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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 498

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Zchkucr Zritraum. 498 eine Bevölkerung von 400,000 Seelen und 100 Q. M. des bisherigen preußischen Polens, Neu-Ostpreußen und Bialystock; Friedrich Wilhelm Iii. verlor alle Lande zwischen der Elbe und dem Rheine, also die Halste seines Reichs mit 5 Millionen Einwohnern; Polen, soweit es zu Preußen gehört, ward unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem Könige von Sachsen zugetheilt; Danzig mit seinem Gebiete für eine freie Stadt erklärt unter dem Schutze der Könige von Preußen und Sachsen. Aus den eroberten Landen von Preußen, Braunschweig, Hessen-Eassel und einigen Theilen Hannovers schuf Napoleon ein Königreich Westphalen, welches er seinem jüngsten Bruder Jerome verlieh. Durch ein Decret, vom 2t. Nov. 1806 von Berlin aus erlassen, gebot ec das Con tin en talsyst em, oder die Sperrung des Festlandes für den englischen Handel, zu dessen Annahme er sogar den Kaiser von Rußland vermochte. 140 Millionen Thaler betrugen die Summen, welche Preußen an Frankreich zahlen sollte, und drei Festungen, Glogau, Küstrin und Stettin, blieben von 10,000 Franzosen besetzt, die aut preußische Kosten verpflegt und unterhalten werden mußten. Deutschland und Italien lagen in Fesseln, jetzt richtete Napoleon seine Blicke auf die p y r e n a i s ch e Halbinsel. Portugal erhielt die Weisung sich dem Continentalsysteme anzuschließen, zugleich betrat eine französische Armee unter dem n Ott. Marschall Iunot den spanischen Boden. Ein geheimer Thei- 1807 lungsplan Portugals hatte den mächtig waltenden Günstling Karls Iv. von Spanien, den Friedensfürsten Godoy, für Napo- leons Absichten gewonnen. Nach diesem Plane sollten die Provin- zen Alentejo und Algarbien dem Friedensfürsten unter dem Titel „eines Fürsten von Algarbien," zugetheilt, das Land zwischen dem . Minho und Duero dem unmündigen Könige von Hetrurien, Ludwig Ii., überlassen und über den Rest bei einem allgemeinen Frieden verfügt werden. Durch diese Lockspeise beschwichtigt, wider- setzte sich der Fciedensfürst dem Einmärsche der Franzosen in Spa- nien und ihrem Durchzuge nicht. Fast ohne Widerstand rückte Junot in Portugal ein, erfuhr aber, Angesichts Lissabon, den 29. Nov., daß der Prinzregent Johann, mit seiner geisteskranken Mutter und dem Hofe auf englischen Schiffen nach Brasilien un- ter Segel gegangen sey, wo derselbe zu Rio Janeiro seine Resi- denz nahm. Die von dem französischen Befehlshaber im Namen Napoleons erlassene Erklärung „das Haus Braganza habe zu re- gieren aufgehört" fand im folgenden Jahre Widerlegung durch die Ankunft eines englischen Heeres in Portugal, das sich mit den Patrioten verband und den Marschall Junot nach der für ihn nachtheiligen Schlacht bei Vimeira, den 21. Aug. 1808, zur Räu- mung Portugals zwang. Toscana aber wurde dessen ungeachtet von Napoleon in Besitz genommen, nachdem die daselbst liegenden

