Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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;mef)v persönlich den Reichstag besucht, und die Fürsten thaten es
illuder Regel auch nicht. Der Reichstag, von den Reichsständen
also durch Gesandte beschickt, konnte vor lauter inneren Streitig-
keiten, oft über unbedeutende Dinge (Sitze der Gesandten rc.), zu
keinem wichtigen Beschlusse kommen. Nur wenn es sich um noch
größere Beschränkung der kaiserlichen Macht handelte, war
man einig. Kein Wunder, daß Deutschland noch mehr die Beute
fremder Mächte wurde! Deutschland war in viele kleine Herr-
schaften zersplittert (§. 49). Dadurch entstand Hemmung des
Verkehrs (viele Schlagbäume, Straßen- und Brückengeld, schlechte,
gefährliche Wege) und Unsicherheit des Lebens und Eigenthums
-(keine allgemeine Landespolizei, viele Räuberbanden, die leicht aus
einem Ländchen ins andere kommen konnten).
§. 69. Die Raubkriege. Ludwigs Sucht nach Ver-
größerung führte zu mehrfachen sog. Raubkriegen: 1. Nach
dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv. von Spanien
wollte Ludwig die südlichen oder spanischen Niederlande
erobern (1666—68), wurde aber hieran durch Holland (im
Vereine mit England und Schweden) behindert. — 2. Darauf
führte er einen Rachekrieg gegen Holland (1672—78), dessen
Statthalter, Wilhelm von Oranien, jedoch kräftigen Widerstand
leistete. Er wurde von dem großen Kurfürsten, später auch vom
Reiche und von Spanien unterstützt. Im Frieden von Nhm-
wegen erhielt Ludwig die Franche-Comte (Burgund), eine Reihe
belgischer Grenzfestungen und 10 Städte im Elsaß (ß. 65), auch
die Festung Freiburg. — 3. Mitten im Frieden besetzte Ludwig
eine Reihe deutscher Orte, die er sich durch die sog. Reunions-
kammern hatte zusprechen lassen. Dies waren nämlich Gerichte,
die untersuchen sollten, welche deutsche Besitzungen einst auf irgend
eine Weise mit seinen, durch Gewaltthat neuerworbenen Ländern
in Verbindung gewesen waren, um sich derselben bemächtigen zu
können. So siel auch, vom deutschen Reiche schmachvoll verlassen,
die wichtige Grenzfestung Straßburg ohne Schwertstreich 1681
in seine Hände. Er reizte auch die Türken zum Kriege, die 1683
Wien hart bedrängten; doch wurde dieses durch Staremberg
tapfer vertheidigt und durch den Polenkönig Joh. So bi es kh
gerettet. (Später wurden die Türken durch Prinz Eugen zum
Frieden gezwungen. Lied: „Prinz Eugen, der edle Ritter re." —
Eugen gehört zu den 8 größten Feldherren früherer Zeiten
salepander, Cäsar, Karl der Große, Gustav Adolf, Türenue,
Eugen, Friedrich der Große, Napoleon)). 1684, wurde zu Regens-
burg ein 20jäbriger Waffenstillstand abgeschlossen, in welchem
Ludwig alles Weggenommene verblieb. — 4. Allgemein herrschte
gegen Ludwig große Erbitterung, sowohl wegen seiner Eroberungs-
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Philipps Philipps Ludwig Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Cäsar Karl_der_Große Karl Gustav_Adolf Gustav Adolf Eugen Eugen Friedrich_der_Große Friedrich Napoleon Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Spanien Holland England Schweden Holland Spanien Burgund Elsaß Wien Staremberg
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge-
schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese-
buche: 1. Gustav Adolf. — 2. Tilly. — 3. Wallenstein. —
4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von
Lützen.)
§. 65. c. Folgen. 1. Die Reformation blieb besteben,
und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber
das deutsche Reich lag darnieder, und die Kaiserwürde hatte alle
Bedeutung verloren, der Wohlstand war vernichtet, Sittenlosigkeit
und Roheit allenthalben eingerissen (2/s der Bewohner todt, Städte
und Dörfer verwüstet, Räuber, Hexenprocesse). Deutschland war
ein Bund von 300 sogenannten Reichsständen, denen die that-
sächliche Souveränetät (Landeshoheit) eingeräumt war. Sie konnten
unter sich und sogar mit fremden Mächten Bündnisse schließen
(freilich vorbehaltlich der Rechte des Kaisers, wie nutzlos hinzu-
gefügt war); damit war die letzte Besiegelung der innern Auf-
lösung des Reiches und seiner Dhumacht gegeben. Es wurde ein
Spott fremder Völker und der Deutschen selbst und reifte lang-
sam dem Tode zu, nicht einmal zur Vertheidigung mehr tauglich.
Die Habsburgischen Kaiser konnten nichts mehr ausrichten und
folgerichtig nur an die Stärkung ihrer Hausmacht denken. —
2. Wichtige Grenzländer waren dem Reiche entrissen. Schweden
erhielt Vorpommern, Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die
Bisthümer Bremen und Verden; an Frankreich wurden Metz rc.
(§. 62), der Elsaß (außer Straßburg und 10 Reichsstädten), einige
Festungen wie Breisach abgetreten; die Schweiz und die Nieder-
lande wurden aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So
wurde Deutschland abhängig von Schweden und Franzosen. —
3. Das deutsche Volk war also beinahe am Ende seiner Tage
angekommen: doch waren noch zwei Lebenselemente vorhanden:
die zähe Kraft des deutschen Volkes, die durch das in allen Eou-
fessionen neu erwachte religiöse Leben besonders aufgefrischt ward,
und der k u r b r a n d e n b u r g i s ch e Staat, der einst Deutsü)-
lands fester Halt werden sollte. (Als Entschädigung für das ihm
durch Erbrecht zustehende Pommern fvon dem es nur den
größeren Theil H i n t e r p o m m e r n s erhält^ erlangt Branden-
burg Halberstadt, Minden, Ca min, Magdeburg. Zu
welchen Provinzen ist hierdurch der Grundstock gelegt?)
§. 66. Verlauf der Reformation. Allgemeines.
Die Reformation hatte auch in Dänemark Eingang gefunden. — Seit
1397 herrschten die dänischen Könige auch über Norwegen und Schweden
(kalmarische Union). Gustav Wasa befreite S ch w ed e n, wurde 1523 König
und führte die Reformation ein. — In Frankreich führte der Haß
zwischen Reformierten (Hugenotten) und Katholiken zu Kriegen und zu der
sogenannten Bartholomäusnacht oder Pariserbluthochzeit 1572
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TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Deutschland Schweden Hinterpommern Frankreich Breisach Deutschland Schweden Pommern Minden Magdeburg Dänemark Norwegen Schweden Frankreich