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höriges Rdterfeld verteilte sie an Berliner Bürger zu Baustellen und harten. Darauf entstand der Stadtteil, der noch jetzt Sophienstadt heißt. Sie liebte die Künste, die Literatur und die Wissenschaften. In ihrem Schlosse zu Charlottenburg umgab sie sich mit einem Kreise bedeutender Männer, unter denen besonders der große Gelehrte Leibniz hervorragte. Ihr Enkel, der große Friedrich, sagte von ihr: „Sie brachte gesellschaftliche Freiheit, siebe zu Künsten und Wissenschaften «ach Preußen und Geist und würde in die von ihrem Gemahl so ehr geliebte hofsitte."
51. Peter der Große von Rußland.
1. Rußland vor Peter dem Großen, vor 200 Jahren hat man in Europa von dem Volke der Russen noch sehr wenig gewußt. Es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach ihrer fernen Hauptstadt Moskau schickte. Rn Sitten, Gebräuchen und Kleidung waren die Russen von den andern Völkern Europas ganz verschieden. Da kam ein Herrscher zur Regierung, der so ölel für die Gesittung seines Volkes tat, daß es unter seiner Regierung größere Fortschritte machte als andere Völker in Jahrhunderten, dieser Herrscher war der Z ar (d. i. Kaiser) Peter der Große.
2. Peters Jugend. Schon als zehnjähriger Knabe kam er öuf den Thron. Seine ältere Stiefschwester suchte ihn zu verdrängen. üon ihr aufgewiegelt, empörte sich mehrmals die kaiserliche £eib* Qarde, die Strelitzen. (Einmal mußte der junge Zar vor den Empörern in einer Kirche Schutz suchen. Die Mörder fanden ihn mit Jeinex* Mutter am Ritar. Schon wollte einer ihm das Messer ins herz fotzen, als ein anderer ihm zurief: „halt Bruder! Nicht hier am Ritar. Er,wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Rugenbm erschien
Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander; Peter war gerettet._______
Seine (Erziehung leitete ein Schweizer aus Genf mit Hamen Cefort;
ejer wußte dem Prinzen ein so fesselndes Bild von der Kultur der Q.nöern Länder zu entwerfen, daß Peters Streben sogleich darauf ge» sehtet war, das russische Volk auf die Bildungsstufe der andern ölker Europas zu heben. Rus feinen Spielkameräden, die nach ausländischen Regeln einexerziert wurden, schuf er sich den Stamm zu ejnem tüchtigen Gffizierkorps. Mit ihrer Hilfe vermochte er jeden Aufstand und jede Verschwörung zu unterdrücken, als er, 17 Jahre a*t, Zur Regierung gelangte (1689).
3. Peter in Hottand und England. Um feine Kenntnisse
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Peter_dem_Großen Peter_der_Große Peters Peter Peters Peter
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Europa Moskau Europas Ritar Ritar Genf Europas England
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Märkten, in Kirchen und Wirtshäusern stellte er sich mit zwei Kasten hin: im einen waren die Settel, im andern das gesammelte Geld. „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt," pflegte der Ablaßkrämer auszurufen, haufenweise lief das unwissende Volk ihm zu und kaufte sich Ablaß. (Einmal freilich wurde ihm sein Handel übel vergolten. (Ein Ritter trat auf ihn zu und fragte: „Kann man auch Ablaß haben für Sünden, die man erst künftig begehen wird?" „Gewiß," lautete die Antwort. „Nun, ich habe vor, jemand auf der Landstraße zu berauben," fuhr der Ritter fort. „(Ei," sagte Tetzel, „einen solchen Zettel müßt Ihr teuer bezahlen." Der preis wurde entrichtet, und der Ablatzkrämer fuhr bald darauf mit seinem schweren Geldkasten ab. Als er in einen Wald kam, sprengte plötzlich ein Ritter mit mehreren Knechten auf ihn ein, hielt den wagen an und nahm den vollen Kasten weg. Tetzel verfluchte den Räuber in den Abgrund der Hölle; doch dieser zeigte ihm lachend den Ablaßzettel mit den Worten: „Kennst du mich nicht mehr?"
