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1. Weltkunde - S. 109

1876 - Hannover : Helwing
109 c. Die Franken. §. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500 das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter- warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd- licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver- schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus- hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr- schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die germanische getreten. §. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc. bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs- dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest- gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben, so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter: Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk (der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der

2. Weltkunde - S. 160

1876 - Hannover : Helwing
160 am Mittelrhein (150000 Russen), der rechte Flügel in derr Niederlanden unter Blücher (Preußen) und Wellington (Englän- der, Hannoveraner, Brannschweiger) 215000 Mann. Auf den rechten Flügel, der die gefährlichsten Gegner darbot, warf sich Napoleon mit seiner ganzen Kraft, um erst diese zu vernichten und dann sich der andern zu erwehren. Da er aber gleich im ersten Anlaufe unterlag, so ist Wellington und Blücher der Ruhm zu Theil geworden, die Entscheidung allein herbeigeführt zu haben, und zwar in der kurzen Zeit von drei Tagen.' In der blutigen Tchlacht von Lignh (16. Juni) warf er freilich (den verwunde-- ten) Blücher zurück, während sein General Ney Wellington bei Quatrebras festhielt (Heldentod Friedrich Wilhelms von Braun- schweig), aber in der Schlacht bei Waterloo oder Belle- Alliance (18. Juni 1815) hielt ihm Wellington tapfer Stand, bis ihn Blücher gänzlich schlug. (Was erzählt hierüber dein Lesebuch?) Paris wurde zum zweiten Male eingenommen und Napoleon nach der Insel Helena verbannt, wo er 1821 starb. (Man nennt die kurze Zeit der zweiten Herrschaft Napo- leons vom 20. März bis zum 28. Juni, wo Ludwig Xviii. die Regierung wieder ergriff, die hundert Tage). — Während dieser Zeit waren auch die andern Verbündeten in Frank- reich eingerückt, kamen aber nicht mehr zum Kampfe. — Im zweiten Pariser Frieden (20. November) bekam Frankreich die Grenzen von 1790 und wurde zu einer Kriegssteuer von 70(> Mill. Franken, zur Herausgabe der geraubten Kunstschätze und zur mehrjährigen Unterhaltung von 150 000 Mann fremder Be- tatzungstruppen genöthigt. — In blutigen Schlägen wär also das fränkische Joch, das auf unserm Volke gelegen hatte, zerbrochen worden. Aber was die Schwerter ehrlich hatten erworben, das haben nach Blüchers Ausspruch die Federn wieder verdorben: denn trotz der Bemühungen der deutschen Fürsten und Staatsmänner duldete es das Ausland nicht, daß wir Elsaß und Lothringen zu- rücknahmen. §. 89. Der Wiener Congreß. Derselbe hatte, wie schon gesagt, die Aufgabe, die Verhältnisse in Europa neu zu ordnen. In Portugal, Spanien und Italien wurden die alten Fürstenhäuser wieder eingesetzt (auch der Kirchenstaat!). — Mit Holland unter dem Hause Dramen wurde das frühere österreichische Belgien vereinigt („Königreich der Niederlande"). — Eng- land nahm Helgoland, Malta, das Cap der guten Hoffnung (warum wohl?) und verschiedene Colonien. — Schweden erhielt Norwegen, Dänemark den größten Theil von Lauenburg, Ruß- land den größten Theil Polens als „Königreich Polen." — Oesterreich bekam Galizien, Tirol, Salzburg, in Italien die

