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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 40

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
40 Erster Zeitraum. lisches Nomadenleben, und entgingen dadurch allen Anschlägen er- oberungssüchtiger Könige von Assyrien, Babylonien, Aegypten oder Persien. Nur Alexander dem Großen mußten sie sich beugen, zerbrachen aber auch das verhaßte Joch nach seinem Tode so- gleich wieder. M o h a m e d endlich wandelte sie in wilde Erobe- rer um, seit 622 n. Ch., vor welchen die drei Welttheile zitter- ten, denn Fanatismus, kalte Todesverachtung und der Glaube an ein blind waltendes Schicksal verliehen ihnen fast überall einen voll- ständigen Sieg. §. 11. K l e i n a s i c n. Unter Kleinasien versteht man die Halbinsel, welche von dem schwarzen, dem mittelländischen, dem ägaischen Meere umflos- sen wird, und östlich an Armenien grenzt. Die, auch sonst üblichen, Namen Nato lien und Ana doli, rühren von dem griechischen Worte Avaxohr^ die Benennung Lev ante aber von dem italie- nischen il levante, oder dem französischen levant, her, und bedeuten sammtlich das Morgenland. Eine andere Eintheilung machten die Griechen und Römer. Jene nahmen den Fluß H a- lys, jetzt Kisil Ermak, der sich in das schwarze Meer ergießt, als Hauptgrenze an und unterschieden Unterasien, d. i. was inner- halb des Halys, und Oberasien, was oberhalb desselben liegt. Den Römern diente der Taurus zum Scheidepunkte, und sie nannten dieses Land Asien diesseirs oder innerhalb, und Asien jen- seits oder außerhalb des Taurus, oft aber auch Asien schlechthin und das eigentliche Asien, 2^8ia propria. Zu der Benennung Asia gab übrigens eine Stadt Asia in Lydien am Tmolus, Ver- anlassung, nach welcher man anfangs die angrenzende Gegend, und spater die ganze Halbinsel mit jenem Namen belegte. Sie ist ein gebirgiges Hochland, enthält im Innern Berggipfel, auf denen der Schnee nie schmilzt, während die Küstenländer durch Klima und Boden zu den schönsten der Erde gehören. Die an Ursprung, Bil- dung und Lebensweise verschiedenartigsten Völker bewohnten Klein- asien, deshalb war schon aus diesem Grunde eine engere Verbin- dung unter ihnen sehr schwierig. Hauptsächlich aber wurden sie d«rch ihre Lage in die Kämpfe verflochten, welche die Perser und Griechen, die Römer, Syrer und Parther gegen einander führten, wobei die einzelnen Völkerschaften, nach Neigung und Ansichten, Parthei ergriffen, gewöhnlich in die Gewalt des Siegers kamen und seit Cyrus, welcher seine Zwingherrschaft über alle erstreckte, nie ein Ganzes wieder ausmachten. Klemasien war in 19 kleine Länder zerstückelt, die sich nach ihrer Lage unter eine vierfache Abtheilung bringen lasten. 1) am ägaischen Meere lagen Troas, Myfien, Lydien, Karies

