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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 117

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
zählte sie über 27 000 Fahrzeuge mit 6 Mill. Registertonnen. 1909 be- lief sich die Einfuhr auf 298,3 Mill. Mark, die Ausfuhr aber auf 376,3 Mill. Mark. Die Ausfuhr geht meist zu Schiff nach Belgien, England und West- und Süddeutschland. Die Einfuhr kommt vorwiegend aus Deutsch- land, Österreich-Ungarn und England. Dagegen ist der Handelsverkehr mit Rußland und der Türkei sehr gering, weil diese Länder die gleichen Produkte für den Weltmarkt liefern, b) Münzen. 1 Lëu à 100 Bani — •81 Pf., 1 Carold'or (Gold) à 20 Lëi. Maß und Gewicht metrisch. 11. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland. a) Übersicht. Die Ausfuhr nach Deutschland schwankt je nach den Ernten stark. Sie betrug in den Jahren 1902 bis 1910 bzw. für 84, 63, 64, 94, 117, 150, 74, 65, 70 Mill. Mark, die Einfuhr bzw. für 50, 38, 42, 44, 64, 69, 71, 57, 68 Mill. Mark. Weizen wurde nach Deutschland von 1907 bis 1910 ausgeführt für bzw. 53, 26, 23, 27 Mill. Mark; Mais für bzw. 28, 15, 13, 7 Mill. Mark; Gerste für 21, 8, 4, 5 Mill. Mark, Wallnüsse für 1—2 Mill. Mark. Eingeführt wurden in diesen 4 Jahren: Wollene Kleiderstoffe für 6, 6, 4, 6 Mill. Mark, baum- wollene Gewebe für 5, 5, 3, 3 Mill. Mark, Stabeisen für 2, 4, 3, 3 Mill. Mark, b) Weizen. Rumäniens wichtigster Ausfuhrartikel ist Weizen, und Deutschland ist Hauptabnehmer. Wie gelangt er nach Deutsch- land? Auf dem Seewege von Constanza nach Rotterdam (und Amster- dam), den Rhein hinauf bis Mannheim, dem größten deutschen Rhein- hafen. Welcher Teil Deutschlands wird am meisten rumänischen Wei- zen beziehen? Süddeutschland, in welchem mehr Weizen- als Roggen- brot gegessen wird. „Unsere Hausfrauen und Bäcker wissen, daß sich die Backfähigkeit des Mehls erhöht, wenn es aus kleberreichem Mehl hergestellt wird. Es muß deshalb, wenn das Mehl backfähig werden soll, einheimischer Weizen mit fremdem, meist mit rumänischem, gemischt werden." (E. Hauptmann.) Deutsche Schiffe erscheinen in großer Zahl zum Abholen von Weizen, Mais usw. in den Donauhäfen Galatz und Braïla sowie in Constanza am Schwarzen Meer, c) Pe- troleum. Der ganze Außenrand der Karpathen ist reich an Petroleum. iuso auch welche Länder? Galizien und die Bukowina. Rumänien kann zwar an Petroleum nicht sehr viel ausführen, wohl aber von den beiden Nebenprodukten aus Petroleum, Naphta und Benzin, welche hauptsächlich zum Antrieb von Motoren benutzt werden. „Tank- dampfer", Schiffe mit genauem Verschluß, führen diese beiden Erzeug- nisse die Donau aufwärts nach Deutschland. Man nimmt an, daß mit der Zeit auch die Ausfuhr von Petroleum bedeutend werden wird, d) Kohle liefert umgekehrt Deutschland nach Rumänien, und zwar von Kattowitz in Oberschlesien nach Jassy auf dem Landwege. Für 11 zahlt man für den 915 km langen Weg 201/2 Mark Fracht. Dagegen beträgt die Fracht von Cardiff nach Galatz auf 7000 km langem See-