3. Weltkunde - S. 173

1876 - Hannover : Helwing
Naturgeschichte. í. Der Jkenfty. §. 1. Verbreitung, Zahl, Eintheilung und Abstam- mung der Menschen. Der Mensch ist über die ganze Erde (mit Ausnahme der eisigen Polargegenden) verbreitet, denn er ist auf keine bestimmte Nahrung beschränkt und an kein bestimmtes Klima gebunden. — Zahl und Rassen der Menschen siehe Geogr. §. 12. — Alle Menschen stammen von einem Paare ab (Ein- heit des Menschengeschlechts), alle besitzen Sprache und sind höherer geistiger Entwickelung fähig; kein Stamm ist ohne alle religiösen Vorstellungen, bei keinem fehlen die Anfänge der Kunst, alle haben einen Begriff von Eigenthum. Die körperlichen Ver- schiedenheiten der einzelnen Nassen sind bewirkt: 1. durch die klimatischen Verhältnisse; 2. durch verschiedene Nahrungs- und Lebensweise; 3. durch höhere oder niedere Gesittung und Bil- dung (Cultur); 4. durch zufällige Abweichungen von der Grund- gestalt, welche zuerst bei einer oder wenigen Personen auftraten und dann forterbten. 1. Welches sind die fünf Menschenrassen? — 2. Gieb von jeder die Hauptmerkmale und die Wohnsitze an! — 3. Zu welcher Rasse gehören: Germanen, Franzosen, Russen, Chinesen, Hottentotten. Indianer, die Ur- bewohner Australiens? — 4. Wodurch wird die Einheit des Menschen- geschlechts bewiesen? — 5. Wodurch läßt sich die körperliche Verschiedenheit erklären? §. 2. Bildung des Körpers im allgemeinen. 1. Der Körper des Menschen zerfällt in drei Haupttheile: Kopf, Rumpf und Glieder (Extremitäten). Der Kopf besteht aus Schädel und Gesicht. Am Rumpfe unterscheide: Hals, Brust und Bauch. Vorn int Halse liegt der Kehlkopf und der obere Theil der Luftröhre, dahinter befindet sich der Schlund, der sich nach unten als Speiseröhre fortsetzt. Das Zwerchfell

4. Weltkunde - S. 175

1876 - Hannover : Helwing
175 die Wangenbeine. In den Kiefern stecken 8 Schneide-, 4 Eck- 5. 1. 4. 1. 5 und 20 Backenzähne -g—1 4 ^^ . (Milchzähne, Weisheits- zahn; Zahnwurzel, -kröne, -schmelz). Zur Erhaltung der Zähne ist das öftere Reinigen derselben nothwendig. — 2. Der Rumpf. Die knöcherne Grundlage desselben ist die Wirbelsäule. Sie ist in der Hals- und Lendengegend nach vorn, in der Brust- und Kreuzbeingegend nach hinten gebogen und besteht aus 24 Wirbelknochen (7 Hals-, 12 Brust-, 5 Lendenwirbeln), dem Kreuz- bein und dem Steißbein. Jeder Wirbel hat mehrere Fortsätze (Rückgrat) und ist in der Mitte durchbohrt. Durch Knorpel, Bänder und Muskeln sind die Wirbel beweglich verbunden; die Löcher in den Wirbeln fallen aufeinander und bilden somit eine Röhre, in welcher das Rückenmark liegt. Mit den Brustwirbeln stehen jederseits 12 Rippen, 7 lange und 5 kurze, in Verbindung; die 7 oberen Rippenpaare (die langen) sind durch Knorpel mit dem Brustbein verbunden. — 3. Die Gliedmaßen (Extremi- täten). a. Die obern umfassen das Schultergerüst (Schlüssel- bein und Schulterblatt), den Oberarm, den Unterarm (die Speiche an der Daumen-, die Elle an der Kleinfingerseite) und die Hand (8 Handwurzel-, 5 Mittelhand-, 14 Fingerknochen), b. Zu den untern gehören die Beckenknochen, der Oberschenkel, der Unterschenkel (Schien- und Wadenbein), die Kniescheibe und der Fuß (7 Fußwurzel-, 5 Mittelfuß-, 14 Zehenknochen). Anmerkung. Die Knochen enthalten im Kindesalter mehr, im Grei- senalter weniger Leimsubstanz (Knochenknorpel) als im mittleren Alter. Da- her sind sie in letzterem am stärksten und festesten, in der Jugend biegsam, im hohen Alter sehr spröde und zerbrechlich. — Wenn die gelenkige Ver- bindung der Knochen zerstört wird, so entsteht eine Verrenkung; bei der Verstauchung treten die Enden der Gelenke nur auf einen Augenblick aus- einander, springen aber sofort wieder in ihre alte Lage zurück. (Vorläufige Behandlung: Ruhe, kalte Umschläge). 1. Wie gewinnt man aus dem Knochen die Knochenerde, wie den Knochenknorpel? — 2. Warum heißt die Knorpelmasse auch Leimsubstanz? — 3. Wovon ist die Festigkeit der Knochen abhängig? — 4. Nenne lange, Platte und unregelmäßige Knochen! — 5. Was ist ein Gelenk? — 6. Nenne Ge- lenke an deinem Körper! — 7. Gieb die Lage der Schädelknochen möglichst genau an! — 8. Welches sind die 5 Höhlen des Gesichts? — 9. Nenne die Theile eines Zahnes! — 10. Erkläre die obige „Zahnformel"! — 11. Aus wie viel Knochen besteht der Rumpf? — 12. Welche Knochen setzen sich an die Wirbelsäule? — 13. Welche Knochen schließen die Brusthöhle ein? — 14. Welche Bewegungen sind der Wirbelsäule möglich? — 15. Aus wie vie- len Knochen bestehen die obern, aus wie vielen die untern Extremitäten? — 16. Welche Aehnlichkeiten haben die oberen und unteren Gliedmaßen? — 17. Wie viel Knochen hat der Mensch? — 18. Erkläre: Ell-, Rist-, Kamm- und Speichlage der Hand! Ferner Ellgriff und Speichgriff am Reck! §. 4. Das Muskelsystem. Die Muskeln sind Fleisch- partien von verschiedener Gestalt (lang, breit, ringförmig, hohl rc.)

