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1. Das Mittelalter - S. 99

1893 - Leipzig : Dürr
— 99 — sie selbst in größter Sicherheit als Erb- und Grundherren in ihrem Territorium (Lande) regierten. Heinrich V. starb ohne Nachkommen im Jahre 1125. Er, der seinen Vater so unkindlich behandelt hatte, sollte der letzte des salischen Geschlechtes seilt. 4. Me archerdeulscherr Länder. Währeud Deutschland durch die Berührung und Verwicklung mit dem ersten Knlturstaate des frühen Mittelalters, mit Italien, bereits die schwierigsten politischen Aufgaben zu lösen hatte und sich rasch zu einer hohen Blüte des Handels und des Gewerbes entwickelte, verharrte der Norden und Nordwesten Europas noch lange ans der untersten Stufe der Staateubilduug. England wurde im 9. Jahrhunderte von räuberischen Normannen, den Dänen, hart mitgenommen. Schon der erste König der vereinigten sieben angelsächsischen Herrschaften, Egbert, ein Zeitgenosse Karls des Großen, hatte mit den verwegenen Wikingern zu kämpfen, die jeden Sommer auf ihren Beutezügen die Küsten Englands heimsuchten und bald auch Winterlager im Lande aufschlugen, von denen aus sie die Gegend weithin durchstreiften. Dieser Zustand allgemeiner Unsicherheit dauerte unter seinen Nachfolgern im 9. Jahrhunderte fort. Am furchtbarsten wurde die dänische Landplage unter der Regierung Athelreds (866—871). Immer dichtere Schwärme der schlimmen Räuber ergossen sich über das Saud, die Klöster wurden erstürmt und ausgeplündert, über einzelne Teile des angelsächsischen Reiches geboten dänische Jarle. Als mich der König gefallen war, wurde fein Bruder Alfred auf den Thron von Wessex erhoben. Er war erst 22 Jahre alt, und gegen den immer mächtiger anschwellenden Strom der Normannen konnte er sich zunächst nur dadurch retten, daß er mit ihnen Frieden schloß. Aber auch damit erreichte er wenig. In allen Teilen Englands, in Schottland und Irland ließen sich normannische Ansiedler nieder, nahmen das Land in Besitz und vertauschten das Schwert mit dem Pfluge; gleichzeitig brachten die ankommenden Wikingerschiffe immer neue Scharen, die plündernd und raubend das Land durchzogen. Alfred leistete verzweifelten Widerstand. Er hinderte die Feinde am Landen; er fchnitt denen, die mit Beute beladen sich wieder einschiffen wollten, den Weg zum Meere ab und überwand sie im blutigen Ringen, aber diese einzelnen Thaten konnten doch die große Not nicht abwenden. Endlich verzagte sein eigenes Volk, jeder suchte nur sein Leben zu retten. Ihm selbst blieb nichts anderes übrig. Die Sage