2. Die Thesen. Als Tetzel auch in der Nähe von Wittenberg sein Wesen trieb, ward Luthers frommer Sinn darob tief entrüstet. Sah er doch, wie das Volk im vertrauen auf den Ablaß ganz leichtfertig wurde; hörte er doch, wenn er zu ernster Buße mahnte, die trotzige Rede: „Vas brauchen wir nicht, wir haben uns ja Vergebung der Sünden erkauft." Da fing Luther an, frei und kräftig gegen den Unfug zu predigen. Damit noch nicht zufrieden, schlug er an die Schloßkirche zu Wittenberg 95 Sätze (Thesen) an (31. Oktober 1517). 3n diesen erklärte er, daß der Ablaßhandel ganz gegen die heilige Schrift sei, daß niemand außer Gott die Macht habe, Sünden zu vergeben, und daß allein herzliche Reue und Buße zur Vergebung führen könne, hiermit hat das Reformationswerk begonnen.
3; Lossagung vom Papste. Luthers Sätze machten gewaltiges Aufsehen. Jedermann las sie mit Begierde. 3n wenigen Wochen waren sie durch ganz Deutschland, ja bald durch ganz (Europa in vielen tausend Abdrücken verbreitet. Allerorten sprach man von dem mutigen Mönche in Wittenberg. Sobald der Papst von diesem Bewegung hörte, befahl er, Luther solle in Rom erscheinen, um sich 3u verantworten. Aber sein Landesherr, der Kurfürst Friedrich der w e i j e von Sachsen, hatte den frommen und freimütigen Mann so lieb gewonnen, daß er fest erklärte: „Ich lasse es nicht zu, daß man den Doktor Luther nach Rom schleppt. Man mag ihn in Deutschland verhören." Das geschah denn auch. Der Papst schickte einen Gesandten,
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Extrahierte Personennamen: Tetzel Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Wittenberg Luthers Deutschland Europa Wittenberg Rom Sachsen Rom Deutschland
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den ihm der Hat von Wittenberg geschenkt hatte. Rüerorten lief das Volk zusammen, um den kühnen Mönch zu sehen, der gewagt hatte, es mit dem allgewaltigen Papste aufzunehmen. Rls er sich der Stadt (Erfurt näherte, kam ihm ein langer Zug Menschen zwei Meilen weit zu Pferde und zu Fuß entgegen, und in der Stadt konnte der Wagen vor (Bedränge kaum von der Stelle. 3n (Eisenach wurde Luther krank; doch noch ehe er sich ganz erholt hatte, reiste er weiter. „Herr Doktor, zieht nicht fort," riefen ihm die Leute zu; „man wird (Euch zu Worms gewiß flugs zu Pulver brennen." Aber er antwortete herzhaft: „wenn sie gleich ein Feuer machten zwischen Wittenberg und Worms bis an den Himmel hinan, so will ich doch, weil ich gefordert bin, im Hamen des Herrn erscheinen, Christum bekennen und ihn walten lassen." Rk er endlich nahe bei Worms war, kam ihm ein Bote von einem Freunde entgegen, der ihn warnte: „Gehe nicht in die Stadt, dort steht es sehr übel." Luther aber sprach: „Und sollten zu Worms soviel Teufel sein als Ziegeln auf den Dächern, so wollte ich boch hinein." Unter gewaltigem Zulaufe des Volkes zog er dann in die Stadt: eine Menge von Reitern, die entgegengekommen waren, begleitete seinen wagen, und mehr als 2000 Menschen brängten ihm nach bis in die Herberge. Dort würde er von vielen Grafen, Herren und Rittern bis spät in die Nacht besucht und angesprochen. Ruch der junge Lanbgraf Philipp von Hessen kam, gab ihm die hanb und sagte: „habt Ihr Recht, Herr Doktor, so helfe (Euch Gott!"
