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1. Theil 2 - S. 148

1864 - Mainz : Kirchheim
148 Erwerbszweige an sich geriffen. Mit zwölfhundert Fahrzeugen hat man dort binnen 2 Jahren jedesmal 50,000 Tonnen, also 50 Millionen Häringe, er- beutet. Oft kommen so große Quantitäten an, daß sie nicht alle genossen wer- den können und zu Dünger verbraucht werden müssen. Man schätzt gegen- wärtig die Menge aller Häringe, welche jährlich gefangen werden, auf tausend Millionen. Die Fahrzeuge, welche die Holländer Buysen nennen, und deren sich auch die andern Völker bedienen, sind sehr lang. Sie werden von zwei Kriegsschiffen begleitet, zum Schutze und zur Aufnahme der Kranken. Sobald die Häringe ankommen, deren Menge nicht selten so dicht ist, daß man sie mit Krügen und Händen schöpfen kann, werden große Netze, oft 1200 Fuß lang, ausgespannt, welche oben durch leere Tonnen gehalten, unten mit Steinen be- schwert sind, so daß sie durch das eingesogene Wasser steif, wie eine feste Wand, stehen. Die von Hanf gefertigten dauern nur ein Jahr; man macht sie daher jetzt von gelber, persischer Seide, wodurch sie doch wenigstens dreimal so lang halten. Sie werden zuvor geräuchert, damit ihre helle Farbe die Häringe nicht scheu mache. Die Weite der Maschen ist gesetzlich vorgeschrieben und darf nicht enger, als ein Zoll, sein, damit man nicht zu viel Junge und Brut fange. Die anströmenden Häringe gehen oft augenblicklich in diese Netze hinein, in d-nen sie mit den breiten Kiemendeckeln hangen bleiben, und wenn das Glück gut ist, kann man schon nach zwei Stunden das Netz aufwinden. Man thut dies gern des Nachts. Jetzt werden die schnell sterbenden Fische herausgeworfen: es wird ihnen die Kehle aufgeschnitten, und die Kiemen und Därme werden herausgenommen. Dann wirft man die Häringe vorläufig in Fäffer mit See- wasser. Darauf wäscht man sie aus, legt sie in Salzlake und verpackt sie schließlich ordentlich in Tonnen mit Schichten Seesalz dazwischen. Dieses Ver- fahren erfand im 14. Jahrhundert der berühmte Wilhelm Beukel (gestor- den 1397) und machte dadurch erst den großen Verbrauch möglich. Kaiser Karl V. schätzte dessen Erfindung so sehr, daß er sein Grab besuchte. Die Hol- länder, welche sich gegenwärtig noch genau an das von Beukel vorgeschriebene Verfahren halten, liefern immer noch die besten Häringe, wenigstens sind ihnen die Engländer darin noch nicht gleich gekommen. Die Erfindung des Räucherns jedoch, wodurch die Bücklinge entstehen, indem man die Häringe, nachdem sie vierundzwanzig Stunden in Salz gelegen, mit den Köpfen an hölzerne Spieße reiht und über rauchendes Reisig hängt, gebührt den Fran- zosen und stammt aus Dieppe. Der Häring ist eine sehr gesunde Speise: ja, man benutzt ihn häufig als ein das Wohlbefinden herstellendes, überhaupt wohlthätiges Nahrungsmittel und hat ihn wegen des Reizes, den er verursacht, selbst als eine Art Heilmittel benutzt, namentlich die Häringsmilch gegen Luftröhren-Schwindsucht. Wo der Häring in zu großer Menge gefangen wird und nicht eingesalzen werden kann, benutzt man seinen Thran; ja, man braucht wohl auch, wie schon er- wähnt, den ganzen Fisch als Dünger.

2. Theil 2 - S. 223

1864 - Mainz : Kirchheim
223 Durch den Riß nur der Wolken Erblickt er die Welt, Ties unter den Wassern Das grünende Feld. H ch i l l e r. 5. Fr an kr e i ch *). — P ari s. Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr- liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht- bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles, wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge- müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei- gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle; besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt- lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß- ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig- keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f. Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's. Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl. 200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke *) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.

