Thäler und Abhänge der Gebirge sind von den fleißigen Bewohnern wohl angebaut
und voller Dörfer und Städte. Auf den Anhöhen wird Thee, in den Thälern Reis
und Baumwolle gebaut. Auf der Insel Nippon liegt die Hauptstadt des Landes,
Tokio (1 M.); in ihr wohnt der Kaiser. Von hier führt eine Eisenbahn nach dem
Hafenorte Iokohama.
2. Die Japaner sind das rührigste Volk Asiens. In vielen Dingen besitzen sie
außerordentliches Geschick. So bereiten sie aus dem Baste des Papiermaulbeerbaums
ein Papier, aus dem sich wasserdichte Überzieher, Regenschirme, Taschentücher:c. her-
stellen lassen. Ihre Seidenzenge sind von solcher Feinheit, daß eine vornehme Frau
wohl an 20 Gewänder davon übereinander zieht, ohne sich zu entstellen. Die zier-
lichen Holzwaaren werden mit einem Lack überzogen, der so dauerhaft ist, daß ihn die
heißeste Flüssigkeit nicht angreift. Das Fleisch der Haustiere wird nicht gegessen, da
die Religion das Schlachten derselben verbietet. Auch Milch trinken die Japaner nicht,
weil ihnen dieselbe als „weißes Blut" Ekel erregt. — In neuester Zeit nehmen die
Japaner in vielen Dingen europäische Kultur an, bauen Eisenbahnen, legen Tele-
graphen an, kleiden und bewaffnen ihre Soldaten nach Art der Europäer, errichten
Volksschulen :c. In ihren Tempeln verehren sie noch immer fratzenhafte Götzen;
seitdem aber der Kaiser das Verbot gegen die christliche Lehre aufgehoben hat, breitet
sich diese allmählich immer weiter aus.
Afrika.
1. Bodengestalt und Bewässerung. Afrika ist dreimal so groß wie Europa, von
dem es durch das mittelländische Meer geschieden ist, hat aber nur 200 M. E. Mit
Asien hängt Afrika durch die Landenge von Suez zusammen. Dieselbe wird jetzt
von einem Kanal durchschnitten, welcher die Verbindung des mittelländischen Meeres
mit dem roten Meere herstellt und dadurch den Seeweg von Europa nach Asien er-
heblich gegen früher verkürzt. Afrika ist wenig gegliedert; daher hält es sehr schwer,
in das Innere einzudringen. Der ganze Erdteil ist nämlich vorherrschend Hochebene,
die von höheren Randgebirgen umgeben ist. (Atlas, Konggebirge, Kamerun-
gebirge, süd- und ostafrikanisches Hochland, Alpenland von Habesch:c.)
Da, wo die Flüsse die Randgebirge durchbrechen und zum Küstensaum abfallen,
entstehen Stromschnellen oder Wasserfälle, welche die Schiffahrt in das Innere geradezu
unmöglich machen. Das gilt vom Senegal. Gambia, Kongo, Oranje und
Sambesi, und nur Niger und Nil sind in ihrem langen Unterlause schiffbar. In
den muldenförmigen Einsenkungen der Hochebenen, wo dem Wasser der Abfluß fehlt,
haben sich vielfach Seen gebildet, wie z. B. der Tsad-, Victoria- und Albertsee!
2. Klima. Afrika liegt mit mehr als 2/3 seiner Ländermasse zwischen den beiden
Wendekreisen, also in der heißen Zone. Und doch ist es in den hier gelegenen Länder-
strichen noch nicht einmal am heißesten. Die größte Hitze herrscht vielmehr in den
Ländern, die etwas nördlich vom nördlichen Wendekreise gelegen sind: in der Sahara,
in Oberägypten und Nubien. Diese Länder entbehren nämlich jahraus, jahrein des
erfrischenden Regens und werden obendrein noch von heißen Glutwinden ausgedörrt.