3. Dor dem Reichstage. Rmfolgenbencage, 17.Rprill52l warb Luther vor die Reichsversammlung befchieben. Rls er durch den Dorhof kam, klopfte ihm der alte Kriegsheld Georg von Frunbs-berg (s. Nr. 30,3) treuherzig auf die Schulter und sag-te: „Mönchlein, Mönchlein, du gehest jetzt einen schweren Gang, dergleichen ich und mancher Oberster auch in der allererstesten Schlacht nicht getan haben-Bist du auf rechter Meinung und deiner Sache gewiß, so fahre in Gottes Namen nur fort und sei getrost, Gott wird dich nicht verlassen." Jetzt öffneten sich die Saaltüren, und Luther trat ein. Da stand er vor dem großen Kaiser und der ganzen edlen Versammlung der Kurfürsten, Herzoge, Grafen und Bischöfe des Deutschen Reiches. Ru er Rügen schauten auf ihn. Man zeigte ihm die Bücher vor, die er geschrieben hatte, und man fragte ihn, ob er sie für die (einigen erkenne und ob er sie widerrufen wolle. Die erste Frage bejahte er; wegen der zweiten bat er um kurze Bedenkzeit, weil die Frage den Glauben und die Selig* keil beträfe und es vcrmeßlich wäre, etwas Unbebachtes zu erklären.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Luther Georg_von_Frunbs-berg
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!ein und die Leute nicht ohne Not plagen." „Sie haben mir keine lehren zu geben, mein Herr; ich weiß, was ich zu tun habe." „Nun bettn," rief der Kaiser entrüstet, „so muß ich Ihnen sagen, Herr Amt= ^ann, daß Sie mit dem Korn und seiner Austeilung gar nichts mehr 3u schaffen haben. Sie sind von dem Kaiser, den Sie hier vor sich iehen, als ein Unwürdiger Ihres Amtes entsetzt. Die Verteilung aber besorgen Sie, Herr Amtschreiber; Sie sind von heute an Amtmann."
3. Joseph als Krzt. (Einer kranken armen $rau half der Kaiser als rettender Arzt aus ihrer Not. Ais er einst in einer Vorstadt ^iens spazieren fuhr, streckte ein kleiner Knabe seine Hände zu dem vornehmen Wagen empor und rief: „Ach, gnädiger Herr, gebt mir eitten Gulden!" Der Kaiser ließ halten und fragte den Jungen: -fi)ozu brauchst du denn so viel Geld?" Dieser antwortete: „Ich ^auch’s für den Doktor. Meine Mutter ist krank und hat mich fort= geschickt, einen Doktor zu holen. Aber keiner will für weniger als mitten Gulden kommen, und doch ist meine Mutter so sehr krank. Ach, lieber Herr, schenkt mir einen Gulden; ich will gewiß in meinem Leben nicht wieder betteln." Der Kaiser gab dem Knaben den verlangten ®ulden und ließ sich genau sagen, wo seine Mutter wohnte. Darauf fahr er vor das Häuschen der armen $rau, hüllte sich, um nicht er= ^Qtmt zu werden, in seinen Mantel und trat in die Krankenstube. "3ch bin der Arzt, den (Euer Kind gerufen hat," sprach er zu der Zanken, die schwach und bleich in dem ärmlichen Bette lag, und er* kündigte sich mitleidvoll nach ihrem Zustand. Dann schrieb er am Eisch einige Worte auf ein Stück Papier und sagte weggehend: „Da fab’ ich (Euch ein Rezept verschrieben, schickt es in die Apotheke; die ^Zttei wird (Euch gut tun." Als er kaum fort war, kam der Knabe
dem wirklichen Arzte. Die $rau wunderte sich nicht wenig, als *le einen zweiten Doktor sah, und der Knabe erzählte nun, was sich ^getragen hatte, und die Mutter auch. Der Arzt nahm das Rezept las es. „Der kann gut verschreiben," sagte er; „(Euer Arzt ist Kaiser gewesen, und sein Rezept ist eine Anweisung auf fünfzig Dukaten." Die Freude der armen Frau und ihres Sohnes war groß. j~Q$ Geld wurde richtig ausbezahlt, und bald erholte sich die Kranke, ihr jetzt die besten Arzneien und Speisen gereicht werden konnten, inbrünstigem Danke lobte sie Gott, daß er ihr in solcher weise tylfe geschickt hatte.
