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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 26

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 26 — fßttus seine Ehre, sondern nur in der Ausbreitung des christlichen Glaubens. Daher entsagte er als siebzigjähriger (Breis dem erzbischöflichen Stuhle, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und ihre Bekehrung zu vollenden, von einer Anzahl Gehilfen begleitet, kam er in ihr Land, und seine predigt wirkte Wunder. Tausende von Männern, Frauen und Kindern wurden getauft. Rn einem festgesetzten Tage sollten die Neubekehrten von ihm den bischöflichen Segen empfangen. Er erwartete sie in seinem (Bezelt, das auf freiem Felde aufgeschlagen war. Kaum dämmerte der Morgen, da strömte eine große Menschen-schar herbei. Aber es waren nicht die erwarteten Freunde; es waren Heiden, die feindlich ihre Waffen schwangen. Die Begleiter des Bonv fatius wollten sich zur wehr setzen, aber er rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; denn die Schrift sagt: vergeltet nicht Böses mit Böfent. Der Tag ist gekommen, <den ich lange erwartet habe; hoffet auf den Herrn, er wird eure Seelen erretten." Kaum hatte er diese Worte gesprochen, so erschlugen ihn die Feinde mit seinem ganzen (befolge (754). Seine Leiche wurde später nach dem Kloster Fulda gebracht, das er sich selbst zur letzten Ruhestätte erkoren hatte. 11. Karl der Große. Seine Kriege. 1. Karls Beöeutung. Dem kleinen Pippin, der mit so kräftiger Hand das Reich der Franken regiert hatte, folgte auf dein Throne sein Sohn Karl der Große (768—814), einer der größten Männer der ganzen Geschichte. (Er hat sich nicht allein als Kriegsheld hervorgetan und seine Herrschaft durch (Eroberungen weit ausgedehnt; er hat auch als Gesetzgeber die verschiedenen Völker, die er unterwarf, zu einem friedlichen, wohlgeordneten Ganzen verbunden, hat das mächtige Reich voll Weisheit gelenkt, mit trefflichen (Einrichtungen beglückt und seine Untertanen gleich einem sorgsamen Vater zu christlicher Frömmigkeit und Bildung erzogen. Über (Europas Grenzen hinaus strahlte der Glanz seines Hamens, und Jahrhunderte hindurch haben sich die Völker von dem großen Karl erzählt und seinen Rührt in Liedern gesungen. 2. Der Sachsenkrieg. Karl hat fast während seiner ganzen Regierung Krieg geführt. Der schwerste war gegen die Sachsen gerichtet. Dreißig Jahre hat er gedauert. Denn die Sachsen waren ein tapferes Volk, das seine Freiheit, seine Götter und alten Sitten hochhielt und einem fremden Herrn und dem Christengott nicht dienert mochte. Sie wohnten im nördlichen Deutschland, von den Grenzen

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 88 — Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige (Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmütig sah ihn seine treue Gattin scheiden, „werden wir uns wiedersehen?" rief sie. „So der Herr will," sprach Zwingli gefaßt, „sein Wille geschehe!" „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie weiter. „Segen nach dunkler Nacht." Damit riß er sich von den Seinen los und kam nicht wieder. 3n der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken, auch Zwingli lag verwundet am Boden. Da stieß ihm ein Kriegsfonecht das Schwert in die Brust. (Er verschied mit den Worten: „lasset sie den Leib töten, Können sie doch die Seele nicht töten." Seine Leiche ward auf dem Schlachtfelde verbrannt und die Rsche in alle Winde ausgestreut. Aber fein Werk blühte fort, denn Gott hatte noch andre Männer erweckt, die in seine Fußstapfen traten. 2. Johann Calvin in Genf. Unter diesen Männern hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Ris er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. (Er wirkte fortan in der Stadt Gens in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche (Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein lebelang. Rls er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. (Er starb 1564, 55 Jahre alt 38. Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater Maximilian (vgl. Nr. 29) hatte er eine bedeutende hausmacht geerbt. Rußer dem Deutschen Reiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Rmerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Rber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außerstande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Rament-

