Nigritien. 491
Es ist dieses Land, eben so wie Burnu, ergiebig an Getrei-
de, Baumwolle, Hanf, Indigo und Südfrüchten, auch
Wachs ünd Honig. An Salz aber ist Mangel.
Kasch na ist die Hauptstadt, nicht weit vom Niger.
5. Das Reich T ombuktu oder Tombut unter der
Regierung eines maurischen Sultans, ist wenig bekannt.
Es liefert für den Handel viel Gold und Goldstaub, Elfen-
bein, Gummi und Sklaven.
Tombuktu, die Hauptstadt am Niger, ist eine große
Stadt mit starkem Handel. Es kommen dahin Karawanen
aus den entlegensten Gegenden von Africa.
4. Die Länder der Gallas liegen im östlichen
Theile des mittlern Africas, gegen Abyssinien, an dem groß-
ßen See Maravi. Die Gallas sind wilde, heidnische
Nomaden, die zugleich von Raub und Plünderung leben.
Es ist dieses rohe Volk in Stämme getheilt, wovon jeder
seinen eigenen Anführer hat. Das sogenannte Reich der
fünf Stämme ist der mächtigste Staat unter ihnen. Der
Regent heißt Lubo. Die Gallas haben keinen Ackerbau,
aber bedeutende Viehwirthschaft. Sie sind meistens Fetisch-
verehrer.
5. Nubien.
Nubien liegt Egypten gegen Süden. Es hat sehr frucht-
bare Gegenden, aber auch große Gebirgs - und Sandwüsten.
Es wird von Süden gegen Norden von dem Nil durch-
strömt und gewässert. Nubien ist an den Flüssen ergiebig
an Getreide, Reis, Wein, Zuckerrohr, Melonen, Sennes-
blättern, Flachs, Taback und Gummi. Es liefert auch Eben-
und Sandelholz. Unter die nützlichen Thiere gehören Ele-
phanten, Kamcele, Rindvieh, Pferde, Schafe,.'.unter
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Frankreich. 73
7. Der Kreis Bordeaux, Theil von Gm'enne und
Languedoc.
Diesen Kreis durchströmt die Garonne, die hier unter
Bordeaux den Namen Gironde annimmt. An dem Meere
hin erstreckt sich von Bordeaux gegen Bayonne eine große
Haide, von der das Departement de« Lande«, seinen Namen
hat. Die vornehmste Stadt ist
> Bordeaux, die Hauptstadt des Departements de Isoi-
ronde. Sie enthält eine Universität und über 90,000 Ein-
wohner. In der ganzen Welt ist diese Stadt herühmt,
durch ihren Handel und Reichthum. Die Garonne, welche
sie durchströmt, macht einen ungeheuern Hasen für dreizehn
bis vierzehnhundcrt Schiffe von allen Nationen, die sonst
in langen Reihen neben einander lagen. Die Stadt theilt
sich in die alte und neue. Erstere ist voll enger und krum-
mer Gäßchen, letztere voll neuer und prächtiger Gebäude,
mit Balcons, auf welchen man beständig die schönsten Frauen
mit ihren Kinderchen sieht, die um sie her spielen. Die
Kaufleute in Bordeaux sind reich und leben auf dem prächtig-
sten Fuß. Sie handeln mit Zucker, Kaffe, Kacao, den sie
aus America kommen lassen, auch mit Wein, Branntwein
und einer ungeheuren Menge guter Pflaumen aus dem Lande,
denn in diesen Gegenden sieht man ganze Wälder von Pflau-,
menbäumen.
8. Der Kreis Toulouse ober Ober-Langueboc, Na,
varra, Bearn, Roussillon.
Dieser Kreis liegt hier ganz unten an der spanischen
Grenze. Er enthält sieben Departements, und.ihr möget
selbst auf der Charte nachsehen, wie sie heißen.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bayonne Bordeaux Toulouse
Lo4 Süd-Asien.
e. Die Portugiesen.
