Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 500

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
üoo Zehnter Zeitraum. Zeitpunkt, Napoleons Zwingherrschaft in Deutschland zu vernichten; England wirkte möglichst mit. Ein Aufruf des Kaisers Franz zur Bewaffnung an das Volk, die Errichtung einer Landwehr, die Ausrüstung zahlreicher Heeresmaffen deuteten auf einen Kampf für Seyn oder Nichtseyn. Vier Armeecorps eröffneten die Feindselig- 6 keilen auf eben so vielen Punkten zu gleicher Zeit. Das Haupt- ch korps unter dem Erzherzoge Karl rückte in Baiern, ein anderes unter dem General Eh a st eller in Tyrol, ein drittes unter dem Erz» Herzoge I o h a n n in Italien, und ein viertes unter dem Erzherzoge Ferdi- nand in Polen ein. Doch schon der Anfang dieses neuen Krieges entsprach den gehegten Erwartungen nicht. Napoleon zog einen Theil seiner Truppen aus Spanien, ließ sie auf Wagen weiter bringen, eilte voraus nach Baiern, stellte sich an die Spitze der Baiern und Würtemberger und behauptete in einer Reihe von Gefechten seinen alten Feldherrnruhm, denn binnen fünf Tagen, vom 19 — 23. April, überwältigte er den Erzherzog Karl in den Treffen bei Thann, Abensberg, Landshut, Eckmühl und in der Schlacht bei Regensburg. Der Erzherzog suchte Böhmen zu gewinnen, Wien stand dem Sieger offen; am 10. Mai zog er in selbigem ein. Sonder Weilen setzte Napoleon über die Donau dem heranrückenden Erzherzoge Karl entgegen, wurde von diesem in der Schlacht bei Aspern und Esling, den 21. und 22. Mai, zwar geworfen, allein die bald folgende Schlacht bei Wagram den 5 — 6. Juli, wo er Sieger blieb, führte zuerst den Waffenstillestand zu Znaym und kurz darauf den Wiener Frieden herbei, den 14. Oct. 1809. Nicht glücklicher kämpfte der Erzherzog Johann in Italien gegen den Vicekönig Eugen, der seinen Rückzug beunruhigte, welchen Johann nach den unglücklichen Ereignissen in Deutschland nach Ungarn nahm. Der Fürst Poniatowski verdrängte die Oestreicher aus Polen; die Tyroler erhoben sich unter ihren wackern Landsleuten: Andreas Hofer, Straub und Spe ckb acher, und vertheidigten ihre Berge mit alter Tapferkeit, gingen aber gleichfalls in dem allge- meinen Mißgeschick unter. Der preußische Major Schill, der hessische Oberst D ö rnb er g, der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig traten als Parteigänger auf, hoffend Deutsch- land würde aufstehen und der Tugendbund, ein Verein patrio- tischer Männer, genugsam erstarkt seyn, um das schmachvolle Joch der Fremden zu zerbrechen; allein die rechte Zeit war noch nicht gekommen; ersterer siel zu Stralsund, den 31. Mai 1809, im Gefecht gegen eine holländisch-dänische Truppenabtheilung, letztere rettete sich mit Mühe nach England. Die Bedingungen des Wienerfriebens waren hart; Oestreich verlor 2000 Quadratmeilen mit mehr als 3 Millionen Bevölkerung. Es verzichtete auf Salzburg, Berchtoldsga- den, das Inn» und H ausru ckvier tel, welche an^Baeiru,