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1918 - Leipzig : Voigtländer
7. Ungarnschlacht. Das Bild veranschaulicht eine Szene aus der Schlacht auf dem Lechfelde (955). Itxit hochgeschwungenem Speer sprengt ein deutscher Führer in die Feinde, gedeckt durch den damals noch seltenen, unten spitz zulaufenden Reiterschild. Neben ihm flattert am eschenen Speerschafte das spitzzipflig auslaufende Bannertuch. Seine Heiter sind bewaffnet mit dem wuchtigen Schwerte, dessen Griff mit der Parierstange ein Kreuz bildet, und mit der dünnschaftigen Lanze, deren Eisenspitze durch ein (Quereisen begrenzt ist. Geschützt sind sie durch das Maschenpanzerhemd mit Ringelhaube, durch den gewölbten Rundschild mit Metallbuckel und durch den fränkischen Spangenhelm mit Kreuzbügel. Ihre Gegner, die Ungarn, Kämpfen mit dem starken Hornbogen, der Streitaxt, der kugelbesetzten Geißel, dem krummen Säbel und im Nahkampfe am liebsten mit dem kurzen Dolchmesser. 8. Uirchenbau im heidnischen Lande, vom 8.—10. Jahrhundert waren die Benediktinerklöster (z. B. Fulda, Lorvei), St. Gallen) die Hauptstätten der Erziehung, der Künste und Wissenschaften. In die Anfänge eines solchen Kloster s versetzt uns das Bild. War es den ersten Glaubensboten gelungen, ein Häuflein des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie an gut gelegener Stätte eine kleine Kirche. Mehrte sich die Zahl der Gläubiger, dann holte man wohl aus fernem Lande die Gebeine eines heiligen und errichtete Über seiner neuen Ruhestätte ein größeres Gotteshaus. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder in schwarzer Kutte mit Überwurf erklärt seinem greisen Abte, den der oben umgebogene Amtsftab kennzeichnet, den Grundriß des bereits begonnenen Baues. Der Bruder Bildhauer meißelt das Bild des Schutzpatrons in den Stein, der über dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der sich selbst dem neuen Glauben zugewandt und die (Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schützen die Bauleute, schützen auch den Knecht, der im Dienste der Klosterleute „gerodetes Land" pflügt. Sie tragen den Leberpanzer mit dachziegelförmigen Metallplatten, den Helm mit Rand- und Kreuzbügel oder Kamm, scharlachrote „Hosen" (die wir heute Strümpfe nennen würden), mit Binden umwunden. Trotzig stehen abseits sächsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem sächsischen Schwerte, dem Saxe, am Gürtel, „Anhänger der alten Götter; der eine hebt drohend die Faust gegen die Bauleute. Doch ihre Knaben drängen sich an den Bildhauer; sie werden die Schule des vollendeten Klosters besuchen, später das Freigut ihrer trotzigen Väter als Lehen vom Kloster nehmen und sicher und glücklich unter dem Krummstabe wohnen.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 24

