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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 9

1918 - Leipzig : Voigtländer
— y — nieder von der Erde. — Heben den Hauptgöttern gab es noch untergeordnete göttlichewesen. Da war die lieblichezrühlingsgöttin G st Sra. ^hr $eft, das der im Zrühling wiedererwachenden Natur, war den Deutschen so lieb geworden, daß später die in diese Zeit fallende christliche Zeier den alten Namen Ostern behielt. Gstäras Lieblingstier war der k)ase, der schon den Kindern der alten Deutschen die Ostereier legte. — ^uch glaubte man an die drei Nornen oder Schicftfalgöttinnen, in öeren Macht die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft liegt.— Diewalküren begleiten als Schildjungfrauen Wodan auf das Schlacht« Jett), die Walstatt: sie „küren die Wal", d. H. sie bestimmen nach göttlichem Ratschluß die Helden, die in der Schlacht fallen sollen, und tragen sie auf ihren durch die Luft sausenden Nossen empor nach Walhall. — Ebenfalls in der Luft Hausen die neckischen und die bösen Elben oder Elfen. In der Tiefe der Erde sitzen die Zwerge als Hüter der Schätze. 3m Wasser wohnen die gefährlichen Nixen oder Wassergeister; sie lieben die Musik und mischen sich gern unter tanzende Menschen. — sahen unsere vorfahren im Brausen des Sturmes, in der wilden Seeschlacht und im stillen walten der Natur überall die leitende und Unkende Hand einer (Bottbeit. Der Glaube an die alten Götter war %en so ans herz gewachten, daß auch das Christentum ihn nicht ganz 'austilgen konnte; als Aberglaube in Sitte, Sage und Märchen lebt er lull weiter bis auf den heutigen Tag. 2. Btilfcur. Ein Sohn Wodans ist der jugendlich schöne Lichtet Baldur, der Liebling aller Götter; er mußte früh sterben. Die ?Q9c erzählt darüber folgendes: Baldur hatte schwere Träume, die xm Gefahr ankündigten. Um ihn zu beruhigen, nahm feine Mutter *rtgga allen Geschöpfen den Eid ab, daß sie ihm nicht schaden wollten; ur bte Mistel beachtete sie nicht, weil diese ihr zu ungefährlich schien! nun die Götter ihn gegen jede Gefahr gesichert glaubten, so warfen nö schossen sie zur Kurzweil mit allerhand Gegenständen nach ihm, />o das tat ihm keinen Schaden. Aber unter den guten Göttern, den )en, mar auch der böse Loki, der Gott des Zeuers. Der war neidisch us Baldur und suchte ihn zu verderben. Er gab dem blinden höbur, ew Bruder Baldurs, den Mistelzweig und leitete ihn an, damit auf ,ur3u werfen, hödur traf, und Baldur sank tot zur Erde; obgleich ein Gott gewesen war, mußte er hinab ins Totenreich zur Toten* rüttln Hel. 3. Die Götterdämmerung. Die Götter haben kein ewiges cn' öenn auch ihnen steht der Untergang bevor: in der Götter-

