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1. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 35

1849 - Berlin : Schultze
35 Meteore rechnet man: Gewitter, Wetterleuchten, Irrlichter, Sternschnuppen, Feuerkugeln, Nord.' und Südlichter. 4) Wenn das Gleichgewicht der Luft durch irgend eine Ursache, z. B. durch den Druck der Wolken, durch die Abwechselung von Wärme und Kälte rc. aufgehoben ist, so stellt es sich durch eine Strömung wieder her. Diese Strö- mungen der Luft werden Winde oder, bei steigender Hef- tigkeit, Stürme und Orkane genannt. 5) Die Winde werden in Ansehung der Weltgegend, aus welcher sie wehen, in Haupte und Nebenwinde, in Ansehung ihrer Wärme in kalte, heiße, warme und feuchte, und in Ansehung ihrer Dauer in regelmäßige oder beständige und in unregelmäßige oder unbe- ständige Winde eingetheilt. 6) Unter den regelmäßigen sind besonders die Passat- winde (beständigeostwinde über dem Meere zwischen den Wendekreisen), die Monsoons oder Mousons (im indi- schen Ocean aus Südwest vom April bis Oktober, aus Nord- ost vom Oktober bis April) und die täglichen See- und nächtlichen Landwinde der meisten Küsten in der hei- ßen Zone zu merken. In den gemäßigten und kalten Zo- nen giebt es fast nur veränderliche Winde, unter denen bei uns die Aequinoctialstürme, so wie die kalten Ost- und Nordostwinde im März und April, noch die meiste Regel- mäßigkeit zeigen. 7) Schädliche Eigenschaften haben der Samum in den arabischen und syrischen Wüsten, der Ch am sin in Aegnpten, derharmattan und Tornado in Guinea und Senegambien, der Solano in Südspanien und der Si- rocco in Italien. 8) Der Wärmezustand eines Landes oder das phy- sische Klima desselben wird nach derjenigen Eigenschaft der Luft benannt, welche die vorherrschende ist, z. 33. kal- tes, wie in Sibirien; heißes, wie in den Nigerländern; trocknes, wie in Persien; feuchtes, wie in Holland rc. 9) Die Polarzonen haben einen kurzen, heißen Som- mer und einen langen, sehr kalten Winter; die gemäßig- ten vier Jahreszeiten; die heiße wiederum nur zwei, eine trockne und eine nasse. 10) Auf das Klima eines Landes haben außer der geographischen Breite noch foldende Ursachen Einfluß: 1. die Höhe des Landes, indem die Luft desto kälter ist, je höher das Land liegt; 3*

2. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 36

1849 - Berlin : Schultze
36 2. die Abdachung, indem Länder unter gleicher Breite wärmer oder kälter sind, je nachdem sie warmen oder kalten Winden ausgesetzt sind; 3. die Beschaffenheit des Bodens und der An- bau des Landes, da Sumpfe und Wälder die Luft feucht und kalt erhalten, die Kultur des Bodens aber die Luft trockner und wärmer macht; 4. die Entfernung vom Meere. Küsten- und Znselländer haben nämlich ein gemäßigteres Klima (d. h. im Sommer geringere Wärme und im Winter geringere Kälte) als Binnenländer unter gleicher Breite. Außerdem sind sowohl in der alten als in der neuen Welt die östlichen Länder viel kälter als die unter gleicher Breite liegenden westlichen. §. 18. Produkte der Erde. 1) Produkte der Erde sind sämmtliche natürliche Körper, welche auf und in der Erde angetroffen werden. 2) Man bringt die Produkte in drei große Abthei- lungen, das Mineral-, Pflanzen- und Thierreich. 3) Fast jeder Erdstrich, ja fast jedes Land, hat eigen- thümliche, d. h. solche Produkte, welche anderwärts gar nicht, oder nicht so vollkommen gedeihen. 4) Die Produkte des Pflanzen- und Thierreichs sind überall von dem Klima abhängig. Namentlich verlangen die Pflanzen einen gewissen Grad von Wärme und Feuch- tigkeit, und gedeihen nur in denjenigen Ländern, wo dieser vorhanden ist. 5) Die heiße Zone hat die größten und stärksten Landthiere, die kräftigsten und wohlriechendsten Früchte und den größten Reichthum an Mineralien. 6) Zn den kalten Zonen hat die Natur den Man- gel an Pflanzen und Früchten durch eine ungeheure Menge von Fischen ersetzt, und dem Menschen in den Pelzthieren die Mittel zur Kleidung verschafft. 7) Die größte Mannigfaltigkeit von Erd- und Baum- früchten sowohl als von Thieren findet man in den gemä- ßigten Zonen, welche wegen der bedeutenden Witterungs- Verschiedenheiten ihrer Länder zur Erzeugung und Aus- bildung der verschiedenartigsten Produkte geeignet sind.

3. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 26

1902 - Berlin : Schultze
— 26 — ganzen Erde überall gleich, und wirkte die Rotation der Erde nicht störend ein, so müßten ganz regelmäßig auf der nördlichen Halbkugel in den niedrigen Luftregionen Nordwinde, in höheren Re- gionen Südwinde wehen, und auf der südlichen Halbkugel umgekehrt. In der That sind solche dauemde Windströme auch vorhanden, namentlich über große Meeresflächen; ihre Hauptströmung erleidet aber durch die Bewegung der Erde eine östliche Ablenkung. Über dem Festlande sind diese sogenannten Passatwinde nicht so be° merkbar, weil hier die Vodenbeschasfenheit auf die Richtung und Stärke der Winde einen großen Einfluß ausübt. Festland und Wasser verhalten sich gegen Wärme sehr verschieden. Der feste Boden nimmt leichter Wärme aus, giebt sie aber auch schneller wieder her. Daraus folgt, daß die Luft über dem Festlande größerem Temperaturwechsel unterworfen ist, als die Luft über dem Meere. Wird also während der Tageszeit das Festland mit der um- gebenden Luft rascher und stärker erwärmt, so sindet ein Aufstrom statt, und die Luftverdünnung findet ihren Ausgleich durch folche vom Meere her. Nachts findet das Gegenteil statt. In der heißen Zone haben daher Küstenländer am Tage Seewinde, während der Nacht Landwinde. Auch in unseren Breiten sind diese regelmäßigen Luftströmungen während der Sommerzeit schon bemerkbar. Ähnliche Erscheinungen zeigen die großen Sandflächen der Sahara. Der Erdboden nimmt hier während der Tageszeit eine Gluthitze an, kühlt sich während der Nacht aber rasch ab, und so entstehen während der Tages- und Nachtzeit entgegengesetzte Luft- strömungen. Die heißen Wüstenwinde, welche nach Norden wehen, nennt man Sirokko. Stoßen zwei Stürme aufeinander, so ent- stehen Sturmwirbelwinde oder Cyklonen (in chinesischen Ge° wässern Taifun genannt), welche auf ihrem Wege die furchtbarsten Verheerungen anrichten. „Die heftigsten Stürme wehen während der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktialstürme). Die Geschwindigkeit der Luftbewegung steigt beim Orkan bis auf 40 m in der Sekunde. Stoßen starke Winde plötzlich auf ruhige Luftsäulen, so entstehen Wirbelwinde, Tromben, die auf dem Wasser die wunderbare Erscheinung der Wasserhosen erzeugen können. Der in der Luft enthaltene Wasserdampf entsteht durch Ver- dunstung des Wassers. Die Niederschläge erfolgen entweder als Regen oder als Schnee. Die Menge des jährlich fallenden Regens, sowie die Verteilung desselben auf die Jahreszeiten ist für die Be- wohnbarkeit einer Gegend und die Fruchtbarkeit derselben entscheidend. Die Wärme, die Niederschläge und die Winde eines Landes machen zusammen sein Klima aus.

4. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 154

1902 - Berlin : Schultze
— 154 — Wenn durch die Nebel- und Wolkenmassen, die sonst den Hun- mel hier verschleiern, die Sonne bricht, die zackigen Felsen der Inseln hell bescheint, die Berge des Festlandes mit bläulichem Schimmer übergießt, die ewig beeisten Gipfel der Gebirge von Sarö in silber- nem Glänze aufleuchten läßt und das sonst so düstere Meer mit ihrem Lichte verklärt: — dann, ja dann ist Hammerfest schön. Aber solche Tage sind selten; rasch verschwindet der kurze Sommer und mit ihm die fremden Schiffe und das rege Leben. Dunkle Nebel wallen auf, der kalte Nordwind fegt sie auf und nieder; der Frost stellt sich ein; der Winter ist da mit seinen langen, langen Nächten und schüttet reiche Schneemassen hernieder. Man sucht sich nun die Zeit zu vertreiben, wie es geht, und pflegt das gesellige Leben, schnallt auch wohl einmal die langen Schneeschuhe an, wenn der Himmel sich aufhellt und um die Mittagszeit ein fahler Dämmerschein über der Gegend liegt, und gleitet rasch über die weißschimmernden Schnee- felder. Die Sterne stehen dabei hellglänzend am Himmel. Nordlichter, die sonst die Porlarnächte anderwärts erhellen, find hier seltener. Acht lange Wochen wird die Sonne nicht sichtbar und erst gegen Ende Januar bricht durch das düstere Gewölk der erste rötliche Schein der wiederkehrenden Sonne. Alles eilt fröhlich hin- auf auf die Hügel und begrüßt jauchzend den anbrechenden Tag. Von Woche zu Woche verweilt das segnende Gestirn länger, bis ein drei Monate langer Tag, von Mitte Mai bis Mitte August, die Men- schen für die lange Polarnacht entschädigt. Ktwas von den Lappländern. Der nördlichste, wildeste Teil Norwegens und Schwedens heißt die „Finnmark". Hier wohnt der Lappländer mit seinen Renntieren. Der Lappe ist mittlerer Größe und von bräunlicher Gesichtsfarbe. Kleine, längliche, schwarze Augen, hervortretende Backenknochen, ein breiter Mund und ein spitzes Kinn machen sein von schwarzen, strupf pigen Haaren umrahmtes Gesicht eben nicht schön. Der Körper ist knochig, muskelstark, Hände und Füße sind klein. Die Stimme klingt schwach und quiekend. Von Kopf bis zu Fuß ist der Lappe im Winter in Felle, im Sommer in grobes Wolltuch gekleidet. Während des Winters hält er sich im Binnenlande auf, im Sommer in der Nähe des Meeres. Hier verscheuchen die Seewinde die zahllosen Mückenschwärme, welche den Sommeraufenthalt im Innern des Lan- des zu einer entsetzlichen Plage gestalten. Die Wanderung nach der Küste beginnt im Juni, und oft legen Hirt und Herde einen Weg von 60 bis 70 deutschen Meileu zurück, um die zahlreichen Inseln fcer Nordwestküste zu erreichen.

5. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 163

1902 - Berlin : Schultze
— 163 — b) der Tajo (Tacho)portug. Tejo (tescho) mit dem Manzanares. o) der Guadiana. Die beiden letzten fließen durch Neucastilien. Die andalusische Tiefebene trennt die centrale Hochebene von dem andalusischen Küstengebirge', sie wird vom Guadalquivir durchflössen und ist außerordentlich fruchtbar. Aus dem Küstengebirge von Andalusien erhebt sich die Sierra Nevada, das höchste Gebirge Europas außerhalb der Alpen, das in dem schneebedeckten Mulahacvn (mulahaßen) 3500 m erreicht. Die aragonische Tiefebene, welche vom Ebro durchflössen wird, trennt die castilische Hochebene von den Pyrenäen. Die Pyrenäen bilden die Grenze gegen Frankreich', sie sind unzugänglicher als die Alpen, weshalb die Eisenbahnen das Gebirge an seinen Enden umgehen. Die Berggruppe des Maladetta 3400 m ragt bis in die Schneeregion', außerdem sind bemerkenswert der Mont Perdu und der Pic du Midi. Im Westen ist der berühmte Paß von Roncesvalles (Rolands Tod). Das Klima ist sehr verschieden. Im Süden ist es heiß, aber durch die Seewinde gemildert. Die Hochebene hat heiße Sommer, kalte Winter, wenig Regen und ist steppenartig (Merinoschafe). Die Halbinsel zerfällt in zwei größere Staaten: Spanien und Portugal. In den Pyrenäen liegt die kleine Republik Andorra. Bevölkerung und ihre Kultur. Die Bewohner sind ein Mischvolk, entstanden aus den vielen Völkern, welche im Laufe früherer Jahrhunderte um den Besitz des Landes miteinander gerungen haben: Iberer, Karthager, Römer, Westgoten. Mauren, Vandalen. Sie sprechen das Spanische und Portugiesische, Tochtersprachen des Lateinischen, welche nicht wefent- lich von einander abweichen. Im Durchschnitt ist der Spanier mittel- groß, im Norden von hellerer, im Süden von dunklerer Gesichtsfarbe. Die Spanier sind das stolzeste Volk der romanischen Rasse. Seinen Stolz trägt der Spanier schon im Äußeren zur Schau; er bückt sich nicht gern und arbeitet nur, wenn er muß. Sein Vaterland, das in seinen südlichsten Teilen die köstlichsten Weine und Südfrüchte hervorbringt, stellt auch keine großen Anforderungen an feine Arbeits- kraft', es bringt ihm fast von selbst hervor, was er braucht. Und der Spanier braucht wenig, da Mäßigkeit, besonders im Essen und Trinken, zu seinen Haupttugenden gehört. Von der niederen Bildungs- stufe, auf der sich das spanische Volk noch befindet, zeugt sein Haupt- 11'

6. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 170

1902 - Berlin : Schultze
— 170 — Ms dessen Basis läßt sich die Linie: Turin, Mailand, Verona, Venedig ansehen, von welcher die meisten Zweige gegen Norden und Süden laufen. Von hier aus führen die Bahnen über den Mont Cenis nach Frankreich, über den Gotthard nach der Schweiz, über den Brenner nach Deutschland und über den Semmering nach Österreich. Zu beiden Seiten des Apennin laufen die Bahnen nach Süden. Die wichtigste Linie im Weltverkehr bildet die Strecke vom Mont Cenis über Turin und Bologna bis Brindisi als Trägerin des englisch-ostindischen Postverkehrs. Das Heer zählt 2073481 Mann, die Flotte 327 Fahrzeuge. Münze, Maße und Gewichte wie in Frankreich. Flagge: Rot, Weiß, Grün. Das Königreich umfaßt seit 1870 die ganze Halbinsel und zer- fällt in 69 Provinzen oder in 16 Landesteile. König: Viktor Emanuel Iii. Die Monarchie ist ein konstitu- tionelles Erbkönigreich und hat zwei Kammern (Senat und Depu- tiertenkammer). Kberitalien umfaßt die Poebene und den Küstenstrich am Meerbusen von Genua. Die Landschaft Piemont nimmt die Ostabdachung der Alpen ein. Turin 356, am Po. Universität, Akademie, Fabriken in Seide, Samt und Fayence; Eisenbahn über Susa durch den Mont Cenis; sie liegt an jener wichtigen Stelle, wo die Alpenstraßen aus Frankreich und der südwestlichen Schweiz zusammen laufen. — Pine- rolo (pinjerolo), in der Umgegend die Reste der Waldenser. Im N. Aosta, Straße über den großen und kleinen St. Bernhard. — Südlich davon Vercelli 29, an? — Allessandria 78, am? sehr starke Festung. Nahe dabei Marengo, Sieg der Österreicher über die Franzosen 1800. — Castle am Po. Südlich das Bad Acqui. Die Landschaft Liguricn umfaßt das Küstengebiet des Golfes von Genua, die vielgepriesene Riviera. Sie erfreut sich bei seiner geschützten Lage eines sehr milden Klimas und prangt in der ganzen Fülle südlicher Vegetation. An der Riviera: Genua 233, früher eine der mächtigsten Handelsrepubliken, ist noch jetzt die wichtigste Handelsstadt des Königreichs. Hauptort für Korallenwaren. — Savona 20, befestigter Hafen. — Spezia 50, vorzüglicher Kriegs- haftn. — San Nemo gehört zu den besuchtesten Luftkurorten. Friedrich Iii. Die milde Luft und der fruchtbare Boden rufen eine wunderbar schöne Vegetation hervor.

7. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 189

1902 - Berlin : Schultze
— 189 — Asien umfaßt einen Flächenraum von 44421000 qkm, wovon 41720000 qkm auf das Festland und 2701000 km auf die Inseln entfallen. Deutschland hat darauf 88 mal Platz. Klima, Produkte und Wewofiner. Asien erstreckt sich von der nördlich kalten Zone über die ge- mäßigte bis in die heiße Zone. Schon diese Ausdehnung über drei Zonen läßt die größten klimatischen Gegensätze erwarten. In Nord- asien folgt auf einen kurzen, aber warmen Sommer ein äußerst kalter Winter, der in Ostsibirien mittlere Januartemperatnren^ von — 40 bis — 49° 0 hervorruft. Die sommerliche Wärme gestattet im südlichen Sibirien den Bau unserer Getreidearten (bis 62°) und hat die Nadelwaldholzungen hervorgerufen, welche ganz Sibirien bis zum 70° bedecken. Sie sind das Jagdrevier der Pelztiere; hier Hausen Bären, Wölfe, Füchse, Zobel, Hermeline u. a. Am wich- tigsten ist das Nenntier, welches dem Bewohner unentbehrlich ist. Nördlich des 70° wachsen nur noch Moose und Flechten. Die Hochlandschaften sind durch hohe Randgebirge den regen- bringenden Winden entzogen; die herrschende Trockenheit giebt dem größten Teil der Hochflächen den Charakter öder, baumloser Gras- steppen, welche dort, wo völlig Wasser mangelt, in Wüsten über- gehen. Trotzdem ist die Tierwelt nicht arm zu nennen. Wir treffen hier bereits die Raubtiere des Südens und auch die des Nordens. Vor allem wird die Steppe durch die großen Heerden verwildeter Pferde (welche hier ihre Heimat haben) und Esel charakterisiert. Hier ist auch die Heimat des Kameels und des Dromedars. Besonders günstige klimatische Verhältnisse besitzen der Ost- und Südrand des Erdteils. Die große Wärme und die reichlichen Regen- mengen rufen eine üppige Fruchtbarkeit hervor. Hier finden wir neben dem Theeftrauch die Baumwollenstaude, Nutz- und Farbhölzer wechseln mit den mannigfachen Gewürzpflanzen. Unter den zahl- reichen Raubtieren sind vor allen Tiger, Panther und Hyänen anzu- führen. Von großen Pflanzenfreffern seien genannt: Elefant, Rhino- ceros und Büffel. Unser Haushuhn, der Pfau, das Perlhuhn stammt aus dem südöstlichen Asien. Auf den Inseln treten Affen, Kakadus und Nashornvögel auf. Asien gilt als die Wiege der Menschheit, denn von hier aus konnte sie sich am leichtesten über die ganze Erde verbreiten. Die Bevölkerung Asiens beträgt 830 Millionen und verteilt sich auf die kaukasische, mongolische und malaysche Rasse. Asien ist auch die Heimstätte aller wichtigen Religionsgesellschaften, so des Judentums, Christentums, Islams, des Brahmaismus und des Buddhismus.

8. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 205

1902 - Berlin : Schultze
— 205 — Das Klima zeigt große Gegensätze, Die Sommer sind glühend heiß, die Winter sind sehr streng. Die Niederschläge sind gering. Charakteristisch ist das Auftreten heftiger Winde; im Sommer herrschen Sandwirbelstürme, im Winter furchtbare Schneestürme. Infolge der geringen Niederschläge ist der Boden des Innern steppendürr, auf große Strecken sogar eine Wüste. Die Steppe er-- zeugt vorzugsweise Gräser. Die durch die Frühjahrsregen hervor- gerufene Vegetation zerfällt unter den Strahlen der Sommersonne und den ausdörrenden Winden schon nach wenigen Wochen. Wo dagegen hinreichende Feuchtigkeit vorhanden ist, wird große Fruchtbarkeit beobachtet. Man baut z. B. Getreide, Wein und Baumwolle. Aus Tibet kommt der Rhabarber. Unsere wertvollsten Haustiere, wie Pferd, Schaf, Ziege, haben in dem Hochland von Zentralasien ihre Heimat. Die geringe Bevölkerung gehört durchweg der mongolischen Rasse an. Die Bewohner der Mongolei und Tibets sind Buddhisten, jene von Ostturkestan Mohammedaner; sie sind hauptsächlich dem Hirten- und Nomadenleben ergeben. 1. Die Mongolei umfaßt zum größten Teil die unwirtliche Wüste Gobi. Nur die nördlichen und südöstlichen Ränder besitzen einige fruchtbare Thäler und grasreiche Steppen, in denen die Mongolen, ein unter Häuptlingen stehendes Nomadenvolk, ihre Herden weiden. Die wichtigste Karawanenstraße sührt von Peking über Urga, Sitz eines Lama (Priesterfürsten), nach Maimatfchin gegen- über der russischen Grenzstadt Kiachta; beide Orte nur durch einen Bach von einander getrennt, sind Tauschplätze chinesischer und russischer Produkte (nach Rußland Thee, Seidenzeuge; nach China Manufaktur- waren, Pelzwerk, gemünztes Edelmetall). 2. Tibet nimmt die rauhe Hochebene gl. N. ein, und ist fast nur in den Ouellgebieten des Brahmaputra und Ganges bewohnt. Das ganze Land ist Hauptheiligtum des Buddhismus und wird in Abhängigkeit von China durch den Dalai-Lama oder Priesterkönig beherrscht. Die Residenz ist L'hassa im Becken des Brahmaputra, Sitz des Dalai-Lama und Hauptwallfahrtsort; Hauptplatz des Karawanenhandels. 3. Ostturkestan, im Mittelpunkt Asiens gelegen und vom Tarim durchflössen. Das ganze Becken ist eine Sandwüste; die drei größten Städte befinden sich im Südwesten: Kaschgar, Jarkend und Kot an, wovon besonders die erste Stadt als Schlüssel für Centralasien eine hohe Bedeuwng hat.

9. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 206

1902 - Berlin : Schultze
— 206 — Das eigentliche Ghina. Das eigentliche China zerfällt durch die östliche Fortsetzung des Jhienlim in eine südliche und in eine nördliche Hälfte. Das südliche China wird von den chinesischen Alpen erfüllt, welche sich in östlicher Richtung erniedrigen. Durch kleine Bergketten entstehen zahl- reiche abgeschlossene Thäler, die sich hie und da auch zu größeren Ebenen ausdehnen. Ebenso fehlt es an Plateaus nicht, aber da keine dieser Formen vorherrschend ist und der Charakter der Landschaft stetig wechselt, so haben wir uns ein Gebiet wie das der deutschen Mittelgebirge vorzustellen. Im nördlichen China breitet sich im Osten das große chinesische Tiefland aus, und nach Westen hin bilden Gebirge und Plateaus den Übergang zum Hochland von Zentralasien. Diese find bis zu den höchsten Gipfeln mit Löß bedeckt, der den fruchtbarsten Boden bildet. Die beiden Hauptströme sind der Hoangho und der Jangtfe- kiang. Der Hoangho (gelber Strom) entspringt im Tibet, macht im mittleren Lauf einen gewaltigen Bogen nach Norden, fließt dann wieder nach Osten und mündet in dem Golf von Petfchili. Zum großen Schaden für China ruft er verheerende Überschwemmungen hervor. Das ganze chinesische Tiesland ist als sein Werk anzusehen Durch das, infolge seiner reichen Bewässerung üppig fruchtbare Tiefland führt vom Golf von Petfchili bis zum oberen Jangtfekiang der Kaiserkanal. — Seinen Namen trägt er von dem vielen Löß, den er mit sich führt. Der Jangtfekiang (Sohn der Landschaft Jang) hat seine Quellen am Kuenlun, biegt tief nach Süden aus und fließt zuletzt dem Hoangho parallel. Eine wichtige Verkehrsader ist auch das Thal des Sikiang. Sehr begünstigt ist China in klimatischer Beziehung. Im Winter weht zwar ein kalter Nordostwind, im Sommer dagegen ein feuchtheißer, reichliche Niederschläge bringender Südostwind. Das Gelbe Meer, dessen nördlichster Teil in der Breite von Neapel liegt, bedeckt sich während des Winters mit Eis. Peking hat eine Sommer- temperatur wie Neapel und eine Winterkälte wie das südliche Schweden. Der Boden ist sehr fruchtbar. Die wichtigsten Produkte sind im Norden Weizen, im Süden Reis. Große volkswirtschaftliche Bedeutung hat die Kultur des Theestrauchs und die Seidenzucht. Theo wie Seide haben hier ihre Heimat. Die Seidenproduktion Chinas beträgt allein die Hälfte der gesamten Seidengewinnung der Erde. Reich ist China an Mineralschätzen; die vorhandenen Steinkohlenlager sind die ausgedehntesten der Erde.

10. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 244

1902 - Berlin : Schultze
— 244 — Die Staaten am großen Hzean. Die vereinigten Staaten von Eotumöia. Die Lage Columbias ist eine sehr günstige, denn dasselbe er- streckt sich vom caribischen Meere nach der Küste des großen Ozeans und umsaßt auch die Landenge von Panama. Die Bewässerung ist bedeutend (Magdalenenstrom und Nebenflüsse des Amazonenstroms und des Orinoco). Das Klima ist im Hochlande schön und gesund, in den Tiefebenen ungesund. Die Industrie erstreckt sich fast nur auf Rohrflechterei. Ausgeführt werden besonders Tabak, Kaffee, Chinarinde, Kautschuk, Nutzhölzer, Smaragde, Strohhüte. Columbia ist eine Republik, die durch Parteikämpfe zerrissen wird. Haupt- stadt ist Bogota (Santa F6 de) 96, rechts vom mittleren Mag- dalenenstrom gelegen; Bergbau. Im N. Cartagena 12, jetzt weniger wichtig als die Hafenstädte Sabanilla und Baranquilla. Auf der Landenge Panama 25, durch eine Eisenbahn mit Aspin- wall oder Colon verbunden. Starker Durchgangshandel. Panama vermittelt hauptsächlich den Dampfschiffsverkehr an der Westküste Amerikas. Ecuador, d. h. Äquator. Ecuador (ekwador), von der Lage unter dem Äquator so benannt, liegt östlich vom großen Ozean und reicht in das Amazonasbecken hinein. Das Klima der Hochebene ist herrlich, in den Tiefebenen herrscht ein feucht-heißes Klima. Ausgeführt werden Kakao, China- rinde, Kautschuk, Gummi, Kaffee u. s. w. Ecuador ist eine Repu- blik. Von der Hauptstadt Quito (kito) 80, mit lebhaftem Handel, fast unter dem Äquator, führt die einzige Hauptstraße des Landes nach dem guten Hafen Guayaquil (gwajakil) 51, Loja berühmt durch feine Chinarinde. — Hierzu gehören auch die im W. gelegenen, unbewohnten an Guano reichen Galapagos, d. i. Schildkröten- Inseln. Ueru. Peru liegt südwärts bis zum 18° südl. Breite. Das Klima ist auf dem Hochlande angenehm, in der Küstenebene heiß und regenlos. Wichtig ist der Handel mit Guano, Salpeter, Lama- und Alpaca- wolle, Silber :c.° Die inneren Zustände der Republik sind traurig. Unter den Häfen nimmt Callao (kaljao) 35, den ersten Rang ein; etwas östlich davon liegt die heutige Hauptstadt Lima 100, einer der bedeutendsten Handels- und Jndustrieplätze des westlichen Süd- amerikas, mit deutschen Handelshäusern; die frühere Residenz hieß
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