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 537

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Italien. 537 Piusvui. (chendenov.1830),und Gregor Xvi., früher Cardi- nal Maurus Capellen, ward sein Nachfolger. Die Besetzung der Stadt Ancona durch französische Truppen hat ihn gewaltsam in die Handel dieser Welt verflochten, wobei sich die langst be- i83 kannte Untauglichkeit der päpstlichen Krieger aufs neue bestätigte. Noch ist er beschäftigt, gegen diese Besitznahme zu prorestiren und Noten zu erlassen; die Entwickelung dieses rathsclhaften Unterneh- mens ist der Zukunft noch Vorbehalten. Unverändert bestehen die übrigen Staaten Italiens noch in derselben Form und Weise, wie der Wiener Congreß sie bestimmte, außer daß der Tod einige der damaligen Regenten abberufen hat. In dem Großherzogthum Toscana folgte Leopold Ii., geboren 1797, seinem Vater Ferdinand, 1624, welcher 1814 dieses sein Erbreich zurück erhielt und dafür das ihm zugetheilte Groß- herzogthum Würzburg an Baicrn überließ; er erhielt noch den Stato degli Presidii, die Souverainetat über das Fürsterthum Piombino und über die Insel Elba. L u cca, durch den Wiener Congreß der verwitweten Königinvon Etrurien, M a r i a Lu i se, einer Tochter des Königs Karls I V. von Spanien, als ein Herzogthum mit völliger Souverainetat überlassen, wird seit ihrem Tode l 824 von ihrem Sohne Karl Ludwig, geboren 1799, beherrscht. Modena kam nach der Auflösung des Königreichs Italien 1814 an den Herzog Franz Iv. zurück, welcher nach dem Ableben seiner Mutter 1629 auch das Herzogthum Massa und das Fürstenthum Carrara erbte. Die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla gehören der verwitweten Kaiserin von Frankreich, Napoleons zwei- ter Gemalin, M a r ia Luise, für ihre Lebensdauer; nach ihrem Tode folgen die Nachkommen der Königin von Etrurien, also der Herzog von Lucca, im Besitze, Lucca aber soll alsdann mit Tos- cana vereinigt werden. Sardinien, zu welchem der Wiener Congreß Genua schlug, wird jetzt von Karl Albert, Prinz von Carignatr, geboren 1796, beherrscht, welcher dem Könige Karl Felix Joseph auf dem Throne folgte 1831. Unter dem Namen eines lombardisch-venetianischen Königreichs machen endlich Mailand und Venedig seit den Ereignissen von 1814 einen Theil der östreichischen Monarchie aus. tz. 96. Außereuropäische Staaten. In starrer Unbeweglichkeit oder einem todtenahnlichen Ei- nerlei liegen die Staaten von Africa und Asien, wo keine Europäer herrschen; sie also bieten der Geschichte keinen der Aufbewahrung würdigen Stoff. M ehe met Ali, der Vicekönig von Aegyp- ten, sonst schon bekannt durch einigen Anflug europäischer Bil- dung, versucht in der neuesten Zeit 1832 das schon lockere Band,

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 58

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
58 Erster Zeitraum. Grunde spater bevölkert, als das übrige südliche Europa. Die Phönicier, welche das Mittelmeer früh durchschifften, und deffen Küstenländer durch Colonien und Pflanzstadte belebten, mieden die sandigen oder sumpfigen Gestade Italiens, hinter welchen sich die dicken Wälder der Apenninen zeigten, oder die schwarzen Rauch- wolken verheerender Vulkane, ihnen mithin, den wandernden, spe- culirenden Kaufleuten, als ein unwirthbares, dem Gewinne nichts bietendes Land erscheinen mußte; darum hat es in Italien keine phönicischen Ansiedelungen gegeben. Nach seiner natürlichen Be- schaffenheit selbst zerfallt es in drei Theile, Ober-, Mittel- und Unteritalien, denn die westlich von Genua, östlich nach Ancona hinlausenden Apenninen bilden Ob eritalien, und indem sie sich sodann wiederum von Osten nach Westen ziehen, trennen sie Mittelitalien von Unteritalien, ein Umstand, der aus die Bevölkerung dieser Halbinsel und auf die Gesittung ihrer Völ- ker von dem wesentlichsten Einflüsse seyn mußte. Einen allgemeinen, bestimmten Namen Italiens kennt die älteste Geschichte nicht. Die Griechen nannten es H es p e ri e n, das Abend- land; wohl auch, mit mythologischen Erinnerungen, Saturnia, wo unter Saturn das goldene Zeitalter geblüht; oder endlich, nach einzelnen, ihnen dunkel bekannten Völkern, Ausonia, Oe no- rria, Japygia; die Benennung Italien soll von dem Worte Itali, Rinder, entstanden seyn, woran die grasreichen Ebenen des Landes einen großen Ueberfluß gehabt. Ueber die Ureinwohner Italiens giebt es nur dunkle Sa- gen. Die Fabelzeit spricht von Lastrygonen, Cimmeriern, Giganten und Cyclopen. Nachstdem werden die Umbrer und Sikuler erwähnt; ihnen folgten zu verschiedenen Zeiten und in mehrern Zügen die Ligurer, Illyrier, Ausoner oder O p i s k e r, die Veneter, Etrusker; endlich die Pclasger, überhaupt Einwanderer aus Griechenland. Nach vielem Drangen, Treiben, mancherlei Wechsel der Wohnsitze, bietet Italien zuletzt ein buntes Gemisch von Völkern dar, welche aus dem, durch Ge- birge und Thaler durchschnittenen Boden, in besondern Gemein- wesen neben einander wohnen. Unteritalicn empfing seine Einwoh- ner vornehmlich aus Griechenland, hieß darum auch Groß- Griechenland, und die Tarentiner, Sybariten, Crotonienstr, Bruttier, Lukanier u. a. hatten daselbst kleine Republiken errichtet. Marser, Volsker, Pelignec, Sabiner, Lateiner, Samniter, Al- baner u. v. a. nahmen aus gleiche Weise Mittelitalien, Gallier, von keltischem Ursprünge, Oberitalien ein; aber keine gemeinsame Regierung noch irgend ein Bundesverein verknüpften sie anfangs zu einem Ganzen. Ober-Italien bestand aus zwei Hauptstaaten, aus Gal- lia cisalpina und Liguria. Der Po (Padus) und die Etsch (Alhesis) waren die vornehmsten Flüsse; Mediolanum (Malland),

