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1. Deutsche Sozialgeschichte - S. 106

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Achtzehntes Jahrhundert. Bauernbefreiung in Österreich. mehren. In der Kurmark z.b. waren von 1618 bis 1746 nicht weniger als 1962 bäuerliche Wirtschaften und 935 Kossätenstellen verschwunden. Nun begann ein wirksamer Schutz des Bauernlandes, 1749 für Schlesien, 1752 für Ostpreußen, 1763 für die Mark und Pommern und 1774 für Westpreußen. Friedrich wollte aber nicht nur das vorhandene Bauernland nach Kräften schützen, sondern gab den Gutsherren die Wiederbesetzung der früher nachweisbar vorhandenen, aber wüste gewordenen Stellen auf. So entstanden manche neue Bauernhöfe. — Auch in anderen Beziehungen zeigte sich Friedrich stets beflissen, dem Nährstande nach Kräften aufzuhelfen. 1749 z. B. ordnete er für die Kurmark an: wer einen Bauern mit einem Stocke prügele, solle 6 Jahre auf die Festung. Der englische Reisende Moore wird also wohl das Richtige getroffen haben, wenn er äußerte (1775): „Der Geist der preußischen Regierung hält die Gutsherren vom Schinden und Bedrücken des Landvolks ab. Keine Bauern leben besser als die preußischen." Aber in Österreich zeitigte die Fürsorge der Regierung noch bessere Früchte für den so überaus wichtigen Bauernstand. Nachdem Maria Theresia Adel und Geistlichkeit mit der Hälfte der bäuerlichen Leistungen herangezogen, hob ihr Sohn und Nachfolger Joseph Ii., der die Grundsätze des aufgeklärten Absolutismus möglichst rasch und gründlich durchführen wollte, 1. November 1781 die Erbunterthänigkeit aller Bauern auf (die Domänenbauern waren bereits meist frei), beschränkte das Strafrecht der Grundherren auf ein geringes Maß und verlieh Freizügigkeit. Das war das Größte, was auf diesem Gebiete erreicht ward. Josephs übrige Anordnungen hatten allerdings nur kurzen Bestand; aber was die Bauern betrifft, so war seine Raschheit von größerem Segen als die Bedächtigkeit anderer. In der allgemeinen Lebenshaltung unterschied sich das wohlhabende Österreich doch nicht zu seinem Vorteile von dem armen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 135