4. Josephs Absichten und (Erfolge. Kaiser Josephs Wehstes Bestreben war, seine Völker wahrhaft zu beglücken. Alte
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Extrahierte Personennamen: Joseph Josephs Josephs_Wehstes
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mit den Italienern in den Krieg um Tripolis verwickelt war (f. 3), schlugen, von Rußland ermuntert, Bulgarien, Serbien, Montenegro im Bunde mit Griechenland abermals auf die Türken los. Diese unterlagen völlig und verloren fast ihren ganzen europäischen Besitz; nur das südöstliche Stück von Konstantinopel bis Rdrianopel blieb ihnen. Um die Beute aber einspann sich unter den vier Siegern Streit. Schon standen Bulgaren und Serben gegeneinander in 10affen, da trat Rumänien drohend auf den Plan. Das Ende war wieder eine Verständigung, die keinen zufrieden stellte und daher den Keim zu neuen Kämpfen barg. Rrn schlimmsten ging es den Bulgaren, die an Rumänien ein Stück Küstenland südlich der Dobrudscha abtreten und das erhoff*6 Mazedonien den Serben überlassen mußten. Das eroberte türkisch6 £and im übrigen wurde an Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro aufgeteilt, außerdem daraus noch ein neuer Staat, Albanien, geschaffen, weil keiner dem anderen dieses auch von Italien begehrte Küstenland gönnte. Schließlich ward die wiederum von Rußland geschürte Unzufriedenheit Serbiens der letzte Hnlaß zum Rusbruch6 des Weltkrieges.
5. Rußland. Das Reich des Zaren (Kaisers) erstreckte sich von Deutschlands Ostgrenze bis zum Stillen Ozean, von der Ostsee bis zum Kaspischen und Schwarzen Meer, vom nördlichen (Eismeere bis Indien-(Es ist etwa 40 mal größer als Deutschland, hat aber trotzdem kantn dreimal so viel Einwohner, etwa 180 Millionen. Rber in dem an frucht barem Rckerboden, an Wäldern und Erzen überreichen Lande nimmt die Bevölkerung rasch zu, vor dem Kriege um jährlich 3 Millionen-Obendrein wirkt die gewaltige Übermacht an Menschen viel stärker, seitdem die 1891—1904 erbaute sibirische Eisenbahn nebst ihren Anschlußbahnen die schnelle Zusammenziehung ungeheurer Heere erleichtert.
Rußland war seit dem Zaren Peter dem Großen (f 1725) von einem beharrlichen und gewaltigen Rusdehnungsbrang, einer unersättlichen Machtgier ergriffen. Besonders strebte es nach Zugang zum Meere, nach guten eisfreien Häfen. Zum Teil darum hat es im Laufe der öeit den Polen Kurland, den Schweden die anderen, im Mittelalter zum Deutschen Reiche gehörenden Ostseeprovinzen und Sinn-land, den Türken die Nordküste des Schwarzen Meeres entrissen; darum wollte es am Bosporus herrschen (f. 4) und am Stillen (Dzean nach Süden vordringen, bis ihm da die Japaner (s. 9) entgegentraten.