2. Geschichte für sächsische Schulen - S. 162

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 162 — der es ihm erleichterte, die deutschen Missionare in China und die deutschen Kaufleute in den ostasiatischen Häfen zu schützen. Einige Zeit später erwarb Deutschland auch die Marianen-, die Palauinseln, die Karolinen und die Samoainseln mit Ausnahme der kleinsten. 6. Kämpfe in China und Afrika. Der Haß der Chinesen gegen die 1900 Fremden verursachte im Jahre 1900 einen Aufstand. Die Aufständischen, von den Engländern Boxer genannt, ermordeten die Ausländer und die einheimischen Christen. In Peking erschoß ein Soldat sogar den deutschen Gesandten. Aus die Kunde von diesen Greueltaten schickten die Großmächte Truppen nach China, die den Aufstand niederwarfen. Die Chinesen mußten die Schuldigen bestrafen und den beteiligten Mächten Kriegskosten zahlen. Auch in den deutschen Schutzgebieten Afrikas war mancher Aufstand der Eingeborenen niederzuwerfen. Die meisten Schwierigkeiten machte Südwest-1904 asrika. Hier erhoben sich 1904 zuerst die Herero. Ihnen schlossen sich mit einer förmlichen Kriegserklärung die Hottentotten unter ihrem Führer Hendrik Witboy an. Die grausamen Morde an Missionaren und Ansiedlern forderten eine strenge Bestrafung. Unsere Freiwilligen haben schwere Gefechte gegen den gut bewaffneten, landeskundigen, grausamen Feind bestanden und mit Hunger, Durst und Krankheiten in dem wilden, wasserarmen Lande heldenmütig gekämpft. Wie in China, so haben sich auch hier die deutschen Waffen mit Ruhm bedeckt. 7. Neue Erfindungen. Die Dynamomaschine. Als der Dampf große Schiffe über das Meer und Eisenbahnen über das Land trieb, auch in den Fabriken große Maschinen bewegte, war eine neue Zeit angebrochen. Aber der Menschengeist ließ n cht ab, die Naturkräfte zu erforschen und sich dienstbar zu machen. Da offenbarte die Elektrizität bis dahin unbekannte Eigenschaften. Sie spendet Licht, Kraft und Wärme, zerlegt Körper in ihre Bestandteile und bietet dabei noch den Vorteil, daß ihre Kraft auf unbegrenzte Entfernungen fortgeleitet werden kann. Der Hannoveraner Werner v. Siemens erfand 1867 die elektrische Kraftmaschine. (Dynamomaschine) Er war ursprünglich Artillerieoffizier, gründete dann in Bet in eine Fabrik zur Herstellung von Morse-Tele-graphen, die er für ganz Deutschland und das Ausland baute. Durch seine Dynamomaschine konnte er Ströme von fast unbegrenzter Stärke erzeugen. Im städtischen Elektrizitätswerk siud solche Maschinen, die uns zunächst mit Licht versorgen. Einst löste die Öllampe den Kienspan ab, dann gab das Petroleum ein weit helleres Licht. Ms man später Gas aus der Steinkohle herstellte, räumte die Petroleum ampe das Feld, und nun geben die elektrische Bogenlampe und die Glühbirne Straßen und Wohnungen eine wunderbare Beleuchtung. Nach der Erfindung des Glühstrumpfes für die Gasflamme durch Auer kämpften zwar Gaslicht und elektrisches Licht um die Herrschaft, aber das letztere ist in seiner Anwendung so bequem, sauber und ungefährlich, daß es wohl den Sieg davontragen wird. Der Elektromotor. Werner von Siemens leitete den elektrischen Strom zu einer anderen Maschine, die nun wieder die Elektrizität in drehende Bewegung verwandelte. So entstand der Elektromotor, der wie die Dampfmaschine Arbeitsmaschinen treiben kann. Unter dem Wagen der Straßenbahn befindet sich ein solcher Elektromotor. Im Jahre 1879 baute die Firma Siemens und

