uns einen Namen machen; denn wir werden vielleicht zerstreut in alle Länder." Da sah der Herr die Stadt und den Turm und sprach: „Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und sie werden nicht ablassen von allem, was sie vorgenommen haben. Wohlauf, lasset uns ihre Sprache verwirren, daß keiner des andern Sprache vernehme." Also zerstreute sie der Herr von dannen in alle Länder. Die Stadt aber heißt Babel, weil der Herr daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache.
3. Entstehung des Heidentums. — Und nach ihrer Zerstreuung über die Erde entfernten sich die Menschen immer weiter von Gott und vergaßen ihn zu ehren und ihm zu dienen. Da ward ihr Sinn verfinstert, und die Erkenntnis des wahren, einigen Gottes ging ihnen verloren. Weil aber die Menschen sich gar nicht völlig losmachen können von Gott, so blieb ihnen auch nach ihrem Abfall noch ein dunkles Gefühl für das Göttliche übrig. Doch sie vermochten nicht mehr zu unterscheiden zwischen dem Schöpfer und den Werken, die er geschaffen hat und in denen seine ewige Kraft und Gottheit sich kund giebt. So geschah es, daß sie beide vermischten, daß sie vergängliche Geschöpfe an die Stelle des unvergänglichen Gottes setzten und statt des einen, wahren Gottes viele falsche Götter (Götzen) verehrten. Diese Ausartung der Religion heißt Heidentum. Ihm verfiel die ganze Menschheit mit Ausnahme eines einzigen Volkes, das Gott dazu erwählte, seine Erkenntnis auf der Erde zu bewahren.
4. Die ältesten Völker. — Wie die Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, mußte nun auch ihre ganze Lebensweise sich verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küstengegenden vorn Fischfang, die, welche in rauhen Gebirgsländern hausten, lebten von der Jagd, und die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Charakter-Säugetiere Asiens. 47
Gottheiten, die es angeblich verehrt, angewiesen. Die zu dieser
Auszeichnung gelangte Gattung ist der indische Zebll oder
Buckelochs. Er findet sich in ganz Indien — sein eigentliches
Vaterland ist Bengalen —, im östlichen Persien, in Arabien
und in mehreren Teilen Afrikas (Somal, Madagaskar). Seine
Größe ist sehr verschieden, von der eines europäischen Stieres
abwärts bis zu der eines großen Hundes. Ebenso sieht man
gehörnte und ungehörnte. Das eigentümliche Unterscheidungs-
zeichen aber ist ein fettiger Auswuchs oder Buckel zwischen den
Schultern, bis zum Gewichte von fünfzig Pfund schwer, welcher
als ein Leckerbissen betrachtet und eingesalzen selbst nach Eng-
land verschickt wird. In denjenigen Gegenden von Indien, wo
man die Zebus nicht mehr für heilig hält, dienen sie, wie auch
außerhalb Indiens, zum Lastziehen und zum Feldbau, wozu
sie sich wegen ihrer Sanftmut sehr gut eignen. Auch pflegt
man sie mit Sätteln und Geschirr zum Reiten zu versehen und
zum Reisen zu gebrauchen, wobei sie schnell und ausdauernd
in einem Tage zwanzig bis dreißig englische Meilen zurück-
legen. Bei denjenigen Hindus hingegen, welche noch am Glauben
ihrer Väter halten, werden sie, nach der sonderbaren Mytho-
logie dieses alten, merkwürdigen Volkes, als heilig verehrt, in
Bildern beim Götzendienste aufgestellt, und lebend gefüttert und
gepflegt.
