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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 181

1855 - Heidelberg : Winter
§. 160. Ein Blick auf die nächste Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft. 181 In der langen Friedensperiode zeigten Kunst und Wissenschaft steti- gen Fortschritt, Handel und Gewerbe wurden durch großartige Erfin- dungen (Dampfschiffe, Eisenbahnen rc.) mächtig gefördert, und das Licht christlich-sittlicher Aufklärung immer weiter verbreitet. Daneben aber legte die Propaganda falscher Freiheit in Staat und Kirche, von dem stets wachsenden Proletariat vorwärts getrieben, überall ihre Minen an, während da und dort die absolutistische Staats- und Kirchengewalt auch dem wohlbegründeten Freiheitsbedürfniß fast keine Rechnung trug. Da außerdem die obern und untern Schichten der Gesellschaft das Eine, was Noth thut, zu viel. außer Rechnung ließen, so sahen Tieferblickende schon lange den Sturz des erkünstelten Bau's des Völkerglücks voraus. Nur vermuthete Niemand, daß er so bald eintreten werde. • Der alte Revolutionsgeist, vom Co mmunismus und Socialis- mus genährt, brach 1848 wieder los, stürzte in Frankreich den Jnlius- thron um, und wälzte sich, einem reißenden Strome gleich, über ganz Europa hin, die Grundlagen der politischen und sittlichen Ordnung unterwühlend und zerstörend. In Frankreich wurde, allen Parteien unerwartet, eine Repu- blik gegründet, in welcher Commnnismus und Socialismus ein kopfloses Regiment führte, und ein Arbeiteraufrnhr den vierten Stand zur Herrschaft zu bringen suchte, der aber durch eine Militärdictatur nieder- geschlagen wurde. Der zum Präsidenten erwählte Louis Bonaparte ordnete die Verfassung. In Italien erhob sich Sicilien gegen Neapel, wurde aber wieder unterworfen. In Rom, wo Papst Pins Ix. liberale Institutionen ge- geben hatte, bemächtigte sich die Demokratie der Herrschaft: der Papst mußte stiehen, und wurde nur durch französische Bajonette wieder ein- gesetzt. — Im lombardisch-venetianischen Königreich wurden die öster- reichischen Besatzungen zum'abzüge genöthigt, und der König Karl Albert von Sardinien ließ sich zum Krieg gegen Oesterreich verleiten. Doch die Italiener wurden von dem greisen, aber noch jugendkräftigen Feldmarschall Radetzki bei Cu st oz za und Novara besiegt, imd auch Venedig mußte sich nach langem Kampfe unterwerfen. In Deutschland forderte man zuerst in Baden neben Preßfrei- heit, Schwurgerichten und Bürgerwehr ein „deutsches Parlament." Es folgten sydann- die Aufstände in Wien und Berlin; der Zusammen- tritt der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt a. M., die Erwählung des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser, die Ab- schaffung des Bundestags, die Erklärung der Volkssonveränetät, die

