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1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

4. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

6. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 158

1850 - Königsberg : Bon
158 5. Der Kälberkropf (Ix. 18.), eine ziemlich hohe Pflanze in Wäldern, Gebüschen und an Wegen, hat einen aufrechten, ge- zweilheilten Stengel und ist giftig. 6. Die Mohrrübe, Möhre oder gelbe Rübe wächst zwar wild, hat aber dann eine kleine, unschmackhafte Wurzel. Man pflanzt sie häufig in Gärten, weil sie ein gesundes Nahrungs- mittel und einen guten Syrup liefert. 7. Der Kümmel auf Wiesen im nördlichen Europa trägt stark riechende, angenehm schmeckende Samen, welche ein vor- treffliches Gewürz geben und gewöhnlich Garbe genannt werden. 8. Der Pastinak, ein Küchengewächs, findet sich nicht selten wild, hat aber dann eine unschmackhafte Wurzel. 9. Die Petersilie wächst in Südeuropa wild, wird aber bei uns in Gärten angepflanzt, um Wurzel und Blätter in der Küche zu gebrauchen. Die Samen sind Vögeln ein Gift. 10. Der Sellerie, welcher zu derselben Gattung gehört, wächst im nördlichen Europa und Amerika wild am Meere und wird seiner Wurzel wegen in Gärten angepflanzt. I I. Der Anis, dessen Samen ein vortreffliches Gewürz und Arzneimittel sind, stammt aus Aegypten und wird in meh- reren Gegenden Europas angebaut. Die Tauben lieben den Anis- geruch und wenn man sie recht sicher an den Taubsnschlag ge- wöhnen will, darf man nur einige Tropfen Anisöl auf den Boden desselben spritzen. 12. Der Fenchel wächst am Mittelmeer auf Felsen, wird Lei uns in Gärten angebaut, riecht und schmeckt sehr gewürzhaft und süßlich und liefert in Wurzel und Samen einen Thee gegen Blähungen, Schwäche des Darmkanals und der Lunge, auch Fen- chelöl und Fenchelwasser. 13. Der Dill, wild in Südeuropa, liefert ebenfalls sehr ge- würzhafte Samen, die in der Apotheke und an den sauren Gurken gebraucht werden. 14. Der Koriander, ebenfalls in Südeuropa, stinkt zwar unerträglich nach Wanzen; seine reifen Samen riechen aber sehr angenehm und geben ein gutes Gewürz. 15. Der Kerbel, ebendaher, hat wohlriechende, gewürzige Blätter, die man an Suppen nimmt. 16. Die Angelika oder Engelwurzel an Bächen in hohen Gebirgsthälern und in Gärtrn, mannshoch, hat eine kurze, dicke, geringelte, vielästige, braune, inwendig weiße Wurzel, welche ge- würzhaft, bitter und scharf riecht und schmeckt, als ein kräftiges Arzneimittel und zu Branntwein gebraucht wird. 17. Das stinkende Steckenkraut in Persien enthält in seiner Wurzel ein Gummi, Assafötida genannt, welches ein vor- treffliches Arzneimittel ist, aber ganz unbeschreiblich stinkt.

7. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 24

1850 - Königsberg : Bon
24 Das Weibchen wirft alle 6 bis 8 Wochen 4 bis 7 Junge, die fehend und behaart zur Welt kommen und schon nach 12 Stun- den herumlaufen. In Brasilien ißt man ihr Fleisch; bei uns haben sie gar keinen Nutzen. 5. Das Stachelschwein in Asien, Afrika und Südeuropa wohnt unter der Erde und nährt sich von Wurzeln und Früch- ten. Bei Gefahr rollt es sich wie eine Kugel zusammen. Sein Fleisch wird gegessen, und seine Stacheln dienen zu Zierrathen, Zahnstochern und Pinselstielen. 6. Der Biber, so groß wie ein Dachshund, etwa 60 Pfd. schwer, lebt in Deutschland an Flüssen und See'n, in Nord- amerika aber in 3 Stockwerke hohen Gebäuden, welche die Bi- der selbst aufgeführt haben. Sein glänzendes, kastanienbraunes Fell giebt ein kostbares Pelzwerk, und aus seinen Haaren macht man feine Tücher und Hüte (Castorhüte). Das Fleisch ist eßbar, besonders der ungemein fette, mit Schuppen bedeckte Schwanz, den er beim Bauen als Mauerkelle gebraucht. Auch erhält man aus 2 Drüsen zwischen den Hinterschenkeln das Bibergeil, ein krampfstillendes Arzneimittel. 7. Der Hamster, etwa so lang wie die Hausratte, aber dicker und plumper, ein sehr beißiges und unverträgliches Thier in Deutschland s nicht in Preußen), Polen, Ungarn, Rußland, lebt von Getreide, welches er in seinen Backentaschen in seinen künstlichen Bau trägt, wo er die Keime abbeißt, damit es nicht auswachse. Man benutzt von ihm Fleisch und Pelz. 8. Das Murmelthier lebt heerdenweise auf den Alpen, nährt fick von Wurzeln, Kräutern und Obst und verschläft den ganzen Winter. Die Savoyacden reisen mit abgerichteten Mur- melthieren weit umher. Fleisch und Fell werden benutzt. 9. Der Siebenschläfer in den Gebirgsgegenden des wär- meren Europa's, hat ein sehr feines Fell und wohlschmeckendes Fleisch. Im Winter schläft er lange und fest. 10. Die Lemminge in den Gebirgen von Norwegen und Schweden wandern zuweilen im Herbste in großen Schaaren und immer in gerader Richtung, selbst über Berge und Flüsse fort, wobei der größte Theil von allerlei Raubthieren gefressen, oder auf andere Art getödtet wird. 11. Die Hausratte ist etwa spannenlang, blauschwarz, hat einen (ungiftigen) feingeschuppten, fast unbehaarten, langen Schwanz, lebt auf der ganzen Erde und thut dem Getreide, Kleidungsstük- ken rc. großen Schaden. Den Jakuten, Kalmücken und andern benachbarten Völkern ist ihr Fleisch eine leckere Speise. Nicht selten hört man von dem sogenannten Rattenkönig. Wenn nämlich die jungen Ratten dicht beisammen in ihrem Loche lie- ?;en, die langen Schwänze sich verschlingen, und die Knochen der- elben von Tag zu Tage härter werden; so sind sie zuletzt alle dergestalt an einander gefesselt, daß es ihnen völlig unmöglich ist.

8. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 290

1847 - Königsberg : Bon
290 dem (irafc. Meerb., dem arabisch-persischen M. und dem pers. Meerb., stoßend an die Str. von Ormus und Bab-el-Mandeb. und an die Landenge von Suez, im No. vom Euphrat begrenzt. Zwischen den beiden nördlichen Golfen des straft. Meerb., dem rothen M. und dem Schilfmeere erhebt sich die Berggruppe des Sinai und des Horeb. Nach jenem hin erstreckt sick> vom todten M. aus ein breites und tiefes Stromthal ohne Wasser und bezeichnet so den ursprünglichen Jordan-Lauf vor Entstehung des todten Meeres (I Mos. 19, 24 — 25), welches einst das Thal Sittim (1 Mos. 14,3.) war. Arabien ist das wasserarmste Land in Asien, durch weite Wüsten unzugänglich, daher aber auch unbekannt; es hat keinen Regen, keine bedeutenden Flüsse, ■h Leinen urbaren, jedoch in manchen Gegenden recht fruchtbaren Boden und wird häusig vom Samum durchwehk-ft Produkte: Blei, Kupfer, Eisen, Salz; Kaffee, Balsamstauden, Datteln, Manna, Wein, Reiß, Zuckerrohr, Weihrauch, Arzneigewächse, Baumwolle; Balsam, Kameele, Pferde, Esel, Büffel, Schafe, Gazellen, Strauße, eßbare Heuschrecken rc. Die Einwohner leben meistens nomadisch (Beduinen, deren Fürsten Emir und Scheikh heißen) von Viehzucht und Straßenraub. Diewecha- bit en, Feinde der übrigen Muhamedaner, sind Aegypten zinsbar, so wie auch die ansässigen Araber in Pe men an der Südwest- küste. Der unabhängige Imam (Fürst) von Oman in Mas- kat an der Südostküste hat Besitzungen auf der Küste Zangue- bar und auf der von Persien. Eintheilung: 1) Wüstes Alra- ft ien, die Nordhälste. 2) Glückliches Arabien, die Süd- hälfte. 3) Steinichtes Arabien, die nordwestl. Ecke zwischen Aegypten und Palästina. I) Maskat, 25 — 60,000 E., Hplst. von Oman, Hf., der von vielen arabischen, indischen und europäischen Kaufleuten besucht wird. 2) Mokha (Moka) am rolhen Meere, 20,000 E., Hptst. von Uemen,.berühmter Kaffeemarkt. 3) Medina 0000 E., durch Mu- hameds Grabstätte heilig. 4) Mekka 20,000 E., Muhamcds Ge- burtsstadt, mit der Kaba oder dem Hause Gottes, lebhafter Hd., 8. Persien oder Iran. Von der Türkei, Rußland, dem kaspischen M. und dem persischen Meerb. umgeben; 62 — 80° L., 20 — 40° N. Br. 22,000 Q. M, 12 Mill. Einw. — Persien ist ein Hochland, welches im W., N. und O. durch Gebirge von allen be- uachbarten Völkern abgesondert wird, und zu welchem von der Südküste nur schmale, wenig gangbare Pfade hinaufführen. Die Seekante war von jeher im Besitze der Araber. Der Boden ist zum Theil sehr fruchtbar, zum Theil auch von kahlen Wüsten durchzogen. Das Klima ist im S. so heiß und troken, daß Leichname, anstatt zu verwesen, austrocknen. An den Küsten des Meeres, vorzüglich des kaspischen, ist die Luft sehr ungesund.

