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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 87

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 87 — lich des Vetenr brauchen, und unsre Kinder werden müssen nach den Spielen greifen, und wird in Deutschland übel stehen. Darum sage ich: Betet fleißig nach meinem Tode!" Huch er betete und arbeitete unermüdlich für sein großes Werk bis an sein Ende. Hls sein Körper durch angestrengte Arbeit schwach und gebrechlich geworden war und schmerzhafte Krankheit ihn niederbeugte, wirkte er noch voll (Eifer in seinem heiligen Berufe. Mitten im Winter reiste er nach (Eisleben, um in einer Streitsache den Frieden zu vermitteln. Dort, in seiner Geburtstadt, starb er am 18. Februar 1546. Seine letzten Worte waren: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset, du mein getreuer Gott." Seine Leiche wurde mit großer Feierlichkeit unter den Tränen einer zahlreichen Begleitung nach Wittenberg gebracht und in der Schloßkirche bestattet. Dort hielt sein treuer Gefährte tttelanchthon die Trauerrede und schloß mit den Worten: „Wir wollen ein ewig Gedächtnis dieses unseres lieben Vaters behalten und erkennen und betrachten, daß er ein edel, köstlich und heilsam Werkzeug (Bottes gewesen, und wollen seine Lehre mit treuem Fleiß lernen und behalten, daneben auch seine Tugenden uns zum vorbilde nehmen und denselben nach unsrem Maße fleißig nachfolgen." — luelanchthon überlebte Luther um 14 Jahre; dann erhielt er neben ihm sein Grab. 37. Zwingli und Calvin. t. Huldreich Zwingli in Zürich. Fast um dieselbe Zeit, wo Luther zuerst seine Stimme gegen die Mißbräuche in der Kirche erhob, trat auch in der Schweiz ein Reformator auf, huldreich Zwingli, Pfarrer in der Stadt Zürich, fluch er wandte sich zuerst gegen den Unfug des Ablaßhandels. Dann bemühte er sich wie Luther, das Volk in die heilige Schrift einzuführen. „Nur die Bibel," sagte er, „muß über unsern Glauben und unser Tun entscheiden; alle menschlichen Zusätze sind verwerflich, und nicht eher wird es besser mit uns, als bis wir zur (Einfachheit der christlichen Kirche in ihren ersten Zeiten Zurückkehren." Bald stellte man in Zürich die Messe ab, hielt den Gottesdienst in deutscher Sprache, gestattete die Priesterehe, hob die Klöster auf und entfernte alle Heiligenbilder aus der Kirche. 3n den Meisten Punkten mit Luther einverstanden, wich Zwingli doch in der Lehre vom Abendmahl von ihm ab, und beide Reformatoren konnten sich darüber leider nicht einigen. So trennten sich ihre Anhänger in Lutheraner und in Reformierte, die Partei Zwinglis. Die reformierte Lehre verbreitete sich rasch über einen großen Teil der

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 88 — Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige (Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmütig sah ihn seine treue Gattin scheiden, „werden wir uns wiedersehen?" rief sie. „So der Herr will," sprach Zwingli gefaßt, „sein Wille geschehe!" „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie weiter. „Segen nach dunkler Nacht." Damit riß er sich von den Seinen los und kam nicht wieder. 3n der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken, auch Zwingli lag verwundet am Boden. Da stieß ihm ein Kriegsfonecht das Schwert in die Brust. (Er verschied mit den Worten: „lasset sie den Leib töten, Können sie doch die Seele nicht töten." Seine Leiche ward auf dem Schlachtfelde verbrannt und die Rsche in alle Winde ausgestreut. Aber fein Werk blühte fort, denn Gott hatte noch andre Männer erweckt, die in seine Fußstapfen traten. 2. Johann Calvin in Genf. Unter diesen Männern hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Ris er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. (Er wirkte fortan in der Stadt Gens in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche (Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein lebelang. Rls er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. (Er starb 1564, 55 Jahre alt 38. Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater Maximilian (vgl. Nr. 29) hatte er eine bedeutende hausmacht geerbt. Rußer dem Deutschen Reiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Rmerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Rber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außerstande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Rament-

