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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 279

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 279 baten, der Sipahis, (1857) niederzukämpfen hatten, bafür aber das ganze Land mit Eisenbahnen durchzöge» und durch Ausbreitung europäischer Bildung enger mit sich verbanben; auch nicht hinter den Amerikanern, die 1854 eine Flotte nach Japan fanbten und bieses abgeschlossene Land in den freien Völkerverkehr einzutreten nöthigten. Napoleon hörte, wie im hinterinbischen Annam die katholischen Missionare und Gemeinben verfolgt werben, und fanbte mit den Spaniern vereint, Schiffe und Truppen, die den Kaiser Tübük 1858 bekriegten und nach 4 Jahren zum Frieden zwangen. Frankreich gewann eine neue Kolonie um das aufblühenbe Saigong her, das sich 1867 noch um 3 weitere Provinzen vermehrte. — Auch China mußte seine Thore öffnen, wobei es nicht schön zugieng. Der chinesische Kaiser wollte seinem Volk verbieten, sich durch Opiumrauchen ferner zu vergiften; die Opiumkisten der englischen Kaufleute iu Cautou ließ er in's Meer werfen und wollte diese nicht entfchäbigen. So führten beim die Engländer (1840—42) einen Opiumkrieg, der ihnen die Insel Hongkong und Zutritt zu anderen Häfen verschaffte, aber nicht viel Liebe von den Chinesen eintrug. Diese rächten sich durch Treulosigkeiten, wofür die Eng-läuder 1856 einen neuen Krieg begannen, an welchem sich auch die Franzosen beteiligten. Die weißen Heere eroberten Tientsin 1858, worauf der Kaiser von China sich herbei ließ, das Land den fremden Händlern und Missionaren zu öffnen. Der Vertrag wurde aber bald gebrochen und zur Strafe dafür die Hauptstadt Peking 1860 von Engländern und Franzosen erobert. Nun mußte der Tartarenkaiser wieder zum Kreuze kriechen und alles feit 1723 den katholischen Missionaren abgenommene Eigenthum zurückgeben. Sv wachten auch sonst französische Flotten, daß die katholische Mission nirgends zu kurz komme; und als die Christen im Libanon und in Damaskus 1860 durch ein furchtbares Gemetzel heimgesucht wurden , war gleich in Beirut ein Heer zu ihrem Schutze ausgeschifft. — Doch nicht blos in der Ferne hat Napo-

2. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 151

1902 - Breslau : Hirt
Britisches Gebiet. 151 Eismeer ragen hinein die Halbinseln Melville und noch weiter Boothia Felix mit dem von Roß im Jahre 1831 bestimmten magnetischen Nordpol (s. oben S. 23). Zwischen Melville und der Bassin (bäffinj-Bai die größte Insel des Archipels, das Bassin-Land; am Eingänge der Hudson-Bai: Southampton sßaußamt'nj. Zwischen der n. und der s. Hauptgruppe dieser Inselwelt ist eine Durchfahrt, die sogen, nordwestliche, vorhanden, aber sie ist wegen des allzu kurze Zeit eisfreien Meeres unfahrbar. Sie führt durch Lancaster-Sund, Narrow-Straße, Melville-Sund, Banks- und Prinz Wales-Straße und wurde 1850 durch M'clure (mäcklürj aufgefunden. Dem Polargürtel gehört nach Klima, Pflanzenwuchs und Tierleben auch das ganze nordische Küstengebiet an. Eisberge trifft man in der Hudson-Bai zu allen Jahreszeiten, und die Fahrzeit dauert nur von Anfang Juli bis Ende Oktober. Quebec hingegen, unter der Breite Wiens, hat zwar einen um 10° kälteren Januar, aber einen fast ebenso warmen Juli wie dieses, so daß Korn und Obst im S.o. und S. hinreichende Wärme zum Reifen finden. Die Schiff- fahrt im St. Lorenz-Golfe ist vom Mai bis zum November möglich. Die eigentlichen Kultur-Landschaften dieses weiten Gebiets, das an Größe, ungerechnet die arktischen Inseln, hinter Europa noch nicht um 2 Mill. qkm zurücksteht, sind bis jetzt die beiden Cänadas; in Ober-C. beträgt die Volks- dichte 4, in Nieder-C. 3, im ganzen Gebiet aber nur 0,6 auf 1 qkm. Von den.5,3 Mill. E. sprachen 1891 3,6 Mill. englisch, 1,4 Mill. französisch, denn Canada gehörte bis zum Frieden von Paris (1763) zu Frankreich. Das End- ergebnis des Siebenjährigen Krieges, der in fast allen Erdteilen geführt wurde, war in Nord-Amerika der Sieg des germanischen Stammes über den romanischen. 122000 Indianer. 2 Mill. waren Katholiken, die übrigen zumeist Protestanten verschiedener Bekenntnisse. Für deutsche ackerbautreibende Einwanderer liegen noch günstige Bedingungen vor. Einfuhr: Eisenwaren, Kohle, Woll- und Baumwollwaren, Zucker; Ausfuhr: Holz (^ der gesamten», Getreide, Butter und Käse, Vieh, Fische und Fleisch. Der Handel geht ganz überwiegend nach Großbritannien und der Union, dann folgt das D. R. — Eisenbahnen 1900: 28415 km, Handelsflotte 0,64 Mill. t. Die Verwaltung des Gesamtstaates (anßer Neufundland und den Bermu- das) leitet der von England ernannte Generalgouverueur, das Parlament aber übt selbständig die gesetzgebende Gewalt und verfügt ebenso über das stehende Heer und die Miliz von 38000 M. und eine kleine Flotte. kanadischer Bund (Dominion ok Canada, spr. dominjon of kännädä); seit 1867. 7 Provinzen und mehrere Territorien, 8 770000 qkm, 5,3 Mill. E., 0,6 auf 1 qkm: _ 1) Ontario oder Obercanada im S.w. des .Ottawa, das n. Ufer der großen Seen. Die Bevölkerung ist überwiegend englisch. —■ Ottawa (60), unmittelbar unterhalb des großen Falls des gleichn. Flusses gelegene, aufblühende Bundeshauptstadt an der Grenze von Ober- und Untercanada. — Toronto (210), ansehnliche Handelsstadt, und Kingston skingst'ns; beide am Ontario-See. 2» Quebec skwebek! oder Niedercanada, von der Mündung des Ottawa abwärts am Lorenz. Dll Bevölkerung ist überwiegend französischer Abkunft und Sprache und katholischer, Religion. — Montreal [montriot] (265), auf einem schönen, vom Lorenz und vom Ottawa gebildeten Werder, den größten Seeschiffen zugänglicher Handelsplatz

3. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 417

1902 - Breslau : Hirt
Niederlande. 417 auf die See hinausgeführt wur- den, noch von Bedeutung, übri- gens längst nicht mehr die erste Europas. In den Küstenpro- vinzen blühen hauptsächlich solche Gewerbe, die an den Seeverkehr geknüpft sind: Schiffbau, Ver- fertigung von Segeltuch, Ankern und Pumpen; Geneverbrenne- reien, Zucker-, Tabak-, Papier-, Tonpfeifenfabriken u. s. w. — Die Niederländer sind noch im- mer die „Frachtfuhrleute der Tropen", im übrigen läuft ihr auswärtiger Handel, einst der erste der Erde, vorwiegend nach den Nachbarländern, nach dem D. R., Großbritannien und Bel- gien, dazu nach Rußland, von denen das an Bodenschätzen arme Land Rohstoffe empfängt, wah- rend es seinen ostindischen Kolo- nien Fabrikwaren liefert. Auch hier blüht ähnlich wie in Belgien der Durchgangsverkehr. Aus- fuhr: Mastvieh, Käse und Butter, Gemüse, Blumen, He- ringe, Kolonialwaren. Ein- fuhr: Eisen waren und Eisen, Holz, Steine, Kohlen. Die Bewohner sind fast ausschließlich germanischen Stammes: Holländer, Niederfranken und Frie- sen. Die Niederfranken sind zumeist Katholiken, die 35,i °/0 der Bevölkerung bil- den; bei den beiden anderen Stämmen herrscht das refor- mierte Bekenntnis (60,3 °/0), 2% sind, großenteils aus Spanien eingewanderte, Ju- den. Unter diesen Stämmen ist hier der holländische (ehemals batavische) durch Zahl, Sprache und Gesittung der herrschende geworden. Er bewohnt vorzugs- weise die beiden Provinzen, nach denen er benannt worden ist, und Utrecht, bildet auch in den angrenzenden Gegenden der be- nachbarten Provinzen die ent- schiedene Mehrzahl und in allen übrigen Landschaften des Staa- tes einen sehr ansehnlichen Teil v. Sehdlih, Geographie. Ansg. 0. 28. Beard. 27 Fig. Iso. Holländische Binnenlandschaft aus der Umgebung des Haag. Trekschuit.

