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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 266

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 266 — so schmutziges Aussehen erhält) und zeigt überall klares, blaukes Eis, wie kaum ein anderer Gletscher. Über die Stufen der gewal- tigen sieben Reichen bachfälle hinunter gelangen wir aus den höhern Alpenthälern in das tiefe Hauptthal der Aare, welche aus dem obern Haslithal hervorströmt, nachdem sie in Verbindung mit dem Ärlenbach den imposanten Handeckfall gebildet hat. Beide Bergströme brausen hier von verschiedenen Seiten her einer tief aus- gewascheuen Schlucht zu und mischen in dieser aufstäubend ihre donnernden Fluteu. Weiter aufwärts bildet das Hospiz auf dem Gri mselpa ß einen beliebten Ausgangspunkt für kühne Alpenfreunde, welche die Juugfrau, die Schreckhörner, das Wetterhorn und selbst das gewaltige Finsteraarhorn besteigen. Die meisten Reisenden aber folgen der schönen Fahrstraße bis an den Rhonegletscher, der nicht nur zu deu nichtigsten, sondern auch zu deu interessantesten Gletschern der Schweiz gehört, sowohl wegen seines Reichtums au blauen Spalten als wegen des Ursprungs der Rhone. So ist in dem Berner Oberlande eine seltene und außerordent- liche Mannigfaltigkeit der großartigsten und reizendsten Naturscenen auf kleinem Räume angehäuft, und alle diese Schönheiten kann man in wenigen Tagen kennen lernen, die dann sicher zu den genuß- reichsten des Lebens zu zählen sind. (Nach Berlepsch.) Wer einmal den schönen Halbkreis von Antibes bis Monaco (vgl. Bild 35, S. 113) vom Meere aus mit aufmerksamen Blicken überschaut hat, wird sich kaum denken können, daß die Natur etwas Großartigeres und zugleich Reizenderes hervorzubringen im stände sei als die weite Meeresbucht, welche Nizza umschließt. Die Stadt Nizza (französisch Nice) liegt am Fuße des Mout Alban, an Bergen, die mit Landhäusern zwischen Orangen- und Citronenhainen bedeckt sind. Mitten in die Stadt schiebt sich ein mit Gärten und Anlagen bepflanzter Felsenvorsprung; östlich des- selben ist der kleine, aber sichere, in Fels gehauene Hafen, von welchem aus Nizza einen schwunghaften Handel mit Früchten, Essenzen und

4. Erdkunde - S. 322

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 322 — Jedes Stückchen leuchtete so hell wie der Sirius. . . . Während der Nacht übertraf der Anblick alles, was sich schildern läßt. Mächtige Säulen weißglühender Lava stiegen bestäudig in die Höhe in der ewig wechselnden Form von Pfeilern, Pyramiden, Kegeln, Burgen, Türmen und Miuarets ic., während die niedersteigenden Massen sich zu einem beständig strömenden Katarakte vereinigten, der sich in einem Feuerstrom über den Rand des Kraters ergoß und seine Um- gebung überflutete, und jede herabfallende Woge war mächtig genug, das stolzeste Schiff zu begraben. Eine weite Spalte, die sich im niedrigen Teile des Kraterrandes öffnete, verschaffte überdies der feurigen Glut einen Answeg, der Glut, die unaufhörlich aus der Mündung sich ergoß und den Berg als tiefer, breiter Strom mit einer Schnelligkeit von vier geographischen Meilen in der Stunde hinabfloß. Diesen Feuerstrom konnten wir den ganzen Berg hinab verfolgen, bis sich seine Windungen in dem Walde in einer Ent- sernung von zwölf geographischen Meilen unserem Blicke entzogen." Die Hauptstadt der Saudwich-Jnseln ist Honolulu auf der Jusel Oahu. Die Stadt ist neuern Ursprungs und nur des treff- lichen Hafens wegen angelegt worden, des einzigen der ganzen Insel- gruppe. Daher ist Honolulu von hoher Bedeutung für den Verkehr zwischen Amerika und Asien, ferner als Stapelplatz für die Walfisch- fahrer, deren hier zuweilen 150 und mehr vor Anker liegen. Ein ziemlich enger Eingang führt in ein geräumiges, wohlgesichertes Hafen- becken, um welches sich die Stadt der Küste entlang ausbreitet. Hinter derselben erstreckt sich von Nordwest nach Südost eine hohe Bergkette, Schutz gegen die in den Sommermonaten wehenden südöstlichen Passat- winde gewährend. Die nngepflasterten Straßen der Stadt sind bei trockenem, windigem Wetter ungemein staubig, während andererseits wieder gerade dieser unangenehme Wind es ist, der das Klima so milde, gleichförmig und gesund macht. Die Inselgruppe bildete früher das Königreich Hawaii, wurde aber 1893 in eine Republik umgewandelt und 1898 den Vereinigten Staaten von Nordamerika einverleibt. (Nach Jakob und Pütz.)

5. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

6. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

7. Freiburger Lesebuch - S. 21

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 21 — ehrwürdiger und zu neuer Blüte sich entwickelnder Städte ist die oberrheinische Tiefebene die schönste und anziehendste aller Beckengestaltungen des alten Deutschlands, und durch ihre geschichtlichen Erinnerungen behauptet sie vor den meisten anderen Abschnitten unseres Vaterlands, ja vor den meisten Flußtälern unseres ganzen Erdteils den Vorrang. Diese großen Erinnerungen umfassen nahe an zwei Jahrtausende, innerhalb deren sie ein Hauptschauplatz weltgeschichtlicher Ereignisse und insbesondere auch der Entwicklung des deutschen Volkes war. An diesen Rheinufern blühten die Reiche der Burgunder und Nibelungen auf und später Deutschlands schöne Pfalzgrafschaft. Art ihnen erwuchsen jene Städte des Reichs, in deren Mauern entscheidende Reichs- und Kirchenversammlungen gehalten, Kaiser gewählt, gekrönt und in die Gruft versenkt, Künste und Wissenschaften gepflegt, bedeutsame, die ganze Zivilisation umgestaltende Erfindungen gemacht und Handelsgeschäfte in großartigstem Maßstabe betrieben wurden. Noch stehen als Zeugen einer gewaltigen Vergangenheit die hohen Dome und ragen mit ihren Türmen und Zinnen ehrfurchtgebietend ins weite Land hinein; von den Berghöhen schauen ernste Ruinen zur Ebene hinab und reden von dunklen Sagen uralter Tage oder von jener großen Zeit, wo diese Gaue noch der Mittelpunkt des deutschen Reichs waren, wo sich alle Macht und Kraft, aller Reichtum und alle Kunst des deutschen Volkes hier verdichtet hatten. Das alles ist anders geworden, aber das schöne Land ist geblieben und erlebt — mit Stolz können wir es sagen — zu unserer Zeit im neuen Reich eine neue, herrlichere Blüte. Nach I. Kutzen. Das deutsche Land. 10. Die Freiburger Bucht. Wer von Norden her mit der Eisenbahn das Rheintal herauffahrend sich Freiburg nähert, hat lange Zeit zu seiner Rechten den Blick in die offene freie Rheinebene, die im fernen Westen von den blauen Höhen der Vogesen abgeschlossen wird. Zur Linken liegen die mäßig hohen Vorberge des Schwarzwaldes, an deren Abhängen in reicher Zahl freundliche Dörfer aus Feldern und Wiesen und Weinbergen hervorschauen. Mit einemmal, von der Station Riegel ab, biegt die Bahn in einem großen Bogen nach Osten ab; gleichzeitig tauchen jetzt in großer Runde gegen Süden die Kammlinien des Kaiserstuhls und die Häupter der großen Schwarzwaldberge Belchen, Schauinsland, Feldberg und Kandel auf. In diesem Kranz von Bergen liegt ein Stück der Rheinebene, das man als Freiburger Bucht bezeichnet. Im Norden öffnet sich die Freiburger Bucht mit schmaler Mündung in das Rheintal, ebendorthin führt im Westen eine weitere schmale Spalte zwischen Kaiserstuhl und Tuniberg, während im Süden eine flache Erhebung zwischen Tuniberg und Schönberg, die sog. Mengener Brücke, den Abschluß bildet.