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 537

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Italien. 537 Piusvui. (chendenov.1830),und Gregor Xvi., früher Cardi- nal Maurus Capellen, ward sein Nachfolger. Die Besetzung der Stadt Ancona durch französische Truppen hat ihn gewaltsam in die Handel dieser Welt verflochten, wobei sich die langst be- i83 kannte Untauglichkeit der päpstlichen Krieger aufs neue bestätigte. Noch ist er beschäftigt, gegen diese Besitznahme zu prorestiren und Noten zu erlassen; die Entwickelung dieses rathsclhaften Unterneh- mens ist der Zukunft noch Vorbehalten. Unverändert bestehen die übrigen Staaten Italiens noch in derselben Form und Weise, wie der Wiener Congreß sie bestimmte, außer daß der Tod einige der damaligen Regenten abberufen hat. In dem Großherzogthum Toscana folgte Leopold Ii., geboren 1797, seinem Vater Ferdinand, 1624, welcher 1814 dieses sein Erbreich zurück erhielt und dafür das ihm zugetheilte Groß- herzogthum Würzburg an Baicrn überließ; er erhielt noch den Stato degli Presidii, die Souverainetat über das Fürsterthum Piombino und über die Insel Elba. L u cca, durch den Wiener Congreß der verwitweten Königinvon Etrurien, M a r i a Lu i se, einer Tochter des Königs Karls I V. von Spanien, als ein Herzogthum mit völliger Souverainetat überlassen, wird seit ihrem Tode l 824 von ihrem Sohne Karl Ludwig, geboren 1799, beherrscht. Modena kam nach der Auflösung des Königreichs Italien 1814 an den Herzog Franz Iv. zurück, welcher nach dem Ableben seiner Mutter 1629 auch das Herzogthum Massa und das Fürstenthum Carrara erbte. Die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla gehören der verwitweten Kaiserin von Frankreich, Napoleons zwei- ter Gemalin, M a r ia Luise, für ihre Lebensdauer; nach ihrem Tode folgen die Nachkommen der Königin von Etrurien, also der Herzog von Lucca, im Besitze, Lucca aber soll alsdann mit Tos- cana vereinigt werden. Sardinien, zu welchem der Wiener Congreß Genua schlug, wird jetzt von Karl Albert, Prinz von Carignatr, geboren 1796, beherrscht, welcher dem Könige Karl Felix Joseph auf dem Throne folgte 1831. Unter dem Namen eines lombardisch-venetianischen Königreichs machen endlich Mailand und Venedig seit den Ereignissen von 1814 einen Theil der östreichischen Monarchie aus. tz. 96. Außereuropäische Staaten. In starrer Unbeweglichkeit oder einem todtenahnlichen Ei- nerlei liegen die Staaten von Africa und Asien, wo keine Europäer herrschen; sie also bieten der Geschichte keinen der Aufbewahrung würdigen Stoff. M ehe met Ali, der Vicekönig von Aegyp- ten, sonst schon bekannt durch einigen Anflug europäischer Bil- dung, versucht in der neuesten Zeit 1832 das schon lockere Band,