3. Theil 2 - S. 116

1864 - Mainz : Kirchheim
Vt 1 \ 116 wenig das auch unsere Kaffeeschwestern glauben werden. Noch vor 300 Jahren kannte man in Europa den Kaffee gar nicht: ein Arzt brachte ihn im 16. Jahrhundert als Arznei von Aegypten nach Venedig, und erst zu Ende des 17. Jahrhunderts fing man an, ihn in Deutschland zu trinken. Jetzt ver- braucht Europa allein jährlich über 2^ Millionen Pfund Kaffee. In des glücklichen Arabiens gewürziger Luft wuchs der erste Kaffee, die Mokkabohne. Der Bürgermeister Mieser von Amsterdam brachte 1790 den ersten Kaffeebaum nach Batavia und den ostindischen Kolonien, von wo aus die betriebsamen Holländer Europa mit theuerm Kaffee versorgten. Ein Fran- zose wußte sich aber trotz aller Vorsicht der Holländer, die den kostbaren Han- delsartikel gern für sich allein behalten hätten, ein kleines Kaffeebäumchen in Ceylon zu verschaffen und verpflanzte es auch nach den französischen Kolonien. Fast wäre der Versuch mißlungen; denn auf dem Schiffe, das ihn mit seinem kostbaren Schatze trug, trat Maffermangel ein, und das Bäumchen wäre ver- dorrt, wenn der Franzose nicht seine kleine Portion Master täglich mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kasieebaume, getheilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon 36 Jahre später 18 Millionen Pfund Kaffee von dort ausgeführt wurden und in wenigen Jahren alle Antillen mit Kaffeepflanzungen bedeckt waren. Diesen glücklichen Umständen hat es der liebe Leser zu danken, daß er jetzt sein Täßchen Kaffee zu billigem Preise in aller Gemüthlichkeit trinken kann. Unsere Kaffeebohnen sind die Kerne der Frucht des Kaffeebaumes. Auf regelmäßigen und durch andere Bäume eingefaßten Vierecken stehen in den Kaffeepflanzungen die wenig über drei Ellen hohen, nach der Schnur in glei- chen Zwischenräumen gepflanzten Bäume. Ihre immergrünen, glänzenden, lederartigen, ovalen Blätter und die aus den Blattwinkeln herauswachsenden Büschel schneeweißer Blumen bieten nebst den dunkelscharlachrothen Früchten einen sehr freundlichen Anblick, besonders da der Baum acht Monate lang blüht und stets Früchte und Blüthen neben einander trägt. In diesen Früchten befinden sich die Samcnkerne, je zwei in einer Frucht, mit der flachen Seite aneinander liegend. Dreimal hält man in Brasilien und in Westindien Fruchtlese. Die gesammelten Beeren werden auf besonders dazu eingerichteten Tonnen ausgebreitet, und in wenigen Tagen trocknen die glühenden Sonnen- strahlen das süßlich schleimige Fleisch der Früchte, welches dann durch beson- dere Walzmühlen von den Kernen entfernt wird. In großen Säcken werden dann die Bohnen nach Europa ausgeführt, und der fremde Eindringling, der, selten getrunken oder als Arznei gebraucht, gewiß der Gesundheit ausgezeich- nete Dienste leisten würde, hat leider bei Vornehm und Gering, bei Klein und Groß unsere heimischen, gesunden, unserm Klima und unserer Natur zusagen- den Getränke rn-, rängt; selbst die unzähligen Kaffeesurrogate hat er auf dem Gewiffen — und viele Aerzte erklären den Kaffee, namentlich als tägliches Getränk der Jugend, geradezu für ein langsames Gift. Und sicher ist er eines der vielen Reizmittel, mit denen unsere kränkliche Generation für augenblick- U