4. Kleines Lehrbuch der Geographie - S. 180

1902 - Breslau : Hirt
180 N.w.-Europa. mehr aus Handel und Schiffahrt; deuu nun kam die Gunst der Lage zur Geltung für das Inselreich, dessen tressliche Häfen im W. zu ebenso vielen Aus- gangstoren nach der Neuen Welt wurden und das durch die noch zahlreicheren Häfen der S.- und der O.-Küste den Warenaustausch mit dem benachbarten Fest^ lande so leicht ermöglichen kann. Mit jedem Jahrhundert wurden die Bodenschätze leisen, Zinn, Kupfer, Blei und vor allem die vorzügliche englische Stein- kohle) gewaltiger ausgebeutet, sie selbst und die mit ihrer Hilfe gewonnenen Erzeugnisse der Industrie immer gewinnbringender im Kolonialbesitze verwertet, der mit seinen Schätzen dem Mutterlande steuert. So ist Großbritannien immer noch der erste Gewerbe- und Handels staat der Erde und weist eine Volksdichte ans. welche in England diejenige Europas um mehr als das Fünffache übertrifft. Da obendrein zwar die Viehzucht hinreichend, aber der Ackerbau wenig mehr lohnt, so ist das Land zur Ernährung einer solchen Volksmenge auf die Fleisch- und Korn- zufuhr der Weide- und Kornländer aller Welt angewiesen. Bei der Blüte aller Erwerbszweige ist auch die Fabrik- und die Landbevölkerung ziemlich wohlhabend, aber der Reichtum hat sich in den Händen einer geringen Anzahl angehäuft, und in den großen Städten herrscht unsägliches Elend. jl)er Bauer ist meist nur Pächter, denn die Hälfte des Grundes und Bodens gehört dem Adel und besteht aus weite Strecken hin aus Parkst Die Einfuhr besteht aus Nahrungsmitteln und Rohstoffen jeder Art, von denen ein erheblicher Teil in verarbeitetem Zustande durch die Handelsflotte mit Verdienst wieder ausgeführt wird. Von den 650 Mill. Pfund Sterling, die 1899 der Außenhandel wertete, kam Vio auf das D, R., 2/'io ans die Union, 3,/10 auf die Kolonien. Geschichte. Die dem Festlande zugekehrte S.o.-Seite der Hauptinsel lockte oft Einwanderer und Eroberer dorther. Julius Cäfar führte die Römer hinüber, Angeln und Sachsen setzten sich in der Mitte des 5. Iahrh. n. Chr. dort fest; 1066 mußten sie sich der normannischen Herrschaft Wilhelms des Eroberers beugen. Durch die Mischung der Angelsachsen und der französisch redenden Nor- mannen entstand die englische Sprache. Den Grund zur Herrschast über Irland legte England schon 1171, über Schottland machte es schon seit dem 16. Iahrh. seine Lehnshoheit geltend, aber erst nnter der Regierung der Königin Elisabeth (1558—1603) begann sich im Verteidigungskampfe gegen Spanien (die „unüber- windliche Flotte' Afflavit Deus, et dissipati sunt") die Seemacht zu entwickeln, die dann mit dem britischen Kaufmann zusammen das große Kolonialreich aus- gebaut hat, das nun auch zum Zollbunde des „Größeren Britanniens" vereinigt werden soll. Seit 1703 besteht das „Vereinigte Königreich". Die Verfassung Englands ist eine eingeschränkt monarchische, insofern die Krone die vollziehende Gewalt nur durch die Minister ausübt und die gesetzgebende mit dem Parlament teilt, das in Ober- und Unter- haus zerfällt. — Seit 1901 König Eduard Vii.2 aus dem Hause Hannover, das 1714 den Thron der Stuarts bestieg. Die auswärtigen Besitzungen s. S. 295. Die Bewohner sind ganz überwiegend Germanen, zu 5 % Kelten (in Hochschottland, auf der Insel Man [mau] und namentlich in Irland), die ihre Muttersprache reden. Religion. Die euglisch-bischöfliche Kirche ist in England und Wales die herrschende, aber alle christlichen Sekten, zum Unterschiede von den der Staatskirche Angehörigen Dissenters genannt, haben freie Reli- 1 S. Hirts Bilderschatz, S. 29. 2 Flotte des Hauptlandes 741000 t, der Kolonien 43000 t, stehendes Heer tn Europa 178000 M., im Hauptlande 163000 M.; in Indien 200000 M., in Ägypten 45000 M.