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 204

1873 - Heidelberg : Winter
204 Kap. 163. Niederwerfung aller Aufstnde. Rckkehr zum Bundestag. schon Oesterreich zuvor, ihre Abgeordneten aus dem Frankfurter Parlamente zurckriefen. Unter dem Vorwand der Durchfhrung der Reichsverfassung erhoben sich nun demokratische Aufstnde in Sachsen, in Rheinpreuen, in der Pfalz und in Baden, wurden aber durch preuische Heere gedmpft, wh-rend die in Frankfurt allein noch zurckgebliebene Linke nach Stuttgart ber-siedelte. Dort aber wurde dieses Rumpfparlament bald gezwungen, sich auf-zulsen. Als auch der Aufstand der Ungarn durch sterreichische und russische Heere vollends niedergekmpft war, und die erschtterten Staaten allmhlich wieder eine etwas festere Haltung annahmen, fhlte man in Deutschland das Be-drfni der Wiederaufrichtung einer Bundesregierung. Da man sich aber darber nicht einigen konnte, so machte Preußen den Versuch, einen B un-desstaat zu grnden und schlo mit Hannover und Sachsen das Drei-knigbndni. Obgleich Hannover und Sachsen aus diesem Bndnisse wieder zurck-traten, suchte Preußen, das am 5. Februar 1850 eine neue constitutione!!-monarchische Verfassung erhielt, mit mehreren mittlem und kleinern Staaten die Union festzuhalten und berief zu ihrer Durchfhrung den Erfurter Reichstag (Mrz 1850). Allein Bayern, das von dieser Union eine Theilung Deutschlands besorgte, und Oesterreich, das sich durch diese Union aus Deutschland aus-geschlossen sah, schloen mit Sachsen, Hannover und Wrttemberg ein Gegenbndni zur Wiederherstellung des vorigen Staatenbundes. Die Spannung zwischen beiden Theilen wurde so groß, da ein Brger-krieg drohte und schon die Heere bei Bronzell einander schlagfertig gegenber-standen. Da aber vershnten sich die beiden Gromchte, und traten auf Grund der Olmtzer Punctationen in den Dresdener Konferenzen zusammen, aus denen der Beschlu der Rckkehr zum Bundestag hervor-gieng, der am 14. Mai 1850 in Frankfurt wieder feine erste Plenar-sitzung hielt. Der Kampf in Schleswig-Holstein, der nach Vertreibung der Dnen aus Schleswig durch den Malmer Waffenstillstand unterbrochen und nach dem Ablauf des-selben mit Glck fr die deutschen Waffen zu Land und zur See fortgesetzt worden war, wurde durch die englisch-russisch-schwedische Diplomatie zum Stillstand gebracht, worauf ein Londoner Protokoll (1852) die dnische Thronfolge bestimmte, und dem Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glcksburg die Thronanwartschaft zusprach. Kap. 164. Zweites napzleonisches Kaiserthum und der orientalische Krieg. (Histor. Atlas, Saf. Xvh. Umri Ii.j88.) (1.) Unterde hatte infrankreich die feste Haltung des Prsidenten Louis Napoleon gegenber den wiederholten Aufstnden der Rothen" das Vertrauen auf seine Fhigkeit, den Dmon der Revolution nieder-zuhalten, allgemein geweckt und seine Reise durch die Provinzen dasselbe so gestrkt, da er den Staatsstreich vom 2. December wagte, der ihm die 1851 Prsidentsch aft der Republik mit dictatorischer Gewalt auf zehn Jahre verschaffte.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 201