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 58

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
58 Erster Zeitraum. Grunde spater bevölkert, als das übrige südliche Europa. Die Phönicier, welche das Mittelmeer früh durchschifften, und deffen Küstenländer durch Colonien und Pflanzstadte belebten, mieden die sandigen oder sumpfigen Gestade Italiens, hinter welchen sich die dicken Wälder der Apenninen zeigten, oder die schwarzen Rauch- wolken verheerender Vulkane, ihnen mithin, den wandernden, spe- culirenden Kaufleuten, als ein unwirthbares, dem Gewinne nichts bietendes Land erscheinen mußte; darum hat es in Italien keine phönicischen Ansiedelungen gegeben. Nach seiner natürlichen Be- schaffenheit selbst zerfallt es in drei Theile, Ober-, Mittel- und Unteritalien, denn die westlich von Genua, östlich nach Ancona hinlausenden Apenninen bilden Ob eritalien, und indem sie sich sodann wiederum von Osten nach Westen ziehen, trennen sie Mittelitalien von Unteritalien, ein Umstand, der aus die Bevölkerung dieser Halbinsel und auf die Gesittung ihrer Völ- ker von dem wesentlichsten Einflüsse seyn mußte. Einen allgemeinen, bestimmten Namen Italiens kennt die älteste Geschichte nicht. Die Griechen nannten es H es p e ri e n, das Abend- land; wohl auch, mit mythologischen Erinnerungen, Saturnia, wo unter Saturn das goldene Zeitalter geblüht; oder endlich, nach einzelnen, ihnen dunkel bekannten Völkern, Ausonia, Oe no- rria, Japygia; die Benennung Italien soll von dem Worte Itali, Rinder, entstanden seyn, woran die grasreichen Ebenen des Landes einen großen Ueberfluß gehabt. Ueber die Ureinwohner Italiens giebt es nur dunkle Sa- gen. Die Fabelzeit spricht von Lastrygonen, Cimmeriern, Giganten und Cyclopen. Nachstdem werden die Umbrer und Sikuler erwähnt; ihnen folgten zu verschiedenen Zeiten und in mehrern Zügen die Ligurer, Illyrier, Ausoner oder O p i s k e r, die Veneter, Etrusker; endlich die Pclasger, überhaupt Einwanderer aus Griechenland. Nach vielem Drangen, Treiben, mancherlei Wechsel der Wohnsitze, bietet Italien zuletzt ein buntes Gemisch von Völkern dar, welche aus dem, durch Ge- birge und Thaler durchschnittenen Boden, in besondern Gemein- wesen neben einander wohnen. Unteritalicn empfing seine Einwoh- ner vornehmlich aus Griechenland, hieß darum auch Groß- Griechenland, und die Tarentiner, Sybariten, Crotonienstr, Bruttier, Lukanier u. a. hatten daselbst kleine Republiken errichtet. Marser, Volsker, Pelignec, Sabiner, Lateiner, Samniter, Al- baner u. v. a. nahmen aus gleiche Weise Mittelitalien, Gallier, von keltischem Ursprünge, Oberitalien ein; aber keine gemeinsame Regierung noch irgend ein Bundesverein verknüpften sie anfangs zu einem Ganzen. Ober-Italien bestand aus zwei Hauptstaaten, aus Gal- lia cisalpina und Liguria. Der Po (Padus) und die Etsch (Alhesis) waren die vornehmsten Flüsse; Mediolanum (Malland),

4. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 20

1849 - Berlin : Schultze
20 Stroms (Selvas) und die Ebene des La Plata (Pampas). 5. Australien ist, so weit es bekannt geworden, ohne bedeutende Abwechselung von Höhe und Tiefe und ein großes, ununterbrochenes Tiefland. §. 10. Gebirge und Gebirgszüge in Europa. 1) Europa kann nach den Höhen und Tiefen seiner Oberfläche in das gebirgige Südweste und das flache Nordosteuropa eingetheilt werden. 2) Das Hauptgebirge im südwestlichen Europa sind die Alpen, welche Italien von Frankreich, der Schweiz und Deutschland trennen, und in folgende Gebirgsabschnitte zerfallen: 1. die Seealpen, von der Küste des Mittelmeeres bis zum Monte Viso; 2. die cot tischen oder dauphineer Alpen, vom Monte Viso bis zum Mont Cenis, in ihrem höchsten Gipfel, dem Monte Viso, 11800fuß über dem Meeresspiegel; 3. die grajischen oder savoyer Alpen, vom Mont Cenis bis zum Montblanc, im Iseran 12400 Fuß hoch; 4. die penninischen oder Walliser Alpen, vom Montblanc bis zum Simplon, im Montblanc 14700, im Monte Rosa 14200 Fuß; 5. die berner Alpen, im Norden der penninischen Alpen, im Finster-Aarhorn 13200 Fuß; 6. die l e p o n t i s ch e n oder graubündner Alpen, vom Simplon bis zum Bernhardin, im Galen- stock des St. Gotthardgebirges 11280 Fuß; 7. die rhätischen oder tyroler Alpen, vom Bern- Harbin bis zum Großglockner, im Ortles 12000 Fuß und im Großglockner 11700 Fuß; 8. die norischen oder steirischen, karnischen oder Karnthner und julischen oder Kramer Alpen, im Osten vom Großglockner. 3) Auf der Gränze zwischen dem gebirgigen Südweste und dem ebenen Nordosteuropa liegen: 1. die siebenbürgischen Gebirge, im Budos 9000 Fuß;