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 141

1877 - Langensalza : Beyer
— 141 — König und brachen in England ein. Allein Cromwell besiegte sie und setzte nun einen Gerichtshof ein, welcher den König als Verräter zum Tode verurteilte. Am 30 Januar 1649 ward das Urteil vollstreckt. England ward nun zur Republik erklärt, welche Cromwell unter dem Namen eines Protectors unumschränkt beherrschte. Nach seinem Tode 1*658 legte sein Sohn Richard Cromwell die Protectorwürde nieder (1659). Auf Betrieb des Schotten Monk ward darauf Karls I. Sohn, Karl Ii., welcher in der Verbannung lebte, zurückgerufen und das Königtum wiederhergestellt (1660). Bald machte sich aber der neue König dadurch verhaßt, daß er offen zum Katholicismus hinneigte. Als er aber 1685 starb, war er noch kurz zuvor zu diesem Glaubeu übergetreten. Sein Bruder, der katholische Jakob Ii., ward von den Engländern nicht als König anerkannt, sondern dieselben erhoben den protestantischen Wilhelm Iii., Erbstatthalter der Niederlande, aus den Thron (1688 — 1702). Derselbe wußte alle Versuche Jakobs Ii. zur Wieder-eroberuug des englischen Thrones zu vereiteln. Doch ward nach seinem Tode Jakobs jüngere Tochter Anna zur Königin gewählt (1702 bis 1714), unter deren Regierung die Engländer ruhmvoll im spanischen Erbfolgekrieg gegen die Franzosen fochten. Sie war die letzte der Stuarts. Mit Georg I.,Kurfürsten von Hannover, bestieg das Hans Hannover den Thron Großbritanniens, den es von 1714 —1837 inne hatte. D. Skandinavien. Skandinaviens Einheit und Trennnng. § 168. Scandinavien vor Gustav Wasa. Scandinavien nennt man die drei nordischen Reiche Dänemark, Schweden und Norwegen. Die Bewohner dieser Länder, unter sich nahe verwandt, gehören zu der großen germanischen Völkersamilie, stehen also auch mit den Deutschen in verwandschastlichem Verhältniß. Wir sahen, daß ans Scandinavien im 9ten und loten Jahrhundert die wilden Normannenschwärme auszogen, welche alle Küstenländer Europas mehr oder weniger heimsuchten. Später wurden die Bewohner der scandinavischen Länder, besonders von Deutschland aus, zum Christentums bekehrt. Am mächtigsten von den nordischen Völkern durch das ganze Mittelalter hindurch waren die Dänen, welche sich sogar eine Zeitlang fast die ganze Küste der Ostsee unterworfen hatten und deswegen mit den Deutschen, besonders mit den reichen Ostseestädten Lübeck, Wismar und anderen (Hansastädten) in häufige Kriege gerieten, in Folge deren sie ihre Besitzungen an der deutschen Küste wieder verloren. Nur die Herzogtümer Schleswig und Holstein blieben mit dem dänischen Reiche vereinigt, weil die Dänen den Herzog