7. Wie in dem Wasser- und grasreichen Indien unser nütz-
liches Rind, fo hat in den weiten, wasserarmen Steppen des
uuwirtbaren Hochlandes von Mittel- und Hinterasien unser nicht
minder nützliches Pferd feine mutmaßliche Heimat, und in dem
Dschiggetai feinen wahrscheinlichen Stammvater. In zahl-
reichen, flüchtigen Herden durchzieht das zierlich gebaute Tier
die weiten Hochwüsten von Hinterasien besonders der Mongolei
so schnell, daß selbst die besten mongolischen Pferde es nicht
einholen; denn nur der Schnelle kann in der Wüste dem Tode
entgehen und das Leben fristen. Ein Hengst geht immer der
Herde voraus; gewahrt oder wittert er in der Ferne etwas Un-
gewöhnliches, so sprengt er vor und sucht sich dem befremden-
den Gegenstande in weiten Kreisen zu nähern: merkt er Gefahr,
so eilt er mit Blitzesschnelle zurück und treibt die Herde zur
schleunigsten Flucht, wodurch die Jagd dieser Tiere eine sehr
schwierige wird. Die Mongolen lauern ihnen bei Bächen und
Salzpfützen auf, besonders bei regnigem und stürmischem Wetter,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 9 —
nehmen fast durchweg eine untergeordnete Stellung ein; sie sind Ar-
beiterinnen, werden durch Kauf erworben, und in der Größe ihrer
Zahl liegt der Reichtum eines Mannes. In der Kultur stehen die
Neger noch auf einer sehr niedrigen Stufe. Die Kenntnis des
Schmiedens findet sich in höherer Ausbildung nur bei den Völkern
nördlich des Kongo. Der Ackerbau ist am verbreitetsteu im Kongo-
becken am oberen Sambesi, an der Guineaküste und in Ostafrika
zwischen den Seen und der Küste. Künste und Wissenschaften sind
nur iu ganz geringem Maße entwickelt. Bei verschiedenen Stämmen,
namentlich im nördlichen Kongobecken und weiter westlich bis zur
Küste, ist die Menschenfresserei noch stark verbreitet.
Der Religion nach sind die meisten Eingeborenen Afrikas
Fetischdiener. Das Christentum hat in Afrika noch wenig Bekenner
gefunden, mehr dagegen der Islam. Doch ist bei denen, die sich
Christen oder Mohammedaner nennen, die Bekehrung weniger eine
innere als eine äußerliche. Die Religion der Fetischdiener nennen
wir „Fetischismus". Dieses Wort kommt von dem portugiesischen
„feitigos", welches Amulette und ähnliche halb heilige, halb profane
Schmucksachen bezeichnet. Nach der Ansicht der Neger sitzt oder kann
in jedem sinnlichen Gegenstande ein Geist sitzen, und zwar in ganz
unscheinbaren ost ein sehr mächtiger. Der Geist ist nicht an das
Ding gebunden, sondern hat nur seinen gewöhnlichen Sitz in ihm.
Der Neger trennt in seiner Vorstellung nicht selten den Geist von
seinem sinnlichen Gegenstande: das Gewöhnlichste aber ist, daß er
beide zusammenfaßt, dieses Ganze ist der Fetisch. Die Geister sind
die Kinder eines großen Gottes, der alles erschassen hat und alles
erhält; dieser sendet seine Geister auf die Erde, damit sie feine Be-
fehle ausrichten. Die Neger an der Goldküste nennen das höchste
Wesen den großen Freund. Im Unglück sagen sie: „Ich bin in
Gottes Haud, er wird es macheu, wie ihm gut dünkt." „Man sieht's
ja täglich", sagte ein Fetischmann, „wie durch den von ihm gesandten
Regen und Sounenschein das Gras und Korn, der Baum entsteht,
wie sollte er nicht Schöpser sein?" Die Wolken, heißt es, sind der
Schleier, die Sterne der Schmuck vou Nyongmos (Gottes) Gesicht.
