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1. Erdkunde - S. 42

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 42 — gebirge so reich ist wie die Alpen. Saumpfade (Gemmi), Kunst- straßen (Stilfser Joch, 2760 m) und Eisenbahnen (über den Semmering seit 1853, Brennerbahn seit 1867), wahre Wunder- werke der Baukunst, verbinden die westlich und nördlich des Gebirges gelegenen Länder mit Italien. Dem Bedürfnis des beschleunigten, auch im Winter gesicherten Verkehrs dienen die Tunnel-Eisen- bahnen: der Mont Cenis-Tunnel seit 1870, 13 km lang, der Gotthard-Tunnel seit 1882, 15 km, der Arlberg-Tunnel seit 1884, über 10 km, und der im Vau befindliche Simplon-Tuunel. c) Mehr als jedes andere Gebirge bieten die Alpen eine große M a n n i g f a l t i g k e i t der e r h a b e n st e n N a t u r s ch ö n h e i t e n und sind deshalb auch alljährlich das Reiseziel vieler Tausende. Die entzückende Fernsicht, die sich dem Wanderer von den luftigen Höhen eröffnet, die lieblichen Seenspiegel in der Frische, Klarheit und wunder- vollen Farbe ihres Wassers, die schäumenden Wildbäche und tosenden Wasserfälle, die lichtgrünen Matten über den dunklen Wäldern, die zer- rissenen Felswände und jäh emporragenden Zackenkämme, die glitzern- den Schneefelder und großartigen Gletscher — das alles ergreift den Fremden und zieht ihn immer wieder zurück in diesen Tempel der Natur. Vi. Ihrer Längenausdehnung uach werden die Alpen in die West-, Schweizer- und Ostalpen eingeteilt. A. Die Westalpen. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalk und verlaufen im Zickzack in nördlicher Richtung vom Mittelmeere bis zum Paß des Großen St. Bernhard. Der Hauptzug füllt uach Italien steil ab, während sich nach Westen niedrige Seiten- zweige bis an die Rhone hin verbreiten. Man unterscheidet drei Gruppen dieses Hochgebirges: 1. Die Meer- oder Seealpen vom Apennin in einem nach Nordosten offenen Bogen bis zum Thal der Stura. 2. Die Co ttifchen Alpen über den Monte Biso (3800 m), wo der Po entspringt, bis zum Thal der Dora Riparia, in das der Mont Cenis-Tuunel (Lyon—turin) mündet. Westwärts erstreckt sich weit nach Frankreich hinein die ausgedehnte, wilde Berggrnppe des Mont Pelvonx.

2. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

3. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

4. Erdkunde - S. 266

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 266 — so schmutziges Aussehen erhält) und zeigt überall klares, blaukes Eis, wie kaum ein anderer Gletscher. Über die Stufen der gewal- tigen sieben Reichen bachfälle hinunter gelangen wir aus den höhern Alpenthälern in das tiefe Hauptthal der Aare, welche aus dem obern Haslithal hervorströmt, nachdem sie in Verbindung mit dem Ärlenbach den imposanten Handeckfall gebildet hat. Beide Bergströme brausen hier von verschiedenen Seiten her einer tief aus- gewascheuen Schlucht zu und mischen in dieser aufstäubend ihre donnernden Fluteu. Weiter aufwärts bildet das Hospiz auf dem Gri mselpa ß einen beliebten Ausgangspunkt für kühne Alpenfreunde, welche die Juugfrau, die Schreckhörner, das Wetterhorn und selbst das gewaltige Finsteraarhorn besteigen. Die meisten Reisenden aber folgen der schönen Fahrstraße bis an den Rhonegletscher, der nicht nur zu deu nichtigsten, sondern auch zu deu interessantesten Gletschern der Schweiz gehört, sowohl wegen seines Reichtums au blauen Spalten als wegen des Ursprungs der Rhone. So ist in dem Berner Oberlande eine seltene und außerordent- liche Mannigfaltigkeit der großartigsten und reizendsten Naturscenen auf kleinem Räume angehäuft, und alle diese Schönheiten kann man in wenigen Tagen kennen lernen, die dann sicher zu den genuß- reichsten des Lebens zu zählen sind. (Nach Berlepsch.) Wer einmal den schönen Halbkreis von Antibes bis Monaco (vgl. Bild 35, S. 113) vom Meere aus mit aufmerksamen Blicken überschaut hat, wird sich kaum denken können, daß die Natur etwas Großartigeres und zugleich Reizenderes hervorzubringen im stände sei als die weite Meeresbucht, welche Nizza umschließt. Die Stadt Nizza (französisch Nice) liegt am Fuße des Mout Alban, an Bergen, die mit Landhäusern zwischen Orangen- und Citronenhainen bedeckt sind. Mitten in die Stadt schiebt sich ein mit Gärten und Anlagen bepflanzter Felsenvorsprung; östlich des- selben ist der kleine, aber sichere, in Fels gehauene Hafen, von welchem aus Nizza einen schwunghaften Handel mit Früchten, Essenzen und