In der heißen Zone selbst dagegen wird die Hitze durch häufige Gewitterregen etwas
gemildert, die sich hauptsächlich dann einstellen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand
über dem betreffenden Lande einnimmt. Südlich vom Wendekreis des Steinbocks findet
sich noch ein regenloser Landstrich, die Wüste Kalahari. Die Südspitze dagegen sowie
auch die Nordspitze Afrikas liegen in der Zone des Winterregens.'
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Tokio Asiens Afrika Afrika Europa Afrika Suez Europa Asien Afrika Senegal Gambia Niger Afrika Sahara Oberägypten Nubien Afrikas
fachen zurückzuführen: auf ihre Regenarmut und ihre große Hitze. In der Sahara
vergehen Jahre, ehe einmal ein Gewitter die heiße Luft und den brennenden Boden
kühlt. Der Sand ist oft so heiß, daß man Eier darin kochen kann, und die Luft-
wärme steigt an manchen Tagen bis aus 40° R. Am Tage strahlt der heiße Fels-
oder Sandboden eine erstickende Hitze aus; in der Nacht dagegen, wo kein Nebel, kein
Gewölk die Ausstrahlung der Wärme verhindert (Naturl. S. 24), kühlt der Boden
sich oft so bedeutend ab, daß sich Eis bildet und die Reisenden gezwungen sind, ein
Lagerfeuer anzuzünden.
Mehr fast noch als die Hitze belästigt den Wüstenreisenden der fast beständig
wehende Nordost, der so heiß und trocken ist, daß er bei Mensch und Tier einen un-
auslöschlichen Durst hervorruft und alles Grün versengt. Zuweilen wird er zum Glut-
stürm (Samum), der gewöhnlich nur einige Stunden, selten 1—2 Tage anhält. Dann
ist die Luft zum Feuer, der Mittag zur finstern Nacht geworden. Das Blut tritt
Menschen und Tieren aus Mund und Nase, Augen und Ohren, und nicht selten
werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkanes begraben. — In den
tiefsten muldenförmigen Einrenkungen detwüste tritt das unterirdische Wasser stellen-
weise bis auf 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier in den sogenannten Oasen
(= Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar und gedeihen Mais, Südfrüchte
und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch daher die einzigen bewohnbaren
Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Karawanen, mit denen die Oasenbewohner
vielfach Handel treiben.
33. Der Sudan.
1. Südlich von der Sahara — bis zum Äquator hin — breitet sich der Sudan,
das Land der Schwarzen, aus. Fast das ganze Gebiet ist Hochland. In einer Ein-
senkuug desselben liegt der Tsadsee.
2. Klima, Pflanzen- u. Tierwelt. Mit Entzücken betritt der Wanderer, der monate-
lang die dürre Sahara durchreiste, die schattigen Wälder des fruchtbaren Sudanlandes.
Zwar ist es auch hier des Mittags oft unerträglich heiß, aber die halbjährlich nieder-
strömenden Regen erzeugen eine Fruchtbarkeit des Bodens und einen üppigen Pflanzen-
wuchs, der uns wahrhaft in Erstaunen setzt. Hier ist die Heimat des riesenhaften
Brotbaumes, dessen Stamm nicht selten einen Umfang von 18—20 m hat. Hier
auch finden wir die riesige Ölpalme, deren Blattstiele zum Häuserbau verwendet werden
und aus deren pflaumenähnlichen Früchten man das Palmöl, den wichtigsten Han-
delsartikel Afrikas, gewinnt. (In Europa wird dieses Öl zur Seifenbereitung be-
nutzt.) In den dichten Wäldern sind Ebenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk-,
Butterbäume u. v. a. durch Schlingpflanzen zu einem undurchdringlichen Dickicht ver-
bunden. Hier hausen Elefanten, Nashörner, Löwen, Gorillas, Giraffen :c., und in
den Seen und Flüssen tummeln sich Flußpferde und Krokodile.