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 181

1855 - Heidelberg : Winter
§. 160. Ein Blick auf die nächste Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft. 181 In der langen Friedensperiode zeigten Kunst und Wissenschaft steti- gen Fortschritt, Handel und Gewerbe wurden durch großartige Erfin- dungen (Dampfschiffe, Eisenbahnen rc.) mächtig gefördert, und das Licht christlich-sittlicher Aufklärung immer weiter verbreitet. Daneben aber legte die Propaganda falscher Freiheit in Staat und Kirche, von dem stets wachsenden Proletariat vorwärts getrieben, überall ihre Minen an, während da und dort die absolutistische Staats- und Kirchengewalt auch dem wohlbegründeten Freiheitsbedürfniß fast keine Rechnung trug. Da außerdem die obern und untern Schichten der Gesellschaft das Eine, was Noth thut, zu viel. außer Rechnung ließen, so sahen Tieferblickende schon lange den Sturz des erkünstelten Bau's des Völkerglücks voraus. Nur vermuthete Niemand, daß er so bald eintreten werde. • Der alte Revolutionsgeist, vom Co mmunismus und Socialis- mus genährt, brach 1848 wieder los, stürzte in Frankreich den Jnlius- thron um, und wälzte sich, einem reißenden Strome gleich, über ganz Europa hin, die Grundlagen der politischen und sittlichen Ordnung unterwühlend und zerstörend. In Frankreich wurde, allen Parteien unerwartet, eine Repu- blik gegründet, in welcher Commnnismus und Socialismus ein kopfloses Regiment führte, und ein Arbeiteraufrnhr den vierten Stand zur Herrschaft zu bringen suchte, der aber durch eine Militärdictatur nieder- geschlagen wurde. Der zum Präsidenten erwählte Louis Bonaparte ordnete die Verfassung. In Italien erhob sich Sicilien gegen Neapel, wurde aber wieder unterworfen. In Rom, wo Papst Pins Ix. liberale Institutionen ge- geben hatte, bemächtigte sich die Demokratie der Herrschaft: der Papst mußte stiehen, und wurde nur durch französische Bajonette wieder ein- gesetzt. — Im lombardisch-venetianischen Königreich wurden die öster- reichischen Besatzungen zum'abzüge genöthigt, und der König Karl Albert von Sardinien ließ sich zum Krieg gegen Oesterreich verleiten. Doch die Italiener wurden von dem greisen, aber noch jugendkräftigen Feldmarschall Radetzki bei Cu st oz za und Novara besiegt, imd auch Venedig mußte sich nach langem Kampfe unterwerfen. In Deutschland forderte man zuerst in Baden neben Preßfrei- heit, Schwurgerichten und Bürgerwehr ein „deutsches Parlament." Es folgten sydann- die Aufstände in Wien und Berlin; der Zusammen- tritt der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt a. M., die Erwählung des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser, die Ab- schaffung des Bundestags, die Erklärung der Volkssonveränetät, die