4. Theil 2 - S. 118

1864 - Mainz : Kirchheim
118 5. Die Olive. Die Olivenbäume sind den Bewohnern des südlichen Europa's, nament- lich den Italienern und Griechen, eben so viel werth, als uns die Obstbäume. Da ist keine Hütte, zu der sich nicht die Olive gleichsam als Hausgenosse ge- sellt hätte; da ist kein Berg, in dessen Mittelgrunde nicht Olivenbäume grün- ten, während am Fuße die breitblätterige Feige steht. So lang nur noch etwas Leben in ihren Adern kreis't, bietet sie sich mit Allein, was sie hat, zur Be- nutzung dar. Mit geringer Pflege zufrieden, segnet sie schon mit ihrer kirsch- artigen Frucht, noch wenn dieselbe unreif ist, indem sie eingemacht auf die Tafel gebracht wird. Hat sie die gehörige Reife erlangt, so wird aus ihrem Fleische das bekannte Oliven- oder Baumöl gepreßt, das fast in allen südlichen Ländern Europa's stak> der Butter zur Bereitung vieler Speisen gebraucht, namentlich aber als Salatöl benutzt wird. Doch nicht nur in ihren Früchten spendet die Olive den mannichfaltigsten Segen; ihr Holz ist auch eine Zierde der Stuben. Die Möbeln, welche daraus verfertigt sind, sehen wie marmorirt aus, ja, oft wie mit Landschaften bemalt. Nicht minder ist der Baum ein Schmuck der Gebirge und ein Licbliirg der Maler. Zwar sagt man, daß er unserm Weidenbaume ähnlich sehe, der bekanntlich kein schöner Baum ist; aber sicherlich übertrifft er ihn in dem Wuchs seiner feinen und zierlich verschlunge- nen Zweige, in dem silberfarbenen, leichten Blatte seiner Krone, in den lieb- lichen Gruppen, die er an den Bergabhängen Italiens bildet, deren Rücken sich meistens nackt mit scharfen, bestimmten Linien in die reine, tiefblaue Lust des Südens erhebt und aus der Ferne blau erscheint. Er soll aus Palästina nach Europa gekommen sein. Seiner wird zuerst im alten Testamente bei der Sündsluth gedacht. Die Taube, welche Noah zunr zweiten Male ausstiegcn ließ, trug, als sie zurückkam, ein frisches Oelblatt in ihrem Schnabel, und Noah erkannte daran, daß das Gewäffer gefallen sei. Dieses grüne Friedens- blatt, im Schnabel der treuen Taube gehalten, ward bei den älteren Christen ein sinniges und liebes Denkmal. Auf ihren Friedhöfen sah man nämlich häu- fig die Taube mit dem Oelblatte in Stein ausgehauen. Salomon ließ aus dem Holze der Olive zwei Cherubin!, zehn Ellen hoch, anfertigen und diese in seinen herrlichen Tempel bringen. In der Stistshütte brannte das allerreinste, lautere Olivenöl in einer Lampe, und aus Olivenöl wurde das heilige Salböl zubereitet, mit welchem Samuel sein Horn füllte, als er den David mitten unter seinen Brüdern zum Könige salbte. Auch der Frankenkönig Chlodwig, der bis zur Schlacht bei Zülpich ein Heide gewesen, wurde am Weihnachtsfeste des Jahres 496 von einen! Bischöfe mit solchem Oele gesalbt. Auch den Griechen war der Oelbaum von großer Bedeutung. Die Göttin Pallas Athene, so erzählten die Griechen, habe mit eigener Hand die erjle Olive auf Athens Tempelberg gepflanzt, und von dieser stammten alle Oliven Griechenlands ab. Als einst Athen durch die Perser eingeäschert wurde, brannte auch der Olivenbaum, den die Athene gepflanzt, mit an, brannte jedoch nicht

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 439

1874 - Mainz : Kunze
Asien — d i e Sprachen. 439 veranlaßt. — An Manchfaltigkeit der Produktion übertrifft der indische Boden wohl jeden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist Vorder-Jndien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien leidet; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblings- getreide ist der Reis, der mit Baumwolle, Ingwer, Indigo je. die Sommerernte liefert, während unsere europäischen Getreide- und Gemüsearten die Winterernte geben.*) Unter den uutzbareu Hölzeru wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskatuüffe. Das harte Tikholz Indiens und seiner Inseln ist für den Schiffsbau sehr wichtig, da es allein dem Bohrwurm des indischen Meeres wider- steht, wie unter den feineu Hölzern das duftige Sandelholz vor allen genannt zu werden verdieut. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perleu des persischen Meeres. Von der ostindischen Thierwelt, der reichsten der Erde, verdient der Elephant, der an Größe und Klugheit seiue Brüder in Afrika übertrifft, vorzüglich genannt zu werden; mau hat ihn dort schon in ältesten Zeiten gezähmt und selbst zum Kriege ge- braucht. Dagegen hat Indien auch schädliche und reißende Thiere in Menge, wozn besonders der furchtbare und große bengalische Tiger, „der Herr der Wege und der Thiere," gehört. Die Natur ist dort reich in allem, im Schädlichen wie im Nützlichen. Verschiedenheit der Bewohner, Sprachen u. s. w. Die Bewohner, deren Anzahl aus 794 Millionen geschätzt wird, ge- hören verschiedenen Rassen an. Meistens haben diese Rassen ihre uralte Heimat noch hentzntag inne, außer daß durch Eroberungs- und Wander- züge einige Völker versprengt wurden und somit hie und da Menschen ver- schiedenen Stamms auf demselben Boden neben einander Hausen, was na- mentlich in Persien und Vorderasien der Fall ist. Wo sie aber auch ver- mischt leben, sind sie doch gewöhnlich an ihrem Aenßern, an der Sprache und am Gottesdienst zu erkennen. Die Sprachen sind folgende: 1) Die des großen chinesischen Stammes, zu welchem die Chinesen und die diesen in Sprache und Sitten nah verwandten indochinesischen Völker der Halbinsel jenseit des Ganges (mit Ausnahme von Malakka) gehören. Sprachen dieses Stammes haben fast ohne Ausnahme einsilbige, unveränderliche Wnrzeln oder Wort- formen, deren jede mit einem eigentümlichen Zeichen geschrieben wird (Wortschrift, also kein Alphabet); der Beziehungsansdruck erfolgt durch verschiedenartige Stellung der Wurzelu zu einander. So besteht der ganze Sprachsatz aus etwa 4—500 Wörtern und eben so vielen Schriftzeichen oder Charakteren für diese, welche in verschiedener Weise geordnet und zusammengesetzt werden können. Man nennt diese Sprachen ein- s i l b i g e oder i s o l i r e n d e. 2) Die ural-altaisch en oder finnifch-tatarischen (scythischen) Sprachen; nämlich: a) japanisch und koreanisch; b) tungufifch (östl. des Jeniffei bis zum Meere — Sprache und Bevölkerung durch Vermischung mit den Russeu vielfach *) Auch das Laud am untern Euphrat hat Doppelernten.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 595

