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1. Teil 2 - S. 284

1882 - Leipzig : Brandstetter
284 Die ältesten deutschen Zeitungen. bens halben, mit angehenckten Mandaten des Printzen von Oranaien 2c (47 Bl. 4.) I" den Zeitungen, deren Titel bis hierher mitgeteilt sind, wird immer nur _ eine Neuigkeit berichtet, oder es finden sich Aktenstücke vereinigt, die wenigstens ein und denselben Gegenstand betreffen. Nachrichten dagegen aus den verschiedensten Ländern brachte folgende vier Quartblätter umfassende Zeitung: 1578: Newezeittnng aus der Türckey, wie das der Türckische Keyser seiner Mascha (= Pascha) etliche hat richten lassen zu Constautinopel. Auch wie das der Persianer König dem Türckischen Keyser zwo grosse Schlachten abgewannen hat und viel Volcks erschlagen. Was sich auch in Brabandt in kürtz in dem Spanischen Läger zugetragen hat, kürtzlich zu lesen. Und was sich in Frankreich durch den Marschal Anuillus widerumb vor Empörung erhoben, Alles in kürtz verfasset. Was auch der König in His-panien widerumb für eilte uewe Inquisition angefangen hat, kürtzlich von einem guten Freuudt beschrieben. Gedruckt zu Berlin, bei Michael Hensken. Anno 78. (4 Bl. 4.) Zuweilen waren die Zeitungen ganz in Versen geschrieben, zuweilen war ihnen wenigstens ein Lied beigegeben. Ein Lied von 36 Strophen geht der eigentlichen in Prosa verfaßten Zeitung voran in folgendem Flng-blatt: 1547: Ein new Lied wie der Churfürst hertzog Johaus Fridrich 2c. Die Fürstlich Stad Leiptzig belegert hat, Im M.d.xlvll Jhar. Im Thon, Sie sein geschickt zum Storni und Streyt rc. Item Darbey auch Warhaff-tige anzeygnng wie sichs allenthalben mit dem Feind, von einem tag zum andern, sider (= seit) er darvor gelegen, zugetragen hat. (8 Bl. 4.) Daß neben den politischen auch den kirchlichen Verhältnissen in den Zeitungen des 16. Jahrhunderts Rechnung getragen wird, läßt sich leicht erraten. Unter den Verfassern derartiger Zeitungen begegnen wir an bekannten Namen außer Erasmus Alberus, Johann Eochleus, Johann Fischart, Wolfgang Musenlus, Johannes Naß, Georg Nigrinus, Eyriacus Spaugeuberg re. auch Luther und Melanchthon. Von Melanchthon erschien im Jahre 1546 folgendes Flugblatt: „Ware hiftoria Wie uewlich zu Newburg an der Tonaw ein Spanier, genant Al-phonfns Diasius oder Decius seinen leiblichen Bruder Johannen!, allein aus haß wider die einzige, ewige Christliche lehr, wie Cain den Abel, gransamlich ermördet habe. Geschriben von Herrn Philippo Melanthon. (4 Bl. 4.) Jur Jahre 1535 war bei Joseph Klug in Wittenberg erschienen: „Newe Zeitung von den Widertanfferen zu Münster." In demselben Jahre erfolgte eine neue Ausgabe dieser Zeitung, vermehrt mit Beiträgen von Luther und Melanchthon unter dem Titel: „Newe zeittnng von den Widerteuffern zu Münster. Auff die Newe zeittuug von Münster D. Martini Luther Vor-