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 77

1905 - Leipzig : Voigtländer
auf Luthers Seite, und der Schuhmacher und Meistersänger Hans Sachs pries in seinen Gedichten das Werk des Reformators. / 8. Die Reichstage zu Speyer und Augsburg. Luthers Tod. Der Kaiser, der die Reformation verabscheute, war gegen ihre Ausbreitung machtlos; denn er war beständig in Kriege verwickelt, bi< ihn jahrelang von Deutschland fern hielten. Als er endlich einen V. Reichstag in Speyer (1529) abhalten ließ, auf dem die weitere Verbreitung der Reformation verboten wurde, da fühlten sich die Anhänger Luthers schon stark genug, daß sie dagegen offen protestierten, d. h. sich gegen jede Hemmung der evangelischen Lehre verwahrten. / Seitdem nannte man sie Protestanten. Ein Jahr darauf versammelte der Kaiser einen Reichstag in Augsburg (1530). Da schrieb Melanchthon einbüchlein, worin er das Ganze der reformatori-schen Lehre zusammenfaßte, und die evangelischen Fürsten überreichten dem Kaiser dieses Glaubensbekenntnis, die Augsburger Konfession. Der Kaiser aber verbot von neuem die Verbreitung der Reformation und schien wirklich gegen die Protestanten Gewalt brauchen zu wollen. Aber wiederum verhinderten den Kaiser Kriegsgefahren, die dem Reiche durch äußere Feinde drohten, zum Schwerte zu greifen. Luther sollte es nicht mehr erleben, daß es um seiner Lehre willen zum Kriege kam. Am 18. Februar 1546 starb er in seiner Geburtsstadt Eisleben, wohin er eine Reise gemacht hatte. Seine Leiche wurde nach Witteuberg gebracht und dort mit großer Feierlichkeit in der Schloßkirche bestattet. Melanchthon lebte noch 14 Jahre länger; dann erhielt er neben Luther sein Grab. 5$. Zwingli und Calvin. 1. Huldreich Zwingli in Zürich. Fast um dieselbe Zeit wie Luther trat auch in der Schweiz ein Reformator auf, Huldreich Zwingli, Pfarrer in der Stadt Zürich. Auch er wandte sich zuerst gegen den Ablaßhandel. Dann bemühte er sich wie Luther, die ganze Religion einzig auf die Bibel zu gründen. Auch seine Lehre hatte eine ungemeine Wirkung. Bald wurde in Zürich die Messe abgestellt und der Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten, die Priesterehe gestattet, die Klöster aufgehoben, und alle Heiligenbilder aus der Kirche entfernt. In den meisten Punkten mit Luther einverstanden, wich Zwingli doch in der Lehre vom Abendmahls von ihm ab, und beide Reformatoren konnten

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 33

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 33 — Gott zu befragen. Dieser Antwort schenkte man festen Glauben. Die Weissagungen schienen in der Tat immer in Erfüllung zu gehen, weil die Priesterin sie klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie verschieden deuten konnte. Wir haben einen solchen zweideutigen Ausspruch schon in der Geschichte des Königs Krösus kennen gelernt. 5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Waren auch die Griechen ein Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Vielmehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich auf die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechenland, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Zeit Könige, die aus berühmten Geschlechtern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich viele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg. \7. Herkules. 1. Des Helden Jugendzeit. Herkules war ein Sohn des Z e n s; seine Mutter war die Königin Alk mene in Theben. Die Göttin Hera aber war der Alkmene feind und wollte ihr den Sohn töten. Daher schickte sie, als Herkules noch in der Wiege lag, zwei furchtbare giftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des Knaben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen an, ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine Götterkraft. Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und erstickte beide mit einem einzigen Druck. Alle staunten, als die Wundertat bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe sei von den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich dereinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von den trefflichsten Meistern in allerlei Leibes - und Kriegsübungen, im Ringen und Faustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen- Andrä Erzählungen aus der Weltgeschichte. I. q