Den Portugiesen gehört auf der Westseite die ansehn-
liche Stadt
Goa, auf einer Insel, südlich von Bombay, mit einem
vortrefflichen Hafen und zwei Kastellen, der Sitz des Statt-
halters.
Diu, auf der kleinen Insel dieses Namens, an der Süd-
küste von Guzerate.
ck. D i c Dänen.
Die vornehmste Besitzung der Dänen ist die Stadt:
Tranquebar, auf der Ostküste, südlich von Pondicheri,
mit 15,000 Einwohnern. Die Stadt hat einen guten Ha-
fen, guten Handel, Baumwollenmanufacturen und Seesalz-
siedereien.
Ii. H i n t e r - I n d i e n.
Wir schiffen nun über den bengalischen Meerbusen hin-
über nach Hinter - Indien, dem Vaterlande der größten
Elephanten, der grimmigsten Tiger und der schlimmsten Des-
poten.
Es wird dieses Land durchströmt von drei großen Flüs-
sen, dem Menam, ,dem Menam-Kom und dem Luk-
nan. In Norden sind große Gebirge, von welchen sich
eine doppelte Kette südlich durch die ganze Halbinsel zieht.
Auf beiden Seiten dieser Gebirge liegen die fruchtbarsten
Gesilde, aber auch manche wüste, sandige oder morastige
Gegenden. Das Land bringt Reis, Baumwolle, Zuckerrohr,
Indigo; auch liefert es schöne Seide, das feinste silberähn-
liche Zinn und die kostbarsten Rubinen. Es könnte dieses
\
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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4i4
Süb-Asien.
Suma ix a.
Die Insel Sumatra liegt der Halbinsel Malacca gegen
Südwesten, und wird nur durch eine Meerenge davon ge-
trennt. Es ist diese Insel größer als Großbritannien, aber
nicht sonderlich fruchtbar, weil sie von hohen Bergketten
durchschnitten wird, die ihre Aefte sehr weit ausbreiten.
Der ansehnlichste unter diesen Bergen ist der Ophir, der
gerade unter der Linie liegt, und sich mit seinem Gipfel
>3,642 Fuß über die Meeresfläche erhebt. Er ist also we-
nigstens Zstmal so hoch als der höchste Kirchthurm. Unter
den Gebirgen in Sumatra befinden sich auch Fcuerberge,
deren Ausbrüche oft mit schrecklichen Erdbeben begleitet sind.
Durch die hohen, waldigen Gebirgsketten entsteht auf die-
ser Insel entgegengesetzte Witterung auf beiden Seiten;
denn wenn es auf der einen Küste regnet, ist es auf der
andern trockenes Wetter, eben so wie in Vorder-Indien
und auf der Insel Ceylon. Wo viele Gebirge sind, da fehlt
es auch nicht an Quellen und Flüssen; und wirklich hat Su-
matra keinen Mangel daran. Es liefert das Land Pfeffer,
Ingber, trefflichen Kampfer, Indigo, Ananas, Pisang,
Pockeranzen, Citronen, Limonen, Sago, auch Wachs, El-
fenbein, Gold, goldhäriges Kupfer und Eisen. Auf Su-
matra fehlt es auch nicht an Elephanten, Rhinoceros, Ti-
gern, Büffeln und Pferden. Die Büffel allein braucht man
zur Feldarbeit) das Pferdefleisch aber wird gegessen. Unter
die Naturgaben ist ferner in diesem Lande die große Kihma-
muschel zu rechnen, die drei bis vier Fuß im Durchschnitt
hat, und aus deren Schalen sehr schöne Arbeiten wie aus'
Elfenbein gemacht werden.
Die Bewohner von Sumatra sind theils Eingeborne,
theils Fremdlinge. Die Eingeborncn, die größtentheils das
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Personennamen: Ingber
Extrahierte Ortsnamen: Sumatra Sumatra Vorder-Indien Ceylon Sumatra
Abyjst liier,. 4g3
Kaffee, Zucker, Sennesblätter, Taback, Baumwolle, Flachs
Auch hat es viele Kameele, Pferde, Rindvieh, Schafe, Zie-
gen, dann Elephanten, Rhinozerosse, Zebras. Unter die
Raubthiere gehören Löwen, Tigerlatzen, Hyänen, Krokodile,
und unter das andere Wild Eber, Gemsen, Gazellen, Affen,
Strauße. Es fehlt auch nicht an Honig, Seide, Gold,
Silber, Eisen.
