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1. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1854 - Weimar : Böhlau
113 entstand die merkwürdige Erscheinung des Mönchs- und Kloster- lebens. Dieses steht im Zusammenhang mit dem Streben der Asceteu, welches bis zur Ertödung aller Forderungen und Bedürf- nisse unserer sinnlichen Natur und bis zu der Vorstellung ausartete, daß ein in Entbehrungen aller Art, in Bußübungen und Selbst- peinigungen hingebrachtes Leben als eine hohe Stufe der Vollkom- menheit zu betrachten sei. Im Orient hat von jeher bis in unsere Tage der Aberglaube vom Verdienst der Selbstpeinigung und der Ertödung der Sinnlichkeit zu den schmerzhaftesten, ja wahrhaft wahnsinnigen Bußübungen geführt. Die Entstehung des christlichen Eremitenwesens und des Mönchthums leitet man gewöhnlich von Aegypten her. In der Mitte des dritten Jahrhunderts floh bei ei- ner Christenverfolgung Paulus von Theben in eine ägyptische Wüste, wo er sein Leben unter Gebet, frommen Betrachtungen, Fasten und Kasteiungen hinbrachte. Als Stifter des Klosterwesens sieht man aber erst Antonius und Pachomius an, weil ihr Beispiel Nachahmung fand, und die Ausbreitung des Mönchthums bewirkte. Der Aegypter Antonius begab sich 285 4» eine Wüste, um der Sinnlichkeit abzusterben und ungestört frommen Betrach- tungen, stillen Andachtsübungen und strengen Kasteiungen zu leben. Er erwarb sich bald den Ruf der Heiligkeit und Wuuderthätigkeit, und sein Beispiel bewog viele sich zu ihm zu gesellen und dieselbe Lebensweise zu führen. So entstanden viele Hütten solcher ein- zeln Lebenden, welche Eremiten oder Mönche genannt wur- den. Antonius führte über sie die Aufsicht und machte ihnen außer den Andachtsübuugeu Handarbeiten zur Pflicht. Schon zu Anto- nius Lebzeiten traten auch in Syrien und Palästina Eremiten auf. Als Antonius 356 in hohem Alter starb, war aus dem Eremiten- wesen bereits das Klosterleben entstanden. Pachomius, ein jün- gerer Zeitgenosse des Antonius, hatte nämlich eine große Anzahl Eremiten in gemeinschaftlichen Gebäuden vereinigt, welche man grie- chisch Könobien, lateinisch Olgustra (Klöster) nannte. Von nun an unterschied mau die Könobiten oder Mönche von den Ere- miten, Anachoreten oder Einsiedlern. Der Vorsteher eines Klosters wurde Abt genannt. Schon Pachomius stiftete auch Non- nenklöster. Das Mönchthum verbreitete sich bald über alle Län- der des Orients und seit der Mitte des vierten Jahrhunderts auch im Abendlande. Hier erhielt es später eine thätige, die Bildung fördernde Richtung, während es im Oriente der müssigen Beschau- lichkeit zu sehr hingegeben war. Daraus entsprang bei den zahl- reichen orientalischen Mönchen Hochmuth, Starrsinn und Fanatis- mus, häufige Unruhen und religiöse Parteikämpfe. Neben dem Mönchthum bestand das Eremitenwesen nicht allein fort, sondern es erhielt auch eine zunehmende Bedeutung für die Kirche und das Leben. Die christlichen Büßer wurden häufig in ihrer Einsamkeit aufgesucht, ihre Worte galten für Orakel, ihren Gebeten und Handlungen schrieb man eine wunderthätige Kraft zu. Es gab Anachoreten, welche ihre Wohnung in Klüften, in Grä- bern, auf den Spitzen der Berge und auf Bäumen nahmen. Im Anfange des fünften Jahrhunderts brachte ein Einsiedler, Namens Simeon, dreißig Jahre auf einer Säule zu und bestieg zuletzt 8

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 24

1849 - Münster : Coppenrath
24 einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr, auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr- ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu- nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa- lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens; sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal- cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In- nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte. 2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni- zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten auch die römischen Statthalter ihren Sitz. 3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer- enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer- den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg- bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber; namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter den Statthalter Sardiniens.