5. Erdkunde - S. 304

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 304 Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des heimatlichen Dichters ab: „Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten, Hohe Bilder, himmlische Gestalten!" (Nach F. W. Hackländer u. a.) Die Überschwemmungen des Wits. Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils" genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien, herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be- völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen

6. Erdkunde - S. 307

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 307 — Vergegenwärtigt man sich die Bedeutung des Nils für Ägypten, dem außer dem Strome weder Brunnen noch Bach noch Regen die feuchte Labung spenden, so begreift man wohl die seit ältester Zeit fortgeerbte Verehrung des Flusses. Im Altertum wurde ihm von den Ägyptern ein tiefsinniger Kultus der Dankbarkeit gewidmet, und heutzutage blickt der Fellah mit freudigem Stolz auf den Strom, den er „Vater des Segens" nennt. (Nach H. Masius.) Die Karawanen der Sahara. Die meisten Wüstenvölker stehen sich feindlich gegenüber; daher kann der Reisende, welchen Wissensdurst oder Gewinnsucht durch die Wüste treibt, nicht eigener Krast vertrauen, sondern ist gezwungen, einer Gesellschaft sich anzuschließen. Jede bedeutendere Grenzstadt der Wüste hat ihre „Karawanserei", die Herberge, Warenniederlage und den Sammelplatz für die ankommenden und abgehenden Kara- wanen (vgl. Bild 71, S. 199). Die Vorsteher der Maultier- und Kameltreiber setzen hier den Abgang der Züge nach Bedürfnis fest. Ist der Tag des Aufbruches gekommen, so stellen sich die erfahrensten Kameltreiber, welche schon oft die Reise gemacht haben und jede Oase, jeden Brunnen genau kennen, an die Spitze. Unter dem Geleite von Arabern oder von Mauren oder auch von Beduinen (vgl. Bild'62, S. 185), durch deren Land die Karawane geht, betreten die Reisen- den wohlgemut die Wüste. Die Karawanen ziehen von Süd nach Nord, von West nach Ost stets dieselben, durch die Natur vorgeschriebenen Bahnen; denn im Sandmeere bilden die Oasen die unveränderlichen Hafenplätze, denen der Reisende auf dem Kamel, „dem Schiff der Wüste", ent- gegensteuert. Eine Quelle bildet uach ihrer Mächtigkeit und Lausläuge eine größere oder kleinere Oase. Trefflich gedeiht hier die Dattel- Palme, welche den Regen scheut, aber den Fuß stets in Nässe baden will. Die Länge einer Tagereise richtet sich nach den Lagerplätzen. Gewöhnlich beträgt sie 30—40 km, dehnt sich aber in wasserarmen oder durch Räuber unsicher gemachten Gegenden auch auf 60 km aus. Zuweilen wird bei großer Hitze am Tage gerastet und in der

