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gebirge so reich ist wie die Alpen. Saumpfade (Gemmi), Kunst-
straßen (Stilfser Joch, 2760 m) und Eisenbahnen (über den
Semmering seit 1853, Brennerbahn seit 1867), wahre Wunder-
werke der Baukunst, verbinden die westlich und nördlich des Gebirges
gelegenen Länder mit Italien. Dem Bedürfnis des beschleunigten,
auch im Winter gesicherten Verkehrs dienen die Tunnel-Eisen-
bahnen: der Mont Cenis-Tunnel seit 1870, 13 km lang, der
Gotthard-Tunnel seit 1882, 15 km, der Arlberg-Tunnel seit 1884,
über 10 km, und der im Vau befindliche Simplon-Tuunel.
c) Mehr als jedes andere Gebirge bieten die Alpen eine große
M a n n i g f a l t i g k e i t der e r h a b e n st e n N a t u r s ch ö n h e i t e n
und sind deshalb auch alljährlich das Reiseziel vieler Tausende. Die
entzückende Fernsicht, die sich dem Wanderer von den luftigen Höhen
eröffnet, die lieblichen Seenspiegel in der Frische, Klarheit und wunder-
vollen Farbe ihres Wassers, die schäumenden Wildbäche und tosenden
Wasserfälle, die lichtgrünen Matten über den dunklen Wäldern, die zer-
rissenen Felswände und jäh emporragenden Zackenkämme, die glitzern-
den Schneefelder und großartigen Gletscher — das alles ergreift den
Fremden und zieht ihn immer wieder zurück in diesen Tempel der Natur.
Vi. Ihrer Längenausdehnung uach werden die Alpen in
die West-, Schweizer- und Ostalpen eingeteilt.
A. Die Westalpen. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalk und
verlaufen im Zickzack in nördlicher Richtung vom Mittelmeere
bis zum Paß des Großen St. Bernhard. Der Hauptzug füllt
uach Italien steil ab, während sich nach Westen niedrige Seiten-
zweige bis an die Rhone hin verbreiten. Man unterscheidet drei
Gruppen dieses Hochgebirges:
1. Die Meer- oder Seealpen vom Apennin in einem
nach Nordosten offenen Bogen bis zum Thal der Stura.
2. Die Co ttifchen Alpen über den Monte Biso (3800 m),
wo der Po entspringt, bis zum Thal der Dora Riparia, in das
der Mont Cenis-Tuunel (Lyon—turin) mündet. Westwärts
erstreckt sich weit nach Frankreich hinein die ausgedehnte, wilde
Berggrnppe des Mont Pelvonx.
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— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 266 —
so schmutziges Aussehen erhält) und zeigt überall klares, blaukes
Eis, wie kaum ein anderer Gletscher. Über die Stufen der gewal-
tigen sieben Reichen bachfälle hinunter gelangen wir aus den
höhern Alpenthälern in das tiefe Hauptthal der Aare, welche aus
dem obern Haslithal hervorströmt, nachdem sie in Verbindung mit
dem Ärlenbach den imposanten Handeckfall gebildet hat. Beide
Bergströme brausen hier von verschiedenen Seiten her einer tief aus-
gewascheuen Schlucht zu und mischen in dieser aufstäubend ihre
donnernden Fluteu. Weiter aufwärts bildet das Hospiz auf dem
Gri mselpa ß einen beliebten Ausgangspunkt für kühne Alpenfreunde,
welche die Juugfrau, die Schreckhörner, das Wetterhorn und selbst
das gewaltige Finsteraarhorn besteigen. Die meisten Reisenden aber
folgen der schönen Fahrstraße bis an den Rhonegletscher, der
nicht nur zu deu nichtigsten, sondern auch zu deu interessantesten
Gletschern der Schweiz gehört, sowohl wegen seines Reichtums au
blauen Spalten als wegen des Ursprungs der Rhone.
So ist in dem Berner Oberlande eine seltene und außerordent-
liche Mannigfaltigkeit der großartigsten und reizendsten Naturscenen
auf kleinem Räume angehäuft, und alle diese Schönheiten kann man
in wenigen Tagen kennen lernen, die dann sicher zu den genuß-
reichsten des Lebens zu zählen sind. (Nach Berlepsch.)
Wer einmal den schönen Halbkreis von Antibes bis Monaco
(vgl. Bild 35, S. 113) vom Meere aus mit aufmerksamen Blicken
überschaut hat, wird sich kaum denken können, daß die Natur etwas
Großartigeres und zugleich Reizenderes hervorzubringen im stände
sei als die weite Meeresbucht, welche Nizza umschließt.
Die Stadt Nizza (französisch Nice) liegt am Fuße des Mout
Alban, an Bergen, die mit Landhäusern zwischen Orangen- und
Citronenhainen bedeckt sind. Mitten in die Stadt schiebt sich ein
mit Gärten und Anlagen bepflanzter Felsenvorsprung; östlich des-
selben ist der kleine, aber sichere, in Fels gehauene Hafen, von welchem
aus Nizza einen schwunghaften Handel mit Früchten, Essenzen und
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— 313 —
von der Höhe, und an Abgründen vorüber steigt die Bahn höher
Und höher, dabei ihren Weg vielfach durch Tunnels nehmend oder
zwischen Galerien und unter Schneedächern dahinziehend. In dieser
Bild 103. Eisendahnbrücke über den Dale-Creek.