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Ni gritien. 595 Anbau schon 12 Stunden aufwärts, und die Ortschaften vergrößern sich, namentlich blüht die Stadt Ediua, deren Klima besonders gesund sein soll, rasch auf. Man baut Reis und Mais, Arrowroot, Orangen, Ananas, Pisang, Zucker, Kaffee. Indigo und Baumwolle, und hat der Ansfnhrgegenstände noch außerdem mehrere, B. Maha- gony-, Tik- und Farbhölzer, Elfenbein, Erdnnß- und Palmenöl, Gummi u. s. w. Gewerbe, Handel und Bildung haben erkleckliche Fortschritte gemacht und die farbigen Stämme der Umgegend werden langsam, doch sichtlich in den Kreis des Bildnngs- ganges gezogen. — Die Verfassung des Staates ist ganz der nordamerikanischen nach- gebildet und, wie sich bei diesem Staate von selbst verstand, mit Verbot der Sklaverei und mit Verpflichtung der Kinder zum Schulbesuch. Frankreich hat seine Comptoirs an der Goldküste (Grand-Bassam, As- sinie :c.) seit 1871 aufgegeben. Nigritien oder Sudm. Beide Namen heißen so viel als: das Land der Schwarzen hinter der Sahara. Insbesondere verstand man darunter nicht das Küstenland, sondern das Innere, woselbst man sich einen großen Fluß, den Niger oder Strom der Schwarzen dachte, der es der Länge nach von W. nach O. durchströme und sich entweder mit dem Nil vereine, oder in einen See ergieße. Lange Zeit war das Nigerland ein Räthsel. Man wußte nur, daß einzelne Oasen der westlichen Sahara von Tuaregs, der östlichen aber von halbschwarzen Tibbns bewohnt würden, daß beide dem Kara- wanenhandel sowohl mit Steinsalz, wovon es mächtige Lager in der Sa- harü. gebe, als auch mit Gold, Elfertbeiu und Sklaven, förderlich seien, und daß die Karawanen sich vorzüglich nach Timbuktu, einer großen Stadt am Niger richteten. Näheres zu erfahren war schwer, bis endlich in den letzten 70 Jahren sich allmählich das Räthsel löste. Man kennt jetzt die Gegend, wo die Sahara aufhört, mau ist mehrseitig ins Innere Nigritiens einge- drnngen, hat neue Seen, Ströme und Berge, neue Völker und Städte ge- sehen, und der Niger, weit entfernt vom Nil, ist als Dscholiba oder Quorra mit ganz andrer Richtung erschienen. Der Name Nigritien oder Sndsn ist aber dem Lande geblieben, welches im N. von der Sahara, begrenzt wird, im S. bis an den Aeqnator, im W. bis an den Fuß der innern Bergländer von Senegambien und Guinea und im O. bis an die zwischen Kordofsn und Darsur liegende Steppe und bis an den Fuß der abessiuischeu Gebirge reicht*). Die Heimat der Negerrasse erstreckt sich allerdings viel weiter und nimmt auch den größten Theil Hochafrikas ein. *) Die arabische Bevölkerung des Nigerlandes dagegen versteht unter Sndän jetzt gewöhnlich nur die Landstriche von Bornn bis Timbuktn, schließt also das Reich Bornn, sowie Wadai und Darsur, selbst Timbnktu davon aus. In der ägyptischen Geschäfts- spräche heißen insbesondere alle Besitzungen des Vicekönigs oberhalb des eigentlichen Aegyptens Sudänland (Biled-el-Sudän).