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 10

1905 - Leipzig : Voigtländer
- Jul- b ä mm erung, in der die ganze jetzige Welt nebst den Göttern untergeht. Da werben R i e f e n, die von den guten Göttern überwunden und gefesselt worben waren, barunter auch der böse Loki, von ihren Banben los und erheben sich zum letzten Kampf gegen die Götter. Es fallen sowohl die Himmlischen als auch die Riesen, und die ganze Welt geht in Flammen auf. Aber nach biesem Weltbranbe erhebt sich aus dem Meer eine neue, schönere Erbe, und ein neues, golbenes Zeitalter bricht an. Auch Balbur erwacht zu neuem Leben, und dann kommt „der Starke von oben", der unbekannte oberste Gott, der allen Streit schlichtet und heilige Gebote gibt, die ewig bauern. 4. Götterdienst. Wie Nerthus hatten auch die übrigen Götter ihre Heiligtümer im Dunkel der Haine und Wälber. Dorthin waldfahr tete man; unter alten geheiligten Bäumen brachte man die liebsten Tiere, die Pferde, zum Opfer bar, ja sogar Menschen; bort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, um in (Betäuben von Menschenhänden wohnen zu können, ober in menschlicher Gestalt abgebilbet zu werben. An ein zukünftiges Leben glaubten sie fester, als irgenb ein heibnisches Volk. Darum kannten sie keine Tobessurcht. Die tapfer kämpfend in der Schlacht fielen, die kamen ja nach Walhall, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf Erden beglückte: unaufhörliche Heldenkämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmausereien. Die Feigen freilich und die Gottlosen waren von Walhalls Freuben ausgeschlossen: sie kamen in das Reich der Hel, die Hölle, und mußten dort in ewiger Finsternis schmachten. Deutsche und Römer. 1./ Die Römer in Deutschland. Als die Cimbern und Teutonen in Italien eingefallen waren (vgl. I, Nr. 51), lernten die Römer zuerst die ungefüge Kraft unsrer deutschen Vorfahren kennen- Später kamen die Römer selbst über die Alpen, und durch die Eroberungen des großen Cäsar (vgl. I, Nr. 53) war der Rhein die Grenze geworden zwischen dem römischen Reiche und dem Lande der Deutschen. Aber die Römer erkannten in ihrer Herrschsucht diese Grenze nicht an, auch die Deutschen sollten unter das römische Joch gebeugt, auch ihr Land dem ungeheuern Reiche einverleibt werden. Daher sandte der Kaiser Augustus mächtige Heere über den Rhein, und sein Stiefsohn, der tapfere Feldherr Drusus, unternahm mehrere

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 12

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — war, öffnete er heimlich einen Schlauch und ließ den Wein auf die Erde laufen. Die Wächter eilten mit Töpfen herbei, den rinnenden Wein aufzufangen. Der Eseltreiber stellte sich anfangs aufgebracht; nachher aber, als die Wächter ihm lachend zuredeten, tat er, als ob er es sich gefallen ließe, setzte sich zu ihnen und gab ihnen auch von den anderen Schläuchen so viel Wein zum besten, daß sie endlich alle niedertaumelten und einschliefen. Unterdes war es dnnkel geworden, und nun schnitt der Schlaukops den Leichnam feines Bruders ab und brachte ihn fort. Zum Schimpf schor er noch, ehe er von dannen zog, den schlafenden Wächtern ans der einen Seite den Bart ab. Als der König den Vorgang hörte, wurde sein Verlangen, den listigen Menschen lernten zu lernen, so groß, daß er dem, der ihn entdecken würde, eine große Belohnung versprach. „Das Geld könnte ich mir selbst ver-dienen, dachte der Mann, ging keck zum Könige und erzählte alles. Man wollte ihn bei der Hand ergreifen; aber plötzlich ist er zur Türe hinaus, man hält die Hand des toten Bruders fest, die er abgeschnitten und statt seiner eigenen unter dem Mantel hervorgeholten hatte. Der König gab nun alle Hoffnung ans, diesem Meister der Verschlagenheit beizukommen; er sprach ihn daher von aller Strafe los, und gab ihm, als er sich nun freiwillig stellte, die verheißene Belohnung. 3. Bönig psarninklich. Mehrere Jahrhunderte nach der Regierung des Königs Nhampflnit geschah es, daß zu gleicher Zeit zwölf Könige über Ägypten herrschten, die das Reich unter sich teilten. Aber diese Vielherrschaft sollte nicht lange bestehen. Das wurde den zwölf Königen gleich im Anfang ihrer Negierung geweisfagt. Die Weissagung lautete: „Wer von euch einst in einer ehernen Schale den ©öttern opfern wird, der soll die Alleinherrschaft erlangen." Einmal nun, als die zwölf Herrscher an einem Festtage im Tempel beisammen waren und ein Trankopfer aus den dazu bestimmten gol-benen Schalen spenden wollten, brachte der Oberpriester aus Versehen nur elf solcher Schalen herbei: der König Psammölich, der zu-letzt stand, bekam keine. Da nahm er in Eile seinen ehernen Helm vom Haupte und spendete das Opfer daraus. Er dachte dabei nichts Arges; aber die andern Könige erschraken sehr, als sie dies sahen, denn ihnen fiel die Weissagung ein. Sie verbannten daher den Psaimnktich in die sumpfigen Gegenden der Meeresküste. Mißmutig fragte der Vertriebene einen weissagenden Priester um Rat und erhielt die Antwort: "Die Rache wird kommen, wenn eherne Männer aus dem Meere herauf--»teigen." Diese Antwort brachte dem Psammktich keinen Trost; benn das