Hochgebirgsnatur liegt in 2146 in Seehöhe die Station Summit.
Hier auf der Paßhöhe des Gebirges ist auch die Sceuerie am groß-
artigsten. Abgründe mit einer Tiefe bis zu 600 m gähnen da in
^er Nähe der Geleise, und 50 km lang dehnen sich die Galerien
Bumüller-Schnster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 14
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— 40 —
decken ein Gebiet von 220 000 qkm, an dem Frankreich, Italien,
die Schweiz und Österreich Anteil haben; zum Deutschen Reiche ge-
hört nur ein Mittelstück des Nordsaumes.
Ii. Nach ihrer Höhe teilt mau die Alpen in
a) Voralpen bis zur Grenze des Baumwuchses (1800 m),
b) Mittel dl Pen bis zur Schneegrenze (2600 m) und
e) Hochalpen, das Gebiet des ewigen Schnees (3300 qkm)
mit von Firn (hartem, grobkörnigem Schnee) gefüllten Hochtälern,
ans denen die Gletscher (Ferner) entstehen. Diese gewaltigen Eis-
ströme, durchsetzt von tiefen Spalten und blauen Höhlen, gleiten
unmerklich bis tief unter die Schneegrenze herab und zertaueu dort
zum Gletscherbach; an den Rändern lagern sie den mitgeführten
Gesteinsschutt in langen Reihen (Moränen) ab (Bild 8).
Iii. Die bedeutenden Niederschläge (in Graubüudeu jährlich bis
243 cm) bedingen den großen Wasserreichtum der Alpen.
Strahlenförmig senden sie ihre Gewässer fünf verschiedenen Strom-
systemen zu: dem Rhein, der Rhone, dem Po, der Etsch und der
Donau. Wenn zur Sommerszeit im Hochgebirge Schnee und Eis
schmelzen, erfreuen sich die Alpenflüsse einer besondern Wasserfülle.
Iv. Eine Hauptzierde der Alpen bilden die grünen oder blauen
Seen, die als Läuterungsbecken der Flüsse den Nord- und Südfuß
des Gebirges umkräuzeu.
Am Nord fuße liegen: 1. der blaue Geufersee, durchströmt von
der Rhone, 2. der langgestreckte Brienzer- und Thunersee (Aare),
3. der zackige Vierwaldstättersee (Reuß), 4. der Züricher- und Walensee
(Limmat), 5. der grüne Bodensee (Rhein), 6. der Ammersee (Amper),
7. der Würm- oder Starnbergersee (Würm), 8. der Tegernsee
(Mangfall), 9. der flache Chiemsee (Alz), 10. der tiefgrüne Königssee,
11. der liebliche Trauusee (Traun) in dem seenreichen Salzkammergut.
Am Süd fuße liegen: 1. der lange See (Lago Maggiore), vom
Tessin durchflössen, 2. der dreizipflige Comersee (Adda), 3. der Jseosee
(Oglio) und 4. der azurblaue Gardasee (Mincio).
V. Vor andern Hochgebirgen sind die Alpen in vielfacher Be-
ziehung ausgezeichnet:
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Graubüudeu Rhein Donau Rhein
43 —
3. Die Grajischen Alpen mit dem von Hannibal benutzten
Paß des Kleinen St. Bernhard bis zum Übergang über den
Großen St. Bernhard, auf dessen Paßhöhe (2500 m) das be-
rühmte Hospiz steht. Die Nordwestecke des Zuges bildet der granitische
Gebirgsstock des Montblanc (4800 in). Von seinen 23 Gletschern
ziehen die größten (Mer de Glace) in das vielbesuchte Thal von Cha-
monix hinab, wo sich ihre schmutzigeu Gletscherwasser zur Arve vereinigen.
B. Die Schweizer Alpe» sind der höchste und schönste Teil
des ganzen Gebirges mit den höchsten Gipfeln und den ausgedehn-
testen Schneefeldern und Gletschern. Sie werden durch die Längs-
thäler der Rhone und des Rheins in zwei Teile zerschnitten. Beide
Flüsse kommen von der unebenen Hochlandssenke des St. Gotthard,
die auch nach Norden (Reuß) und Süden (Tessin) Flüsse entsendet.
