Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Gott zu befragen. Dieser Antwort schenkte man festen Glauben. Die Weissagungen schienen in der Tat immer in Erfüllung zu gehen, weil die Priesterin sie klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie verschieden deuten konnte. Wir haben einen solchen zweideutigen Ausspruch schon in der Geschichte des Königs Krösus kennen gelernt.
5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Waren auch die Griechen ein Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Vielmehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich auf die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechenland, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Zeit Könige, die aus berühmten Geschlechtern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich viele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg.
\7. Herkules.
1. Des Helden Jugendzeit. Herkules war ein Sohn des Z e n s; seine Mutter war die Königin Alk mene in Theben. Die Göttin Hera aber war der Alkmene feind und wollte ihr den Sohn töten. Daher schickte sie, als Herkules noch in der Wiege lag, zwei furchtbare giftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des Knaben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen an, ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine Götterkraft. Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und erstickte beide mit einem einzigen Druck. Alle staunten, als die Wundertat bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe sei von den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich dereinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von den trefflichsten Meistern in allerlei Leibes - und Kriegsübungen, im Ringen und Faustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen-
Andrä Erzählungen aus der Weltgeschichte. I. q
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Tomyris Cyrus Cyrus Nemea
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von ihnen das Verlangen nach ruhmvollen Kriegsthaten und die Hoffnung auf reiche Beute, die in Troja zu gewinnen war.
2. Die Anführer der Griechen. — In dem Hafen Aulis auf der Ostküste Griechenlands kamen die Helden mit ihren Scharen zusammen. Das ganze Heer mochte wohl an 100,000 Mann zählen, und 1200 Schiffe lagen zur Überfahrt bereit. Unter den Anführern war der mächtigste an Land und Leuten des Mene-läus Bruder, der König Agamemnon von Myeenä im Peloponnes; ihn wählten darum die übrigen Fürsten zum Oberfeldherrn der gesamten Mannschaft. Aber herrlicher als er und alle andern strahlte an Heldenkraft der unbezwingliche Achilles, ein Jüngling, kühn und rasch wie ein Löwe. Traten die Fürsten zur Beratschlagung zusammen, so wußte keiner so weise zu reden, wie der alte erfahrene Nestor, und an Klugheit und Listen kam niemand dem Ulysses gleich. Auch Meneläus selbst war ein trefflicher Held; noch höher glänzte die Tapferkeit des Ajax und Diomedes, und mancher andere Fürst schloß sich würdig dieser Heldenreihe an.
3. Agamemnonstochter. — Ein widriger Wind verhinderte indes lange das Auslaufen der Flotte. Dies schien ein Mißfallen der Götter anzudeuten, und man wandte sich daher an einen weissagenden Priester. Der sprach: „Die Götter verlangen ein Menschenopfer: Agamemnons eigene Tochter, Jph igenia, muß ihnen geschlachtet werden". Darüber entsetzte sich der arme Vater und wollte die schreckliche That nicht zugeben; doch sein Widerstreben half nichts: Jphigema wurde herbeigebracht und sollte auf dem Opferaltar den Todesstreich empfangen. Da aber, fügt die Sage hinzu, hatte die Gottheit Erbarmen: eine Wolke senkte sich nieder und trug die Jungfrau von dannen. An ihrer Stelle lag eine Hirschkuh auf dem Altar, die wurde nun geopfert. Alsbald wandte sich der Wind, die Schiffe liefen aus und erreichten glücklich die Küste von Troja.
4. Die Kämpfe vor Troja. — Aber die Stadt zu 'erobern, war kein leichtes Werk. Hohe Mauern und starke Türme umgaben sie ringsum. Drinnen standen zahlreiche Streiter, und
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Griechenland. Auch lockte wohl manchen von ihnen das Verlangen nach ruhmvollen Kriegsthaten und die Hoffnung auf reiche Beute, die in Troja zu gewinnen war.
