Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
109
c. Die Franken.
§. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur
Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500
das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der
Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten
Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter-
warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte
so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte
sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die
um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne
theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd-
licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver-
schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes
Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern)
kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus-
hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732
bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine
stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom
Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden,
schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den
Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr-
schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der
Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die
germanische getreten.
§. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der
letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc.
bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen
Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten
ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs-
dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich
behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als
Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf
Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest-
gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen
zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von
ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben,
so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand
eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in
Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es
als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter:
Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde
unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk
(der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Maas Karl_Martell Karl Hofämter Schenk
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Auflagennummer (WdK): 6
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
160
am Mittelrhein (150000 Russen), der rechte Flügel in derr
Niederlanden unter Blücher (Preußen) und Wellington (Englän-
der, Hannoveraner, Brannschweiger) 215000 Mann. Auf den
rechten Flügel, der die gefährlichsten Gegner darbot, warf sich
Napoleon mit seiner ganzen Kraft, um erst diese zu vernichten
und dann sich der andern zu erwehren. Da er aber gleich im
ersten Anlaufe unterlag, so ist Wellington und Blücher der Ruhm
zu Theil geworden, die Entscheidung allein herbeigeführt zu haben,
und zwar in der kurzen Zeit von drei Tagen.' In der blutigen
Tchlacht von Lignh (16. Juni) warf er freilich (den verwunde--
ten) Blücher zurück, während sein General Ney Wellington bei
Quatrebras festhielt (Heldentod Friedrich Wilhelms von Braun-
schweig), aber in der Schlacht bei Waterloo oder Belle-
Alliance (18. Juni 1815) hielt ihm Wellington tapfer
Stand, bis ihn Blücher gänzlich schlug. (Was erzählt hierüber
dein Lesebuch?) Paris wurde zum zweiten Male eingenommen
und Napoleon nach der Insel Helena verbannt, wo er 1821
starb. (Man nennt die kurze Zeit der zweiten Herrschaft Napo-
leons vom 20. März bis zum 28. Juni, wo Ludwig Xviii. die
Regierung wieder ergriff, die hundert Tage). — Während
dieser Zeit waren auch die andern Verbündeten in Frank-
reich eingerückt, kamen aber nicht mehr zum Kampfe. — Im
zweiten Pariser Frieden (20. November) bekam Frankreich
die Grenzen von 1790 und wurde zu einer Kriegssteuer von 70(>
Mill. Franken, zur Herausgabe der geraubten Kunstschätze und
zur mehrjährigen Unterhaltung von 150 000 Mann fremder Be-
tatzungstruppen genöthigt. — In blutigen Schlägen wär also das
fränkische Joch, das auf unserm Volke gelegen hatte, zerbrochen
worden. Aber was die Schwerter ehrlich hatten erworben, das
haben nach Blüchers Ausspruch die Federn wieder verdorben: denn
trotz der Bemühungen der deutschen Fürsten und Staatsmänner
duldete es das Ausland nicht, daß wir Elsaß und Lothringen zu-
rücknahmen.
§. 89. Der Wiener Congreß. Derselbe hatte, wie schon
gesagt, die Aufgabe, die Verhältnisse in Europa neu zu ordnen.
In Portugal, Spanien und Italien wurden die alten
Fürstenhäuser wieder eingesetzt (auch der Kirchenstaat!). — Mit
Holland unter dem Hause Dramen wurde das frühere österreichische
Belgien vereinigt („Königreich der Niederlande"). — Eng-
land nahm Helgoland, Malta, das Cap der guten Hoffnung
(warum wohl?) und verschiedene Colonien. — Schweden erhielt
Norwegen, Dänemark den größten Theil von Lauenburg, Ruß-
land den größten Theil Polens als „Königreich Polen." —
Oesterreich bekam Galizien, Tirol, Salzburg, in Italien die
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Ney_Wellington Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Niederlanden Wellington Wellington Wellington Paris Frank- Frankreich Elsaß Lothringen Europa Portugal Spanien Italien Holland Belgien Niederlande" Helgoland Malta Schweden Norwegen Lauenburg Polens Polen Oesterreich Galizien Salzburg Italien
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Naturgeschichte.
í. Der Jkenfty.