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 87

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 87 — lich des Vetenr brauchen, und unsre Kinder werden müssen nach den Spielen greifen, und wird in Deutschland übel stehen. Darum sage ich: Betet fleißig nach meinem Tode!" Huch er betete und arbeitete unermüdlich für sein großes Werk bis an sein Ende. Hls sein Körper durch angestrengte Arbeit schwach und gebrechlich geworden war und schmerzhafte Krankheit ihn niederbeugte, wirkte er noch voll (Eifer in seinem heiligen Berufe. Mitten im Winter reiste er nach (Eisleben, um in einer Streitsache den Frieden zu vermitteln. Dort, in seiner Geburtstadt, starb er am 18. Februar 1546. Seine letzten Worte waren: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset, du mein getreuer Gott." Seine Leiche wurde mit großer Feierlichkeit unter den Tränen einer zahlreichen Begleitung nach Wittenberg gebracht und in der Schloßkirche bestattet. Dort hielt sein treuer Gefährte tttelanchthon die Trauerrede und schloß mit den Worten: „Wir wollen ein ewig Gedächtnis dieses unseres lieben Vaters behalten und erkennen und betrachten, daß er ein edel, köstlich und heilsam Werkzeug (Bottes gewesen, und wollen seine Lehre mit treuem Fleiß lernen und behalten, daneben auch seine Tugenden uns zum vorbilde nehmen und denselben nach unsrem Maße fleißig nachfolgen." — luelanchthon überlebte Luther um 14 Jahre; dann erhielt er neben ihm sein Grab. 37. Zwingli und Calvin. t. Huldreich Zwingli in Zürich. Fast um dieselbe Zeit, wo Luther zuerst seine Stimme gegen die Mißbräuche in der Kirche erhob, trat auch in der Schweiz ein Reformator auf, huldreich Zwingli, Pfarrer in der Stadt Zürich, fluch er wandte sich zuerst gegen den Unfug des Ablaßhandels. Dann bemühte er sich wie Luther, das Volk in die heilige Schrift einzuführen. „Nur die Bibel," sagte er, „muß über unsern Glauben und unser Tun entscheiden; alle menschlichen Zusätze sind verwerflich, und nicht eher wird es besser mit uns, als bis wir zur (Einfachheit der christlichen Kirche in ihren ersten Zeiten Zurückkehren." Bald stellte man in Zürich die Messe ab, hielt den Gottesdienst in deutscher Sprache, gestattete die Priesterehe, hob die Klöster auf und entfernte alle Heiligenbilder aus der Kirche. 3n den Meisten Punkten mit Luther einverstanden, wich Zwingli doch in der Lehre vom Abendmahl von ihm ab, und beide Reformatoren konnten sich darüber leider nicht einigen. So trennten sich ihre Anhänger in Lutheraner und in Reformierte, die Partei Zwinglis. Die reformierte Lehre verbreitete sich rasch über einen großen Teil der

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 7

1918 - Leipzig : Voigtländer
dem Kreise Bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, das der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute, die (Beroerbetretbenben und die Ackerbauer. Das höchste Ansehen besaßen die Priester, welche die oberste Raste bilbeten. Sie besorgten nicht allein den Gottesbienst, fonbern sie beschäftigten sich auch als die einzigen int Volk mit wissenschaftlichen Dingen: sie waren Sternftunbige, Richter, Arzte und Baumeister. Selbst die Könige ließen sich von ihnen beraten und mußten sich vielfach nach ihren Vorschriften richten. Die Könige, welche Pharaonen genannt würden, gehörten nicht der Priesterkaste an, sonbern den Kriegern, beren Kaste an Vorzug und (Ehre gleich auf die der Priester folgte. Die Kaste der (Beroerbetreibenben war sehr zahlreich : sie umfaßte die hanbwerker, die Künstler, die Krämer und Kaufleute. Außer den Ackerbauern, welche die vierte Kaste bilbeten, gab es enblich noch Hirten; sie würden gehaßt und verachtet, namentlich die Schweinehirten; benn diese bürsten nicht einmal einen Tempel betreten, weil sie für unrein galten. 2. Die ägyptischen Götter. Die Agypter verehrten eine Menge Götter: es waren besonbers die großen Naturkräfte, die Segen und Gebeihen ober auch Schaben und verberben bringen. Darum hatten sie außer den guten Gottheiten auch böse. Die höchsten Götter hießen (Dfiris und Isis. Gsiris war nichts anberes als die Sonne ober auch der Nil, weil diese die Fruchtbarkeit des £anbes bewirken; unter seiner Gemahlin Isis bachte man sich den Ittonb ober die (Erbe, die alle ernährt. Sehr merkwürbig ist der Ti er bien st der Ägypter, viele Tierarten galten für heilig, besonbers Katzen, fjunbe, Krokobile, Ibisse und anbere. Die Nachrichten von der Verehrung, die ihnen erwiesen würde, sinb fast unglaublich, wer eins dieser Tiere mit Vorsatz umbrachte, würde mit dem Tode bestraft; ja wer eine Katze auch nur aus versehen tötete, mußte sterben. Bei einer Feuersbrunst trug man weit mehr Sorge für die Bettung der Katzen als für die Löschung des Branbes, und wenn eine Katze in die Flammen geriet, so würde große wehklage erhoben. Starb in einem Hause eine Katze, so schor sich barin jebermamt die Augenbrauen ab; starb ein hunb, so schor man sich den Kopf kahl. Tote Katzen würden einbalsamiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt, vor allen Tieren aber würde der ftpis hoch verehrt , der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bebietit würde. Der Apis war ein Stier von schwarzer Farbe mit einem weißen Dreieck auf der Stirn. All-