Er sendet seine Kinder, die Wong, die Lichtgeister, die ihn bedienen,
aus die Erde, wohin sie seine Befehle zu übertragen oder wo sie
diese selbst auszuführen haben." Der Hauptgott der Herero führt
den Namen Muknru, d. h. der Uralte; man nennt ihn auch Omukuru
und Obempo, d. h. Hauch, Geist. Er sendet Sonnenschein und Regen;
seine Wohnung deukt man sich im hohen Norden. Die Bakwiri am
Kamerungebirge verehren einen guten und einen bösen Gott. Der
auf dem Götterberge thronende große Gott führt den Namen Uwafse
Moto; steht etwas Großes bevor, sei es Gutes oder Böses, so zieht
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Extrahierte Ortsnamen: Ostafrika Afrikas Afrika Gottes Gottes Gottes
— 4 —
Lande Sinear, einer weiten Ebene zwischen den großen Strömen Euphrat und Tigris, und wohneten daselbst. Und sie brannten Ziegelsteine und sprachen: „Wohlauf, lasset uns eine Stadt und einen Thurm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen; denn wir werden vielleicht zerstreuet in alle Länder." Da sah der Herr die Stadt und den Thurm und sprach: „Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und sie werden nicht ablassen von Allem, das sie vorgenommen haben. Wohlauf, lasset uns ihre Sprache verwirren, daß Keiner des Andern Sprache vernehme." Also zerstreute sie der Herr von dannen in alle Länder. Die Stadt aber heißt Babel, weil der Herr daselbst verwirret hat aller Länder Sprache.
3. Entstehung des Hei den thu ms. — Und nach ihrer Zerstreuung über die Erde entfernten sich die Menschen immer weiter von Gott und vergaßen ihn zu ehren und ihm zu dienen. Da ward ihr Sinn verfinstert, und die Erkenntniß des wahren, einigen Gottes ging ihnen verloren. Weil aber die Menschen sich gar nicht völlig losmachen können von Gott, so blieb ihnen auch nach ihrem Abfalle noch ein dunkles Gefühl für das Göttliche übrig. Doch sie vermochten nicht mehr zu unterscheiden zwischen dem Schöpfer und den Werken, die er geschaffen hat und in denen feine ewige Kraft und Gottheit sich kund gibt. So geschah es, daß sie beide vermischten, daß sie vergängliche Geschöpfe an die Stelle des unvergänglichen Gottes fetzten und statt des einen, wahren Gottes viele falsche Götter (Götzen) verehrten. Diese Ausartung der Religion heißt Heidenthnm. Ihm verfiel die ganze Menschheit mit Ausnahme eines einzigen Volkes, das Gott dazu erwählte, seine Erkenntniß ans der Erde zu bewahren.
4. Die ältesten Völker. — Wie die Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, mußte nun auch ihre ganze Lebensweise sich verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küstengegenden vom Fischfang; die, welche in rauhen Gebirgsländern hauseten, lebten von der Jagd, und die Steppenvölker trieben
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
Asien.
47
Jordan, in arab. Form Na'xr-el-arden = Abfluß. Die Araber
nennen den Fl. gew. Esch-Scheriat el-Kebir = der große Fl.
Iran. L. der Arier.
Irawadi. Der Na. soll aus skr. iravati = wasserreich oder aus
Airawati, dem Na. des Elefanten des Sonnengotts Indra
entst. sein.
Irkutsk. Von den Russen 1661 an der Mündung des Fl. Irkut
in die Angara ggr. und nach ersterem den.
Iskenderun. Alexanderst. Wie viele andere Städte nach Alexander
dem Großen den. ; tiirk. und arab. Iskender = Alexander.
Jsläm arab. = Ergebung, d. h. in den Willen Gottes.
Kabul. W arenniederlage.
Kalikata oder Kalkutta (europ. Schreibweise). Wohnung Kalis
(der Gemahlin des Gottes Siwa).
Kamtschatka. Der Na. soll von den Korjaken stammen, welche
ihre Nachbarn Kontschadal = »Leute am äußersten Ende«
nannten.
Kanton. Von den Port, wurde der Na. der chin. Provinz Kwang-
tung (tung = Ost) falsch verstanden = Canton.