7. Geschichtsbilder - S. 9

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 9 — zurück, dabei nur wenige seiner untauglichsten Krieger. Bald kam nun eine Schar der Feinde heran; die Massageten hieben den kleinen Trupp nieder, setzten sich an die vollen Tische und berauschten sich. Da wurden sie plötzlich von Cyrus mit seinem Heere überfallen; ihr Anführer, der Sohn der Königin, wurde gefangen. Dieser aber konnte die Knechtschaft nicht ertragen und tötete sich selbst. Da bot die Königin der Massageten ihre ganze Macht aus, und in einer schrecklichen Schlacht wurden die Perser geschlagen; Cyrus selbst kam ums Leben. Den Kopf des persischen Königs tauchte Tomyris in einen Schlauch voll Menschenblut und sprach: „Du des Blutes nimmer satter Cyrus, du hast mich unglücklich gemacht, weil du meinen Sohn mit List gefangen. Ich will dich nun mit Blut sättigen." Dies war das Ende des Cyrus, der das große Perserreich errichtet und dreißig Jahre lang mächtig beherrscht hat. 3. Herkules/ Kartell. Zwischen dem ägäischen und jonischen Meere liegt das Lano der ©riechen. Nord-Griechenland reicht vom Olymp, dem Wohnsitze der griechischen Götter, bis zum malischen Meerbusen. Mittel-Griechen-lanb ober Hellas enbet sübwärts am korinthischen und saronischen Busen. Daran schließt sich der Peloponnes. In einer der norböstlichen Lanbschasten Süb-Gnechenlanbs, inargölis,lagmykenae, durch Schliemanns Ausgrabungen nach bret Jahrtausenben neu erschlossen. Nach Westen kommen wir zum Gefilbe von Nemea und durch die Lanbschaft Arkabien nach Eli s. In der Mitte der Sübküste ragt das Vorgebirge Tänärum ins Meer. Inhellas, und zwar in B ö o t i e n liegt Theben und westwärts in P h o c i s die Stadt Delphi mit der prachtvollen Orakelstätte, dem Tempel Apolls. 1. Des Helden Jugendzeit. — Herkules war, wie die alten Dichter erzählen, ein Sohn des Zeus; seine Mutter war die Königin Alk-mette in Theben. Die Göttin Hera aber war der Alkmene feind und wollte ihr den Sohn töten; auf ihr Geheiß ringelten sich zwei furchtbare giftige Schlangen in des Knaben Schlafgemach, ihm den Hals zu umschlingen. Der Knabe packte mit Götterkraft je eine Schlange und erwürgte sie. Ein berühmter Seher weissagte, der Knabe sei von den Göttern zu großen Dingen ausersehen. Daher wurde er frühzeitig von den trefflichsten Meistern in allerlei Leibes- und Kriegsübungen, im Ringen und Faustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogenschießen unterwiesen. Auch erhielt er Unterricht in der Buchstabenschrist, im Gesang und im Spiel auf der Leier. Herkules war gelehrig, aber heftig. Als ihn einmal einer seiner Lehrer züchtigte, schlug er den Lehrer mit der Leier zu Boden. Zur Strafe mußte er Rinderherden weiden. Auf dem Lande wuchs er zu gewaltiger Größe und Stärke