2. Teil 2 - S. 390

1882 - Leipzig : Brandstetter
390 Trinklust und Trinkgebräuche der Deutschen. Schweidnitzer. Die Brauer von Otterndorf beschwerten sich einst bei beut Herzoge Frauz von Sachsen -Lanenbnrg, daß bei ihnen Bier aus der Stadt Bederkesa eingeführt würde, während sie doch selbst Brauereien genug hätten. Der Herzog verordnete jedoch, daß Bier aus Bederkesa solange eingeführt werden sollte, bis die Brauer von Otterndorf selbst gutes Bier brauen würden, tim das Jahr 1400 galt in Zittau das Gesetz, daß im Sommer nur Weizenbier verschenkt werden sollte; das Gerstenbier aber, das erst im Winter zum Verschank kam, mußte schon im März oder wenigstens int April gebraut werden. Wenn ein Brauer gegen dieses Gesetz handelte, so wurde ihm das Bier zum Besten des Hospitals weggenommen. Es wurden sogar förmliche und oft fehr drastische Bierproben angestellt, um einer Verschlechterung des Bieres vorzubeugen. In einer märkischen Stadt wurde das Bier für gut und malzreich genug erklärt, wenn die probierenden Ratsherren mit ihren Lederhosen auf einer mit Bier begossenen Bank anklebten. Ein gelehrter Doktor der Rechtswissenschaft aus Erfurt, Knaust mit Namen, machte eine Bierreise durch ganz Deutschland, um zu erkunden, wo das beste Bier zu finden sei. Seine dabei gemachten Erfahrungen veröffentlichte er 1575 zu Erfurt in einer Schrift, die den Titel führt: „Von der göttlichen, edlen Gabe, von der philosophischen, hochteuern und wunderbaren Kunst, Bier zu brauen." Zu den weitberühmten Bieren gehörte im Mittelalter auch das Zittauer, das nach den verschiedensten Orten verschickt wurde. Wo neidische Städte den Verkauf oder die Durchfuhr Zittauer Bieres zu verhindern suchten, da wußten die Bürger von Zittau durch königliche Erlasse ihre Rechte zu wahren. So zwang 1383 der König Wenzel Iv. von Böhmen den Rat zu Bautzen, den Verkauf und die Durchfuhr jenes Bieres zu gestatten. Keineswegs aber waren die Zittauer gewillt, dagegen auch bei sich fremdes Bier zu dulden. So zogen im Jahre 1530 Zittauer Bürger, 400 Mann stark, bewaffnet und zum Teil zu Roß nach Eibau, das zum Zittauer Weichbilde gehörte, und zerschlugen dem dortigen Richter ein Faß Laubaner Bier. Als ant 3. Oktober 1628 ein aus Böhmen entflohener Protestant nach Zittau kam und sich sechs Faß seines auf seinem eigenen Gute gebrauten Bieres mitbrachte, schossen die Zittauer Löcher in die Fässer, daß das Bier herauslief. In einem anderen Falle waren sie wenigstens so klug, das Bier nicht in den Sand laufen zu lassen, sondern zum Besten der Armen zu konfiszieren. Dies geschah im Jahre 1663, als ein Bautzner in Zittau Hochzeit halten wollte und für diesen Zweck heimlich fremdes Bier in die Stadt geschafft hatte. Zu Thätlichkeiten kam es des Bieres wegen zwischen den beiden Städten Görlitz und Zittau. Die Görlitzer wollten im 15. Jahrhundert dem Zittauischen Biere den Eingang wehren und klagten 1489 beim Kaiser über ihren Schaden bei der starken Zufuhr des Zittauischen Bieres. Der Kaiser verordnete, daß hinsüro in Görlitz und int Umkreise von anderthalb Meilen um Görlitz niemand fremdes Bier zum Ausschenken führen sollte;

3. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 16

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 16 — mehreren geschlossenen Höhenzügen, von denen Querriegel (Gitter), wie Olymp (Götterberg), Othrys, Ötagebirge, der Parnaß (Dichterberg- Orakel zu Delphi) sich nach 0 abzweigen. Bodengestalt zwischen den Querriegeln? — tiefe Gebirgskessel von Larissa (wie in Böh- men, Kornkammer Griechenlands), schmale Küsteuebenen (Thermo- pylen). Entfernung vom Hauptkamme nach beiden Küsten im 0 und W? — mehr der Westküste genähert. Folgen dieser Bodengestalt? — Klima verschieden (Nachweis: in den ringsumschlossenen Thalkesseln im Sommer drückende durch keine Seewinde gemilderte Hitze, im Winter große Kälte — auf den Höhen rauh, in den Tiefebenen der Buchten mildes ozeanisches Klima) — größere, schiffbare Flüsse fehlen — im Winter viel, im trockenen Sommer wenig oder gar kein Wasfer — infolge der Ver- gitterung werden die fruchtbaren Landschaften der tiefen Mulden zur Regenzeit (im Winter) überflutet; im Sommer verengt sich der Spiegel der so entstandenen Seen, die Sumpfgegenden sind unge- gesund und nur zum Teil mit Reis und Baumwolle bepflanzt — der Hauptkamm trennt Thessalien von Epirus, und die Querriegel hatten im Altertum die Kleinstaaterei von Griechenland zur Folge — geschützte Lage der Küsten- und Thalebenen, der Buseu und Buchten im 0. Folge? Platanen-, Lorbeer- und Olivenhaine, Weingärten, Weizenfelder, Tabakfelder. Ansfuhr? Korinthen, Wein, Olivenöl, Tabak, Feigen. Einfuhr? — Getreide, Vieh, Fleisch, Holz, Köhlen. Epirns nach einem Küstenbilde: Steile Abhänge mit einem sumpfigen Küstenstreifen — zerrissene Kalkmassen mit tief eingeschnittenen Thä- lern und wilden Felsschluchten — die bis 1500 m hohen Gipfel sind vielfach kahl und nur hier und da mit Kiefern bedeckt. Bewässerung dieses Kalkgebirges? (Siehe Karst, dinar. und alban. Geb.!) Flüsse, aus den Seen und Höhlen im Innern des Gebirges; aus Karstlöchern sehr stark hervorbrechend, fließen sie durch Seen und fruchtbare Thalmulden. Folge? — in den Thälern Wein- gärten, Weizenfelder und entzückende Wiesengründe — auf den Hochebenen weite Strecken unangebaut und der Viehweide preisge- geben (11 % Feld, 22 % Weideland, 2/3 brach) — wenig Ansiedelungen — in den Dörfern und Städten armselige Hütten (30 Einw. auf 1 qkm) — Einfuhr von Getreide, Vieh, Fleisch Holz- und Kohlenausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen, Wein Tabak. Athen: Lage? (Siehe Karte!) — in einiger Entfernung vom Meere, — etwas landeinwärts. Warum? — weil die alten griechischen, Ansiedler hier Schutz vor den Seeräubern suchten. Piräus, der Hafen Athens, ist eine Stunde von der Hauptstadt Griechenlands entfernt. Größe? 108 T. — Hauptstadt und Residenz.

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 34

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Gipfel schweift der Blick von der Adria über die Halbinsel bis zum Tyrrhen. Meere. Nach O fällt der Apennin steil ab, nach W allmählich, da hier mehrere Parallelketten und die Sabiner Berge vorgelagert sind. Dazwischen liegen breite, reichbewässerte, fruchtbare Längsthäler, die wieder durch Querthäler verbuudeu und von Straßen und Eisenbahnlinien durch- schnitten sind. Zusammenhängende Waldbestände (Buchen und Kastanien) sindet man nur an den Westabhängen der Abrnzzen, sonst meistens kahle, vielfach zerklüftete Felsen, auf dem Gipfel des Gran Sasso Heide, Wiesen mit Alpenpflanzen und mehrere Monate Schnee. Wein, Obst und Ge- treide gedeihen noch in einer Höhe von 1999 m. Inmitten nackter Steinflächen stehen gar oft Ölbäume. Den Abruzzeu parallel laufen die Albaner- und Sabiner-Berge. Ihnen ist am untern Tiberbecken die breite Ebene von Latinm vorgelagert. Sie war früher fehr bebaut, ist jetzt wegen der Fieberluft in den Sümpfen bis an Rom heran vereinsamt. Die Pontinischen Sümpfe ziehen sich an der Westküste von Livorno bis Salerno hin. (Bild.) Sie sind mit üppigem Grase bewachsen, dazwischen erblickt man einzelne Baumgruppen. Es sind keine Ebenen, sondern Hügelwellen, die im Frühlinge ergrünen und blühen und im Herbste sich bräuneu. Hierher treiben im Winter die berittenen, lanzentragenden Hirten ihre Büffel- und Schafherden; doch bald kehren sie in ihre Berge zurück. Die Dörfer und Städte stehen meistens auf den Gebirgen. Längs der Küste ziehen sich flache, halbkreisförmige Buchten hin; Sümpfe, Lachen, undurchdringliches Gestrüpp, Waldesdickichte wechseln ab. An dem schwankenden Gange und der bleichen Gesichts- färbe der spärlichen Bewohner erkennt man den verderblichen Einfluß der giftigeu Miasmen. Reiche Ernten werden mit Gefahr des eigenen Le- bens hier gewonnen. Rndel wilder Schweine wühlen im Morast, Füchse und Wölfe überfallen die Herden. Rom (nach Karte n. Bild v. Lehmann): Lage? (nach Karte) — an der Tiber auf 7 Hügeln erbaut (Siebeuhügelstadt) — fruchtbares Hinterland — Nähe des Meeres — Tiberthal und Querthäler der Ab- ruzzen als natürliche Straßen nach Venedig, Mailand — Dampfschiffahrt und Eisenbahnverbindungen nach Livorno, Florenz, Genua und nach Neapel u. s. w. Bild v. Lehmann: In der Mitte des Bildes sehen wir das alte Forum Roms. Es ist ein großer weiter Platz, welcher von gebrochenen Säulen, Statuen, Triumpsbogen und zerstörten Hallen umgeben ist. Hier hielten die alten Römer die Volksversammlungen ab, und von hier aus beherrschten sie die Welt. Die Trümmer der Kaiser- Paläste liegen auf dem Palatin, die Ruinen des Kolosseums, eines Thea- ters, das 199999 Zuschauer faßte, stehen noch. Innerhalb der Schranken wurden eiust Tausende von Märtyrern den wilden Tieren preisgegeben, auch Gladiatoren kämpften hier gegeneinander. Im Hintergrunde des Bildes erblickt man das neue Rom mit seinen Palästen. Im Quirinal