Karakortim. Schwarzes Gebirge.
Kaschmir aus skr. Käsyapa-mar oder mira, also entweder Woh-
nung oder See Kasyapas, einer mythischen Person, welche
den Abzug des Wassers aus dem Tal bewirkt haben soll.
Kaspisches Meer, russ. Kaspiskoje more. Ben. nach dem alten
Volke der Kaspier, welches f. am westlichen Ufer wohnte.
Kelät. Festung.
Kiaclita, eig. Kiaktu. Zunächst Na. eines Zuflusses der Selenga,
den. nach kjä, einem guten Futtergrase (Triticum repens L.);
sp. wurde der Na. auf die St. übertragen.
Kiautschou. St. im Gebiete der Völkerschaft Kiau. Mit »tschou«
(chin. eig. = Bezirk) bezeichnen die Chinesen eine St. zweiten
Ranges oder die Hauptst. eines Bezirks, während >fu« der
Na. einer St. erster Ordnung mit einer Präfektur ist.
Kioto, f. Miako = Hauptst., Metropole.
Kisil Irmak. Roter Fl. Hieß f. Halys = Salzfl.
Kiuschiu. Neunland (9 Provinzen); wie Schikoku = Vierland
(schiu (jap.) = koku (chin.) = Provinz).
Koromandelkiiste. Der Kreis (mandala) des alten, um die Kaveri
gelegenen Reiches Tschola.
Kum türk. = Sand.
Kurden. Die Tapferen; pers. kurd = stark, tapfer.
Kurdistan. .L. der Kurden.
Kurilen. Menschen. Zunächst also Na. der Bewohner und erst
sp. auf die I. übertragen.
Lahore. St. Lawas, des Sohnes Ramas.
Laos. Ben. nach dem Volke der Lao.
Lasa oder Lhasa. Gottesstätte.
Liautung. L. östlich vom Fl. Liauho.
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Extrahierte Personennamen: Indra Alexander Alexander Iskender_=_Alexander Alexander Kalikata Miako Kisil_Irmak Liauho
Extrahierte Ortsnamen: Asien Esch-Scheriat Irkutsk Iskenderun Gottes Kabul Kalkutta Gottes_Siwa Kamtschatka Ost Karakortim Kaschmir Kioto Kurdistan Lahore Lhasa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
48
Asien.
Libanon, arab. Dçëbel Libnän. Weißer B.
Liukiuinseln, chin. Lieukliieu bedeutet wörtl. Glaskorn; der einli.
Na. ist Oghii, japan. Voki = schlechte Teufel.
Lob nor oder Lop Noor. See von Lop (einer angeblich ver-
schwundenen St.) oder Sumpfsee; tib. lob = weich wie Schwamm.
Löfz. Bezeichnet eine mehlige, lehmartige Masse, welche in China
eine große Ausbreitung hat und als Staub aus der Luft her-
abgefallen, also eine sogenannte äolische Bildung sein soll.
Nach meiner Ansicht kann der Löß der deutschen Flußtäler
n. auf diese Weise entst. sein, sondern ist durch Wasser ab-
gelagert, wie ich f. in mehreren Schriften auseinandergesetzt
habe.
Luzon [lufron] oder Lozon, vollständig Isla de lös Losones = I.
der Stampf tröge.
Macao, chin. u. Ama Kao = Bucht des (Götzenbildes) Ama.
Madras, einh. Mandradsch, skr. Mandaraschja = Reich des Manda,
des ind. Gottes der Unterwelt.
Malabar. Bergland, Bergbezirk.
Malaien. Soll vom W. Orang Malaju = herumschweifende Menschen
herkommen.
Malakka, Skr. bezeichnet malacca eine auf der Halbinsel massen-
weise wachsende Euphorbiacee (Emblica officinalis Gaertner).