3. Teil 2 - S. 298

1882 - Leipzig : Brandstetter
298 Die Soldaten des dreißigjährigen Krieges. die Mannschaften größtenteils noch der Nation an, von der sie benannt waren. Und obwohl die Soldaten sich unter einander sehr ähnlich waren, hatte doch jedes einzelne Volk wieder seine Besonderheiten. Von den unter den böhmischen Ständen dienenden Holländern heißt es in einem Berichte: „Sie entlaufen haufenweis und will ihnen das böhmische Kriegswesen, wegen der bösen Bezahlung und üblen Traetament, gar nicht anstehen." Die schlimmsten unter den böhmischen Hilfsvölkern waren die Ungarn und Siebenbürgen, unter welcher: sich auch viele Türken, Tartaren re. befanden. Von den kaiserlichen Hilfsvölkern singt ein Spottlied: Als nun der Lärmen ist angangen, Haben unsre Wallonen angefangen, Die Spanier und Wälschen anch — Wie denn ist unser aller Brauch — Das Fersengeld zu geben geschwind; Das war der best', der zuerst entrinnt. Wir Narren haben nicht anders gedacht, Als daß der Feind hätt' hölzern Geschütz gebracht; Weil aber sind Köpf', Fuß und Arm Hinweggeslogen also warm, Reißaus gemacht, auf und davon, Hat unser fremde Nation Die Deutschen gelassen im Stich, Nur hadra fort und hinter sich; Zn Wien herumgeprangt dafür Mit vergoldten Sporen und Rappier, Die sie von ihrem Diebstahl Han Hin und her geraubt, itzt machen lau. Von den spanischen Soldaten wird berichtet, daß sie im Gebrauch habeu, „die Reisenden und durchlaufenden Boten zu durchsuchen und diejenigen, bei welchen sie kein Kruzifix finden, als Ketzer an den nächsten Baum zu heuken oder niederzuschießen." Das verrufenste Kriegsvolk waren die Kroaten. In einem Berichte aus Wien heißt es von ihnen: „Es seien rechte Bluthunde und teuflische Leut. Die Füruehnisten von ihnen liegen in der Stadt, die anderen aber in den Vorstädten, haben sehr viel Geld, sonderlich in Gold, Säcke voller Ducatcn, eines halben Armes lang, schöne Weiberkleider, goldene Ringe und Silbergeschirr, silberne Schüsseln, Becken und Kannen, so sie in Schlesien und Mähren geraubt. Vor der Stadt allhier verkaufen sie geraubte Kleider um ein Geringes, dann sie einen Rock um 7 ober 8 Gulben geben, so nicht mit 100 Thalern gemacht worben. Es haben auch die kleinen Stallbuben und Troßjungen kleine silberne Schüsseln, ans welchen ich selbften sie habe trinken sehen. Gott gnabe benen, wo bies Gesinbel hinkommt. Man ist hier in der Stadt nicht sicher, wie benn dieser Tage ein Trabant von einem Soldaten erschossen worben. Man acht die Leute wie die Hnnb,

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 279

1910 - Düsseldorf : Bagel
279 so schwach an Zahl und wurden im Kampfe auch noch oft so in sich zerrissen (Heyde), daß der Ring nicht zu schließen war. Mit Weibern, Kindern, ja mit den Herden konnten die Hereros deshalb ostwärts abziehen, und erst die energische Verfolgung Deimlings, der sie in das Sandfeld der Omaheke trieb, führte ihren vollen Untergang herbei. Aehnlich ging es mit der Umschließung Hendrik Witbois, der nach diesen Kämpfen losschlug. Er sollte bei Gr. Nabas umstellt werden. Die Angriffe der Abteilung Meisters waren anstrengend bis zum Wahnsinnigwerden, und als diese Schar endlich zurückweichen mußte, wurde auch das Vorgehen Deimlings und Lengerkes zwecklos. Witboi entkam zwar, wurde aber später nochmals im Westen bei den Achab-bergen gestellt und starb endlich an einer hier erhaltenen Wunde. In ähnlicher Weise entwischte zuletzt auch Morenga, als er in den Karras bergen umringt wurde, die Abteilung Kirchners aber zurückschlug. Später wurde der unermüdliche Morenga, der im Kaplande einen neuen Einfall vorbereitete, von den Engländern erschossen. So wurde der Widerstand nach und nach gebrochen. Der Krieg hatte außerordentlich viel an Gut und Blut gekostet, zeitigte aber auch Erscheinungen erfreulicher Art. Nicht genug, daß die deutschen Krieger in ganz ungewohnten Verhältnissen sich so kriegstüchtig erwiesen, wie nur je zuvor, hatten sie auch das fremde, angeblich wertlose Land schätzen und lieben gelernt. Drum wollten sie in überraschend großer Zahl es gar nicht wieder verlassen. Viele blieben und halfen nun es wirklich erschließen. Und auch auf die Heimat wirkten die Ereignisse gewinnend. Man fand, daß das Land, in welches die vertriebenen und so hart geprüften Farmer fast alle wieder zurückkehren wollten, doch seinen Wert haben müsse. Man prüfte unbefangener die Möglichkeiten der Nutzbarmachung und fand mancherlei Arbeitsfelder. Hier werden jetzt Herden für Liebigsche Unternehmungen gezüchtet, dort wird in schnell wachsendem Maße Kupfer gewonnen und an dritter Stelle finden sich sogar in ansehnlicher Zahl wirkliche Diamanten. Der Ertrag ist so bedeutend, daß er bereits den 6. Teil der Diamantförderung der Welt ausmacht und der Verwaltung in diesem Jahre (1909) den 3. Teil von 20 Millionen Mark einbrachte. Eisenbahnen durchqueren

