194
Mersicht der bedeutender« Ströme.
A. In den Atlantischen Ocean münden:
1. der Senegal, 2. der Gambia, 3. der Niger (Nigir) mit
dem Venne, 4. der Kongo szaire), der wasserreichste Strom Afri-
kas, 5. der Oranjestrom (Garip).
Bild 67. Nilkatarakt bei Assuan.
B. In den Indischen Ocean:
1. der Limpopo (Krokodilfluß), 2. der Sambesi, welcher die
großartigen Victoriafälle bildet.
C. In das Mittelmeer:
der Nil, der längste (6000 km) Fluß Afrikas, der zweit-
längste der Erde. Er entsteht aus den Abflüssen des Victoria- und
Albert-Eduardsees, welche in den Albertsee münden. Dessen Ausfluß
heißt zuerst Bahr el-Dschebel (Bergfluß), später Bahr el-Abiad (klarer
Fluß). Bei Chartum vereinigt er sich mit dem aus Abessinien
kommenden Bahr el-Asrak (blauer Fluß, wegen des mitgeführten
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— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
--186 —
Unfern der Westküste, die nnter türkischer Herrschaft steht, liegen
in der Landschaft Hedschas die den Mohammedanern heiligen Städte
Mekka (60 900 E.), Geburtsort des Propheten, und Medina
(20 000 E.), Grab desselben; beide Städte sind alljährlich das Ziel
vieler Tausende von Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten
Ländern hierher kommen, um ein Gebot des Koran zu erfüllen.
Der Hafenplatz ist Dschidda (30 000 E.).
In der südlichen Landschaft Jemen, der fruchtbarsten Region
der Halbinsel, gedeiht der vortreffliche Kaffee, welcher nach dem Aus-
suhrhafen Mokka genannt wird. — Unfern der Südwestspitze Ara-
biens liegt die britische Stadt Aden (23 000 E.), von großer Be-
deutung als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt.
Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultauat Oman
mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei berühmten
türkischen Provinz El - Hasa an.
Im Innern sind die weidenreiche Oase (d. i. tief gelegene,
wohl bewässerte und fruchtbare Laudstrecke) Nedschd und das große
Reich Schammar, die Heimat des edeln arabischen Pferdes.
Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen
den Busen von Snes und Akaba. Das 2600 m hohe Gebirge
Sinai ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn hier
empfing Moses die zehn Gebote Gottes.
Die asiatische Türkei.
Sie umfaßt außer den Küstenstrichen in Arabien noch: a) Ar-
menien und Mesopotamien, b) Syrien und Palästina, c) Kleinasien
— zusammen 1685 000 qkm mit 17 Millionen E.
A. Armenien und Mesopotamien.
Nordarmenien ist russisch, Ostarmenien persisch. Das türkische
Armenien liegt im Quellgebiete des Euphrat und Tigris. Die Haupt-
stadt Erzerum mit 40 000 E. ist ein wichtiger Handelsplatz an der
Karawanenstraße von Persien nach der Küste des Schwarzen Meeres.
Mesopotamien (d. i. „Zwischenstromland") ist das Tiefland
der Zwillingsflüffe Euphrat und Tigris, welche sich vor ihrer Mün-
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— 304
Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der
heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten
an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die
Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von
den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das
heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des
heimatlichen Dichters ab:
„Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten,
Hohe Bilder, himmlische Gestalten!"
(Nach F. W. Hackländer u. a.)
Die Überschwemmungen des Wits.
Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils"
genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land
bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter
einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar
haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei
keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen
sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der
Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur
Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien,
herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom
den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt
nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts
der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das
ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des
Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie
er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das
höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta
heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche
der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer
als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße
zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be-
völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen
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Extrahierte Personennamen: F._W._Hackländer Augusts
— 307 —
Vergegenwärtigt man sich die Bedeutung des Nils für Ägypten,
dem außer dem Strome weder Brunnen noch Bach noch Regen die
feuchte Labung spenden, so begreift man wohl die seit ältester Zeit
fortgeerbte Verehrung des Flusses. Im Altertum wurde ihm von
den Ägyptern ein tiefsinniger Kultus der Dankbarkeit gewidmet, und
heutzutage blickt der Fellah mit freudigem Stolz auf den Strom,
den er „Vater des Segens" nennt. (Nach H. Masius.)