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 537

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Italien. 537 Piusvui. (chendenov.1830),und Gregor Xvi., früher Cardi- nal Maurus Capellen, ward sein Nachfolger. Die Besetzung der Stadt Ancona durch französische Truppen hat ihn gewaltsam in die Handel dieser Welt verflochten, wobei sich die langst be- i83 kannte Untauglichkeit der päpstlichen Krieger aufs neue bestätigte. Noch ist er beschäftigt, gegen diese Besitznahme zu prorestiren und Noten zu erlassen; die Entwickelung dieses rathsclhaften Unterneh- mens ist der Zukunft noch Vorbehalten. Unverändert bestehen die übrigen Staaten Italiens noch in derselben Form und Weise, wie der Wiener Congreß sie bestimmte, außer daß der Tod einige der damaligen Regenten abberufen hat. In dem Großherzogthum Toscana folgte Leopold Ii., geboren 1797, seinem Vater Ferdinand, 1624, welcher 1814 dieses sein Erbreich zurück erhielt und dafür das ihm zugetheilte Groß- herzogthum Würzburg an Baicrn überließ; er erhielt noch den Stato degli Presidii, die Souverainetat über das Fürsterthum Piombino und über die Insel Elba. L u cca, durch den Wiener Congreß der verwitweten Königinvon Etrurien, M a r i a Lu i se, einer Tochter des Königs Karls I V. von Spanien, als ein Herzogthum mit völliger Souverainetat überlassen, wird seit ihrem Tode l 824 von ihrem Sohne Karl Ludwig, geboren 1799, beherrscht. Modena kam nach der Auflösung des Königreichs Italien 1814 an den Herzog Franz Iv. zurück, welcher nach dem Ableben seiner Mutter 1629 auch das Herzogthum Massa und das Fürstenthum Carrara erbte. Die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla gehören der verwitweten Kaiserin von Frankreich, Napoleons zwei- ter Gemalin, M a r ia Luise, für ihre Lebensdauer; nach ihrem Tode folgen die Nachkommen der Königin von Etrurien, also der Herzog von Lucca, im Besitze, Lucca aber soll alsdann mit Tos- cana vereinigt werden. Sardinien, zu welchem der Wiener Congreß Genua schlug, wird jetzt von Karl Albert, Prinz von Carignatr, geboren 1796, beherrscht, welcher dem Könige Karl Felix Joseph auf dem Throne folgte 1831. Unter dem Namen eines lombardisch-venetianischen Königreichs machen endlich Mailand und Venedig seit den Ereignissen von 1814 einen Theil der östreichischen Monarchie aus. tz. 96. Außereuropäische Staaten. In starrer Unbeweglichkeit oder einem todtenahnlichen Ei- nerlei liegen die Staaten von Africa und Asien, wo keine Europäer herrschen; sie also bieten der Geschichte keinen der Aufbewahrung würdigen Stoff. M ehe met Ali, der Vicekönig von Aegyp- ten, sonst schon bekannt durch einigen Anflug europäischer Bil- dung, versucht in der neuesten Zeit 1832 das schon lockere Band,

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 58

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
58 Erster Zeitraum. Grunde spater bevölkert, als das übrige südliche Europa. Die Phönicier, welche das Mittelmeer früh durchschifften, und deffen Küstenländer durch Colonien und Pflanzstadte belebten, mieden die sandigen oder sumpfigen Gestade Italiens, hinter welchen sich die dicken Wälder der Apenninen zeigten, oder die schwarzen Rauch- wolken verheerender Vulkane, ihnen mithin, den wandernden, spe- culirenden Kaufleuten, als ein unwirthbares, dem Gewinne nichts bietendes Land erscheinen mußte; darum hat es in Italien keine phönicischen Ansiedelungen gegeben. Nach seiner natürlichen Be- schaffenheit selbst zerfallt es in drei Theile, Ober-, Mittel- und Unteritalien, denn die westlich von Genua, östlich nach Ancona hinlausenden Apenninen bilden Ob eritalien, und indem sie sich sodann wiederum von Osten nach Westen ziehen, trennen sie Mittelitalien von Unteritalien, ein Umstand, der aus die Bevölkerung dieser Halbinsel und auf die Gesittung ihrer Völ- ker von dem wesentlichsten Einflüsse seyn mußte. Einen allgemeinen, bestimmten Namen Italiens kennt die älteste Geschichte nicht. Die Griechen nannten es H es p e ri e n, das Abend- land; wohl auch, mit mythologischen Erinnerungen, Saturnia, wo unter Saturn das goldene Zeitalter geblüht; oder endlich, nach einzelnen, ihnen dunkel bekannten Völkern, Ausonia, Oe no- rria, Japygia; die Benennung Italien soll von dem Worte Itali, Rinder, entstanden seyn, woran die grasreichen Ebenen des Landes einen großen Ueberfluß gehabt. Ueber die Ureinwohner Italiens giebt es nur dunkle Sa- gen. Die Fabelzeit spricht von Lastrygonen, Cimmeriern, Giganten und Cyclopen. Nachstdem werden die Umbrer und Sikuler erwähnt; ihnen folgten zu verschiedenen Zeiten und in mehrern Zügen die Ligurer, Illyrier, Ausoner oder O p i s k e r, die Veneter, Etrusker; endlich die Pclasger, überhaupt Einwanderer aus Griechenland. Nach vielem Drangen, Treiben, mancherlei Wechsel der Wohnsitze, bietet Italien zuletzt ein buntes Gemisch von Völkern dar, welche aus dem, durch Ge- birge und Thaler durchschnittenen Boden, in besondern Gemein- wesen neben einander wohnen. Unteritalicn empfing seine Einwoh- ner vornehmlich aus Griechenland, hieß darum auch Groß- Griechenland, und die Tarentiner, Sybariten, Crotonienstr, Bruttier, Lukanier u. a. hatten daselbst kleine Republiken errichtet. Marser, Volsker, Pelignec, Sabiner, Lateiner, Samniter, Al- baner u. v. a. nahmen aus gleiche Weise Mittelitalien, Gallier, von keltischem Ursprünge, Oberitalien ein; aber keine gemeinsame Regierung noch irgend ein Bundesverein verknüpften sie anfangs zu einem Ganzen. Ober-Italien bestand aus zwei Hauptstaaten, aus Gal- lia cisalpina und Liguria. Der Po (Padus) und die Etsch (Alhesis) waren die vornehmsten Flüsse; Mediolanum (Malland),