1. Die Nordwest Hälfte wird durch drei Querthüler in
4 Gruppen geteilt:
a) Die Berner Alpen zwischen den obern Thälern der
Rhone und der Aare mit einer Reihe mächtiger Gipfel: dem schroffen
Finsteraar Horn (4300 m) und der blendendweißen Jungfrau
(4200 in), deren eisumpanzerter Gipfel demnächst durch eine kühne
Bergbahn erreichbar werden soll. Das „Berner Oberland", wel-
ches die erhabenste Wildheit der Natur mit Anmnt und Lieblichkeit
vereint, verbinden zwei Übergänge mit dem Rhonethal: im Westen
die Gemmi, ein schwindelnder Saumpfad, im Osten die Grimsel,
eine schöne Fahrstraße aus dem Haslithal zur Rhonequelle, von wo
die Furkastraße ins Reußthal führt.
b) Die Vierwald stätter Alpen zwischen Aare und Reuß,
die deu zackigeu Vierwaldstätter See durchströmt. Am Westufer des-
selben erhebt sich südlich von Luzern der vielbesuchte Pilatus, auf
deffeu Höhe (2120 m) eine Zahnradbahn führt (Bild 9).
c) Die Schwyzer und Glarner Alpen bis zum Thale des
Waleu- und Zürichersees, dem die Limmat entströmt. Zwischen dem
Vierwaldstätter- und dem Zugersee liegt der Bergstock des Rigi;
Rigi-Kulm (1800 m), der besuchteste Aussichtspunkt der Schweiz,
ist jetzt mit zwei Bergbahnen zu erreichen.
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Bernhard Bernhard Gotthard
— 90 —
Ii. Die Bodengestalt zeigt große Verschiedenheit und Man-
nigfaltigkeit; doch ist das Gebirgsland derart vorwiegend, daß
ihm 3/4 der Gesamtfläche angehören. Österreich-Ungarn erstreckt sich
nämlich über den größten Teil der Ostalpen (s. S. 45), dann
in südöstlicher Richtung weiter über die Kalkgebirge des Karst
(S. 47) und der Kapela und greift mittelst der Dinarischen
Alpen noch weit in den Balkan hinein (S. 121); ferner um-
faßt es einen Teil der deutschen Mittelgebirge, von denen
Böhmen umschlossen wird (Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten),
und endlich das ganze Gebiet der Karpaten.
Die Karpaten erstrecken sich als ein Kettengebirge in einem
ungefähr 1500 km langen Bogen von der Donau (bei Preßburg)
bis wieder zur Douau (bei Orsova).
Es lassen sich drei Gruppen unterscheiden:
1. Das oberungarische Hochland, an der Donau als
Kleine Karpaten beginnend, hat seine höchste Erhebung in der
Hohen Tatra, einem steil ansteigenden, gewaltigen Gebirgsstock,
dessen zackige Gipfel (Gerlsdorfer Spitze an 2700 in) bis in
das Gebiet des ewigen Schnees reichen. Ein eigenartiger Schmuck
seiner Gebirgskessel sind die zahlreichen grnuen Seen, „Meeraugen"
genannt. Um diesen Kern lagern sich im Norden bogenförmig die
Beskiden mit dem Jablnnkapaß, im Süden das mineralreiche
ungarische Erzgebirge, dessen südliche Ausläufer (Matra) bis
zum Knie der Donau reichen und durch ihre vorzüglichen Weine
berühmt sind.
2. Der lange, breite Rücken der Waldkarpaten bildet die
Greuze zwischen Ungarn und Galizien.
3. Das Hochland von Siebenbürgen wird im Osten
und Süden von den Ostkarpaten und den Transsilvanischen
Alpen umschlossen, welche im Negoi an 2600 m reichen und
vom Rotenturmpaß durchbrochen werden, im Westen von dem gold-
reichen Bihar- oder siebeubürgischen Erzgebirge.
Das Innere dieses Bogens wird von der ungarischen
Tiefebene ausgefüllt, welche sich zu beiden Seiten der Donau
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— 129 —
Oberitalien ist außerordentlich reich bewässert. Haupt-
fluß ist der Po (vom Monte Biso), welcher die ganze Ebene in öst-
licher Richtung durchströmt und in mehreren Armen mit sehr sumpfigem
Mündungsgebiet sich ins Adriatische Meer ergießt. Seine Nebenflüsse
vom Apennin her sind mit Ausnahme des Tanaro unbedeutend und
im Sommer wasserarm, nach starken Herbstregen aber durch Über-
schwemmungen verheerend. Dagegen erhält er von den Alpen gerade
im Sommer wasserreiche Zuflüsse, die sich beim Austritt aus dem
Bild 40. Die Blaue Grotte auf der Insel Capri,
Gebirge in den reizenden oberitalienischen Seen geklärt haben: der
T es sin im Lago Maggiore, die Adda im Comersee, der Oglio
im Jseosee und der Mincio im Gardasee. — Mit dem Po parallel
fließt im Mündungsgebiete die von den Tiroler Alpen kommende Etsch.
Außerdem eilen dem Adriatischen Meere von den Alpen noch die Küsten-
flüsse Brenta, Piave, Tagliamento und Jsonzo zu. Alle
diese Flüsse führen große Massen von Schutt und Schlamm mit,
die sich an der Mündung ablagern und ein beständiges Vorrücken
des Delta bewirken, so daß einstige Küstenstädte jetzt stundenweit
6 **
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— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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