Manila. Soll von dem tagalischen W. mairon = sein und nila,
dem Na. eines in den Mangrovesümpfen häufigen Strauches
herkommen.
Maliziseli russ. Form für tatarisch manatsch = bitter.
Marmarameer. Ben. nach der in der Mitte desselben liegenden
I. Marmara, wo weißer, schwärzlich geäderter Marmor ge-
wonnen wird.
Medina, arab. Medinet = Stadt, gew. mit dem Zusatz ennëbij
= des Propheten.
Mekka. Ruine, die alte St. ; wohl so den. im Gegensatz zur
Hafenst. D^idda = die neue (St.).
Mesopotamien. Zwischenstromland. Jetzt Irak Arabi. Irak aus
Arjaka = L. der Arier, arabi = arabisch.
Mocha, arab. El-Moclia [el-möxä]. N. erklärt.
Molluken. Soll vom malaischen W. moloc = Hauptsache her-
kommen, so gen., da die I. sich schon vor der Ankunft der
Europäer durch Reichtum und Macht auszeichneten.
Monsun. Jahreszeiten(winde) ; arab. mausim = Jahreszeit.
Mosul [mößul]. Soll »Verbindung« bedeuten; hier führte eine
Schiffsbrücke über den Tigris.
Nanking. Südliche Hauptst.
Narbäda. Der Freudenspender.
Nertschinsk [nertschlnßk]. Nach dem Fl. Nertscha den.
Ninive [niniwe]. Wohnung.
Nipäl. Wohnung am Fuße des Berges.
Oase aus ägypt. ovaho = Station (j. koptisch uah).
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- 86 —
Von den Reptilien kommen Schlangen nur bis zur Tonga-Gruppe
vor, während Eidechsen überall, selbst auf kleinen Atolls angetroffen
werden. Nur bei den Schmetterlingen kehrt sich die sonst allgemein
gültige Verbreitungsregel um, indem ihre Zahl mit der Annäherung
an die amerikanische Küste zunimmt.
Die einheimische Bevölkerung ist von Westen her eingewandert.'
Sie wird von den polynesischen Malayen gebildet! die Mikronesier
sind durch Vermischung mit den benachbarten Papuanen entstanden.
Von der Urheimat im südöstlichen Asien führten Strömungen und
Winde einen Teil des malayi^chen Stammes bis zur Osterinsel,
während die Neuseelandströmung die Mäoris von „Hawaiki", wahr-
scheinlich der Samoagrnppe, in ihre neue Heimat Neuseeland leitete.
Wie alle Malayen sind die Polynesier geschickte Seefahrer, die durch
einfache und doppelte Ausleger ihre schmalen Segelfahrzeuge vor
dem Umschlagen bei heranrollenden Wogen schützen.
Ihre Werkzeuge gehörten bei ihrer Entdeckung der Periode der
uudurchbohrten Steingeräte an. Tongeschirre fehlten; daher wurden
die Nahrungsmittel in Gruben mit glühenden Steinen gekocht.
Wohnung und Kleidung sind höchst einfach. Ihre religiösen Regungen
äußerten sich, bis ihnen das Evangelium gebracht wurde, in der Ver-
ehrung von Naturkräften. Auch den Stammesoberhäuptern, welche
sich göttlicher Abkunft rühmten, wurde nach ihrem Tode göttliche
Verehrung zu teil. Eng knüpfte sich daran ihre Macht zu tabuieren,
d. i. durch Berührung irgend einen Gegenstand für heilig oder uu-
verletzlich zu erklären. Jeder Tabubruch zog unwiderruflich zeitliche
und ewige Strafe nach sich. Eook, obgleich von den Sandwich-Jn-
sulanern vor und uach seinem Tode als Gott verehrt, fiel zur Sühne
für einen Tabubruch. Seit 1797, als auf Tahiti die ersten eng-
tischen Missionare landeten, hat sich das Christentum mit bewunderns-
werter Schnelligkeit über die Inseln verbreitet.