2. Die Anführer der Griechen. — In der Stadt Aulis, die am Meere lag, kamen die Helden mit ihren Schaaren zusammen. - Das ganze Heer mochte wohl an 100,000 Mann zählen und 1200 Schiffe lagen zur Ueberfahrt bereit. Unter den Anführern war der mächtigste an Land und Leuten des Mene-laus Bruder, der König Agamemnon von Myeenä im Peloponnes ; ihn wählten darum die übrigen Fürsten zum Oberfeldherrn der gesummten Mannschaft. Aber herrlicher als er und alle Andern strahlte an Heldenkraft der nnbezwingliche Achilles, ein Jüngling kühn und rasch wie ein Löwe. Traten die Fürsten zur Beratschlagung zusammen, so wußte keiner so weise zu reden, wie der alte, erfahrene Nestor, und an Klugheit und Listen kam Niemand dem Ulysses gleich. Auch Meuelaus selbst war ein trefflicher Held; noch höher glänzte die Tapferkeit des Ajax und Diomedes, und mancher andere Fürst schloß sich würdig dieser Heldenreihe an.
3. Agamemnons Tochter. — Ein widriger Wind verhinderte indeß lange das Auslaufen der Flotte. Dies schien ein Mißfallen der Götter anzudeuten, und man wandte sich daher an einen weissagenden Priester. Der sprach: „Die Götter verlangen ein Menschenopfer; Agamemnons eigene Tochter, Jphigema, muß ihnen geschlachtet werden". Darüber entsetzte sich der arme Vater und wollte die schreckliche That nicht zugeben; doch sein Widerstreben half nichts, Jphigema wurde herbeigebracht und sollte auf dem Opferaltar den Todesstreich empfangen. Da aber, fügt die Sage hinzu, hatte die Gottheit Erbarmen: eine Wolke senkte sich nieder und trug die Jungfrau von dannen. An ihrer Stelle lag eine Hirschkuh auf dem Altar, die wurde nun geopfert. Alsbald wandte sich der Wind, die Schiffe liefen aus und erreichten glücklich die Küste von Troja.
4. Die Kämpfe vor Troja. — Aber die Stadt zu erobern, war kein leichtes Werk. Hohe Mauern und starke
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len zu pflegen. Manche Schlachtreihe, die schon zu weichen begann, hat das Flehen der Frauen wieder zum Stehen und Kämpfen gebracht.
6. Bürgerliche Einrichtungen. — Das große deutsche Volk bestand ans einer Menge kleiner Völkerschaften. Sie lebten unabhängig voneinander, hatten aber gleiche Sitten und Einrichtungen. An ihrer Spitze standen Fürsten (die Vordersten, Ersten), die aus den angesehensten und erfahrensten Männern gewählt wurden. Bei einigen Stämmen gab es auch Könige. Sie wurden aus vornehmen, durch Reichtum und Ruhm hervorragenden Geschlechtern genommen und waren die Führer des Volkes im Kriege und im Frieden. Alle wichtigen Angelegenheiten aber wurden von der Volksversammlung beraten, die an bestimmten Tagen unter freiem Himmel zusammentrat. Ein mächtiger Baum bezeichnete die Stätte der Zusammenkunft; man nannte sie die Mal statt. Da hatte jeder freie Mann das Recht zu reden. Sie kamen alle bewaffnet; denn Waffen waren das Merkmal des freien Mannes. Stimmten sie dem gemachten Vorschlag zu, so schlugen sie mit den Waffen klirrend zusammen; waren sie ihm abgeneigt, so erhoben sie ein dumpfes Gemurmel. Die Ordnung bei den Versammlungen hielten Priester aufrecht, deren Mahnung sich jeder willig fügte; benn sie waren die Diener der Gottheit.
2. Die Götter der allen Deutschen.
I.die Himmelsgötter (Äsen).— Wie alle heibni-schen Völker verehrten die alten Deutschen viele Götter. Die höchsten Götter gehören dem Göttergeschlecht der Äsen an; sie wohnen in Asenhetm (Himmel).
Der höchste Gott ist W o b a n (Obin), der Allvater. Er thront in seiner Himmelsburg Walhall auf golbenem Hochsitz. Auf seinen Schultern sitzen zwei Raben, die ihm Kunbe von dem Staube der Welt zuflüstern, und täglich werben sie auf Kunbschast ausgesanbt. Zu seinen Füßen strecken sich zwei Wölfe. Woban ist zunächst der Gott des Sturmes; so erscheint er noch in der Volkssage als Führer des wilden ober wütenben Heeres
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