2. Europa - S. 118

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
weg nur 10 Mark. Bis nach Jassy hin kann die oberschlesische Kohle den Kampf friit der englischen noch aufnehmen. (Nach E. Hauptmann.) e) Deutsches Geld hat mit zum Aufblühen des Landes geholfen. Eisenbahnen von Bukarest nach Constanza, nach Galatz und Bra'ila wurden zum großen Teil mit deutschem Geld gebaut. Auch befindet sich Von den rumänischen Staatsanleihen etwa eine Milliarde Mark in deutschen Händen, f) Deutsche in Rumänien. Als im 14. Jahr- hundert das Fürstentum Moldau entstand, ließ man „Sachsen" aus Siebenbürgen kommen, um die Tataren vertreiben zu helfen. Nach dem Muster der siebenbürgischen Städte sind auch die moldauischen Städte angelegt. In Bukarest sind viele Deutsche in angesehener Stel- lung. Viele deutsche Bauern haben Grund und Boden in der Dobrudscha erworben. So sind viele erfreuliche Beziehungen Deutsch- lands zu Rumänien vorhanden. Auf tiefer Stufe stand bislang die Volksbildung, sie hebt sich jetzt aber beträchtlich. Glücklicherweise bildet sich zwischen der großen Masse und „der ihr fremd gegenüber- stehenden, vielfach im Auslande lebenden, französisch gebildeten groß- grundbesitzenden Oberschicht" eine bürgerliche Mittelschicht. Der Stadtbevölkerung gehörten 1906 nur 18,2 o/o an, der Landbevölkerung aber 81,8o/o. Wenig günstig ist die Lage der Juden, die besonders die Moldau bewohnen; viele wandern daher aus. 1899 zählte frían 5 451000 Griechisch-Katholische, 150000 Römisch-Katholische, 23000 Evange- lische, 267 000 Juden, 45 000 Mohammedaner, 7000 Armenier, andere 14000. 12. Aus Rumäniens Geschichte. Dem römischen Dazien entspricht das heutige Wohngebiet des rumänischen Volkes. Trajan hatte es 107 n. Chr. erobert. Die damalige Bevölkerung vermischte sich mit den Römern und mit Slawen : so ent- stand eine romanische Volks- und Sprachinsel. In den Stürmen der Völkerwanderung flüchtete man sich ins Gebirge; später wurden in der Moldau und Walachai von Häuptlingen Staaten gegründet. Im 14. Jahrhundert bildeten sich die beiden Fürstentümer Moldau und Wa- lachei. Schlimme Zeiten kamen unter der türkischen Herrschaft. Seit 1829 standen sie unter der Herrschaft der Russen, die aber 1856 durch den Krimkrieg gebrochen wurde. 1861 vereinigten sich beide Staaten zu einem Fürstentum; sie wählten 1866 sehr zum Segen des Landes den Prinzen Karl von Hohenzollern-Sigmaringen. 1878 wurde durch den Berliner Kongreß Rumänien für völlig unabhängig erklärt. 1881 wurde es ein Königreich. Jetzt bedeutet das Königreich Rumänien ein mächtiges Bollwerk gegen einen russischen Vorstoß gegen Kon- stantinopel.