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 135 — 449. Inwiefern war die Gesetzlosigkeit während der Regierung Friedrichs m. größer als zur Zeit des Interregnums? 1 Fürsten kämpften gegen F ürsten: a) Die Wettiner Brüder Albert und Ernst verwüsteten durch ihre Kriege Meißen und Kursachsen. b) Der Pfalzgraf Friedrich der Siegreiche stritt gegen den Erzbischof von Mainz, den Grafen von Württemberg und den Markgrafen von Baden. 2. Fürsten kämpf ten mit R i 11 e r n: Ritter Kunz von Kaufungen entführte (1455) die beiden Söhne Friedrichs des Sanftmütigen aus dem Schloß Altenburg. 3. Fürsten kämpften mit Städten: a) Der Erzbischof von Köln lag im Streite mit der Stadt Soest (1444—1449). b) Der Kurfürst Albrecht Achilles suchte Nürnberg zu erobern (1449—1453). 450. Welche gleichzeitigen Ereignisse im Reiche hätten Friedrich Iii. zum Handeln zwingen müssen? 1. 1443 nahm Philipp von Burgund Luxemburg mit Waffengewalt ein. 2. 1453 eroberten die Türken Konstantinopel und faßten dadurch in Europa festen Fuß. 3. 1460 wählten die Stände von Schleswig und Holstein den König Christian I. von Dänemark zum Herzoge. 4. 1463 verzichtete Friedrich Iii. zugunsten des zum Könige erwählten Matthias Corvinus (Sohn Hunyadys) auf Ungarn. 5. 1466 mußte der Deutschorden nach 13jährigem Kampfe W estpreußen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit über Ostpreußen anerkennen. 6. 1467—1473 ergriff Karl der Kühne von Lüttich, dem S u n d g a u , Teilen des Breisgaues und der Landgrafschaft Oberelsaß Besitz. 7. 1476—1477 kämpften die Schweizer zum dritten Male um ihre Freiheit: sie besiegten Karl den Kühnen bei G r a n s o n und bei Murten (1476) und (im Verein mit den Lothringern) bei Nancy (1477) [523]. 451. Unter welchen Bedingungen bewilligten die Kurfürsten Maximilian I. Truppen und Geld? 1. Wenn er ein auf die Mitregierung der Reichsstände begründetes Reichsregiment einführe. 2. Wenn er ein von ihm unabhängiges oberstes Reichsgericht einsetze.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 64 — b) Das Bürgertum ist meist deutsch. c) Die Landbevölkerung besteht aus gemischten Elementen. 2. Die slawischen Völkerschaften erhielten sich unver-mischt nur in geringen Resten in unwirtlichen Gegenden: a) ca. 100000 Letten (Litauer) und ca. 140000 Masuren im Regierungsbezirk Gumbinnen. b) ca. 100000 Kassuben in Hinterpommern und Westpreußen. c) ca. 60 000 Wenden im Spreewalde. d) ca. 3 000 000 Polen in Westpreußen, Posen und Oberschlesien. 3. Die slawischen Fürstengeschlechter erhielten sich: a) in Pommern bis 1637, b) in Schlesien bis 1675, c) in Mecklenburg bis heute. 208. Welche weltgeschichtliche Bedeutung erlangten die Merowinger und Karolinger? 1. Sie haben als Träger und Pfleger des Christentums eine nachhaltige Wirkung christlichen Geistes vorbereitet. 2. Sie haben durch Einführung klassischer Kultur eine Veredelung germanischen Geistes angebahnt. 209. In welche Stammesherzogtümer zerfiel Ostfranken wieder? 1. Im Südosten entstand das Herzogtum Bayern unter Arnulf (,,mit Zustimmung des Volkes — äus~17ottes Vorsehung — Herzog von Bayern“ — Arnulfinger). 2. Im Nordosten bildete sich das Herzogtum Sachsen unter dem Grafen Ludolf (einem sächsischen Groberi — Ludol-finger). 3. Im Westen erhielt in Lothringen Graf R e g i n a r die Herzogswürde. 4. Im Südwesten kam nach vielen Kämpfen das Herzogtum Sch w a b e n in den Besitz Burkhards — Burkhardiner. 5. In der Mitte (am Mittelrhein) führte in Franken Graf Konrad den herzoglichen Titel — Konradinerv 210. Durch welche äußeren Umstände wurde die Bildung der Herzogtümer begünstigt ? 1. Die letzten Karolinger waren zu schwach, um alle Teile des Reiches nachdrücklich gegen äußere Feinde schützen zu können (Fehlen der Zentralgewalt). 2: Einzelne Landesteile wurden deshalb angesehenen Großen des Reiche^ ^ e r 1 i e h e n , damit diese sie nach außen hin wirksam'verteidigten:

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 187

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 187 „Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen" (Königin Luise). 3. Er hatte durch stete Bevormundung das Volk in Unmündigkeit und Unselbständigkeit erzogen: a) Absolutismus und Kabinettsregierung waren jedoch durch den Geist der Zeit überholt worden, b) Staatsleben und staatliche Verhältnisse erforderten aber in Zukunft ein politisch reifes Volk. *) 467. Inwiefern zeigte sich in Friedrich Wilhelms Ii. Politik der Abfall von Friedrichs des Großen Überlieferung? 1. Er ließ sich in der inneren Politik mitunter zum Nachteil des Staates von seinen persönlichen Neigungen bestimmen. 2. Er gewährte seinen Günstlingen großen Einfluß auf die Staatsgeschäfte. 3. Er setzte nach außen hin an die Stelle der berechnenden Interessenpolitik Friedrichs des Großen eine Gefühlspolitik (die Feldzüge nach Holland und in der Champagne). 4. Er gab die Gegnerschaft zu Österreich wieder auf und geriet politisch in dessen Schlepptau. 468. Welche Vorteile brachten die Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens? 1. Der Besitz von Danzig und Thorn war eine dringende Notwendigkeit : a) im Interesse des Deutschtums in Westpreußen, b) im Interesse des b randenburgischen Handels [454], 2. Der Besitz der Woiwodschaften Posen und Gnesen war sehr erwünscht: a) zur Verbindung der Provinzen Preußen und Schlesien , b) „um die russische Grenze nicht vor den Toren Berlins zu haben.“ 469. Inwiefern war im übrigen der Zuwachs aus der zweiten und dritten Teilung Polens von zweifelhaftem Werte? 1. Die Einheitlichkeit des Staates in bezug auf seinen Umfang litt: a) der Staat schob sich zu weit nach Osten hinaus, b) der Staat schwächte durch Aufgabe der linksrheinischen Gebiete seine Stellung im Westen. 2. Die Gleichartigkeit des Staates nach Bevölkerung, Sprache und Glauben schwand:

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 188

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 188 — a) die Bevölkerung und die Sprache wurden zu mehr als einem Drittel polnisch, b) der Glaube war jetzt bei fast der Hälfte der katholische. 3. Der Wohlstand des Staates sank: a) die zwar großen Landstrecken waren öde und unfruchtbar, b) die ungebildeten slawischen Volksmassen waren träge und preußenfeindlich gesinnt. 470. Wieso wurde die unvorteilhafte Lösung der polnischen Frage Friedrich Wilhelm Ii. durch die politischen Verhältnisse aufgezwungen? 1. Er wurde durch den ersten Koalitionskrieg im Westen festgehalten: alle verfügbaren Staatskräfte waren dabei in Tätigkeit. 2. Er mußte Rußland unbehindert im Osten handeln lassen: a) Preußen und Österreich waren um den Besitz von Krakau miteinander in Streit geraten, b) österrei ch bedrohte Preußen im Verein mit Rußland mit Krieg. 471. Wodurch war während der Regierung Friedrich Wilhelms Ii. Preußens Macht in Verfall geraten? 1. Durch die Vernichtung der materiellen Machtmittel des Staates: a) die strenge Aufsicht über Heer und Beamten hatte aufgehört: der einstige Wert beider war im Sinken begriffen, b) das einträgliche, wenn auch belastende Steuersystem Friedrichs des Großen war aufgehoben worden: niemand konnte auch nur ein gleichwertiges geschweige denn ein besseres an dessen Stelle setzen, c) der reiche Staatsschatz Friedrichs des Großen war aufgebraucht worden: der Staat hatte noch über hundert Millionen Mark Schulden aufgebürdet erhalten. 2. Durch das Fehlen der ideellen Machtmittel der Krone: a) die vorbildliche Arbeitsamkeit des Herrschers wurde vermißt, b) das üppige Wohlleben des Hofes lockerte die Sitten der höheren Stände, c) die straffezucht wich wie aus dem Staatsleben so auch aus dem Leben des einzelnen.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 111

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— Ill — a) die zehn elsässischen Reichsstädte und Freiburg i. Br. wurden an Frankreich abgetreten, b) der schwedische Besitzstand von 1648 wurde wieder hergestellt. 4. Der Kurfürst von Brandenburg stand nun allein zwei Großmächten gegenüber: a) er mußte sich zu St. Germain en Laye zum Frieden bequemen, b) er mußte alle Eroberungen an Schweden herausgeben bis auf einen schmalen Landstreifen östlich von Stettin. 267. Wodurch wird der Anschluß Brandenburgs an Frankreich (25. Oktober 1679) einigermaßen gerechtfertigt? 1. Ludwig Xiv. hatte bei den Friedensschlüssen zum Ii. Raubkriege besser gegen seine Verbündeten gehandelt als Holland und der Kaiser gegen die ihrigen. 2. Österreich hatte den Kurfürsten wider Willen zum Friedensschlüsse gezwungen: der Kurfürst war deshalb tief erbittert über Österreich. „Es ist nicht der König von Frankreich, der mich zum Frieden zwingt, sondern der Kaiser, das Reich und seine Alliierten; aber sie werden es dereinst bereuen, und ihr Verlust wird so groß sein wie der m e i n i g e.“ 3. Der Kaiser hatte Jägerndorf zurückbehalten und die schlesischen Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Woh-1 a u eingezogen: a) der Kurfürst forderte auf Grund der Amnestie im Westfälischen Frieden Rückgabe des Fürstentums Jägerndorf, b) der Kurfürst hatte nach der Erbverbrüderung von 1537 Anrechte auf die schlesischen Herzogtümer. 4. Der Kurfürst betrat damit den traditionellen Weg r e i c h s f ü r s 11 i c h e r Opposition: Kursachsen trat bald darauf in ein ähnliches Verhältnis zu Frankreich. 268. Zu welchen weiteren Übergriffen führte die Unfähigkeit des Reiches Ludwig Xiv.? 1. Er setzte die „chambres de reunion" bei den Parlamenten zu Metz, Breisach und Besanfon ein: a) die „R e u n i o n s k a m m e r n“ sprachen Frankreich alles zu, was an Besitz und Rechten jemals zu dem in Münster und Nimwegen an Frankreich abgetretenen Gebieten gehört hatte oder laut falscher Dokumente gehört haben sollte, b) die Gewaltsprüche wurden sofort durch Gewaltstreiche in die Tat umgesetzt.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 118

