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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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156
Ii. Europa.
all die Poesie und den Zauber, mit denen der Name „Griechenland"
für die ganze gebildete Welt umgeben ist.
Als Äandelsgebiet ist das alte „Hellas" ziemlich bedeutungslos
für uns; es steht uns als solches ferner wie manches wildfremde
Land draußen im Weltmeere. Die eigene Wirtschaft Griechenlands
ist unbedeutend, so bietet sie auch der unsern wenig Feld zur Be-
tätigung.
Dies erklärt sich hauptsächlich aus folgenden Gründen:
Griechenland ist ein durchaus gebirgiges Land. Steil steigen
die Berge allenthalben vom Meere auf und lassen wenig Raum für
den Anbau. Dieser bleibt auf die kleinen Ebenen zwischen den Ge-
birgszügen oder auf die wenigen Flußbecken beschränkt. Etwa die
Äälfte des Bodens ist dem Anbau entzogen, und ein Drittel gilt
als ertragsunfähig. Es ist in erster Linie die Baumzucht, welche
die Erzeugnisse für die Ausfuhr liefert. Im Peloponnes, (der
durch den Golf von Korinth und den Kanal von Korinth
abgetrennten Äalbinsel), ist der Ölbaum vielfach durch die Korinthen-
rebe ersetzt, deren Ertrag allein die Äälfte der gesamten Ausfuhr
ausmacht. (Gesamtausfuhr etwa 90 Millionen Mark pro Jahr, da-
von etwa 45 Millionen Mark Korinthen.) Daneben ist der Oliven-
bäum in Pflege. Die Insel Korsu z.b. erscheint als ein einziger
ungeheurer Olivenhain.
Von der griechischen Korinthenausfuhr geht der allergrößte Teil
nach England und findet dort Verwendung bei der Zubereitung der
beliebten Nationalspeise, des Pudding. In Frankreich, wohin
Griechenland ebenfalls Korinthen verschickt, werden die Beeren zur
Weinbereitung benutzt. Unsere Korinthenausfuhr wertete 1907
nur etwa 8 Millionen Mark. Patras ist der Ausfuhrhafen dafür.
Daneben gehen nicht unbedeutende Mengen an Eisenerz ins
Ausland, besonders nach Belgien (aus dem Vorgebirge Laurion
bei Athen). Auch wir erhalten davon für einige Millionen Mark.
Besonders genannt zu werden verdient dann noch der griechische
Wein, da der Weinbau sich langsam hebt.
Es wird auch Viehzucht getrieben, hauptsächlich Schafzucht.
Die Tiere grasen auf den waldigen Abhängen der Berge, richten
jedoch dort durch Abweiden von Knospen und Zweigspitzen der
jungaufwachsenden Bäume großen Schaden an. So wird der eigent-
liche Gewinn, den Schafzucht sonst einem Lande einzubringen pflegt,
ziemlich in Frage gestellt.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenlands Griechenland Korinth Korinth England Frankreich Griechenland Belgien Athen
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10. Die Mittelmeerländer.
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Wir sehen, viel hat Griechenland nicht ans Ausland abzugeben.
Es schützt sich überhaupt nur dadurch vor Verarmung, daß seine
Bewohner die Fischer und Frachtfahrer des östlichen Mittelmeeres
geworden sind, namentlich für die meerscheuen Türken. Äberall be-
gegnet man in diesen Gewässern der griechischen Flagge, und zahl-
reiche Schiffe unter türkischer Flagge sind ausschließlich von Griechen
geführt und mit Griechen bemannt.
Die Landesnatur drängt den Griechen gewissermaßen auf die
See hinaus. In eine Anmenge von Halbinseln aufgelöst, wird zu-
dem noch ein Viertel des ganzen Königreichs von Inseln einge-
nommen (Kykladen: Delos; Sporaden: Skyros; Ionische
Inseln: Korfu, Ithaka; dazu Euböa.)
Viel wäre nach dem Gesagten sür uns in Griechen-
land nicht zu holen. Die Betrachtung von Portugal
und unsere ganze wirtschaftliche Lage haben uns aber
gelehrt, daß wir das Kleine nicht verachten dürfen. Wir
müssen auch unsere Beziehungen zu Griechenland pflegen.
Vorerst liegt, wie zu erwarten, der Löwenanteil am griechischen
Äandel in englischen Äänden. Auf dem Seewege ist England gegen
uns im Vorteil. Wir haben aber alle Arsache, die Schaffung
eines bequemen Landwegs für den Reisendenverkehr und
für jene Güter, die eine teuere Eifenbahnfahrt vertragen,
mit besonderer Aufmerksamkeit zu verfolgen. Auch die
Sicherung für den Kriegsfall verlangt das. (Vergl.
S. 145.)
Hin das kleine Königreich mehr an Mitteleuropa und damit an
Deutschland zu binden, müßte vor allem für Anschluß an das süd-
osteuropäische Eisenbahnnetz gesorgt werden. Die türkische Eisenbahn
endet bei Saloniki. Wenn endlich einmal die Strecke Saloniki —
Piräus— Athen fertiggestellt sein wird, dann erst dürfte letzteres
die Rolle übernehmen, die heute etwa Brindisi in Italien spielt:
Hierher wird dann die Bahn die Reisenden, Postsendungen und
Eilgüter aus Mitteleuropa tragen, um sie im Äasen zur Weiterbe-
förderung nach Ägypten und Indien auf die Seedampfer übergehen
zu lassen.
Unsere Aufmerksamkeit verlangen auch die Ansprüche,
die das kleine Griechenland auf Teile des türkischen
Reiches erhebt (die von Griechen bewohnten Teile Mazedoniens).
Im Vordergrunde steht der Streit zwischen Türken und Griechen
um die Insel Kreta. Wie ein schützender Damm sich vor die
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Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Delos Korfu Ithaka Griechen- Portugal Griechenland England Mitteleuropa Deutschland Saloniki Saloniki Athen Brindisi Italien Mitteleuropa Indien Mazedoniens Kreta