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 24 — Taufe an. Bonifatius ließ aus dem Holze der Eiche eine Kapelle bauen, die er dem Apostel Petrus weihte. 3. Bonifatius wird 3?ifd)of. Das Werk der Bekehrung gewann immer größere Ausdehnung. Eine Menge von Gehilfen sammelte sich um Bonifatius, die ihn in seiner Arbeit unterstützten. Keine Beschwerde, keine Gefahr konnte seine Wirksamkeit hemmen. „Laßt uns für den Herrn streiten," sagte er zu seinen Begleitern, „denn wir leben in Tagen der Trübsal und Angst. Laßt uns sterben, so es Gott gefällt, für unsern Glauben. Laßt uns nicht sein, wie schläfrige Wächter oder selbstsüchtige Mietlinge, sondern wie eifrige und wirksame Hirten, und allen Menschen predigen, so uns Gott Gnade dazu gibt." Vom Papste zum Erzbischos von Deutschland erhoben, errichtete er in den bekehrten Gegenden eine Anzahl Bischossitze und gründete Kirchen und Klöster zur Befestigung des neuen Glaubens. Seine Lieblingsstiftung war das Kloster Fulda, wo unter einem seiner Schüler eine berühmte Pflanzstätte für Geistliche aufblühte. Er selbst hatte später seinen Sitz in Mainz, und alle Bistümer Deutschlands waren ihm untergeordnet. 4. Märtyrerlod. Aber nicht in äußerem Glanze suchte Bonifatius seine Ehre, sondern einzig in der Ausbreitung des christlichen Glaubens. Daher entsagte er als siebzigjähriger Greis dem erzbischöflichen Stuhle, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und ihre Bekehrung zu vollenden. Von einer Anzahl Gehilfen begleitet, kam er in ihr Land, und seine Predigt wirkte Wunder. Tausende von Männern, Frauen und Kindern wurden getauft. An einem festgesetzten Tage sollten die Neubekehrten von ihm den bischöflichen Segen empfangen. Er erwartete sie in seinem Gezelt, das auf freiem Felde aufgeschlagen war. Kaum dämmerte der Morgen, da strömte eine große Menschenschar herbei. Aber es waren nicht die erwarteten Freunde; es waren wilde Heiden, die mordgierig ihre Waffen schwangen. Die Begleiter des Bonifatius wollten sich zur Wehre setzen, aber er rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; denn die Schrift sagt: vergeltet nicht Böses mit Bösem. Der Tag ist gekommen, den ich lange erwartet habe; hoffet auf den Herrn, er wird eure Seelen erretten." Kaum hatte er diese Worte gesprochen, so stürzten die Feinde vor und erschlugen Bonifatius mit seinem ganzen Gefolge (754). Seine Leiche wurde später nach dem Kloster Fulda gebracht, das er sich selbst zur letzten Ruhestätte auserkoren hatte.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 41

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 41 — lehnte sich wider den Vater auf. Er erklärte: „Einem Vater, auf dem der Bannfluch ruht, bin ich keinen Gehorsam schuldig," und ging darauf aus, sich selbst zum Kaiser wählen zu lassen. Als aber der alte Heinrich mit einem ansehnlichen Heere gegen ihn zog, ward ihm bange: er eilte zu dem Vater, warf sich ihm zu Füßen und bat ihn unter vielen Tränen um Verzeihung. Der Kaiser glaubte den Schwüren des Heuchlers und entließ seine Kriegsleute. 2. Heinrichs Iv. Ende. Bald aber ward der Verrat offenbar. Der Empörer nahm den wehrlosen Vater gefangen, ließ ihn nach Ingelheim am Rhein bringen und zwang ihn hier, im Palaste Karls des Großen, in Gegenwart mehrerer Fürsten der Regierung zu entsagen. Weder Bitten noch Tränen des Vaters rührten des entarteten Sohnes Herz. Bald darauf starb der alte Kaiser vor Gram. Fünf Jahre noch mußte die Leiche des Gebannten an ungeweihtem Orte über der Erde stehen. Da erst wurde der Bann aufgehoben und der Kaiser feierlich im Dome zu Speyer bestattet. — Mit seinem Sohne, der als Heinrich V. 19 Jahre regierte, starb das Geschlecht der fränkischen Kaiser aus. 2\. Der erste Rreuzzug. 1. Die Not der Pilger in Jerusalem. Schon in früher Zeit war es Sitte, Pilgerreisen nach dem gelobten Lande zu unternehmen, um an den heiligen Stätten zu beten, wo der Heiland gelebt hatte und gestorben war. Besonders häufig wurden die Reisen, die man auch Wallfahrten nannte, seit der Zeit Konstantins, des ersten christlichen Kaisers. Dieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut, und seine Mutter Helena, die noch in hohem Alter nach Palästina gepilgert war, hatte dort an mehreren Orten Kirchen und Kapellen gestiftet. Von nun an war Jerusalem nie leer an Pilgern. Auch als die Araber das Land in Besitz genommen hatten (Nr. 9), dauerten die Wallfahrten fort, und die Christen wurden in ihren Andachtübungen nicht gestört. Erst als die rohen Türken Jerusalem eroberten, änderte sich das. Die Christen wurden schnöde mißhandelt, die heiligen Orte entweiht und geplündert. Wehklagend kamen die Pilger nach Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Amiens. Keiner verstand diese Not so feurig zu schildern, als der französische Einsiedler Peter von Amiens. Auf einer Wallfahrt nach Jerusalem hatte er selbst die Greuel angesehen, welche die Türken verübten. Er begab sich nach Rom zum Papste