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 71

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Sranfcrriä?. 71 schönste Obst, auch Aprikosen, Pfirsiche und edle Kastanien, vor allem Weizen reift überall mit Ausschluß der rauheren Höhen. Obgleich Frankreich die Gunst seines Klimas und Bodens sorgfältig ausnutzt und nächst Deutschland der erste Handels- und Industriestaat des europäischen Festlandes ist, zählt es bei einer dem Deutschen Reich wenig nachstehenden Größe noch nicht V3 von dessen Bevölkerung (73 aufs qkm). * * ♦ Frankreich ist seit dem Altertum von Kelten (Galliern) bewohnt; vi. deshalb hieß es bei den Römern das transalpine Gallien. In Halbjahrtausend römischer Herrschaft seit Cäsar wurden diese Kelten schichte, romanisiert, so daß jetzt die keltische Sprache kaum noch von 1 Mill. in der w. Bretagne, den Bretonen, geredet wird.^ Vom K.jahrhundert ab eroberten deutsche Völker das Land, das zuletzt ganz den Franken anheimfiel. Um 800 mit Deutschland vereinigt als Westhälfte des Reiches Karls d. Gr., trennte sich der O. bald wieder aus dieser Gemeinschaft. Der W. wurde dann von einem zur Königswürde gelangten Adelsgeschlecht der Seinegegend um Paris beherrscht, deshalb wie diese „Francia" oder la genannt; hierauf bezieht sich auch unser Ausdruck Frankreich, nicht aber auf die Blulmischung der Franzosen, d. h. romanifierten Kelten, mit deutschen Franken, obwohl diese im No. nicht unterblieben ist. In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde Frankreich durch die Eroberungs- kriege der englischen Könige im Fortschritt gehemmt, denen für längere Zeit die reichen Ebenen des N. und W. gehörten. Ein Rest dieser Herr- schaft ist noch gegenwärtig die Zubehör der Normannischen Inseln zu England. Dann aber erhob sich Frankreich zu großer Macht: Seine Könige schufen eine straffe staatliche Einheit. Dafür war das Land durch seine fast ganz zusammenhängenden Ebenen und seine nach allen Seiten gleich verteilten, den Binnenverkehr aller Landesteile untereinander för- dernden Flüsse sehr geeignet. Ludwig Xiv. rückte (um 1700) Frank- reichs Grenze über die Flandrische Grenzhöhe und bis an das elsässische Rheinufer vor; die noch viel weiter in deutsche Gebiete eingreifenden Eroberungen Napoleons I. (um 1800) hatten jedoch keinen Bestand. Der außereuropäische Besitz wurde hauptsächlich erst im 19. Jahrhundert er- Kolonien. * Der Name der Bretagne ist abgeleitet von der lat. Bezeichnung des Landes Britannia minor (Klein-Britannien); diesen Namen empfing es, seitdem im 5. Jahrhundert die Kelten Britanniens vor ihren angelsächsischen Be- drängern (S. 60) hier Zuflucht fanden. V. Be- völke- rung.