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 301

1847 - Königsberg : Bon
301 §. 73. Afrika im allgemeinen. (Kdrfr. I. Anh. I. 10.) Afrika, eine große Halbinsel, die nur in No. durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt, übrigens ganz vom M. umgeben ist, liegt von 0—70° L-, 35° S. Br. — 37° N. Br., also größtentheils in der heißen und nur zum kleinern Lheile in den gemäßigten Zonen. Im N. das Mittelm.; O. Asien, der arab. Meerb. und das indische M.; S. und W. das Atlantische M.; 550,000 Q-M., 180 Mill. E.— Gebirge §. 21. €.; Flüsse §. 22. C.— Unter allen Erdtheilen ist Afrika der heißeste, hat die größten Sanowüsten, die wenigsten Flüsse und Landfeem; die wenigsten Inseln und Halbinseln an der Küste, den einförmigsten Boden und die beständigste Witterung. Der erstickende Samum, in Afrikaharmattan genannt, gehört hier zu Hause. An den Küsten, die fast durchgehends fruchtbar sind, mildern Seewinde die Hitze; im Innern herrscht großer Regen- mangel. Das Jahr theilt sich hier in die trockene Jahreszeit und die Regenzeit. Die Schwierigkeiten und Gefahren, die mit dem Reisen in diesem Erdtheile verbunden sind, machen, daß der größere Theil uns noch unbekannt ist^-*) Produkte: Gold, Silber, Blei, Kupfer, Eisen, Salpeter, Steinsalz, Salmiak, Am- bra, Walkererde, Schmirgel, Edelsteine (Madagaskar), Jaspis Aegypten, Diamanten (Algier); Datteln, Reiß, Zuckerrohr (in N. Afrika und dem Kaplande), Kokosnüsse (Ober-Guinea, den Komoren rc.), Kaffee (in Habesch, auf den Maskarenen), Pfeffer und Ingwer (Ober-Guinea, den kanar. und capverd. I.), Bam- bus und Ebenholz (Sudan), Sandelholz (Nubien, Senegambien), Gummibäume (Sahara), Sennesblättec und andere Arzenei- Gewächse; Elephanten, Kameele, Rhinozeros, Nilpferde, Giraffen, Löwen, Panther, Leoparden, Schakale, Hyänen, Wölfe, Füchse, Affen, Zibethkatzen, Ichneumon, Bären, Esel, Pferde, Zebra, Schafe, Antilopen, Ziegen, Gemsen, Gazellen, Ochsen, Büffel, Damhirsche, Rehe, Schweine, Vögel aller Art (Flamingo's, Pa- pageien, Pelikane, Strauße), Krokodille, giftige Schlangen, Ter- miten, Heuschrecken, Ueberfluß an Fischen rc. Die Einwohner sind im N. von gelber, in der Mitte von schwarzer und im S. von brauner Farbe. Ureinwohner sind die Berbern an der N. Küste, die Neger im heißesten Erdstriche, die Hottentot- ten, Kaffern und Buschmänner im S; die Kopten sind Ueberreste der alten Aegypter. Einwanderer sind die Juden Abessinier, Türken und Araber, und durch Mischung ent- standen die Mauren, theils Beduinen, theils Städtebewoh- *) Le Vaillant und Mungo Park finden jedoch noch immer muthi'ge Nachfolger, wie Lichtenstein, Elapperlon, Smith rc.