5. Weltkunde - S. 177

1876 - Hannover : Helwing
1 77 wegung dieses Theiles (Bewegungsnerven); wird der Reiz durch die Außenwelt hervorgebracht und nach dem Gehirn fortgeleitet, so haben wir eine Empfindung (Empfiudungsnerven). Das Gangliensystem veranlaßt die unwillkürlichen Bewegungen der in- neren Organe. 1. Welches sind die Organe des Nervensystems? — 2. Wo liegen die- selben? — 3. Was find Bewegungs-, was Empfiudungsnerven? — 4. Wie entsteht eine Bewegung, wie eme Empfindung? — 5. Warum haben wir in den Nägeln und Haaren keine Empfindung? — 6. Vgl. die Nervrn- thällgkeit mit der elektrischen Telegraphie! §. 6. Die Sinne. Die Fähigkeit, durch Nerven äußere Eindrücke zu empfinden, nennt man Sinn. Der Mensch hat deren fünf. — 1. Der Gefühls- oder Tastsinn, dessen Organ die aus 3 Schichten bestehende Haut ist. a. Die Oberhaut (Epidermis), ohne Blutgefäße unv Nerven, daher unempfindlich. Bon ihr lösen sich fortwährend dünne Blättchen ab, die durch Vertrocknung der darunter liegenden b. Schleimhaut*) ersetzt werden. Die Schleimhaut enthält eine bei den verschiedenen Menschen- rassen verschieden gefärbte körnig schleimige Flüssigkeit (Pigment), e. Die Leder haut ist die unterste und dickste Schicht. Sie ist reich an Blutgefäßen, und in ihr enden die Gefühlsnerven (beson- ders zahlreich in den Fingerspitzen). Ferner liegen in ihr die Talg- und Schweißdrüsen (Schweißporen) und die Wurzeln der Haare und Nägel. (Hautpflege: öftere Reinigung und Ver- meidung des schnellen Ablühlens der erhitzten Haut.) — 2. Der Geschmackssinn hat sein Organ in der fleischigen Zunge, welche mit zahlreichen Wärzchen (Papillen) besetzt ist, in welchen die Geschmacksnerven enden. Wir schmecken nur dann, wenn die Stoffe im flüssigen Zustande mit den Papillen in Berührung kommen. Die Zunge dient außerdem beim Käuen und Ver- schlucken der Speisen, beim Sprechen und zum Tasten. — 3. Der Geruchssinn. Das Organ desselben ist die Nase, deren beide Höhlen mit einer Schleimhaut ausgekleidet sind, in welcher sich der Riechnerv verzweigt. Wir riechen nur dann, wenn von einem Körper äußerst feine Theilchen auf den Nerv der Schleimhaut einwirken. Ist die Schleimhaut trocken oder sehr feucht, so empfinden die Geruchsnerven nicht. — 4. Der Gehörssinn. Das Organ desselben, das Ohr, hat 3 Theile: a. das äußere Ohr (die Ohrmuschel, der Gehörgang mit deck das Ohrenschmalz absondernden Drüsen) wird durch das Trommelfell von dem b. mittleren Ohr (Paukenhöhle) getrennt. Dieses liegt in *) Schleimhaut heißt auch die Haut, welche die Wände der Höhlen im Innern unsers Körpers auskleidet. Ihr Bau ähnelt dem der äußern Haut. Weltkundc.