8. Geschichtsbilder - S. 52

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 52 — Obigen, brauchten aber nicht mit ins Feld zu ziehen. Das Ende dieses verdienstvollen Königs war ein schreckliches. Seine Tochter Tullia war an einen Sohn des vorigen Königs, den Prinzen T a r q u i n i u s, vermählt. Beide waren unbändig herrschsüchtig. Eines Tages begab sich Tarquinius, begleitet von Anhängern, die er durch Geld oder Versprechungen gewonnen hatte, nach dem Rathause und setzte sich als Herrscher auf den königlichen Stuhl. Servius eilte herbei und wollte den frechen Thronräuber entfernen. Dieser aber stürzte den greisen König die hohe Rathaustreppe hinab und schickte ihm Mörder nach. Nun wurde Tarquinius von seinen Genossen zum Könige ausgerufen. 18. Tarquinius Superbus. Tarquinius Superbus vollendete den Bau des Capitols auf dem Cavito-linus (Planskizze). r Auf einem Berge unweit der latinischen Küste lag Ardea (Kartehl); es konnte nur durch Aushungerung bezwungen werden. Jenseit des Tiber im Lande der Etrusker lag Clusium,wo Porsenna herschte. 1. Gewaltherrschaft. Capitol. — Wie Tarquinius durch srevel-hafte Gewalt den Thron an sich gerissen hatte, so zeigte er sich auch in seiner Regierung gewaltthätig und übermütig. Deshalb erhielt er den Beinamen Superbus, d. i. der Hoffärtige. Das niedere Volk behandelte der König hart; er legte ihm schwere Steuern und Frondienste auf. Angesehene Männer, deren Feindschaft ihm gefährlich werden konnte, beraubte er ihres Vermögens und schickte sie in die Verbannung oder ließ sie umbringen. Sogar seiner eigenen Verwandten schonte er nicht. Er unterwarf die ganze Landschaft Latium der römischen Herrschaft. Auf dem kapitolinischen Hügel baute er das K a p i t o l, einen großartigen Tempel der höchsten Götter (Jupiter, Juno, Minerva), der von nun an stets als der heilige Mittelpunkt des römischen Reiches betrachtet wurde. In diesem Tempel wurden die sogenannten sibyllinischen Bücher niedergelegt, welche in griechischer Sprache Weissagungen über Roms Schicksal enthielten. Tarquinius erwarb dieselben von einer alten Seherin oder Sibylle. Sie wurden bei allen wichtigen Ereignissen als Aussprüche der Gottheit zu Rate gezogen. 2. Die Vertreibung des Tarquinius und das Ende der Königsherrschaft 510. — Des Königs Söhne waren ruchlose Menschen, die Ehre und Sitte ohne Scheu verletzten. Als einst der König gegen die benachbarte Stadt Ardea (Karte Hi) gezogen war, mißhandelte sein Sohn Sextns die edle Römerin Lucretia aus die schändlichste Weise, so daß diese sich aus Verzweiflung das Leben nahm. Da trat Junius Brutus als