Dank der Anwendung der Dampfkraft auf ozeanische Fahrten
und der Benutzung des elektrischen Telegraphen, für welchen auch
das Meer kein Hindernis mehr bietet, berühren sich innerhalb des
Großen Ozeans in der Gegenwart alle Nationen, die im Weltverkehr
von Bedeutung sind, und „wie seit dem Mittelalter der Schauplatz
der Entscheidung über Reichtum und Macht der europäischen Staaten
allmählich aus dem Becken des Mittelmeeres in den Atlantischen
Ozean gerückt ist, so beginnt der Stille Ozean bereits ein drittes
großes Welttheater zu werden." ^
Staatenkundliches. Die Inseln des Großen Ozeans sind
gegenwärtig fast ganz unter verschiedene europäische Mächte und die
Vereinigten Staaten von Amerika verteilt. Deutschlands erste Er-
Werbungen fallen in das Jahr 1885, als das Kaiser Wilhelms-Land
und der Bismarck-Archipel und im Jcihre darauf auch die nördlichen
1 Pütz, Bergt. Erd 11. Völkerkunde ä. '28.
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Extrahierte Personennamen: Eook
Extrahierte Ortsnamen: Asien Neuseeland Atlantischen
Ozean Amerika Deutschlands Bismarck-Archipel
können sie aber im allgemeinen als gelehrig bezeichnet werden, da
sie selbst schwieriger herzustellende europäische Erzeugnisse nachzu-
bilden in einiger Zeit imstande sind. Sprach- und Lesetalent sollen
sie ebenfalls in hohem Maße besitzen. Es gleicht der Neger einem
der Arbeit ungewohnten, noch ganz unter der Herrschaft seiner sinn-
lichen Natur und der Einflüsse von außen stehenden Kinde. Er
steht noch völlig unter dem Übergewicht des Naturlebens. Darum
ist auch seine Religion hauptsächlich eine Religion der Furcht und
des Schreckens. Durch Zauberdinge (Fetische), die den Sinn von
Amuletten haben, sucht er sich vor den bösen Geistern zu schützen.
Freilich genossen die Fetische als Sitz höherer Wesen bald selbst
götzendienerische Verehrung. Die Vermittler zwischen den Geistern
und den Menschen sind die Zauberer, die zunächst Häuptlinge sind
oder eine eigne Kaste bilden. Indem sie nun meinen, beliebig deu
an sich toten Dingen jene höheren Kräfte beilegen zu können, „setzt
sich der einzelne in Besitz derselben, nicht bloß um Böses von sich
abzuwenden, sondern um auch anderen nach Belieben damit zu
schaden und so eine Macht über die Mitmenschen zu gewinnen. So
setzt sich in diesen Religionen der Mensch als das Höchste in der
Welt. Was ihn gelüstet, das versucht er zu können, und was er
vollbringen kann, das ist sein Recht. Daher geht mit solchem
Glauben Sklaverei, Despotismus, Menschenschlächterei Hand in
Hand" 1. Weil aber jeder Despotismus nur so lange währt als
die Tüchtigkeit der Despoten, so entstehen und vergehen die Reiche
in schnellem Wechsel. Wo heute noch frisch pulsierendes Leben
sich zeigt, kann morgen auf weite Strecken hin das Land verödet sein.
Das nomadisierende Leben der nur Viehzucht treibenden Stämme
sowie der Raubbau der mit Feldbau sich beschäftigenden Stämme
läßt den Erdraum nicht gleichmäßig bewohnt erscheinen. Infolge der
somit notwendig werdenden Wanderungen sind die Wohnungen sehr
leicht herstellbar. Entweder sind sie bienenkorbähnliche' Hütten, die
um einen freien Platz gruppiert werden (Kaffernkraal), oder es sind
runde oder viereckige Hütten mit spitzem Strohdache (Tukoli), die zu
beiden Seiten der Dorfstraße aufgestellt sind, oder der ganze Stamm
wohnt in einem gemeinsamen, festungsartigen, viereckigen Bau mit
Abteilungen für die einzelnen Familien und oft einer besonderen,
befestigten Hütte für den Häuptling in der Mitte (Tembe).