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Extrahierte Personennamen: Peter
Extrahierte Ortsnamen: Bulgarien Serbien Montenegro Griechenland Konstantinopel Mazedonien Serbien Bulgarien Griechenland Montenegro Albanien Italien Serbiens Deutschlands Stillen_Ozean Ostsee Deutschland Polen_Kurland Schweden
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2. Einwanderung in Rom. Bald daraus zog ein sabinisches Heer gegen Rom, um Den Frevel blutig zu rächen. Schon sollte es zum Kampfe kommen, da warfen sich plötzlich die geraubten Sabinerinnen zwischen die feindlichen Reihen und flehten bald ihre Väter an, ihnen nicht die Männer, bald ihre Männer, ihnen nicht die Däter und Brüder zu töten. Diese Bitten rührten beide Heere. Man stand vom Kampfe ab und schloß Frieden; ja die Sabiner gründeten auf zwei Hügeln neben dem bisherigen Rom eine neue Niederlassung und bildeten hinfort mit den Römern eine Gemeinde. So vergrößerte sich der Umfang der neuen Stadt und die Zahl ihrer Bewohner.
3. Der Senat; Hontulus’ (Enöe. König Romulus führte ein kraftvolles Regiment und machte sein Volk angesehen und gefürchtet bei allen Nachbarstämmen. Zu seinem Beistände in den wichtigsten Dingen setzte er einen Rat der Ältesten oder Senat ein, der aus angesehenen und erfahrenen Männern bestand. Rber durch zu große Strenge zog er sich den haß dieses Senates zu und wurde, wie es heißt, auf dessen Antrieb heimlich ermordet. Das Volk aber glaubte, sein König sei in den Himmel entrückt worden, und verehrte ihn als seinen Schutzgott.
31. Die beiden folgenden Könige.
1. ttunta Pomptltus. Nach Romulus’ Tode führte der Senat ein Jahr lang die Regierung. Da murrte das Volk und sprach: „Man hat uns hundert Herren gegeben; wir aber wollen, daß nur (Einer als König über uns herrsche." Und siehe, es lebte ein Mann unter den Sabinern, der hieß Numa pompilfus; von allen war er hochgeehrt wegen seiner löeisheit und Frömmigkeit. Diesen wählten die Römer zum Könige. Numa herrschte lange Jahre und hielt Frieden mit allen Nachbarstämmen. Um sein Volk an mildere Sitten zu gewöhnen, gab er ihm weise Gesetze, vor allem hielt er es an, die Götter zu ehren; denn er erkannte, daß nur durch Frömmigkeit ein Volk wahrhaft glücklich werden könne. Darum baute er Tempel und Rltäre, setzte Priester ein und stiftete Opfer und Festtage. Da lernten die kriegerischen Römer die Götter fürchten, lernten Ordnung und Gehorsam. Glück und Segen ruhten über der Stadt, solange Numa lebte.
2. Tuttus Homius. Der dritte König, Cullushoftiltus, war ein wilder Kriegsmann. 3hm schien das römische Gebiet viel zu eng: auch über Rlba longa, Roms Mutterstabt, begehrte er zu herrschen. So kam es zum Kriege zwischen beiben Stäbten. Rls die
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Adolf suchte vergebens tdallensteins festes Lager zu erstürmen. Vieser wandte sich gegen Sachsen; der Schroebenfoönig eilte ihm nach. Huf seinem Zuge durch Sachsen empfing ihn das Volk wie seinen rettenden Engel, von allen Seiten drängte es sich jubelnd an ihn heran, fiel vor ihm auf die Knie und suchte die Scheide seines Schwertes, den Saum seines Kleides zu küssen „Reh," sagte der König traurig, „ich fürchte, daß mich (Bott wegen der Torheit dieser Leute strafen werde. 3st es nicht, als ob sie mich zu ihrem Hbgotte machten? löte leicht konnte der (Bott, der die Stolzen demütigt, sie und mich empfinden lassen, daß ich nichts bin, als ein schwacher sterblicher Mensch!"