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 33

1849 - Berlin : Schultze
33 3) Amerikanische Ströme. 1. der Lorenz-Strom, der Abfluß des oberen, Michigan-, Huronen-, Erie- und Ontario-Sees, ergießt sich in nordöstlicher Richtung in die Lo- renz-Bai. 2. Dermissisippi nimmt rechts den Missouri und links den Ohio auf, und ergießt sich nach einem jüdlichen Lauf in den Golf von Meriko. 3. Der O r i n o c o entspringt auf der Sierra Parime in Guiana, beschreibt einen großen Bogen um dieses Gebirge, und geht in das columbische Meer. 4. Der Amazonenfluß oder Maranhon, der größte Strom der Erde, bildet sich in den Gebir- gen von Peru, nimmt rechts den Ucayale, Ma- deira und Tocantine, links den Rio negro auf, und ergießt sich nach einem östlichen Lauf in das brasilische Meer. 5. Der Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Paraguay und Parana, nimmt links den Uruguay auf, und mündet in das pa- tagonische Meer. 4) Ueber die fließenden Wasser des Festlandes von Au- stralien ist, bei unserer Unbekanntschaft mit dem Innern dieses Continentes, nichts zu sagen. 8. 16. Die merkwürdigsten Seen. 1) Seen (Landseen) werden diejenigen Gewässer ge- nannt, welche von allen Seiten mit Land umschlossen sind. Sie verhalten sich also gegen das Land, wie Inseln gegen das Meer. 2) In Europa finden sich nur Seen zweiter und dritter Größe: der Ladogasee, der Onegasee und der Peipussee in Rußland; der Mälar-, Wetter- und Wenersee in Schweden; der Spirdingsee und der angerburgische in Preußen; der Chiem-, der Cirk- niher-, der E ich ne r- und derbodensee in Deutschland; der Genfer-, Neuenburger-, Zuger-, Vierwaldstäd- ter-, Züricher- und Thunersee in der Schweiz; und der Lago Maggiore, der Comer- und der Gardasee in Italien. 3) Asien ist zwar reich an Landseen; doch sind die 3