7. Erdkunde - S. 312

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 312 — man die Wigwams der Indianer (vgl. Bild 78, S. 212), die immer mehr abnehmen. Die wenigen Ortschaften verdanken ihre Entstehung der Bahn. Allmählich steigt nun die Prärie an; wir nähern uns dem Felsengebirge. An der Ostseite desselben zieht die Bahn bis zum Evans(ewens)paß empor; bei Sherman erreicht sie in 2512 m See- höhe ihren höchsten Punkt. Hölzerne Dächer bieten hier Schutz vor den Bedrohungen der Natur; über die wilde Schlucht des Dale-Creek (delkrlk) führt eine 38 m hohe Brücke, aus mächtigen Hölzern erbaut (Bild 103). Nun fahren wir 600 km weit durch eine schreckliche Wüste, die uns keinen grünen Fleck zeigt und kaum einen Tropfen trinkbares Wasser spendet. Ein banges Gefühl beschleicht uns. Wenn hier dem Zug ein Unglück zustieße! Wir atmen leichter auf, wenn wir an das Ende der Wüste kommen. Doch bald drohen uus ueue Gefahren; wir müssen durch eine Anzahl tiefer, von Wasserläufen eingeschnittener Schluchten, Canons genannt. Es sind nicht feste steinerne Bauwerke, diese vielen Via- dukte und Brücken, welche die gähnenden Abgründe überspannen; es sind nur schwankende Gebilde von Holz, welche nach unserer Meinung kaum den schweren Zug zu tragen vermögen. Auch wer nicht an Schwäche der Nerven leidet, fühlt sein Herz beklommen, wenn der Zug über das Teuselsthor und andere gefährliche Stellen dahinsaust. Jetzt aber treten die Berge auseinander, die Gegend wird freund- licher, eine frische, salzige Luft weht uns entgegen. Immer häufiger zeigen sich Ortschaften; wir sind am großen Salzsee bei den „Heiligen des jüngsten Tages", den Mormonen. Salt Lake City (ßöltlek ßitti), ihre Hauptstadt, berühren wir nicht. In Ogden endet die Union- Pacific- und beginnt die Central-Pacisicbahn. Dieselbe führt zuerst noch durch wohlbebautes Mormouengebiet, westlich des Salzsees aber folgen wieder Wüste und Steppe. Bei der Station Humboldt beginnt der Aufstieg in die hoch- romantische Gebirgswelt der Sierra Nevada, welche die reichsten Silberminen der Welt hat. Diese Strecke ist der Glanzpunkt der ganzen Linie. Hier rauschen dunkle Nadelwälder, Wildbäche schäumen

8. Erdkunde - S. 313

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 313 — von der Höhe, und an Abgründen vorüber steigt die Bahn höher Und höher, dabei ihren Weg vielfach durch Tunnels nehmend oder zwischen Galerien und unter Schneedächern dahinziehend. In dieser Bild 103. Eisendahnbrücke über den Dale-Creek. Hochgebirgsnatur liegt in 2146 in Seehöhe die Station Summit. Hier auf der Paßhöhe des Gebirges ist auch die Sceuerie am groß- artigsten. Abgründe mit einer Tiefe bis zu 600 m gähnen da in ^er Nähe der Geleise, und 50 km lang dehnen sich die Galerien Bumüller-Schnster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 14