8. Freiburger Lesebuch - S. 114

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 114 — 53. Die St. iutndellitskaptlk. Im Anfang des 18. Jahrhunderts ließ die Pflegschaft der St. Ottilienkapelle auf der Höhe des vom großen zum kleinen Roßkopf ziehenden Bergkammes an der Ebneter Gemarkungsscheide, aber noch auf Freiburger Gebiet, eine kleine Kapelle erbauen. Sie war nicht viel größer als die Stationskapellen am Wege von der Kartause nach St. Ottilien und enthielt außer einem Gemälde, das den hl. Wendelinus als Patron der weidenden Herden darstellte, nur einen Betstuhl. Auf freier Höhe steheud, sollte sie dem Wanderer schon von weitem den Weg nach der im Waldwinkel versteckt liegenden Ottilienkapelle zeigen. Damals war nämlich der Roßkopf nicht wie heute mit Wald bewachsen. In den vielen und schweren Kriegsheimsuchnngeu, die Freiburg während des dreißigjährigen Krieges und später zu erdulden hatte, war der Berg seines schönsten Schmuckes, des Waldes, beraubt worden. So wurden beispielsweise bei der schweren Belagerung Freibnrgs durch den französischen Marschall Villars während des spanischen Erbfolgekrieges i. I. 1713 auf dem Roßkopf starke Verschanzungen angelegt, die von da gegen die Dreisam herabzogen und westlich der Kartaus endigten. Die kleine, dem Unwetter preisgegebene Bergkapelle zerfiel im Lauf der Jahrzehnte, bis sie vom Mutwillen noch vollends zerstört wurde. Auf der Trümmerstätte wurde zunächst ein Bildstöcklein errichtet, das ein Bild des Hl. Wendelinus enthielt. Den Bewohnern des benachbarten Pfarrdorfes Ebnet ist es zu danken, daß im Jahre 1895 eine neue Wendelinuskapelle an der Stelle erbaut wurde, wo früher die alte gestanden hatte. Während das alte Kapellchen verfiel, erwuchs ringsum aus den kräftig aufwachsenden Baumpflauzuugeu neues Lebeu. Die neue, größere Kapelle steht nun inmitten eines prächtigen Waldes und ist auf schönen Wegen bequem zu erreichen. Das Bildstöcklein aber ist in der Nähe des neuen Waldheiligtums wieder aufgestellt worden, als Zeichen dafür, daß die Verehrung des Hl. Wendelinus auch in der Zwischenzeit fortdauerte, als keine Kapelle vorhanden war. Nach Karl Bannwarth. 54. Die Gründung des Klosters Günterstal. Um das Jahr 1146 ließ der Papst durch den Abt Bernhard von Clairvaux die wehrfähigen Männer der abendländischen Christenheit zu einem Kreuzzuge nach dem heiligen Lande auffordern, um es aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Auch nach Freiburg kam der hl. Bernhard. Am

9. Freiburger Lesebuch - S. 117

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
m - und den Schlierberg anlehnt, so bildet den Hintergrund die wunderschön geschweifte Linie des Schönbergs mit seiner Vorhöhe, welche die Schneeburg trägt. Der Schönberg, oder besser die Berggruppe, deren höchste Erhebung mit 646 m Schönberg, alt Schinberg, d. h. Aussichtsberg oder weithin sichtbarer Berg genannt ist, wird durch ein schmales, tief eingeschnittenes Tal, das Hexental, vom eigentlichen Schwarzwald getrennt. Sie ist umgeben von einem schönen Kranz stattlicher Dörfer, St. Georgen mit Wendlingen und Uffhausen, Merzhausen, Au, Wittnau, Biezighofen, Sölden, Bollschweil mit Ellighofen und Güttighofen, Ehrenstetten, Ambringen, Kirchhofen, Norsingen, Scherzingen, Schallstadt, Wolfenweiler, Ebringen mit Talhausen und Leutersberg. Auch der westlichste Höhenzug dieser Berggruppe, der Batzenberg, ist durch ein Tal, Schneckental genannt, in welchem die Dörfer Pfaffenweiler und Ohlinsweiler liegen, vom Hauptgebiet abgetrennt. Da alle diese Dörfer Weinbau treiben, so ist der Schönberg von einem Rebenkranz umgeben. Die ganze Berggruppe erstreckt sich eiförmig von Nordosten nach Südwesten. Ihre höchsten Erhebungen außer dem Schönberg selbst und der Schneeburg (517,5 m) sind der Hochfirst mit 497,5 m und der weinberühmte Ölberg mit 416,8 m. Von dem am tiefsten in den Schönberg eingebetteten Ebringen führt quer über eine Einsenkung der Berggruppe eine Straße vorbei an der ehedem zu einem im dreißigjährigen Krieg verschwundenen Dorf Berghausen gehörenden Berghauser Kapelle nach Wittnau und setzt sich über die den Schönberg mit dem Schwarzwald verbindende Brücke nach Biezighofen am Gerstenhalm fort. Während der Schwarzwald im wesentlichen dem kristallinischen Urgestein angehört, besteht die Schönberggruppe aus Sedimentgestein. An ihrem Fuße bei Merzhausen sowie bei Biezighofen findet sich Buntsandstein, bei Merzhausen auch Muschelkalk mit zahlreichen Versteinerungen, bei Au Keuper mit Gips, der dort auch mittelst eines Stollens abgebaut wird, bei Talhausen Liaskalk. Beim Aufstieg zum Schönberg über das Jesuitenschloß fällt sofort der körnige Rogenstein und Oolith auf. Bei Berghausen tritt aber auch vulkanischer Dolerit auf. Diese verschiedenartigen Gesteine geben einerseits dem Berg die eigentümliche terrassenförmige Gestalt, bedingen aber auch eine eigenartige, besonders reiche Pflanzenwelt, aus welcher die Gruppe der Orchideen hervorsticht, und eine besondere Fruchtbarkeit des Bodens. Kein Wunder also, wenn der Weinbau hier in der ehemals sanktgallischen Herrschaft Ebringen schon aus dem achten Jahrhundert bezeugt ist und noch heute besonders in den westlichen Standorten eine große Bedeutung hat. Die Leutersberger, Ebringer, Pfaffenweiler, Kirchhofener Weine gehören denn auch zu den besten des Breisgaus. Das ganze Gebirge ist mit dichtem Laubwald bedeckt, der besonders im Frühling die Landschaft anmutig macht. Von den Höhen herab ist die Aussicht auf die Schwarzwaldberge, auf Freiburg und die ganze Freiburger Bucht, den Kaiserstuhl, die Vogesen und das nahe Hexental sehr abwechslungsreich und lieblich. Sie hat von jeher die Menschen angezogen und war daher schon in vorgeschichtlicher