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 2

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
2 (Einleitung. £)ie erfte $orm, in welcher die Sd^cnfc^en jur (Erreichung ftttlid)er 3tvecfe vereinigt ftnb, ist die Familie. 2lué ífir bílbet ficf) até der Stnfang alteé íbolferlebené die patriará)atifcí>e 93erfaffung der «hirtenftämme. Dbgleid) aber die alteftcu 33ölfer unter bíefer 33erfaffung bíe widjtigften (Erwerbungen, wie die 3aljmuug der ^>au6tí>íere nnb die ©enufjung beé geueré und der Sjzetalle, gemacht fmben, fo ijt bod) unter berfelben (wie bíe nomabífd)en Sewohner der Sterben Qlftctté und Slfrifaé beweífen) eine f)bt)cre geíftíge (Sntwícfeíung nicf)t móglíd). ®¡cfe fann erfi mit der 33iíbung beé <51 a até beginnen, beffen Aufgabe die 23ernwfíí(f)ung der fittííchen 3tt>ecfe beé Sftenfchcn ist, und mit der Ssítbung beé @taaté fángt balfer auch die ©efchid)te an. Slufjer den der jíinbheítéperíobe beé Senfchengefcf)lechté angelförenben fßriefterftaaten unterfdfeiben Wir breí hauv'tformen der ©taatéver; faffung: 1) 3n der Ujionarcfjte t)err(¿§t ein gürft ín den @d)ranfen der unter Sítwírfung beé 33olfé gegebenen ©efe|e; fíe artet in ©cépotie aué, wenn die Síílfür beé dürften alé ©efefs gilt, 2) £)ie Slríflofratie ist die herrfd)aft der alten (ebten, reichen) ©efdflechter; fíe wirb jur £)ligard)ie, Wenn einzelne gamiíien die herrfdfaft an ftch reißen. 3) 2)íe ídemofratie ist bíe Stuéübung der hbchfífn ®eboatt burd) fammttidje ¿Bürger. So alie Sanbeéeínwohner, aud) wenn fíe nicht ¿Bürger ftnb, biefe ©ewaít in hänben haben (ober wo die ©ewalt vom ¿Bolle an den fßöbel übergeht), hwf$t Dd)lofratie.

4. Die Geschichte der Deutschen - S. 8

1824 - Herborn : Krieger
8 reinsten menschlichen Bildung, zur höchsten Cioilisarton entwickeln. Je mehr sich ein Volk dieser Bestimmung nähert, desto herrlicher ist es; je weiter eö davon zurückbleibt, desto schlechter muß es erscheinen. In dem Hinstreben zu dieser Bestimmung, die allen Völkern gleicher Weise obliegt, hat aber das eine weil bedeutendere Schwierigkeiten zu überwinden, als das antere. Leichter wurde es dem Griechen unrer einem milden Himmel und in einer reizenden Narur, die seine Kräfte gleichmäßig anregte, das Werk seiner Bildung zu vollbringen, als es dem Bewohner lybischer Wüsten werden kann. Vor Allem sind daher bet der Würdigung eines Volkes die Naturver- halrnisse zu berücksichtigen, die feine Entwicke- lung entweder erleichtern, oder erschweren. Oh- nehin wird man es nie zu umfassender und kla- rer Erkenntnis; eines Volkslebens bringen, wenn man dasselbe nicht in inniger Beziehung auf die natürliche Oertttchkeir, die es umgibt, und dem Bewußtsein des Volkes auch so lief cingepragt Ist, betrachtet und beurtheilr. Neben den natürlichen Verhältnissen eines Volkes kommen dann seine äußeren geschicht- lichen d. i. diejenigen, in denen es zu andern Völkern steht, vorzüglich in Betrachtung» Es macht einen außerordentlichen Unterschied, ob ein Volk in müßiger Ruhe und öder Abgeschie- denheit sein Dasein verbracht, oder in Reibun- gen gestanden hat , in denen seine Kräfte berührt und angeregt wurden; es macht einen noch grö- ßeren, ob es so glücklich war, seine Freiheit und Selbständigkeit zu behaupten, oder ob es das Unglück harre, dem Stärkeren zu unterliegen und die Kette des Sklaven tragen zu müssen. Fast noch wichtiger aber sind für Glück und

5. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 62

1816 - Breslau : Holäufer
62 Einleitung natrón zur Aufklärung einzelner Gegenstände in der Geschich- te ihres Zeitalters benutzen lassen; durch welches Verfahren eben so fruchtbarer als zuverlässiger Stoff zu gewinnen ist. Unmittelbare Zeugnisse enthalten die Werke der eigentlichen Historiker, die sich in Urzeugen, d.h. in gleichzeitige und durch Lbeilnahme an dem Geschehenen oder durch Erkundigung und Untersuchung vollständig-treu unterrichtete, oder in After- zeugen, weiche später, als etwas geschehen ist, gelebt und verschiedenartige Unterstützungen zu ihrer Darstellung benutzt haben, eintheilen lassen. Der Urzeüge muß nach seinem Zeitalter, Publicum, Talent und Charakter beurtheilt wer- den, und zwar ohne die Fodecungen an seine Unparteylich- keit zu übertreiben; er soll Vaterland, Religion und Ver- hältnisse der näheren Umgebung nicht verleugnen, aber ach- ten soll er Wahrheit und Gerechtigkeit; streben, jene zu fin- den und diese zu üben; der unwandelbare Grundsatz soll ihn leiten, das Edle, Große, Rechte anzuerkennen, wo er es wahrnimmt, ohne von einseitiger Neigung oder Abneigung für eine Meinung, Ansicht, Bestrebung geblendet oder ver- führt zu werden; ein sittlich-frommer Sinn und Glaube an die Menschheit soll ihn gegen die Gefahr schützen, wissentlich die Wahrheit zu verletzen oder zu umgehen. In Darstellung oder in Erklärungsversuchen des inneren Geistigen, d.h. im psychologischen Urtheile über das Geschehene, ist subjektiver Irrthum kaum zu vermeiden; und es zeiget sich solche Selbst- täuschung am häufigsten in den Berichten derer, welche an Begebenheiten ihrer Zeit den nächsten Antheil genommen, sie selbst veranlaßt und geleitet oder doch von ihrem Standorte aus beobachtet haben; immer konnten sie nur mit natürlicher Beschränkung durch Zeit und Ort von Einer Erscheinung Un- mittelbares Zeugniß geben und das damit verbundene durch Andere in Erfahrung und durch ein ihrer freyen Geistesthä- ligkeit angehöriges Verfahren in Zusammenhang mit dem reinfactischen Ertrage eigener Anschauung bringen. Ihre Er- zählung bedarf daher einer stets wachsam-strengen Prüfung nach Grundsätzen Her höheren Kritik. Oft kömmt die Ver-

6. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 55

1816 - Breslau : Holäufer
in das historische Studium. §z deren «ach Gründen zu würdigen und mit möglichst befriedi- gender Zuverlässigkeit zu bestimmen, wird kritische Bildung und Uedung erfodert. 44- Inschriften, auf Tafeln, Steinen, Säulen und Ge- bäuden befindlich, drücken etwas Geschehenes aus in der Ab- sicht, es öffentlich zu erhalten und auf die Nachwelt zu brin- gen; bey ihrem historischen Gebrauche wird die Untersuchung über Erfindung, Kenntniß und besonders spärlichen oder all- gemeinen Gebrauch der Schreibkunft unter einem Volke und in einem Zeitalter vorausgesetzt. Die Jnschri fte n kunde, Epigraphik, ertheilt Vorschriften über die angemessene Aus- mittelung der Aechtheit (Alex. Gherardini st. 1516; Curzio Jnghirami 1637 u.n.) und wahren, durch Ver- stümmelung, Unlesbarkeit und Ecgänzungs- oder Deutungs- versuche verdorbene Gestalt der Inschriften; so wie über die Grundsätze ihrer Auslegung, welche ohne Kenntniß der Spra- che und der Schriftzüge nicht gelingen kann, wenn gleich die regelmäßige Entzifferungskunft einige Hülfe leistet. Als gül- tiges Zeugniß wird lediglich das erachtet, was sich unmittel- bar auf das Geschehene bezieht, und es muß von der hinzu- gefügten Ausschmückung oder von dem, was sich als Urcheik ankündiget, streng geschieden werden. Der Dorrath an In- schriften ist sehr beträchtlich; die der alten Welt zeichnen sich durch reiche Mannigfaltigkeit und historische Ergiebigkeit aus. Mw Uebergehung der täthselhaften indischen und keilförmi- gen, der in Ermangelung des Schlüssels unverständlichen , ägyptischen Hieroglyphen und der wenigen dunkeln phönizi- schen, richtet sich die Aufmerksamkeit des Historikers vorzüg- liche auf die, seinen Fleiß durch fruchtbare und fortschreitend neue Ausbeute belohnenden griechischen und römischen, für deren vollständig-kritische Sammlung und angemessene Er- klärung, nach allen zahlreichen Vorarbeiten seit dem izten Jahrh,, noch sehr viel geschehen muß; sie bieten gehaltvollen, ächten Stoff für Zeit - und Ortbcstimmungen, für genaue Er-

