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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 23

1901 - Halle : Gesenius
— 23 — „In dankbarer Erinnerung an den mir unvergeßlichen Augenblick, wo Sie, schwer verwundet, in Gorze am 19. August 1870 mir eine Rose nachsandten, und ich, Sie nicht kennenden Ihrem Schmerzenslager vorübergesahren war, sende ich das beikommende Bild, damit man noch in späten Zeiten wisse, wie Sie in solchem Augenblicke Ihres Königs gedachten und wie dankbar er Ihnen bleibt. Weihnachten 1871. Wilhelm." Der Kronprinz eilte währenddem Mac Mahon nach, tiefer nach Frankreich hinein. Mac Mahon hatte auss neue ein großes Heer gesammelt, mit dem er den in Metz eingeschlossenen Bazaine befreien wollte. Aber der Kronprinz kam ihm zuvor. Ehe sich's die Franzosen versahen, waren sie bei der Festung Sedan von den Deutschen umstellt. Am 1. September 1870 entspann sich die gewaltige Schlacht bei Sedan, und das französische Heer wurde völlig besiegt. Kaiser Napoleon, der sich bei seinen Soldaten befand, mußte sich mit dem ganzen Heere gefangen geben. Über 100000 französische Offiziere und Soldaten mußten die Waffen niederlegen und nach Deutschland in die Kriegsgefangenschaft wandern. An 400 Kanonen fielen den Deutschen in die Hände. Den gefangenen Kaiser Napoleon ließ König Wilhelm nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel bringen. Aber mit dem Siege bei Sedan war der Krieg noch nicht zu Ende. Das französische Volk setzte seinen Kaiser ab und wählte angesehene Bürger, die es regieren sollten. Das nannte man die Republik. So mußten die Deutschen weiterziehen und Paris, die Hauptstadt von Frankreich, belagern. Kaiser Wilhelm und seine Soldaten vor Paris. 1. Der Wachtposten. Ein Soldat aus Mecklenburg stand vor Paris auf Vorposten. Hier erhielt er einen Brief aus seiner Heimat. Da er lange ohne Nachricht geblieben war, konnte er sich nicht enthalten, ihn sogleich zu erbrechen. Beim Lesen vertiefte er sich nun so, daß er kein Auge und Ohr für das hatte, was um ihn her geschah. Plötzlich hörte er Geräusch, sah auf und erblickte den König und den Kronprinzen nebst Gefolge. Erschreckt ließ er den Brief fallen und machte die üblichen Ehrenbezeigungen. Der König, der seine Angst und Verwirrung bemerkte, kam freundlich auf ihn zu geritten und fragte: „Nun, ein Brief von der Braut?" — „Nein, Majestät, von meinem Vater!" entgegnete der Soldat. — „Darf ich den Brief lesen, oder enthält er Geheimnisse?" fragte der König weiter. — Der Soldat übergab hierauf den Brief dem Könige. Dieser wendete sich zu seiner Umgebung und las unter anderem folgendes laut vor: „In vierzehn Tagen hat Deine Schwester Hochzeit; wir alle werden Dich an diesem Tage schmerzlich vermissen. Am meisten grämt sich Deine alte Mutter, Dich nicht zu sehen. Schadet aber nichts, haue

2. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 29

1901 - Halle : Gesenius
— 29 — des Krieges sich doch also als Mensch zeigte, das ehrt ihn, das macht ihn groß. Zusammenfassung. Der Kronprinz ist ein großer Feldherr gewesen. Als es znm Kampfe ging, da war er allen voraus und setzte mich alles daran, um den Sieg zu erringen. Wenn dies geschehen war, zeigte er sich als Mensch. Da ehrte er den tapfern Feind und beklagte laut, daß er das blutige Kriegshandwerk treiben müßte. Iii. Stufe. Vergleich der Handlung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, mit jener der Kriegführer des alten Testamentes: Josna — Samuel — David. Diese vernichteten die gefangenen Feinde (Amoriterkonige, Agag, Ammoniter und Moabiter); jener tröstet sie und richtet sie ans. Ii. Stufe. Der Kriegsheld und der Mensch-*) Iii. Die Tapferkeit, die rechte Führung und das gnte Herz gewannen dem Prinzen alle Krieger. Offiziere und Gemeine hatten „unfern Fritz" gern. „Wenn er uns führt", sagten sie, „können wir ruhig sein." Das besagt auch die folgende Geschichte. In 1860 hatten die Süddeutschen, Bayern, Württemberger und Badener gegen Preußen gekämpft; 1870 halfen sie ihnen die Franzosen schlagen und das deutsche 9ieich gründen. Ein bayrischer Soldat konnte aber die fechsundfechziger Schläge noch nicht so recht vergessen. In der Schlacht bei Wörth hatte er tapfer mitgefochten und den Franzofen eine derbe Lektion im Bayrischen gegeben. Darüber bekam er Durst, und wer ein richtiger Bayer ist, der hat so wie so immer Durst. Also saß unser Bayer in einer Gartenlaube, die das Feuer vergessen hatte zu verbrenueu und labte sich an einer Flasche Franzwein und einer Halbellenlongen Wurst, die ein französischer Marketender als Empfangsschein für richtig empfangene Schläge zurückgelassen hatte. Er war vergnügt, trommelte mit den Fingern den Stnrmmarsch auf dem Garteutifche und summte zwischenhindnrch: „Lieb' Vaterland, magst ruhig seiu!" Wie er nun so mit Vergnügen daran dachte, daß die Wurst gar kein Ende nehmen wollte, trat plötzlich der preußische Kronprinz mit all seinen Offizieren in den verwüsteten Garten und wollte allda auch ein wenig ausruhen. Hei! fuhr da der Bayer trotz seiner müden Beine in die Höhe und reckte sich kerzengerade, die Hand am Helme. Der Kronprinz *) '.Vslct) dem „wahrer Hinkenden Boten" von 1871.

3. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 240

1826 - Erfurt : Müller
240 Fluge die Genossenschaft Baierns, Wirttembergs und Badens, und umging das an der Iller auf die Ankunft der Russen wartende Heer der Desterreicher unter Mack so unerwartet, daß es sich an die Donau Nach Ulm werfen mußte. Der österreichische Feldherr ver- Oct. ioc den Kopf, schloß eine schimpfliche Capitulütion, 1305 ließ ohne Schlacht die Hauptarmee des Kaisers zu Grunde gehn, und zwang dadurch den Erzherzog Karl seinen Siegeslauf in Italien zu hemmen. Die Straße zur Hauptstadt stand dem Sieger offen, das russische Heer verlassen in Mahren, dem Andrange des Feindes preisgegeben. Rücksichtslos hatte Napoleon beim Anmarsche zum Manöver von Ulm ein Armeekorps durch das Z. ^bis 6. preußisch - anspachische Gebiet vorrücken lassen und dar ~Cf’ durch die mit dem Könige bestehende Neutralität ver- letzt. Friedrich Wilhelm, empört über solchen Trug, verstattete nun seinerseits den Russen den ver- langten Durchzug durch seine Staaten, ließ ein Heer gegen die Süd- und Weftgranze des Reichs aufbre- chen, die Sachsen und Hessen zu demselben stoßen, und durch ein anderes Eorps Hannover mit Aus- nähme der von den Franzosen besetzten Festung Ha- me ln einnehmen. Nach des russischen Kaisers Er- scheinen in Berlin schloß der König mit demselben 5. Nov. einen Vertrag, laut welchem er der Eoalition auf den Fall der Verweigerung eines billigen Friedens von Seiten Napoleons beitrat, und sich zur Vermitt- lung zwischen den kriegführenden Machten bereit er- klärte. Dieser Maßregeln indeß achtete Napoleon Nicht, denn das Schicksal des Bundes seiner Feinde war ihm aus dessen Wesen langst offenbar. Ec drang unaufhaltsam über den Inn vor, durch Wien, über die Donau nach Mahren und schlug dort, in der mit 2» Dec. Recht berühmten Schlacht von Austerlitz, die mit den Trümmern des österreichischen Heeres vereinigten Russen. Ein von Seiten des Kaisers Franz über- 25. Der. eilt geschlossener Friede (zu Preßburg) vereitelte die Anstrengungen und 'Absichten des Königs, der Erz- herzog«' Karl, Johann und Ferdinand, (die von allen Seiten mit Verstärkungen herbeicilten) und des, trotz der verlornen Hauptschlacht noch Unbesiegten

4. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 227

1884 - Leipzig : Spamer
Die heißen Tage des Jahres 1866 in und um Trautenau. 227 Bruder, der seinem gelichteten Bataillone voran weiter stürmt, sinkt mit zer- schmettertem Kopfe zu Boden. Um 11 Uhr war der glorreiche Kampf zu Ende. Friedrich hatte den Sieg unter schweren Verlusten errungen; von 409 Offizieren waren 109, von 12 576 Unteroffizieren und Gemeinen 3088 tot oder verwundet; das Bataillon Wedell, das mit 12 Offizieren, 23 Unteroffizieren, 358 Grenadieren am Morgen ausgerückt war, zählte an kampffähigen Leuten nur noch einen Offizier, 8 Unteroffiziere, 85 Grenadiere. Zu dem schmerzlichen Verlust tapferer Krieger kam noch der des ganzen Gepäcks mit der Kriegskasse. Der Offizier, welcher den Geheimrat Eichel mit der Kanzlei und die königliche Bagage nach Trautenau bringen sollte, verirrte sich, wurde mit seinem ganzen Zuge gefangen genommen und nach Königgrätz abgeführt. Der König hatte fast nichts mehr, kaum noch ein Hemd zum Wechseln; er schrieb nach der Schlacht auf ein Blatt aus seinem Taschenbuch mit Bleistift an Podewils nach Berlin: „La bataille a ete terrible mais tres glorieuse; j'ai pense etre surpris, rnais, Dieu soit loue, tont est bien. Beancoup de prisonniers. En nn mot c'est nne grande aff'aire. Yoilä tout ce que j'ai le temps de yous dire. Tont mon bagage est au diable et Eichel pris." Was galt der ganze Verlust gegen die Thatsache, daß man so umstellt, in solchem Terrain den Sieg errungen, daß das Heer, in seiner Lagerruhe überrascht, tigerhaft wie mit einem Sprunge ohue Anlauf sich auf den Feind gestürzt, ihn gefaßt, zerfleischt hatte? .„Die Tapferkeit der Truppen", schreibt der König, „hat die Fehler ihres Feldherrn gut gemacht und den Feind für die seinigen gezüchtigt." Tief zerrüttet zog die'sächsisch-österreichische Armee zurück 'mit dem be- schämenden Gefühle, von dem schwächeren Feinde, der völlig überrascht, von allen Seiten eingeschlossen, ihr schon für verloren gegolten hatte, vollkommen geschlagen zu fein. Die heißen Tage des Jahres 1866 in und um Trauteuau. Nur drei Jahre über ein Jahrhundert waren feit dem Hubertsburger Frieden vergangen, der den Siebenjährigen Krieg zwischen Österreich und Preußen beschloß, als beide Mächte sich wiederum feindlich gegenüber traten und einen gewaltigen Krieg führten, in dem ein Schlag dem andern folgte, den man nicht unpassend den siebentägigen genannt hat; denn auf den knappen Zeitraum einer einzigen Woche (vom 27. Juni bis zum 3. Juli) zusammengedrängt liegen die ewig denkwürdigen Ereignisse, die einen Glanzpunkt in der preußischen Geschichte bilden. Die Österreicher hatten es auf Schlesien abgesehen und sammelten in Böhmen ihre Truppen. Ihnen gingen drei preußische Armeekorps entgegen. Das erste (preußische) Armeekorps unter dem General von Bonin ging von dem Schweidnitzer Hochlande aus über Liebau in das feindliche Land und wollte in gerader Richtung nach Josephstadt. Am 27. Juni stieß es in Trauteuau auf dreifache Übermacht unter dem Feldmarschall-Leutnant von Gablenz. Die furchtbare Hitze hatte den Marsch auf der einzigen Straße außerordentlich be- schwerlich gemacht. Kaum waren die Truppen ermattet in die Nähe der Feinde gekommen, so wurden sie auch schon denselben entgegengeführt. Die Österreicher wurden von Kuppe zu Kuppe zurückgetrieben; aber immer neue Truppen rückten