7. Schul-Geographie - S. 61

1876 - Breslau : Hirt
Britisch - (Vorder-) Indien. 61 geworden. Der Königstiger, der Löwe, der Panther, das Nashorn, ungeheure Eber und andere gewaltige Geschöpfe übertreffen die entsprechenden Arten Amerikas an Kraft und Wildheit, die afrikanischen an Größe, während die Reptilien denen der amerikanischen Tropenländer an Menge, Kraft und Giftigkeit gleichkommen. Nicht weniger reich ist der Schooß der Erde, ebenso an den schönsten Edelsteinen (Diamanten) wie an Eisen und ausgedehnten Lagern von Steinkohlen. Bevölkerung. Die von Norden eingewanderten, der kaukasischen Race an- gehörigen Indianer nannten sich Arier, die noch heute den Nordeu des Landes bewohnen und sich von den Drävida, der Urbevölkerung des Landes auf dem Dvkhau, durch Sprache und hellere Hautfarbe unterscheiden. Zu den Drü-vida gehören auch die Paharia südlich vom Ganges in dem Gebirgszuge bei Radsch- mahal. — An den Südabhäugeu des Himalaya sitzen Verwandte der Tibetauer, die stark mit indischem Blute vermischt sind, sich aber in Sikkim besonders rein erhalten haben; den Hauptbestaudttheil der Bewohner bildet das Volk der einge- wanderten Hindu. Die Gesammtbevölkerung beträgt gegen 237 Mill., wovon Mill. auf Ceylon kommen. Die Wichtigkeit Indiens, von dessen einstiger Größe ungeheure Felsentempel, Trümmerstädte, Riesenbauten aller Art und eine reiche Literatur Zeugniß geben, erkannte zuerst Alexander d. Gr., zum ersten Male erobert wurde aber Indien von dem Ghasnevideu Mahmud I. um das Jahr 1090. Neue Einfälle erfolgten im 13. Jahrhundert durch die mougolifchen Schaaren Dschingis-Khans, um das Jahr 1400 durch die turkistanischen Schaaren unter Timnr; von Bestand war die Eroberung des Sultan Baber vou Samarkaud, welcher 1526 das Reich des Großmoguls zu Delhi und Agra gründete; unter seinen Nachfolgern, namentlich unter Akbar und Aureng- Zeb (1- 1707) erhob es sich zu großer Blüthe, sank dann aber schnell von seiner Höhe herab; den kriegerischen Stämmen der Mahratteu, Seihks und Radschpnten mußten Gebietsteile abgetreten werden, und nicht weniger ohnmächtig zeigten sich die moha- medanifchen Herrscher während der Einfälle durch Schah Nadir von Persien (1736—-1747). Inzwischen hatten die Europäer in Jndieu festen Fuß gefaßt. Seit dem Jahre 1498, da Vasco de Gama zu Kalikut landete, bemächtigten sich zunächst die Portugiesen der Westküste, 1510 wurde Goa von Albuquerque erobert; ein großer Theil ihrer Be- sitzuugeu siel den Holländern zu, seitdem deren Kolonialmacht durch die Gründung der ostindischen Eompaguie (1002) erstarkt war. Bald wurden sie durch die Engländer, welche im Jahre 1009 gleichfalls eine ostindische Eompaguie gestiftet hatten, verdrängt. Den Grund zu ihrer Herrschaft über die Halbinsel legte aber erst Robert Elive (spr. Kleiw) als er 1756 dem unter dem Großmogul stehenden Nabob Bengalens, Seradscha Daula, die englische Besitzung Ealcntta wieder entriß, die Franzosen (im I. 1679 hatten sie Pondichvry erobert und sich weiter ausgebreitet) aus Tschandernagore am Ganges verdrängte und den glänzenden Sieg bei Plassy (1757) erfocht. Seitdem haben die Engländer durch weitere glückliche Kriege und nicht weniger durch kluge Benutzung der Feindseligkeiten unter den schwachen einheimischen Fürsten, geringe Gebietstheile ausgenommen, sich zu Herren von ganz Vorderindien gemacht; es bildet das Anglo-Jndische Reich, das nicht unmittelbar der englischen Krone gehorchte, sondern der ostindischen Eompagnie, einer Gesellschaft von etwa 2000 Privatleuten, die frühzeitig zwei Charaktere in sich vereinigte, den Charakter des Kaufmanns und den des Herrschers, und die schon lange vor dem Jahre 1765, in dem sie durch den Großmogul vermittelst Vollmacht die Besugniß erhielt, die Einkünfte von Bengalen, Bahar und Orifsa zu verwalten, das Wesen politischer Macht besaß. So war diese riesenhafte Gesellschaft auf einer Erdhälfte Unterthan, auf der andern Souveräu. Durch diese Gesellschaft beherrschte England ein Land, größer und volkreicher als Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland zusammengenommen. In Folge des