3. Europa - S. 124

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
I. Bulgarien. Was für ein wunderschönes Land ist doch dies Bulgarien! Moltke. 1. Zur Weckung des Interesses. 1. Am 3. Oktober 1905 machte sich das Fürstentum Bulgarien mit Ostrumelien, bis dahin ein Tributärstaat, von der Türkei frei und wurde ein Königreich; der Fürst nannte sich Zar. — 2. Der Zar Ferdinand I. ist ein Deutscher, ein Koburger. 3. Die Bulgaren sind nach R. Lehmann das betriebsamste Volk im ganzen Südosten Europas; sie bieten „ein seltenes Beispiel von allseitigem Aufschwung, der sich in wenig mehr als einem Jahrzehnt vollzog" (L. Neumann). 4. Bulgarien liefert viel Getreide, Vieh und Rosenöl. (Die Ausfuhr beträgt 80 Millionen Mark, die Einfuhr 60 Millionen Mark.) Deutschland bezieht für 5 Millionen Mark Eier und für 4 Millionen Mark Weizen und liefert dorthin vor- wiegend Webewaren. 2. Name. Das Land ist nach dem Volke, den Bulgaren, Wolgaren, benannt, diese wieder von ihrer alten Hauptstadt Bulgar an der Wolga, die als Dorf Bolgary hieß. 3. Wie gelangen wir nach Bulgarien? Der Orientexpreß fährt von Berlin nach Sofia in etwa 42 Stunden. 4. Lage. a) Bulgarien ist der eigentliche Balkanstaat : fast in der ganzen Breite durchzieht der Balkan das Land von W nach 0. Die Nordgrenze bildet die hier 800—1400 m breite Donau und die Dobrudscha, die Ostgrenze auf 300 km das Schwarze Meer, die Südgrenze das Rhódope- gebirge, die Westgrenze Serbien, b) Sehen wir von Rumänien ab, so macht Bulgarien den Nordosten der Halbinsel aus. Der ganze breite Norden hat sich vom türkischen Joch freigemacht: 1. Dalmatien, 2. Bos- nien mit der Herzegowina, 3. die Königreiche Montenegro, 4. Serbien, 5. Bulgarien. (Geblieben ist nur die südliche Reihe der Landschaften : 1. Albanien, 2. Makedonien, 3. Rumelien: nicht ganz i/3 des Deutschen Reiches, 170 000 qkm.) 5. Größe. 96000 qkm. 6. Einteilung. Das Land zerfällt in drei natürliche Landschaften: 1. Der Balkan, 2. die nördliche Abdachung, die Bulgarische Tafel, 3. das Ma- ritzabecken oder Ostrumelien.

4. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 175

1914 - Langensalza : Beltz
Xiii. Das Königreich Italien. 175 schröpft zu werden, gibt er noch eins. Wer am meisten gibt, kommt zuerst dran und wird auch nicht hoch eingeschätzt. Wer nichts gibt, den läßt man zappeln und nimmt ihn außerdem hoch. Verkauft der Bauer Getreide, so muß er noch eine Abgabe entrichten: geht es ins Ausland, so kommt der Steuereinnehmer noch einmal. Der Zehnte ist auch vom Vieh zu entrichten. Der Zehnte ist eine ganz rückständige Art der Besteuerung: denn er hindert die Bauern in ihrem Erwerbe. Viel besser sind Geldsteuern. Die hohen Steuern drücken das Land und hemmen Handel und Gewerbe. Die Kauf- leute verbergen ihre Einnahmen und leben äußerlich ärmlich, damit die Be- amten ja nicht argwöhnen sollen, hier ist was zu bolen. Das alles gibt auch immerzu Anlaß zu Streit und Haß. Die Türken hatten die Urbewohner des Balkans nur unterjocht, aber nicht vertrieben. So gibt es da noch eine ganze Menge Volksstämme, vor allem Slawen, wie Serben, Montenegriner, Bulgaren. Daneben haben wir Albaner, Griechen und Juden, ferner Zigeuner, ¿ataren u. q. Die Türken sind lange das herrschende Staatsvolk gewesen; aber man hat ihnen bereits Rumänien, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Albanien und Griechenland wieder entrissen. Man möchte ihnen auch gern die letzten Reste der europäischen Türkei entreißen. Die Bulgaren, die Serben, die Griechen wollen ihre Länder noch vergrößern, ja auch Rußland strebt nach Besitz auf der Balkanhalbinsel. Die Russen wünschen sehnlichst Konstantinopel und die Dardanellen. Dann stünde ihnen stets die freie Zufahrt ins Schwarze Meer und Mittelmeer offen. Deutschland unterhält die besten Beziehungen zur Türkei, deutsche Offiziere haben das türkische Heer eingeübt und so seine Schlagkraft erhöht. Aber unsre Lage zur Türkei ist nicht günstig. Ehemals bildete die Donau die wichtigste Verbindungsstrecke zwischen Abend-und Morgenland. Heute gibt es auch eine Orientbahn. Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Kon- stantinopel beträgt reichlich 2600 km, der Seeweg 6400 km. Demnach ist der Seeweg bedeutend länger, aber für Güter ist er billiger als die Bahn. Eine Tonne Getreide kostet von Galatz bis Mainz auf der Bahn 66 Mark, auf der Donau 57; auf dem Seewege von Konstanza oder Warna aus bis Emden oder Bremen oder Hamburg rund 8—11 Mark. Von Rotterdam bis Mainz kommen noch 3—4 Mark dazu. So zeigt sich deutlich, wie wichtig die Seeverfrachtung ist. _ England ist deshalb am günstigsten gestellt. Es unterhält dafür auch den meisten Handel mit allen Balkanstaaten. Doch ist unser Handel mit der Türkei größer, als es nach den amtlichen Zahlen erscheint. Wir erhalten und senden viele Waren über Antwerpen, Rotterdam, Triest, und diese werden Öster- reich, Belgien und Holland gutgeschrieben. Xi». vas Königreich Italien. 1. Seine Lage und feine Grenzen. Italien ist die mittlere der drei südeuropäischen Halbinseln. Italien ist lang und schmal und hat die Gestalt eines Reiterstiefels. Gegen 1000 km er- streckt sich die italische Halbinsel ins Mittelmeer hinein und teilt dies in eine östliche und westliche Hälfte. Absatz und Spitze des Stiefels werden gebildet durch den breiten Busen von T a r e n t, der tief ins Land einschneidet. Durch