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 17

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 17 — Streitenden, daß die Sage erzählt, noch drei Tage nachher hätten die Geister der Erschlagnen in den Lüften miteinander gerungen. Gegen 200 000 Tote deckten das Schlachtfeld. Aber der Hunnenkönig ward geschlagen und mußte mit den Überbleibseln seines Heeres nach Ungarn zurückkehren. 5. Attilas Ende. Freilich war Attila noch stark genug, im nächsten Jahre einen Einfall in Italien zu machen. Doch das war seine letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde meinen goldnensarg gelegt, den ein silberner und zuletzt ein eiserner umschloß. Waffen, Pferde und Kostbarkeiten wurden mit ihm begraben, die Gefangnen aber, die das Grab gemacht hatten, getötet, damit die Ruhestätte des Hunnenhelden nicht verraten werde. Nach Attilas Tode zerfiel sein Reich: die unterjochten Völker machten sich wieder frei, und die Hunnen verschwanden allmählich aus Europa. Andrä, Erzählungen au8 bet Weltgeschichte. Ii. 2 I

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1905 - Leipzig : Voigtländer
7. Ungarnschlacht. Das Bild veranschaulicht eine Szene aus der Schlacht auf dem Lechfelde (10. August 955). Mt hochgeschwungenem Speer sprengt ein deutscher Führer in die Feinde, gedeckt durch den damals noch seltenen, unten spitz zulaufenden Reiterschild. Neben ihm flattert am eschnen Speerschafte das spitzzipflig auslaufende Bannertuch. Seine Reiter sind bewaffnet mit dem wuchtigen Schwerte, dessen Griff mit der Parierstange ein Kreuz bildet, und mit der dünnschaftigen Lanze, deren Eisenspitze durch ein Quereisen begrenzt ist. Geschützt sind sie durch das Maschenpanzerhemd mit Ringelhaube, durch den gewölbten Rundschild mit Metallbuckel und durch den fränkischen Spangenhelm mit Kreuzbügel. Ihre Gegner, die Ungarn, kämpfen mit dem starken Hornbogen, der Streitaxt, der kugelbesetzten Geißel, dem krummen Säbel und im Nahkampfe am liebsten mit dem kurzen Dolchmesser. 8. Kirchcnbau im heidnischen Lande. Vom 8—10. Jahrhundert waren die Benediktinerklöster (z. B. in Fulda, Corvey, St. Gallen) die Hauptstätten der Erziehung, der Künste und Wissenschaften. In die Anfänge eines solchen Klosters versetzt uns das Bild. War es den ersten Glaubensboten gelungen, eine kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Stätte. Mehrte sich die Zahl der Gläubigen, dann holte man wohl aus fernem Lande die Gebeine eines Heiligen und errichtete über seiner neuen Ruhestätte ein mächtiges Gotteshaus. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder in schwarzer Kutte mit Überwurf erklärt seinem greisen Abte, den der nach innen gebogene Amtsstab kennzeichnet, den Grundriß des bereits begonnenen Banes. Der Bruder Bildhauer meißelt das Bild des Schutzpatrones in den Stein, der über dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der sich selbst dem neuen Glauben zugewandt und die Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schützen die Bauleute, schützen auch den Knecht, der im Dienste der Klosterleute „gerodetes Land" pflügt. Sie tragen den Lederpanzer mit dachziegelförmigen Metallplatten, den Helm mit Rand- und Kreuzbügel oder Kamm, scharlachrote „Hosen" (die wir heute Strümpfe nennen würden), mit Binden umwunden. Trotzig stehen abseits sächsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem sächsischen Schwerte, dem Saxe, am Gürtel, die Anhänger der alten Götter; der eine streckt drohend die Faust aus gegeu die Bauleute. Doch ihre Knaben drängen sich an den Bildhauer; sie werden die Schule des nun vollendeten Klosters besuchen, später das Freigut ihrer trotzigen Väter als Lehen vom Kloster nehmen und sicher und glücklich unter dem Krummstabe wohnen.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 33