8. Vaterland! - S. 37

1912 - Cöln : Schmitz
— 37 — besiegt. (Dit ungestümem (Dute und wahrer Todesverachtung kämpften Englands Scchne für ihr Vaterland. Seitdem Hatte England kaum mehr die Gefahr einer Unterjochung zu befürchten. Seine Seemacht wuchs von Jahr zu Jahr. Sie schlug die der Holländer, welche bisher die bedeutendste war, aus dem §elde. Viele Ländergebiete und Reiche hat England mit ßülfe seiner ausgezeichneten flotte erworben, zuletzt das Gebiet der Buren in Südafrika, eines Volkes, das Beispiele einer selten großen Vaterlandsliebe gegeben hat. Abkömmlinge der Niederländer, welche sich in früheren Zeiten nach langen Jahren der Rümpfe und der Leiden von dem Joche der Spanier befreiten, hatten sich die Buren in Südafrika angesiedelt und dort ein neues Vaterland gefunden* Sie hatten anfangs viel zu kämpfen gegen die Raffern und föottentotten, bis sie ein friedliches Dasein führen konnten Aber dies sollte nicht dauernd währen. Cs kamen die Engländer und verdrängten die Buren nach Norden. Von neuem siedelten sie sich an und glaubten nun Ruhe zu haben. Aber nach Jahren rückten die Engländer nach und suchten das Volk der Buren sich zu unterwerfen, was ihnen indes erst nach einem großen, Jahre dauernden Rriege gelang. Anfänglich beklagten die Buren den Verlust ihrer politischen Freiheit. Und heute? ßeute befindet sich das Burenvolk wohl und zufrieden im Schutzbanne des mächtigen, britischen Reiches. Und darin sehen wir ein Zeichen Der weifen Vorsehung Gottes, Die einem Volke scheinbar Das Vaterland nimmt, um es ihm wiederzugeben unter einem anderen ßerrfcher, Der für fein Emporblühen und Wohlergehen unausgesetzt Borge trägt. Gegen Gottes Zulassungen soll man also nicht murren! Allein nicht immer Hatte das stolze Albion das Glück, zu erlangen, was es wünschte, oder zu behalten, was es besatz. Amerika war von den Spaniern entdeckt

9. Vaterland! - S. 38

1912 - Cöln : Schmitz
- 38 — worden. Holländer hatten im Norden dieses Festlandes eine Kolonie gegründet mit der Hauptstadt Heu-Amster-dam (1613). Diese Kolonie mit ungeheuren Ländergebieten geriet später in die ßänfce der Engländer und ward hauptsächlich von ihnen bevölkert, ßier bildete sich ein Menschenschlag, der gleich den Buren den Boden, auf dem er nun lebte, als sein neues Vaterland betrachtete. Waren aber die Buren von ihrem Mutterlande vollständig unabhängig, so war dies bei den nach den englischen Kolonien ausgewanderten Briten keineswegs der fall. Sie waren und blieben nach wie vor die Untertanen der englischen Kerrscher. Diese hatten ihren Kolonisten 3war gewisse Rechte und Freiheiten bewilligt, entzogen sie ihnen aber später wieder und forderten noch obendrein lästige Abgaben. Da sagten sich die tleu-Cng-länder von ihrem Mutterlande los. Dieses sandte eine flotte und ein ßeer aus, um seine ehemaligen Untertanen wieder zu unterwerfen. Aber diese verteidigten ihr neues Vaterland so tapfer unter ihrem berühmten Anführer und späteren ersten Präsidenten George Washington, datz die Engländer, vollständig besiegt, die Freiheit Heu-englands anerkennen mutzten. Wohl kein Land hat wechselvollere Schicksale erduldet als Spanien. Seine Ureinwohner, die Iberer, wurden durch die von Horden eindringenden Reiten, mit denen sie sich vermischten, zu Reitiberern. Zur Zeit der Völkerwanderung nahmen die Westgoten das Land in Besitz. Im Jahre 711 wurde es Eigentum der Araber, welche daselbst blühende und mächtige Reiche gründeten, in denen ßandwerk, Runst und Wissenschaft eine Heimstätte fanden. Diese Araber, auch Mauren genannt, glaubten dort für alle Zeiten ein Vaterland gefunden zu haben. Hach und nach jedoch fatzten christliche Fürsten in Spanien Futz, und es entstanden die Reiche Aragonien, Raftilien, Leon und Havarra. Immer mehr <