5. Geschichts-Bilder - S. 317

1878 - Langensalza : Greßler
317 Mißernten vermehrten noch in den letzten Jahren das Elend. Pestartige Krankheiten rafften die Bewohner hinweg, die das Feuer und das Schwert bisher verschont hatte. Recht und Gerechtigkeit, Treue und Glauben ward mit Füßen getreten; denn nur die grausame Willkür der Soldaten herrschte. Da endlich, nach namenlosen Leiden und Drangsalen, erscholl plötzlich wie eine Stimme vom Himmel der Rus Friede! Zu Münster und Osnabrück wurde er im Iahte 1648 geschlossen. Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege.*) Als in dem Jahre 1648 die Friedenstrompeten durch Deutschland flogen und das Ende des dreißigjährigen Krieges verkündeten, da sah es traurig um unser Vaterland aus. Fremde Heerschaaren hatten die deutschen Lande verwüstet, Spanier, Wallonen, Italiener, Franzosen, Schweden und Slaven sich in einem dreißigjährigen Kampfe auf deutschem Boden umhergetummelt. Furchtbar genug war das Wort Ferdinands Ii.: »Lieber eine Wüste, als ein Land voll Ketzer!« in Erfüllung gegangen. Zwei Drittheile der Bevölkerung waren umgekommen. Zertretene Felder, in Asche gelegte Dörfer und Städte, zerstörte Werkstätten, durch den Krieg verwilderte Menschen — das waren die Bilder des Jammers, die unser Vaterland überall bot. Dazu kam noch, daß wichtige, unersetzliche Landestheile von demselben losgesprengt und fremden Ländern einverleibt wurden. Und die Kaiserwürde, die einst die erste in der Christenheit gewesen, sie stand jetzt machtlos da. Der einzige Gewinn des Friedens für Deutschland war die nun festgestellte Duldung der Protestanten. Dennoch erholte sich Deutschland wieder, und daß es sich nach einem dreißigjährigen Kriege hat wieder erholen können, das ist ein Zeichen seiner unverwüstlichen Kraft, seiner ursprünglichen gesunden Natur. Preußen aber ist der Staat gewesen, der das unglaublich erniedrigte Deutschland wieder zu Ehren brachte. Der große Kurfürst und Friedrich der Einzige waren es, die den Völkern Europa's wieder Achtung vor Deutschland einzuflößen wußten. Die Fremden, namentlich Frankreich, gebahrten mit diesem armen Deutschland fast nach Willkür, besonders Ludwig Xiv. Dieser wollte nicht nur im Innern Frankreichs Herr sein, er wollte auch Herr sein in Europa. In seinem Uebermuth ließ er sich eine Uhr machen, in welcher ein künstlicher französischer Hahn bei jedem Stundenschlag krähete; der deutsche Adler aber, welcher auch an der Uhr angebracht war, zitterte bei jedem Krähen jedesmal am ganzen Leibe. Eine große Statue hatte er verfertigen lassen, die ihn selbst darstellte, stehend aus dem Nacken von vier gefesselten Sklaven, in deren Attributen *) Nach Vehse.

6. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 134

1913 - Langensalza : Beltz
Der erste Kreuzzug. und tapfer wie früher. Das zeigt sich besonders seit dem Staatsstreich, den die eine Partei der Türken, die Jungtürken, vor einigen Jahren verübt' haben. Sie fühlten sich unter der unumschränkten Herrschaft des Sultans nicht mehr wohl, — sie wollten mitregieren, eine Verfassung haben, wie sie in allen Staaten Europas eingeführt ist. Da gab ihnen Sultan Abdul Hamid eine Verfassung. Aber die Jungtürken sagten, Abdul Hamid regiere doch nicht so, wie sie es haben wollten, und darum setzten sie ihn im Jahre 1909 kurzerhand ab und erhoben seinen Brnder zum Herrscher. Das ist der jetzige Sultan Mohammed V. Der Exsultan Abdul wird von den Jungtürken 'in strengen Gewahrsam gehalten; denn manche fürchten heute noch, daß feine Anhänger, die Alttürken, ihn vielleicht doch wieder auf den Thron bringen könnten. Bis zum Ausbruch des Balkankrieges schmachtete Abdul Hamid als Staatsgefangener in Saloniki; vor kurzem wurde er nach Bruss/in Kleinasien übergeführt. Seit 1909 haben die Jungtürken alle Kräfte eingesetzt, um ihr Reich in einen Staat nach europäischem Muster umzuwandeln. Aus den verschiedenen Stammen sollte ein einiges und großes Volk, das Reich sollte ein einheitlicher Staat werden. Da durfte es keinen Unterschied mehr geben in der Behandlung der Türken, Albanesen, Bulgaren, Griechen, Serben und Armenier; alle sollten gleiche Rechte haben und gleiche Pflichten auf sich nehmen. Bei diesem Bestreben wurde der Charakter des türkischen Heeres ein ganz neuer. Bisher hatten nur die Mohammedaner das Recht, Soldat zu werden; die Christen wurden vom Heeresdienst ausgeschlossen. Heute kämpfen Christen neben Mohammedanern in der türkischen Armee. Dadurch nun wurde das gesamte Kriegswesen der Türkei ein anderes. Früher nämlich, als das Heer nur aus Mohammedanern bestand, galt jeder Kriegszug als ein „heiliger Krieg", er wurde zu Ehren des großen Propheten Mohammed und für die Ausbreitung seiner Lehre geführt. Heute, wo auch Christen in der Türkei Soldat werden müssen und den mohammedanischen Truppen gleichberechtigt sind, ist das nicht mehr möglich. Nun haben die mohammedanischen Truppen nicht mehr den ungestümen Kampfesmut wie früher; denn nun heißt es nicht mehr „mit und für den großen Propheten", sondern „für das Vaterland, für den Staat" kämpfen. Der ungebildete Mohammedaner aber kann das noch garnicht recht begreifen. Obgleich also der Mohammedaner Schulter an Schulter mit dem türkischen Christen kämpfen muß, so tut er es doch nicht gern. Daher sei, meint man, der Mut und die Tapferkeit im türkischen Heere nicht mehr so groß wie früher. Das Schlimmste aber hat man den christlichen Kämpfern nachgesagt: Sie seien im Kampfe ganz feig gewesen und trügen die Hauptschuld an den großen Niederlagen, welche die türkische Armee erlitten hat. Es ist aber doch wohl falsch zu behaupten, die Christen hätten sich feig gezeigt, weil sie Christen sind, die Mohammedaner haben sich in der ersten Hälfte des Krieges auch nicht tapferer gezeigt. Wir müssen aber bedenken, daß die christlichen türkischen Soldaten Unterworfene der Türkei und Stammesgenossen der Bulgaren, Griechen und Serben sind. Aber trotzdem ist nicht erwiesen, daß sie deshalb feige wären und am liebsten zu den Feinden der Türkei überlaufen möchten. Manche Mohammedaner jedoch sagen es ihnen nach: denn sie schenken ihren christlichen Staatsangehörigen kein rechtes Vertrauen. Das Haus aber, wo Zwietracht und Mißtrauen herrscht, muß zerfallen. Weil also kein rechtes Vertrauen in der türkischen Armee herrscht, deshalb soll sie nicht fähig sein zu großen Taten.