3. Die Bewohner des Sudans sind die Neger. Sie sind kräftig gebaut, haben
eine schwarzbraune Farbe, krauses, wolliges Haar und dicke, wulstige Lippen. Ihre
Kleidung besteht aus einem Streifen Baumwollenzeug, den sie sich um den Leib
schlingen. Am liebsten schmücken sie sich mit Glasperlen, Federn, Muscheln :c. Sie
treiben Viehzucht und Ackerbau; ihre Nahrung besteht aus Hirse, Mais :c. Einige
Negerstämme verzehren sogar noch Menschen. Der Religion nach sind sie fast alle
Heiden. Sie fürchten eine Menge Geister, die auf der Erde hausen und ihnen Schaden
zufügen wollen. Zum Schutze gegen dieselben sowie gegen Krankheiten, Dürreic. holt
man sich vom Zauberer einen Fetisch. Das ist eine Figur aus Holz, Thon, Stein :c.
Erweist sich der Fetisch nicht mächtig genug gegen das Übel, so wirft man ihn fort
und holt sich einen andern. — Die Herrscher in den zahlreichen Negerstaaten sind
meistens unumschränkte Herren über Leben und Eigentum ihrer Unterthanen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordost Sahara Afrikas Europa Sudans
Ii — 92 —
4. Ober- oder Nordguinea ist ein flacher Küstensaum, der nach dem Innern
zu durch hohe Randgebirge abgeschlossen ist. Die vom Meere her nach dem heißen
Innern zu ziehenden Wolken kühlen sich daher an diesen Gebirgen ab, und so erhält
die Küste eine gewaltige Regenmenge. (Höhe der jährlichen Regenmenge 4—5 m,
vergl. S. 81 u. S. 4.) Infolgedessen bilden sich hier an der Küste große Sümpfe,
die sich unter dem Einflüsse der tropischen Hitze mit dem dichtesten Urwalde bedecken.
Die Dünste aber, welche dem feuchten Boden entsteigen, erzeugen das gelbe Fieber,
das dem Europäer leicht tödlich wird.
Nach den Produkten, welche man von den einzelnen Küsten holte, unterschied
man eine Pfeffer-, eine Zahn-, eine Gold- und eine Sklavenküste. Letztere war der
Schauplatz des grausamsten Sklavenhandels. Hierher trieb der Sklavenhändler mit
der Peitsche seine „schwarze Ware". Hier lud er sie zu Schiffe und segelte dann mit
ihr nach Amerika, wo er sein „Ebenholz" auf dem Markte zu hohem Preise an die
Pflanzer verkaufte. Jetzt besitzt Deutschland an dieser Küste eine kleine Kolonie, das
Togoland (an Größe dem Königreich Württemberg gleich). An der Pfefferküste
ist 1822 eine Kolonie (Liberia) für freigelassene Neger gegründet worden. Hinter
der Goldküste liegt das Negerreich Aschanti, hinter der Sklavenküste das Negerreich
Dahome.
5. Dahome. Unter allen Negerstaaten ist das Reich Dahome eins der bekann-
testen. Alle Unterthanen des Königs, selbst die höchsten Beamten, sind seine Sklaven.
Bei allen Festlichkeiten, besonders aber beim Tode des Königs, werden Menschen in
großer Zahl geopfert. Als 1859 ein König in Dahome starb, ließ sein Sohn 4500
Sklaven auf seinem Grabe schlachten, so daß dasselbe ganz in Blut schwamm. Vor
jedem Eingange zur Wohnung des Königs liegt ein Hausen Knochen und Elefanten-
schädel, und auf dem obern Rande der Mauer prangen eine Anzahl Totenköpfe.