Im Sudan ist ein Teil der Neger von den Fulben unter-
worfen worden. Diese ursprünglich nomadischen Leute sind schlank
von Gestalt, hellbraun von Farbe, mit gebogener Nase, nicht wulstigem
Munde, seurigeu Augen und langem, gekräuseltem Haar. Sie be-
kennen sich zum Islam und sind für die Ausbreitung ihrer Religion
nach den Vorschriften des Propheten tätig.
Mischvölker zwischen Negern und Hamiten sind im Süden von
Abeffinien die Galla, in dem Östhorne Afrikas die Soinal und süd-
1 Guthes Lehrbuch, S 145.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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— 183 —
dravidischen Völkerschaften erhalten ist, wurde teils unterworfen,
teils zurückgedrängt. Diejenigen, welche sich nicht freiwillig dem
Sieger unterwarfen, wurden völlig rechtlos gemacht. Das ist der
Ursprung der Parias. Diejenigen, welche die Sitte und Art der
Sieger annahmen, bildeten die unterste Kaste, die Ssudra. Die
Eroberer selbst, die, ihrer Vorzüge sich bewußt, von den Besiegten
sich streng sonderten, teilten sich in der Folge der Zeit in die
Priester (Brahmanen), Krieger (Kschatya) und die Ackerbauer
und Gewerbetreibenden (Waisya).
Ihre Religion war anfangs ein einfacher Naturdienst. Dyo
war der Gott des Lichts, des Himmels. In den ältesten Religions-
büchern, den Vedas, die im Sanskrit geschrieben sind, tritt eine
bunte Menge von Göttern auf. Agni, der Gott der Priester, oer-
zehrt als Blitz die Opfer und trägt die Gebete zum Himmel. Opfer,
Gebete und Bußübungen erhielten durch Zahl und ungemessene
Ausdehnung schöpferische Kraft, da die Götter durch sie gezwungen
werden konnten, die erwünschten Leistungen zu vollziehen. So ge-
langten die Inder zu dem Begriff Brahma, dessen älteste Bedeutung
Gebet war, das Erhebende, die schöpferische Kraft. (Brahma wurde
auch persönlich gedacht und als Schöpfer verehrt; neben ihm kannte
man noch Wischnu, den Erhalter, und Suva, den Zerstörer, dessen
Gattin die schreckliche Kali ist). In Verbindung mit dieser Lehre
stehen die unzähligen Vorschriften über Reinigung, Bußübungen
und Räucherungen, für Bewegungen, Geberde und Blick zu allen
Jahres- und Tageszeiten und bei allen Handlungen. Alle diese
Vorschriften müssen ängstlich beachtet werden. Für die geringste
Abweichung hat die Seele des Verbrechers verschiedene Grade von
Strafe nach dem Tode zu erdulden. Um durch Bußübungen
die Volksbewunderung und Heiligkeit und nach dem Tode die
Seligkeit zu erlangen, bildeten sich zahlreiche Sekten von Fana-
tikern, die in Selbstpeinigungen aller Art sich nicht genug tun können
(Fakire).