5. Nationale Erdkunde - S. 97

1911 - Straßburg i.E. : Bull
5. Oesterreich-Angarn. 97 ungarisches Getreide von Ofen-Pest bis Berlin nicht mehr wie heute 2,70 Mark, sondern nur noch 0,80 Mark zahlen. Dann ist wirklich eine Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer geschaffen, die der Ludwigskanal nur mangelhast herstellen konnte. Wir dürfen ruhig jede Verkehrsverbesserung in Österreich- Ungarn ganz so ansehen, als würde sie bei uns selber geschehen, denn sie hat für beide Staaten die gleiche Wirkung. So eng ver- flechten sich die Interessen der beiden Reiche. Dafür noch ein weiteres Beispiel: In Österreich plant man eine Kanalverbindung der Donau mit Fiume, um den eigenen Waren den billigen Wasserweg zum Meere zu eröffnen. Für unsere oberschlesische Kohle würde die Verwirklichung dieses Planes sicherlich der Anbruch einer glückverheißenden Zukunft sein. Zusammen mit dem Donau- March- Oder- Kanal würde der D o n a u - F i u m e - Kanal unfern Kohlen gestatten, den Wettbewerb mit der englischen und amerikanischen Kohle mit größerem Erfolge im Mittelmeer auf- zunehmen. Dann käme doch endlich unser reichstes, aber auch ab- gelegenstes Kohlengebiet zur vollen Geltung. Handelsbeziehungen zwischen Österreich-Ungarn und dem Reiche. Österreich-Ungarn steht auch mit keinem andern Lande der Welt in so regem Handelsverkehr wie mit unserm Vaterlande. Von den 4,2 Milliarden Mark des österreich- ungarischen Gesamthandels im Jahre 1907 entfielen nicht weniger als 1,555 Milliarden Mark auf das Deutsche Reich. Für unsere Ausfuhr fpielt nur noch England eine wichtigere Rolle als Österreich-Ungarn. 1908 lieferten wir an England für 997 Millionen Mark Waren, an Österreich-Ungarn sür 737 Millionen Mark. Erst in viel weiterem Abstände kommen die Union (507 Millionen Mark), die Niederlande (453 Millionen Mark, Durchfuhr), Rußland (450) Frankreich (437). In der Reihe unserer Lieferanten nimmt Österreich-Ungarn mit 751 Millionen Mark den dritten Platz ein. (Union 1282, Rußland 945 Millionen Mark.) An der Spitze der Ausfuhrwaren unseres Nachbarlandes steht .föolz, und die Hauptmasse desselben geht nach Deutschland. Eine Fläche, die mehr als ein Drittel des Bodens unseres Vaterlandes bedecken würde, ist mit Wald bedeckt. Äauptwaldgebiete sind die Alpen, die Karpaten, die böhmisch-mährischen Grenz- gebirge. In den letzten Iahren wurde unsere Äolzeinfuhr noch über- Hauptmann, Nationale Erdkunde. 7