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 601

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Nigritien. 601 zu begeistern, verhieß allen Sklaven, die seiner Fahne folgten, die Freiheit, brachte große Reiterheere zusammen und ward in einer Reihe von Kriegen Meister über die Haussa und andre Völker am Niger wie am Benne. Das große von ihm zusammeneroberte Reich ward unter seine zwei Söhne getheilt; Bello, Clappertons Gönner, erhielt den größeren Theil im Osten mit den Residenzen Säkoto und Wuruo, der mönchisch ge- finute Abd Allahis den Westen am Quorra mit der Residenz Gando. Eine Zeit lang waren die Fellatahs im Besitze von Timbuktn und Bornu und verbreiteten die muham- medanische Civilisation bis südl. vou Benue. Leider ist die Herrschaft dieses bildungs- fähigen und deu Europäern nicht abgeneigten Volkes noch nicht überall gesichert, ja in neuerer Zeit sind sie minder glücklich gewesen; doch bilden sie noch überall eine Art sehr mächtiger Aristokratie, die sich alle Aemter und einen großen Theil des Grund- besitzes vorbehalte« hat. Ihre Zahl mag 6—8 Mill. betragen, die Gesammtbevölkerung der Fellatahstaaten mindestens 20 Millionen (auf 15000 Quadrat-Meilen). Gegen- wärtig hauptsächlich 3 Staaten, nämlich: 7) der von Sokoto, südl. und westl. von Bornu. Residenz des Sultans ist Wurno. Größer (25000 E.) ist die in der Nähe gelegene alte Hauptstadt des Landes, Svkoto, mit sehr ausgebreiteter Industrie und lebhaftem Handel, leider auch mit Sklaven. Fünfzig Meilen ostsüdöstl. liegt das ge- werbreiche „London des Südens", Kano mit 40000 E., die wichtigste Stadt für den Handel im mittleren Negerlande, mit sehr bedeutender Aus-nud Einfuhr (unter letzterer auch viele deutsche Fabrikate aus Sachsen, Solingen, Nürnberg, Steiermark u. s. w.). Große Städte sind auch Zaria und namentlich Jakoba (mit 150000 E.), weiter im Süden. — 8) Ter zweite Fellatahstaat, Gando (Borgu) umfaßt die Nigerlaudschasten bis zur Einmündung des Benue. Bussa, Hauptstadt, M. Parks Ermordung 1805. Größer ist Rabba am unteren Quorra, bedeutender Gewerbs- und Handelsplatz, großer Sklaveumarkt. — 9) Das Reich Massena, nordwestlich der vorigen, mit der Hauptstadt Dschenne am Dscholiba; es erstreckt sich den Strom hinab bis Käbara, dem Hafen der 3 Stunden seitwärts liegenden Stadt Tim bukt u, die seine Hoheit durch jährlichen Tribut anerkennt. Dieser vielumstrittene, i. I. 1213 von Tuä.vegs ge- gründete, altberühmte Handelsort liegt auf der Grenze der Sahara und dreier Völker- schasten (Tuä.regs, Berber, Fellatahs), weder in schöner noch in fruchtbarer Lage, ist aber als Mittelpuukt von Karawanenwegen so wichtig, daß seine Bedeutung sich 7 Jahrhunderte trotz mancherlei Wechsel der Herrscher bis jetzt erhalten hat. Einmal unter dem Kaiser von Marokko stehend, war Timbuktu ein Sitz maurischer Gelehrsam- keit und prangt noch heutzutage mit großen Moscheen aus jener Zeit. Jetzt zählt es nur 15000 ständige Bewohner, aber zur Zcit der Ankunft der Karawanen ans Gha- dämes, Algier, Marokko :c. (November bis Januar) halten sich an 10000 Fremde in der Stadt auf. Auf seinen Markt kommt Reis und Negerkorn, Schihbutter und Datteln, Baumwolle und Gewürz, Thee und Zucker. Aus Marokko und Ghadämes werden besonders europäische Waaren und berberisch-arabische Burnusse bezogen, aus der Wüste Salz, von den Mandingos Gurunüsse, aus Bambuk am Senegal und aus Bure am oberen Dscholiba Gold als Staub und verarbeitet. Der Umsatz ist groß, der Gewinn aber geschmälert, da zur Sicherung des Verkehrs auch den Tuaregs Tribut gezahlt werden muß. Schacht, Lchrb. d. Geographie 8. Aufl. Zg