7. Vaterländische Geschichte - S. 2

1909 - Nürnberg : Korn
2 und Viehzucht und beschäftigten sich auch mit Flechten und Weben, Mahlen und Backen. Jagd und Fischfang lieferten ihnen hauptsächlich die Nahrungs-mittel. Merkwürdig ist es, daß schon damals Hund und Katze als Haustiere in den Hütten gehalten wurden. Etwa 2000 Jahre vor Christo wanderte ein fremdes Volk im heutigen Deutschland ein; es waren die Kelten. Sie kamen aus Asien, zogen am Schwarzen Meer vorüber nordwestlich über die Weichsel und Oder und verdrängten die Ureinwohner des Landes. Die Kelten führten bereits Waffen und Geräte aus Metall mit sich. Es beginnt mit ihrer Einwanderung die M e t a l l z e i t. Die G er nt a neu, unsere eigentlichen Vorfahren, brachen, jedoch erst lange nach den Kelten, ebenfalls ans Asien ans imb zogen nach Westen. Am Nordufer des Kaspischen Meeres mußten sie vorüber und in gleicher Richtung wie einst die Kelten, nur etwas nördlicher, mögen sie bis zur Elbe gezogen sein. In der Norddeutschen Tiefebene breitete sich das Volk der Germanen ans, ja sogar bis Skandinavien hinein. Einige Jahrhunderte v„ Ehr. finden wir sie in einer Bewegung gegen Süden. Sic überschreiten die Douau und dringe» tief in die Alpen ein. Wir wissen' nicht sicher, wodurch diese Wanderungen veranlaßt wurden. Man wird aber nicht fehl gehen, wenn man annimmt, daß Hungersnot oder daß Übervölkerung eines Landstriches einen Teil der Einwohner desselben bewog, sich eine andere Heimat zu suchen. Unser großer Dichter Schiller beschreibt in seinem Schauspiele „Wilhelm Tell" eine solche Wanderung mit folgenden Worten: „Es war ein großes Volk, hinten im Lande Nach Mitternacht, das litt von schwerer Teuerung. In dieser Not beschloß die Landsgemeinde, Daß je der zehnte Bürger nach dem Los Der Väter Land verlasse. — Das geschah! Und zogen ans, wehklagend, Männer und Weiber, Ein großer Heerzug, noch der Mittagssonne Mit dem Schwert sich schlagend durch das deutsche Land Bis an das Hochland dieser Waldgebirge*)." Wie sah es um diese Zeit in Germanien aus? Das Land war mit ungeheuren, fast undurchdringlichen Wäldern bedeckt. Ein großer Urwald zog nördlich der Donau 60 Tagereisen weit ostwärts; dabei war er 9 Tagereisen breit. Die Baumäste waren verwachsen und die Wurzeln bildeten mitunter so kühne Bögen in der Luft, daß ein Mann unter ihnen aufrecht durchgehen konnte. Die Bäume umreit von gewaltigem Umfang. Aus den Stämmen wurden Kähne ausgehöhlt, die oft mehr als 25 Mann auf- *) der Alpen.

8. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 20

1917 - Breslau : Hirt
20 Landeskunde der Provinz Pommern. Die Pommern sind ein ernster, harter und tapferer Stamm, im Kampfe mit den Elementen und durch schwere Bodenarbeit gestählt. Eine gewisse Langsamkeit ist ihnen angeboren, und sie zeigen oft große Zurückhaltung, Verschlossenheit und Schwerfälligkeit besonders Fremden gegenüber. Sie sind aber Neuerungen durchaus nicht abgeneigt, sondern nehmen sie gern an, wenn sie erst ihren Nutzen erkannt haben. Anhänglichkeit an ihre Heimat, so arm sie auch mitunter sein mag, Treue gegen das Vaterland und den König haben sie zu allen Zeiten bewiesen. Ihre Tapferkeit und ihr Mut wurden in allen Kriegen gerühmt. Friedrich der Große, der die pommersche Nation als die erste Stütze des Preußischen Staates bezeichnet, urteilt in seinem politischen Testamente vom Jahre 1768 so über die Bewohner unserer Provinz: „Die Pommern haben etwas Ungekünsteltes; sie würden nicht ohne Geist sein, wenn sie besser gebildet wären? niemals aber werden sie schlau und verschlagen sein. Der gemeine Mann ist argwöhnisch und hartnäckig; sie sind eigennützig, aber weder grausam noch blutdürstig und ihre Sitten zumeist sanft. Man bedarf also keiner Strenge, sie zu regieren. Sie geben gute Offiziere, vortreffliche Soldaten ab; manche leisten im Finanzfache ziemlich gute Dienste; ver- gebens aber würde man aus ihnen politische Unterhändler machen wollen." Vii. Übersicht über die Geschichte Pommerns. 1. Die vorgeschichtliche Zeit. Zahlreiche Funde legen von den Bewohnern des pommerschen Landes Zeugnis ab aus einer Zeit, aus der sonst keine Kunde zu uns dringt. Bediente sich in ältester Zeit der Mensch des Steines, wie er ihn gerade fand, so lernte er allmählich, ihn in immer geschickterer Weise zu bearbeiten. Rügen bot in dem Feuerstein ein hierzu besonders geeignetes Material. Später wurde die Kunst der Metallbearbeitung auch in Pommern bekannt. Gegenstände aus Bronze (einer Mischung von Zinn und Kupfer) wurden ein- geführt, aber auch im Lande selbst hergestellt. Neben der Bronze fand mit der Zeit das schwerer zu bearbeitende Eisen Verbreitung und Benutzung, so daß eiserne Waffen und Geräte immer häufiger wurden. Außer der Be- arbeitung dieser Stoffe verstanden die Bewohner des Landes bereits in ältester Zeit die Töpferei; größere oder kleinere Urnen fertigte man in mannigfachen Formen (z. B. Gesichtsurnen) an. Auf bedeutende Unterschiede in Sitten und Gebräuchen in diesen jahrtausendelangen Kulturepochen weisen die Be- gräbnisarten hin, die zwischen Beisetzung in großen Steingräbern (Hünen- gräbern) und Verbrennung der Leiche mit Beigabe von Waffen oder Gebrauchs- gegenständen und Aufbewahrung der Asche in Urnen wechseln. Welchem Volksstamme die ältesten Bewohner Pommerns angehörten, läßt sich nicht angeben, doch wohnten in der Zeit, die zuerst einigen Aufschluß gibt, sicherlich Deutsche an der Küste der Ostsee. Sie unterhielten mit anderen Völkern, auch den Römern, Handelsbeziehungen. Große Wanderungen führten etwa vom dritten nachchristlichen Jahrhundert an dazu, daß die germanischen Stämme das Land verließen. Allmählich