10. Freiburger Lesebuch - S. 130

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 130 — 63. Die Kastelburg bei Waldkirch. Auf einem steilen Hügel am rechten Ufer der Elz erheben sich über der Stadt Waldkirch die stattlichen Überreste des Schlosses Kastelburg. Durch einen gewölbten Tor.weg gelangt man zuerst in die geräumige Vorburg, die etwas niedriger liegt als die Hauptburg und sie halbkreisförmig umgibt. Am Ende der Vorburg, ehe man die Hauptburg betritt, bietet sich ein entzückender Blick auf die jenseits des Tales sich mächtig erhebenden, bis zum Talgrunde herab dicht bewaldeten Bergrücken des Kandels, ferner in den Talgrund selbst, in dem die Elz etwa 90 Meter tiefer rauschend fließt, auf die Kirchen, Häuser, Straßen und Plätze der unmittelbar am Fuße des Schloßberges sich ausbreitenden Stadt Waldkirch und auf die Orte Kollnau und Gutach. Das untere Elztal liegt gleich einer Reliefkarte ausgebreitet. Am oberen Schloß ragen noch die Umfassungsmauern des stattlichen Hauptgebäudes drei Stockwerke in die Höhe, und auf dem höchsten Punkt des Burgfelsens gegen Norden dicht hinter der Schildmauer und dem Graben erhebt sich der mächtige viereckige Bergfried, den man früher nur durch eine schmale Pforte in einer Höhe von 10 Meter betreten konnte; jetzt ist er durch einen am Fuße durch die dicke Mauer gebrochenen Eingang zugänglich gemacht worden. Oben auf der Plattform erfreut man sich einer prächtigen Aussicht auf die ganze herrliche Umgegend. Ein breiter Graben, über den eine Holzbrücke führt, trennt das Schloß von dem rückwärts liegenden Bergrücken. Die Kastelburg war bewohnt bis zum Jahre 1634. Einer der Besitzer war Ritter Martin Malterer aus Freiburg. Er hatte das Schloss und die gleichnamige Herrschaft durch Kauf erworben und verwendete viel Geld auf die Erneuerung der Wohngebäude und die Verstärkung der Befestigung. Nachdem er in der Schlacht bei Sempach für Österreich sein Leben gelassen, erklärten die Herzöge Albrecht und Leupold die Herrschaft Kastelberg für ein ihnen heimgefallenes Lehen, da Ritter Malterer keine männlichen Nachkommen hinterlassen hatte. Im dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1634, ist die Burg zerstört worden, und seitdem liegt in sie Trümmern. Nacli J. Naeher und H. Maurer. 64. Burg Falkenstein im Höllental. Aus dem breiten schönen kornfeldreichen Dreisamtal führt als ein enger Paßweg das Höllental hinauf auf die 900 m hohe wellige Ebene zwischen Breitnau und Hinterzarten. Es hat seinen Namen nicht von der Hölle, darin der böse Feind wohnt, sondern von seiner Hohlheit, weil es wie eine Höhle durch die hohen Berge hindurchführt, die dem Menschen den Eingang wehren wollen in den Schwarzwald. Und auch die freundliche Häusergruppe am Eingang ist wohl zuerst nach den vielen Himbeeren, die da wachsen, „Himmerich“, d. h. Stelle wo Himbeeren wachsen, genannt
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