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 33 — Gott zu befragen. Dieser Antwort schenkte man festen Glauben. Die Weissagungen schienen in der Tat immer in Erfüllung zu gehen, weil die Priesterin sie klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie verschieden deuten konnte. Wir haben einen solchen zweideutigen Ausspruch schon in der Geschichte des Königs Krösus kennen gelernt. 5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Waren auch die Griechen ein Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Vielmehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich auf die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechenland, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Zeit Könige, die aus berühmten Geschlechtern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich viele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg. \7. Herkules. 1. Des Helden Jugendzeit. Herkules war ein Sohn des Z e n s; seine Mutter war die Königin Alk mene in Theben. Die Göttin Hera aber war der Alkmene feind und wollte ihr den Sohn töten. Daher schickte sie, als Herkules noch in der Wiege lag, zwei furchtbare giftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des Knaben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen an, ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine Götterkraft. Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und erstickte beide mit einem einzigen Druck. Alle staunten, als die Wundertat bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe sei von den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich dereinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von den trefflichsten Meistern in allerlei Leibes - und Kriegsübungen, im Ringen und Faustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen- Andrä Erzählungen aus der Weltgeschichte. I. q

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 10

1905 - Leipzig : Voigtländer
- Jul- b ä mm erung, in der die ganze jetzige Welt nebst den Göttern untergeht. Da werben R i e f e n, die von den guten Göttern überwunden und gefesselt worben waren, barunter auch der böse Loki, von ihren Banben los und erheben sich zum letzten Kampf gegen die Götter. Es fallen sowohl die Himmlischen als auch die Riesen, und die ganze Welt geht in Flammen auf. Aber nach biesem Weltbranbe erhebt sich aus dem Meer eine neue, schönere Erbe, und ein neues, golbenes Zeitalter bricht an. Auch Balbur erwacht zu neuem Leben, und dann kommt „der Starke von oben", der unbekannte oberste Gott, der allen Streit schlichtet und heilige Gebote gibt, die ewig bauern. 4. Götterdienst. Wie Nerthus hatten auch die übrigen Götter ihre Heiligtümer im Dunkel der Haine und Wälber. Dorthin waldfahr tete man; unter alten geheiligten Bäumen brachte man die liebsten Tiere, die Pferde, zum Opfer bar, ja sogar Menschen; bort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, um in (Betäuben von Menschenhänden wohnen zu können, ober in menschlicher Gestalt abgebilbet zu werben. An ein zukünftiges Leben glaubten sie fester, als irgenb ein heibnisches Volk. Darum kannten sie keine Tobessurcht. Die tapfer kämpfend in der Schlacht fielen, die kamen ja nach Walhall, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf Erden beglückte: unaufhörliche Heldenkämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmausereien. Die Feigen freilich und die Gottlosen waren von Walhalls Freuben ausgeschlossen: sie kamen in das Reich der Hel, die Hölle, und mußten dort in ewiger Finsternis schmachten. Deutsche und Römer. 1./ Die Römer in Deutschland. Als die Cimbern und Teutonen in Italien eingefallen waren (vgl. I, Nr. 51), lernten die Römer zuerst die ungefüge Kraft unsrer deutschen Vorfahren kennen- Später kamen die Römer selbst über die Alpen, und durch die Eroberungen des großen Cäsar (vgl. I, Nr. 53) war der Rhein die Grenze geworden zwischen dem römischen Reiche und dem Lande der Deutschen. Aber die Römer erkannten in ihrer Herrschsucht diese Grenze nicht an, auch die Deutschen sollten unter das römische Joch gebeugt, auch ihr Land dem ungeheuern Reiche einverleibt werden. Daher sandte der Kaiser Augustus mächtige Heere über den Rhein, und sein Stiefsohn, der tapfere Feldherr Drusus, unternahm mehrere