6. Nationale Erdkunde - S. 98

1911 - Straßburg i.E. : Bull
98 Ii. Europa. troffen von den Werten eingeführter österreichischer Braunkohlen. (85,8 Millionen Mark im Jahre 1908, wozu noch 13 Millionen Mark für Steinkohlen kamen.) Es sind besonders die böhmischen Lager bei Pilsen und Kladno, die uns Braunkohlen liefern. Doch würde man sich täuschen, wenn man aus der starken Braunkohleneinfuhr in unser Reich folgern wollte, die dortigen Lager feien den unfern an Er- giebigkeit überlegen. Unserer Braunkohlenförderung von 56,2 Mil- lionen t kann Österreich nur eine solche von 32,7 Millionen t gegen- überstellen. Daß es trotzdem an uns abgibt, erklärt sich nur aus der geringen österreichischen Industrie. Der österreichischen Kohlen- einfuhr stellen wir übrigens eine Ausfuhr an Steinkohlen und Koks entgegen im Werte von rund 140 Millionen Mark. Unsere schlesischen Kohlenfelder finden hier guten Absatz, umso mehr, als die österreichische Steinkohlenförderung ganz gering ist (etwa 14 Millionen t pro Jahr). Das menschenreiche Deutschland ist ferner ein guter Markt für die Viehzucht seines Nachbars, hauptsächlich lebendes Vieh geht in hohen Werten über die Grenzen. Die Alpenländer (Steier- mark, Kärnten, Tirol usw.) mit ihren üppigen Bergwiesen fordern geradezu zur Viehzucht auf. Galizien und das steppenreiche Ungarn sind durch ihre Pferderassen weltberühmt. Kroatien, Slawonien (zwischen Drau und Save), Ungarn, lauter Länder mit ausgedehnten Eichenwäldern, weisen hohe Bestände an Schweinen auf. Doch wäre es wieder ein Irrtum, wenn man annehmen wollte, die österreichische Viehzucht wäre besser entwickelt wie die unsere. Ein Vergleich mit den S. 9 angegebenen Zahlen rückt diese Zweige der Volkswirtschaft in den beiden Ländern ins rechte Licht zu- einander. Im Jahre 1905 zählte Österreich-Angarn 3,7 Millionen Pferde, 15,3 Millionen Rinder, 10,1 Millionen Schafe, 1,3 Millionen Ziegen und 11,1 Millionen Schweine. Österreichs Viehzucht ist mit- hin der unsrigen durchaus unterlegen. Trotzdem kann das Land eine starke Ausfuhr verzeichnen, weil seine Bevölkerungsziffer im Ver- gleich zu der unsern viel zu gering ist. (Auf 676 000 qkrn nur rund 50 Millionen Menschen.) Unsere Großbetriebe in Bierbrauerei müssen einen bedeutenden Teil ihres Bedarfs an Gerste und Malz aus Österreich-Angarn beziehen. Zur richtigen Würdigung dieser Einfuhr und der Frucht- barkeit des deutschen Bodens seien auch hier Zahlen herangezogen:

7. Nationale Erdkunde - S. 153

1911 - Straßburg i.E. : Bull
10. Die Mittelmeerländer. 153 Kohle zahlt für den 915 km langen Weg 20 V2 Mark Fracht. Von Cardiff nach Galatz ist der Seeweg 7000 km lang, doch beträgt die Fracht pro Tonne nur 10 Mark. Bis nach Iassy hin kann die oberschlesische Kohle den Kampf mit der englischen noch auf- nehmen. Alle südlicheren, dem Meere näher gelegenen Orte werden infolge des billigen Seeverkehrs von der englischen Kohle beherrscht. Da sind eben englische Vorteile, gegen die wir eben keine Waffe haben. Stellung des Deutschen Reichs in Rumänien. Wenn unser Sandelsumsatz mit Rumänien sich bisher so erfreulich ent- wickeln konnte, so kommt das Äauptverdienst daran vielleicht dem dort arbeitenden deutschen Kapitale zu. Deutsches Kapital hat den Aufschwung des Landes herbeiführen helfen, deutsche Banken sind es, die durch Versorgung des europäischen Marktes mit rumänischem Petroleum der drückenden Alleinherrschaft des amerikanischen ein Ende zu bereiten suchen. Leider fehlt den Rumäniern vielfach das Verständnis für diese wichtige Sache. Auch sonst spielt in Rumänien das deutsche Kapital eine her- vorragende Rolle. Zahlreiche Eisenbahnen, die die Hauptstadt Bukarest mit den Donauhäfen Galatz und Braila oder mit dem Seehafen Konstanz« verbinden, sind unter starker Beteiligung deutschen Geldes gebaut. Von den rumänischen Staatsanleihen befindet sich nahezu eine Milliarde Mark in deutschen Äänden. Aber auch abgesehen von diesen Geldinteressen wird Rumänien von uns immer mit lebhafter Teilnahme betrachtet werden, weil dort ein Äohenzoller auf dem Throne sitzt. Zwar spricht und schreibt man in den vornehmen Kreisen viel französisch; trotzdem zeigen gerade die jüngeren den deutschen Einfluß, da sie mehr im Deutschen Reich als in Frankreich ihre Bildung empfangen haben. Nicht so günstig wie für das deutsche Kapital steht es mit der deutschen Schiffahrt nach Rumänien. Wohl hat der Norddeutsche Lloyd für den Reiseverkehr gemeinsam mit einer rumänischen Linie eine Schiffahrtsverbindung Konstanza — Konstantinopel — Smyrna — Alexandrien eröffnet; es fehlt aber bis jetzt noch eine Linie, die das Deutsche Reich in kürzeren Zwischenräumen mit Rumänien verbindet. Eine rumänische Dampferlinie läuft nur bis Rotterdam. Bei den regen Handelsbeziehungen zu Rumänien wäre eine Dampferlinie, die etwa von Emden ausginge, von großem Nutzen.

8. Nationale Erdkunde - S. 152

1911 - Straßburg i.E. : Bull
152 Ii. Europa. Rumänien besitzt nämlich seinen reichsten Schatz an Mineralien in seinen Petroleumquellen. Zwar verbraucht bis jetzt das Land sein Petroleum zum größten Teile selbst. Dagegen gehen gerade die beiden Nebenprodukte aus Petroleum, Naphta und Benzin, nach Deutschland, welches beide hauptsächlich zum Antrieb von Motoren verbraucht. Beide Erzeugnisse nehmen ihren Weg die Donau auf- wärts. Eigens hierfür gebaute Schiffe mit sehr genauen Verschluß- vorrichtungen, sogenannte „Tankdampfer", übernehmen den Versand. Somit haben auch wir ein Interesse an der Schiffbarmachung der Donau. Früher konnte der Anterlauf selbst von kleineren Schiffen nicht befahren werden. In der zweiten Äälfte des letzten Jahrhunderts aber hat man den Sulina-Arm und den ganzen Anterlauf der Donau gereinigt und so vertieft, daß seither selbst größere Seedampfer bis zur ungarischen Grenze aufwärts fahren können. Schon mehrfach haben die galizifchen Besitzer von Petroleum- quellen ein Verbot dieser Wasserstraße für Rohpetroleum zu erreichen versucht, bisher immer vergeblich. Das ist sehr erfreulich, denn Rumäniens Petroleumquellen haben noch eine Zukunft. Vorerst vermag die rumänische Petroleumindustrie zwar noch wenig für die Ausfuhr zu arbeiten, weil sie noch zu jung ist. Die Quellen sind aber so reich, daß gegründete Aussicht besteht, die Ausfuhr zu steigern und die Alleinherrschaft amerikanischen Petroleums im Deutschen Reiche zu brechen. Rumänien hat uns also viel zu liefern, und die Wirkung dieser regen Aussuhr aus Rumänien nach dem Deutschen Reiche ist an unserer eigenen Ausfuhr zu verspüren. Allerdings ist unsere Ausfuhr nach Rumänien bei weitem nicht so bedeutend wie unsere Einfuhr von dorther. (Einfuhr: 150 Millionen Mark, Ausfuhr: 70 Millionen Mark.) Wir führen zwar Kleidungs- stücke, Maschinen, Leder, Pflüge, überhaupt Waren der verschiedensten Art nach Rumänien aus. Es fehlt aber in unserer Ausfuhr jene Ware, die die ausgehenden Schiffe füllt und die Fahrt bezahlt macht, die Kohle. Wieder tritt uns die bekannte Überlegenheit Englands entgegen. Deutsche Kohle wird von Kassowitz in Oberschlesien nach Iassy in der Moldau gebracht. (Iassy am Pruth; die Moldau wird von den Transsilvanischen Alpen, den Kar- paten und dem Pruth begrenzt, von Sereth durchflössen.) Es steht ihr natürlich nur der Eisenbahnweg zur Verfügung. 1 Tonne