Die Abyssinier sind von schwarzbrauuer Farbe. Unter
ihnen leben auch Türken, Araber, Mauren und Juden.' Die
Landesreligion ist die christliche, mit vielen jüdischen Ge-
bräuchen und mit Sabbathfeier, vermischt. — Die Abys-
sinier treiben Ackerbau und Viehzucht; sie verstehen auch
einige Handwerke, verfertigen schönes Pergament und weben
grobe, Vaumwollenzeuge. Von Künsten und Wissenschaften
verstehen sie nichts, als Lesen und Schreiben.
Der König von Abyssinien heißt Negos und herrscht
unumschränkt über sein Volk.
Gondar, die Hauptstadt von Abyssinien, ist eine große
Handelsstadt mit 50,000 Einwohnern.
In den Gebirgen von Abyssinien ist auch ein Juden-
staat, mit einem jüdischen Könige, unter abyssinischer Ober-.
Herrschaft, von ungefähr 10,000 Seelen.
Nordwestwarts von Abyssinien leben die Shangal-
las, eine Neger-Nation, theils in Höhlen, theils unter
Bäumen.
7. Die Küsten Habesch, Adel und A/an.
Oestlich von Nubien und Abyssinien. liegt, am arabischen
Meerbusen die Küste Habesch. Sie steht unter türkischer
Hoheit und wird von einem armseligen Volke bewohnt, das
"leistens in Höhlen von der Viehzucht und Fischerei lebt,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Süd > afticam'fche Inseln. Sol
Die Admiranten und Seschellen, nördlich von
Madagascar werden' nicht bewohnt. Sie haben schöne Ko-
kos und andere Bäume, auch viele Fische. Auf den Se-
schellen sind von den Franzosen Musealen - und andere Ge§
würzbäume angepflanzt worden.
Die mascarenischen Inseln liegen östlich von
Madagaskar. Sie bestehen aus der Insel Frankreich
(fcie de France), und aus der Insel Bourbon. Beide
sind französische Besitzungen, ergiebig an Kaffee, Zucker,
Baumwolle, Indigo, Taback; seit einiger Zeit bringen sie
auch Muscatennüsse, Gewürznelken und Brodfrüchte.
Auf der Westseite von Africa liegen einsam im großen
Weltmeer noch zwei andere Inseln, wovon die eine sehr
berühmt geworden ist, nämlich:
Sanct Helena, der Verbannungsort des ehemaligen
Staatenverwüsters Buonaparte. Diese Insel ist nicht
groß, hat aber sehr hohe Berge, und zwischen denselben im-
mergrüne Thäler mit Baumgärten voll Orangen - Feigen-
Kaffee - und Granatbäumen. Im ganze» leben keine 4^00
Menschen auf der Insel. Der vornehmste Ort ist das Fort
St. James. Der Platz, welcher Buonaparte zu seinem
Aufenthalt angewiesen ist, heißt Longwood. Hier steht
sein Wohnhaus, zu dem alle Zugänge sorgfältig bewacht
werden. Von St. James führt ein einziger enger Fußsteig
Zu diesem Hause, das auf einer hohen, ebenen Fläche liegt,
die anderthalb Stunden im Umfang hat.
St. Ascension, oder die Himmelfahrtsinsel, liegt
Nordwestlich von St. Helena. Sie war öde wnd unbe-
wohnt, nun aber haben sich einige Familien aus St. Helena
hier niedergelassen. Es werden an den Küsten sehr große
Schildkröten gefangen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Helena Helena Helena
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Frankreich Staatenverwüsters_Buonaparte
291
2., Das Herzogthum Salzburg mit der Hauptstadt gleiches Namens
in unvergleichlich schöner Lage. Hallcin, großes Salzmerk. Gastein,
warmes Wildbad.