10. Kleines Lehrbuch - S. 180

1911 - Breslau : Hirt
180 N.w.-Europa. und selbst im n. Schottland sinkt die mittlere Temperatur des Januar noch nicht bis 0° wie im mittleren Deutschland. Hingegen führen die Seewiude unendliche Nebelmassen heran, die in Verbindung mit den Rauchwolken zur wahreu Landplage werden; so soll London nur 12 wirklich sonnenhelle Tage im Jahre genießen. Der erste Erwerbszweig war noch durch das ganze Mittelalter hindurch der Ackerbau, aber seit der Entdeckung Amerikas warfen sich die Briten immer mehr auf Handel und Schiffahrt; denn nun kam die Gunst der Lage zur Geltung für das Inselreich, dessen treffliche Häfen im W. zu ebenso vielen Ausgaugstoren nach der Neuen Welt wurden und das durch die noch zahlreicheren Häsen der S.- und der O-Küste den Warenaustausch mit dem benachbarten Festlande so leicht ermöglichen kann. Mit jedem Jahrhundert wurden die Bodenschätze, Eisen, Zinn, Knpser, Blei und vor allem die vorzügliche englische Steinkohle, gewaltiger ausgebeutet, sie selbst und die mit ihrer Hilfe gewonnenen Erzeugnisse der Industrie immer ge- winnbringender int Kolonialbesitze verwertet, der mit seinen Schätzen dem Mutter- laude steuert. So ist Großbritannien immer noch der erste Gewerbe- und Handels- staat der Erde und weist eiue Volksdichte auf, die in England diejenige Europas um mehr als das Fünffache übertrifft. Da obendrein zwar die Viehzucht hinreichend, aber der Ackerbau wenig mehr lohnt, so ist das Land zur Ernährung einer solchen Volks- menge auf die Fleisch- und Kornzufuhr der Weide- und Kornlänver der ganzen Erde angewiesen. Bei der Blüte aller Erwerbszweige ist auch die Fabrik- und die Land- bevölkernng ziemlich wohlhabend, aber der Reichtum hat sich in den Häudeu eiuer geringen Anzahl angehäuft, und in den großen Städten herrscht unsägliches Elend. Der Bauer ist meist nur Pächter, denn die Hälfte des Grund und Bodens gehört bisher i dem Adel und besteht auf weite Strecken hinaus Parks lbnutbild S. 180;. Die Einfuhr besteht aus Nahrungsmitteln und Rohstoffen jeder Art, von denen ein erheblicher Teil in verarbeitetem Zustande durch die Handelsflotte mit Ver- dienst wieder ausgeführt wird. Vou deu 1950 Mill. Pfund Sterling, die 1908 der Außenhandel wertete, kamen 6,7% auf das D. R., 13,8 auf die Union, 24,3 auf die Kolonien. Geschichte. Die dem Festlande zugekehrte S.o.-Seite der Hauptinsel lockte oft Einwanderer und Eroberer von dorther. Julius Cäsar führte die Römer hin- über, Angeln und Sachsen setzten sich in der Milte des 5. Jahrh. n.chr. dort fest; 1066 mußteu sie sich der normannischen Herrschaft Wilhelms des Eroberers beugen. Durch die Mifchuug der Angelsachsen und der Französisch redenden Nor- mannen entstand die englische Sprache. Den Grund zur Herrschaft über Irland legte England 1171, über Schottland machte es fchon seit dem 10. Jahrh. seine Lehnshoheit geltend, aber erst unter der Regierung der Königin Elisabeth (1558 bis 1603) begann sich im Verteidiguugskampse gegeu Spanien (die ..unüberwindliche Flotte: Afflavit Deus, et dissipati sunt") die Seemacht zu entwickeln, die dann mit dem britischen Kaufmann zusammen das große Kolonialreich aufgebaut hat, das nun vielleicht auch zum Zollbunde des „Größeren Britanniens" vereinigt werden wird. Seit' 1707 besteht das „Vereinigte Königreich". Die Verfassung Englands ist eingeschränkt monarchisch, insofern die Krone die vollziehende Gewalt nur durch die Minister ausübt und die gesetzgebende mit dem Parlament teilt, das in Ober- und Unterhaus zerfällt. —Seit 1910 König Georg V.2 aus dem Hause Sachseu-Coburg und Gotha. Die aus- wärtigen Besitzungen s. S. 288. Die Bewohner sind ganz überwiegend Germanen, an 6 Mill. aber Kelten (in Hochschottland, aus der Insel Man smäni und namentlich in Irland), von denen noch sast 4 Mill. ihre Muttersprache reden. 1 Durch die Gesetzgebung der jüngsten Zeit wird hier Wandel geschaffen und anscheinend ein selbständiger Bauernstand gebildet werden. . 2 Flotte des Hauptlandes 2 Mill. t, der Kolonien 70000 t, stehendes Heer in Europa 148000, im Hauptlande 136000 M,; in Indien 246000, in Ägypten 6l00 M.
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