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 616

1874 - Mainz : Kunze
616 Afrika — die Inseln. die südlichste, S. Annobon. S. Thome und Principe sind portugiesisch, liefern Kaffee und Kakao. 6) Sanct Helena und Ascension oder Himmelfahrt — zwei brittische Inseln im äthiopischen Meere, sehr klein, doch als Erfrischungsorte für Seefahrer von Werth. — Helena, 180 M. von Ascension und 200 M. von der afrikanischen Küste, ist ein Basaltgebilde. Seit die Engländer Bäume und Strauchwerk mühsam angepflanzt, ist sie minder trocken als früher und erzeugt Gemüse, Feigeu, Granaten und Orangen. Bewohnerzahl: 6800. Der einzige Ort Jamestown liegt in enger Schlucht an der Mündung eines Bächleins. Als Aufenthalt Napoleons vom 18. October 1815 bis zu seinem Tode den 5. Mai 1821 hat die Insel eine weltgeschichtliche Berühmtheit er- langt. — Die Engländer besitzen auch als Erfrischuugsorte die westwärts dem Cap gelegenen Jnselchen Tristan da Cunha. An der Ostseite Afrikas liegen folgende Inseln und Inselgruppe::: 1) Madagaskar, durch den 52 Meilen breiten Kanal Mosambiks vom Eon- tinente getrennt, ist eine der schönsten Inseln des Erdbodens und nach Neuguinea und Bvrneo die größte (10750 Q. M.). Sie ist 220 Min. lang, im N. und O. gruppiren sich punktgleiche Juselchen um das mächtige, au Flächengehalt das deutsche Reich noch übertreffende Eiland, alle durch Lage, Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse dem „großen Lande" zugehörig und mit ihm ein scharf gekennzeichnetes Gebiet, nämlich die ostasri- kanisch e Inselwelt, bildend. Madasgaskar ist mit allem ausgestattet, was ein Volk zum heitern Leben und znr Entwickelung seiner geistigen Kräfte bedarf. Ein Gebirg mit Gipfeln von 2700 m. zieht von N- nach S. über die innern Hochebenen hin, sich mehrfach verästend und herrliche Thäler bildend; der Ankaratra in der Mitte der Insel hat 3700 m. Die meisten Flüsse sind höchstens nur im flachen Küstenlande, wohin sie rauschend abfallen, schiffbar, haben aber Sandbänke vor den Mündungen. Drückende Hitze herrscht hier unten, doch mildes Klima auf den Hochgegenden, die etwa 10 bis 15 Meilen vom Meere aufsteigen. Diese Bodenbeschaffenheit ermöglicht das Gedeihen einer großen Zahl von Gewächsen: in den untern Gegenden finden sich Ta- marindenl, Drachenbanm, Pandanns, Kokos :c., höher hinauf Wälder von Mahagoni, Ebenholz, Baobab; außer den bekannten gibt es auch viele unbekannte tropische Pflanzen, ferner eigentümliche Balsam- und Gummibäume, den berühmten „Banm des Reisen- den". (Ravenala der Madagassen), die Redala, den Giftbohuen tragenden Tangin- bäum u. a. Die hauptsächlichsten Kulturgewächse der Erde gedeihen: Zuckerrohr, Baum- wolle. Tabak, Kaffee, Kakao, Indigo. Gewürze, öl- und harzerzeugende Gewächse, euro- päisches Getreide, Wein und Früchte der gemäßigten Zone, Reis in vorzüglicher Qua- lität und in solcher Menge, daß die Maskarenen ganz, das portugiesische Ostafrika, Zauzibar u. a. Gebiete zum Theil damit versorgt werde». Die großen Vierfüßler Afrikas fehlen; aber an Schlangen sind gewaltige, und Schlachtvieh (Ochsen, Schafe und Schweine) ist in Menge vorhanden. Madagaskar bietet endlich auch vortreffliches Eisenerz, Kupfer und Blei. Gold und edle Gesteine, Marmor und Steinsalz, Porzellan- erde und schwefelfreie Steinkohle. Dies alles gilt hauptsächlich vom nördlichen, im Bereiche der feuchtigkeitbringenden Monsune gelegenen Theil der Insel; Südmadagaskar dagegen, ein erst in jüngerer Zeit dem Meere entstiegenes, 150 200 m. hohes plateau- artiges Land, von verhältnismäßig trockenen Passatwinden bestrichen und ohne bedeutende