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 12

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — war, öffnete er heimlich einen Schlauch und ließ den Wein auf die Erde laufen. Die Wächter eilten mit Töpfen herbei, den rinnenden Wein aufzufangen. Der Eseltreiber stellte sich anfangs aufgebracht; nachher aber, als die Wächter ihm lachend zuredeten, tat er, als ob er es sich gefallen ließe, setzte sich zu ihnen und gab ihnen auch von den anderen Schläuchen so viel Wein zum besten, daß sie endlich alle niedertaumelten und einschliefen. Unterdes war es dnnkel geworden, und nun schnitt der Schlaukops den Leichnam feines Bruders ab und brachte ihn fort. Zum Schimpf schor er noch, ehe er von dannen zog, den schlafenden Wächtern ans der einen Seite den Bart ab. Als der König den Vorgang hörte, wurde sein Verlangen, den listigen Menschen lernten zu lernen, so groß, daß er dem, der ihn entdecken würde, eine große Belohnung versprach. „Das Geld könnte ich mir selbst ver-dienen, dachte der Mann, ging keck zum Könige und erzählte alles. Man wollte ihn bei der Hand ergreifen; aber plötzlich ist er zur Türe hinaus, man hält die Hand des toten Bruders fest, die er abgeschnitten und statt seiner eigenen unter dem Mantel hervorgeholten hatte. Der König gab nun alle Hoffnung ans, diesem Meister der Verschlagenheit beizukommen; er sprach ihn daher von aller Strafe los, und gab ihm, als er sich nun freiwillig stellte, die verheißene Belohnung. 3. Bönig psarninklich. Mehrere Jahrhunderte nach der Regierung des Königs Nhampflnit geschah es, daß zu gleicher Zeit zwölf Könige über Ägypten herrschten, die das Reich unter sich teilten. Aber diese Vielherrschaft sollte nicht lange bestehen. Das wurde den zwölf Königen gleich im Anfang ihrer Negierung geweisfagt. Die Weissagung lautete: „Wer von euch einst in einer ehernen Schale den ©öttern opfern wird, der soll die Alleinherrschaft erlangen." Einmal nun, als die zwölf Herrscher an einem Festtage im Tempel beisammen waren und ein Trankopfer aus den dazu bestimmten gol-benen Schalen spenden wollten, brachte der Oberpriester aus Versehen nur elf solcher Schalen herbei: der König Psammölich, der zu-letzt stand, bekam keine. Da nahm er in Eile seinen ehernen Helm vom Haupte und spendete das Opfer daraus. Er dachte dabei nichts Arges; aber die andern Könige erschraken sehr, als sie dies sahen, denn ihnen fiel die Weissagung ein. Sie verbannten daher den Psaimnktich in die sumpfigen Gegenden der Meeresküste. Mißmutig fragte der Vertriebene einen weissagenden Priester um Rat und erhielt die Antwort: "Die Rache wird kommen, wenn eherne Männer aus dem Meere herauf--»teigen." Diese Antwort brachte dem Psammktich keinen Trost; benn das
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