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 28

1849 - Berlin : Schultze
28 nimmt die Eisach auf, und fließt in südöstlicher Nichiung durch mehrere Mündungen in das adriatische Meer. 9. Der Po entspringt auf dem Monte Viso, fließt östlich, nimmt rechts die Trebia, links den Tessino, die Adda und den Mincio auf, und mündet gleich- falls in das adriatische Meer. 10. Die Tiber hat ihre Quellen auf den Apenninen, und fällt durch Zwei Mündungen in das toska- nische Meer. 11. Der Arno entspringt gleichfalls auf den Apen- ninen, und ergießt sich nach einem westlichen Laufe in das ligurische Meer. 12. Die Rhone' nimmt ihren Ursprung auf dem St. Gotthard in der Schweiz, durchfließt den Genfer-See, strömt dann bis zur Vereinigung mit der Saone westlich, von wo an sie in süd- licher Richtung dem Meerbusen von Lyon zuflicßt. 13. Der Ebro entquillt dem cantabrischen Gebirge, nimmt seinen Lauf südostwärts, und ergießt sich in das mittelländische Meer. 2) Zn der Abdachung zum Westocean: 1. Der Guadalquivir. Seine Quellen liegen auf dem Ostabfall des Plateaus von Neucasti- lien; er fließt südwestlich zum atlantischen Ocean. 2. Der Guadiana entspringt aus mehreren Seen und strömt südwestlich dem atlantischen Ocean zu. 3. Der Tajo (Tejo) entspringt auf der Hochebene von Castilien und ergießt sich gleichfalls in den atlantischen Ocean. 4. Der Duero hat eine westliche Richtung und er- gießt sich in den atlantischen Ocean. 9. Der Minho entquillt dem asturischen Gebirge und gebt südwestlich in den atlantischen Ocean. 6. Die Garonne entspringt auf den Pyrenäen, wendet sich nordwestlich und nimmt nach der Vereinigung mit der Dordogne den Namen Gi- ronde an. Sie mündet in den biskaischen Meer- busen. 7. Die Loire, Frankreichs größter Fluß, entquillt den Sevenncn, fließt bis zur Vereinigung mit dem Allier nördlich, dann westlich, und ergießt sich in das aquitatanische Meer.

6. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 33

1849 - Berlin : Schultze
33 3) Amerikanische Ströme. 1. der Lorenz-Strom, der Abfluß des oberen, Michigan-, Huronen-, Erie- und Ontario-Sees, ergießt sich in nordöstlicher Richtung in die Lo- renz-Bai. 2. Dermissisippi nimmt rechts den Missouri und links den Ohio auf, und ergießt sich nach einem jüdlichen Lauf in den Golf von Meriko. 3. Der O r i n o c o entspringt auf der Sierra Parime in Guiana, beschreibt einen großen Bogen um dieses Gebirge, und geht in das columbische Meer. 4. Der Amazonenfluß oder Maranhon, der größte Strom der Erde, bildet sich in den Gebir- gen von Peru, nimmt rechts den Ucayale, Ma- deira und Tocantine, links den Rio negro auf, und ergießt sich nach einem östlichen Lauf in das brasilische Meer. 5. Der Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Paraguay und Parana, nimmt links den Uruguay auf, und mündet in das pa- tagonische Meer. 4) Ueber die fließenden Wasser des Festlandes von Au- stralien ist, bei unserer Unbekanntschaft mit dem Innern dieses Continentes, nichts zu sagen. 8. 16. Die merkwürdigsten Seen. 1) Seen (Landseen) werden diejenigen Gewässer ge- nannt, welche von allen Seiten mit Land umschlossen sind. Sie verhalten sich also gegen das Land, wie Inseln gegen das Meer. 2) In Europa finden sich nur Seen zweiter und dritter Größe: der Ladogasee, der Onegasee und der Peipussee in Rußland; der Mälar-, Wetter- und Wenersee in Schweden; der Spirdingsee und der angerburgische in Preußen; der Chiem-, der Cirk- niher-, der E ich ne r- und derbodensee in Deutschland; der Genfer-, Neuenburger-, Zuger-, Vierwaldstäd- ter-, Züricher- und Thunersee in der Schweiz; und der Lago Maggiore, der Comer- und der Gardasee in Italien. 3) Asien ist zwar reich an Landseen; doch sind die 3

7. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 54

1849 - Berlin : Schultze
54 2. das Land der Szekler, Hst. Maros-Va- sarhely am Maros; 3. das Land der Sachsen, Hst. Hermannstadt. 5) Die Militärgränze, ein schmaler Landstrich, der sich längs der türkischen Gränze von dem adriatischen Meere bis an die Karpathen hinzieht, von Soldaten bewohnt und in 4 Abtheilungen: die kroatische, slavonische, banal- oder ungarische und siebenbürgische Militärgrenze gc- theilt wird. 6) Das Königreich Dalmatien, ein Küstenland des adriatischen Meeres, zerfällt in 4kreise: Zara, Spa- lat ro, Nag usa und Cattaro, mit den gleichnamigen Hauptstädten. 7) Das Königreich Lombardei-Venedig, zwi- schen den Alpen und dem Po, enthält 2 Gouvernements. 1. Zm Gouvernement Mailand liegen: Mai- land, 190,000cinw.; Pavia am Ticino; Como am See gl. N.; Cremona am Po; Mantua in einem See des Mincio, Festung; Brescia; B ergamo. 2. Im Go uv ernement Venedig: Venedig auf Inseln, im Meerbusen gl. N., 100,000 Einw.; Padua; Vicenza; Treviso; Verona ander Etsch; Udine. 8) Die deutschen Lander des österreichischen Kaiser- thums sind: Tyrol, Illyrien, Steiermark, Oester- reich, Mähren und Böhmen. 9) Die gefürstete Grafschaft Tyrol, gebirgig, wie die benachbarte Schweiz, enthält die Städte: Jnspruck am Inn; Hall, mit einem Salzwerke, am Inn; Briren an der Eisach; Botzen, Trient und Roveredv an der Etsch. 10) Das Königreich Illyrien, von den norischen, karnischen und julischen Alpen durchzogen, vom adriatischen Meere bespült und von der Save und Drave bewässert, wird in zwei Gouvernements eingetheilt: 1. das Gouvernement Laibach, mit der Hst. gl. N. (früher Hst. von Kram) und Klagen- furt (sonst Hst. von Kärnthen);'Villach an der Drau; 2. das Gouvernement Triest, mit derhst. Triest an dem Meerbusen gl. N., 80,000 Einw.; Capo d'istria auf einer Insel im Meere, und No- vigno auf einer Halbinsel.