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 8

1918 - Leipzig : Voigtländer
gemein war die Trauer im Lande, wenn er starb, und sie dauerte so lange, bis die Priester einen neuen Rpis gefunden hatten; dann aber herrschte große Freude, denn im Rpis verehrte man den Gott ©firis. 3. Die Tolenverehrung. Der Glaube an die Fortdauer des Menschen nach dem Tode war in den Ägyptern so kräftig, daß er ihr ganzes Leben erfüllte. „Die Ägypter", sagt ein alter Geschichtschreiber, „halten die Zeit dieses Lebens für sehr gering, aber sehr hoch die Seit nach dem Tode, wo sich ihre Tugend im Andenken erhalten soll. Darum nennen sie die Wohnungen der Lebendigen Herbergen, weil wir nur eine kurze Zeit darin wohnen; die Gräber der verstorbenen aber nennen sie ewige Häuser, weil die Toten in der Unterwelt eine unbegrenzte Zeit zubringen. Deshalb wenden sie auf die (Erbauung der Häuser nur geringe Mühe, die Gräber aber werden auf außerordentliche Weise ausgestattet." Edeil die Ägypter glaubten, daß die Fortdauer nach dem Tode von der (Erhaltung des Körpers abhinge, so widmeten sie den Leichnamen der Ihrigen die höchste Sorgfalt. Sie wußten die Körper durch die Einbalsamierung so gut vor Verwesung zu schützen, daß viele von ihnen, Mumien genannt, sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Diese Mumien wurden in verzierten Särgen in unterirdischen Gewölben aufgestellt, die in die Felsen des Gebirges eingehauen und mit Bildwerken und Gemälden geschmückt waren. Jede ägyptische Stadt hatte nach ihrer Größe eine Reihe solcher Grabgewölbe. Rn diese Totenstätte knüpfte sich die Vorstellung von einem großen unterirdischen Totenreiche, worin Gsiris über die Seelen der verstorbenen Gericht hält. 4. Die Bauwerke der Ägypter. t. Die Pyramiden. tdie die Ägypter die unterirdischen Häuser für ihre Toten sorgfältig ausstatteten, so haben sie auch über der (Erde gewaltige Bauwerke errichtet, deren Überreste noch heute, nach drei und vier Jahrtausenden, das Staunen aller Welt erregen. 3m mittleren Teile des Landes, namentlich dort, wo einst die alte Königsstadt Memphis lag, erheben sich gegen 40 Pyramiden; das sind Bauten aus großen Steinblöcken, unten viereckig, oben zu einer Spitze auslaufend. Die größte Pyramide, die vor mehr als 3000 Jahren vor Christi Geburt der König Cheops (Thufu) aufgeführt hat, war einst 146 m hoch (also höher als der Münsterturm in Straßburg) und ist jetzt noch 137 m hoch; jede ihrer vier Seiten mißt unten 220 m. In ihrem Innern befindet sich nichts als ein längliches Gemach, zu dem einige