6. Weltkunde - S. 178

1876 - Hannover : Helwing
178 dem Schläfenbeine, steht durch die eusta chis che Röhre mit der Mundhöhle in Verbindung und enthält Luft und 4 kleine Gehörknöchelchen: Hammer, Amboß, Linse und Steigbügel, c. Das innere Ohr (Labyrinth) ist eine knöcherne, mit wässeriger Flüssigkeit ausgefüllte Kapsel von eigenthümlicher Gestalt, an der man den Vorhof, die Schnecke und drei Bogengänge unterscheidet. Hier breitet sich der vom Gehirn kommende Ge- hörnerv aus. Die Schallwellen werden von der Ohrmuschel auf- gefangen, durch das Trommelfell und die Gehörknöchelchen bis zum Labyrinth fortgeleitet, wo sie auf den Nerv wirken. — 5* Der Gesichtssinn hat als Organ das Auge. Im Innern des kugelförmigen Augapfels liegt der Glaskörper (eine zähe, durchsichtige Masse), der vorn in einer Vertiefung die Linse trägt und von drei Häuten umschlossen wird. Die unterste dieser Häute, die Netzhaut, ist die Verzweigung des vom Gehirn kommenden Sehnervs. Darüber liegt die dunkle Gefäß- oder Ader- haut, die vorn in die verschieden gefärbte Regenbogenhaut (Iris) übergeht und daselbst eine kleine Oeffnung, die Pupille, hat. Die äußerste Haut ist vor der Iris uhrglasförmig gekrümmt und durchsichtig (Hornhaut), der übrige Theil ist weiß und undurchsichtig (harte Haut). Zwischen der Horn- und Regen- bogenhaut befindet sich die vordere, zwischen Regenbogenhaut und der Linse die hintere Augenkammer; beide sind mit einer wässerigen Flüssigkeit ausgefüllt. Als Hülfsorgane dienen dem Auge zur Bewegung die Augenmuskeln, zum Schutze und zur Reinigung die Lider, die Wimpern, die Augenbrauen, die Augen- butterdrüsen und der Thränenapparat. — Die von einem Gegen- stände ausgehenden Lichtstrahlen durchdringen die Hornhaut, er- leuchten die Iris und gelangen durch die Pupille, das Augen- wasser, die Linse und den Glaskörper auf die Netzhaut, wo sie ein Bild des Gegenstandes erzeugen. Unempfindlichkeit der Netz- haut erzeugt den (unheilbaren) schwarzen Staar, Undurch- sichtigkeit der Linse den (heilbaren) grauen Staar. — Dem Auge schädlich: zu grelles, zu schwaches, flackerndes Licht und zu nahes Sehen. (Kurzsichtig, weitsichtig; Accommodationsfähigkeit des Auges; Brillen. Siehe Physik §. 45.) 1. Welche Nerven sind bei der Wahrnehmung durch die Sinne thätig? — 2. Nenne die 5 Sinne und ihre Organe! — 3. Weshalb ist die Ober- haut unempfindlich? — 4. Woher rührt die verschiedene Farbe der Men- schenrassen? — 5. Weshalb haben wir in den Fingerspitzen ein so feines Gefühl? — 6. Wie unterscheiden sich Schweißdrüsen und Schweißporen? — 7. Weshalb ist das Reinigen der Haut nothwendig und die rasche Abkühlung schädlich? — 8. Salz und Zucker sind nicht flüssig, und doch schmecken sie. Wie kommt das? — 9. Worin besteht die Thätigkeit der Zunge beim Essen und Sprechen? — 10. Wie kommt es, daß wir bei starker Erkältung nicht riechen können? — 11. Nenne die Theile des Ohres! — 12. Weshalb hört

