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11. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 491

1819 - Nürnberg : Campe
Nigritien. 491 Es ist dieses Land, eben so wie Burnu, ergiebig an Getrei- de, Baumwolle, Hanf, Indigo und Südfrüchten, auch Wachs ünd Honig. An Salz aber ist Mangel. Kasch na ist die Hauptstadt, nicht weit vom Niger. 5. Das Reich T ombuktu oder Tombut unter der Regierung eines maurischen Sultans, ist wenig bekannt. Es liefert für den Handel viel Gold und Goldstaub, Elfen- bein, Gummi und Sklaven. Tombuktu, die Hauptstadt am Niger, ist eine große Stadt mit starkem Handel. Es kommen dahin Karawanen aus den entlegensten Gegenden von Africa. 4. Die Länder der Gallas liegen im östlichen Theile des mittlern Africas, gegen Abyssinien, an dem groß- ßen See Maravi. Die Gallas sind wilde, heidnische Nomaden, die zugleich von Raub und Plünderung leben. Es ist dieses rohe Volk in Stämme getheilt, wovon jeder seinen eigenen Anführer hat. Das sogenannte Reich der fünf Stämme ist der mächtigste Staat unter ihnen. Der Regent heißt Lubo. Die Gallas haben keinen Ackerbau, aber bedeutende Viehwirthschaft. Sie sind meistens Fetisch- verehrer. 5. Nubien. Nubien liegt Egypten gegen Süden. Es hat sehr frucht- bare Gegenden, aber auch große Gebirgs - und Sandwüsten. Es wird von Süden gegen Norden von dem Nil durch- strömt und gewässert. Nubien ist an den Flüssen ergiebig an Getreide, Reis, Wein, Zuckerrohr, Melonen, Sennes- blättern, Flachs, Taback und Gummi. Es liefert auch Eben- und Sandelholz. Unter die nützlichen Thiere gehören Ele- phanten, Kamcele, Rindvieh, Pferde, Schafe,.'.unter

12. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 73

1819 - Nürnberg : Campe
Frankreich. 73 7. Der Kreis Bordeaux, Theil von Gm'enne und Languedoc. Diesen Kreis durchströmt die Garonne, die hier unter Bordeaux den Namen Gironde annimmt. An dem Meere hin erstreckt sich von Bordeaux gegen Bayonne eine große Haide, von der das Departement de« Lande«, seinen Namen hat. Die vornehmste Stadt ist > Bordeaux, die Hauptstadt des Departements de Isoi- ronde. Sie enthält eine Universität und über 90,000 Ein- wohner. In der ganzen Welt ist diese Stadt herühmt, durch ihren Handel und Reichthum. Die Garonne, welche sie durchströmt, macht einen ungeheuern Hasen für dreizehn bis vierzehnhundcrt Schiffe von allen Nationen, die sonst in langen Reihen neben einander lagen. Die Stadt theilt sich in die alte und neue. Erstere ist voll enger und krum- mer Gäßchen, letztere voll neuer und prächtiger Gebäude, mit Balcons, auf welchen man beständig die schönsten Frauen mit ihren Kinderchen sieht, die um sie her spielen. Die Kaufleute in Bordeaux sind reich und leben auf dem prächtig- sten Fuß. Sie handeln mit Zucker, Kaffe, Kacao, den sie aus America kommen lassen, auch mit Wein, Branntwein und einer ungeheuren Menge guter Pflaumen aus dem Lande, denn in diesen Gegenden sieht man ganze Wälder von Pflau-, menbäumen. 8. Der Kreis Toulouse ober Ober-Langueboc, Na, varra, Bearn, Roussillon. Dieser Kreis liegt hier ganz unten an der spanischen Grenze. Er enthält sieben Departements, und.ihr möget selbst auf der Charte nachsehen, wie sie heißen.

13. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 404

1819 - Nürnberg : Campe
Lo4 Süd-Asien. e. Die Portugiesen. Den Portugiesen gehört auf der Westseite die ansehn- liche Stadt Goa, auf einer Insel, südlich von Bombay, mit einem vortrefflichen Hafen und zwei Kastellen, der Sitz des Statt- halters. Diu, auf der kleinen Insel dieses Namens, an der Süd- küste von Guzerate. ck. D i c Dänen. Die vornehmste Besitzung der Dänen ist die Stadt: Tranquebar, auf der Ostküste, südlich von Pondicheri, mit 15,000 Einwohnern. Die Stadt hat einen guten Ha- fen, guten Handel, Baumwollenmanufacturen und Seesalz- siedereien. Ii. H i n t e r - I n d i e n. Wir schiffen nun über den bengalischen Meerbusen hin- über nach Hinter - Indien, dem Vaterlande der größten Elephanten, der grimmigsten Tiger und der schlimmsten Des- poten. Es wird dieses Land durchströmt von drei großen Flüs- sen, dem Menam, ,dem Menam-Kom und dem Luk- nan. In Norden sind große Gebirge, von welchen sich eine doppelte Kette südlich durch die ganze Halbinsel zieht. Auf beiden Seiten dieser Gebirge liegen die fruchtbarsten Gesilde, aber auch manche wüste, sandige oder morastige Gegenden. Das Land bringt Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Indigo; auch liefert es schöne Seide, das feinste silberähn- liche Zinn und die kostbarsten Rubinen. Es könnte dieses \

14. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 414

1819 - Nürnberg : Campe
4i4 Süb-Asien. Suma ix a. Die Insel Sumatra liegt der Halbinsel Malacca gegen Südwesten, und wird nur durch eine Meerenge davon ge- trennt. Es ist diese Insel größer als Großbritannien, aber nicht sonderlich fruchtbar, weil sie von hohen Bergketten durchschnitten wird, die ihre Aefte sehr weit ausbreiten. Der ansehnlichste unter diesen Bergen ist der Ophir, der gerade unter der Linie liegt, und sich mit seinem Gipfel >3,642 Fuß über die Meeresfläche erhebt. Er ist also we- nigstens Zstmal so hoch als der höchste Kirchthurm. Unter den Gebirgen in Sumatra befinden sich auch Fcuerberge, deren Ausbrüche oft mit schrecklichen Erdbeben begleitet sind. Durch die hohen, waldigen Gebirgsketten entsteht auf die- ser Insel entgegengesetzte Witterung auf beiden Seiten; denn wenn es auf der einen Küste regnet, ist es auf der andern trockenes Wetter, eben so wie in Vorder-Indien und auf der Insel Ceylon. Wo viele Gebirge sind, da fehlt es auch nicht an Quellen und Flüssen; und wirklich hat Su- matra keinen Mangel daran. Es liefert das Land Pfeffer, Ingber, trefflichen Kampfer, Indigo, Ananas, Pisang, Pockeranzen, Citronen, Limonen, Sago, auch Wachs, El- fenbein, Gold, goldhäriges Kupfer und Eisen. Auf Su- matra fehlt es auch nicht an Elephanten, Rhinoceros, Ti- gern, Büffeln und Pferden. Die Büffel allein braucht man zur Feldarbeit) das Pferdefleisch aber wird gegessen. Unter die Naturgaben ist ferner in diesem Lande die große Kihma- muschel zu rechnen, die drei bis vier Fuß im Durchschnitt hat, und aus deren Schalen sehr schöne Arbeiten wie aus' Elfenbein gemacht werden. Die Bewohner von Sumatra sind theils Eingeborne, theils Fremdlinge. Die Eingeborncn, die größtentheils das

15. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 493

1819 - Nürnberg : Campe
Abyjst liier,. 4g3 Kaffee, Zucker, Sennesblätter, Taback, Baumwolle, Flachs Auch hat es viele Kameele, Pferde, Rindvieh, Schafe, Zie- gen, dann Elephanten, Rhinozerosse, Zebras. Unter die Raubthiere gehören Löwen, Tigerlatzen, Hyänen, Krokodile, und unter das andere Wild Eber, Gemsen, Gazellen, Affen, Strauße. Es fehlt auch nicht an Honig, Seide, Gold, Silber, Eisen. Die Abyssinier sind von schwarzbrauuer Farbe. Unter ihnen leben auch Türken, Araber, Mauren und Juden.' Die Landesreligion ist die christliche, mit vielen jüdischen Ge- bräuchen und mit Sabbathfeier, vermischt. — Die Abys- sinier treiben Ackerbau und Viehzucht; sie verstehen auch einige Handwerke, verfertigen schönes Pergament und weben grobe, Vaumwollenzeuge. Von Künsten und Wissenschaften verstehen sie nichts, als Lesen und Schreiben. Der König von Abyssinien heißt Negos und herrscht unumschränkt über sein Volk. Gondar, die Hauptstadt von Abyssinien, ist eine große Handelsstadt mit 50,000 Einwohnern. In den Gebirgen von Abyssinien ist auch ein Juden- staat, mit einem jüdischen Könige, unter abyssinischer Ober-. Herrschaft, von ungefähr 10,000 Seelen. Nordwestwarts von Abyssinien leben die Shangal- las, eine Neger-Nation, theils in Höhlen, theils unter Bäumen. 7. Die Küsten Habesch, Adel und A/an. Oestlich von Nubien und Abyssinien. liegt, am arabischen Meerbusen die Küste Habesch. Sie steht unter türkischer Hoheit und wird von einem armseligen Volke bewohnt, das "leistens in Höhlen von der Viehzucht und Fischerei lebt,

16. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 501

1819 - Nürnberg : Campe
Süd > afticam'fche Inseln. Sol Die Admiranten und Seschellen, nördlich von Madagascar werden' nicht bewohnt. Sie haben schöne Ko- kos und andere Bäume, auch viele Fische. Auf den Se- schellen sind von den Franzosen Musealen - und andere Ge§ würzbäume angepflanzt worden. Die mascarenischen Inseln liegen östlich von Madagaskar. Sie bestehen aus der Insel Frankreich (fcie de France), und aus der Insel Bourbon. Beide sind französische Besitzungen, ergiebig an Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo, Taback; seit einiger Zeit bringen sie auch Muscatennüsse, Gewürznelken und Brodfrüchte. Auf der Westseite von Africa liegen einsam im großen Weltmeer noch zwei andere Inseln, wovon die eine sehr berühmt geworden ist, nämlich: Sanct Helena, der Verbannungsort des ehemaligen Staatenverwüsters Buonaparte. Diese Insel ist nicht groß, hat aber sehr hohe Berge, und zwischen denselben im- mergrüne Thäler mit Baumgärten voll Orangen - Feigen- Kaffee - und Granatbäumen. Im ganze» leben keine 4^00 Menschen auf der Insel. Der vornehmste Ort ist das Fort St. James. Der Platz, welcher Buonaparte zu seinem Aufenthalt angewiesen ist, heißt Longwood. Hier steht sein Wohnhaus, zu dem alle Zugänge sorgfältig bewacht werden. Von St. James führt ein einziger enger Fußsteig Zu diesem Hause, das auf einer hohen, ebenen Fläche liegt, die anderthalb Stunden im Umfang hat. St. Ascension, oder die Himmelfahrtsinsel, liegt Nordwestlich von St. Helena. Sie war öde wnd unbe- wohnt, nun aber haben sich einige Familien aus St. Helena hier niedergelassen. Es werden an den Küsten sehr große Schildkröten gefangen.

17. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 291

1865 - Göttingen : Deuerlich
291 2., Das Herzogthum Salzburg mit der Hauptstadt gleiches Namens in unvergleichlich schöner Lage. Hallcin, großes Salzmerk. Gastein, warmes Wildbad. 3., Das gebirgige, eisenreiche Herzogthum Steiermark mit der Haupt- und Universitätsstadt Grätz. Die kräftig gebauten, gesangliebenden Steie- rer befahren ihre Eisengruben, treiben Viehzucht und bauen Korn, selbst Wein. 4., Herzogthum Aärnthkn, worin das Dorf Bleiberg jährlich 40000 Ctr. Blei aus dem Bleiberg liefert und die Hauptstadt Klagenfurt die bedeutendste Bleiweißfabrik in Oesterreich hat. 5., Herzogthum Krallt mit den Städten Laibach, Idria (Queck- silber) und schauerlichen Tropfsteinhöhlen bei Adelsberg. 6., Das Gebiet der wichtigen, malerisch gelegenen Seehandels- und Fa- brikstadt Trieft, welche einen Kriegs- und Freihafen hat. 7., Die Grafschaft Tirol mit Vorarlberg hat Schweizernatur. Hier wie dort Eisberge mit Gletscher» (Fkrnen genannt) und Schneelawinen dazwischen die herrlichsten Thäler mit grünen Matten, am Saum der Berge hohe Waldung mit vielem Wilde, im Süden auch Seiden- und Weinbau, Citronen. Die Tiroler sind ein wackeres Bergvolk, gute Säu- ger und Scharfschützen, ihrem Fürsten biö in den Tod getreu. Vieh- zucht, Handel, Bergbau und Gciusenjagd nähren sie. Tausende ziehen jährlich durch Europa und bieten ihre Teppiche, Wetzsteine, seine Holz- und Lederwaren und Kanarienvögel feil. Innsbruck ist schön, liegt zwischen 7 bis 8000" hohen Gebirgen, die im Mai noch mit Schnee be- deckt sind, hat eine llniv. und starken Handel. Bregenz an» Bodensce hat einen Hafen, Leuchtturm und lebhaften Handel. 8., Das Königreich Böhmen gleicht dem Boden eines großen Land- sees, dessen Wasser an der sächsischen Grenze den Gebirgsdamm durch- brachen. Es ist die kornreichste Provinz Deutschlands. Außerdem hat Böhmen Neberssusi an Flachö, Obst, Wald, Fischen, einen unerschöpflichen Reichthnm an Mineralien ^ baut den besten Hopfen, bei Melnik auch Wein, bereitet treffliche Leinwand, das reinste dem englischen »ah kom- mende Glas und ein köstliches Bier. Prag, seit 1348 Univ., viele Kirchen und Fabriken, Handel. Karlsbad, berühmter Badeort, liegt zwischen steilen, felsigen Waldbergen, die durch viele künstl. Anlagen zu- gänglich gemacht sind. Zu Eg er wurde 1634 Wallenstein ermordet. In der Bergstadt Joachimsthal wurden 1517 die ersten Thaler ge- schlagen. 9., Die Markgrafschaft Mähren, reich an Mineralquellen, Eisen, Steinkohlen, Flachs, Obst, »nacht treffliches Linnen und Tuch. Brünn, Festung, Tuch- und Baumwollenfabriken, Hauptsitz deö mährischen Han- dels. Beim Dorfe Austerlitz siegte Napoleon 1805 in der Dreikaiser- schlacht. Olmütz, starke Festung, Univ. 10., Oestcrreichisch Schlesien, Gebirgsland, dessen fleißige Bewohner viel Tuch und Linnen weben. Wasserheilanstalt zu Grafen berg. Die außerdeutschen Provinzen tverden später beschrieben. 13*

18. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 392

1865 - Göttingen : Deuerlich
392 derung erholen und aufs neue mit Wasser versetzen. Heftige Sandstürme setzen oft die Sandmaffen gleich Meereswogen in Bewegung; die ganze Luft ist dann so von Staubwolken angefüllt, daß man nicht zwei Schritt weit sehen kann, daß man das Angesicht verhüllen, vom Kameele steigen und sich zur Erde bücken muß. Furchtbare Hitze und glühender Durst quälen dann Menschen und Thiere. Oft verschüttet der Sturm ganze Züge; der Wanderer sieht Gebeine von Menschen und Thieren im Sande bleichen, die ihn an das traurige Los erinnern, welches jeden treffen kann, der durch die Wüste wandert. In der Wüste selbst leben nur Strauße und Antilope«Her- den *). Andere Thiere finden sich erst an den grünen Nord- und Süd- rändern der Wüste. Die Bewohner der Wüste nennen sich Saharazin, d. i. Kinder der Wüste. Viehzucht und Raub sind ihre Nahrnngsqnel- lcn; ihre Wohnung ist ein Zelt oder eine Lehmhütte. 189. Die Westküste Afrikas. An der Westküste Afrikas, nämlich da, wo die südwestliche Ecke deö Vierecks ist und wo die beiden Flüsse Senegal und Gambia in das atlantische Meer fließen, liegt Sellefllllllbicn. Es hat ein äußerst heißes, ungesundes Klima. Der Boden ist nur an den Küsten und Flüssen fruchtbar, im übrigen voller Sandwüsten. Hauptprodukte sind Reis, Pfeffer, Gold, Elfenbein und vorzüglich Gummi. Der Handel ist be- deutend und erstreckt sich leider noch immer auf Sklaven. An den Kü- sten haben die Europäer einige Besitzungen. Die Gegend am Meerbusen von Guinea bilden die Landschaften Ober- und Nieder-Guinea (Gine-a). Ober-Guinea oder der nörd- liche Theil hat fast unerträgliche Hitze, die jedoch durch die Seeluft und die Regenzeit einige Kühlung erhält, und wird in 6 Küstendistrikte ein- getheilt, die größtentheilö ihren Namen von de,» Haupterzengnissen füh- ren, womit sich der Handel beschäftigt, nämlich: die Küste Sierra Leo na, an Senegambien stoßend, die Körner- oder Pfefferküste, die Zahn- oder Elfenbeinküste, die Goldküste, wo sich die meisten Niederlassungen der Europäer befinden, die Sklavenküste und die Küste Benin. — Nieder-Guinea, auch die Küste Kongo genannt, liegt südlich von Ober-Guinea am äthiopischen Meere und reicht bis zum Eap Negro (d. i. schwarzem Vorgebirge) herab. Goldstaub, El- fenbein, Farbhölzer und Sklaven sind Handlnngsartikel. Das Land wird in verschiedene Negerstaaten eingetheilt. *) Der Strauß, der größte aller Vögel, wohnt l» Afrika. Er ist, wein, er steht, 8 Fuß hoch und größtenthctls schwarz; nur die Schwung- und Schwanz- federn sind zum Theil weiß und werden zur Verzierung der Damenhüte benutzt. Die Eier wiegen 2 bis 3 Pfund und haben einen vortrefflichen Geschmack. Seine Haut giebt ciii gutes Leder. Er kann schneller laufe», alo das geschwindeste Pferd, und steckt, wenn er verfolgt wird, seinen Kopf gleichsam zum Schutz in einen Strauch oder in ein Loch. — Die Antilopen oder Gazellen sind reh- und hirschähnliche Thiere mit Hörnern wie die Ztegenhörncr. Sie zeichnen sich durch zierliche Gestalt, flüchtige Bewegung und schöne Auge» aus und leben Herden- weise beisammen.

19. Theil 2 - S. 223

1864 - Mainz : Kirchheim
223 Durch den Riß nur der Wolken Erblickt er die Welt, Ties unter den Wassern Das grünende Feld. H ch i l l e r. 5. Fr an kr e i ch *). — P ari s. Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr- liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht- bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles, wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge- müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei- gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle; besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt- lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß- ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig- keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f. Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's. Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl. 200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke *) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.