Von den unerträglichen Lasten, welche die Brahmanen dem
Volke auflegten, brachte Buddha Erlösung. Er war der Sohn
des Fürsten eines kleinen Fürstentums an den nepalesischen Vor-
höhen des Himalaya aus dem Stamme Gautama, namens Sidd-
Hartha \ Er erkannte die Nichtigkeit der Opser und der Büß-
Übungen sowie des Gebets im Sinne der Brahmanen, verkündete
seine Lehre allen durch die öffentliche Predigt in der Volkssprache
und stellte sich in Gegensatz zu der Kastenordnung. Er lehrte, daß
die Sünde der Grund alles irdischen Elends ist. Zur Strafe für
die Sünde ist der Arensch in den Kreis der Seelenwanderung ge-
bannt, bis sein Geist, gereinigt, eingeht in die Nirwana, d. i. das Nicht-
sein, den letzten und höchsten Zustand, den der Fromme zu erreichen
1 Peschel, Völkerkunde, S. 285.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
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vermag. Durch Askese und Versenken in sich selbst ist dieser Zu-
stand schon hier zu erreichen. Für das Volk, das diesen Übungen
nicht leben kann, schrieb Buddha vor: Bezähmung der Leidenschaften
und werktätige Liebe gegen alle Geschöpfe. Buddha, der durch
seinen tugendhaften Wandel und die Stärke seiner Andacht die Kraft
erlangte, Wunder zu tun und in die Zukunft zu schauen, wurde
nach seinem Tode göttlich verehrt. Seine Asche wurde verteilt, und
über derselben erhoben sich in Indien Tempelhallen (Pagoden).
Hierdurch wurden die Brahmanen bewogen, auch ihren Göttern
Tempel zu erbauen.
Der Zug der Inder, das Innenleben zu pflegen, hat sie zu
hervorragenden Leistungen in Wissenschaft und Kunst gebracht.
Ausgezeichneter Pflege ersreute sich die Mathematik; aus Indien
brachten die Araber nach dem Abendlande die Kunst, durch 10 Zahl-
zeichen — die fälschlich „arabisch" genannten Ziffern — jede be-
liebige Zahl durch den Stellenwert zu bezeichnen. Von den Brah-
inanen wurde die altindische Schriftsprache, das Sanskrit, gramma-
tisch festgelegt und die Dichtkunst gepflegt.
Aber die alte Tapferkeit und Energie ging unter beschau-
lichem Leben verloren, und die Hindu wurden von fremden Er-
oberern unterjocht. Die neu entstandene mohammedanische Welt
übte hier großen Einfluß, und ein großer Teil der Bewohner be-
kennt sich noch heute zum Islam. Seit Vasco de Gama am 19. Mai
1498 den Boden Indiens bei Kalikut betrat, lösten sich vier enro-
päische Nationen in der Herrschaft über Teile von Indien ab:
Portugiesen, Holländer, Franzosen, Engländer. Das englische Ge-
biet gehörte aber nicht der englischen Krone, sondern einer britischen
Handelsgesellschaft, der Ostindischen Handelskompanie. Im Jahre
1858 hörte infolge eines Aufstandes die Herrschaft der Kolonie auf,
und das ganze britische Vorder- und Hinterindien wurde unmittel-
bares Kronland und wird von einem in Kalkutta residierenden Vize-
könig verwaltet. Seit 1876 führen die Könige von England den
Titel „Kaiser von Indien".
Hinterindien. Lies Grenzen und Küstenentwickelung Hinterindiens von
der Karte ab! Welche Richtung haben die Gebirge? Wo entspringen sie? Wie
gliedern sie die Halbinsel? Ordne die Flüsse 1. nach ihren Quellgebieten, 2. nach
den Meeren, in welche sie münden!
Die Gebirge tragen namentlich aus der Westseite die üppigsten
Waldungen (Teakwälder), die Sumpfniederungen der Flußtäler be-
günstigen ganz besonders die Reiskultur; Kambodscha ist ein einziges
Reisseld. Tabak, Baumwolle, Indigo gewinnt man überall, bei
einigen Gebirgsstämmen auch Tee. Die Tierwelt ist dieselbe wie
in Vorderindien; ebenso birgt die Erde reiche Schähe an edlen
Metallen und kostbaren Edelsteinen.
Die Bewohner sind mit Ausnahme derjenigen Malakkas Jndo-
Chinesen, eine Rassenmischnng von Indern und Chinesen, und zwar
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]