§. 1. Verbreitung, Zahl, Eintheilung und Abstam-
mung der Menschen. Der Mensch ist über die ganze Erde
(mit Ausnahme der eisigen Polargegenden) verbreitet, denn er ist
auf keine bestimmte Nahrung beschränkt und an kein bestimmtes
Klima gebunden. — Zahl und Rassen der Menschen siehe Geogr.
§. 12. — Alle Menschen stammen von einem Paare ab (Ein-
heit des Menschengeschlechts), alle besitzen Sprache und sind
höherer geistiger Entwickelung fähig; kein Stamm ist ohne alle
religiösen Vorstellungen, bei keinem fehlen die Anfänge der Kunst,
alle haben einen Begriff von Eigenthum. Die körperlichen Ver-
schiedenheiten der einzelnen Nassen sind bewirkt: 1. durch die
klimatischen Verhältnisse; 2. durch verschiedene Nahrungs- und
Lebensweise; 3. durch höhere oder niedere Gesittung und Bil-
dung (Cultur); 4. durch zufällige Abweichungen von der Grund-
gestalt, welche zuerst bei einer oder wenigen Personen auftraten
und dann forterbten.
1. Welches sind die fünf Menschenrassen? — 2. Gieb von jeder die
Hauptmerkmale und die Wohnsitze an! — 3. Zu welcher Rasse gehören:
Germanen, Franzosen, Russen, Chinesen, Hottentotten. Indianer, die Ur-
bewohner Australiens? — 4. Wodurch wird die Einheit des Menschen-
geschlechts bewiesen? — 5. Wodurch läßt sich die körperliche Verschiedenheit
erklären?
§. 2. Bildung des Körpers im allgemeinen. 1. Der
Körper des Menschen zerfällt in drei Haupttheile: Kopf, Rumpf
und Glieder (Extremitäten). Der Kopf besteht aus Schädel
und Gesicht. Am Rumpfe unterscheide: Hals, Brust und
Bauch. Vorn int Halse liegt der Kehlkopf und der obere
Theil der Luftröhre, dahinter befindet sich der Schlund, der
sich nach unten als Speiseröhre fortsetzt. Das Zwerchfell
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Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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die Wangenbeine. In den Kiefern stecken 8 Schneide-, 4 Eck-
5. 1. 4. 1. 5
und 20 Backenzähne -g—1 4 ^^ . (Milchzähne, Weisheits-
zahn; Zahnwurzel, -kröne, -schmelz). Zur Erhaltung der Zähne
ist das öftere Reinigen derselben nothwendig. — 2. Der Rumpf.
Die knöcherne Grundlage desselben ist die Wirbelsäule. Sie
ist in der Hals- und Lendengegend nach vorn, in der Brust-
und Kreuzbeingegend nach hinten gebogen und besteht aus 24
Wirbelknochen (7 Hals-, 12 Brust-, 5 Lendenwirbeln), dem Kreuz-
bein und dem Steißbein. Jeder Wirbel hat mehrere Fortsätze
(Rückgrat) und ist in der Mitte durchbohrt. Durch Knorpel,
Bänder und Muskeln sind die Wirbel beweglich verbunden; die
Löcher in den Wirbeln fallen aufeinander und bilden somit eine
Röhre, in welcher das Rückenmark liegt. Mit den Brustwirbeln
stehen jederseits 12 Rippen, 7 lange und 5 kurze, in Verbindung;
die 7 oberen Rippenpaare (die langen) sind durch Knorpel mit
dem Brustbein verbunden. — 3. Die Gliedmaßen (Extremi-
täten). a. Die obern umfassen das Schultergerüst (Schlüssel-
bein und Schulterblatt), den Oberarm, den Unterarm (die
Speiche an der Daumen-, die Elle an der Kleinfingerseite)
und die Hand (8 Handwurzel-, 5 Mittelhand-, 14 Fingerknochen),
b. Zu den untern gehören die Beckenknochen, der Oberschenkel,
der Unterschenkel (Schien- und Wadenbein), die Kniescheibe und
der Fuß (7 Fußwurzel-, 5 Mittelfuß-, 14 Zehenknochen).
