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1. Alte Geschichte - S. 32

1872 - Mainz : Kunze
t 32 Y. § patt a. ©eogtapljifcfjes) (ogl ©. 7). ßafonien (87 O. 9jl), die füböftlid&fte ßanbfdfjaft beg ^elo* ponneg, burcl) groet oorn fübarfabifcfjen £>od£)lanbe auglaufenbe @e= birgg^üge, £aggetog und^arnon gebilbet. Sder 15geograp^tf^e teilen lange £aggetog erretd^t gerabe über der @bene tjott ©parta feine pd^fte £%. Sftadf) Sßeften (^effenien) §in bad£)t er fidf) in breiterem 33erglanbe ab, oorn ©urotag aug ergebt er ftcf) in bret mastigen ©tufen ftfiroff und majeftätifdfj empor. 2in ifjm geigen fidtj alle $egetationgformen: unten Orangengarten, oben ©dfineegipfel ©^lud^ten= und roitbreicf) ist er ©i^ beg 51rtemig=©ultug; ^agbliebe der ©partiaten. ©übet! mineralifd^; ^orp^r, tänariftfjer suiar= rnor, ©ifen. £)er ^arnon oergtoeigt ftd^ in breiterem ©tufenlanbe ttacf) betben ©eiten. 3tt)ifd()en ^ei^en Gebirgen 2^al beg ©ur o t a g, fein Ursprung auf dem arfabifcfjen ^Ranbgebirge. ^n der Glitte beg $luf$laufeg erbreitert ftd§ bag föurota§=^al pi einer großen, äufterft fruchtbaren ©bene; der Totelpunft und ßern der ßanbfcfjaft, §u allen Seiten der ©i£ der ^Jla^t, rao ©parta, die tnauer= und burglofe ©tabt, liegt; abgelegen oon der ©ee (Safonifdejer 23ufen) und dem ©eeoer!e^r. A. pie ^Ruxöifdjc ^erfa|]mtg. ^uftanb nad§ der Sdorifdfjen Sßanberung. 5lu§ der $ertl)eilung der $ladf)t an die ^toillinggfolme beg Slriftobemog (Surren eg und $ß r of leg*) entfielt der ©age nac^ bag erbliche £)oppelfönig%tm in ©parta. Slnfangg frieblid^e Verträge der £)orier mit den 5lc§dern. £)ann galten fortnmfjrenbe Kämpfe der beiben ©tämme (§auptfi£ beg Sßiberftanbeä gegen die £)orier ist ^mgllä), Reibungen mit dem borifcfjen ^adfjbarftaate 5lrgog, Jgtoietradejt der beiben fööntggfohne, bag Sanb in ^Bewegung. 9. 3ahr§unbert Sa!onien in äufserfter Sserrairrung, — dvofu'u und ar a%l.a. *) ®ie betben Sönig^aufer »erben getoöljnttdi ^giaben (von Slpi« dem @of)ne be8 (Sur^ft^ene«) und Suv^ontiben (von lies Sßvofles ©nlel pon; genannt.