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 39

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Asiatische Nebenländer. 39 bcn Kaste behalten ihren Rang ; die aus gemischten Ehen bilden Mittelkasten, welche das Gesetz genau bestimmt. Die dunkelfarbigen Inder machen die vierte, dienende Kaste, die Sudra, aus. Es ist ihnen nicht erlaubt die Veda zu lesen; sie sind die Knechre der übrigen, gleichsam wie die He- loten der Spartaner. Die obern Kasten sollen sich eigentlich nie mit den Sudra's ehelich verbinden; Mischlinge dieser Art gehören zu der verabscheueten Kaste der Ehanda las oder Pacia's, wel- che zu den niedrigsten Verrichtungen gebraucht werden und für unrein gelten. Neben den Braminen bestanden auch die Buddhisten, eine Secte, welche die Weltseele (Buddha) verehrte, und den Unterschied der Kasten, so wie die Dreiheit, Trimurti, der In- der verwarf. Ohne Zweifel sind die dunkelfarbigen Inder die Ur- einwohner des Landes, und wurden von den aus den Hochge- birgen herabgesiiegenen, hellfarbigen Stämmen unterjocht. Jener Kastenunterschied gründet sich demnach auf eine Nationalverschie- denheit, welche Jahrtausende nicht haben verwischen können, weil durch Religionsmeinungen und angedrohte Ehrlosigkeit eine nnüber- steigliche Scheidewand errichtet worden ist, die unter Indiens Völ- kern bis auf den heutigen Tag fortdauert. Arabien stieß nördlich an Palästina und Syrien, östlich umfließt es der persische, westlich der arabische Meerbusen oder das rothe Meer, und südlich das arabische Meer. Nach der Ein- theilung der Alten zerfiel es in das p e t r ä i sch e Arabien, von der Hauptstadt Petra, das wüste und glückliche Arabien. Hohe Gebirge durchziehen desien Westküsten, stoßen nordwärts an die syrischen Gebirge und streichen dann nach den ostasiatischen Urge- birgen hin. Die Bergl Sinai und Horeb liegen im Norden. Klima und Boden wechseln auf die mannigfaltigste Art, und durch- laufen fast alle Grade von der schärfsten Kälte, durch eine liebliche Kühlung, eine balsamische Milde bis zur glühenden afrikanischen Hitze; von unwirchbaren Schneegesilden, magern Berggegenden, fruchtbaren, mit üppigen Südfrüchten prangenden Thälcrn, bis zu den tobten Sandwüsren, welche sich, wie ein ödes Meer, ins Un- endliche ausbreiten und keine Pflanze sprosien, keinen Quell flie- ßen lasten. Die Araber leiten ihren Ursprung ab von Jsmael, dem Sohne Abr achams und der Ha gar. Sie selbst nennen sich Vedevii, Beduinen, d. i. Sohne der Wüste; den asiatischen Völkern hießen sie Araber, d. h. Abendländer, den afrikanischen und europäischen hingegen Sara eenen, Morgenländer, und beide Benennungen werden durch die Lage der verschiedenen Wohnsitze gerechtfertigt. Wahrend die den Arabern benachbarten Nationen durch Ackerbau und Anlegung fester Wohnsitze einem Theile ihrer Unabhängigkeit entsagten, führten diese noch immer ein patriarcha-

5. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 214

1852 - Leipzig : Wigand
214 Ii. Abschnitt. kommen, ja Plinius hält Europa noch für den größten der drei Erd- theile und theilt ihm 3/12 "ltes Landes der Erde zu. Die Längenangaben schwanken zwischen 26,800 — 30,800 und die Breite zwischen 0000 und 12,700 Stadien. Der Name Europa wird bald vom Griechischen svqvg, breit, bald von der phönizischen Königstochter Europa, bald von einem Manne Europas abgeleitet. Am wahrscheinlichsten ist es, dass der Name von Phönizien ausgegangen, also semitischen Ursprungs ist, und zwar eine Ableitung des Wortes Erel>, Abend, Abendland, weil das Land von ihnen aus geaen Westen lag. Umgekehrt bezeichnen die Franzosen Vor- derasien als Levante. §. 1. Griechenland hat seinen Namen von den Römern er- halten , welche Volk und Land mit Oiaeoi und Graecia bezeichneten. Diese Benennung ist aber wieder von dem epirotischen Volksstamme der rqa.iv.ol hergenommen, welche in der Gegend von Dodona lebten, die bereits in den ältesten Zeiten den Namen Hellas führte, ein Name, der von den Griechen später zur Bezeichnung von ganz Griechenland benutzt wurde. Seefahrende Etrusker brachten den Namen rqaivoi nach Italien und die Römer wandten ihn zur Bezeichnung des gesamm- ten Volks an. Es grenzt im Norden an Macedonien und Jllyrien, im Osten und Südosten an das ägäische, im Süden und Südwesten an das jonische Meer. Die größte Ausdehnung von N. nach S. beträgt 75, von W. nach O. (vom Leukadischen Vorgebirge bis zum Vorgebirge Sunium) 36 Meilen. Der Flächenraum des Ganzen beträgt ungefähr 1850 Om. Dieser geringe Flächenraum, welcher nur in seinem nördlichen Theile (Epirus und Thessalien) eine compactere Landmasse (etwa y3 des Ganzen) bildet, steht in gar keinem Verhältniss zu der ungeheuren Küstenentwicke- lung von fast 750 Meilen, während Italien nur 580 und Frankreich nur 275 Meilen Küste hat, ein Umstand, der von jeher auf deu Geist und die Civilisation des Volkes mächtig eingewirkt hat. Auf unserm ganzen Planeten eristirt kein anderes Land mit so vielen Einbuchtungen und mit einer solchen Zerrissenheit des Küstensaumes, was in Verbindung mit der geographischen Lage, in der Mitte dreier Erdtheile, Griechenland zu einem der einflussreichsten Handelsländer prädestinirt. Auch in verti- caler Beziehung ist das Land ein vor vielen anderen begünstigtes, denn die Gebirge bilden eine Menge kleiner, abgeschlossener Berg-, Hügel- und Flachlandschaften, welche dem Gedeihen eben so vieler selbstständiger Staaten, durch deren gegenseitige Reibung die Kräfte des Volkes poten- zirt werden mussten, Vorschub leistete. Die Gebirge Griechenlands stehen mit den dinarischen Alpen in Verbindung. Die nördliche Grenze gegen Macedonien bildet ein hohes, zerrissenes und bewaldetes Kalksteingebirge, welches die Halbinsel quer durchschneidend, im westlichen Theile das Keraunische (Chimära-)

6. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 189

1852 - Leipzig : Wigand
Chorographie und Topographie. 189 nendcn Völker, aber auch der günstigste Boden sür geistige Cultur und deren Früchte zu sein. Der Name Asia ist ein uralter und schon um 530 dem Pherecides bekannt. Seine etymologische Ableitung ist ungewiss. Den Alten war von dem ungeheuren Flächenraume des Welttheils ein verhältnissmäßig nur kleiner Theil bekannt. Der nördliche und öst- liche Theil blieb ganz in Dunkel gehüllt, doch wusste man, dass beide Theile von großen Meeren bespült werden. Mittelasien war mehr ge- fürchtet , wegen seiner wilden Bewohner, und Indien mehr gesucht, wegen seiner herrlichen Produkte, als bekannt. Nur der südwestlichste Theil voin Indus bis zum Mittelmeere und zwischen dem Orus, Jarar- tes und den Grenzscheiben Irans und Turans einerseits und dem indi- schen Meere, dem persischen Meerbusen und der arabischen Wüste an- dererseits, d. h. die Länder, welche zusammen etwa den Umfang des macedonischen Reiches ausgemacht haben, sind mehr oder weniger auf- gehellt worden. §. 1. Kleinasien hatte weder bei den Griechen noch bei den Römern einen gemeinschaftlichen Namen; beim sowohl die Benennung Asia propria, als die spätere Asia minor (seit 400 n. Chr.) bezeichnet nur die Westhälfte. Der Boden ist eine westliche Fortsetzung des armenischen Hoch- landes. Hauptgebirge: der Taurus mit dem Antitaurus. Im Westen sind niedrigere Bergzüge, wie der Tmolus, Sipylus, Jda, Olympus. Der höchste Berg Kleinasiens, der Aegäus am oberen Halys, bildet die Wasserscheide des schwarzen Meeres, des Mittelmeeres und des indischen Meeres (durch den Euphrat). Uebri- gens ist das Land fruchtbar und wohlbewässert. Flüsse: H a l y s (j. Kisilljrmak) in den Pontus, G r a n i cu s (Schlacht334) in diepropontis, Hermus mit dem goldreichen Pakto- lus und der Mäander ins ägäischemeer, der Eurymedon (Schlacht 469) und Ky dnu s ins Mittelmeer. — Die Seeen sind nicht bedeutend, z. B. der Corali8 lacus. Einwohner: die Syrer. Eingewandert sind: Thraker, Pe- lasger, Hellenen und Gallier. 1. Pontus, im weiteren Sinne das ganze Küstenland Klein- asiens am schwarzen Meere, im engeren der Küstenstrich vom Halys bis zum Promontorium Jasonium, breitete sich als selbstständiges Reich bis zum Phasis und bis tief in das innere Land auö. Unter Augustuö zur Provinz gemacht, zerfiel es in Pontus Galaticus, P. Polemoniacus und P. Cappadocius. Vespasian vereinte es zu einer Provinz ohne Könige und Constantin theilte es wieder in 2 Theile, die Westhälfte Aeleno- Pontus und die L sthälfte Pontus Polemoniacus. — Städte : Phasis, später Sebastopoliö; Trapezus, im Mittelalter Hauptstadt eines eigenen Reiches, war schon zu Mnophon's Zeit nicht unbedeutend;