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 162. Julirevolution. Belgien. Polen. Deutschland. Zollverein. 201 (welches selbst die Eroberung von Algier durch den Herzog von Angou-Mme nicht tilgen konnte), bis die wirtliche Verletzung der Charte (Kap. 160, 3) von Seiten Karl's und seiner Minister die Sultretmlution veranlat?, welche ly83i/ die Verbannung Karl's X. und seiner Familie und die Erhebung der Familie Orleans in der Person Louis Philipp's (18301848) aus den franzsischen Thron zur Folge hatte. Der Sto dieser neuen Revolution pflanzte sich zunchst in das Knig-reich der Niederlande fort, wo sich das katholische Belgien von dem protestantischen Holland losri, worauf die Konferenz in London in die geschehene Trennung willigte und aus Belgien ein eignes neutrales Knig-reich schuf (1831), dessen Krone Prinz Leopold von Sachsen-Coburg erhielt, der dem Staate eine freisinnige Verfassung gab. In der Runde, welche nun die Revolution weiter mochte, erhob sich Polen 1830 im Warschauer Aufstand gegen Rußland; aber er wurde durch die Schlacht bei Ostrolenka (1831) niedergeschlagen und Polen in Folge der Erstrmung Warschau's durch Paskswitsch dem russischen Reiche ein-verleibt; doch behielt es eine eigene Verwaltung. Die gleichzeitigen Aufstnde in Parma, Modena und im Kirchen-staate (1830) waren schnell unterdrckt worden. Auch in Deutschland, wo das von der Bundesacte gegebene Versprechen landstndischer Verfassung zunchst nur von Nassau (1815), Bayern, Baden (1818), Wrttemberg," (Groherzogthum) Hessen (1819) erfllt worden war, wirkte die franzsische Julirevolution nach und brachte Unruhen hervor, die in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Cassel und Hannover ver-schieden? politische Vernderungen, insbesondere die endliche Einfhrung von Constitutionen zur Folge hatten. Zuletzt gab Preußen, das den lieber* gang zu dieser neuen Verfassungsform durch zweckmige Einrichtungen erst vorbereiten wollte, wenigstens eine Provincial-Stndeverfassung, und Oesterreich erneuerte 1832 seine alten Landstnde. Aber der Grund der Unzufriedenheit der Deutschen lag tiefer. Das Hambacher Fest (1832) und das Frankfurter Attentat lieen das Verlangen des deutschen Volkes nach nationaler Einheit deutlich erkennen. Einstweilen wurde inde diese Einheit nur auf dem Handelsgebiet durch den auf Preuens Vorgang und Anregung hin zu Stande gekommenen Zollverein darge-stellt (1833). 5. Die Zeit von 1 833 bis 1859. (Umri Ii. 86.) Kap. 163. Sturz des Juliknigthums und die deutsche Revolution. (1.) Zu nachhaltigen Ruhestrungen kam es inde nicht, und das einige Zusammenwirken der smmtlichen Glieder des deutschen Bundes sowohl, Als auch smmtlicher europischen Frstenhfe schien die allgemeine Ruhe auf weit hinaus zu verbrgen. Zu dieser Ruhe trug die Politik Ludwig Philipp's das Meiste bei, indem er im Innern Frankreichs durch das System des Juste milieu

4. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 601

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 601 Die Herzoge von Meiningen und Ko bürg verhinderten durch bereitwilliges Gewähren der Volkswünsche den Ausbruch von eigent- lichen Ruhestörungen, wogegen es in Al ten bürg härter herging, so dass königlich sächsische Truppen requirirt werden mussten. In Reuß- Greiz gab der Fürst erst am 3. Juni einer sehr ernstlichen Mahnung seines Volkes nach und in Gera kam es am 12. August zum förmlichen Aufruhr der Bauern, welcher eine Besetzung des Landes durch königlich sächsische Truppen zur Folge hatte. Viel früher wurden in Reuß- Loben st ein-Ebersdorf durch drei wunderlich stilisirte Erlasse die allerdings drückenden Beschwerden beseitigt, denn dort wurde die landes- herrliche Fürsorge weit mehr auf den Wildstand, als auf die Menschen gewandt, und das Volk lebte in einem völlig rechtlosen Zustande und unter der Last unerschwinglicher Abgaben. In Kur Hessen eröffnete Hanau am 29. Februar den Reigen mit einer Bittschrift, welcher so viele andere nachfolgten, dass sich der Kurfürst am 6. März zu der Zusicherung veranlasst sähe, neue Stände einzuberufen und die Minister Scheffer und Makeldey zu entlassen. Die neuen Minister beriefen die Kammer zum 20. März ein. Da man jedoch dem Kurfürsten noch nicht trauete und ihn desshalb in seinem Schlosse fast belagerte, so gab er endlich am 11. März mit der er- zwungenen Berufung des Bürgermeisters Eberhard von Hanau, wo sich am 9. März unter dem Namen eines Volksrathes sogar eine proviso- rische Regierung gebildet hatte, die Gewähr freisinniger Aenderungen. Der hartverfolgte Jordan wurde als Vertrauensmann nach Frankfurt an den Bundestag gesandt und auch andere Ungerechtigkeiten des ge- stürzten Regimes wurden wieder gut gemacht, aber die Minister fanden an dem Kurfürsten fortwährenden Widerstand in ihren Verbesserungs- Plänen , so dass, nachdem cs zwischen Bürgerwchr und einer Abthei- lung Garde zu blutigen Auftritten gekommen war, es erst einer rück- hallslosen Vorhaltung der möglichen Folgen fortgesetzten Widerstandes gelang, den harten Sinn des Fürsten zu brechen und die Erfüllung aller ihm gestellten Bedingungen zu erlangen (10. und 11. April). Hannover blieb lange ruhig, wie mächtig auch die Bewegungen rundum waren, und als endlich die Hauptstadt am 3. März mit einer schüchternen Bittschrift hervortrat, wurde dieselbe von dem Könige schroff zurückgewiesen. Allein gerade diese und bei nachfolgenden Fällen be- wiesene Unbeugsamkeit des Königs reizte das Volk und der König sah sich am Ende genöthigt, am 17. März nachzugeben. Die kurze Zeit darauf zusammengerufenen alten Stände zeigten sich, wie sehr sie auch vom Volke bemijstraut wurden, als den Forderungen der Neuzeit ge- wachsen. Bis zum 8. Juli, wo ihre Vertagung erfolgte, hatteir sie Hannover eine freie Verfassung gegeben. In Braun schweig gelangten die Volkswünsche bereits den 1. März an den Herzog, welcher, als der erste unter den deutschen

5. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 576

1852 - Leipzig : Wigand
576 Dritter Zeitraum. Ii. Abschnitt. Attentat (3. April 1833) hervor. Was die Reaction von jetzt ab in Deutschland trieb, füllt eins der schmachvollsten Blätter der deutschen Geschichte. Der Pfarrer Weidig endete im Kerker aus Verzweiflung über die ehrlose Behandlung seines iin Rufe der Trunksucht stehenden Richters (1837); Jordan wurde auf die nichtswürdigsten und gehalt- losesten Indicien hin (inan brauchte damals nur verdächtig zu sein, um lebenslängliche schwere Haft zu erlangen) zum Gefängniss verurtheilt, nachdem er Jahre lang die furchtbarste Untersuchungshaft erlitten; in Hannover wurde 1837 aus majestätischer Machtvollkommenheit die Con- stitution für aufgehoben erklärt und der Bundestag erklärte sich für diese Angelegenheit für incompctcnt; in Leipzig ließ Prinz Johann (August 1845) auf das Volk ohne vorherige Warnung sofort schießen; in Schles- wig-Holstein vernichtete der offene Brief des Königs von Dänemark die Rechte beider Länder mit einem Federzuge; in Baiern gab der Hof das Beispiel, dass ein gemeines Frauenzimmer, Lola Monte;, nicht nur alle Scham, sondern auch alle Staatsehre mit Füßen trat; der Bundestag und die Fürsten machten die deutschen Constitutionen zum Kinderspott, die Minister regierten unbesorgt und unantastbar mit Minoritäten, die Censur mordete nach Herzenslust, missliebige Kammervota wurden sofort mit Auf- lösung der Kammer beantwortet, kurz es war ein Zustand in Deutsch- land , welcher die „Gewalt über das Recht" stellte, ein Zustand, ganz geeignet, zwischen Fürst und Volk eine unübersteigliche Kluft aufzubauen. Deutschland reifte den Creignissen des Jahres 1848 entgegen und eine Revolution wäre im Lande ausgebrochen, auch ohne vorhergegangene Versagung Lorris Philipp's aus Frankreich. Die Schweiz. Im Jahre 1815 (den 7. August) hatten sich sämmtliche Cantone auf einer zu Zürich gehaltenen Tagsatzung endlich zu einem Bunde vereinigt, welcher sowohl die Ordnung im Innern des Landes, als das Ansehn, die Freiheit und Unabhängigkeit gegen fremde Mächte sichern sollte. Allein nichts desto weniger wirkte nach wie vor fremder Einfluss auf die innern Verhältirisse mehrerer Cantone der Schweiz, deren innere Verfassung sehr verschieden war, indem einige, wie Bern, Freiburg u. s. w., eine rein aristokraiische, andere, wie Uri, Schwyz, Unterwalden, Gla- rus u. s. w., eine rein demokratische, noch andere, wie Zürich, Schaff- hausen u. s. w., eine aus beiden Formen gemischte Verfassung hatten. Daher waren auch die Maaßregeln stets sehr verschieden, welche man zum Wohle des Landes in den einzelnen Cantonen traf. Seit dem Jahre 1829 nahm man in mehrern Cantonen eine theil- weise Revision und wesentliche Verbesserungen der Verfassungen vor. In Zürich hob man die Censur gänzlich auf und führte bessere Preis- gesetze ein. In Fr ei bürg dagegen hatten die Jesuiten einen freien Wirkungsplatz. Im Cantón Tessin herrschte Presszwang und Familien-

6. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 85 Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe. 1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft. 1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf März mit Dänemark. April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab. Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern. Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen. 20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union. Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über. Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt. Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden. 1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen. 1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.

7. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1883 - Berlin : Schultze
84 Neuere Geschichte. witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland. 1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier. 27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen. Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg. 1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz. 1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien. 1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht 24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik. Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.). 13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph. 18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst. April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor. 18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.

8. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 89

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 89 zu einer neuen Gestaltung Deutschlands durch Preußen ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. 2) Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen. 3) Österreich zahlt 20" Millionen Thaler Kriegskosten und gibt 4) seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombar-disch-venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien. Mit Baiern, Würtemberg und Baden war der Friede bereits vorher, mit Hessen-Darmstadt und Sachsen wurde er bald nachher geschlossen. Preußen erhielt eine Kriegsentschädigung und zur Grenzregulierung einige Bezirke von Hessen und drei kleine bairische Landesteile: außerdem vereinigte es Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und gründete den norddeutschen Bund. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen. 6. Okt. Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. Österreich tritt Venetien ab und erkennt das Königreich Italien an. 1868 Revolution in Spanien. Die Königin Jsabella flüchtet nach Frankreich. Einsetzung einer provisorischen Regierung und Einberufung der Cortes (Abgeordnete des Landes). Die Majorität derselben beschließt eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung, und Serrano wird zum provisorischen Regenten gewählt. Nachdem General Prim die spanische Krone mehreren auswärtigen Fürsten vergebens angeboten, erklärt sich 1870 Prinz Leopold von Hohenzollem zur Annahme derselben bereit. Dagegen tritt die französische Regierung mit Heftigkeit auf und stellt durch den französischen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich zur Kur in Ems befand, das Verlangen, dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Nach dem freiwilligen Rücktritt des Prinzen mutet die französische Regierung dem Könige von Preußen zu, eine bestimmte Erklärung abzugeben, daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone in Zukunft niemals wieder zulassen werde. Der König weist diese unpassende Forderung zurück, daher 1870—1871 deutsch-französischer Ktieg. Es werden drei große deutsche Armeen aufgestellt: die 1. Armee unter dem General Steinmetz bei Koblenz;

9. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 265

1887 - Leipzig : Kesselring
Holland, Belgien und Schweiz seit 1815. 265 von 1830 innere Wirren aus. In den einzelnen Kantonen bten dort von Alters fyer gewisse Geschlechter einen vorwiegenden Einflu aus und dieses P atriziat suchte die verschobenen Gebietsteile des Landes mglichst Patriziat, auseinander zu halten, um sich durch solche Zerrissenheit in seiner einflureichen Stellung zu behaupten. Infolge beffen regte sich berall, namentlich in dem gebildeten Mittelstnde, der Geist der Unzusriebeuheit, und die Vorgnge in Paris beschleunigten auch hier den Ausbruch der Bewegung. Dieselbe vollzog sich meist ohne Blutvergieen, nur in Bern und Neue Kan-Basel1 kam es zu.einigen Kmpfen. Fast in allen Kantonen wurden tonver-hieraus 18301831 nderungen der Kantonverfassungen im Sinne der sassungen. Volkspartei vorgenommen. Anla zu weiteren Verwickelungen und Kmpfen gab erst die am 13. Januar 1841 von der Regierung verfgte Aufhebung smtlicher Klster im Aargau. Dieses Vorgehen rief in den katholischen Kantonen groe Aargau Erbitterung hervor. Letztere verbanben sich, sieben an der Zahl (Luzern, 1841. Schwyz, Uri, Unterwalben, Zug, Freiburg und Wallis), strzten in Luzern die liberale Regierung und zogen die Jesuiten (1844) herbei. Dagegen vereinigten sich die Radikalen der brigen Kantone zur Wiedervertreibung des Orbens. Jeboch schlug ein zu biesem Zweck gegen Luzern unternommener Freischarenzug (Marz 1845) fehl. Die sieben Kantone forberten nun Bestrafung der Freischrler, und ba ihnen nicht gewillfahrt wrbe, so schlssen sie (Juni 1845) einen Sonberbunb, um ihre Freiheit und ihre Gerecht- Sonder-same zu schtzen und Gewalt mit Gewalt zurckzuweisen." Die Tagsatzung2 bund dagegen verbot den Sonderbund und rief die brigen Kantone zum bewaff- 18i5-neten Einschreiten auf. Da die Sonderbndler, von auswrtigen Mchten mit Geld und Waffen untersttzt, dem Bundesbeschlu den Gehorsam verweigerten, so kam (Novem- Krieg der 1847) der Sonderbundkrieg" zum Ausbruch, der aber binnen 19 Tagen 1847. sein Ende erreichte und mit der vlligen Nieberlage der Sonberbndler schlo. Die besiegten Kantone muten die Kriegskosten bezahlen, liberale Regierungen einsetzen, den Sonderbunds auflsen und die Jesuiten verweisen. Hierauf erfolgte eine eingehende Revision der Bundesverfassung, Bundes-und 1848^ wurde der neue Bundesstaat der Schweizer Kantone" gegrndet. Verfassung An die Spitze desselben ward mit dem Sitze zu Bern ein bestndiger, aus 1848. ' sieben Gliedern bestehender Bundesrat gestellt; diesem stehen ein von den Kantonalregierungen" erwhlter Stnderat" (erste Kammer) und ein frei von dem ganzen Volk gewhlter Nationalrat" (zweite Kammer) zur Seite. An die Stelle dieser Verfassung ist 1874 eine abgenderte Bundesverfassung", namentlich in bezug auf die kirchlichen Verhltnisse, in Kraft getreten. 1 Der Kanton Basel ward 1833 in zwei Kantone geteilt: Basel-Stadt und Basel-Land. 2 Die sogenannte Tagsatzung, in deren Hnde seit 1815 die Bundesleitung lag, bestand aus den Abgeordneten der Kantone, die sich aller zwei Jahre in einem der Vororte" (Zrich, Bern, Luzern) versammelten; an die Stelleder Tagsatzung trat 1848 die Bundesversammlung" mit 2 Kammern. 5 In demselben Jahre ri sich der Kanton Neuenburg (S. 201) von Preußen los (S. 240), doch hat der König von Preußen erst 1857 aus das Schutzrecht der das genannte Frstentum verzichtet.

