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1. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 6

1837 - Heidelberg : Winter
6 Allgemeine Einleitung. beiden größern heissen Wendekreise des Krebses und dss Stein bocks. Die beiden kleinern, weil sic näher die Pole um« geben, nennt man Polarkreise. Alle Kreislinien, welche in ent« gegengesetzter Richtung auf dem Globus gezeichnet sind, und indem sie den Aequator durchschneiden, an den Polen zusammenlaufen, nennt man Meridiane. Die Linie aber, welche schief bis zu den Wendekreisen laufend den Aequator zweimal durchschneidet, heißt die Ekliptik. An merk. Alle diese Linien hat man auch auf Papier-Flächen in zwei Halbkugeln gezeichnet, die man Hemisphären nennt, und welche in allem das Bild des Globus darstellen. Die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise begrenzen auch die 5 Zonen oder Erdgürtel: i) die nördliche und 2) die südliche kalte Zone innerhalb der beiden Polarkreise um die Pole herum; 3) die nördlich gemäßigte und 4) die südlich gemäßigte Zone zwischen den beiden Polar- und den beiden Wende-Kreisen, und 5) die heiße Zone auf beiden Seiten des Aequatorö bis zu den Wendekreisen. §. 3. Größe des Erdkörpers. Den ganzen Erdkörper kann man durch das geographische Längenmaß, Zeitmaß, Rundmaß und Kubikmaß aus- messen. — Wahrscheinlich sind die Menschen erst nach und nach dazu gekommen, dielän ge, Breit e und D t eke oder die Große der körperlichen Dinge zu bestimmen, d. h. die Körper a u s z u m e s se n. 9. Als Längenmaße entstanden nach der Breite eines Mannsdaumens die Zolle (die man wieder in eine Anzahl kleiner gleicher Theile oder in 10 —12 Linien theilt). Eine Spanne rechnet man ans6zolle. Ein Fuß oder Schuh hat Io—12zolle. Eine Elle oder einen Schritt rechnet man im gemeinen Leben zu 2fuß.— Ein Klafter, (in Frankreich) Toise, (zum Mes- sen der Sectiefe) Faden, (beim Bergbau) Lachter, enthält eins wie das andere 6 Fuß. Eine Ruthe ist eine Länge von 10—12 und mehr Fußen. Alle diese Maße haben wieder ihre eigenen klei- nern Abtheilungen. Au merk. So entstand dermaßstab oder die verschiedenen klei- nern bestimmten Längenmaße, mit denen man größere vergleicht, oder womit man sie ausmißt. Um die Länge oder die Figur einer verklei- nert nachgezeichneten Sache auszumessen, bedient man sich eines verkleinerten oder verjüngten Maßstabes. So zeichnet man z. V. einen Tisch, Garten, Acker im Kleinen genau ab, und mißt ihn dann mit einem verjüngten Maßstabe aus. b. Geographische Zeitmaße. Die Entfernung eines Dorfs oder einer Stadt von einem andern Orte wird durch Zeitmaße gemessen, weil man eine gewisse Zeit dazu braucht, um zu Fuße von einem Ort zum andern zu gelangen. Man nennt diese Zeit- maße Stunden, Meilen re. So rechnete man auf eine gewöhn- liche Stunde die Länge von 12000fuß oder 6000schritten. Die

2. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 8

1837 - Heidelberg : Winter
8 Allgemeine Einleitung. die geraden Linien, die von einem Punkte ihrer Oberfläche durch den Mittelpunkt bis zur entgegengesetzten Seite derselben gezogen werden, sind Ifuß lang. — Weil sich aber, wahrscheinlich durch den mächtigen, fortwährenden Umschwung der Erdkugel um ihre Are, die Erdmasse seit uralten Zeiten, ehe sie noch so fest war, wie jetzt, zwischen beiden Polen, gegen ihre Mitte zu, mehr auf- gehäuft hat, und daher in der Nähe der Pole etwas abgeplattet oder eingedrückt erscheint: so beträgt ihr Durchmesser von einer Seite des Aequators, durch den Mittelpunkt, bis zur andern, etwa 172lvrm., ihr Durchmesser oder ihre Ape von einem Pole zum andern aber etwa 5vr M. weniger, also nur 1716 M. — Ihr Umfang am Aequatvr beläuft sich daher auf 5400 M. oder 360 Grade, die man mit folgendem Zei- chen (3600) andeutet. An merk. Jede runde Kreislinie, überall gleichweit von ihrem Mittelpunkte entfernt, sie mag klein oder groß seyn, theilt man in 260 gleiche Theile, um sie auszumessen, und nennt dieß den Um- kreis oder die Peripherie. Je größer nun die Kreislinie ist, um so mehr verlängern und vergrößern sich auch diese Theile, die man bei jedem Cirkel Grade nennt. Ein Grad der Erdkugel faßt in ihrem größten Umfange am Aequator eine Länge von 12 M. in sich, wird aber gegen die Pole zu immer kleiner und kürzer. e. kubischer Inhalt des Erdkörpers. Um zu erfahren, wie viel eine Kugel von Ifuß im Durchmesser körperlichen Inhalt in sich fasse, denkt man sich diese ganze Kugel in eine Anzahl Würfel zerschnitten. Einen solchen Würfel nennt man Kubus, wenn seine 6 Seiten aus Quadraten bestehen. Haben diese Quadrate 1 Zoll Größe, so nennt man den körperlichen Inhalt des ganzen Würfels, oder den Raum, den er einnimmt, K u b i k - Z 0 l l. Enthalten aber die Quadrate eines Kubus 1 Fuß Größe, so heißen sie Kubikfuß. Beträgt ihre Größe 1 Ru- the, so sind cs Kubikruthen; und faßte jedes der 6 Vierecke des Würfels Im. auf seinen 4 Seiten, so wäre der Inhalt des ganzen Körpers eine L4ubikmeile. Anmerk. Eine kleine Kugel kaun man leicht in kleinere Würfel von gleicher Größe zertheilen oder zerschneiden und durch das Zusam- menzählen derselben ganz anschaulich ihren körperlichen Inhalt her- ausbringen: sobald man durch Berechnung weiß, wie viel der körper- liche Inhalt jedes einzelnen Kubus beträgt. Bei der Erdkugel ist dieß aber ganz unausführbar: daher hat man durch Berechnungen den Inhalt ihrer Körpermasse aufgesucht und gefunden, daß derselbe 2,659,072,000 Kubikmeilen in Würfeln, von der Größe einer Meile, in sich fasse. (Nach anderer Verechnungsart enthält der kubische In- halt der ganzen Erdkugel 2,656,000,000 Kubikmeilen.) §. 4. Der Horizont und die Himmelsgegenden. a. Der Gesichtskreis, wo der Himmel im ganzen uns umge- benden Umkreise, in dessen Mitte wir uns an jeder freien Stelle

3. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 5

1837 - Heidelberg : Winter
5 Gestalt und Bewegung der Erde. genden sich senken, bis die Sonnenscheibe nach und nach ganz sichtbar wird; bei'm Sonnenuntergang aber die entfernten Berge oder Gegen- den sich nach und nach vor dieselbe herausschieben, und uns dadurch ihre Scheibe allmählig verdecken und entziehen. Weil aber die Sonne im Welträume für uns fesisteht, der Erdkörper sich hinge- gen um seine Are dreht: so ist ihr Auf- und Untergang nur scheinbar. c. Wahrend sich nun die Erdkugel fortwährend um ihre Axe dreht, und der Mond (als ihr Nebenplanct) in 27 Tagen, 7 St., 45 Min., 11 Sek. einmal um sie herumgeht, bewegt sie sich in einem ungeheuern, länglicht-ovalen (elliptischen) Kreise um die Sonne. Die Kreislinie, welche sie jährlich durchläuft, nennt man die Sonn e n b a h n oder auch die Eklipti k. Ans diesem Um- lauf des Erdkörpers um die Sonne entstehen die Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. A n m e r k. Von beiden Bewegungen, der Umdrehung der Erde um sich selbst und ihrem ohne Unterbrechung erfolgenden Um- schwünge um die Sonne, empfinden wir, gegen den großen Körper gar zu klein, nichts. Weil der doppelte Umschwung der Erd- kugel, ohne allen Anstoß, fortwährend gleichförmig erfolgt, und Luft und Wolken zu gleicher Zeit (jedoch letztere in verschiedenen Richtun- gen) mit ihr herumgehen, so däucht cs uns, als ob die Erde stille stände, und deßwegen hielt man in alten Zeiten die Erde für einen stille stehenden Körper, um welchen Sonne und Gestirne Herumgien- gen. So meinen wir auch zuweilen bei'm sanften aber schnellen Fahren auf einem Kahne oder Wagen, ganz unrichtig, als ob das Ufer, die Häuser und Bäume vor uns vorbeiziehen, während der Kahn oder Wagen stille stehe. Die nämliche Täuschung hat man umge- kehrt, auf einer Brücke, die über einen gefrorenen Bach oder Fluß geht, in dem Augenblicke, wenn die Eisdecke einbricht und die Eis- schollen fortgehen. Sobald man den Blick nur einige Momente an- haltend auf die Strömung richtet, so ist's uns, als sl der Eisgang stille stehe, die Brücke aber sehr schnell den Fluß aufwärts gehe. Man nennt dieß einen optischen Betrug, d.i. Täuschung unserer Augen. d. Um diese beiden Bewegungen des Erdkvrpers um sich selbst und um die Sonne deutlich zu machen, bedient man sich eines Globus, welcher die Erdkugel im Kleinen darstellt. Auf dem- selben sind die beiden Pole oder Endpunkte der Axe des Erdkör- pers als feste Punkte bezeichnet. Er ist zugleich mit einer Menge von Kreislinien umgeben, welche sich alle, aber auf verschiedene Weise, nach den Polen-richten. Die Hauptlinie, welche in gleicher Entfernung von beiden Polen, die Oberfläche des Glo- bus in zwei gleiche Theile theilt, von welchen jeder Pol die Mitte des Kreises bildet, heißt der Aequator oder die Linie, weil alle andern Kreislinien zu ihr in Beziehung sichen. Mit dieser Linie gleichlaufend und ans beiden Seiten derselben umgeben die parallelkreise, in gleicher Entfernung von einander, aber im- mer in kleiner werdenden Kreisen, die Oberfläche des Globus bis gegen die Pole hin. Einige dieser Parallelkreise, in verschiede- ner Entfernung vom Aeguator haben besondere Benennungen. Die