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

3. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 2

1828 - Düsseldorf : Schaub
2 Gewölbe zu erstrecken braucht, wie der Anblick zu leh- ren scheint. Da nämlich die Erde und das Master un- durchsichtig sind, so werden wir die Körper, die eine solche Lage haben, daß die von unserm Auge nach den- selben gezogenen Linien die Masse der Erde oder des Wassers schneiden, nicht sehen können. Ist daher die Ober- fläche der Erde eine Ebene, so werden wir nur diejeni- gen Körper sehen, die über dieser Ebene ( die Erde selbst mag sich bis an das Himmels-Gewölbe erstrecken, oder nicht ) erhaben sind. Hat aber die Oberfläche der Erde eine gekrümmte Gestalt, so wird dasselbe von derjenigen Ebene gelten, welche die Erdfläche an dem Standpunkt des Beobachters berührt.*) Diese Ebene, deren Lage in der mathematischen Geographie von der größten Wich- tigkeit ist, heißt die Ebene des Horizonts. Ein Kreis, den man sich in derselben, aus dem Standpunkt des Be- obachters als Mittelpunkt, mit einem unendlich großen Halbmesser beschrieben denkt, heißt der Horizont. Um in Beziehung auf die Lage dieser Ebene keine Unbe- stimmtheit übrig zu lassen, muß man für dieselbe die Oberfläche der Erde, so wie sie nach Wegnahme aller Erhöhungen und Vertiefungen seyn würde, annehmen. Die Oberfläche des Meeres, wenn es in Ruhe ist, stellt dieselbe in der größten Regelmäßigkeit dar. Man nimmt daher für jeden auf dem Meere genommenen Standpunkt die Oberfläche desselben, und für jeden auf dem festen Lande genommenen diejenige Oberfläche als die Ebene des Horizontes an, welche das Meer annehmen würde, wenn es sich bis zu dem Orte der Beobachtung erstreckte. Es läßt sich indessen ans Gründen der Naturlehre leicht zeigen, daß diese Oberfläche dieselbe ist mit der eines je- den stillstehenden Wassers. Die Oberfläche einer jeden in einem Gefäße ruhig stehenden Wassermasse stellt da- her, wenn sie gehörig erweitert wird, die Ebene des Ho- rizonts dar. An merk. Die Richtung, nach welcher ein, an seinem obern Ende befestigter und unten mit einem Ge- *) Man sagt von einer Ebene, daß sie eine gekrümmte Ober» fläche berührt, wenn sie mit derselben nur einen Punkt gemeinschaftlich hat.

4. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 3

1828 - Düsseldorf : Schaub
3 Wichte beschwerter, völlig biegsamer, Faden gespannt wird, heißt die Richtung der Schwere. Aus Gründen der Naturlehre ist nun ebenfalls leicht einzusehen, daß die Oberfläche des stillftehenden Wassers allenthalben auf der Richtung der Schwere senkrecht stehen müsse. Denn jene Oberfläche bestimmt sich eben durch den Druck und Gegendruck, welchen die Gewichte der einzelnen Wasser- theilchen gegeneinander ausüben. Wegen der Flüssigkeit oder leichten Verschiebbarkeit seiner Theilchen kann daher das Wasser nicht eher in Ruhe seyn, bis die Oberfläche desselben nach allen Seiten hin mit der Richtung der Schwere gleiche Winkel macht. Dieser aus der Natur- lehre hergeleitete Satz wird auch durch die Erfahrung auf das vollkommenste bestätigt. Je mehr sich die Werk- zeuge und Methoden der Beobachtungen verbessert ha- den, desto mehr hat man sich von seiner völligen Rich- tigkeit überzeugt. Hieraus ergibt sich also noch ein neues Mittel, die Lage des Horizonts an jedem Orte zu fin- den^ wenn man nämlich nur eine Ebene so legt, daß sie auf der Richtung der Schwere senkrecht steht. §. 4. Auf unserer Erde sind nun schon sehr viele und große Strecken von Reisenden durchstrichen; auch ist sie schon mehrmals, indem man immer nach derselben Richtung segelte, umschifft worden. Nirgends aber hat man dadurch einen Ort gefunden, wo der Himmel und die Sterne auf der Oberfläche der Erde oder der Meere aufliegen. Hieraus allein folgt schon, daß das Aufsteigen der Sterne aus dem Meere blos scheinbar ist, und nur dadurch ent- steht, daß dieselben sich über die mathematische Ebene, welche durch die unendlich erweiterte Oberfläche des Meeres gebildet wird, erheben. Ueberhaupt wird aus §. 14. erhellen, daß der größte auf der Erde mög- liche Abstand zweier Punkte gegen die Entfernung des nächsten unter denjenigen Sternen, die man Firsterne nennt, unendlich klein ist. Man kennt auch bis jetzt kein Mittel, die Entfernung der Firsterne von der Erde oder auch ihre Entfernung von einander zu messen. Al- les, was wir daher über diesen Gegenstand wissen, be- zieht sich nur auf die Winkels welche theils die Ebenen, worin die Sterne sich befinden, oder bewegen, theils die geraden Linien, die man von unserm Auge nach zwei 1

5. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 75

1828 - Düsseldorf : Schaub
75 wi'ß arischen, als irgend ein Satz der Naturlehre es nur seyn kann. Allein merkwürdig ist es doch zu unter-« suchen, ob auf der Erde selbst gar keine Spuren von dieser Bewegung zu finden sind. Der gänzliche Mangel solcher Spuren war wirklich der erste Einwurf, den man gegen die Bewegung der Erde vorbrachte. Zwar konnte der Einwurf in der Art, wie er anfangs vorge- bracht wurde, nur bei einer gänzlichen Unkenntniß der wahren Gesetze der Bewegung von einigem Gewicht schei- nen, und verschwand bei näherer Kenntniß dieser Ge- setze von selbst. Nämlich: wenn alle Punkte desselben Körpers und ein ganzes System von Körpern sich nach derselben Richtung und mit derselben Geschwindigkeit be- wegen, so ändern sie ihren relativen Ort gar nicht. Der Vorhergehende wird von dem Nachfolgenden nicht gesto- ßen, und dieser von jenem nicht aufgehalten. Nur, wenn die Bewegung eines Körpers oder Punktes von der der andern verschieden ist, findet eine Veränderung des re- lativen Orts und beim Zusammentreffen ein Stoßen oder Jneinanderwirken Statt. Sollen sich daher auf der Erde Spuren ihrer Bewegung zeigen, so kann dieses nur von der Verschiedenheit der Bewegung einzelner Theile derselben herrühren. Man muß hierbei wieder die Umdrehungsbewegung der Erde um ihre Achse von ihrem Umlauf um die Sonne unterscheiden. Bei der erstern haben nicht alle Punkte der Oberfläche der Erde eine gleiche Bewegung. Die Punkte des Aequators durch- laufen in derselben Zeit einen größer« Kreis, und be- wegen sich daher mit größerer Geschwindigkeit, als die der übrigen Parallelkreise. Jeder Punkt des Aequators durchläuft vermöge dieser Umdrehungsbewegung einen Raum von 1540 Rhein. Fuß in der Sekunde. Allein vom Aequator nach den Polen hin nimmt diese Ge- schwindigkeit beständig (wie der Cosinus der Breite) ab, bis sie unter den Polen sselbst verschwindet. Wenn da- her Jemand plötzlich von den Polen nach dem Aequa- tor oder umgekehrt versetzt würde, so müßte er die Ver- schiedenheit der Bewegung an diesen beiden Stellen auf das entsetzlichste empfinden. Allein ein solcher Fall, wie hier vorausgesetzt wird, ist nicht leicht denkbar, sondern em Gegenstand, der z« B. von den Polen nach dem

6. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 57

1828 - Düsseldorf : Schaub
57 3) Noch weit mehr, als die Natur des Bodens, wirkt die größere oder geringere Höhe eines Landes, d. h. seine Erhebung über der Oberfläche des Meeres auf das Klima desselben ein. Je höher man steigt, desto kälter wird das Klima, so daß die höchsten Gebirge, selbst unter dem Aequator und im Sommer, mit ewi- gem Schnee bedeckt sind. An der westlichen Küste von Südamerika kann man, wenn man von der Meeresküste aus die Gipfel der Kordilleras besteigt, in einigen Ta- gen alle Klimate der Erde, von dem wärmsten bis zum kältesten, durchwandern. — Die nähere Auseinander- setzung der 2) und 3) angeführten Umstände gehört in die physische Erdbeschreibung. Dritter Abschnitt. Von der Bewegung der Erde und der Planeten, als der wahren Ursache der verschiedenen Tages - und Jah- reszeiten. §. 40. Unter Bewegung (eines Körpers oder Punk- tes) versteht man die ununterbrochen fortgehende Ver- änderung seines Orts. Jeder Körper nämlich, und auch jeder Punkt desselben ist irgendwo im Raum. Dieses ir- gendwo bestimmt seinen absoluten Ort. Verändert er diesen ununterbrochen, so sagt man, er sep in absolu- ter Bewegung. Allein ob ein Körper eine solche Bewe- gung habe oder nicht, kurz die Bewegung an und für sich, läßt sich unmittelbar gar nicht wahrnehmen, so wie wir auch gar kein Mittel haben, den absoluten Ort des- selben näher zu erkennen. Wir bestimmen den Ort ei- nes Punktes oder Körpers vielmehr durch seine Lage ge- gen die umgebenden Körper. Der auf diese Weise be- stimmte Ort heißt der relative Ort, und die Verände- rung desselben heißt relative Bewegung. Man muß da-

7. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 58

1828 - Düsseldorf : Schaub
58 her die absolute Bewegung von der relativen wohl un- terscheiden. Hat man z. B. eine Menge von Körpern, deren Punkte alle nach parallelen Richtungen und mit gleichen Geschwindigkeiten fortgehen, so haben dieselben gegeneinander gar keine Bewegung, oder sie sind in re- lativer Ruhe. Ueberhaupt wird die relative Bewegung derselben gegeneinander blos von dem Unterschiede ihrer absoluten Bewegungen abhangen, so daß sie gegen einen Punkt ganz verschieden von der gegen einen andern scyn kann. So haben wir z. B. im vorigen Abschnitt gehört, daß man die Bewegung der Sonne gegen einen Beo- bachter auf der Erde wohl von der gegen die Firsterne unterscheiden muß. Die Firsterne haben nämlich die Be- wegung wodurch die Sonne täglich auf- und untergeht, mit derselben gemeinschaftlich. Sie unterscheidet sich von den Firsternen nur dadurch, daß sie ihren täglichen Weg theils etwas langsamer abmacht, als die Firsterne, theils dabei sich dem Aequator entweder nähert, oder davon entfernt. Ihre tägliche Bewegung gegen die Firsterne ist also ein Bogen eines größten Kreises, welcher nicht mit dem Aequator parallel ist, sondern denselben schief schneidet. Ganz verschieden hiervon ist aber die Bewe- gung der Sonne gegen einen Beobachter auf der Erde. Sie beschreibt nämlich in Beziehung auf diesen eine Schraubenlinie, indem sie gerade, wie der Endpunkt ei- ner Kurbel, womit eine Schraube umgedreht wird, im Kresse hcrumgeht, und zugleich parallel mit der Achse der Schraube fortgeht. Da wir nun überhaupt die Be- wegung eines Körpers nur an der Veränderung seines relativen Orts erkennen, so ist cs oft schwer genug zu entscheiden, welcher von den Körpern, die ihren relati- ven Ort ändern, wirklich in Bewegung ist. Die tägliche Erfahrung lehrt uns eine Menge von Fällen kennen, wo wir glauben, die umgebenden Körper bewegen sich gegen uns, obschon wir eigentlich selbst in Bewegung sind. Wenn wir z. B. über einen Strom fahren, so scheint das jenseitige Ufer mit allen darauf befindlichen Gegenständen auf uns zuzukommen. Die Täuschung ent- steht hier dadurch, daß, weil wir ganz und gar keine Anstrengung um uns zu bewegen machen, wir uns un- serer eigenen Bewegung nicht bewußt sind, also die ver-

8. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 61

1828 - Düsseldorf : Schaub
61 also b nach b', und c nach c' gekommen, so wird eine durch a' mit a e parallel gezogene Linie a' f nach demselben Firstern e gehen. Da mut der Horizont h e sich mit a gedreht hat, und in die Lage b' <?' gekom- men ist, so scheint der Stern bei e sich um den Win- kel f a' e' über den Horizont erhoben zu haben. Da- bei ist leicht zu beweisen, *) daß der Winkel £ a' e' dem t a e gleich seyn wird, wenn nur a o a' = t a e ist, d. h. wenn die Erde sich um denselben Winkel von We- sten nach Osten gedreht hat, um welchem unter der Vor- aussetzung, das Himmelsgewölbe bewege sich, dieses letz- tere sich von Osten nach Westen gedreht haben würde. Hat der Punkt a sich um einen halben Kreis gedreht, oder ist er nach * (also b nach ß und c nach y) ge- kommen , so hat der Horizont die Lage m <p, d. h. er ist parallel mit h e und die Linie in ch geht wieder durch den Stern e, welche also hinter der Spitze des Thurms bei y, d. h. westlich von « unterzugehen scheint. Setzt die Erde ihre Bewegung fort, so kommt der Punkt « derselben endlich wieder nach a, der Stern e geht wie- der bei b auf; kurz dieselben Erscheinungen wiederholen sich. Wir haben hier zwar nicht allein den Beobachter im Erd-Aequator, sondern auch den Stern im Himmels- Aequator angenommen, so daß des Sterns Umdrehung in der Ebene des Aequators geschieht. Allein es ist leicht eknzusehen, daß auch der Auf- und Untergang der an- dern Sterne sich ganz so erklären läßt, nur daß diesel- den nicht gerade zur Rechten des Beobachters aufzuge- hen, auch nicht durch seinen Scheitel durchzugehen, son- dern in Kreisen, die mit dem Aequator parallel und auf dem Horizont senkrecht sind, sich zu bewegen scheinen. Kurz, die tägliche Bewegung des Himmelsgewölbes wird *) Nämlich in dem bei a und a' rechtwinkligen Viereck a o a' S ist a o a' a S a' — 2 R. Da nun auch e $ e' -f- a § a' = 2 R., so ist a o a = c 8 c\ Fer, n« ist (wegen a e # a'f)^eie'?=e'»' k. Ist daher a o a' = e a (, fo tft auch e' a' f ~ « a f,

9. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 122

1828 - Düsseldorf : Schaub
Allein diese Veränderung der uns sichtbaren Mond- scheibe geht nur innerhalb einer engen Grenze vor sich, indem sie bald aufhört und in das Entgegengesetzte über- geht. Man nennt diese Erscheinung das Wanken oder Schwanken des Monds (librado lunae). Man theilt es in das Schwanken nach der Länge (von Westen nach Osten und umgekehrt), und das nach der Breite ( von Süden nach Norden und umgekehrt). Das erste entste- het daher, weil die Umdrehung des Monds um seine Achse (so wie die aller Plaüeten) mit gleichförmiger, der Umlauf desselben um die Erde aber mit ungleichför- miger Bewegung geschieht. Steht also z. B^ zu der Zeit, wo der Mond in der Erdnähe, also seine Bewe- gung am größten ist, ein Flecken gerade im Mittelpunkt der Mondscheibe, so wird, wenn der Mond sich um 90* von der Erdnähe entfernt hat, die Bewegung desselben um seine Achse noch nicht zum 4ten Theil vollendet seyn, also der Flecken nicht mehr im Mittelpunkt der Mond- scheibe zu stehen scheinen. Die zweite Art des Schwan- kens (nach der Breite) kommt daher, weil die Achse, um welche sich der Mond dreht, nicht senkrecht auf der Ekliptik steht. Da dieselbe sich nun immer ungefähr pa- rallel bleibt, so müssen wir nach der verschiedenen Lage des Mittelpunktes bald an dem nördlichen, bald an dem südlichen Rande etwas mehr von der Oberfläche sehen. — Uebrigens ist offenbar, daß die Wirkungen, welche sowohl die erste als die zweite Art des Schwankens her- vorbringt, sich nicht häufen, sondern nach jedem Mond- umlauf wieder aufheben. — Es gibt noch ein Paar andere Ursachen des Schwankens, worüber die Lehrbü- cher der Astronomie nachzusehen sind. (Man sehe Schu- berts theoretische Astronomie Theil Ii. §. 195). §. 67. Noch eine Wirkung ist übrig, welche der Mond auf unserer Erde hervorbringt, und die zu merkwürdig ist, als daß wir sie übergehen dürften, nämlich die Ebbe und Fluth. Man versteht darunter bekanntlich das alle 6 Stunden regelmäßig abwechselnde Anschwellen und Sin- ken der Oberfläche des Meeres. Der Zustand, wo das Wasser steigt, heißt die Fluth, und der, wo es nicder- sinkt, die Ebbe. Der höchste Stand des Wassers heißt die volle See, der niedrigste die tiefe See. Man bemerkt die

10. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 32

1828 - Düsseldorf : Schaub
32 theilten Kreises errichtet ist. Dieser Kreis wird in dem Schiffe so befestigt, daß ein Durchmesser desselben, näm- lich derjeffige, von welchem die Theilung auf dem Um- fang des Kreises ausgeht, mit dem Kiel des Schiffes (welcher auch die Richtung bezeichnet, nach welcher es sich bewegt), parallel ist. Trifft nun die Magnetnadel mit diesem Durchmesser zusammen, so geht das Schiff nach der Richtung der Magnetnadel fort. Wendet man das Schiff, so zeigt die Nadel noch immer nach der nämlichen Weltgegend, und der Bogen, welcher zwischen dem (den genannten Durchmesser und der Nadel enthal- ten ist, zeigt an, wie weit die Richtung des Schiffs von der der Nadel abweicht. — Das vierte Werkzeug, wel- ches der Schiffer gebraucht, das Log, die Loglinie, oder Logleine, dient um die Geschwindigkeit des Schiffs zu messen. Es besteht aus einem dreieckigen Stücke Holz, welches so schwer ist, daß es größtentheils ins Wasser eintaucht, und also vom Winde gar nicht oder sehr we- nig bewegt wird. An diesem Holze ist eine in Ruthen und Fuße eingetheilte Schnur befestigt, die auf dem Schiffe um eine Welle gewunden ist. Will man die Ge- schwindigkeit des Schiffes messen, so läßt man das Log ins Wasser, und rollt zugleich, nach Maaßgabe, als das Schiff fortgeht, die Logleine ab. Man mißt zu- gleich mit einer Sanduhr, die meistens eine halbe Mi- nute läuft, wie viele Ruthen u. s. f. in dieser Zeit von der Logleine abgelaufen sind, woraus sich die Geschwin- digkeit des Schiffes von selbst ergibt. §. 25. Wegen der runden Gestalt der Erde können nicht alle Orte auf derselben den nämlichen Horizont ha- den , sondern die Horizonte der verschiedenen Orte schnei- den sich unter allen nur möglichen Winkeln. Diese ver- schiedene Lage des Horizonts hat einen merkwürdigen Ein- siuß auf die Art, wie die tägliche Umdrehung des Him- mels-Gewölbes und der Sterne einem Beobachter er- scheint. Man unterscheidet in dieser Hinsicht die Bewoh- ner der Erde, 1) in solche, welche die parallele, 2) welche die gerade aufsteigende, und 3) welche die schiefe oder schief aufsteigende Sphäre haben ( Sphaera paral- lela, recta et obliqua). Der Grund dieser Einthci- lung beruht auf der Lage, welche der Horizont der ver-
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