3. Oie Schlacht bei Lützen. Bei dem Städtchen Lützen, nicht weit von Leipzig, erreichte der König Xdallenfteins Heer. Rn einem kalten Herbstmorgen, am 16. November 1632, während dichter Uebel die Gegend bedeckte, bereiteten sich die Schweden zur Schlacht. Der König sinkt betend auf die Knie, mit ihm sein ganzes Heer. Begleitet von pauken- und Trompetenschall erbraust der (Besang: „(Ein feste Burg ist unser (Bott." Gegen mittag bricht die Sonne durch den Hebel. Da schwingt sich der König auf sein Streitroß und ruft: „Nun wollen wir dran! Das walt' der liebe (Bott! Jesu, Jesu, hilf mir heut streiten zu deines Namens (Ehre!" Mit dem Feldgeschrei: „Gott mit uns!" stürmen die Schweden gegen die Wallensteinischen an. (Es entsteht ein verzweifelter Kampf; hin und her schwankt der Steg. (Endlich bringt der schwedische rechte Flügel, von Gustav Rdolf geführt, siegreich durch und jagt die Heinde fliehend vor sich her. Da erfährt der König, sein linker Flügel wanke. Schnell eilt er dorthin; nur wenige körnten ihm folgen. Sein Ungestüm bringt ihn zu nahe an den Feind: er erhält einen Schuß in den linken Rrm, gleich darauf einen zweiten durch den Rücken. Mit dem Seufzer: „Mein Gott! mein Gott!" sinkt er vom Pferde. Des Königs Tod erfüllt die Schweden mit glühendem Rachedurst. Grimmig stürzen sie sich auf die Feinde und werfen alles vor sich nieder. Nichts hilft es den Kaiserlichen, daß der kühne Reitergen^ral Pappenheim ihnen frische Truppen zuführt (Er selber fällt, und nun ist der Sieg errungen. Mit dem Rufe: „Der Pappenheimer ist tot, die Schweden kommen über uns!" ergreifen die Kaiserlichen die Flucht. Aber der Verlust ihres Königs nahm den Schweden die Siegesfreude. Erst am andern Tage fanden sie seinen Leichnam, der Kleider beraubt, bedeckt mit Blut und vielen Wunden. Er wurde zuerst nach Weißenfels, von dort nach Schweden gebracht und zu Stockholm bestattet. Die Stätte, wo er auf dem Schlachtfelde
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Extrahierte Personennamen: Adolf Bott Gustav_Rdolf Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Leipzig Jesu Jesu Schweden Pappenheim Schweden Schweden Schweden Stockholm
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b. i. Vater, ausgezeichnet wurde. Die östlichen Länder jedoch wollten sich seiner Gewalt nicht fügen, und so trennte sich die allgemeine (d. i. katholische) christliche Kirche in eine morgenländische oder griechische und eine abendländische oder römische Kirche.
2. Die Mönche. Um dieselbe Zeit, wo die christliche Kirche zu weltlicher Macht und Herrschaft gelangte und zugleich mancherlei Verderbnis in sie eindrang, erwachte bei vielen Christen um so stärker das Verlangen, sich ganz aus der Welt zurückzuziehen und ihr Leben in stiller Einsamkeit (Bott zu weihen. Durch (Entfernung von dem Der« kehr mit Menschen glaubte man sich von der Sünde zu entfernen; durch (Enthaltung von irdischen Geschäften meinte man um so besser ® ott zu dienen, und durch Fasten, Kasteiungen und stete Hndachtübungen Emen hohem Grad von Vollkommenheit zu erreichen. Aus diesem Streben ging eine merkwürdige Erscheinung im Christentum hervor, das Mönchwesen.