Die Karawanen der Sahara.
Die meisten Wüstenvölker stehen sich feindlich gegenüber; daher
kann der Reisende, welchen Wissensdurst oder Gewinnsucht durch die
Wüste treibt, nicht eigener Krast vertrauen, sondern ist gezwungen,
einer Gesellschaft sich anzuschließen. Jede bedeutendere Grenzstadt
der Wüste hat ihre „Karawanserei", die Herberge, Warenniederlage
und den Sammelplatz für die ankommenden und abgehenden Kara-
wanen (vgl. Bild 71, S. 199). Die Vorsteher der Maultier- und
Kameltreiber setzen hier den Abgang der Züge nach Bedürfnis fest.
Ist der Tag des Aufbruches gekommen, so stellen sich die erfahrensten
Kameltreiber, welche schon oft die Reise gemacht haben und jede Oase,
jeden Brunnen genau kennen, an die Spitze. Unter dem Geleite
von Arabern oder von Mauren oder auch von Beduinen (vgl. Bild'62,
S. 185), durch deren Land die Karawane geht, betreten die Reisen-
den wohlgemut die Wüste.
Die Karawanen ziehen von Süd nach Nord, von West nach
Ost stets dieselben, durch die Natur vorgeschriebenen Bahnen; denn
im Sandmeere bilden die Oasen die unveränderlichen Hafenplätze,
denen der Reisende auf dem Kamel, „dem Schiff der Wüste", ent-
gegensteuert. Eine Quelle bildet uach ihrer Mächtigkeit und Lausläuge
eine größere oder kleinere Oase. Trefflich gedeiht hier die Dattel-
Palme, welche den Regen scheut, aber den Fuß stets in Nässe baden will.
Die Länge einer Tagereise richtet sich nach den Lagerplätzen.
Gewöhnlich beträgt sie 30—40 km, dehnt sich aber in wasserarmen
oder durch Räuber unsicher gemachten Gegenden auch auf 60 km
aus. Zuweilen wird bei großer Hitze am Tage gerastet und in der
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— 188 —
klein und unscheinbar, ist Palästina für uns von größter Wichtig-
keit; denn hier wurde das Heil der Welt geboren, das uns die Er-
lösung gebracht hat.
Hauptfluß ist der Jordan. (Sr entspringt am Berge Hermon,
fließt in einer tiefen Thalspalte südlich, durchströmt den lieblichen See
Genezareth und mündet in das Tote Meer, die tiefste sicht-
bare Stelle der Erde, 394 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres.
Der Jordan scheidet Palästina in das östliche Steppenland Peräa und
die westlichen drei Landschaften Jndäa, Samaria und G aliläa.
In Judäa ist Jaffa (Joppe) mit 12000 E. die Hafenstadt
für Jerusalem, mit dem es nunmehr durch eine Eisenbahn ver-
Kunden ist. Die heilige Stadt liegt in öder, wasserloser Gegend
und zählt jetzt 41000 E., zum kleinern Teile Christen aller Be-
kenntnisse, zum größern Mohammedaner und Inden. Seit frühester
christlicher Zeit ist Jerusalem das Ziel unzähliger Pilger, die mit
heiliger Ehrfurcht die Stadt betreten, in der Jesus Christus lebte,
lehrte und den Kreuzestod erlitt (Näheres s. S. 299). — Südlich
ist Bethlehem (d. i. Haus des Brotes). Unter einer prachtvollen
Kirche liegt die Grotte, in welcher der Heiland geboren wurde.
Samaria enthält die Stadt Nabulus, das alte Sichem.
Galiläa war der Lieblingsaufenthalt des Heilandes, dessen
Heimatsstadt Nazareth hier in anmutiger Berggegend liegt.