7. Weltkunde - S. 135

1876 - Hannover : Helwing
135 §. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran- lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach- folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje- stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt- halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mans- feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen, und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder- lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be- drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö- oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626). Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck- lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions- edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam- keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-

8. Weltkunde - S. 136

1876 - Hannover : Helwing
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer- schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be- kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver- wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach- dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil- helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen- stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver- schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd- deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes- halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach' sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *), und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer- dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu *) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po> litischeu.

9. Weltkunde - S. 181

1876 - Hannover : Helwing
181 rechte Herzkammer, von hier durch die Lungenarterien in die Lungen. Es durchfließt diese in zahlreichen Verästelungen, ver- wandelt sich durch Einwirkung der Luft in hellrothes (arterielles) Blut und wird durch die Lungenvenen in die linke Vorkammer gebracht, von welcher es dann in die linke Herzkammer übergeht. Die Leber und die Nieren dienen zur Ausscheidung unbrauchbarer Be- standtheile des Blutes. Die Thätigkeit der Milz steht nicht genau fest. — Ein- Blutverlust von 1—2 Pfd. schwächt den Menschen schon; ist er bedeu- tender, so kann der Tod eintreten. Bei starken Blutungen drücke man die Wunde fest mit einem kalten nassen Schwamme und den zuführenden Arterien- stamm mit den Fingern stark gegen den Knochen, bis ein Arzt zurstelle ist. 1. Nenne die Bestandtheile des Blutes! — 2. Wozu dient das Blut? — 3. Wo liegt das Herz? — 4. Beschreibe dasselbe! — 5. Worin besteht die Herzthätigkeit? — 6. In welcher Bedeutung kommt das Wort „Herz" sonst noch vor? — 7. Wie unterscheiden sich Arterien und Venen hinsichtlich Ä. ihres Baues, d. ihrer Thätigkeit, o. ihrer Lage? — 8. Welche Arterien führen venöses, und welche Venen arterielles Blut? — 9. Wie unterscheiden sich arterielles und venöses Blut? — 10. Wo und wodurch wird arterielles in venöses Blut verwandelt und umgekehrt? — 11. Welchen Zweck haben die Lymphgefäße? — 12. Gieb a. den großen, b. den kleinen Kreislauf des Blutes an!,— 13. Wie oft schlägt das Herz in einer Minute? Vgl. damit den Pulsschlag! §. 9. Das Athmungssystem. Die Organe desselben sind die Luftwege (Nase, Mund- und Rachenhöhle, Kehlkopf und Luftröhre) und die Lungen. Der Kehlkopf, in dem die Stimmbänder liegen, steht durch eine Klappe mit der Rachenhöhle in Verbindung. Die Luftröhre verzweigt sich in den Lungen, welche weich und schwammig sind, in der Brust liegen und das Herz einschließen. Der rechte Lungenflügel besteht aus 3, der linke aus 2 Lappen. Bei Erweiterung des Brustkastens (Hebung der Rippen durch Muskeln) strömt die Luft in die Lungen ein, ê bei der Verengung wird sie wieder hinausgetrieben. Durch die dünnen Wandungen der Blut- und Luftgefäße dringt ein Theil des Sauerstoffs der Lust in das Blut, wogegen dieses Kohlensäure absetzt. — (Unterschied der ein- und ausgeathmeten Luft. Wichtig- keit reiner Luft!) Anmerkung. In dem Kehlkopfe liegen 2 Paar Stimmbänder, das find von hinten nach vorn verlaufende Hautfalten. Die kleine Oeffnung, welche das untere Paar zwischen sich läßt, ist die Stimmritze. Indem die Knorpeln des Kehlkopfs durch willkürliche Muskeln bewegt werden, spannen sich die Bänder mehr oder weniger, die Ritze verengt oder erweitert sich, und die von den Lungen hindurch getriebene Luft erzeugt einen höhern oder tiefern Ton, welcher durch die Zunge, Zähne, Lippen rc. zu einem Laute um- gewandelt wird. 1. Wie wird das Ein- und Ausathmen bewirkt? — 2. Welchen Zweck hat das Athmen? — 3. Wie unterscheidet sich die eingeathmete von der ausgeathmeten Luft? — 4. Wie kommt es, daß in einem Zimmer die Luft schlecht wird, wenn viele Personen darin find? — 5. Nenne die einzelnen Organe der Bewegung, der Empfindung und der Ernährung! — 6. Nenne alle inneren Organe und gieb ihren Zweck an!