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 204

1873 - Heidelberg : Winter
204 Kap. 163. Niederwerfung aller Aufstnde. Rckkehr zum Bundestag. schon Oesterreich zuvor, ihre Abgeordneten aus dem Frankfurter Parlamente zurckriefen. Unter dem Vorwand der Durchfhrung der Reichsverfassung erhoben sich nun demokratische Aufstnde in Sachsen, in Rheinpreuen, in der Pfalz und in Baden, wurden aber durch preuische Heere gedmpft, wh-rend die in Frankfurt allein noch zurckgebliebene Linke nach Stuttgart ber-siedelte. Dort aber wurde dieses Rumpfparlament bald gezwungen, sich auf-zulsen. Als auch der Aufstand der Ungarn durch sterreichische und russische Heere vollends niedergekmpft war, und die erschtterten Staaten allmhlich wieder eine etwas festere Haltung annahmen, fhlte man in Deutschland das Be-drfni der Wiederaufrichtung einer Bundesregierung. Da man sich aber darber nicht einigen konnte, so machte Preußen den Versuch, einen B un-desstaat zu grnden und schlo mit Hannover und Sachsen das Drei-knigbndni. Obgleich Hannover und Sachsen aus diesem Bndnisse wieder zurck-traten, suchte Preußen, das am 5. Februar 1850 eine neue constitutione!!-monarchische Verfassung erhielt, mit mehreren mittlem und kleinern Staaten die Union festzuhalten und berief zu ihrer Durchfhrung den Erfurter Reichstag (Mrz 1850). Allein Bayern, das von dieser Union eine Theilung Deutschlands besorgte, und Oesterreich, das sich durch diese Union aus Deutschland aus-geschlossen sah, schloen mit Sachsen, Hannover und Wrttemberg ein Gegenbndni zur Wiederherstellung des vorigen Staatenbundes. Die Spannung zwischen beiden Theilen wurde so groß, da ein Brger-krieg drohte und schon die Heere bei Bronzell einander schlagfertig gegenber-standen. Da aber vershnten sich die beiden Gromchte, und traten auf Grund der Olmtzer Punctationen in den Dresdener Konferenzen zusammen, aus denen der Beschlu der Rckkehr zum Bundestag hervor-gieng, der am 14. Mai 1850 in Frankfurt wieder feine erste Plenar-sitzung hielt. Der Kampf in Schleswig-Holstein, der nach Vertreibung der Dnen aus Schleswig durch den Malmer Waffenstillstand unterbrochen und nach dem Ablauf des-selben mit Glck fr die deutschen Waffen zu Land und zur See fortgesetzt worden war, wurde durch die englisch-russisch-schwedische Diplomatie zum Stillstand gebracht, worauf ein Londoner Protokoll (1852) die dnische Thronfolge bestimmte, und dem Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glcksburg die Thronanwartschaft zusprach. Kap. 164. Zweites napzleonisches Kaiserthum und der orientalische Krieg. (Histor. Atlas, Saf. Xvh. Umri Ii.j88.) (1.) Unterde hatte infrankreich die feste Haltung des Prsidenten Louis Napoleon gegenber den wiederholten Aufstnden der Rothen" das Vertrauen auf seine Fhigkeit, den Dmon der Revolution nieder-zuhalten, allgemein geweckt und seine Reise durch die Provinzen dasselbe so gestrkt, da er den Staatsstreich vom 2. December wagte, der ihm die 1851 Prsidentsch aft der Republik mit dictatorischer Gewalt auf zehn Jahre verschaffte.

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 208

1873 - Heidelberg : Winter
2q8 Kap. 166. Der lombardische Krieg. Friede von Villafranca. 6. Die Zeit von 1859 bis 1871. Italiens und Deutschlands Neugestaltung. Kap. 166. Der lombardische Krieg. (1.) Zunchst that eine vom Kaiser selbst hervorgerufene Schrift der Welt kund, da ganz Italien seine Unabhngigkeit erhatten, aber zu einem Bundes-staat unter dem Vorsitz des Papstes gemacht werden msse. Rußland brachte nun zwar einen Congre der Gromchte zur Schlichtung der italie-nischen Frage in Vorschlag; Oesterreich aber wollte sich einen Congre nur dann gefallen lassen, wenn man dabei auf dem Grund der Vertrge von 1815 stehen bleibe. Daraus giengen jedoch die andern Mchte nicht ein, und so sollte der Krieg entscheiden. (2.) Diesen Krieg abzuwehren machte Oesterreich vergebliche Versuche; es fand keinen Bundesgenossen, hchstens aufrichtig gute Wnsche in Sddeutsch-land. Sein Ultimatum an Piemont wurde zurckgewiesen, und ehe man sich' versah, war ein Theil der franzsischen Armee der die Alpen gestiegen und ein anderer Theil in Genua gelandet. Jetzt erst berschritt auch Oesterreich die piemontesische Grenze. Die in Deutschland zunehmende Aufregung und Entrstung suchten Rußland und England durch ernste Mahnungen zu dmpfen, um einem allgemeinen Kriege vorzubeugen. So stand Oesterreich allein im Kampfe. Die geringe Zahl seiner Truppen in Italien, die wenig umsichtige Oberleitung derselben und die Mangelhaftigkeit der Heerverpflegung zog ihm den Verlust der 1859 Schlacht bei Magenta (4. Juni) zu, worauf es sich genthigt sah, sich bis cm den Mincio zurckzuziehen. Damit war die Lombardei verloren, und da Oesterreich seine Besatzungen auch aus Bologna, Ferrara und Ancona zurckzog, so war auch Mittelitalien preisgegeben, und in Toscana, Parma, Modena, Bologna :c. trat die Revolution ohne Scheu hervor. Zwar wollten nun die Oesterreicher vom Mincio aus den Feind durch einen verstrkten Angriff berraschen, wurden aber, ungeachtet ihrer unbestreit-baren Tapferkeit, in der Schlacht bei Solserino (24. Juni) abermals besiegt, und zogen sich auf ihr Festungsviereck zurck. (3.) Inzwischen hatte sich die ffentliche Stimmung in Sddeutschland fr Oesterreich aufs lebhafteste gesteigert, und selbst Preußen begann ferne Truppen zum Kriege in Bereitschaft zu setzen, zwar nicht um fr Oesterreich einzustehen, wohl aber, um die eigentlich deutschen Bundesgrenzen und die Grundlage des europischen Rechtsstandes zu wahren. Die Besorgm, am Rhein und Po zugleich kmpfen zu mssen, bewog daher den Kaiser V Jta-holeon den Oesterreichern einen Waffenstillstand anzubieten, tol)rerti) dessen es ihm in einer persnlichen Zusammenkunft mit Kaiser Franz ^os epy durch lgenhafte Vorspiegelungen gelang, die Friedensprliminarien von Villafranca (am 11. Juli) zu Stande zu bringen.