9. Geschichtsbilder - S. 25

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — mochte sich kaum darein zu finden, daß der teure, zwanzig Jahre entbehrte Gemahl da vor ihr stehe. Aber Odysseus erinnerte sie an so manches, was nur er wissen konnte. Da siel das treue Weib mit Freudenthränen im Auge dem endlich wiedergekehrten Gatten in die Arme. Die Götter der Griechen. Statt des einen lebendigen Gottes hatten die Griechen eine zahllose Menge von Göttern und Göttinnen. Jede einzelne Naturerscheinung, jede einzelne Kraft des Geistes war zu einer besonderen Gottheit gestaltet. Doch war chr Götzendienst nicht so roh und greuelvoll, wie bei den meisten anderen heidnischen Völkern. Ihre Götter waren Wesen ganz nach Art der Menschen, nur daß sie diese an Macht weit übertrafen. Es gab höhere und niedere Götter. Die höheren zwölf Götter thronten auf dem hohen Berge Olymp, wo sie in goldenen Palästen wie eine königliche Familie glückselig dahin lebten. An ihrer Spitze stand ,Z e u » (Jupiter), der Vater der Götter und Menschen. Seine Gemahlin hieß Hera (Juno); feine Bruder waren Poseidon (Neptun), der Gott des Meeres, und Hades (Pluto), der über die Schatten der Verstorbenen in der Unterwelt herrschte. Unter den übrigen Göttern und Göttinnen des Olymp, die alle des Zeus Söhne und Töchter waren, ragten am meisten hervor der Sichtgott Apol-I p n und Pallas Athene (Minerva), die Göttin der Weisheit. Neben ihnen gab es noch einen Gott des Krieges und eine Göttin der Jagd (S. 18), einen Gott des Feuers und eine Göttin der Schönheit (S. 18), einen Gott des Weines (S. 15) und eine Göttin der Feldfrüchte. Auch einen Boten hatten die Götter, der ihre Befehle auf die Erde herniedertrug. 8. Lykurg. Karte Ii. Von der Landschaft Doris (in Hellas) aus waren die D o r i e r im Peloponnes (um 1100 v. Chr.) eingebrochen und hattenauch Lakonika erobert. Die Sieger bewohnten hier das fruchtbare Eurotasthal, und ihr Sammelpunkt war die Stadt Sparta. Den unterworfenen Landesbewohnern ließen sie nur das weniger fruchtbare Gebirgsland im Westen (Taygetus) und Osten gegen Zinsabgaben und Kriegsdienste; sie wurden Periöken (Umwohnende) genannt. Ein großer Teil derselben war zu S t a a t s s k l a v e n (H e l o t e n) gemacht und unter die Spartaner zur Dienstleistung als Ackerbauer und Waffenknechte verteilt. Nur die herrschenden Spartaner hatten Bürgerrechte; ihnen gilt die Gesetzgebung Lykurgs (um 880); sie sollten einmütig werden und kriegstüchtig bleiben. 1. Lykurg zum Gesetzgeber erwählt. — In Sparta herrschten immer zwei Könige zugleich. Allmählich riß jedoch große Unordnung im Staate ein, und die Könige waren nicht imstande, Eintracht und Frieden zu schaffen. Da beauftragten die Spartaner Lykurg, den weisesten ihrer Mitbürger, durch eine neue Gesetzgebung der herrschenden Verwirrung ein Ende zu machen. Er war der Bruder eines der beiden Könige und hatte für dessen unmündigen Sohn eine Zeitlang die Regierung geführt. Er war weit in

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 89

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 89 — von ihnen das Verlangen nach ruhmvollen Kriegsthaten und die Hoffnung auf reiche Beute, die in Troja zu gewinnen war. 2. Die Anführer der Griechen. — In dem Hafen Aulis auf der Ostküste Griechenlands kamen die Helden mit ihren Scharen zusammen. Das ganze Heer mochte wohl an 100,000 Mann zählen, und 1200 Schiffe lagen zur Überfahrt bereit. Unter den Anführern war der mächtigste an Land und Leuten des Mene-läus Bruder, der König Agamemnon von Myeenä im Peloponnes; ihn wählten darum die übrigen Fürsten zum Oberfeldherrn der gesamten Mannschaft. Aber herrlicher als er und alle andern strahlte an Heldenkraft der unbezwingliche Achilles, ein Jüngling, kühn und rasch wie ein Löwe. Traten die Fürsten zur Beratschlagung zusammen, so wußte keiner so weise zu reden, wie der alte erfahrene Nestor, und an Klugheit und Listen kam niemand dem Ulysses gleich. Auch Meneläus selbst war ein trefflicher Held; noch höher glänzte die Tapferkeit des Ajax und Diomedes, und mancher andere Fürst schloß sich würdig dieser Heldenreihe an. 3. Agamemnonstochter. — Ein widriger Wind verhinderte indes lange das Auslaufen der Flotte. Dies schien ein Mißfallen der Götter anzudeuten, und man wandte sich daher an einen weissagenden Priester. Der sprach: „Die Götter verlangen ein Menschenopfer: Agamemnons eigene Tochter, Jph igenia, muß ihnen geschlachtet werden". Darüber entsetzte sich der arme Vater und wollte die schreckliche That nicht zugeben; doch sein Widerstreben half nichts: Jphigema wurde herbeigebracht und sollte auf dem Opferaltar den Todesstreich empfangen. Da aber, fügt die Sage hinzu, hatte die Gottheit Erbarmen: eine Wolke senkte sich nieder und trug die Jungfrau von dannen. An ihrer Stelle lag eine Hirschkuh auf dem Altar, die wurde nun geopfert. Alsbald wandte sich der Wind, die Schiffe liefen aus und erreichten glücklich die Küste von Troja. 4. Die Kämpfe vor Troja. — Aber die Stadt zu 'erobern, war kein leichtes Werk. Hohe Mauern und starke Türme umgaben sie ringsum. Drinnen standen zahlreiche Streiter, und
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