10. Weltkunde - S. 182

1876 - Hannover : Helwing
182 Ii. Zoologie. §. 10. Wirbel- und wirbellose Thiere. 1. Wenn du Hund und Regenwurm vergleichst, wirst du finden, daß ersterer gewisse Bestandtheile in seinem Körper hat, die demselben festen Halt geben. Welches sind dieselben? Wie heißt die Ge- sammtheit dieser Bestandtheile? Sind sie beim Regenwurm auch vorhanden? 2. Die Thiere zerfallen in zwei große Gruppen: a. Wirbelthiere sind solche Thiere, die ein inneres Knochengerüst haben, welches als Schädel das Gehirn und als Wirbelsäule das Rückenmark einschließt; b. wirbellose Thiere haben kein inneres Knochengerüst. Anmerkung. Bei den Wirbelthieren füllen die Eingeweide die Körperhöhlen völlig aus, so daß der Körper dadurch eine solide Beschaffen- heit annimmt, während bei den wirbellosen Thieren zwischen den Ein- geweiden oder zwischen diesen und der Körperwand verschiedene große Lücken bleiben, welche von Blut ausgefüllt werden. Bei jenen erscheinen die Ex- tremitäten als feste Anhängsel des Körpers; bei diesen sind es stets Aus- stülpungen der Körperhöhle selbst. 1. Welche der folgende Thiere sind Wirbelthiere? welche wirbellose? — Ente, Schnecke, Regenwurm, Hund, Gans, Spinne, Kuh, Biene, Schmetter- ling, Esel, Blutegel, Hecht, Stubenfliege, Mücke, Maus, Schaf, Bremse, Katze. — 2. Warum ist das Knochengerüst wichtig? A. Wirbelthiere. §. 11. Klassen der Wirbelthiere. Vergleiche und unterscheide: Hund, Gans, Frosch, Hecht! Weshalb gehören sie alle zu den Wirbelthieren? Welche Farbe hat ihr Blut? Wie fühlen sich Hund und Gans an? Wie dagegen Frosch und Hecht? Woher kommt das? Wie nährt der Hund seine Jungen? Was thut die Gans mit den Eiern? Wodurch athmen Hund, Gans, Frosch? Wodurch athmet der Fisch? Womit ist der Hund be- deckt? Womit Gaus, Frosch, Hecht? — Merke: 1. Säuge- thiere athmen durch Lungen, säugen ihre Jungen und sind mit Haaren bekleidet. 2. Vögel athmen durch Lungen, legen hart- schalige Eier und sind mit Federn bedeckt. 3. Reptilien (Am- phibien) athmen durch Lungen (in der Jugend einige auch durch Kiemen) und sind beschuppt, beschildet oder nackt. Sie legen pergamenthäutige oder in dünnen Schleim gehüllte Eier. 4. Fische athmen durch Kiemen, sind meistens beschuppt und legen Rogen-
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TM Hauptwörter (200)200

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