Anmerkung. Die Knochen enthalten im Kindesalter mehr, im Grei-
senalter weniger Leimsubstanz (Knochenknorpel) als im mittleren Alter. Da-
her sind sie in letzterem am stärksten und festesten, in der Jugend biegsam,
im hohen Alter sehr spröde und zerbrechlich. — Wenn die gelenkige Ver-
bindung der Knochen zerstört wird, so entsteht eine Verrenkung; bei der
Verstauchung treten die Enden der Gelenke nur auf einen Augenblick aus-
einander, springen aber sofort wieder in ihre alte Lage zurück. (Vorläufige
Behandlung: Ruhe, kalte Umschläge).
1. Wie gewinnt man aus dem Knochen die Knochenerde, wie den
Knochenknorpel? — 2. Warum heißt die Knorpelmasse auch Leimsubstanz? —
3. Wovon ist die Festigkeit der Knochen abhängig? — 4. Nenne lange, Platte
und unregelmäßige Knochen! — 5. Was ist ein Gelenk? — 6. Nenne Ge-
lenke an deinem Körper! — 7. Gieb die Lage der Schädelknochen möglichst
genau an! — 8. Welches sind die 5 Höhlen des Gesichts? — 9. Nenne die
Theile eines Zahnes! — 10. Erkläre die obige „Zahnformel"! — 11. Aus
wie viel Knochen besteht der Rumpf? — 12. Welche Knochen setzen sich an
die Wirbelsäule? — 13. Welche Knochen schließen die Brusthöhle ein? —
14. Welche Bewegungen sind der Wirbelsäule möglich? — 15. Aus wie vie-
len Knochen bestehen die obern, aus wie vielen die untern Extremitäten? —
16. Welche Aehnlichkeiten haben die oberen und unteren Gliedmaßen? —
17. Wie viel Knochen hat der Mensch? — 18. Erkläre: Ell-, Rist-,
Kamm- und Speichlage der Hand! Ferner Ellgriff und Speichgriff am Reck!
§. 4. Das Muskelsystem. Die Muskeln sind Fleisch-
partien von verschiedener Gestalt (lang, breit, ringförmig, hohl rc.)
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TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
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1 77
wegung dieses Theiles (Bewegungsnerven); wird der Reiz durch
die Außenwelt hervorgebracht und nach dem Gehirn fortgeleitet,
so haben wir eine Empfindung (Empfiudungsnerven). Das
Gangliensystem veranlaßt die unwillkürlichen Bewegungen der in-
neren Organe.
1. Welches sind die Organe des Nervensystems? — 2. Wo liegen die-
selben? — 3. Was find Bewegungs-, was Empfiudungsnerven? — 4. Wie
entsteht eine Bewegung, wie eme Empfindung? — 5. Warum haben wir
in den Nägeln und Haaren keine Empfindung? — 6. Vgl. die Nervrn-
thällgkeit mit der elektrischen Telegraphie!
§. 6. Die Sinne. Die Fähigkeit, durch Nerven äußere
Eindrücke zu empfinden, nennt man Sinn. Der Mensch hat
deren fünf. — 1. Der Gefühls- oder Tastsinn, dessen Organ
die aus 3 Schichten bestehende Haut ist. a. Die Oberhaut
(Epidermis), ohne Blutgefäße unv Nerven, daher unempfindlich.
Bon ihr lösen sich fortwährend dünne Blättchen ab, die durch
Vertrocknung der darunter liegenden b. Schleimhaut*) ersetzt
werden. Die Schleimhaut enthält eine bei den verschiedenen Menschen-
rassen verschieden gefärbte körnig schleimige Flüssigkeit (Pigment),
e. Die Leder haut ist die unterste und dickste Schicht. Sie ist
reich an Blutgefäßen, und in ihr enden die Gefühlsnerven (beson-
ders zahlreich in den Fingerspitzen). Ferner liegen in ihr die
Talg- und Schweißdrüsen (Schweißporen) und die Wurzeln der
Haare und Nägel. (Hautpflege: öftere Reinigung und Ver-
meidung des schnellen Ablühlens der erhitzten Haut.) — 2. Der
Geschmackssinn hat sein Organ in der fleischigen Zunge,
welche mit zahlreichen Wärzchen (Papillen) besetzt ist, in welchen
die Geschmacksnerven enden. Wir schmecken nur dann, wenn die
Stoffe im flüssigen Zustande mit den Papillen in Berührung
kommen. Die Zunge dient außerdem beim Käuen und Ver-
schlucken der Speisen, beim Sprechen und zum Tasten. — 3. Der
Geruchssinn. Das Organ desselben ist die Nase, deren beide
Höhlen mit einer Schleimhaut ausgekleidet sind, in welcher sich
der Riechnerv verzweigt. Wir riechen nur dann, wenn von einem
Körper äußerst feine Theilchen auf den Nerv der Schleimhaut
einwirken. Ist die Schleimhaut trocken oder sehr feucht, so
empfinden die Geruchsnerven nicht. — 4. Der Gehörssinn.
