen bte letzteren wanbten sich die Angriffe in der Deputierteukammer und das Geschrei über die „systematische Begünstigung der Jesuiten," die an allen „Rückschritten" der Regierung Schuld seien und darauf ausgingen, „ganz Frankreich um die Früchte der Aufklärung und Freiheit zu bringen," wurde immer heftiger und der

2. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1855 - Mainz : Kunze
436 Afrika — Aegypten. Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen, woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so- wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be- steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl- standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor- züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ, sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro- päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter- stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden. Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des- potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand, Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat. Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft. Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das Thal, und Unterägypteu oder das Delta. 1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi- schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend. In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen- der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend, etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger
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