3., Das gebirgige, eisenreiche Herzogthum Steiermark mit der Haupt-
und Universitätsstadt Grätz. Die kräftig gebauten, gesangliebenden Steie-
rer befahren ihre Eisengruben, treiben Viehzucht und bauen Korn, selbst
Wein.
4., Herzogthum Aärnthkn, worin das Dorf Bleiberg jährlich 40000
Ctr. Blei aus dem Bleiberg liefert und die Hauptstadt Klagenfurt die
bedeutendste Bleiweißfabrik in Oesterreich hat.
5., Herzogthum Krallt mit den Städten Laibach, Idria (Queck-
silber) und schauerlichen Tropfsteinhöhlen bei Adelsberg.
6., Das Gebiet der wichtigen, malerisch gelegenen Seehandels- und Fa-
brikstadt Trieft, welche einen Kriegs- und Freihafen hat.
7., Die Grafschaft Tirol mit Vorarlberg hat Schweizernatur. Hier
wie dort Eisberge mit Gletscher» (Fkrnen genannt) und Schneelawinen
dazwischen die herrlichsten Thäler mit grünen Matten, am Saum der
Berge hohe Waldung mit vielem Wilde, im Süden auch Seiden- und
Weinbau, Citronen. Die Tiroler sind ein wackeres Bergvolk, gute Säu-
ger und Scharfschützen, ihrem Fürsten biö in den Tod getreu. Vieh-
zucht, Handel, Bergbau und Gciusenjagd nähren sie. Tausende ziehen
jährlich durch Europa und bieten ihre Teppiche, Wetzsteine, seine Holz-
und Lederwaren und Kanarienvögel feil. Innsbruck ist schön, liegt
zwischen 7 bis 8000" hohen Gebirgen, die im Mai noch mit Schnee be-
deckt sind, hat eine llniv. und starken Handel. Bregenz an» Bodensce
hat einen Hafen, Leuchtturm und lebhaften Handel.
8., Das Königreich Böhmen gleicht dem Boden eines großen Land-
sees, dessen Wasser an der sächsischen Grenze den Gebirgsdamm durch-
brachen. Es ist die kornreichste Provinz Deutschlands. Außerdem hat
Böhmen Neberssusi an Flachö, Obst, Wald, Fischen, einen unerschöpflichen
Reichthnm an Mineralien ^ baut den besten Hopfen, bei Melnik auch
Wein, bereitet treffliche Leinwand, das reinste dem englischen »ah kom-
mende Glas und ein köstliches Bier. Prag, seit 1348 Univ., viele
Kirchen und Fabriken, Handel. Karlsbad, berühmter Badeort, liegt
zwischen steilen, felsigen Waldbergen, die durch viele künstl. Anlagen zu-
gänglich gemacht sind. Zu Eg er wurde 1634 Wallenstein ermordet.
In der Bergstadt Joachimsthal wurden 1517 die ersten Thaler ge-
schlagen.
9., Die Markgrafschaft Mähren, reich an Mineralquellen, Eisen,
Steinkohlen, Flachs, Obst, »nacht treffliches Linnen und Tuch. Brünn,
Festung, Tuch- und Baumwollenfabriken, Hauptsitz deö mährischen Han-
dels. Beim Dorfe Austerlitz siegte Napoleon 1805 in der Dreikaiser-
schlacht. Olmütz, starke Festung, Univ.
10., Oestcrreichisch Schlesien, Gebirgsland, dessen fleißige Bewohner
viel Tuch und Linnen weben. Wasserheilanstalt zu Grafen berg.
Die außerdeutschen Provinzen tverden später beschrieben.
13*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Oestcrreichisch_Schlesien
392
derung erholen und aufs neue mit Wasser versetzen. Heftige Sandstürme
setzen oft die Sandmaffen gleich Meereswogen in Bewegung; die ganze
Luft ist dann so von Staubwolken angefüllt, daß man nicht zwei Schritt
weit sehen kann, daß man das Angesicht verhüllen, vom Kameele steigen
und sich zur Erde bücken muß. Furchtbare Hitze und glühender Durst
quälen dann Menschen und Thiere. Oft verschüttet der Sturm ganze
Züge; der Wanderer sieht Gebeine von Menschen und Thieren im Sande
bleichen, die ihn an das traurige Los erinnern, welches jeden treffen
kann, der durch die Wüste wandert.