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 213

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 170. Der schleswig-holsteinische Erbfolgekrieg. 213 dnischen Gesammtstaat getrieben (13. Nov. 1863). Zwei Tage nachher .starb Friedrich Vii. von Dnemark und gem dem Londoner Protokoll (Kap. 163 E.) folgte ihm der Prinz von Sonderburg - Glcksburg als Christian Ix., inde Prinz Friedrich von Augustenburg, der jenes Londoner Protokoll nicht anerkannt hatte, Ansprche auf die Thronfolge in Schleswig-Holstein erhob. Da König Christian die von seinem Vorgnger verfgte Jncorporirung Schleswigs besttigte (18. Nov.), so fhrte der deutsche Bund die schon frher angedrohte Execution gegen Dnemark aus. Die Dnen verlieen in Folge dessen Holstein, und bis zum 31. Dez. hatten die Bundestruppen ganz Holstein und Lauenburg besetzt. Da jedoch der Bund au Schleswig kein Recht hatte, die Herzogtmer aber nach altem Recht ungetheilt (np ewig ungedeelt) sein sollten, so beschlossen die beiden deutschen Gromchte das Recht derselben auf Ungetheiltheit zu wahren. Vergebens protestirte der Bundestag. Schon am 1. Febr. 1864 standen die preuisch-sterreichischen Truppen an der Nordgrenze Holsteins, rckten hierauf unter dem preuischen Feldmarschall Wrangel in Schleswig ein und trieben den kleinen Feind vor sich her, der sich, von den Oesterreichern bei Overselk geschlagen, in die groartigen Festungswerke des Danewirk Zurckzog, dann aber auch diese ohne Schwertstreich verlie und seine Truppen, deren Nachhut bei Oeversee von den Oesterreichern besiegt wurde, in den Auppelcr Schanzen concentrirte. Whrend nun die Hauptmacht der Preußen die Belagerung von Dppel betrieb, berschritten die Oesterreicher in Ver-bindung mit einer Abtheilung Preußen die jtische Grenze, besetzten Kolding, nahmen Beile und umschlossen Friedericia. Inzwischen war die Bela-gerung der Dppeler Schanzen so weit vorgeschritten, da Prinz Friedrich Carl von Preußen zum Sturme schreiten konnte. Am 18. April trieben die Preußen in unwiderstehlichem Anprall die Dnen aus den Festungswerken und jagten sie der den Alsengrund. In Eile verlieen die Dnen jetzt auch die Festung Friedericia und berlieen das ganze Festland den siegreichen Deutschen. Auch auf der See bei Helgoland focht ein preuischsterreichisches Geschwader mit Glck gegen die Dnen. Eine kurze Unterbrechung erlitt der Krieg durch die Londoner Conferenzen, welche auf Betrieb des jederzeit in dnischem Interesse thtigen England zu Stande ge-kommen waren. Da sie aber resultatlos blieben, wurde der Krieg wieder aufgenommen. In khnem Ueberfall nahmen die Preußen die Insel Alsen, so da die Dnen, unter groem Verlust an Mannschaft und Munition, sich eiligst nach Fhnen flchteten, und als sich auch der dnische Kapitn Hammer im westlichen Meer den Preußen ergeben mute, bat Dnemark um Frieden. Er kam am 30. Oct. 1864 zu Stande. Dnemark trat Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Oesterreich ab. Das Schicksal der Herzogthmer war hiedurch ganz in die Hnde der beiden Gro-mchte gelegt. Kap. 171. Der deutsche Krieg. (1.) Zo war endlich die alte Schuld eingelst und die kerndeutschen Schleswig-Holsteiner vom dnischen Joch befreit. Aber die Erbfolge war damit noch nicht entschieden. Preußen war durchaus nicht gewillt, den An-