9. Die Kämpfe mit Hendrik Witboi 1894 und Witbois Ende - S. 24

1912 - Leipzig : Voigtländer
Weder Führer noch Spione waren zu finden. Zunächst blieb daher nichts anderes übrig, als aus dem Lager von Tsubgaus aufs Geratewohl den Marsch nach der Naukluft anzutreten. Unterwegs stieß der Führer der Bastards, Hans virgaard, zur Truppe. Obwohl er nur zehn seiner Leute bei sich hatte — die Kriegsluft der Bastards hatte stark abgenommen —, war mit feinem (Eintreffen dem $ührermangel doch sofort abgeholfen. Hans virgaard ritt eines Morgens los, hob eine abseits gelegene Busch* mannswerft aus und brachte deren Insassen ins Lager. Die vier Intelligentesten wurden als Führer angeworben, der Nest beschenkt und entlassen. Diese Buschmänner brachten die erste bestimmte Nachricht, daß witboi noch in der Naukluft sitze. Am 6. Zttai traf die Truppe vor der Naukluft ein. Sobald ich Gewißheit über den Aufenthalt Iditbois hatte, war ich mit diesem in Briefwechsel getreten, um über feine Persönlichkeit und feine Absichten Klarheit zu gewinnen. Taktisch hat einem eingeborenen Gegner gegenüber ein solcher Briefwechsel nebenbei auch den Vorteil, daß man stets über dessen verbleib unterrichtet wird. Die in Afrika für uns unliebsamste Möglichkeit, daß der Gegner spurlos verschwindet und uns das Nachsehen überläßt, wird so ohne viel eigene Anstrengung und Gefahr vermieden. Aus diesem Briefwechsel möge das Wichtigste hier folgen: Naauklof, den 4. Mai 1894. Mein lieber hochedler Deutsch-Kaiserlicher Herr Stellvertreter v. Francois. Euer Edeln fragen mich, ob ich Frieden mit Ihnen machen will oder Krieg? Darauf antworte ich: Francois weiß es ganz gut und Euer hochedeln auch, obwohl (Euer Edeln nicht hier waren, daß ich von alters her mit Ihnen, mit Francois und mit allen weißen Leuten Frieden gehalten habe1). Francois hat mich nicht geschossen um des Friedens willen, sondern darum, daß ich mit ihm in Frieden war. *) Es ist richtig, daß tditboi während feiner Kriege mit den Hereros Leben und (Eigentum weißer stets geschont hat. 24

10. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 443

1819 - Nürnberg : Campe
Die Tartarei. 445 der Viehzucht. Es sind hier zwei ansehnliche Städte, näm- lich : Taschkent, östlich von Chiwa, eine große, aber beinahe ganz aus schlechten Hütten bestehende Stadt mit 40,000 Ein- wohnern, vielen Kramläden und gutgebauten Schulhäusern. Die Einwohner verfertigen allerlei Baumwollenwaaren und haben guten Obstbau. Turkestan, eine schlechtgebaute Stadt mit 6000 Einwoh- nern. Cs ist hier die Grabstätte eines muhamedanischen Hei- ligen, der ein Abkömmling Muhameds war, weswegen auch die Stadt als heilig verehrt wird. — Oie Provinz Turke- stan ist merkwürdig, weil die türkische Nation aus derselben abstammt. 4. Das Land der Karakalpaken. Die Karakalpaken oder Schwarzmüzen haben etwas mehr Bildung als andere rohe Völker jener Gegend. Es besin-- den sich sogar unter ihnen muhamedanische Gelehrte. Ihr Land zieht sich an der Ostseite des Aralsees hin; sie werden von einem eigenen Khan regiert, und sind Nachbarn der Kirgisen, von denen sie viel zu leiden haben. Die Kara- kalpaken treiben Ackerbau und starke Nindviehzucht, auch haben sie ziemlich viel Pferde. Es werden unter ihnen Messer, Säbel und Feuergewehre geschmiedet. Nur die eine Hälfte dieses Volks ist noch frei; die andere sieht un- ter russischem Schutz. ö. Das freie Kirgisenland (Land der großen Horde.) Das Kirgisenland ist östlich von Taschkent, und zieht sich bis gegen den Ural. Es sind die Kirgisen eigentlich in drei Horden getheilt, die große, mittlere und kleine. Nur die große gehört hieher, denn die mittlere und kleine stehen um i
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