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 235

1852 - Leipzig : Wigand
Chorographie und Topographie. 233 Tyrrhenia (Baumsand); sämmtlich nur für einzelne Gegenden. Die Griechen bezeichneten die ganze Halbinsel mit Hclperia, Westland, ein Name, den später die Römer auf Hispania anwendeten. Erst seit 266 v. Ehr. wird Jtalia der Gesammtuame der Halbinsel, jedoch nur bis an den nördlichen Appenniuus und bis an den Rubicon. llm's Jahr 49 aber wird Gallia Cisalpiua, und unter Auguslus Ligurien und das Gebiet der Venedi, Carni und Jstri dazu geschlagen. Westgreuze wurde nun das Flüsschen Varus und das Alare Insrnm, vel Tyrrhenum, auch Mare inkerum (unteres Meer), Nordgrenze die Alpen, Ostgrenze daö Flüsschen Arsia, das adriatische Meer (Mare superum, oberes Meer) und das jonische Meer bis zur Südspitze Bruttiums. Nach seiner natürlichen Lage zerfiel Italien in drei Regionen: 3) Gallia Cisalpina nebst Eiguria, von den Alpen bis zu den Flüsschen Rubicon im Osten und Macra im Westen; b) Italia propria, bis zu den Flüsschen Freuto tind Silarus; o) Graeeia Magna, der südlichste Theil. Gebirge: die Alpen, nämlich a) Alpes Marilimae; b) Cotliae, vom Berge Vesulus bis zum Mont Cenis; c) Grnjae, vom Mont Cenis bis zum Mons Jovis (St. Bernhard); c!) Penuinae, vom Mons Jovis bis zum Mons Adula (St. Gotthard); e) Rhaeticae, im heuti- gen Graubündten und Tyrol; k) Tridentinae, von der Athesis (Etsch) bis Belunuin; g) Garnieae, von Belunum bis zum Flusse Sontius; b) Julias, so benannt wegen der von Jul. Cäsar über sie gebauten Straße; i) k) und 1) Euganeae, Venetae und Pannonicae, die ihre Namen von Völkerschaften hatten. Die A p p e n n i n e n , Alontes Ap- pennini, welche die ganze Halbinsel, doch in größerer Nähe des adria- tischen Meeres, durchziehen und jenseits der Meerenge von Messina in Sicilien fortsetzen. Das Gebirge der Inseln Sardinien und Corsika bildet ein eigenes System. Flüsse. Padus (Po) entspringt auf dem Vesulus (M. Viso) und nimmt auf: Ticinus (Tessiuo), Hanntbal's erster Sieg (218), Ad- d u a (Adda), O l l i u s (Oglio), M i u c i u s , T r e b i a , Hanuibal's zweiter Sieg; der Athesis (Etsch); Rubicon (jetzt?); Melau- rus (Metauro), Hasdrubal's Niederlage, 207 ; Aufidus (Ofanto), Meduacus (Brenta), sämmtlich in das adriatische Meer; Arnus (Arno); Tiberis mit der Allia (Sieg der.gallier 389), dem Ali io (Teverone) und der Cremera (die 300 Fabier); Liris (Garigliauo); Vulturnus und Silarus (Sieg des Crassus 71). Seen: Eaeus Verbanus (Maggiore); E. Kenaous (Garda); E. Larius (Como); Trasimenus (Perugia); F ucin u s (Celano); Volsinieusis (Bolseno); Avernus. Boden, Klima, Produkte. Italien hat wenige und kleine Ebenen. Die größte, am Po, ist durch Milde des Klimas, Fruchtbar- keit des Bodens und Schönheit der Landschaften eine der herrlichsten