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 16

1918 - Leipzig : Voigtländer
3. Die Götter 6er Griechen. Statt eines lebendigen (Bottes hatten die Griechen eine zahllose Menge von Göttern und Göttinnen, die sie überall in der Natur zu finden glaubten, und die vermeintlich die Geschicke der Menschen lenkten. Doch war ihr Götzendienst nicht roh und greuelvoll wie bei den meisten andern heidnischen Völkern. Sie sahen in ihren Göttern nicht schreckhafte finstere Naturgewalten, sie beteten sie nicht in Tiergestalt an. Ihre Götter waren Wesen ganz nach Rrt der Menschen, mit allen Vorzügen, aber auch mit den Leidenschaften und Fehlern, die sich bei den Menschen finden, nur daß sie diese an Macht weit übertrafen. — (Es gab höhere und niedere Götter. Die höheren zwölf Götter thronten auf dem hohen Berge (Dltympos, wo sie in goldenen Palästen wie eine königliche Familie sorglos und glückselig dahinlebten. Rn ihrer Spitze stand 3eus (Jupiter), der Vater der Götter und Menschen. Seine Gemahlin hieß Hera Quno); seine Brüder waren Poseidon (Neptun), der Gott des Meeres, und Hades (Pluto), der über die Schatten der verstorbenen in der Unterwelt herrschte. Unter den übrigen Göttern und Göttinnen des Olymp, die alle des Zeus Söhne und Töchter waren, ragten am meisten hervor der Cichtgott Rpollon und Pallas R’thene (Minerva), die Göttin der Weisheit. Neben ihnen gab es noch einen Gott des Krieges Rres (Mars), eine Göttin der Zagd Rrtemis (Diana)t einen Gott des Feuers Hephästus (Vulkan) und eine Göttin der Schönheit Venus, einen Gott des Weines und eine Göttin der Feldfrüchte. Ruch einen Boten hatten die Götter, Hermes, der ihre Befehle auf die Erde herniedertrug. 4. Das Orakel zu Delphi. Die Griechen erbauten ihren Göttern herrliche Tempel, in denen sie kunstvoll und schön aus Marmor oder (Elfenbein gemeißelte menschenähnliche Götterbilder aufstellten, vor diesen Bildern verrichteten sie Gebete, und auf den Ritären brachten sie Früchte des Feldes oder Tiere als Opfer bar. Den willen der Götter verkündeten weissagende Priester-deren Rusfprüche nannte man Orakel. (Es gab mehrere Orte in Griechenland, wo.orakel erteilt wurden; vor allen berühmt war das Orakel zu Delphi. Diese Stadt hatte einen prachtvollen Tempel, der dem Gotte Rpollon geweiht und mit kostbaren Weihegeschenken gefüllt war. Darin saß eine priesterin auf einem goldenen Dreifuß und antwortete denen, die kamen, den Gott zu befragen. Die Weissagungen schienen immer in (Erfüllung zu gehen,