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 201

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 162. Julirevolution. Belgien. Polen. Deutschland. Zollverein. 201 (welches selbst die Eroberung von Algier durch den Herzog von Angou-Mme nicht tilgen konnte), bis die wirtliche Verletzung der Charte (Kap. 160, 3) von Seiten Karl's und seiner Minister die Sultretmlution veranlat?, welche ly83i/ die Verbannung Karl's X. und seiner Familie und die Erhebung der Familie Orleans in der Person Louis Philipp's (18301848) aus den franzsischen Thron zur Folge hatte. Der Sto dieser neuen Revolution pflanzte sich zunchst in das Knig-reich der Niederlande fort, wo sich das katholische Belgien von dem protestantischen Holland losri, worauf die Konferenz in London in die geschehene Trennung willigte und aus Belgien ein eignes neutrales Knig-reich schuf (1831), dessen Krone Prinz Leopold von Sachsen-Coburg erhielt, der dem Staate eine freisinnige Verfassung gab. In der Runde, welche nun die Revolution weiter mochte, erhob sich Polen 1830 im Warschauer Aufstand gegen Rußland; aber er wurde durch die Schlacht bei Ostrolenka (1831) niedergeschlagen und Polen in Folge der Erstrmung Warschau's durch Paskswitsch dem russischen Reiche ein-verleibt; doch behielt es eine eigene Verwaltung. Die gleichzeitigen Aufstnde in Parma, Modena und im Kirchen-staate (1830) waren schnell unterdrckt worden. Auch in Deutschland, wo das von der Bundesacte gegebene Versprechen landstndischer Verfassung zunchst nur von Nassau (1815), Bayern, Baden (1818), Wrttemberg," (Groherzogthum) Hessen (1819) erfllt worden war, wirkte die franzsische Julirevolution nach und brachte Unruhen hervor, die in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Cassel und Hannover ver-schieden? politische Vernderungen, insbesondere die endliche Einfhrung von Constitutionen zur Folge hatten. Zuletzt gab Preußen, das den lieber* gang zu dieser neuen Verfassungsform durch zweckmige Einrichtungen erst vorbereiten wollte, wenigstens eine Provincial-Stndeverfassung, und Oesterreich erneuerte 1832 seine alten Landstnde. Aber der Grund der Unzufriedenheit der Deutschen lag tiefer. Das Hambacher Fest (1832) und das Frankfurter Attentat lieen das Verlangen des deutschen Volkes nach nationaler Einheit deutlich erkennen. Einstweilen wurde inde diese Einheit nur auf dem Handelsgebiet durch den auf Preuens Vorgang und Anregung hin zu Stande gekommenen Zollverein darge-stellt (1833). 5. Die Zeit von 1 833 bis 1859. (Umri Ii. 86.) Kap. 163. Sturz des Juliknigthums und die deutsche Revolution. (1.) Zu nachhaltigen Ruhestrungen kam es inde nicht, und das einige Zusammenwirken der smmtlichen Glieder des deutschen Bundes sowohl, Als auch smmtlicher europischen Frstenhfe schien die allgemeine Ruhe auf weit hinaus zu verbrgen. Zu dieser Ruhe trug die Politik Ludwig Philipp's das Meiste bei, indem er im Innern Frankreichs durch das System des Juste milieu