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 304

1847 - Königsberg : Bon
304 nur an der Küste bewohnbar ist, einige kleine Städte und viele merkwürdige Ruinen enthält. Tripolis, 30,000 E-, Hplst, Hf., Fabr und Hb. Iv. Biledulgerid. Die Landschaft Biled-ul-gerid, richtiger Belad aldsche- rid, auf deutsch Dattelland, an der S. Seite des Atlas, be- greift den Strich Landes im S. der Berberei vom atl. M. bis Aegypten, eine Sandwüste, zum Theil ohne Regen, doch stellen- weise auch fruchtbar, zumal an den Steppenflüssen. Die Luft ist sehr heiß, da die Gebirge alle Kühlung von N. her abhalten. Der größte Reichthum des Landes ist der Dattelbaum. Die Einwohner sind theils Araber, theils Berbern, theils Neger, so- wohl nomadisirend als ansässig. Unter den übrigen Afrikanern zeichnen sie sich durch ihren Handelsgeist aus. Ihre Karavanen ziehen nach N. und S., gehen nach Aegypten und in Asien hin- ein. Nach Tripolis bringen sie Goldstaub, Straußfedern, Sennes- blätter, Datteln und Sklaven rc. und holen von dort zum Aus- tausch mit den südlichen Ländern allerhand kurze Waaren, Mes- sing, rohe und verarbeitete Seide rc. Es befinden sich hier meh- rere Staaten die theils ganz unabhängig sind, theils in einer ge- wissen Abhängigkeit von den Staaten der Berberei stehen. C. Aegypten. 8 — 0000 Q. M., 2'4 Mill. E. Das Land, wo einst die Pharaonen herrschten und das israe- litische Volk entstand, liegt zwischen 45 — 52° L., 22 — 32° N. Br., grenzt gegen N. an das Mitttelm., gegen O. an Asien und den arab. Meerb., gegen S. an Nubien, gegen W. an Barka und Sahara. Es besteht aus drei schmalen Landstrichen: I) dem ostl., lauter Gebirgsland, fast ohne Pflanzen, Thiere und Menschen, die Heimath des Einsiedler- und Klosterlebens; 2) dem westl., einer Sandwüste, ebenfalls ohne ansaßige Bewohner, eine Fortsetzung der Sahara, mit zerstreuten kleinen Oasen; 3) dem von diesen beiden Wüsten eingefaßten, 2 bis 5 Meilen brei- ten Nilthale, durch die berühmten Ueberschwemmungen des Flusses ungemein fruchtbar, gut angebaut und stark bevöl- kert. Der Strich Landes zwischen den Armen, in die sich der Nil theilt (das Delta), ist sumpfig und sehr fruchtbar. Das Klima ist trocken, heiß in O. sehr gesund, in N. feucht und un- gesund. Das Land hat 2 Sommer, und 2, auch wohl 3 Ernten im Jahre sind nichts Ungewöhnliches, obwohl der Regen fehlt. Landplagen sind der Ehamsi oder Samum, Blindheit, Pest, Heuschrecken. Produkte: Natrum in Ueberfluß, andere Salze, Marmor; Getreide, vorzüglich Reiß, Baumwolle (für ganz Eu- ropa ausreichend), Zuckerrohr, Südfrüchte, viel Flachs, Garten- gewächse, namentlich die besten Zwiebeln, Sennesblätter, Aloe,
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