Außer einer Armee von 30 000 Mann besitzt der König von Dahome auch eine Garde,
welche aus 5000 Frauen besteht. Seine Einkünfte bezieht der König aus dem Sklaven-
Handel. Von Zeit zu Zeit macht er nämlich mit seinen Kriegern förmlich Jagd auf
seine Unterthanen, überfällt zur Nachtzeit die Dörfer und verkauft alle eingefangenen
Leute au die Sklavenhändler.
6. Kamerun. Südlich vom Kamerungebirge fließt der Kamerun, ein kurzer, aber
sehr breiter Fluß. Auf demselben unterhielt mehrere Jahre hindurch ein Hamburger
Haus einen „Hnlk", d. i. ein abgetakeltes und festgeankertes Schiff, das den Euro-
päern als Warenlagerung und Wohnung diente. Gegen Perlen, Messer, Bänder,
Pfeifen !c. wurden dann die Hauptprodukte des Landes, Elfenbein und Palmöl, ein-
getauscht, um später nach Europa verladen und hier — das Palmöl zu Seife und
Stearinkerzen — verarbeitet zu werden. In neuester Zeit hat das oben erwähnte
Hamburger Haus vom König Bell und anderen kleinen Negerfllrsten hier am Kamerik,
einen Landstrich käuflich erworben, der unter dem Namen „Kamerun" eine deutsche
Kolonie bildet. Diese Kolonie umfaßt zwölf Negerdörfer, deren jedes den Namen seines
Königs führt. (In ihrer ganzen Ausdehnung aber ist sie größer als das König-
reich Preußen.) Gegenwärtig wird der Tauschhandel in einem am Ufer errichteten
Handelshause (Faktorei) vorgenommen. Die Kamerunneger oder Dualla bewohnen
zierliche Hütten, die mit Palmblättern gedeckt sind. Als Haustiere werden Hühner,
Enten, Ziegen und Schweine gehalten. Auch Hunde werden gemästet und verzehrt.
Die Dualla leben nur vom Handel. Die wenigen Haus- und Feldarbeiten lassen sie
von ihren Sklaven und Frauen verrichten. Die Sklaven, welche in besondern Dörfern
zusammenwohnen, werden — wie auch die Kriegsgefangenen — zu besondern Festen
oft gräßlich hingeschlachtet. Am Ufer des Kongo stehen bereits ein Missionshaus und
zwei Schulhäuser.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordguinea Amerika Deutschland Königreich_Württemberg Liberia Negerreich_Aschanti Negerreich
Dahome Kamerun Kamerun Europa Kamerik
34. Mttelafrika.
1. Das Stück südlich vom Äquator bis zum Wendekreise nennt man Mittel-
afrika. Dasselbe ist ein Hochland, das im Westen und Osten von hohen Rand-
gebirgen umgeben ist. Da, wo die Flüsse von der Hochebene herabstürzen, bilden sie
großartige Wasserfälle, so der Kongo im Westen und der Sambesi im Osten. Die
Westküste Mittelafrikas führt den Namen Nieder- oder Südguinea.
2. Der Kongostaat. Der bedeutendste Fluß der Westküste ist der Kongo. Die
Ufer desselben sind weit und breit mit dichten Urwäldern bedeckt, in denen die men-
schenähnlichsten Affen, Gorillas und Schimpansen, sowie Elefanten, Nashörner und
Flußpferde Hausen. In neuester Zeit ist am Kongo der von allen europäischen Mächten
anerkannte Kongostaat gegründet worden, als dessen Herrscher der König von Bel-
gien angesehen wird. In diesem Kongostaate, der etwa fünfmal so groß als Deutsch-
land ist, haben alle Staaten Europas freies Handels- und Schiffahrtsrecht. Es wohnen
in demselben etwa 30 Mill. Menschen, die dem Stamme der Bantu-Neger angehören.