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 75

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 75 — Woher kommen die Moränen? Das Eis sprengt die Felsen, und die Gletscher tragen die Felsblöcke und Gesteinssplitter abwärts und überschütteu fruchtbare Gefilde, so daß sie iu unfruchtbare Steinhalden verwandelt werden. Warum Abholzuugeu au deu Abhängen gefährlich? Ge- witterregen, der schmelzende Schnee schwemmen von den kahlen Abhängen den fruchtbaren Erdboden weg, so daß die nackten Felsen hervorstehen und die Anpflanzung von Bäumen unmöglich wird. Welchen Nutzen haben die Gletscher im Haushalte der Natur? Unter diesen Gletschern ist das ganze Jahr hindurch Wasser aufgespeichert, so daß die Flüsse und Ströme auch in der trockensten Sommerzeit von hier aus gespeist werden. Entstehung, Nutzen und Schaden des Föhn? Der Föhn kommt von S und ist daher heiß und trocken (Fortsetzung des Sirocco). Er schmilzt die Schnee- und Eismassen sehr rasch, so daß die Matten bald vom Eise und Schnee befreit und die Pflanzen hervorgelockt werden. Der Lenz beginnt dann in den Alpen zeitiger, und die Sennhirten können flüher mit ihren Herden auf die Alm ziehen. Der Schnee würde ohne diesen Wind in den schattigen Hochthälern noch sehr lange, vielleicht für immer liegen bleiben. Warum ist in den Hochalpen große Kälte und weder Abend- und Morgenrot noch Morgen- und Abenddämmerung? Es ist nur solange heller, klarer Tag, als die Sonne am tiesblanen, eher schwarz- blauen Himmel steht; sinkt sie aber hinter dem Horizont, so tritt in kurzer Zeit tiefe Nacht ein, weil die dünne Luft iu diesen Höheu die Strahlen nicht einsaugt (absorbiert) und reflektiert, als im Tieflande. Aus diesem Gruude ist es dort obeu auch viel kälter, als im Thale. Durch die dünne Luft scheine« auch die Sterue und der Mond viel klarer. In- folge der Wärmeabnahme nach oben nehmen auch die Pflanzen immer mehr ab- denn sie brauchen zu ihrer Eutwickelung immer eine gewisse Wärme. Tropische Gewächse werden in Treibhäusern gezogen. Im Winter und am Nordpool wachsen wegen der Kälte keine Pflanzen. Wert der Pässe und Verkehrswege in den Alpen? Hier- durch wird der Güter- und Personenverkehr zwischen der Schweiz und Italien viel billiger. Die Südfrüchte, Rohseide, der Marmor und Mac- caroni Italiens gelangen schnell und verhältnismäßig billig nach der Schweiz und Deutschland, und die Ergebnisse des deutschen Reiches, Metall-, Baumwollwareu, werden ebenso nach Italien ausgeführt. Warum werden die Gemsen mit Lebensgefahr gejagt? Sie liefern gutes Fleisch, vorzügliches Leder zu Handschuhen, das Gemshorn wird zu Stockgrisfeu, der Gemsbart als Hutschmuck verwendet. Einfluß des Gebirges auf seine Bewohner? Durch die reine Luft, einfache Kost und harte Arbeit wird der Körper gestählt, durch die

6. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

7. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

8. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

9. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

10. Alte Geschichte - S. 5

1911 - Leipzig : Hirt
5. Wie Lange die Blüte Phöniziens dauerte. Phönizien zerfiel in eine Anzahl Städte; die wichtigsten derselben waren Tyrus und Sidon. Unter König Hiram von Tyrus (1000 v. Chr.) erreichte das Land seine höchste Blüte. Später verlor Phönizien seine Selbständigkeit, indem Assyrer, Babylonier, Perser nacheinander Herren des Landes wurden. Als im Jahre 332 v. Chr. Neu - Tyrus durch 332. Alexander den Großen erobert und zerstört wurde, hatte der phönizische Welthandel sein Ende erreicht. Iii. Naöyl'onier und Assyrer. 1. Welche Völker östlich von Phönizien wohnten. Östlich von Phönizien, zwischen Euphrat und Tigris, lag Mesopotamien (= Zwischenstromland), welches durch beide Flüsse ungemein fruchtbar gemacht wurde. Im Sudosten dieses Landes wohten die Babylonier, nördlich von diesen die Assyrer. Die Hauptstadt Babyloniens war Babylon, die Assyriens Ninive. 2. Wie die Babylonier und Assyrer ihre oberste Gottheit ehrten. Der oberste Gott beider Völker war der Sonnengott Baal oder Bel. Ihn dachten sie sich ans den höchsten Bergen über den Wolken wohnen. Darum erbauten sie ihm in der berglosen Ebene einen künstlichen Berg, den Belusturm zu Babel (= babylonischer Turm). Seine Grundfläche bildet ein Quadrat von etwa 170 m Seitenlange; ebensoviel betrug auch die Höhe des Turmes. Er bestand aus acht, an Unfang immer kleiner werdenden Stockwerken. Der Turm ist verfallen; nur der Unterbau und das erste Stockwerk sind noch übrig; die Ruine ragt etwa 60 m empor. 3. Welche Beschäftigung die Assyrer und Babylonier hatten. Die Bewohner des Landes waren ruhig und tätig. Fleißig wurde Getreide gebaut; sorgsam pflegte man die Dattel und bereitete aus ihrem Safte den beliebten Palmwein; auch die Zucht edler Pferde ließ man sich angelegen sein. Aus Wolle, Baumwolle und Seide wurden feine Gewebe gefertigt und mit Purpur gefärbt, kostbare gestickte Teppiche wurden weithin versendet. Elfenbein wußte man künstlich zu schnitzen und Metalle mannigfach zu verarbeiten. Fruchtbarkeit des Bodens, Gewerbfleiß und Handel erzeugten großen Reichtum, welcher allerdings zu üppigem Leben führte. 4. Von welcher Art die Bauwerke der Assyrer und Babylonier waren. Aus den aufgefundenen Ruinen ersehen wir, daß Babylonier und Assyrer auch in der Baukunst erfahren waren. Die Ebene am Euphrat und Tigris bot tonige Erde. Ans ihr bereitete man Backsteine, welche mit Mörtel aus Erdharz (— Asphalt) zusammengekittet wurden. 5. Inwiefern die Babylonier und Assyrer in der Wissenschaft erfahren waren. Babylonier und Assyrer berechneten das Jahr zu 365j Tagen und zerlegten es in Monate und Wochen. Tag und Nacht teilten sie in je 12 Stunden, die Stunde in 60 Minuten, die
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