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 10

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 10 — dämmerung, in der die ganze jetzige Weltnebst den Göttern untergeht. Da werden Riesen, die von den guten Göttern überwunden und gefesselt worden waren, darunter auch der böse Loki, von ihren Banden los und erheben sich zum letzten Kampf gegen die Dotter. (Es fallen sowohl die himmlischen als auch die Riesen, und die ganze Welt geht in Flammen auf. Rber nach diesem Weltbrande erhebt sich aus dem lneer eine neue, schönere Erde, und ein neues, goldenes Zeitalter bricht an. fluch Baldur erwacht wieder zum Leben, und dann kommt „der Starke von oben", der unbekannte oberste (Bott, der allen Streit schlichtet und heilige Gebote gibt, die ewig dauern. 4. Gstlerdienst. wie Herthus hatten auch die übrigen Götter ihre Heiligtümer im Dunkel der Haine und Wälder. Dorthin wald-fahrtete man; unter alten geheiligten Bäumen brachte man die liebsten (Eiere, die Pferde, zum (Dpfer dar, ja sogar Menschen; dort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, als daß sie in Gebäuden von Menschenhänden wohnen oder in menschlicher Gestalt abgebildet werden könnten* An ein zukünftiges Leben glaubten sie fester, als irgend ein heidnisches Volk. Darum kannten sie keine Todesfurcht. Die tapfer kämpfend ist der Schlacht fielen, kamen ja nach Walhall, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf (Erden beglückt*: unaufhörliche Heldenkämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmausereien-Die Feigen freilich und die Gottlosen waren von Walhalls Freudest ausgeschlossen: sie kamen in das Reich der Hel, die Hölle, und mutztest dort in ewiger Finsternis schmachten. 3. Deutsche und Römer. 1. Die Homer in Deutschland. Ais die Timbern und Teutonen in Italien eingefallen waren (vgl. Teil I, Nr. 42), lernten die Römer zuerst die ungefüge Kraft unsrer vorfahren kennen. Spätes kamen die Römer selbst über die Alpen, und durch die (Eroberungen des großen Cäsar (vgl. Teil 1, Hr. 44) war der Rhein die Grenze geworden zwischen römischem und deutschem Gebiete. Aber die Römer wolltest auch die Deutschen unter das römische Joch beugen, auch ihr Land dem ungeheuern Reiche einverleiben. Daher sandte der Kaiser flugustus mächtige Heere über den Rhein, und sein Stiefsohn, der tapfere Feldherr Drusus, unternahm mehrere Kriegszüge, auf denest er bis an die Weser und Elbe vorrückte. Zwar starb Drusus bald/

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 8

1918 - Leipzig : Voigtländer
Versammlungen hielten Priester aufrecht, deren Anweisungen sich jeder willig fügte; waren sie doch die Diener der Gottheit und weissagten aus den Runen. Dies waren geheimnisvolle Zeichen, die aus Stäbchen aus Buchenholz eingeritzt waren. Daher kommt das wort Buchstabe. 2. Der (Botterglaube der Deutschen, t. (5ötter. Die alten Deutschen verehrten viele Götter. Die gewaltigen Naturmachte, die Leben und Segen spendende Sonne und die fruchtbringende Erde, ferner die unbezwingliche Heldenkraft, die in den Schlachten den Sieg erkämpft, das waren des Volkes Gottheiten. — Der höchste Gott hieß Wodan ober Odin. (Er regierte als „Allvater" die Welt und lenkte der Menschen Schicksal; er verlieh den Sieg und nahm die in der Schlacht gefallenen Helden auf in seinen Himmelssaal, intdalhall. Sein heiliger Wochentag war der Mittwoch (engl. Wednesday — wodanstag). — Wodans Sohn war Donar (Thor), der rotbärtige Donnergott, der auf einem mit Böcken bespannten Idagett auf der Gewitterwolke dahinrollt, den befruchtenden Regen herniedersendet und mit seinem Steinhammer den einschlagenden Blitz, tvie Zdodan der Gott der Helden und des Kampfes war, so galt Donar als (Bott des Landmanns und der friedlichen Tätigkeit. Nach ihm hat der Donnerstag den Hamen. — stls der dritte der großen Götter galt 3 i u (Ct)r), der einarmige Kriegs« und Schwertgott. (Er war die ausführende Hand rdobans. Man pries ihn in Schlachtgesängen und feierte ihn in Kriegstänzen. Sein Tag ist der Dienstag. — tdodans Gemahlin war Frigga. Neben ihm thronte sie auf dem Hochsitz in Walhall und lenkte die Schicksale der weit. Sie war Schutzgöttin des häuslichen herbes und der Hausfrau; darum trug sie als Abzeichen Schlüsselbund und Spinbei. — Göttin der Liebe war F r e rj a; ihr war der Freitag geheiligt. — Die allnährende mütterliche Gottheit war Nerthus, die Göttin der Erde. Ruf einer Insel im nördlichen Meere lag ein stiller Hain, dessen uralte Buchen einen kleinen See beschatteten. 3n dem Haine stand ein geweihter wagen, mit Tüchern überdeckt Zu gewissen Zeiten, wahrscheinlich beim Beginn des Frühlings, wenn die (Erde zu neuem Leben erwacht, kam — so glaubte man — die Göttin selbst dorthin. Dann fuhr der wagen mit geweihten Kühen bespannt, von Priestern begleitet, durch das Land. Das waren festliche Tage für alles Volk: da ruhten die Waffen, da herrschte nur Friede und Freude. Nach vollbrachtem Umzuge kehrte der Götterwagen nach dem heiligen Haine zurück, wurde in dem See gewaschen, und die Göttin verschwand