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 525

1852 - Leipzig : Wigand
Specieñe Geschichte. 525 Krieg gegen die Pforte aus. Die Russen stiegen über das Balkan- gebirge, siegten in Europa und Asien, eroberten Adrianopel und schlossen hier 1829 einen glänzenden Frieden. Großbritannien sah durch den Wiener Frieden nicht nur seinen Welthandel sicher gestellt, sondern es behielt auch viele der für jenen Handel ain vortheilhaftesten gelegenen französischen, holländischen und spanischen Colonieen und Gibraltar; dazu bekam cs Malta, Helgoland, das Protectoral der sieben ionischen Inseln. Es umfasste nun in Europa 5554 Quadratmeilcn mit 21,395,000 Einwohnern, und in den übrigen vier Erdtheilen 182,525 Quadratmeilen, also zusammen mit den außereuropäischen Besitzungen: 136,540,000 Menschen. Frankreich erhielt Senegal, Gorea in Afrika, Martinique, Guadeloupe, Cayenne in Amerika, und in Ostindien: Pondtchery, Mahee, Chandernagor und Isle Bourbon zurück. Es umfasst mithin 10,744 Quadratmeilen mit etwa 32,000,000 Seelen. Die Schweiz nahm eine neue Verfassung (Bundesacte) an, zu welcher 22 Cantons geschlagen wurden, die 696 Quadratmeilen mit 1,835,300 Einwohnern enthalten. Sardinien erhielt Savoyen, Nizza und Piemont zurück und an Genua und Theilen von Mailand Vergrößerung. Es umfasst 1339 Quabratmeilen mit 4,176,200 Menschen. «Der K i r ch e n st a a t wurde auf die Grenzen zurückgebracht, welche ihn vor der Revolution einschlossen, verlor aber Avignon in Frankreich, und behielt also 811 Quadratmeilen und 2,425,800 Einwohner. Die Niederlande sielen als ein Königreich an das Haus Ora- nten. Es wurden die sämmtlichen belgischen und batavischen Provin- zen, sowie Lüttich und Luxemburg dazu geschlagen. Von den früheren Eoloniecn aber erhielten die Niederlande: Surinam, Curaeao, St. Eustache, Batavia, Malacca und die Molukken-Inseln zurück. Dieser Staat begriff damals mithin 5475 Quadratmeilen mit 12,218,300 Einwohnern. Dänemark verzichtete aufnorwegen und erhielt dafür Lauenburg, so dass es 2688 Quadratmeilen mit 1,989,500 Menschen enthält. Schweden erhielt durch den Frieden von Kiel (1814) Norwegen für das früher an Russland verlorene Finnland. Es umfasst nun 13,736 Quadratmeilen mit 3,610,000 Menschen. Deutlchlanb bildet nach der deutschen Bundesacte einen Staa- tenbund von 38 Bundesstaaten, welche ihre Bundesversammlungen zu Frankfurt a. M. halten. Die sämmtlichen deutschen Bundesstaaten begreifen 11,735 Quadratmeilen, auf denen 30,086,348 Menschen wohnen. Um einige zweifelhafte Verhältnisse näher zu bestimmen, ver- sammelte sich im November 1819 ein Ministercongress in Wien. Die meisten Regenten gaben nun ihren Ländern eine zeitgemäßere Verfassung und schürzten dadurch die Bande, welche Fürst und Volk