C. Kteinasien.
Kleinasien, „die Brücke zwischen Asien und Europa", bildet eine
weit vorgestreckte, stark gegliederte Halbinsel zwischen dem Schwarzen,
Marmara-, Ägäischen und Mittelmeer. An der Westseite ist Klein-
asien von vielen Inseln umlagert, deren wichtigste Rhodos (Bild 64),
Samos, Chios und Mytilini (früher Lesbos) sind.
Das Junere der Halbinsel ist ein ungefähr 1000 m hohes Pla-
teau, das von mächtigen Randgebirgen umgeben ist. — Die größten
Flüsse sind der Kisil-Jrmak (Halys) und der Menderes (Mäander).
— Das Plateau ist größtenteils steppenartig, während die Küsten-
striche mildes, oceanisches Klima und reiche Bodenerzeugnisse haben.
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— 193 —
von Sand und Steinen bedecktes Hochland (Bild 66) von überaus
mannigfaltiger Gestalt, im mittleren Teil von Gebirgen bis zu
2700 m Höhe durchzogen. Die einzigen Statten für menschliche
Ansiedelung sind die
Oasen.
Nordwestlich der
Sahara zieht vom
Atlantischen Ocean
zum Mittelmeere das
nach Osten in zwei
Äste gegabelte At-
lasgebirge, wel-
ches eine Höhe von
4500 in erreicht. •—•
Im Süden der Sa-
hara breitet sich vom
Atlantischen Ocean
bis zum Roten Meere
der Sudan aus,
ein im westlichen Teile
gebirgiges Hochland,
im Osten durch das
steil ansteigende, bis
4600 m hohe Alpen-
land von Habesch
(Abessinien) begrenzt.
Das südafrikanische Hochland enthält in seinem östlichen
Randgebirge die höchsten Erhebungen des Erdteiles, die mit ewigem
Schnee bedeckte Gebirgsmasse des Kilima-Ndscharo (über 6000 m)
und Kenia.
Iii. Bewässerung. Der größere nördliche Teil Afrikas ist sehr ge-
ring bewässert, reichlicher der südliche. Die Schiffbarkeit der Flüsse
wird durch Wasserfälle und Stromschnellen wie auch durch Versan-
dung der Mündungen außerordentlich beeinträchtigt.
Bumiiller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. g
Bild 66. Karawane in der Wüste Sahara, eine
Luftspiegelung erblickend.
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— 195 —
Schlammes). In seinem Mittlern Laufe durch die Glutwüsten Nu-
biens, woselbst er den Atbara erhält, bildet der Nil sechs große,
teilweise die Schiffahrt verhindernde Stromschnellen (Katarakte,
Bild 67). Im untern Laufe durchfließt er Ägypten, das seine
Fruchtbarkeit nur den jährlichen Überschwemmungen des Stromes
verdankt. (Näheres S. 304.) Unterhalb Kairo beginnt das Delta,
welches ans zahlreichen Wasserarmen besteht, von denen jedoch nur
zwei flußartige Mündungen bilden.
Seen.
In O st a f r i k a liegen eine Reihe großer Seen, welche das
Qnellgebiet der wasserreichsten afrikanischen Ströme bilden. Die
Bild 68. Afrikanische Neger.
1 u. 2 Wagogo aus Ostasrika, 3 Manyuema westlich vom Tanganyika.
bekanntesten Seen sind: 1. der Nyassasee (sein Abfluß geht zum
Sambesi), 2. der Bangweolosee, 3. der Tanganyikasee (beide
zum Kongogebiet gehörend), 4. die schon erwähnten Nilquellseen. —
In Nordafrika: 1. Der Tsanasee (Tana) in Abessinien und
2. der Tsadsee im Sudan.
Iv. Klima und Produkte. Afrika hat unter allen Erdteilen
das wärmste Klima. 4/s der Gesamtfläche liegen in der heißen
Zone; nur 1/5 gehört den beiden gemäßigten Zonen an. Die heiße-
sten Gebiete liegen aber nicht unter dem Äquator, sondern nördlich
desselben im Sudan und in Nnbien, „wo die Erde Fener, der Wind
eine Flamme ist". — Art den Küsten säumen herrscht großenteils
9 *
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Kairo Ostasrika Nordafrika Abessinien Afrika Nnbien
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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