9. Lehrproben zur Länderkunde von Europa - S. 254

1908 - Leipzig [u.a.] : Teubner
254 Die (Österreichisch - Ungarische Monarchie. b) Die wirtschaftliche Einheit. Kber nicht nur die Donau weist darauf hin, daß beide Reichshälften zusammen gehören: auch der Handel! Sch.: Österreich wird Industrieerzeug- nisse liefern und Ungarn dafür Nahrungsmittel. — Es kommt aber auch auf die höhe der Ein- und Ausfuhr zwischen den beiden Reichshälften an, und da zeigte das Jahr 1906 folgendes Bild: von der Gesamt-Einfuhr (Österreichs stammten 35 % aus Ungarn, von der Gesamt-Kusfuhr (Österreichs gingen 33% nach Ungarn, von der Gesamt-Einfuhr Ungarns stammten 75% aus Osterreich, von der Gesamt-Ausfuhr Ungarns gingen 72% nach Österreich. Und das ist nicht etwa ein Bild des Zufalls, sondern seit etwa einem halben Jahrhundert bewegten sich die wirtschaftlichen Beziehungen beider im gleichen Rahmen! Sch.: Da ist es ganz vernünftig, wenn sie zusammenhalten. c) Die politische Einheit. lvenn nun die Hälften der Monarchie nicht zusammenhalten würden, würde bald die Not sie zusammenführen! Sch.: Wenn eine von ihnen angegriffen wird, so ist es doch besser, sie haben ein großes gemeinsames Heer und einen Kaiser, der dieses Heer leitet. — Und ich denke, was sie mit auswärtigen Nationen abzumachen haben, geschieht auch am besten durch einen Gesandten, von dem die Leute zugleich wissen, er vertritt ein großes Reich! Sch.: Da hat er ein ganz anderes Ansehen, als wenn einer nur von einem kleinen Staate geschickt ist. — Deshalb hat die ganze Monarchie auch einen Minister, der alle auswärtigen Angelegenheiten erledigt. Natürlich kostet dies wie die Heeresverwaltung auch Geld- Dafür muß ein Finanzminister sorgen- Und auch in der Heeresverwaltung läßt sich der Kaiser durch den Kriegs- minister vertreten. Damit man aber nicht glaube, es seien bloß österreichische Minister, führen die beiden letzteren wenigstens entsprechende Titel: Reichs- finanzminister und Reichskriegsminister. —- Und wo haben sie wohl ihren Sitz? Sch-: In Wien. — Ich meine, die Stadt eignet sich sehr gut als Hauptstadt der Monarchie! Sch.: Sie liegt nicht ganz in der Mitte des Landes, wohl aber da, wo die Alpenländer, die Sudetenländer und die Karpathenländer zusammenstoßen. — Rber wo kommt nun das Geld her! Sch.: Das ganze Reich muß daran bezahlen. — Jedoch nicht so, daß man einfach durch 2 teilt und jeder Reichshälfte ihren Teil zuweist! Sch.: Dann müßten in Ungarn die Leute mehr bezahlen als in Österreich, da hier mehr Leute wohnen. — Aber selbst auf den Kopf der Bevölkerung ist der Beitrag verschieden- 1905 trug Österreich zu den gemeinsamen Ausgaben 70% bei, Ungarn 30 %. — Das sind äußerst verwickelte Rechnungen, und kein Staat will zuviel bezahlen. Wir dürfen ja nur einmal ausrechnen, was ein Pfennig mehr auf den Kopf der Bevölkerung für (Österreich mit seinen 26 Millionen ausmachen würde! Sch.: 260 000 Mark = V4 Mill. Mark. — Deshalb wird