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 88 — Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige (Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmütig sah ihn seine treue Gattin scheiden, „werden wir uns wiedersehen?" rief sie. „So der Herr will," sprach Zwingli gefaßt, „sein Wille geschehe!" „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie weiter. „Segen nach dunkler Nacht." Damit riß er sich von den Seinen los und kam nicht wieder. 3n der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken, auch Zwingli lag verwundet am Boden. Da stieß ihm ein Kriegsfonecht das Schwert in die Brust. (Er verschied mit den Worten: „lasset sie den Leib töten, Können sie doch die Seele nicht töten." Seine Leiche ward auf dem Schlachtfelde verbrannt und die Rsche in alle Winde ausgestreut. Aber fein Werk blühte fort, denn Gott hatte noch andre Männer erweckt, die in seine Fußstapfen traten. 2. Johann Calvin in Genf. Unter diesen Männern hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Ris er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. (Er wirkte fortan in der Stadt Gens in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche (Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein lebelang. Rls er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. (Er starb 1564, 55 Jahre alt 38. Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater Maximilian (vgl. Nr. 29) hatte er eine bedeutende hausmacht geerbt. Rußer dem Deutschen Reiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Rmerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Rber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außerstande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Rament-

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 58

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 58 — 25. Die Schweizer. t. Die waldstatlen. Die heutige Schweiz gehörte ehemals zum Deutschen Reiche. 3n dem herrlichen Gebirgslande wohnte ein einfaches kräftiges Bauern- und Hirtenvolk, das treu die alten väterlichen Sitten bewahrte. Die Gemeinden am Vierwaldstätter Sec lebten frei unter eignen Obrigkeiten, keinem andern untertan als dem Kaiser. Da wurde Rlbrecht von Österreich, der Sohn Rudolfs von Habsburg, ein habgieriger und herrschsüchtiger Mann, deutscher Kaiser. Der suchte die sogenannten Xdaldstätten Schwyz, Uri und Unterwalden dem Hause Habsburg untertan zu machen. Da sie widerstrebten und bei ihren uralten Freiheiten beharren wollten, gab er ihnen zu Reichs* Vögten harte und böse Herren, die sie drücken und quälen sollten, bis sie ihre Selbständigkeit aufgäben und sich der österreichischen Herrschaft fügten. 2. Die Landvögle. Die Vögte bauten Zwingburgen im Lande, übten arge Gewalttaten und spotteten alles Rechtes. Einst ritt, so erzählt die Sage, der Vogt Geßler an einem neuen schönen Hause vorüber, das sich Werner Stauffacher erbaut hatte, ein begüterter Landmann von Schwyz. „Ich will nicht," rief der Vogt zornig, „daß die Bauern Häuser bauen ohne mein Demütigen, will auch nicht, daß ihr frei lebt, als ob ihr selbst Herren wäret; ich werde mich unterstehen, euch das zu wehren." Noch ärger machte es der andere Vogt. (Einem Bauer aus dem Ittelchtal in Unterwalden ließ er um geringer Ursache willen ein Gespann schöner Ochsen vom Pfluge nehmen. Und als der Mann darüber jammerte, sagte des Vogtes Knecht: „wenn die Bauern Brot essen wollen, so mögen sie sich selbst vor den Pflug spannen." Da schlug des Bauern Sohn, Rrnold, den Knecht mit dem Stock, daß diesem ein Singer brach. Rus Furcht vor Strafe ergriff er die Flucht. Doch der Vogt rächte sich grausam an Rrnolds Vater: er ließ dem alten Manne beide Rügen ausstechen. 3. Der Bütlibunö. Rrnold verbarg sich in Uri bei Walther Fürst, einem angesehenen Landmann. Dorthin kam auch Stauffacher aus Schwyz. Die drei beschlossen, jeder solle mit vertrauten herzhaften Männern des Landes sprechen und erforschen, wes Sinnes das Volk sei, und ob es für seine Freiheit und Sicherheit Kämpfen wolle. Bald darauf Kamen sie, von getreuen Gefährten begleitet, in einer Nacht \ auf einer Kleinen wiese am See zusammen, die das Rütli genannt wurde, weil dort die Waldung ausgerodet war. hier auf dem Rütli