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 7

1837 - Heidelberg : Winter
7 Gr-ßs des Erdklrpers. Entfernung von zwei Stunden nannte man eine Meike. Nnd in der Erdbeschreibung nahm man bei einer geographischen oder deutschen Meile'die Länge von 23,661 rheinländischcn Fuß an. Beinahe jedes Land hat aber seine eigenen Zeit- und Län» genmaße, die vielfältig von einander abweichen. Jedoch ist die geophraphische Meile die sicherste und am wertesten bekannte Art, die Längen des Erdkörpers auszumcssen. An merk. In Frankreich z. B. zählt man nach Lieuen, die etwas über eine Stunde oder 15,750 rheinländische Fuß betragen, in England und Italien nach Meilen, die ersteren 5070, die andern 5915 rheinlandische Fuß ausmachend; in Rußland nach Wersten, deren eine 3412v, rheinländifche Fuß beträgt. Auf der See berechnet man die Entfernungen der Orte, oder den Lauf der Schiffe nach Seemeilen, die sehr verschieden, gewöhnlich aber 15700 rheinländische Fuß lang sind. Man nennt alle diese Maße geographische Zeitmaße. Unter dem Worte Zeit versteht man aber eine Reihenfolge von Begebenheiten «nd Veränderungen, welche nach einander sich ereignen. Daher Zeitpunkt, Zeit» raum rc. Die Zeit wird in regelmäßige Abschnitte getheilt, um die Begebenheiten zu ordnen: in Jahrtausende, Jahrhunderte, Jah- re, Monate, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden rc. c. Ö-uadratmaße. Auch die ganze Oberfläche der Erd» fuget kann man ausmessen, wenn marr Ke irr kawter viereckige kleinere Flächen eintheilt. Alle größere oder kleinere Vierecke nennt man in der Meßkunst Quadrate, und sie werden durch dieß Zeichen □ angedeutet. Hat aber nun jede der vier gleichen Seiten gerade die Länge eines Fußes, so nennt man die Größe einer solchen viereckigen Fläche einen Quadratsuß. Theilt man hingegen durch gleiche, sich kreuzende Linien einen Quadratfuß in Zolle ein, so nennt man das Quadratzolle. Bei grös» fern Flächen hat man Quadratklafter (Toisen), Quadratru» then, Quadratstunden, Quadratmeilen. Man denkt sich darunter eine viereckige, gleichseitige Fläche, bei welcher jede Seite die Länge eines der hier genannten Maße hat. Eine <l)-uadratmeile ist also eine Fläche Landes, welche ans allen vier Seiten die Länge einer Meile hat. Dadurch, daß man vier, etwa im Quadrat liegeude Ortschaften, deren jedes zwei Stunden von dem andern entfernt ist, und den dazwischen liegenden Flächen, raum deutlich denkt, kann man sich die Größe einer fumeile selbst anschaulich machen. An merk. Der Flächeninhalt der ganzen Erdoberfläche beträgt y,288,000 sjm., wenn man sich diese Oberfläche glatt und ohne Er- höhungen und Vertiefungen denkt. Multiplicirt man den Erddiame. ter von 1719 M. mit dem Umfang des Erdäquators von 5400 M., so enthält der Flächenraum 9,232,600 sum. 6. Geographisches Rundmaß. Don einer kleinen Kugel, die einen Zoll dick ist, sagt man, sie hat einen Durchschnitt (Durchmesser oder Diameter) von I Zoll; ist sie einen Fuß dick, so hat ihr Durchschnitt einen Fuß Länge, oder alle

5. Alte Geschichte - S. 32

1872 - Mainz : Kunze
t 32 Y. § patt a. ©eogtapljifcfjes) (ogl ©. 7). ßafonien (87 O. 9jl), die füböftlid&fte ßanbfdfjaft beg ^elo* ponneg, burcl) groet oorn fübarfabifcfjen £>od£)lanbe auglaufenbe @e= birgg^üge, £aggetog und^arnon gebilbet. Sder 15geograp^tf^e teilen lange £aggetog erretd^t gerabe über der @bene tjott ©parta feine pd^fte £%. Sftadf) Sßeften (^effenien) §in bad£)t er fidf) in breiterem 33erglanbe ab, oorn ©urotag aug ergebt er ftcf) in bret mastigen ©tufen ftfiroff und majeftätifdfj empor. 2in ifjm geigen fidtj alle $egetationgformen: unten Orangengarten, oben ©dfineegipfel ©^lud^ten= und roitbreicf) ist er ©i^ beg 51rtemig=©ultug; ^agbliebe der ©partiaten. ©übet! mineralifd^; ^orp^r, tänariftfjer suiar= rnor, ©ifen. £)er ^arnon oergtoeigt ftd^ in breiterem ©tufenlanbe ttacf) betben ©eiten. 3tt)ifd()en ^ei^en Gebirgen 2^al beg ©ur o t a g, fein Ursprung auf dem arfabifcfjen ^Ranbgebirge. ^n der Glitte beg $luf$laufeg erbreitert ftd§ bag föurota§=^al pi einer großen, äufterft fruchtbaren ©bene; der Totelpunft und ßern der ßanbfcfjaft, §u allen Seiten der ©i£ der ^Jla^t, rao ©parta, die tnauer= und burglofe ©tabt, liegt; abgelegen oon der ©ee (Safonifdejer 23ufen) und dem ©eeoer!e^r. A. pie ^Ruxöifdjc ^erfa|]mtg. ^uftanb nad§ der Sdorifdfjen Sßanberung. 5lu§ der $ertl)eilung der $ladf)t an die ^toillinggfolme beg Slriftobemog (Surren eg und $ß r of leg*) entfielt der ©age nac^ bag erbliche £)oppelfönig%tm in ©parta. Slnfangg frieblid^e Verträge der £)orier mit den 5lc§dern. £)ann galten fortnmfjrenbe Kämpfe der beiben ©tämme (§auptfi£ beg Sßiberftanbeä gegen die £)orier ist ^mgllä), Reibungen mit dem borifcfjen ^adfjbarftaate 5lrgog, Jgtoietradejt der beiben fööntggfohne, bag Sanb in ^Bewegung. 9. 3ahr§unbert Sa!onien in äufserfter Sserrairrung, — dvofu'u und ar a%l.a. *) ®ie betben Sönig^aufer »erben getoöljnttdi ^giaben (von Slpi« dem @of)ne be8 (Sur^ft^ene«) und Suv^ontiben (von lies Sßvofles ©nlel pon; genannt.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

7. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 7

1827 - Heidelberg : Winter
Einleitung. 7 phische Längenmaß, Zeitmaß, Rundmaß und Kubik- maß ausmessen. — Wahrscheinlich sind die Menschen erst nach und nach dazu gekommen, die Länge, Breite und Di- cke oder die Größe der körperlichen Dinge zu bestimmen, d. h. die Körper auszumessen. Zum Längenmaß ent- stunden nach der Breite eines Mannsdaumens die Zolle (die man wieder in eine Anzahl kleiner gleicher Theile oder in 10 bis 12 Linien theilt). Eine Spanne rechnet man ans 6 Zolle. Ein Fuß oder Schuh hat io—12 Zolle. Eine Elle oder ei- nen Schritt rechnet man im gemeinen Leben zu 2 Fuß. Ein Klafter, (in Frankreich)Toise, (zum Messen der See- tiefe) Faden, (bei'm Bergbau),Lachter, enthält eins wie das andere 6 Fuß. Eine Ruthe ist eine Länge von 10—12 und mehr Fußen. Alle diese Maße haben wieder ihre eigenen kleinern Abtheilungen. — So entstand der Maßstab, oder die verschie- denen kleinern bestimmten Längenmaße, mit denen man größere vergleicht, oder womit man sie ausmißt. Um die Länge oder die Figur einer verkleinert nachgezeichneten Sache auszumessen, bedient man sich eines verkleinerten oder verjüngten Maßstabes. So zeichnet man z. V. einen Tisch, Garten, Acker im Kleinen genau ab, und mißt ihn dann mit einem ver- jüngten Maßstabe aus. b. Geographische Zeitmaße. Die Entfernung ei- nes Dorfs oder einer Stadt v-on einem andern Orte, wird durch Zeitmaße gemessen, weil man eine gewisse Zeit dazu braucht, um zu Fuße von einem Ort zum andern zu gelangen. Man nennt diese Zeitmaße Stunden, Meilen re. Diese Zeit- maße der geschätzten Entfernung suchte man durch Verglei- chung mit den angenommenen Längenmaßen, oder durch Aus- messung mit denselben, da das Fußgehen bei den Menschen sehr verschieden ist, fester zu bestimmen. So rechnete man auf eine gewöhnliche Stunde die Länge von 12000 Fuß oder 6000 Schritten. Die Entfernung von zwei Stunden nannte man eine Meile. Und in der Erdbeschreibung nahm man hei einer geographischen oder deutschen Meile die Länge von 23,660 rheinländ. Fußen an. Beinahe jedes Land hat aber seine Zeit- und Längenmaße, die vielfältig von einander ab- weichen. Jedoch ist die geographische Meile die sicherste und am weitesten bekannte Art, die Längen des Erdkörpers auszu- messen. In Frankreich z. B. zählt man nach Lieuen, die etwas über eine Stunde oder i5,750 rheinländ. Fuße betragen.

8. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 8

1827 - Heidelberg : Winter
8 Allgemeine in England und Italien nach Meilen, die ersteren 5079, die andern 59i5 rheinl. Fuße ausmachend; in Rußland nach Wersten, deren eine 34i2§ rheinländische Fuße betragt. Auf der See berechnet man die Entfernungen der Orte, oder den Lauf'der Schiffe nach Seemeilen, die sehr verschieden, ge- wöhnlich aber i5700 rheinl. Fuß lang sind. c. Quadratmaße. Auch die ganze Oberfläche der Erdkugel kann man ausmessen, wenn man sie in lauter viereckigte kleinere Flachen eintheilt. Alle größere oder kleinere Vierecke nennt man in der Meßkunst Quadrate, und sie werden durch dieß Zeichen □ angedeutet. Hat aber nun jede der vier gleichen Seiten gerade die Lange eines Fußes, so nennt man die Größe einer solchen viereckigten Flache einen Qua- dratfuß. Theilt man hingegen durch gleiche, sich kreuzende, Linien einen Quadratfuß in Zolle ein, so nennt man das Qua- drat; olle. So kann man die Flache eines Fußbodens, ei- ner Wand, eines Hauses und dgl., wenn man sich darin ubt, berechnen, und sogar ziemlich richtig durch das Augenmaß schätzen lernen. — Bei größern Flachen hat man Quadrat- Klafter (Toisen), Qu adrat ruthen, Quadratsiunden, Quadratmeilen. Man denkt sich darunter eine viereckigte, gleichseitige Flache, bei welcher jede Seite die Länge eines der hier genannten Maße hat. Eine Quadratmeile ist also eine Flache Landes, welche auf allen vier Seiten die Lan- ge einer Meile hat. Dadurch, daß man vier, etwa im Qua- drat liegende Ortschaften, deren jedes zwey Stunden von dem andern entfernt ist, und den dazwischen liegenden Flachen-Raum deutlich denkt, kann man sich die Größe einer Quadratmeile selbst anschaulich machen. Der Flächeninhalt der ganzen Erd- oberfläche beträgt 9,288,000 Himeilen, wenn man sich diese Oberfläche glatt, und ohne Erhöhungen und Vertiefungen denkt. Multiplicirt man den Erddiameter von 1719 M. mit dem Um- fang des Erdäquators von 5400 M.; so enthält der Flachen- raum 9,282,600 sum. <3. Geographisches Rundmaß. Von einer kleinen Kugel, die einen Zoll dick ist, sagt man, sie hat einen Durch- schnitt (Durchmesser oder Diameter) von einem Zoll; ist sie einen Fuß dick, so hat ihr Durchschnitt einen Fuß Länge, oder alle die geraden Linien, die von einem Punkte ihrer Oberfläche durch den Mittelpunkt bis zur entgegengesetzten Seite derselben gezogen werden, sind einen Fuß lang. Weil

9. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 9

1827 - Heidelberg : Winter
Einleitung. 9 sich aber, wahrscheinlich durch den mächtigen, fortwährenden Umschwung der Erdkugel um ihre Are, die Erdmasse seit ur- alten Zeiten, ehe sie noch so fest war, wie jetzt, zwischen bei- den Polen, gegen ihre Mitte zu, mehr angehäuft hat, und weil sie daher in der Nahe der Pole etwas abgeplattet oder eingedrückt erscheint: so beträgt ihr Durchmesser von Mor- gen gegen Abend etwa 1719 M., von einem Pole zum andern aber etwas weniger, etwa 1715 M. Ihr Umfang von Mor- gen gegen Abend belauft sich daher auf 5400 Meilen oder 560 Grade, die man mit folgendem Zeichen (560°) andeutet. — Jede runde Kreislinie, überall gleichweit von ihrem Mittel- punkte entfernt, sie mag klein oder groß seyn, theilr man in 560 gleiche Theile, um sie auszumessen, und nennt dieß den Umkreis oder die Peripherie. Je großer nun die Kreis- linie ist, um so mehr verlängern und vergrößern sich auch diese Theile, die man bei jedem Cirkel Grade nennt. Ein Grad der Erdkugel faßt aber, in ihrem großesten Umfange von Morgen gegen Abend, eine Lange von i5 M. in sich. Al- lein, jemehr sich auf beiden Seiten des höchsten Umkreises der- selben die Gradkreise den Polen oder Endpunkten nähern, de- sto kürzer werden sie; ihre Länge beträgt allmählig immer we- niger als i5 M., bis sie endlich in den beiden Polpunkten zu- sammenlaufen und nicht mehr in Grade eingetheilt werden können. e. Kubischer Inhalt des Erdkörpers. Um zu er- fahren, wie viel eine Kugel von i Fuß im Durchmesser kör- perlichen Inhalt in sich fasse, denkt man sich diese ganze Kugel in eine Anzahl Würfel zerschnitten. Einen solchen Würfel nennt man Kubus, wenn seine 6 Seiten aus Qua- draten bestehen. Haben diese Quadrate einen Zoll Größe: so nennt man den körperlichen Inhalt des ganzen Würfels, oder den Raum, den er einnimmt, Kubik-Zoll. Enthalten aber die Quadrate eines Kubus einen Fuß Größe: so beißen sie Kubik-Fuß. Beträgt ihre Größe eine Ruthe: so sind es Kubik-Ruthen; und faßte jedes der 6 Vierecke des Wür- fels eine Meile auf seinen 4 Seiten: so wäre der Inhalt des ganzen Körpers eine Kubikmeile. Eine kleine Kugel kann rnan leicht in kleinere Würfel von gleicher Größe zertheilen oder zerschneiden, und durch das Zusammenzählen derselben ganz anschaulich ihren körperlichen Inhalt herausbringen: so- bald man durch Berechnung weiß, wieviel der körperliche In-

10. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 10

1827 - Heidelberg : Winter
io Allgemeine * halt jedes einzelnen Kubus betragt. Bei der Erdkugel ist dieß aber ganz unausführbar: daher hat man durch Berechnungen den Inhalt ihrer Körper Masse aufgesucht und gefunden, daß derselbe 2,659,072,000 Kubik-Meilen, in Würfeln von der Größe einer Meile, in sich fasse. (Nach anderer Berechnungsart enthalt der kubische Inhalt der ganzen Erdkugel 2,656,000,000 Kubik-Meilen.) §. 4* Der Horizont und die Himmels-Gegenden. s. Der Gesichtskreis, wo der Himmel im ganzen uns umgebenden Umkreise, in dessen Mitte wir uns an jeder freien Stelle der Erdoberfläche befinden, auf der Erde aufzuliegen oder sie zu begrenzen scheint, ist nur der scheinbare Hori- zont. Er reicht rings umher nur so weit, als die Sehweite unseres Auges, und geht also nur bis an die Grenze unserer Sehkraft. Denn, wenn wir bis an die Grenze der Gegend fvrtgehen, wo der Himmel vorher die Erde, oder den äußer- sten , uns am entferntesten liegenden Grenzsaum der Berge, der Ebene oder auch einer großen Wasserfläche zu berühren schien, so erblicken wir nach und nach einen andern Horizont, der sich immer mehr entfernt und verändert, je weiter wir vorwärts reisen; andere Berge, andere Ebenen, oder eine an- dere Wasserfläche, als die vorherige; wo aber immer der Him- mel wieder an die Erde anzugrenzen scheint. Und so geht es fort, je weiter wir, und in welcher Richtung wir vorwärts reisen, und wäre es um die ganze Erde, — denn man kann nirgends an die Grenze dieses scheinbaren Gesichtskreises kommen, weil er sich immer erweitert. Dieß kann man sich auch in einem kleineren Umkreise, z. B. aus einem etwas geräumigen, von Häusern umgebenen Platze, versinnlichen, in dessen Mitte sich eine größere Erhöhung findet. So lange wir in der Tiefe stehen, begrenzt der äußerste Saum der Höbe der Häuser den Horizont. Beim Höhersteigen erweitert er sich allmählig, und ist man aus die Erhöhung ganz hinauf gelangt, so erscheint dem Auge ein ganz anderer, wei- terer lind von ganz verschiedenen fremden Gegenständen begrenz- ter, Gesichtskreis, als vorher in der Tiefe. — b. Der wahre Gesichtskreis muß vom scheinbaren Ho- rizonte sehr sorgfältig unterschieden werden. Der erstere könnte uns nur dann in der Wirklichkeit erscheinen, wenn wir uns im Mittelpunkt des Erdkörpers, auf der untern abgeschnitte-
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