In der Wüste selbst leben nur Strauße und Antilope«Her-
den *). Andere Thiere finden sich erst an den grünen Nord- und Süd-
rändern der Wüste. Die Bewohner der Wüste nennen sich Saharazin,
d. i. Kinder der Wüste. Viehzucht und Raub sind ihre Nahrnngsqnel-
lcn; ihre Wohnung ist ein Zelt oder eine Lehmhütte.
189. Die Westküste Afrikas.
An der Westküste Afrikas, nämlich da, wo die südwestliche Ecke deö
Vierecks ist und wo die beiden Flüsse Senegal und Gambia in das
atlantische Meer fließen, liegt Sellefllllllbicn. Es hat ein äußerst heißes,
ungesundes Klima. Der Boden ist nur an den Küsten und Flüssen
fruchtbar, im übrigen voller Sandwüsten. Hauptprodukte sind Reis,
Pfeffer, Gold, Elfenbein und vorzüglich Gummi. Der Handel ist be-
deutend und erstreckt sich leider noch immer auf Sklaven. An den Kü-
sten haben die Europäer einige Besitzungen.
Die Gegend am Meerbusen von Guinea bilden die Landschaften
Ober- und Nieder-Guinea (Gine-a). Ober-Guinea oder der nörd-
liche Theil hat fast unerträgliche Hitze, die jedoch durch die Seeluft und
die Regenzeit einige Kühlung erhält, und wird in 6 Küstendistrikte ein-
getheilt, die größtentheilö ihren Namen von de,» Haupterzengnissen füh-
ren, womit sich der Handel beschäftigt, nämlich: die Küste Sierra
Leo na, an Senegambien stoßend, die Körner- oder Pfefferküste,
die Zahn- oder Elfenbeinküste, die Goldküste, wo sich die meisten
Niederlassungen der Europäer befinden, die Sklavenküste und die
Küste Benin. — Nieder-Guinea, auch die Küste Kongo genannt,
liegt südlich von Ober-Guinea am äthiopischen Meere und reicht bis
zum Eap Negro (d. i. schwarzem Vorgebirge) herab. Goldstaub, El-
fenbein, Farbhölzer und Sklaven sind Handlnngsartikel. Das Land wird
in verschiedene Negerstaaten eingetheilt.
*) Der Strauß, der größte aller Vögel, wohnt l» Afrika. Er ist, wein,
er steht, 8 Fuß hoch und größtenthctls schwarz; nur die Schwung- und Schwanz-
federn sind zum Theil weiß und werden zur Verzierung der Damenhüte benutzt.
Die Eier wiegen 2 bis 3 Pfund und haben einen vortrefflichen Geschmack. Seine
Haut giebt ciii gutes Leder. Er kann schneller laufe», alo das geschwindeste
Pferd, und steckt, wenn er verfolgt wird, seinen Kopf gleichsam zum Schutz in
einen Strauch oder in ein Loch. — Die Antilopen oder Gazellen sind reh-
und hirschähnliche Thiere mit Hörnern wie die Ztegenhörncr. Sie zeichnen sich durch
zierliche Gestalt, flüchtige Bewegung und schöne Auge» aus und leben Herden-
weise beisammen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
223
Durch den Riß nur der Wolken
Erblickt er die Welt,
Ties unter den Wassern
Das grünende Feld. H ch i l l e r.
5. Fr an kr e i ch *). — P ari s.
Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter
und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen
Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr-
liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht-
bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß
Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles,
wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge-
müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das
Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei-
gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle;
besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt-
lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube
spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in
der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält
es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb
wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den
Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur
Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau
und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß-
ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn
die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die
schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen
Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden
größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig-
keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten
vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die
Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und
kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f.
Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen
nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln
eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's.
Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei
uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl.
200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke
*) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rheins Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Frankreich Kaufläden_Calcutta's Frankreich Deutschland Nizza
118
5. Die Olive.
Die Olivenbäume sind den Bewohnern des südlichen Europa's, nament-
lich den Italienern und Griechen, eben so viel werth, als uns die Obstbäume.
Da ist keine Hütte, zu der sich nicht die Olive gleichsam als Hausgenosse ge-
sellt hätte; da ist kein Berg, in dessen Mittelgrunde nicht Olivenbäume grün-
ten, während am Fuße die breitblätterige Feige steht. So lang nur noch etwas
Leben in ihren Adern kreis't, bietet sie sich mit Allein, was sie hat, zur Be-
nutzung dar. Mit geringer Pflege zufrieden, segnet sie schon mit ihrer kirsch-
artigen Frucht, noch wenn dieselbe unreif ist, indem sie eingemacht auf die
Tafel gebracht wird. Hat sie die gehörige Reife erlangt, so wird aus ihrem
Fleische das bekannte Oliven- oder Baumöl gepreßt, das fast in allen südlichen
Ländern Europa's stak> der Butter zur Bereitung vieler Speisen gebraucht,
namentlich aber als Salatöl benutzt wird. Doch nicht nur in ihren Früchten
spendet die Olive den mannichfaltigsten Segen; ihr Holz ist auch eine Zierde
der Stuben. Die Möbeln, welche daraus verfertigt sind, sehen wie marmorirt
aus, ja, oft wie mit Landschaften bemalt. Nicht minder ist der Baum ein
Schmuck der Gebirge und ein Licbliirg der Maler. Zwar sagt man, daß er
unserm Weidenbaume ähnlich sehe, der bekanntlich kein schöner Baum ist; aber
sicherlich übertrifft er ihn in dem Wuchs seiner feinen und zierlich verschlunge-
nen Zweige, in dem silberfarbenen, leichten Blatte seiner Krone, in den lieb-
lichen Gruppen, die er an den Bergabhängen Italiens bildet, deren Rücken
sich meistens nackt mit scharfen, bestimmten Linien in die reine, tiefblaue Lust
des Südens erhebt und aus der Ferne blau erscheint. Er soll aus Palästina
nach Europa gekommen sein. Seiner wird zuerst im alten Testamente bei der
Sündsluth gedacht. Die Taube, welche Noah zunr zweiten Male ausstiegcn
ließ, trug, als sie zurückkam, ein frisches Oelblatt in ihrem Schnabel, und
Noah erkannte daran, daß das Gewäffer gefallen sei. Dieses grüne Friedens-
blatt, im Schnabel der treuen Taube gehalten, ward bei den älteren Christen
ein sinniges und liebes Denkmal. Auf ihren Friedhöfen sah man nämlich häu-
fig die Taube mit dem Oelblatte in Stein ausgehauen. Salomon ließ aus
dem Holze der Olive zwei Cherubin!, zehn Ellen hoch, anfertigen und diese in
seinen herrlichen Tempel bringen. In der Stistshütte brannte das allerreinste,
lautere Olivenöl in einer Lampe, und aus Olivenöl wurde das heilige Salböl
zubereitet, mit welchem Samuel sein Horn füllte, als er den David mitten unter
seinen Brüdern zum Könige salbte. Auch der Frankenkönig Chlodwig, der bis
zur Schlacht bei Zülpich ein Heide gewesen, wurde am Weihnachtsfeste des
Jahres 496 von einen! Bischöfe mit solchem Oele gesalbt.
Auch den Griechen war der Oelbaum von großer Bedeutung. Die Göttin
Pallas Athene, so erzählten die Griechen, habe mit eigener Hand die erjle
Olive auf Athens Tempelberg gepflanzt, und von dieser stammten alle Oliven
Griechenlands ab. Als einst Athen durch die Perser eingeäschert wurde, brannte
auch der Olivenbaum, den die Athene gepflanzt, mit an, brannte jedoch nicht
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