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 32

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 32 — schufen, haben einen Wert für alle Zeiten und dienen uns noch heute zu Mustern. 3. Die Götter der Griechen. Nur die ewige Wahrheit, die wir in unserer Religion besitzen, vermochten die Griechen nicht zu erkennen. Der eine lebendige Gott blieb ihnen verborgen. Statt seiner hatten sie eine zahllose Menge von Göttern und Göttinnen, die sie überall in der Natur zu finden glaubten, und die die Geschicke der Menschen lenkten. Doch war ihr Götzendienst nicht roh und greuelvoll, wie bei den meisten andern heidnischen Völkern. Sie sahen in ihren Göttern nicht schreckhafte finstere Naturgewalten , sie beteten sie nicht in Tiergestalt an. Ihre Götter waren Wesen ganz nach Art der Menschen, mit allen Vorzügen, aber auch mit den Leidenschaften und Fehlern, die sich bei den Menschen finden, nur daß sie diese an Macht weit übertrafen. — Es gab höhere und niedere Götter. Die höheren zwölf Götter thronten auf dem hohen Berge Olympus, wo sie in goldenen Palästen wie eine königliche Familie sorglos und glückselig dahin lebten. An ihrer Spitze stand Zeus (Jupiter), der Vater der Götter und Menschen. Seine Gemahlin hieß Hera (Juno); seine Brüder waren Poseidon (Neptun), der Gott des Meeres, und Hades (Pluto), der über die Schatten der Verstorbenen in der Unterwelt herrschte. Unter den übrigen Göttern und Göttinnen des Olymp, die alle des Zeus Söhne und Töchter waren, ragten am meisten hervor der Lichtgott Apollon und Pallas Athene (Minerva), die Göttin der Weisheit. Neben ihnen gab es noch einen Gott des Krieges Ares (Mars) und eine Göttin der Jagd Artemis (Diana), einen Gott des Feuers und eine Göttin der Schönheit, einen Gott des Weines und eine Göttin der Feldfrüchte. Auch einen Boten hatten die Götter, der ihre Befehle auf die Erde herniedertrug. 4. Das Orakel ;u Delphi. Die Griechen erbauten ihren Göttern herrliche Tempel, in denen sie kunstvoll und schön aus Marmor oder Elfenbein gemeißelte menschenähnliche Götterbilder aufstellten. Vor diesen Bildern verrichteten sie Gebete, und auf den Altären brachten sie Früchte des Feldes ober Tiere als Opfer dar. Den Willen der Götter verkündeten weissagenbe Priester; bereit Aussprüche nannte man Orakel. Es gab mehrere Orte in Griechenlanb, wo Orakel erteilt würden; vor allen berühmt war das Orakel zu Delphi. Diese Stadt hatte einen prachtvollen Tempel, der dem Gotte Apollon geweiht nnb mit kostbaren Weihegeschenken gefüllt war. Darin saß eine Priesterin auf einem golbenen Dreifuß und antwortete benen, die kamen, beit
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