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 118 — 285. Inwiefern stand Westdeutschland an politisch-kriegerischer Macht Ostdeutschland nach? ]. Die Auflösung in zahlreiche, machtlose Kleinstaaten hatte Macht und Einheit vernichtet. 2. Die Verlegung der Welthandelsstraßen hatte die wirtschaftliche Bedeutung herabgesetzt. 3. Das politische Übergewicht der fremden Mächte hinderte freie nationale Entwicklung. 4. Das nationale Selbstbewußtsein war unter der Nachahmung französischen Vorbildes geschwunden. 5. Die Möglichkeit der Bildung größerer wirtschaftlichen Einheiten fehlte gänzlich. 28*>. Welchen kulturgeschichtlichen Wert besaßen die großen ostdeutschen Staaten? ]. a) Im Nordosten lagen Brandenburg und Kur-saclisen nebeneinander: es waren Besiedelungsgebiete niedersächsisch - thüringischer Stämme; b) im S ü d o s t e n standen Bayern und Österreich beieinander: es waren Niederlassungsgebiete des bayerischen Stammes. 2. a) Bayern und Kursachsen waren reinebinnen-1 ä n d e r : sie hatten wenig Interesse an der auswärtigen deutschen Politik; b) Brandenburg und Österreich waren Grenz-Staaten: sie kamen bei Verfolg ihrer Lebens- interessen in unmittelbaren Gegensatz zu fremden Nachbarländern [288]. 287. Inwiefern lag Brandenburg-Preußen in der Mitte des deutschen Kulturlandes? 1. Die brandenburgisch-preußischen Besitzungen erstreckten sich durch ganz Norddeutschland vom Niederrhein bis zur Memel. 2. Die brandenburgischen Kurfürsten beherrschten in dem Mittelläufe der Oder, der Elbe, der Weser und des Rheines a) die Verbindung zwischen dem deutschen Binnenlande und den Küstenländern, b) den Verkehr zwischen dem deutschen Hinter lande und den deutschen Meeren. 288. Zu welchen Nachbarländern geriet Brandenburg bei Verfolg seiner Lebensinteressen in Gegensatz? 1. Zu Polen, das die Lehnshoheit über das Herzogtum Preußen innehatte [291].

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 128

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 128 — 2. Weil das verar m t e und verrohte Volk an Zucht und Sitte, Ordnung und Fleiß gewöhnt werden sollte. 3. Weil alle Untertanen der weit verstreuten hohenzollernschen Besitzungen gleicherweise dem Ganzen dienstbar gemacht werden sollten: a) durch möglichst gerechte Verteilung der Steuern, b) durch Errichtung eines gemeinsam gestellten, stehenden Heeres. 3h. Wie erlangte der Große Kurfürst allmählich allseitig die Anerkennung der Unabhängigkeit in Preußen? 1. Er erhielt im Vertrage zu L a b i a u von K a r 1 X. Gustav die Landesherrlichkeit über Preußen zuerkannt: a) er hatte im Vertrage zu Königsberg Preußen als schwedisches Lehen angenommen, b) er hatte im Verein mit Schweden die dreitägige vs c h 1 a c h t bei Warschau geschlagen. 2. Er wurde nach dem Vertrage zu W e h 1 a u vom Polen-könige als unabhängiger Herzog von Preußen und als Herr über Lauenburg und B ü t o w anerkannt. 3. Er bekam im Frieden zu Oliva von allen kriegführenden Mächten die Bestätigung seiner Landes-herrlichkeit über Preußen zugesprochen. 4. Er nahm schließlich 1663 nach Unterdrückung der Widerspenstigen gegen Bestätigung der altpreußischen Rechte die Huldigung der Stände entgegen. 315. Wieso erleichterten die westeuropäischen Einwanderer dem Großen Kurfürsten die Durchführung seiner volkswirtschaftlichen Ziele? 1. Die geschickten und fleißigen französischen Reformierten [269] förderten Gewerbe und Landwirtschaft: a) sie führten den Grundsatz der Arbeitsteilung ein, b) sie brachten neue E r w e r b s z w e i g e ins Land, c) sie lehrten Verbesserungen in der Art und Weise der bestehenden Boden Wirtschaft. 2. Die rührigen und strebsamen holländischen Reformierten belebten Handel und Kunstsinn: a) sie bildeten den künstlerischen Geschmack der Bevölkerung, b) sie leiteten das Marine- und Kolonial wesen (der Holländer Benjamin Raule war der Begründer desselben). 316. Wodurch förderte der Große Kurfürst den Protestantismus? 1. Durch sein tatkräftiges Auftreten verschaffte er im Westfälischen Frieden auch den Reformierten Religionsfreiheit.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 91