Das Organ desselben, das Ohr, hat 3 Theile: a. das äußere
Ohr (die Ohrmuschel, der Gehörgang mit deck das Ohrenschmalz
absondernden Drüsen) wird durch das Trommelfell von dem
b. mittleren Ohr (Paukenhöhle) getrennt. Dieses liegt in
*) Schleimhaut heißt auch die Haut, welche die Wände der Höhlen im
Innern unsers Körpers auskleidet. Ihr Bau ähnelt dem der äußern
Haut.
Weltkundc.
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TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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dem Schläfenbeine, steht durch die eusta chis che Röhre mit
der Mundhöhle in Verbindung und enthält Luft und 4 kleine
Gehörknöchelchen: Hammer, Amboß, Linse und Steigbügel, c. Das
innere Ohr (Labyrinth) ist eine knöcherne, mit wässeriger
Flüssigkeit ausgefüllte Kapsel von eigenthümlicher Gestalt, an der
man den Vorhof, die Schnecke und drei Bogengänge
unterscheidet. Hier breitet sich der vom Gehirn kommende Ge-
hörnerv aus. Die Schallwellen werden von der Ohrmuschel auf-
gefangen, durch das Trommelfell und die Gehörknöchelchen bis
zum Labyrinth fortgeleitet, wo sie auf den Nerv wirken. —
5* Der Gesichtssinn hat als Organ das Auge. Im Innern
des kugelförmigen Augapfels liegt der Glaskörper (eine zähe,
durchsichtige Masse), der vorn in einer Vertiefung die Linse trägt
und von drei Häuten umschlossen wird. Die unterste dieser Häute,
die Netzhaut, ist die Verzweigung des vom Gehirn kommenden
Sehnervs. Darüber liegt die dunkle Gefäß- oder Ader-
haut, die vorn in die verschieden gefärbte Regenbogenhaut
(Iris) übergeht und daselbst eine kleine Oeffnung, die Pupille,
hat. Die äußerste Haut ist vor der Iris uhrglasförmig gekrümmt
und durchsichtig (Hornhaut), der übrige Theil ist weiß und
undurchsichtig (harte Haut). Zwischen der Horn- und Regen-
bogenhaut befindet sich die vordere, zwischen Regenbogenhaut
und der Linse die hintere Augenkammer; beide sind mit
einer wässerigen Flüssigkeit ausgefüllt. Als Hülfsorgane dienen
dem Auge zur Bewegung die Augenmuskeln, zum Schutze und zur
Reinigung die Lider, die Wimpern, die Augenbrauen, die Augen-
butterdrüsen und der Thränenapparat. — Die von einem Gegen-
stände ausgehenden Lichtstrahlen durchdringen die Hornhaut, er-
leuchten die Iris und gelangen durch die Pupille, das Augen-
wasser, die Linse und den Glaskörper auf die Netzhaut, wo sie
ein Bild des Gegenstandes erzeugen. Unempfindlichkeit der Netz-
haut erzeugt den (unheilbaren) schwarzen Staar, Undurch-
sichtigkeit der Linse den (heilbaren) grauen Staar. — Dem
Auge schädlich: zu grelles, zu schwaches, flackerndes Licht und zu
nahes Sehen. (Kurzsichtig, weitsichtig; Accommodationsfähigkeit
des Auges; Brillen. Siehe Physik §. 45.)
1. Welche Nerven sind bei der Wahrnehmung durch die Sinne thätig?
— 2. Nenne die 5 Sinne und ihre Organe! — 3. Weshalb ist die Ober-
haut unempfindlich? — 4. Woher rührt die verschiedene Farbe der Men-
schenrassen? — 5. Weshalb haben wir in den Fingerspitzen ein so feines
Gefühl? — 6. Wie unterscheiden sich Schweißdrüsen und Schweißporen? —
7. Weshalb ist das Reinigen der Haut nothwendig und die rasche Abkühlung
schädlich? — 8. Salz und Zucker sind nicht flüssig, und doch schmecken sie.