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 601

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 601 Die Herzoge von Meiningen und Ko bürg verhinderten durch bereitwilliges Gewähren der Volkswünsche den Ausbruch von eigent- lichen Ruhestörungen, wogegen es in Al ten bürg härter herging, so dass königlich sächsische Truppen requirirt werden mussten. In Reuß- Greiz gab der Fürst erst am 3. Juni einer sehr ernstlichen Mahnung seines Volkes nach und in Gera kam es am 12. August zum förmlichen Aufruhr der Bauern, welcher eine Besetzung des Landes durch königlich sächsische Truppen zur Folge hatte. Viel früher wurden in Reuß- Loben st ein-Ebersdorf durch drei wunderlich stilisirte Erlasse die allerdings drückenden Beschwerden beseitigt, denn dort wurde die landes- herrliche Fürsorge weit mehr auf den Wildstand, als auf die Menschen gewandt, und das Volk lebte in einem völlig rechtlosen Zustande und unter der Last unerschwinglicher Abgaben. In Kur Hessen eröffnete Hanau am 29. Februar den Reigen mit einer Bittschrift, welcher so viele andere nachfolgten, dass sich der Kurfürst am 6. März zu der Zusicherung veranlasst sähe, neue Stände einzuberufen und die Minister Scheffer und Makeldey zu entlassen. Die neuen Minister beriefen die Kammer zum 20. März ein. Da man jedoch dem Kurfürsten noch nicht trauete und ihn desshalb in seinem Schlosse fast belagerte, so gab er endlich am 11. März mit der er- zwungenen Berufung des Bürgermeisters Eberhard von Hanau, wo sich am 9. März unter dem Namen eines Volksrathes sogar eine proviso- rische Regierung gebildet hatte, die Gewähr freisinniger Aenderungen. Der hartverfolgte Jordan wurde als Vertrauensmann nach Frankfurt an den Bundestag gesandt und auch andere Ungerechtigkeiten des ge- stürzten Regimes wurden wieder gut gemacht, aber die Minister fanden an dem Kurfürsten fortwährenden Widerstand in ihren Verbesserungs- Plänen , so dass, nachdem cs zwischen Bürgerwchr und einer Abthei- lung Garde zu blutigen Auftritten gekommen war, es erst einer rück- hallslosen Vorhaltung der möglichen Folgen fortgesetzten Widerstandes gelang, den harten Sinn des Fürsten zu brechen und die Erfüllung aller ihm gestellten Bedingungen zu erlangen (10. und 11. April). Hannover blieb lange ruhig, wie mächtig auch die Bewegungen rundum waren, und als endlich die Hauptstadt am 3. März mit einer schüchternen Bittschrift hervortrat, wurde dieselbe von dem Könige schroff zurückgewiesen. Allein gerade diese und bei nachfolgenden Fällen be- wiesene Unbeugsamkeit des Königs reizte das Volk und der König sah sich am Ende genöthigt, am 17. März nachzugeben. Die kurze Zeit darauf zusammengerufenen alten Stände zeigten sich, wie sehr sie auch vom Volke bemijstraut wurden, als den Forderungen der Neuzeit ge- wachsen. Bis zum 8. Juli, wo ihre Vertagung erfolgte, hatteir sie Hannover eine freie Verfassung gegeben. In Braun schweig gelangten die Volkswünsche bereits den 1. März an den Herzog, welcher, als der erste unter den deutschen
   bis 10 von 52 weiter»  »»
52 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 52 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 19
2 1
3 0
4 95
5 1
6 7
7 13
8 0
9 9
10 103
11 33
12 28
13 0
14 22
15 1
16 5
17 10
18 4
19 2
20 6
21 8
22 26
23 7
24 1
25 75
26 14
27 15
28 13
29 6
30 2
31 26
32 1
33 3
34 40
35 29
36 1
37 66
38 8
39 6
40 8
41 4
42 13
43 4
44 24
45 97
46 10
47 6
48 18
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 1
4 2
5 1
6 0
7 1
8 10
9 10
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 7
16 7
17 0
18 5
19 0
20 2
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 3
30 0
31 0
32 3
33 10
34 10
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 3
42 0
43 2
44 6
45 1
46 0
47 0
48 3
49 0
50 1
51 6
52 1
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 4
59 0
60 21
61 2
62 1
63 1
64 1
65 2
66 0
67 2
68 1
69 0
70 2
71 0
72 2
73 0
74 4
75 1
76 1
77 1
78 0
79 1
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 2
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 3
93 20
94 1
95 2
96 7
97 1
98 3
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 2
7 8
8 1
9 38
10 0
11 3
12 0
13 0
14 1
15 0
16 4
17 5
18 0
19 2
20 0
21 16
22 0
23 0
24 1
25 4
26 2
27 1
28 0
29 0
30 1
31 0
32 1
33 2
34 1
35 7
36 2
37 0
38 1
39 5
40 3
41 0
42 0
43 0
44 16
45 1
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 4
54 5
55 20
56 1
57 0
58 2
59 5
60 2
61 2
62 0
63 0
64 1
65 2
66 1
67 26
68 9
69 0
70 5
71 4
72 0
73 11
74 1
75 3
76 1
77 0
78 5
79 7
80 1
81 7
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 1
88 8
89 2
90 21
91 2
92 0
93 16
94 1
95 0
96 2
97 0
98 11
99 1
100 2
101 0
102 1
103 25
104 0
105 2
106 0
107 0
108 3
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 1
116 0
117 10
118 4
119 4
120 0
121 1
122 2
123 0
124 1
125 0
126 1
127 3
128 2
129 2
130 0
131 4
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 2
139 2
140 7
141 3
142 0
143 0
144 3
145 1
146 7
147 0
148 1
149 14
150 6
151 1
152 4
153 13
154 0
155 3
156 5
157 2
158 3
159 1
160 13
161 1
162 0
163 1
164 0
165 0
166 3
167 2
168 1
169 1
170 8
171 1
172 1
173 3
174 17
175 2
176 14
177 6
178 2
179 1
180 0
181 2
182 16
183 2
184 1
185 0
186 1
187 0
188 5
189 0
190 0
191 6
192 2
193 7
194 0
195 0
196 0
197 38
198 15
199 3