3. Der heilige Hntonius. Der Stifter des Mönchwesens war der Ägypter Rntontus (um 300). Hls Jüngling hatte er einst in einer Kirche das Wort des Heilands gehört: „Verkaufe, was du hast, Und gib es den Rrmen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!" (Er meinte diesen Befehl buchstäblich erfüllen zu müssen, verteilte seine Güter unter die strmen und zog in die Wüste hinaus, wo er fern von der Welt sein Leben unter Gebet, frommen Betrachtungen und strengen Bußübungen hinbrachte, hartes Brot, das ihm Freunde aller sechs Monate zutrugen, war seine einzige Nahrung, ein verfallenes Gemäuer seine Wohnung. Zuweilen trat er j*us seiner Einsamkeit hervor, um vor dem Volke zu predigen, Streitig« «eiten zu schlichten, Kranke und Gefangene zu trösten, betrübte herzen aufzurichten. Weithin verbreitete sich der Ruf feiner Heiligkeit; selbst der Kaiser Konstantin verehrte ihn wie seinen geistlichen Vater, viele chlossen sich ihm als Jünger an und folgten ihm in die wüste, um lerne Lebensweise nachzuahmen. Sie wurden nach einem griechischen j^orte M ö n ch e, d.i. Rlleinlebende, genannt. Hntonius führte die Aussicht über sie und gebot ihnen, zu beten und zu arbeiten. Die letzte oeit seines Lebens verbrachte er in tiefer Einsamkeit und verschied endlich in einem Alter von 105 Jahren.
4. Klöster und Äbte. Hls Hntonius starb, lebten in den Einöden Ägyptens bereits viele Mönche. Einer seiner Schüler, mit Hamen Pochomfus, stiftete Vereine unter ihnen, die in gemeinschaftlichen (Be« Jjuden nach bestimmten Hegeln zusammenlebten. (Ein solches durch dauern abgeschlossenes Gebäude nannte man Kloster; sein Vorsteher
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Hamen_Pochomfus
Und als man am nächsten Tage eine freie offene Erklärung verlangte, ob er widerrufen wolle oder nicht, sprach er mit fester Stimme: „Weil denn Kaiserliche Majestät, Kurfürstliche und Fürstliche Gnaden eine schlichte, einfältige, richtige Antwort begehren, so will ich eine geben, die weder Hörner noch Zähne haben soll, nämlich also: Es sei denn, daß ich mit Zeugnissen der heiligen Schrift oder mit klaren oder Hellen Gründen überwunden und überwiesen werde, so kann und will ich Nichts widerrufen, weil es weder sicher noch geraten ist, etwas wider das Gewissen zu tun. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! Amen."
4. Wirkung von Luthers Rede. Luther hatte nicht vergebens geredet Selbst der gestrenge Kaiser sagte: „Dieser Mönch spricht unerschrocken und mit großem Mute." Der alte Herzog Erich °on Braunschcoeig, sonst ein $einb der neuen Lehre, schickte ihm eine silberne Kanne voll Limbecker Bier, daß er sich damit erquicke. Besonders freute sich der Kurfürst Friedrich der Weise über Luthers Freiwut. „(Bar schön," sagte er am Abend des Verhörs zu einem Der-trauten, „hat Doktor Martinus geredet vor dem Herrn Kaiser und allen Fürsten des Reiches; er ist mir nur zu herzhaft gewest." Diele Edelleute kamen in Luthers Herberge, hießen ihn gutes Mutes sein Und sprachen: „Man sagt, sie wollen Euch verbrennen; aber das mutz Nicht geschehen, sie müßten eher alle mit verderben." Einige Fürsten suchten ihn indes durch gütliches Zureden zum widerrufe zu stimmen; er aber antwortete: „Ist dieses werk aus Menschen, so wird es bald Untergehen; ist es aber aus Gott, so werdet Ihr es nicht dämpfen können." Seine heftigsten Widersacher drangen in den Kaiser, er möge dem hartnäckigen Ketzer das sichere Geleit brechen und ihn gefangen setzen. Doch der Kaiser erklärte: „wenn in der ganzen Welt keine £reue zu finden wäre, so muß sie doch beim deutschen Kaiser sein."