Wie kommt das? — 9. Worin besteht die Thätigkeit der Zunge beim Essen
und Sprechen? — 10. Wie kommt es, daß wir bei starker Erkältung nicht
riechen können? — 11. Nenne die Theile des Ohres! — 12. Weshalb hört
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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§. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran-
lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken
dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng
katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach-
folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche
und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher
Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje-
stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt-
halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr,
1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen
wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische
Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser
geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und
wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mans-
feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen,
und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der
niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian
von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder-
lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die
Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren,
rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen.
Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be-
drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö-
oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh
bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626).
Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über
ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der
Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo
Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein,
Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck-
lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund
widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde
mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian
seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ.
Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions-
edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen
Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen
Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch
der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam-
keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mans- Ernst Christian
von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian Christian_Iv. Dänemark Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Mansfeld Wallensteins Christian
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edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu
entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. —
3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der
fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer-
schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den
Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be-
kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav
Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver-
wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach-
dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach
Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil-
helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten,
sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht
hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald
darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder
Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog
Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen,
Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem
Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech
und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632).
Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen-
stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr
er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich
dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver-
schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden
und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes-
halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei
Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach'
sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten
mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische
Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang
schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *),
und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen
kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald
jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer-
dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu
*) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und
die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po>
litischeu.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Georg_Wil- Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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rechte Herzkammer, von hier durch die Lungenarterien in die
Lungen. Es durchfließt diese in zahlreichen Verästelungen, ver-
wandelt sich durch Einwirkung der Luft in hellrothes (arterielles)
Blut und wird durch die Lungenvenen in die linke Vorkammer
gebracht, von welcher es dann in die linke Herzkammer übergeht.
Die Leber und die Nieren dienen zur Ausscheidung unbrauchbarer Be-
standtheile des Blutes. Die Thätigkeit der Milz steht nicht genau fest. —
Ein- Blutverlust von 1—2 Pfd. schwächt den Menschen schon; ist er bedeu-
tender, so kann der Tod eintreten. Bei starken Blutungen drücke man die
Wunde fest mit einem kalten nassen Schwamme und den zuführenden Arterien-
stamm mit den Fingern stark gegen den Knochen, bis ein Arzt zurstelle ist.
1. Nenne die Bestandtheile des Blutes! — 2. Wozu dient das Blut?
— 3. Wo liegt das Herz? — 4. Beschreibe dasselbe! — 5. Worin besteht
die Herzthätigkeit? — 6. In welcher Bedeutung kommt das Wort „Herz"
sonst noch vor? — 7. Wie unterscheiden sich Arterien und Venen hinsichtlich
Ä. ihres Baues, d. ihrer Thätigkeit, o. ihrer Lage? — 8. Welche Arterien
führen venöses, und welche Venen arterielles Blut? — 9. Wie unterscheiden
sich arterielles und venöses Blut? — 10. Wo und wodurch wird arterielles
in venöses Blut verwandelt und umgekehrt? — 11. Welchen Zweck haben die
Lymphgefäße? — 12. Gieb a. den großen, b. den kleinen Kreislauf des Blutes
an!,— 13. Wie oft schlägt das Herz in einer Minute? Vgl. damit den Pulsschlag!
§. 9. Das Athmungssystem. Die Organe desselben
sind die Luftwege (Nase, Mund- und Rachenhöhle, Kehlkopf
und Luftröhre) und die Lungen. Der Kehlkopf, in dem die
Stimmbänder liegen, steht durch eine Klappe mit der Rachenhöhle
in Verbindung. Die Luftröhre verzweigt sich in den Lungen,
welche weich und schwammig sind, in der Brust liegen und das
Herz einschließen. Der rechte Lungenflügel besteht aus 3, der
linke aus 2 Lappen. Bei Erweiterung des Brustkastens (Hebung
der Rippen durch Muskeln) strömt die Luft in die Lungen ein, ê
bei der Verengung wird sie wieder hinausgetrieben. Durch die
dünnen Wandungen der Blut- und Luftgefäße dringt ein Theil
des Sauerstoffs der Lust in das Blut, wogegen dieses Kohlensäure
absetzt. — (Unterschied der ein- und ausgeathmeten Luft. Wichtig-
keit reiner Luft!)