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1108

1874 - Mainz : Kunze
1108 Australien — Kolonien. noch nöthige Wolle fast nur von dort bezogen. Denn die Viehzucht bildet neben dem Bergbau bis jetzt noch die Hauptbeschäftigung der Kolonisten, und große Massen von Wolle, Häuten und Fett werden von dort in den Welthandel gebracht. Vieh findet auf weiteren Strecken, die zum Landbau ungeeignet scheinen, noch reichliche Nahrung, nament- lich das genügsame Schaf, dem die mit Salzpflanzen bedeckten Striche besonders zu- sagen, wie denn die Kolonisten im Innern fast nur auf die Schafzucht augewiesen sind. So bedecken die Squatters (Ansiedler) mit ihren Stationen fast den ganzen Osten. Man zählt jetzt 40 Mill. Schafe, 5 Mill. Stück Rindvieh und G00000 Pferde, die zahlreich nach Indien ausgeführt werden. Mit der Einführung des Kamels — Oberst Warburton z. B. hat bei seiner letzten großen Reise durch Westaustralien 18^/V* Ka- mele als Transportmittel mit vielem Erfolge gebraucht — und des Alpacas sind glück- liche Versuche gemacht worden. Die jährliche Goldausfuhr beträgt etwa 70 Mill. Thl. jährlich; 6/V davon kommen auf die Goldfelder von Ballarat. Nur in Südaustralien ist der Ackerbau (Weizen, Mais, Reis, Tabak, Obst und Südfrüchte, Wein, Zucker, Kaffee:c.) die Hauptnahrungsquelle. Die Fabriken sind noch wenig entwickelt, doch haben sie eine große Zukunft. Die Ausfuhr beträgt jetzt schon mehr als die Einfuhr, nämlich 32 Mill. Pf. St. gegen 28 Mill. Einfuhr, und der Handel Australiens mit Neuseeland, Tahiti, Ostindien, Insel Moritz, Brasilien, und vorzüglich mit dem Mutter- lande Großbritannien ist fortwährend im Zunehmen begriffen. Der Küsten- und Seeverkehr ist sehr lebhaft, der Landverkehr noch zurück, da die Straßen meist schlecht sind. Doch ist bereits eine große Zahl von Eisenbahnen, die in rascher Zunahme begriffen sind, in Betrieb, und Telegraphen verbinden nicht nur die Städte der Süd- und Ostküste, son- dern es ist bereits eine Drahtlinie von Adelaide nach Port Darwin so ziemlich quer durch die Mitte des ganzen Continentö gespannt, ja es ist bereits Aussicht vor- Händen, daß diesem Telegraphen bald eine Eisenbahn folge. Diese Kolonieländer oder Provinzen sind zwar der brittischen Krone unter- worsen, aber beinahe freie Staaten mit englischen Governors oder Statthaltern (von denen der zu Sydney zugleich Generalstatthalter von ganz Australien) und kleinen Garnisonen, da sie fast alle Angelegenheiten selbständig verwalten; Doppelkammern und parlamentarische Ministerien. Es gibt gegenwärtig 6 solcher Kolonien auf dem Coutinente. 1) Neu-Süd-Wales (14500 Q.'Mln., 519000 Bew., wovon 3a Protestanten, V* röm. Katholiken, meist Iren). Am Port Jakfon, nnweit der Botanybai, liegt der Hauptort Sydney mit 135000 E., Universität, Gymnasien und andern Schulen, Kirchen verschiedener Bekenntnisse, Bibelgesellschaft, Theater, Druckereien, Zeitungen, Gasbeleuchtung, botanischem Garten, Landwirthschastsverein, Schiffswerften u. f. w. Haupthandelsstadt. Eine der andern Städte, Namens Paramatta, hat 16000 E.; sie liegt auch an der Jakson-Bai. Bat hur st im Westen. Im Kohlenbezirk am Aus- flnß des Hunter ist ein neues Newcastle entstanden. 2) Victoria (4160 Q.-M, 761000 B.), Australia felix; neben Südaustralien die blühendste Kolonie, namentlich seit den Goldentdeckungen. Melbourne in ro- mantischer fruchtbarer Gegend an der Mündung des Aarra, hat bereits 194000 E.; zweiter Handelsplatz. Geelong. Ballarat 64000 E., durch Eisenbahnen mit Mel- dourne und Geelong verbunden. Sandhurst im Innern 27000 E.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1071