Dieselben haben teilweise eine tiefschwarze Hautfarbe und zeigen in der Schmiedekunst
und Schnitzerei große Geschicklichkeit. Nicht selten auch findet man bei ihnen — gegen
alle Erwartung — wohlbestellte Felder und verhältnismäßig gut gebaute, sehr lauge
Dörfer. Die meisten Stämme stehen unter dem Fluche des Zaubereiwesens und des
Fetischdienstes; bei manchen werden sogar noch Menschen geopfert und verzehrt.
3. Die Besitzungen der deutsch-ostafrikanischen Handelsgesellschaft (westlich von
Sansibar) sind unter deutschen Schutz gestellt. Sie erstrecken sich bis zu den großen
Seen (Viktoria, Tanganjika, Njassa) und nehmen einen Flächenraum ein, der etwa
dem von Deutschland gleichkommt (mit dem Hinterlande aber mehr als das Doppelte
beträgt). Hier an der Nordgrenze liegt auch der höchste Berg Afrikas, der Kilima-
Ndscharo. Derselbe ist über 6000 m hoch und, obwohl unter dem Äquator gelegen,
auf seinem Gipfel beständig mit Schnee und Eis bedeckt. Um den Berg herum dehnt
sich eine Hochebene aus, deren Fruchtbarkeit und angenehmes Klima wahrhaft Para-
diesifch ist. Die pechschwarzen Bewohner (Dschaggas) dieses Landstriches zeichnen sich
durch Fleiß und Geschicklichkeit vor vielen Negerstämmen aus. Den ganzen Tag sieht
man sie auf dem Felde graben, düngen, pflanzen, hacken oder an den Kanälen bessern,
mittels deren sie ihre Felder künstlich bewässern. Von halbwilden Bienen gewinnen
sie in ungeheuren Massen Honig, indem sie Kasten an den Waldbäumen aushängen,
damit die Bienen darin bauen. Aus Gräsern und Bananenfasern flechten sie Körbe,
denen sie eine solche Dichtigkeit zu geben vermögen, daß man Milch und andere
Flüssigkeiten darin aufbewahren kann.
Die Bewohner im Innern Ostafrikas führen im allgemeinen ein ganz behag-
liches Leben, besonders da, wo nicht Sklavenjagden auf sie gemacht werden. Die
kreisrunde Hütte ist in der Regel aus Stangen, Zweigen und Matten hergerichtet.
Zum Nachtlager dient eine Kuhhaut. Etwa um 7 Uhr, wenn der Tau vom Grase
verschwunden ist, treiben die Knaben das Vieh auf die Weide und kehren vor Sonnen-
Untergang nicht wieder zurück. Nach dem Frühimbiß nimmt der Mann die Pfeife
und geht zur großen Halle, wo er mit seinen Freunden schwatzt, lacht, schläft oder
Tabak schmaucht. Gern vertreiben sich auch die Männer die Zeit mit einem Spiel,
das „Kopf oder Rücken" heißt, und bei welchem sie zuweilen selbst ihre alte Mutter
auss Spiel setzen. Zur Mittagszeit schlendert der Mann nach Hause und ißt, was
ihm seine Frau bereitet hat. Seine Lieblingsgerichte sind Fisch und Fleisch, Milch,
Butter und Honig, sein Getränk Hirsebier (Pombe) und Palmwein. Nach dem Essen
schläft er wieder, raucht und spielt wie am Vormittag. Am Abend sitzen alle vor
der Hütte, um die Kühle zu genießen. Die Frauen und Mädchen holen dann Wasser,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Mittel-
afrika Hausen Europas Sansibar Viktoria Njassa Deutschland Afrikas Ostafrikas
— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
Europa.
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daß er nun leider einer der kleinsten Könige im teutschen
Bunde ist. Doch auf die Größe des Landes kommt es nicht
an, wenn nur der Regent und seine Unterthanen sich lieben
und glücklich fühlen.
Das Königreich Sachsen grenzt gegen Norden und Osten
auch zum Theil gegen Westen an die preußischen Staaten.
Es ist ein fruchtbares, gegen Süden aber gebirgiges Land.