10. Lehrproben zur Länderkunde von Europa - S. 237

1908 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv. Was noch zu tun ist. 237 in einer einzigen Nacht die zweitgrößte Stadt des Landes, Szegedin, mit 70 000 Einwohnern, — heute gehört sie bereits zu den Großstädten — fast vom Erdboden verschwunden. Nachdem sie nun wieder schön aufgebaut ist, wird das Wasser wahrscheinlich so schlimm nicht mehr Hausen können! Sch.: Die Häuser waren vielleicht vielfach aus Lehm gebaut? da konnten sie allerdings dem Wasser keinen Widerstand leisten. — Man hat aber nun eingesehen, daß zuerst bei der Donau geholfen werden muß und zwar dort, wo die Donau das Gebirge durchbrochen hat (zeigen!)- die engste Stelle heißt das Eiserne Tor, das als „die großartigste Flußenge Europas" be- zeichnet wird. Dort wird die Donau, die vorher noch 1900 m breit war, mehrfach auf 100 m, einmal sogar auf 60 m eingeengt. Da diese Stelle zu eng ist, um die großen Wassermassen bei Hochwasser durchzulassen, so muß die Donau notwendigerweise oberhalb ihre Wasser ausbreiten, sie über ein größeres Gebiet ergießen. Diese Notwendigkeit wird erst dann gehoben, wenn einer der beiden Vorschläge, welche gemacht worden sind, ausgeführt sein wird, nämlich entweder alle Engen gleichmäßig durch Sprengungen auf 227 m zu erweitern oder am Eisernen Tor einen 113 m breiten Tunnel für die Donau herzustellen, der allerdings 11 km lang werden müßte. Übrigens bereitet das Eiserne Tor auch der Schiffahrt große Schwierigkeiten. Klippen und Felsbänke durchsetzen das Flußbett, nur eine schmale Fahrrinne am rechten Ufer lassend. Dabei beträgt an der schlimmsten Stelle das Gefälle auf einer Strecke von nur 3/4 km 13 m. Deshalb konnten Dampfer diese Strecke nur bei hohem Wasserstand, nämlich vom März bis zum Juni, passieren. Nunmehr sind aber große Sprengungen vorgenommen worden, so daß nun eine ununterbrochene Fahrrinne von 60 m Breite und 2 m Tiefe vorhanden ist, welche 1896 nach sechsjähriger Arbeit fertiggestellt worden war. 400 000 cbm wurden herausgesprengt. — Erst wenn also das Eiserne Tor dem Abfließen des Hochwassers keine Hindernisse mehr bereitet, ist eine durchgreifende Besserung im Gebiet der Theiß zu erwarten. So sehr aber die Überschwemmungen die Urbarmachung des Bodens hemmen, so wichtig sind sie für die Erzeugung von Niederschlägen; sie ersetzen darin geradezu- den Wald! Sch.: Wenn einmal der Boden trocken gelegt ist, so muß eben Wald angepflanzt werden, um die Dürre abzuwehren. So hilft also in Ungarn verschiedenes zusammen, die Landwirtschaft leistungsfähig zu machen! Sch.: Die Fruchtbarkeit des Bodens, die Ausdehnung des Ackerbodens auf versumpfte Gegenden und die einheimische Mühlenindustrie helfen zusammen, daß der Getreide- bau große Fortschritte macht. b) Maßnahmen zur Erhöhung der Erträgnisse. Allerdings ist auch hier noch viel zu tun, ungefähr dasselbe, was in Rußland der Boden fordert! Sch.: Sorgfältige Düngung und Tiefenkultur. — Dann kann Ungarn einst mit den Rheingegenden und Südfrankreich wett-
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