5. Geographische Charakterbilder aus Deutschland (Alpenland, Deutsches Reich und Deutsch-Österreich) - S. 391

1885 - Leipzig : Fues (R. Reisland)
Die Feste Marienburg. 391 Wladeslaw Jagello von Polen, durchzog das Land, nahm Städte und Burgen ein und belagerte die Marienburg, um mit der Hinwegnahme dieses Platzes dem Orden den letzten Anhalt zu rauben. Eilig hatte Heinrich Reuß vou Plauen, ein kühner und wehrhaftiger Ordensritter die zerstreuten Reste des Heeres gesammelt, die Burg besetzt, die schwachbewehrte Stadt dagegen verbrannt, die Nogatbrücke abgebrochen, das Haus in Verteidigungszustand gesetzt. 2000 Mann verteidigten das Hochschloß, 2000 das Mittelschloß und 1000 die Vorburg gegen die unübersehbaren Scharen der Polen, Litauer, Tataren, welche vom 25. Juli an mit zahlreichen Geschützen den Platz beschossen. Die Belagerung war hart, die Verteidigung wacker. Fast wäre die Burg durch Verrat gefallen. Denn 1410 hatte ein treuloser Diener, während die Ordensherren im Remter ratschlagten, durch eine rote Mütze am Fenster außen den Ort bezeichnet, welchen die Feinde sich zum Ziel ersehen sollten. Der Schuß aus der großen „Donner büchse" jenseit der Nogat schlug richtig durch das Fenster, traf aber den Pfeiler nicht. Noch heutigen Tages ist die gewaltige Steinkugel, in der Waud eingemauert, zu sehen. — Die Belagerung aber wurde am 19. September aufgehoben, nachdem Krankheiten die Zahl der Feinde vermindert, die erfolglosen Arbeiten ihren Eifer abgestumpft hatten. Wie ehemals, da die Marienburg noch ein Fürstensitz war, schmückt auch jetzt wieder kunstvolle Glasmalerei die zehn Fenster, welche den Saal erhellen. An bedeutungsvolle Epochen aus der Geschichte des Ordens erinnern die Schildereien auf dem oberen Teile der Fenster, die unteren Teile 'derselben zeigen die Wappen der preußischen Königsfamilie, durch deren Mnnifizenz die Beschaffung der ebenso kostspieligen, als kunstvollen Schildereien ermöglicht wurde. Der Fußboden des Saales besteht aus bunten Thonfliesen, längs der Wände ziehen sich steinerne Ruhebänke hin, welche mit roten Decken belegt sind. Aus den Mauerwänden blicken die neuerdings von renommierten Künstlern al fresco gemalten Bildnisse von acht Hoch- meistern und zwei Landmeistern, welche sich um den Marienorden oder um Preußen besonders verdient machten, auf uns hernieder. Kurz, wie ein großes Bilderbuch veranschaulicht dieser farbenreiche Saal das vielbewegte Leben, welches einst in dieser Burg und von ihr heraus in Krieg und Frieden sich entfaltete. Neben diesem großen Prachtsaal liegt ein zweiter kleinerer, aber nicht minder schöner, „Meisters kleiner Remter" geheißen, wo der Meister am Abend gewöhnlich mit den Ordensgebietern zu Tische saß.

6. Aus allen Erdteilen - S. 364

1887 - Münster i.W. : Schöningh
364 Asien. 110 Kilogramm und sind im Fort so postiert, daß, vom Flusse aus gesehen, die rechte Hälfte derselben mit Kruppschen, die linke mit Armstrongschen armiert ist. Ans mein Ersuchen ordnete der General ein Exerzieren an. Ein Unteroffizier kommandierte die fünfzehn Mann starke Geschützbedienung. Er stellte sich zu diesem Zwecke auf das Ende der Lafette, hob die Hände in die Höhe und teilte die Mannschaft in Nummern, wobei er bis 14 zählte und abwechselnd auf die Träger der Nummern hinwies. 1—4 reinigten sodann auf Kommando das Rohr, 5 und 6 brachten die Pulver- Patrone, 7—10 das Geschoß, 11 und 12 gaben sodann nach dem Hand- winke des visierenden Unteroffiziers dem Rohre die Richtung. Dieser öffnete mit dem Stifte den Pnlversack, steckte den Reibzünder in das Zündloch, reichte Nr. 13 und 14 die Zündschnur, sprang ab und kom- mandierte: „Feuer!" — Ja, ja „Feuer!" zwar im schlechtesten Deutsch, das man sich vorstellen kann, aber doch deutsch. Alle Kommaudoworte waren deutsch. Die Mannschaft des Forts war in schmalen, niedrigen Lehmhütten bequartiert. In dem langen Gange, welcher von einem Ende der Kaserne zum andern führte, standen beiderseits übereinander ausgerüstete Betteu. Ju einem solchen Mannschaftszimmer, das etwa 13—14 Schritte lang und 4 Schritte breit ist, schlafen 20—22 Soldaten. Trotz der Reinlich- keit der Schlafstellen, über welchen hier und da ein kleiner Spiegel glänzte, erfüllte eine entsetzlich duftende Atmosphäre den für seine Bewohner viel zu kleinen Raum. Aus der nahen Küche, wo mit ranzigem Ol gefotten und gebacken wurde, wehte es auch uicht appetitlich, und so erwartete ich mit Schaudern den Moment, wo ich genötigt werden sollte, die chinesischen Leckerbissen zu verkosten. Doch auch dieser Kelch des Leidens ging vorüber. Die Bewaffnung der chinesischen Infanterie besteht aus Pfeil und Bogen, aus Hiebwaffen, welche den geraden polnischen Sensen gleichen, und aus Gewehren. Die ausgemusterten Gewehre aller möglichen Nationen und Systeme sind im Durcheinander vertreten. Jedes Stück zeigt, wie die Waffe aussehen muß, um Anspruch auf Uubrauchbarkeit zu machen. Bei dem einen Gewehre fehlt das Absehen, bei dem andern das Korn, hier wieder ist der Schaft nur mit einer Schnur an den Lauf befestigt, da der Kolben gänzlich abgebrochen. Nie wird ein Gewehr geputzt, der Rost frißt unbeanstandet weiter, und in den wenigen Fällen, wo das Schloß noch brauchbar ist, singt die Schlagfeder beim Aufziehen des Hahnes ein ergreifendes Klagelied. Ich gehe nicht fehl, wenn ich annehme, daß' die Hälfte der Infanterie noch mit Luntengewehren, von der zweiten Hälfte drei Viertel mit alten Perkussionsgewehren deutscher, englischer, amerika- nischer und französischer Industrie und ein Viertel mit modernen Hinter-

7. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 213

1874 - Jena : Costenoble
- 213 — fort; endlich mußte Grant weichen, und die Heere der Südstaaten drangen plündernd nach Washington und Baltimore vor. Petersburg wies alle Angriffe blutig ab, welche Grant gegen diese Stadt unternahm, und nun ließ Grant für sein H?er eine Eisenbahn bauen, daß die einzelnen Corps schneller sich vereinigen und gegenseitig unterstützen formten. Während Grant in Virginien Krieg führte, drang Sherman kühn mit 100,000 Mann, darunter viel Deutsche, tief in die Südstaaten ein, griff beherzt feinen Gegner Iohnston an, trieb ihn unter steten Gefechten zurück und eroberte Atlanta. Hierauf schlug er in vielen Gefechten feine Gegner, vernichtete Borräthe, die für Richmond hier und da aufgehäuft waren, und Admiral ?yarragut nahm Mobile sowie das gefährliche Kaperschiff Florida. Nun eroberte Sherman Savannah, Charleston und andere Städte (1865), um sich endlich mit Grant zu vereinigen. Täglich gab es Gefechte um Richmond und Petersburg herum. Erst Anfang April ward ein Theil der Befestigungen erstürmt, Davis verließ Richmond, und die Sieger, voran Negerregimenter, zogen in die Stadt ein. Lee ward verfolgt und mußte mit 26,000 Mann und 160 Kanonen kapituliren. Seine Truppen hatten in 36 Stunden nichts gen offen und wurden von den Siegern gespeist, ehe man sie in die Heimat entließ. Die Sclavenhalter griffen nun zum Meuchelmord. Lincoln ward im Theater von Booth erschossen, Seward in seiner Wohnung, wo er krank lag, tödttich verwundet (April 1865). Auch Grant und Stanton sollten ermordet werden. Trotzdem musste Iohnston in demselben Monat kapituliren mit 27,000 Mann, und Davis, auf der Flucht nach und nach von feinen Anhängern verlassen, ward erwischt, als er in Frauentracht entschlüpfen wollte aus einem Gehölz, wo man ihn suchte. Die Südstaaten mußten sich unterwerfen. Die Nordstaaten hatten in 4 Jahren 2 Mill. Freiwillige gestellt, von denen 330,000 ihr Leben verloren, von den 186,000 Negern fielen 68,000 Mann; man hatte 671 Kriegsschiffe und 1318 Transportschiffe aufgestellt und 2740 Mill. Thaler Schulden gemacht. Trotzdem nahm Lincoln's Stellvertreter Partei für die Sclavenstaaien und gerieth in heftige Streitigkeiten mit dem Parlament, welchem er geradezu trotzte. Zur Ruhe kam die Union erst unter seinem Nachfolger Grant.
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