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 525

1852 - Leipzig : Wigand
Specieñe Geschichte. 525 Krieg gegen die Pforte aus. Die Russen stiegen über das Balkan- gebirge, siegten in Europa und Asien, eroberten Adrianopel und schlossen hier 1829 einen glänzenden Frieden. Großbritannien sah durch den Wiener Frieden nicht nur seinen Welthandel sicher gestellt, sondern es behielt auch viele der für jenen Handel ain vortheilhaftesten gelegenen französischen, holländischen und spanischen Colonieen und Gibraltar; dazu bekam cs Malta, Helgoland, das Protectoral der sieben ionischen Inseln. Es umfasste nun in Europa 5554 Quadratmeilcn mit 21,395,000 Einwohnern, und in den übrigen vier Erdtheilen 182,525 Quadratmeilen, also zusammen mit den außereuropäischen Besitzungen: 136,540,000 Menschen. Frankreich erhielt Senegal, Gorea in Afrika, Martinique, Guadeloupe, Cayenne in Amerika, und in Ostindien: Pondtchery, Mahee, Chandernagor und Isle Bourbon zurück. Es umfasst mithin 10,744 Quadratmeilen mit etwa 32,000,000 Seelen. Die Schweiz nahm eine neue Verfassung (Bundesacte) an, zu welcher 22 Cantons geschlagen wurden, die 696 Quadratmeilen mit 1,835,300 Einwohnern enthalten. Sardinien erhielt Savoyen, Nizza und Piemont zurück und an Genua und Theilen von Mailand Vergrößerung. Es umfasst 1339 Quabratmeilen mit 4,176,200 Menschen. «Der K i r ch e n st a a t wurde auf die Grenzen zurückgebracht, welche ihn vor der Revolution einschlossen, verlor aber Avignon in Frankreich, und behielt also 811 Quadratmeilen und 2,425,800 Einwohner. Die Niederlande sielen als ein Königreich an das Haus Ora- nten. Es wurden die sämmtlichen belgischen und batavischen Provin- zen, sowie Lüttich und Luxemburg dazu geschlagen. Von den früheren Eoloniecn aber erhielten die Niederlande: Surinam, Curaeao, St. Eustache, Batavia, Malacca und die Molukken-Inseln zurück. Dieser Staat begriff damals mithin 5475 Quadratmeilen mit 12,218,300 Einwohnern. Dänemark verzichtete aufnorwegen und erhielt dafür Lauenburg, so dass es 2688 Quadratmeilen mit 1,989,500 Menschen enthält. Schweden erhielt durch den Frieden von Kiel (1814) Norwegen für das früher an Russland verlorene Finnland. Es umfasst nun 13,736 Quadratmeilen mit 3,610,000 Menschen. Deutlchlanb bildet nach der deutschen Bundesacte einen Staa- tenbund von 38 Bundesstaaten, welche ihre Bundesversammlungen zu Frankfurt a. M. halten. Die sämmtlichen deutschen Bundesstaaten begreifen 11,735 Quadratmeilen, auf denen 30,086,348 Menschen wohnen. Um einige zweifelhafte Verhältnisse näher zu bestimmen, ver- sammelte sich im November 1819 ein Ministercongress in Wien. Die meisten Regenten gaben nun ihren Ländern eine zeitgemäßere Verfassung und schürzten dadurch die Bande, welche Fürst und Volk

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 601

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 601 Die Herzoge von Meiningen und Ko bürg verhinderten durch bereitwilliges Gewähren der Volkswünsche den Ausbruch von eigent- lichen Ruhestörungen, wogegen es in Al ten bürg härter herging, so dass königlich sächsische Truppen requirirt werden mussten. In Reuß- Greiz gab der Fürst erst am 3. Juni einer sehr ernstlichen Mahnung seines Volkes nach und in Gera kam es am 12. August zum förmlichen Aufruhr der Bauern, welcher eine Besetzung des Landes durch königlich sächsische Truppen zur Folge hatte. Viel früher wurden in Reuß- Loben st ein-Ebersdorf durch drei wunderlich stilisirte Erlasse die allerdings drückenden Beschwerden beseitigt, denn dort wurde die landes- herrliche Fürsorge weit mehr auf den Wildstand, als auf die Menschen gewandt, und das Volk lebte in einem völlig rechtlosen Zustande und unter der Last unerschwinglicher Abgaben. In Kur Hessen eröffnete Hanau am 29. Februar den Reigen mit einer Bittschrift, welcher so viele andere nachfolgten, dass sich der Kurfürst am 6. März zu der Zusicherung veranlasst sähe, neue Stände einzuberufen und die Minister Scheffer und Makeldey zu entlassen. Die neuen Minister beriefen die Kammer zum 20. März ein. Da man jedoch dem Kurfürsten noch nicht trauete und ihn desshalb in seinem Schlosse fast belagerte, so gab er endlich am 11. März mit der er- zwungenen Berufung des Bürgermeisters Eberhard von Hanau, wo sich am 9. März unter dem Namen eines Volksrathes sogar eine proviso- rische Regierung gebildet hatte, die Gewähr freisinniger Aenderungen. Der hartverfolgte Jordan wurde als Vertrauensmann nach Frankfurt an den Bundestag gesandt und auch andere Ungerechtigkeiten des ge- stürzten Regimes wurden wieder gut gemacht, aber die Minister fanden an dem Kurfürsten fortwährenden Widerstand in ihren Verbesserungs- Plänen , so dass, nachdem cs zwischen Bürgerwchr und einer Abthei- lung Garde zu blutigen Auftritten gekommen war, es erst einer rück- hallslosen Vorhaltung der möglichen Folgen fortgesetzten Widerstandes gelang, den harten Sinn des Fürsten zu brechen und die Erfüllung aller ihm gestellten Bedingungen zu erlangen (10. und 11. April). Hannover blieb lange ruhig, wie mächtig auch die Bewegungen rundum waren, und als endlich die Hauptstadt am 3. März mit einer schüchternen Bittschrift hervortrat, wurde dieselbe von dem Könige schroff zurückgewiesen. Allein gerade diese und bei nachfolgenden Fällen be- wiesene Unbeugsamkeit des Königs reizte das Volk und der König sah sich am Ende genöthigt, am 17. März nachzugeben. Die kurze Zeit darauf zusammengerufenen alten Stände zeigten sich, wie sehr sie auch vom Volke bemijstraut wurden, als den Forderungen der Neuzeit ge- wachsen. Bis zum 8. Juli, wo ihre Vertagung erfolgte, hatteir sie Hannover eine freie Verfassung gegeben. In Braun schweig gelangten die Volkswünsche bereits den 1. März an den Herzog, welcher, als der erste unter den deutschen