1874 - Mainz : Kunze
Mittel-Amerika. 1071 Dezember und Januar vereinzelte Schneefälle auf ihren Gipfeln zeigen. An der Westküste ist nnr ein schmaler Küstensaum. — Nur an der flachen Ostküste, wo sich Sümpfe bilden, ist das Klima ungesund, doch schon auf einer Erhebung vou 700 m. dem Europäer zuträglich, wofern er sich vou Unmäßigkeit fern hält. Es lebt sich dort leicht, da an Pisang, Manioc, Bataten, und anf den Höhen an Mais und Bergreis kein Mangel ist, und das Vieh Jahr aus Jahr ein in den Wäldern keine Stallung und keine Fütterung bedarf. Der meist vulkanische und im Durchschnitt bis zu 2400 m. sich erhebende Boden begünstigt die mauchfaltigste Vegetation. In einer Höhe von mehr als 2000 m. europäisches Getreide, weiter abwärts Orangen, Limoneu, Guaven, Ananas, Indigo, Baumwolle, Kaffee, Kakao, Kokos, Nelkcnpfeffer :c. Die oft undnrch- dringlichen Wälder liefern Vanille, Gummi, Balsame und andere Arzneien und vor- zügliches Holz für Schreiner und Färber sowohl als für den Schiffsbau. Das Land ist also gesegnet; aber gerade der Umstand, daß die Natur soviel bietet, mag ein Haupt- grnnd des elenden Znstaudes sein, in welchem die Bevölkerung vegetirt. Denn die Kräfte des Menschen entwickeln sich nur dnrch Uebnng; diese aber setzt einen Wider- stand voraus, und wo dieser fehlt, fehlen gleichzeitig Thätigkeit und Energie. Schon die spanische Herrschaft hat das Land wenig benützt; jetzt zählt es auf 8200 Q--M. (also nahezu dem Flächeninhalt des Deutschen Reiches) nur 2*/2 Mill. Bew., wovon im allgemeinen höchstens der 4. Theil aus Weißen besteht, die übrigen sind allzumal indianische Rasse oder Mischlinge; Neger sieht man sehr wenige, auch ist hier wie in Mexico die Sklaverei abgeschafft. In der Mehrzahl dieser Staaten ist ungemessene Priesterherrschaft und Unwissenheit im Volke; doch lobt man die Sitten der sogenannten civilisirten Indianer, die man (gegenüber den Bravos oder Barbaros) hier nicht wie in Mexico Fideles, sondern Ladinos heißt. Ackerbau und Viehzucht befinden sich noch auf der Stufe der Kindheit; die Industrie ist in den Händen der nicht einmal durchweg Häuser, sondern zum großen Theil nur Strohhütten bauenden halbnackten Indianer und beschränkt sich auf das Verfertigen von groben Wollen- und Baumwollenstoffen, von ordinären Thongefäßen, von Strohdecken, Matten ?c. Der Handel mit Natur- Produkten (unter deueu man den Kaffee Costaricas, die Cochenille bei Alt-Gnatemala. den Kakao Nicaraguas und Costaricas und den Indigo von Salvador vorzieht) hat sich etwas gehoben. Was die Staatszustände betrifft, so wurde auch hier die (1821) errungene Frei- heit durch fortdauernde blutige Revolutionen und politische Mordthaten geschändet und finden staatliche Umwälzungen so häufig statt wie Erdbeben und vulkanische Ausbrüche. Zuerst hielt das ehemalige Geueralkapitauat Guatemala mit Mexico zu- sammeu, 1823 errichtete man nach dem Muster der nordamerikanischen Union einen Bund von Freistaaten, jeder mit eigner Regierung, und St. Salvador, keinem der Staaten augehörig, ward Congreßstadt. Allein auch hier, wie in Mexico, blieben Zerwürfnisse nicht aus, und von solcher Dauer, daß der Bund zuletzt (1833), unter offenem Bürgerkrieg, auseinanderfiel; seitdem bestehen, in fortwährenden Revolutionen ihre Kräfte erschöpfend, folgende 5 unabhängigen Republiken: 1) Guatemala (1s00 O.-M, 1,194000 Bew.) Orte: Nen-Guatemala mit 40000 E.; 4 Meilen von Nen-Guatemala nahe dem hohen Vulkan Agna in nnver- gleichlich herrlicher Landschaft liegt das im Jahr 1773 durch ein Erdbeben fast ganz
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