9. Erdkunde - S. 322

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 322 — Jedes Stückchen leuchtete so hell wie der Sirius. . . . Während der Nacht übertraf der Anblick alles, was sich schildern läßt. Mächtige Säulen weißglühender Lava stiegen bestäudig in die Höhe in der ewig wechselnden Form von Pfeilern, Pyramiden, Kegeln, Burgen, Türmen und Miuarets ic., während die niedersteigenden Massen sich zu einem beständig strömenden Katarakte vereinigten, der sich in einem Feuerstrom über den Rand des Kraters ergoß und seine Um- gebung überflutete, und jede herabfallende Woge war mächtig genug, das stolzeste Schiff zu begraben. Eine weite Spalte, die sich im niedrigen Teile des Kraterrandes öffnete, verschaffte überdies der feurigen Glut einen Answeg, der Glut, die unaufhörlich aus der Mündung sich ergoß und den Berg als tiefer, breiter Strom mit einer Schnelligkeit von vier geographischen Meilen in der Stunde hinabfloß. Diesen Feuerstrom konnten wir den ganzen Berg hinab verfolgen, bis sich seine Windungen in dem Walde in einer Ent- sernung von zwölf geographischen Meilen unserem Blicke entzogen." Die Hauptstadt der Saudwich-Jnseln ist Honolulu auf der Jusel Oahu. Die Stadt ist neuern Ursprungs und nur des treff- lichen Hafens wegen angelegt worden, des einzigen der ganzen Insel- gruppe. Daher ist Honolulu von hoher Bedeutung für den Verkehr zwischen Amerika und Asien, ferner als Stapelplatz für die Walfisch- fahrer, deren hier zuweilen 150 und mehr vor Anker liegen. Ein ziemlich enger Eingang führt in ein geräumiges, wohlgesichertes Hafen- becken, um welches sich die Stadt der Küste entlang ausbreitet. Hinter derselben erstreckt sich von Nordwest nach Südost eine hohe Bergkette, Schutz gegen die in den Sommermonaten wehenden südöstlichen Passat- winde gewährend. Die nngepflasterten Straßen der Stadt sind bei trockenem, windigem Wetter ungemein staubig, während andererseits wieder gerade dieser unangenehme Wind es ist, der das Klima so milde, gleichförmig und gesund macht. Die Inselgruppe bildete früher das Königreich Hawaii, wurde aber 1893 in eine Republik umgewandelt und 1898 den Vereinigten Staaten von Nordamerika einverleibt. (Nach Jakob und Pütz.)

10. Erdkunde - S. 290

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 290 — im Jahre 140—150 Millionen Mark für Wohlthätigkeitszwecke verwendet werden; aber die Zahl der Bedürftigen ist so groß, daß auch diese gewaltigen Summen zur Unterstützung derselben nicht hinreichen. (Nach Daniel, Pütz u. a.) Aas Wergwerk von Aannemora. Dieses berühmte Bergwerk (Bild 99) liegt ungefähr 37 km nördlich von Upsala und bietet ein ganz anderes Bild, als man gewöhnlich von einem Bergwerke erwartet. Ich wenigstens war ganz verwundert, als ich keinen Schacht fand, sondern in ebener Gegend einen weiten offenen Abgrund, von dessen Rand aus man bis auf den Boden sehen kann. Dieser Abgrund gleicht einer becherartigen Grube oder dem ausgebrannten Krater eines feuerspeienden Berges. Die schwarze Farbe des Gesteins erhöht noch das Schauerliche des Eindruckes, den der plötzlich vor den Füßen gähnende Abgrund her- vorruft. Es sind im ganzen etwa 80 Gruben, von denen jedoch nur der fünfte Teil in Betrieb ist. Mehrere Gruben siud von uu- geheurer Ausdehnung und Tiefe; so ist z.b. die Junggesellen- und Jungfrauengrube an 160 m tief. Unerschöpflich ist der Reichtum an vortrefflichem Eisenerz, woraus 40—50 Prozent Roheisen ge- wonnen werden. Schon seit 1532 beutet man die Gruben aus; durchschnittlich sind 350 Arbeiter in der Tiefe beschäftigt. Sie tragen nicht die deutsche Bergmannstracht, sondern die gewöhnliche des gemeinen Mannes in Schweden: Jacken von grobem Tuch, leinene Beinkleider, plumpe Schuhe. Einige Stollen gehen von der Tiefe aus seitwärts in wagerechter Richtung fort. Uni den Rand der Gruben sind Schuppen erbaut, in denen Pferde die Räder drehen, durch welche Eimer in die Tiefe hinabgelassen und wieder emporgewuuden werden, wenn die Arbeiter sie mit Erz gefüllt haben. Leitern von Ketten hängen von einem Vorsprung und von einer Klippe zur andern; daran klettern die Arbeiter behende hinauf und hinab. Gewöhnlich fahren sie aber in den Eimern zur Tiefe. Aus den Schuppen kann man bequem eine Grube mit allen Einzelheiten überschauen. Es überfällt einen ein Gruseln, wenn man bedenkt,
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