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 214

1873 - Heidelberg : Winter
214 Kap. 171. Deutscher Krieg. sprchen des Augustenburgers Folge zu geben, so viele Stimmen sich auch fr ihn erhoben; vielmehr suchte es das Zustandekommen eines souvernen Mittelstaats zu verhindern und den mglichst engen Anschlu der fr die Entwicklung der preuischen Seemacht fo wichtigen Elbherzogthmer an Preußen zu erreichen. Die Einsprache des Bundes war leicht beseitigt; nicht fo das Widerstreben Oesterreichs-. Indem dieses dem annexioniftifchen Vorgehen Preuens widerstand, wurde das Verhltni der beiden Gromchte in bedenklicher Weise gespannt. Doch wurde ein Bruch noch verhtet durch die sog. Gasteiner Convention (14. August 1865), in Folge deren die Verwaltung Holsteins auf den Kaiser von Oesterreich, die von Schleswig auf den König von Preußen bergieng, und Oesterreich feine Rechte auf Lauen-brg gegen 21/2 Mill. Thaler an Preußen abtrat. Aber dieser Vertrag schob den Bruch nur hinaus. Die von der sterreichischen Verwaltung in Holstein zugelassene Massenversammlung in Altona (23. Januar 1866) schrte die Feindseligkeiten von neuem an. Die Concentrirung sterreichischer Truppen an der schleichen und schsischen Grenze brachte die Angelegenheit in ein kriegerisches Stadium. Der preuische Antrag am Bund auf Berufung einer aus directen Wahlen hervorgehenden Versammlung zum Zweck der Bundes-reform, die den Gasteiner Vertrag verletzende Berufung der holsteinischen Stnde durch Oesterreich und das darauf folgende Einrcken preuischer Truppen in Holstein zur Wiederherstellung des Kondominats machte den Krieg unvermeidlich, und der von der Mehrzahl der Bundesglieder ange-nommene sterreichische Antrag auf Mobilisirung gegen Preußen (11/14. Juni) brachte den Krieg vollends zum Ausbruch. Hiermit war der deutsche Bund sactifch aufgelst. lieber die Zukunft Deutschlands sollte das Schwert entscheiden. Aus Seite Oesterreichs standen die bedeutendsten Mittelstaaten: Sachsen, Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Hessen-Cassel und Hannover. Doch mute Oesterreich seine Streitkrfte theilen, da Italien, als Bundesgenosse Preuens, die sterreichische Stellung in Venetien bedrohte, um dieses Land endlich von fter-reichischer Herrschaft zu befreien. Die deutschen Bundestruppen, d. h. das bayerische Heer und das 8. Bundesarmeecorps nahmen ihre Aufstellung bei Schweinfurt und Frankfurt. Die sterreichische Nordarmee, der sich die Sachsen angeschlossen hatten, stand unter dem Oberbefehl desfzm.benedek in Bhmen an der schleichen Grenze. (2.) Ungesumt schritt Preußen zur kriegerischen Action, welche von dem Kriegsminister v. Roon und dem Chef des Generalstabs v. Moltke treff-lich vorbereitet war, und lie feine Armeen in Sachsen, Hannover und Heffen-Kaffel einrcken. Bis zum 19. Juni hatte der General der Main-armee Vogel von Falckenstein Heffen-Kaffel, bis zum 22. Juni auch Hannover befetzt. Der von den Ereignissen berraschte König von Han-notier wollte sich zu den verbndeten Bundestruppen durchschlagen, capitis lirte aber nach der Schlacht bei Langensalza (27. Juni) und mute sein Land meiden. Inzwischen war auch ganz Sachsen von den Preußen besetzt worden (20. Juni). Auf drei Punkten berschritten die preuischen Armeen (unter General Herwarth von Bittenfeld, dem Prinzen Friedrich Karl und dem Kronprinzen von Preußen) von Sachsen und Schlesien aus die bhmische Grenze und erreichten nach zahlreichen, blutigen Gefechten mit den Oesterreichern (bei Turnau und Podol am 26., bei Nachod 27., Mnchen-
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