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 220

1883 - Leipzig : Kesselring
220 Neue Geschichte. Nachdem Ansang Mrz die Regenten der Klein- und Mittelstaaten zur Befriedigung der Volkswusche gezwungen worden waren, hatte Wien am Mrztage 13. Mrz und Berlin am 18. Mrz 1848 einen Volksaufstand, der dort 1848. den Fürsten Metternich (S. 218) strzte und hier Friedrich Wilhelm den Iv. zu zeitgemen Zugestndnissen bewog. Die grten Hoffnungen aber fetzte das Volk auf die freierwhlte National- deutsche Nationalversammlung x, welche in der Paulskirche zu Frankfurt versamm- a- M den 18. Mai 1848 erffnet wurde. Diese hatte den Auftrag, fr ^*j' das gesamte Vaterland eine Verfaffung zu entwerfen. Die Mehrheit der Versammlung gehrte mit dem Vorsitzenden, dem Freiherrn Heinrich von Gagern. Gagern, der konstitutionellen Partei an und war von Eifer fr eine wllr-dige Neugestaltung Deutschlands beseelt. Aber beides konnte den Mangel an politischer Erfahrung nicht ersetzen. Mag auch die Wahl des Erzherzogs Johann von sterreich (S. 199) zum Reichsverweser (29. Juni 1848) Grund- am Platze gewesen sein, mit Beratung der Grundrechte des deutschen rechte. Volkes" aber beschftigte man sich zu lange (9. Juli bis 21. Dezember 1848) und so wurde die Zeit versumt, in welcher mit den deutschen Fr-ften Vereinbarungen htten getroffen werden knnen. Als aber die Ver-fammlnng spter in Beratung der eigentlichen Verfassung eintrat, waren die deutschen Regierungen und besonders die beiden Grostaaten bereits soweit erstarkt, da sie ihren Einflu auf die Gestaltung unseres Vaterlandes auf-recht zu erhalten wuten. sterreich. Die sterreichische Monarchie schien nach den Mrztagen des Jahres 1848 in Auflsung begriffen zu sein. In Wien herrschte Gesetzlosigkeit, und ein Eentrcilkomite aus Abgeordneten der Brgerwehr und der akademischen Legion hatte mehr Ansehen, als die Regierung. Dazu kam, da die italienischen ^ Provinzen abgefallen waren, Ungarn ein Gleiches befrchten lie und sich in Bhmen gefhrliche Unruhen zeigten. Doch die, welche den Umsturz wollten, vergaen, da die Sulen des Reiches, die Truppen, noch fest Radetzky. standen. Der Feldmarschall Radetzky besiegte die Italiener bei Gtuftozza3 Windisch- (25. Juli) und zwang sie zum Waffenstillstandes Fürst Windischgrtz grtz. trieb die Bhmen (17. Juni) zu Paaren und zog dann vor Wien, welches er (31. Oktober) einnahm. Auch nach Ungarn rckte er vor und machte anfangs gute Fortschritte, doch konnte dieses Land wegen des hartnckigen Kossuth. Widerstandes, welchen der Diktator Kossuth organisiert hatte, eist im August 1849 mit Hilfe russischer Truppen unterworfen5 werden. 1 Fr die Nationalversammlung war auf je 50 000 Einwohner ein Abgeordneter gewhlt worden, so da die Versammlung 605 Mitglieder zhlte. Bei Erffnung des Parlaments waren 330 Abgeordnete anwesend. 2 sterreich besa seit dem Wiener Kongresse (S. 209) die italienischen Provinzen Lombardei und Venetien, das sogenannte lombardisch-venetianische Knigreich. 3 Custozza, Dorf westlich von Verona. 4 Der Friede erfolgte erst spter. Karl Albert, der König von Sardinien (@. 184 Anm. 2.), welcher die Lombarden in ihrem Aufstand untersttzte, kndigte (16. Mrz 1849) den Waffenstillstand, wurde aber von Radetzky bei Mortcira (21. Mrz) und bei Novara (23. Mrz) so entschieden geschlagen, da er abdankte und seinem Sohne Viktor Emannel berlie, sich mit den sterreichern zu vertragen, was im Frieden zu Mailand (5. August) geschah. 5 Die Ungarn konnten mit 135odo Mann gegen 275000 Mann das Feld nicht behaupten. Am 11. August 1849 legte Kossuth die Diktatur in die Hnde Grgeis nieder, der sich am 13. August samt seinem Heer (30 000 Mann) bei Vi-lagos an den russischen General Rdiger ergab.
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