20. Theil 2 - S. 118

1864 - Mainz : Kirchheim
118 5. Die Olive. Die Olivenbäume sind den Bewohnern des südlichen Europa's, nament- lich den Italienern und Griechen, eben so viel werth, als uns die Obstbäume. Da ist keine Hütte, zu der sich nicht die Olive gleichsam als Hausgenosse ge- sellt hätte; da ist kein Berg, in dessen Mittelgrunde nicht Olivenbäume grün- ten, während am Fuße die breitblätterige Feige steht. So lang nur noch etwas Leben in ihren Adern kreis't, bietet sie sich mit Allein, was sie hat, zur Be- nutzung dar. Mit geringer Pflege zufrieden, segnet sie schon mit ihrer kirsch- artigen Frucht, noch wenn dieselbe unreif ist, indem sie eingemacht auf die Tafel gebracht wird. Hat sie die gehörige Reife erlangt, so wird aus ihrem Fleische das bekannte Oliven- oder Baumöl gepreßt, das fast in allen südlichen Ländern Europa's stak> der Butter zur Bereitung vieler Speisen gebraucht, namentlich aber als Salatöl benutzt wird. Doch nicht nur in ihren Früchten spendet die Olive den mannichfaltigsten Segen; ihr Holz ist auch eine Zierde der Stuben. Die Möbeln, welche daraus verfertigt sind, sehen wie marmorirt aus, ja, oft wie mit Landschaften bemalt. Nicht minder ist der Baum ein Schmuck der Gebirge und ein Licbliirg der Maler. Zwar sagt man, daß er unserm Weidenbaume ähnlich sehe, der bekanntlich kein schöner Baum ist; aber sicherlich übertrifft er ihn in dem Wuchs seiner feinen und zierlich verschlunge- nen Zweige, in dem silberfarbenen, leichten Blatte seiner Krone, in den lieb- lichen Gruppen, die er an den Bergabhängen Italiens bildet, deren Rücken sich meistens nackt mit scharfen, bestimmten Linien in die reine, tiefblaue Lust des Südens erhebt und aus der Ferne blau erscheint. Er soll aus Palästina nach Europa gekommen sein. Seiner wird zuerst im alten Testamente bei der Sündsluth gedacht. Die Taube, welche Noah zunr zweiten Male ausstiegcn ließ, trug, als sie zurückkam, ein frisches Oelblatt in ihrem Schnabel, und Noah erkannte daran, daß das Gewäffer gefallen sei. Dieses grüne Friedens- blatt, im Schnabel der treuen Taube gehalten, ward bei den älteren Christen ein sinniges und liebes Denkmal. Auf ihren Friedhöfen sah man nämlich häu- fig die Taube mit dem Oelblatte in Stein ausgehauen. Salomon ließ aus dem Holze der Olive zwei Cherubin!, zehn Ellen hoch, anfertigen und diese in seinen herrlichen Tempel bringen. In der Stistshütte brannte das allerreinste, lautere Olivenöl in einer Lampe, und aus Olivenöl wurde das heilige Salböl zubereitet, mit welchem Samuel sein Horn füllte, als er den David mitten unter seinen Brüdern zum Könige salbte. Auch der Frankenkönig Chlodwig, der bis zur Schlacht bei Zülpich ein Heide gewesen, wurde am Weihnachtsfeste des Jahres 496 von einen! Bischöfe mit solchem Oele gesalbt. Auch den Griechen war der Oelbaum von großer Bedeutung. Die Göttin Pallas Athene, so erzählten die Griechen, habe mit eigener Hand die erjle Olive auf Athens Tempelberg gepflanzt, und von dieser stammten alle Oliven Griechenlands ab. Als einst Athen durch die Perser eingeäschert wurde, brannte auch der Olivenbaum, den die Athene gepflanzt, mit an, brannte jedoch nicht
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