Anmerkung. In dem Kehlkopfe liegen 2 Paar Stimmbänder, das
find von hinten nach vorn verlaufende Hautfalten. Die kleine Oeffnung,
welche das untere Paar zwischen sich läßt, ist die Stimmritze. Indem die
Knorpeln des Kehlkopfs durch willkürliche Muskeln bewegt werden, spannen
sich die Bänder mehr oder weniger, die Ritze verengt oder erweitert sich,
und die von den Lungen hindurch getriebene Luft erzeugt einen höhern oder
tiefern Ton, welcher durch die Zunge, Zähne, Lippen rc. zu einem Laute um-
gewandelt wird.
1. Wie wird das Ein- und Ausathmen bewirkt? — 2. Welchen Zweck
hat das Athmen? — 3. Wie unterscheidet sich die eingeathmete von der
ausgeathmeten Luft? — 4. Wie kommt es, daß in einem Zimmer die Luft
schlecht wird, wenn viele Personen darin find? — 5. Nenne die einzelnen
Organe der Bewegung, der Empfindung und der Ernährung! — 6. Nenne
alle inneren Organe und gieb ihren Zweck an!
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Ii. Zoologie.
§. 10. Wirbel- und wirbellose Thiere. 1. Wenn du
Hund und Regenwurm vergleichst, wirst du finden, daß
ersterer gewisse Bestandtheile in seinem Körper hat, die demselben
festen Halt geben. Welches sind dieselben? Wie heißt die Ge-
sammtheit dieser Bestandtheile? Sind sie beim Regenwurm auch
vorhanden? 2. Die Thiere zerfallen in zwei große
Gruppen: a. Wirbelthiere sind solche Thiere, die ein inneres
Knochengerüst haben, welches als Schädel das Gehirn und als
Wirbelsäule das Rückenmark einschließt; b. wirbellose Thiere
haben kein inneres Knochengerüst.
Anmerkung. Bei den Wirbelthieren füllen die Eingeweide die
Körperhöhlen völlig aus, so daß der Körper dadurch eine solide Beschaffen-
heit annimmt, während bei den wirbellosen Thieren zwischen den Ein-
geweiden oder zwischen diesen und der Körperwand verschiedene große Lücken
bleiben, welche von Blut ausgefüllt werden. Bei jenen erscheinen die Ex-
tremitäten als feste Anhängsel des Körpers; bei diesen sind es stets Aus-
stülpungen der Körperhöhle selbst.
1. Welche der folgende Thiere sind Wirbelthiere? welche wirbellose? —
Ente, Schnecke, Regenwurm, Hund, Gans, Spinne, Kuh, Biene, Schmetter-
ling, Esel, Blutegel, Hecht, Stubenfliege, Mücke, Maus, Schaf, Bremse, Katze.
— 2. Warum ist das Knochengerüst wichtig?
A. Wirbelthiere.
§. 11. Klassen der Wirbelthiere. Vergleiche und
unterscheide: Hund, Gans, Frosch, Hecht! Weshalb gehören sie
alle zu den Wirbelthieren? Welche Farbe hat ihr Blut? Wie
fühlen sich Hund und Gans an? Wie dagegen Frosch und Hecht?
Woher kommt das? Wie nährt der Hund seine Jungen? Was
thut die Gans mit den Eiern? Wodurch athmen Hund, Gans,
Frosch? Wodurch athmet der Fisch? Womit ist der Hund be-
deckt? Womit Gaus, Frosch, Hecht? — Merke: 1. Säuge-
thiere athmen durch Lungen, säugen ihre Jungen und sind mit
Haaren bekleidet. 2. Vögel athmen durch Lungen, legen hart-
schalige Eier und sind mit Federn bedeckt. 3. Reptilien (Am-
phibien) athmen durch Lungen (in der Jugend einige auch durch
Kiemen) und sind beschuppt, beschildet oder nackt. Sie legen
pergamenthäutige oder in dünnen Schleim gehüllte Eier. 4. Fische
athmen durch Kiemen, sind meistens beschuppt und legen Rogen-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]