5. Ruf der töartburg. Unter kaiserlichem Schutze konnte Luther von Worms abreisen. Gleichwohl war der Kaiser ein heftiger Seinb seiner Lehre. Er erklärte sich entschlossen, sie auszurotten und sprach über Luther und seine Anhänger die Reichsacht aus. Niemand, so hieß es, solle den gottlosen Ketzer hausen, Höfen, ätzen und tränken; u>er ihn finde, solle ihn fangen und zur Bestrafung einliefern. Allein Luther war schon in Sicherheit. Sein Kurfürst Friedrich der weise sollte ihn nimmermehr der Rache seiner Feinde preisgeben. Er veranlaßte, daß Luther auf seiner Heimfahrt in der Nähe von Eisenach plötzlich von verkappten Rittern aus dem wagen geholt und weg-
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Extrahierte Personennamen: Erich_°on_Braunschcoeig Friedrich Friedrich
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vom Throne gestoßen zu haben, sie dürsteten nach seinem Blute. Sie brachten ihn vor den Konvent und sprachen: „Ludwig hat aus dem Lande fliehen und Frankreich an seine Feinde verraten wollen: er ist des Todes schuldig." Obwohl der König mit Hecht sagen konnte, daß er stets das Beste (eines Volkes gewollt hätte, so wurde er dennoch zum Tode verurteilt und öffentlich durch das Fallbeil enthauptet (1793). (Einige Monate später nutzte auch die Königin Üiarte Antoinette, eine Tochter der deutschen Kaiserin Marie Theresia, auf dem Blutgerüst sterben. Idürbevoll hatte sie alle Heimsuchungen und Grausamkeiten ertragen, und ohne Tobesfurcht hatte sie ihren Richtern geantwortet: „Ich war Königin, und ihr habt mich vom Throne gestoßen. Ich war Gattin, und ihr habt mir meinen Gatten getötet. Ich war Mutter, und ihr habt mir meine Kinder entrissen. Nichts bleibt mir als mein Leben, nehmt es hin!" fluch der Dauphin (Kronprinz), ein zartes Kind von neun Jahren, würde von einem Kieberträchtigen, in bessen Gewalt man ihn gab, zu Tode mißhanbelt.
7. Die Schreckensherrschaft. Frankreich stanb jetzt unter einer furchtbaren Schreckensherrschaft. Alle Idibersacher der Gewalthaber würden grausam verfolgt, eingekerkert, hingerichtet. (Eine Seitlang würden Tag für Tag Menschen auf das Blutgerüst geschleppt, oft 50, 60 und mehr auf einmal, barunter viele verbienstoolle, ausgezeichnete Männer. Durch solche Schandtaten wollten die grausamen Tyrannen die Freiheit des Landes sichern, wie sie sagten. (Es war, als ob blinbe Raserei ihre Sinne verwirrt hätte. Nicht einmal einen (Bott im Himmel sollte es mehr geben. Das Christentum würde förmlich abgeschafft. Man führte ein gemeines Weib auf einem Throne durch die Straßen von Paris und nannte es die Göttin der Vernunft, fluch die christliche Zeitrechnung würde geänbert; es sollte fortan nach Jahren der Republik gerechnet werden. — Freilich sollte dieser tolle Rausch nicht lange währen. Die verbrecherischen Gewalthaber selbst und ihr Führer Robespierre wurden endlich von ihren früheren Genossen gestürzt und starben auf demselben Blutgerüst, wo so viele ihrer Opfer den Tod gefunben hatten.
61. Der General Bonaparte.
1. Die Nevolutionskriege. Die Revolution brachte Frankreich nicht nur Unglück im Lande, sonbern stürzte es auch in Krieg mit den meisten Länbern (Europas. (Es war natürlich, daß das traurige Schicksal König Lubwigs Xvi. die Teilnahme aller attbern
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