7. Die neuere Zeit - S. 13

1872 - Paderborn : Schöningh
— 13 — durch die Verbindung der übrigen Grossmächte und durch das Widerstreben der Völker gegen den fremden Unterdrücker vereitelt. Zweiter Abschnitt, 1815 bis jetzt. Im Kampfe gegen Napoleon ist die Kraft der Völker zum Bewusstsein erwacht. Dieses gehobene Selbstbewusstsein erzeugt das Streben nach staatlicher Einheit und nach Theilnahme an der Gesetzgebung. Die französische Julirevolution (1830) und die Februarrevolution (1848) halten dieses Bestreben wach. Deutschland und Italien gehen einer grösseren nationalen Einigung entgegen. In den meisten Staaten kommen constitutionelle Verfassungen zur Geltung.

8. Topische Geographie - S. 10

1837 - Berlin : Duncker u. Humblot
10 Einleitung. faden für Schnür seyn soll, und daß cs doch für den Lehrer wiinschenswerth seyn muß, über etwas mehr zu gebieten, als der Leitfaden liefert. Ans der physikalischen Geographie sind ebenso alle eigentlich naturwissenschaftlichen Erörterungen zu verbannen, und nur Dasjenige in den Schul-Unterricht aufzunehmen, was auf die Gestalt der Erd-Oberfläche, ihre Natur-Ver- hältnisse, ihre Bewohnbarkeit und das Leben und Gedeihen der Völker und Staaten unmittelbar Bezug hat. Als ungehörig für die Schule erscheinen daher alle mineralogischen und geognosiischen Notizen, die chemischen Analysen der Be- standtheile der Erde, die Lehre von der Elektricität und den» Magnetismus und die Entwickelung anderer physikalischer Theoreme, so wie alle ins Gebiet der Meteorologie hinüber- greifenden Theile der Klima-Lehre. Der geographische Un- terricht kann sich um so mehr mit den Haupt-Resultaten die- ser Gegenstände begnügen, als ans den meisten unserer Schu- len Vorträge über Physik gehalten werden. Die politische Geographie endlich ist nicht bloße Sta- tistik, wiewohl beide Benennungen, seit dem Aufkommen der letzteren, gewöhnlich als gleichbedeutend gebraucht werden; aus dem Material der Statistik sind die Kapitel über Staats- kräfte und Staatswirthschaft der politischen Geographie fremd; alle Specialia über Negiernngsform, Verwaltnngsart, Industrie-, Agrikultur-, Handels-, Finanz- und Militair- Vcrhältnisse gehören eben so wenig in den Wirkungskreis des geographischeil Schul-Unterrichts, als diese Überfülle to> pographischer Notizen, von denen unsere Kompendien wim- meln. — Politische Geographie ist aber eben so wenig bloße Ethnographie. Wiewohl Abstammung, Sprache, Reli- gion, Gesittung der Bewohner eines Staates, eines Landes in der politischen Geographie desselben nothwendig erwähnt und namentlich der innere Zusammenhang, die Wechselwir- kung zwischen Landes-Natur und Volksleben nachgewiesen werden sollen: so müssen doch alle historischen Untersuchun- gen mld Erörterungen den ethnographischen Elementen der politischen Geographie fern bleiben. Was iiber dieser An-

9. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 2

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Großbritannien und Irland. Straße von Ronstantinopel oder der Bosporus führen in das Schwarze Meer, von diesem wird durch die Halbinsel Krim das flache Kfowsche Meer abgegliedert, in das die Straße von Uertsch führt. Großbritannien unä Irlanä. I. a) Gesamtbetrachtung. Line ehemalige Halbinsel Nordwesteuropas. Die Britischen Inseln erheben sich auf einem Sockel, der vorzeiten auch über den Meeres- spiegel hinwegragte. Daher war das ganze Gebiet eine Halbinsel. Der Zusammenhang mit dem Festlande, der jetzt durch Nordsee, Straße von Dover und Kanal unterbrochen abb. 1. Steilküste von Vover mit Kreidefelsen. ist, wurde zuletzt an der 30 Km breiten Straße von Dover—calais durch Flutwellen zerstört. Stärkere Flächen- alz Höhengliederung. Großbritannien und das rautenförmige Irland sind die beiden größten der zahlreichen Inseln. Sie werden durch den St. Georgs- Kanal, die Irische See und den Nordkanal voneinander geschieden. Die Westseiten sind stärker gegliedert und nehmen teilweise einen fjordartigen Charakter an. Es gibt nur Mittelgebirge. Diese nehmen, vielfach unterbrochen, auf Großbritannien hauptsächlich die Westseite ein und erreichen im N ihre größte Ausdehnung und Mächtigkeit. Huf Irland finden sich Gebirge im N und S. Geringere Größe als Preußen: 314 000 qkm. b) Linzelbetrachtung. Großbritannien. England, überwiegend ein hügeliges Tiefland, nimmt % der ganzen Insel ein (150 000 qkm); es läßt sich in drei Teile zerlegen.

10. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 9

1827 - Heidelberg : Winter
Einleitung. 9 sich aber, wahrscheinlich durch den mächtigen, fortwährenden Umschwung der Erdkugel um ihre Are, die Erdmasse seit ur- alten Zeiten, ehe sie noch so fest war, wie jetzt, zwischen bei- den Polen, gegen ihre Mitte zu, mehr angehäuft hat, und weil sie daher in der Nahe der Pole etwas abgeplattet oder eingedrückt erscheint: so beträgt ihr Durchmesser von Mor- gen gegen Abend etwa 1719 M., von einem Pole zum andern aber etwas weniger, etwa 1715 M. Ihr Umfang von Mor- gen gegen Abend belauft sich daher auf 5400 Meilen oder 560 Grade, die man mit folgendem Zeichen (560°) andeutet. — Jede runde Kreislinie, überall gleichweit von ihrem Mittel- punkte entfernt, sie mag klein oder groß seyn, theilr man in 560 gleiche Theile, um sie auszumessen, und nennt dieß den Umkreis oder die Peripherie. Je großer nun die Kreis- linie ist, um so mehr verlängern und vergrößern sich auch diese Theile, die man bei jedem Cirkel Grade nennt. Ein Grad der Erdkugel faßt aber, in ihrem großesten Umfange von Morgen gegen Abend, eine Lange von i5 M. in sich. Al- lein, jemehr sich auf beiden Seiten des höchsten Umkreises der- selben die Gradkreise den Polen oder Endpunkten nähern, de- sto kürzer werden sie; ihre Länge beträgt allmählig immer we- niger als i5 M., bis sie endlich in den beiden Polpunkten zu- sammenlaufen und nicht mehr in Grade eingetheilt werden können. e. Kubischer Inhalt des Erdkörpers. Um zu er- fahren, wie viel eine Kugel von i Fuß im Durchmesser kör- perlichen Inhalt in sich fasse, denkt man sich diese ganze Kugel in eine Anzahl Würfel zerschnitten. Einen solchen Würfel nennt man Kubus, wenn seine 6 Seiten aus Qua- draten bestehen. Haben diese Quadrate einen Zoll Größe: so nennt man den körperlichen Inhalt des ganzen Würfels, oder den Raum, den er einnimmt, Kubik-Zoll. Enthalten aber die Quadrate eines Kubus einen Fuß Größe: so beißen sie Kubik-Fuß. Beträgt ihre Größe eine Ruthe: so sind es Kubik-Ruthen; und faßte jedes der 6 Vierecke des Wür- fels eine Meile auf seinen 4 Seiten: so wäre der Inhalt des ganzen Körpers eine Kubikmeile. Eine kleine Kugel kann rnan leicht in kleinere Würfel von gleicher Größe zertheilen oder zerschneiden, und durch das Zusammenzählen derselben ganz anschaulich ihren körperlichen Inhalt herausbringen: so- bald man durch Berechnung weiß, wieviel der körperliche In-
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