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 611

1852 - Leipzig : Wigand
Speciellc Geschichte. 611 der Reichstag zu Stande kam, sagten sich Hannover und Sachsen von dem Bündnisse los und traten mit Würtemberg und Baiern zu einem Vierkönigsbündniss zusammen, für welches sich Oesterreich beifällig er- klärte , von dem aber Hannover bald wieder zurücktrat. Am 20. De- cember (1849) legte der Reichsverweser seine Würde nieder in die Hände der Bevollmächtigten Oesterreichs und Preußens, welche Mächte unter- dessen zur Einsetzung einer Bundescommission, dem sog. Interim, über- eingekommen waren. Erzherzog Johann ging, und Niemand fragte, wohin? er weilt, und Niemand fragte, wo? und dies that das Volk nicht aus Undankbarkeit, sondern in dem Bewusstsein seiner eigenen Schuld und in der Ueberzeugung, dass es getäuscht worden sei von dem Manne, dem sein Vertrauen die höchste Macht anvertraut hat. Auf Betrieb Oesterreichs wurde der 10. Mai 1830 zum Zusammen- tritt einer Bundescentralgewalt aller deutschen Bundesregierungen, d. h. zur Wiederherstellung des alten Bundestages, festgesetzt, wozu sich die Vertreter Oesterreichs, Baierns, Würtembergs, Kurhessens und noch einiger kleinerer Ländchen einstelltcn, während Preußen mit seinen Ver- bündeten sich davon ausschloss und Hannover in ganz isolirter Stel- lung blieb. Der Bundestag der Großdeutschen tagt noch fort in Frank- furt, dagegen ist das Bündniss vom 26. Mai am 15. Oclober nicht verlängert worden. Gegenwärtig intervenirt der Bundestag durch bai- rische Truppen in Kurhessen, dessen Beherrscher durch Berufung Hassen- pflug's als Premierminister offen die Rückkehr zum Alten aussprach und sein Volk zur Verzweiflung trieb. Wie die Baiern zu hausen im Stande sind, das werden sich die älteren Personen aus den Zeiten Napoleon's noch erinnern, und sie thun alles Mögliche, um die alten Erinnerungen wieder in's Leben zu rufen. Preußen, welches als Unionsvorstand vom 26. Mai ebenfalls Truppen nach Kurhessen warf, beschränkt sich auf die Etappenstraßen in Kurhessen und überlässt gegenwärtig dem groß- deutschen Erecutionöheere immer mehr Terrain. Üeberhaupt spielen die Cabinette in Deutschland wieder solch ein Spiel, dass der schlichte Ver- stand auf die Vermuthung kommen muss, es sei Alles seit zwei Jahren abgekartet worden. Und wenn auch Preußen gegenwärtig die Mobili- sirung der gesammten Streitkräfte angeordnet hat, so ist es doch nach den letzten Vorgängen in Warschau (2. November 1850) und durch die beharrlichen Demüthigungen von Seiten Oesterreichs gerichtet und kaum noch als Großmacht geltend. Was auch die Tagesblätter schreiben mögen von dem Enthusiasmus, mit welchem die Söhne des Vaterlandes den Fahnen zueilen, es ist nicht so, wenigstens jetzt nicht mehr, denn noch weiß Niemand, wofür solche Opfer gebracht werden sollen, und sollten es dynastische Interessen sein, so bürste an die Stelle des Enthu- siasmus, bei den wenigen Specifisch-Preußen ausgenommen, sehr schnell ein anderes Gefühl treten. 15 Millionen kostet die Mobilisirung, wenn man aber den Schaden, den die Familien dadurch leiden, dass 39*