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 91 — 3. Er schloß die habsburgischen Länder von diesem Vorzüge aus: das Ergebnis der gegenreforma-t o rischen Tätigkeit blieb dort im allgemeinen gesichert : a) die H e r z o g t ü m e r der schlesischen Piasten (Liegnitz, Wohlau, Öls, Brieg, Münsterberg) und Breslau erhielten das Recht der freien Religionsübung, b) einige kaiserlichen Städte Schlesiens (Schweidnitz, Jauer und G 1 o g a u) bekamen Friedenskirchen gebaut. 218. Inwiefern gewährte der Westfälische Frieden den außerdeutschen Mächten maßgebenden Einfluß auf die inneren Verhältnisse Deutschlands? 1. Er gab den fremden Fürsten Gelegenheit, sich in deutsche Angelegenheiten einzumischen: a) der König von Schweden wurde durch seine Erwerbungen deutscher Reichsfürst, b) der König von Frankreich erhielt die Reichs-v o g t e i über die zehn elsässischen Reichsstädte. 2. Er bot den fremden Mächten die Möglichkeit, das deutsche Reich allmählich auseinanderzusprengen: a) sie konnten auf Grund des Bündnis rechtes der Landesherren [211] einzelne Fürsten auf ihre S p i t e ziehen, b) sie konnten durch teilweisebevorzugung Zwietracht unter alle säen. 214. Welche Nachteile hatte der Westfälische Frieden für Deutschland? 1. Das Reich verlor seinen nationalen Charakter: es löste sich in eine Unzahl von Landesherrschaften auf. 2. Das Reich verlor seine Selbständigkeit: es geriet ins Schlepptau ausländischer Politik [213]. 3. Das Reich verlor seine führende Stellung: F rankreich trat allmählich an die erste Stelle in Europa. 215. Welche allgemeinen Vorteile hatten die Bestimmungen des Westfälischen Friedens für Deutschland? 1. Den Staaten wurde die Möglichkeit zu einer selbständigen Entwicklung geboten: es bildeten sich die einzelnen Nationalitäten aus. 2. Den Fürsten und Herren wurde Gelegenheit zur Betätigung ihrer Eigenart gegeben: Kunst und Wissenschaft fanden an ihren Höfen oftmals eine Pfleg-stätte.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 122

1911 - Halle a.S. : Gesenius
122 b) indem sie unter scharfer Abgrenzung der Pflichten und Rechte der einzelnen Behörden die Rechtspflege ordneten: a) die Langsamkeit,Parteilichkeit und Kostspieligkeit des Verfahrens mußte beseitigt werden, ß) die Anwendung der F o 11 e r , die grausamen Leibes-und Lebensstrafen mußten durch Einführung der Freiheitsstrafen ersetzt werden. 296. Wie sah der dem Großen Kurfürsten überkommene Staat aus? 1. Die einzelnen Gebiete waren nach dem Großen Kriege verwüstet, verarmt und entvölkert: a) Felder und Weiden waren unbenutzt und verwildert, b) Städte und Dörfer waren vielfach verlassen oder zerstört (60 Städte, 5000 Dörfer, 48 Schlösser), c) Hohe und Niedrige waren verarmt und verroht. 2. Die weitverstreuten Landesteile entbehrten des Gefühles der Zusammengehörigkeit: a) der 1604 gegründete ,,Geheime Rat“ war die einzige gesamtstaatliche Behörde, b) die Lntertanen der verschiedenen Gebiete waren mit schlecht verteilten Steuern schwer belastet, c) die b randenburgischen Söldner bildeten eine schlimmere Plage für das verarmte Volk als alle Feinde. 3. Das ganze Land stand unter der Gewalt fremder Mächte : a) in der Kurmark lagen kaiserliche Garnisonen, b) in Jülich standen spanische Truppen, c) in C 1 e v e herrschten holländische Besatzungen, d) in der U k e r m a r k hausten schwedische Scharen. 297. Welche Absichten hegte der Große Kurfürst für Land und Volk? 1. Er wollte durch Absolutismus und Souveränität einen starken, einheitlichen Staat schaffen. J. Er gedachte den blühenden Zustand des hochgebildeten und reichen Holland [299] in der Kultur seines Landes zu erreichen. 3. Er erstrebte die Sicherheit des Protestantismus (gegenüber dem Kaiser) und die Erhaltung des Deutschtums (gegen Frankreich, Schweden und Polen). 298. Inwiefern besaß persönlich der Große Kurfürst das Rüstzeug zur Erreichung der gesteckten Ziele [297]? 1. Er besaß eine fast unverwüstliche Gesundheit und große körperliche Kraft.
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