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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 87

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Thäler und Abhänge der Gebirge sind von den fleißigen Bewohnern wohl angebaut und voller Dörfer und Städte. Auf den Anhöhen wird Thee, in den Thälern Reis und Baumwolle gebaut. Auf der Insel Nippon liegt die Hauptstadt des Landes, Tokio (1 M.); in ihr wohnt der Kaiser. Von hier führt eine Eisenbahn nach dem Hafenorte Iokohama. 2. Die Japaner sind das rührigste Volk Asiens. In vielen Dingen besitzen sie außerordentliches Geschick. So bereiten sie aus dem Baste des Papiermaulbeerbaums ein Papier, aus dem sich wasserdichte Überzieher, Regenschirme, Taschentücher:c. her- stellen lassen. Ihre Seidenzenge sind von solcher Feinheit, daß eine vornehme Frau wohl an 20 Gewänder davon übereinander zieht, ohne sich zu entstellen. Die zier- lichen Holzwaaren werden mit einem Lack überzogen, der so dauerhaft ist, daß ihn die heißeste Flüssigkeit nicht angreift. Das Fleisch der Haustiere wird nicht gegessen, da die Religion das Schlachten derselben verbietet. Auch Milch trinken die Japaner nicht, weil ihnen dieselbe als „weißes Blut" Ekel erregt. — In neuester Zeit nehmen die Japaner in vielen Dingen europäische Kultur an, bauen Eisenbahnen, legen Tele- graphen an, kleiden und bewaffnen ihre Soldaten nach Art der Europäer, errichten Volksschulen :c. In ihren Tempeln verehren sie noch immer fratzenhafte Götzen; seitdem aber der Kaiser das Verbot gegen die christliche Lehre aufgehoben hat, breitet sich diese allmählich immer weiter aus. Afrika. 1. Bodengestalt und Bewässerung. Afrika ist dreimal so groß wie Europa, von dem es durch das mittelländische Meer geschieden ist, hat aber nur 200 M. E. Mit Asien hängt Afrika durch die Landenge von Suez zusammen. Dieselbe wird jetzt von einem Kanal durchschnitten, welcher die Verbindung des mittelländischen Meeres mit dem roten Meere herstellt und dadurch den Seeweg von Europa nach Asien er- heblich gegen früher verkürzt. Afrika ist wenig gegliedert; daher hält es sehr schwer, in das Innere einzudringen. Der ganze Erdteil ist nämlich vorherrschend Hochebene, die von höheren Randgebirgen umgeben ist. (Atlas, Konggebirge, Kamerun- gebirge, süd- und ostafrikanisches Hochland, Alpenland von Habesch:c.) Da, wo die Flüsse die Randgebirge durchbrechen und zum Küstensaum abfallen, entstehen Stromschnellen oder Wasserfälle, welche die Schiffahrt in das Innere geradezu unmöglich machen. Das gilt vom Senegal. Gambia, Kongo, Oranje und Sambesi, und nur Niger und Nil sind in ihrem langen Unterlause schiffbar. In den muldenförmigen Einsenkungen der Hochebenen, wo dem Wasser der Abfluß fehlt, haben sich vielfach Seen gebildet, wie z. B. der Tsad-, Victoria- und Albertsee! 2. Klima. Afrika liegt mit mehr als 2/3 seiner Ländermasse zwischen den beiden Wendekreisen, also in der heißen Zone. Und doch ist es in den hier gelegenen Länder- strichen noch nicht einmal am heißesten. Die größte Hitze herrscht vielmehr in den Ländern, die etwas nördlich vom nördlichen Wendekreise gelegen sind: in der Sahara, in Oberägypten und Nubien. Diese Länder entbehren nämlich jahraus, jahrein des erfrischenden Regens und werden obendrein noch von heißen Glutwinden ausgedörrt. In der heißen Zone selbst dagegen wird die Hitze durch häufige Gewitterregen etwas gemildert, die sich hauptsächlich dann einstellen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand über dem betreffenden Lande einnimmt. Südlich vom Wendekreis des Steinbocks findet sich noch ein regenloser Landstrich, die Wüste Kalahari. Die Südspitze dagegen sowie auch die Nordspitze Afrikas liegen in der Zone des Winterregens.'

2. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 91

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
fachen zurückzuführen: auf ihre Regenarmut und ihre große Hitze. In der Sahara vergehen Jahre, ehe einmal ein Gewitter die heiße Luft und den brennenden Boden kühlt. Der Sand ist oft so heiß, daß man Eier darin kochen kann, und die Luft- wärme steigt an manchen Tagen bis aus 40° R. Am Tage strahlt der heiße Fels- oder Sandboden eine erstickende Hitze aus; in der Nacht dagegen, wo kein Nebel, kein Gewölk die Ausstrahlung der Wärme verhindert (Naturl. S. 24), kühlt der Boden sich oft so bedeutend ab, daß sich Eis bildet und die Reisenden gezwungen sind, ein Lagerfeuer anzuzünden. Mehr fast noch als die Hitze belästigt den Wüstenreisenden der fast beständig wehende Nordost, der so heiß und trocken ist, daß er bei Mensch und Tier einen un- auslöschlichen Durst hervorruft und alles Grün versengt. Zuweilen wird er zum Glut- stürm (Samum), der gewöhnlich nur einige Stunden, selten 1—2 Tage anhält. Dann ist die Luft zum Feuer, der Mittag zur finstern Nacht geworden. Das Blut tritt Menschen und Tieren aus Mund und Nase, Augen und Ohren, und nicht selten werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkanes begraben. — In den tiefsten muldenförmigen Einrenkungen detwüste tritt das unterirdische Wasser stellen- weise bis auf 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier in den sogenannten Oasen (= Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar und gedeihen Mais, Südfrüchte und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch daher die einzigen bewohnbaren Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Karawanen, mit denen die Oasenbewohner vielfach Handel treiben. 33. Der Sudan. 1. Südlich von der Sahara — bis zum Äquator hin — breitet sich der Sudan, das Land der Schwarzen, aus. Fast das ganze Gebiet ist Hochland. In einer Ein- senkuug desselben liegt der Tsadsee. 2. Klima, Pflanzen- u. Tierwelt. Mit Entzücken betritt der Wanderer, der monate- lang die dürre Sahara durchreiste, die schattigen Wälder des fruchtbaren Sudanlandes. Zwar ist es auch hier des Mittags oft unerträglich heiß, aber die halbjährlich nieder- strömenden Regen erzeugen eine Fruchtbarkeit des Bodens und einen üppigen Pflanzen- wuchs, der uns wahrhaft in Erstaunen setzt. Hier ist die Heimat des riesenhaften Brotbaumes, dessen Stamm nicht selten einen Umfang von 18—20 m hat. Hier auch finden wir die riesige Ölpalme, deren Blattstiele zum Häuserbau verwendet werden und aus deren pflaumenähnlichen Früchten man das Palmöl, den wichtigsten Han- delsartikel Afrikas, gewinnt. (In Europa wird dieses Öl zur Seifenbereitung be- nutzt.) In den dichten Wäldern sind Ebenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk-, Butterbäume u. v. a. durch Schlingpflanzen zu einem undurchdringlichen Dickicht ver- bunden. Hier hausen Elefanten, Nashörner, Löwen, Gorillas, Giraffen :c., und in den Seen und Flüssen tummeln sich Flußpferde und Krokodile. 3. Die Bewohner des Sudans sind die Neger. Sie sind kräftig gebaut, haben eine schwarzbraune Farbe, krauses, wolliges Haar und dicke, wulstige Lippen. Ihre Kleidung besteht aus einem Streifen Baumwollenzeug, den sie sich um den Leib schlingen. Am liebsten schmücken sie sich mit Glasperlen, Federn, Muscheln :c. Sie treiben Viehzucht und Ackerbau; ihre Nahrung besteht aus Hirse, Mais :c. Einige Negerstämme verzehren sogar noch Menschen. Der Religion nach sind sie fast alle Heiden. Sie fürchten eine Menge Geister, die auf der Erde hausen und ihnen Schaden zufügen wollen. Zum Schutze gegen dieselben sowie gegen Krankheiten, Dürreic. holt man sich vom Zauberer einen Fetisch. Das ist eine Figur aus Holz, Thon, Stein :c. Erweist sich der Fetisch nicht mächtig genug gegen das Übel, so wirft man ihn fort und holt sich einen andern. — Die Herrscher in den zahlreichen Negerstaaten sind meistens unumschränkte Herren über Leben und Eigentum ihrer Unterthanen.

3. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 92

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Ii — 92 — 4. Ober- oder Nordguinea ist ein flacher Küstensaum, der nach dem Innern zu durch hohe Randgebirge abgeschlossen ist. Die vom Meere her nach dem heißen Innern zu ziehenden Wolken kühlen sich daher an diesen Gebirgen ab, und so erhält die Küste eine gewaltige Regenmenge. (Höhe der jährlichen Regenmenge 4—5 m, vergl. S. 81 u. S. 4.) Infolgedessen bilden sich hier an der Küste große Sümpfe, die sich unter dem Einflüsse der tropischen Hitze mit dem dichtesten Urwalde bedecken. Die Dünste aber, welche dem feuchten Boden entsteigen, erzeugen das gelbe Fieber, das dem Europäer leicht tödlich wird. Nach den Produkten, welche man von den einzelnen Küsten holte, unterschied man eine Pfeffer-, eine Zahn-, eine Gold- und eine Sklavenküste. Letztere war der Schauplatz des grausamsten Sklavenhandels. Hierher trieb der Sklavenhändler mit der Peitsche seine „schwarze Ware". Hier lud er sie zu Schiffe und segelte dann mit ihr nach Amerika, wo er sein „Ebenholz" auf dem Markte zu hohem Preise an die Pflanzer verkaufte. Jetzt besitzt Deutschland an dieser Küste eine kleine Kolonie, das Togoland (an Größe dem Königreich Württemberg gleich). An der Pfefferküste ist 1822 eine Kolonie (Liberia) für freigelassene Neger gegründet worden. Hinter der Goldküste liegt das Negerreich Aschanti, hinter der Sklavenküste das Negerreich Dahome. 5. Dahome. Unter allen Negerstaaten ist das Reich Dahome eins der bekann- testen. Alle Unterthanen des Königs, selbst die höchsten Beamten, sind seine Sklaven. Bei allen Festlichkeiten, besonders aber beim Tode des Königs, werden Menschen in großer Zahl geopfert. Als 1859 ein König in Dahome starb, ließ sein Sohn 4500 Sklaven auf seinem Grabe schlachten, so daß dasselbe ganz in Blut schwamm. Vor jedem Eingange zur Wohnung des Königs liegt ein Hausen Knochen und Elefanten- schädel, und auf dem obern Rande der Mauer prangen eine Anzahl Totenköpfe. Außer einer Armee von 30 000 Mann besitzt der König von Dahome auch eine Garde, welche aus 5000 Frauen besteht. Seine Einkünfte bezieht der König aus dem Sklaven- Handel. Von Zeit zu Zeit macht er nämlich mit seinen Kriegern förmlich Jagd auf seine Unterthanen, überfällt zur Nachtzeit die Dörfer und verkauft alle eingefangenen Leute au die Sklavenhändler. 6. Kamerun. Südlich vom Kamerungebirge fließt der Kamerun, ein kurzer, aber sehr breiter Fluß. Auf demselben unterhielt mehrere Jahre hindurch ein Hamburger Haus einen „Hnlk", d. i. ein abgetakeltes und festgeankertes Schiff, das den Euro- päern als Warenlagerung und Wohnung diente. Gegen Perlen, Messer, Bänder, Pfeifen !c. wurden dann die Hauptprodukte des Landes, Elfenbein und Palmöl, ein- getauscht, um später nach Europa verladen und hier — das Palmöl zu Seife und Stearinkerzen — verarbeitet zu werden. In neuester Zeit hat das oben erwähnte Hamburger Haus vom König Bell und anderen kleinen Negerfllrsten hier am Kamerik, einen Landstrich käuflich erworben, der unter dem Namen „Kamerun" eine deutsche Kolonie bildet. Diese Kolonie umfaßt zwölf Negerdörfer, deren jedes den Namen seines Königs führt. (In ihrer ganzen Ausdehnung aber ist sie größer als das König- reich Preußen.) Gegenwärtig wird der Tauschhandel in einem am Ufer errichteten Handelshause (Faktorei) vorgenommen. Die Kamerunneger oder Dualla bewohnen zierliche Hütten, die mit Palmblättern gedeckt sind. Als Haustiere werden Hühner, Enten, Ziegen und Schweine gehalten. Auch Hunde werden gemästet und verzehrt. Die Dualla leben nur vom Handel. Die wenigen Haus- und Feldarbeiten lassen sie von ihren Sklaven und Frauen verrichten. Die Sklaven, welche in besondern Dörfern zusammenwohnen, werden — wie auch die Kriegsgefangenen — zu besondern Festen oft gräßlich hingeschlachtet. Am Ufer des Kongo stehen bereits ein Missionshaus und zwei Schulhäuser.

4. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 93

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
34. Mttelafrika. 1. Das Stück südlich vom Äquator bis zum Wendekreise nennt man Mittel- afrika. Dasselbe ist ein Hochland, das im Westen und Osten von hohen Rand- gebirgen umgeben ist. Da, wo die Flüsse von der Hochebene herabstürzen, bilden sie großartige Wasserfälle, so der Kongo im Westen und der Sambesi im Osten. Die Westküste Mittelafrikas führt den Namen Nieder- oder Südguinea. 2. Der Kongostaat. Der bedeutendste Fluß der Westküste ist der Kongo. Die Ufer desselben sind weit und breit mit dichten Urwäldern bedeckt, in denen die men- schenähnlichsten Affen, Gorillas und Schimpansen, sowie Elefanten, Nashörner und Flußpferde Hausen. In neuester Zeit ist am Kongo der von allen europäischen Mächten anerkannte Kongostaat gegründet worden, als dessen Herrscher der König von Bel- gien angesehen wird. In diesem Kongostaate, der etwa fünfmal so groß als Deutsch- land ist, haben alle Staaten Europas freies Handels- und Schiffahrtsrecht. Es wohnen in demselben etwa 30 Mill. Menschen, die dem Stamme der Bantu-Neger angehören. Dieselben haben teilweise eine tiefschwarze Hautfarbe und zeigen in der Schmiedekunst und Schnitzerei große Geschicklichkeit. Nicht selten auch findet man bei ihnen — gegen alle Erwartung — wohlbestellte Felder und verhältnismäßig gut gebaute, sehr lauge Dörfer. Die meisten Stämme stehen unter dem Fluche des Zaubereiwesens und des Fetischdienstes; bei manchen werden sogar noch Menschen geopfert und verzehrt. 3. Die Besitzungen der deutsch-ostafrikanischen Handelsgesellschaft (westlich von Sansibar) sind unter deutschen Schutz gestellt. Sie erstrecken sich bis zu den großen Seen (Viktoria, Tanganjika, Njassa) und nehmen einen Flächenraum ein, der etwa dem von Deutschland gleichkommt (mit dem Hinterlande aber mehr als das Doppelte beträgt). Hier an der Nordgrenze liegt auch der höchste Berg Afrikas, der Kilima- Ndscharo. Derselbe ist über 6000 m hoch und, obwohl unter dem Äquator gelegen, auf seinem Gipfel beständig mit Schnee und Eis bedeckt. Um den Berg herum dehnt sich eine Hochebene aus, deren Fruchtbarkeit und angenehmes Klima wahrhaft Para- diesifch ist. Die pechschwarzen Bewohner (Dschaggas) dieses Landstriches zeichnen sich durch Fleiß und Geschicklichkeit vor vielen Negerstämmen aus. Den ganzen Tag sieht man sie auf dem Felde graben, düngen, pflanzen, hacken oder an den Kanälen bessern, mittels deren sie ihre Felder künstlich bewässern. Von halbwilden Bienen gewinnen sie in ungeheuren Massen Honig, indem sie Kasten an den Waldbäumen aushängen, damit die Bienen darin bauen. Aus Gräsern und Bananenfasern flechten sie Körbe, denen sie eine solche Dichtigkeit zu geben vermögen, daß man Milch und andere Flüssigkeiten darin aufbewahren kann. Die Bewohner im Innern Ostafrikas führen im allgemeinen ein ganz behag- liches Leben, besonders da, wo nicht Sklavenjagden auf sie gemacht werden. Die kreisrunde Hütte ist in der Regel aus Stangen, Zweigen und Matten hergerichtet. Zum Nachtlager dient eine Kuhhaut. Etwa um 7 Uhr, wenn der Tau vom Grase verschwunden ist, treiben die Knaben das Vieh auf die Weide und kehren vor Sonnen- Untergang nicht wieder zurück. Nach dem Frühimbiß nimmt der Mann die Pfeife und geht zur großen Halle, wo er mit seinen Freunden schwatzt, lacht, schläft oder Tabak schmaucht. Gern vertreiben sich auch die Männer die Zeit mit einem Spiel, das „Kopf oder Rücken" heißt, und bei welchem sie zuweilen selbst ihre alte Mutter auss Spiel setzen. Zur Mittagszeit schlendert der Mann nach Hause und ißt, was ihm seine Frau bereitet hat. Seine Lieblingsgerichte sind Fisch und Fleisch, Milch, Butter und Honig, sein Getränk Hirsebier (Pombe) und Palmwein. Nach dem Essen schläft er wieder, raucht und spielt wie am Vormittag. Am Abend sitzen alle vor der Hütte, um die Kühle zu genießen. Die Frauen und Mädchen holen dann Wasser,

5. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

6. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

7. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

8. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

9. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 184

1819 - Nürnberg : Campe
Europa. i8i daß er nun leider einer der kleinsten Könige im teutschen Bunde ist. Doch auf die Größe des Landes kommt es nicht an, wenn nur der Regent und seine Unterthanen sich lieben und glücklich fühlen. Das Königreich Sachsen grenzt gegen Norden und Osten auch zum Theil gegen Westen an die preußischen Staaten. Es ist ein fruchtbares, gegen Süden aber gebirgiges Land. Es wird durchströmt von der Elbe, der Mulda und der Elfter. Gegen Böhmen hin zieht sich ein acht Stunden langes sehr malerisches Gebirge, das man die sächsische Schweiz nennt. Da sicht man ganze Fclsenketten, und bis- weilen mehr als hundert Ellen hohe freistehende Felsen, die so steil sind, daß kein Mensch sie erklimmen kann, dann kommen Schluchten und schauerhafte Abgründe, dann wie- der romantische Thäler: kurz diese ganze Gegend ist wirklich im kleinen, was die Schweiz im großen ist, wie ich euch noch erzählen werde. Weiter westlich ist das silberreiche Erzgebirge. Ich sage silberreich, denn in manchem Jahre werden da mehr als 50,000 Pfund Silber, und noch über- dieß eine Menge Kupfer, Zinn, Blei, Eisen, Zinnober und andere Mineralien gewonnen, so daß im ganzen die Ausbeute mehr als zwei und eine halbe Million Gulden be- trägt. Hingegen macht auch die Bearbeitung solcher Berg- werke große Kosten, denn 12,000 Bergleute sind beständig darin beschäftiget. In dem Königreich Sachsen werden über- dem gute Perlen gefischt, aber nicht in allen Flüssen, son- dern nur in der Elster. — Doch der wahre Reichthum des Landes besteht nicht in Silber und Perlen, sondern in der großen Menge Getreide, Flachs, Hanf, Obst, das da ge- baut wird, in dem schönen Vieh, das der Landmann zieht, und in dem Holz und Wild, das die Waldungen liefern, auch in den vielen Wollen - Leinwand - Baumwollen - Band- 1

10. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 368

1819 - Nürnberg : Campe
263 Süd-Asien. weswegen auch viele Schiffe hier gebaut werden. An dem Eingänge des Hafens jianb vor Alters der berühmte Kolos- sus, eine ungeheure Bildsäule von Erz, zwischen deren ausgestreckten. Beinen die Schiffe mit vollen Segeln einlau- fen konnten. Durch ein Erdbeben wurde aber dieser Koloß umgestürzt und zertrümmert. — Wenn das Geschichlchen wahr ist, so möchte ich die Form gesehen haben, in welche die Bildsäule gegossen wurde. Cypcrn, an der südlichen Küste von Klein-Asien, eine sehr große und fruchtbare Insel, durchschnitten von zwei hohen Bergreihen, ergiebig an Mineralien. Die Insel hat in Uebeßfluß Baumwolle und Seide, auch eine Menge wil- des und zahmes Geflügel, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schwei- ne, sehr gute Maulthiere. Es fehlt auch nicht an Ge- treide ; vor allem berühmt aber ist der köstliche Cyperwein, der weit und breit verführt wird. Die Bewohner verferti- get viel Garn und Zeuge aus der Baumwolle des Landes, welcher keine andere gleich kommt. Auch bereiten sie Leder, Theer, Terpentin und treiben einen starken Handel. Die Insel wird oft arg von den Heuschrecken verwüstet. — Ni- cosia und F a mag osta sind die besten Städte. 2. Türkisch Armenien. Türkisch Armenien., ist nur ein kleiner Theil des alten Armeniens; das übrige gehört zu Persien. In diesem hohen Gebirglavde besindet sich der berühmte Berg Ararat, auf welchem in der Sündfluth Noas Arche sitzen blieb. Es ist ein wilder, kahler, trauriger Berg, auf dem kein Baum zu sehen ist, und beinahe kein lebendiges Thier, außer Tiger und Krähen, welche die Höhlen und Klüfte mit ihrem schauerlichen Geschrei erfüllen. Der Berg hat zwei Gipfel von ungleicher Höhe, von welcher der eine
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