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 576

1852 - Leipzig : Wigand
576 Dritter Zeitraum. Ii. Abschnitt. Attentat (3. April 1833) hervor. Was die Reaction von jetzt ab in Deutschland trieb, füllt eins der schmachvollsten Blätter der deutschen Geschichte. Der Pfarrer Weidig endete im Kerker aus Verzweiflung über die ehrlose Behandlung seines iin Rufe der Trunksucht stehenden Richters (1837); Jordan wurde auf die nichtswürdigsten und gehalt- losesten Indicien hin (inan brauchte damals nur verdächtig zu sein, um lebenslängliche schwere Haft zu erlangen) zum Gefängniss verurtheilt, nachdem er Jahre lang die furchtbarste Untersuchungshaft erlitten; in Hannover wurde 1837 aus majestätischer Machtvollkommenheit die Con- stitution für aufgehoben erklärt und der Bundestag erklärte sich für diese Angelegenheit für incompctcnt; in Leipzig ließ Prinz Johann (August 1845) auf das Volk ohne vorherige Warnung sofort schießen; in Schles- wig-Holstein vernichtete der offene Brief des Königs von Dänemark die Rechte beider Länder mit einem Federzuge; in Baiern gab der Hof das Beispiel, dass ein gemeines Frauenzimmer, Lola Monte;, nicht nur alle Scham, sondern auch alle Staatsehre mit Füßen trat; der Bundestag und die Fürsten machten die deutschen Constitutionen zum Kinderspott, die Minister regierten unbesorgt und unantastbar mit Minoritäten, die Censur mordete nach Herzenslust, missliebige Kammervota wurden sofort mit Auf- lösung der Kammer beantwortet, kurz es war ein Zustand in Deutsch- land , welcher die „Gewalt über das Recht" stellte, ein Zustand, ganz geeignet, zwischen Fürst und Volk eine unübersteigliche Kluft aufzubauen. Deutschland reifte den Creignissen des Jahres 1848 entgegen und eine Revolution wäre im Lande ausgebrochen, auch ohne vorhergegangene Versagung Lorris Philipp's aus Frankreich. Die Schweiz. Im Jahre 1815 (den 7. August) hatten sich sämmtliche Cantone auf einer zu Zürich gehaltenen Tagsatzung endlich zu einem Bunde vereinigt, welcher sowohl die Ordnung im Innern des Landes, als das Ansehn, die Freiheit und Unabhängigkeit gegen fremde Mächte sichern sollte. Allein nichts desto weniger wirkte nach wie vor fremder Einfluss auf die innern Verhältirisse mehrerer Cantone der Schweiz, deren innere Verfassung sehr verschieden war, indem einige, wie Bern, Freiburg u. s. w., eine rein aristokraiische, andere, wie Uri, Schwyz, Unterwalden, Gla- rus u. s. w., eine rein demokratische, noch andere, wie Zürich, Schaff- hausen u. s. w., eine aus beiden Formen gemischte Verfassung hatten. Daher waren auch die Maaßregeln stets sehr verschieden, welche man zum Wohle des Landes in den einzelnen Cantonen traf. Seit dem Jahre 1829 nahm man in mehrern Cantonen eine theil- weise Revision und wesentliche Verbesserungen der Verfassungen vor. In Zürich hob man die Censur gänzlich auf und führte bessere Preis- gesetze ein. In Fr ei bürg dagegen hatten die Jesuiten einen freien Wirkungsplatz. Im Cantón Tessin herrschte Presszwang und Familien-
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