Es wird durchströmt von der Elbe, der Mulda und der
Elfter. Gegen Böhmen hin zieht sich ein acht Stunden
langes sehr malerisches Gebirge, das man die sächsische
Schweiz nennt. Da sicht man ganze Fclsenketten, und bis-
weilen mehr als hundert Ellen hohe freistehende Felsen, die
so steil sind, daß kein Mensch sie erklimmen kann, dann
kommen Schluchten und schauerhafte Abgründe, dann wie-
der romantische Thäler: kurz diese ganze Gegend ist wirklich
im kleinen, was die Schweiz im großen ist, wie ich euch
noch erzählen werde. Weiter westlich ist das silberreiche
Erzgebirge. Ich sage silberreich, denn in manchem Jahre
werden da mehr als 50,000 Pfund Silber, und noch über-
dieß eine Menge Kupfer, Zinn, Blei, Eisen, Zinnober
und andere Mineralien gewonnen, so daß im ganzen die
Ausbeute mehr als zwei und eine halbe Million Gulden be-
trägt. Hingegen macht auch die Bearbeitung solcher Berg-
werke große Kosten, denn 12,000 Bergleute sind beständig
darin beschäftiget. In dem Königreich Sachsen werden über-
dem gute Perlen gefischt, aber nicht in allen Flüssen, son-
dern nur in der Elster. — Doch der wahre Reichthum des
Landes besteht nicht in Silber und Perlen, sondern in der
großen Menge Getreide, Flachs, Hanf, Obst, das da ge-
baut wird, in dem schönen Vieh, das der Landmann zieht,
und in dem Holz und Wild, das die Waldungen liefern,
auch in den vielen Wollen - Leinwand - Baumwollen - Band-
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Sachsen Mulda Königreich_Sachsen
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Süd-Asien.
weswegen auch viele Schiffe hier gebaut werden. An dem
Eingänge des Hafens jianb vor Alters der berühmte Kolos-
sus, eine ungeheure Bildsäule von Erz, zwischen deren
ausgestreckten. Beinen die Schiffe mit vollen Segeln einlau-
fen konnten. Durch ein Erdbeben wurde aber dieser Koloß
umgestürzt und zertrümmert. — Wenn das Geschichlchen
wahr ist, so möchte ich die Form gesehen haben, in welche
die Bildsäule gegossen wurde.
Cypcrn, an der südlichen Küste von Klein-Asien, eine
sehr große und fruchtbare Insel, durchschnitten von zwei
hohen Bergreihen, ergiebig an Mineralien. Die Insel hat
in Uebeßfluß Baumwolle und Seide, auch eine Menge wil-
des und zahmes Geflügel, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schwei-
ne, sehr gute Maulthiere. Es fehlt auch nicht an Ge-
treide ; vor allem berühmt aber ist der köstliche Cyperwein,
der weit und breit verführt wird. Die Bewohner verferti-
get viel Garn und Zeuge aus der Baumwolle des Landes,
welcher keine andere gleich kommt. Auch bereiten sie Leder,
Theer, Terpentin und treiben einen starken Handel. Die
Insel wird oft arg von den Heuschrecken verwüstet. — Ni-
cosia und F a mag osta sind die besten Städte.
2. Türkisch Armenien.
Türkisch Armenien., ist nur ein kleiner Theil des
alten Armeniens; das übrige gehört zu Persien. In
diesem hohen Gebirglavde besindet sich der berühmte Berg
Ararat, auf welchem in der Sündfluth Noas Arche sitzen
blieb. Es ist ein wilder, kahler, trauriger Berg, auf dem
kein Baum zu sehen ist, und beinahe kein lebendiges
Thier, außer Tiger und Krähen, welche die Höhlen und
Klüfte mit ihrem schauerlichen Geschrei erfüllen. Der Berg
hat zwei Gipfel von ungleicher Höhe, von welcher der eine
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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