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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 28

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
28 Die Kämpfe um die Erweiterung der fürstlichen Macht nach innen und nach außen Koalition gehen. Eine Koalition zwischen ihm, Spanien, den Niederlanden geg.frankr. jjerzog von Lothringen kam zustande. Bonn wurde er- obert, die Franzosen räumten Holland. Die große Offensive Ludwigs war damit gescheitert, weiterer Auch Karl Ii. von England schloß mit den Niederlanden Frieden. Vekriegeses Die deutschen Bundesgenossen fielen bis auf Bayern von Ludwig ab. Im Mai 1674 erklärte das Reich den Krieg, und im Juli trat Brandenburg wieder gegen Ludwig auf, bald auch Dänemark. Doch die Franzosen hatten in Flandern neue Erfolge. Am Rhein siegte Turenne und überfiel die kaiserlich-brandenburgischen Winterlager. Ein Aufstand Messinas, bei dem der holländische Seeheld de Ruyter den Tod fand, schwächte Spanien. Ferner veranlaßte ein Einfall der Schweden in die Mark den Kurfürsten von Brandenburg die Rheinarmee zu verlassen. Der Polenkönig Johann Sobieski trat auch auf die Seite Frankreichs. Mai 1675 stand die Sache Ludwigs wieder günstig. Aber mit dem Siege des Großen Kurfürsten in der Schlacht von F ehr bell in (28. Juni 1675) begann der Umschwung (§39). Die Schweden wurden schließlich ganz aus Pommern verdrängt. Sobieski hielten die Türken durch einen Einfall im Osten fest (§ 49), die Eroberung Siziliens mißlang. Noch in demselben Jahre fiel Turenne bei Saßbach, und seitdem gelang es den Franzosen nicht, einen entscheidenden Sieg zu erringen. Deshalb kam es zu Verhandlungen und einer Reihe von Friedensschlüssen zu Nymwegen, in denen Ludwig Xiv. die Franche Comte, 14 niederländische Plätze und Freiburg i. B. mit einer Verbindungsstraße nach Breisach erhielt, und dafür die Rückgabe von Lothringen versprach. Auch mußte Brandenburg, trotz seiner Eroberungen im St. Germain Norden, zu St. Germain en Laye Frieden schließen, da es cni679ye von seinen Bundesgenossen im Stich gelassen wurde. Holland erhielt einen günstigen Handelsvertrag. § 30. Reunionen. Nach dem Frieden zu Nymwegen brauchte Ludwig weder vom Kaiser, der in Ungarn Schwierigkeiten hatte (§49)’ noch von den anderen Mächten etwas zu fürchten. Da Friedrich Wilhelm von Brandenburg und andere deutsche Fürsten auf seine Seite traten, glaubte er, alle seine Ansprüche zur Geltung bringen zu können, zunächst die auf das Elsaß. Ansprüche Die Bestimmungen des Westfälischen Friedens enthielten den Widerspruch, daß einerseits alle Rechte des Reiches und Österreichs im Elsaß, darunter die Landvogtei über zehn Reichsstädte, ,,mit voller Souveränität“ an Frankreich abgetreten wurden, während andererseits die elsässischen Reichsstände, darunter die zehn Reichsstädte, reichsunmittelbar bleiben sollten. Ludwig Xiv., der diese Bestimmungen zu seinen Gunsten auslegte, hatte schon 1674 die Reichs- Friede zu Nymwegen 1678

2. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 51

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Der Norden und Osten Europas und das europäische Gleichgewicht 51 § 47. Nord- und Osteuropa vor dem Nordischen Kriege. Seit schwedcn dem Frieden zu Oliva ging die Macht Schwedens zurück. Der Adel wurde immer mächtiger, bereicherte sich durch billige Pachtung der Staatsdomänen und bezog Geld von Frankreich und Holland. Nach Karl X. wurde der seit 1672 volljährige Karl Xi., mit Hilfe der Bauern, Bürger und Geistlichen zum „unumschränkten“ Der König erhoben. Als der Krieg in Deutschland (§ 39) die Un- Karia xl tüchtigkeit des Adels zeigte, nahm der König rücksichtslos diesem wieder die usurpierten Krongüter (Reduktion); ja vielfach zog er dessen eigene Güter ein, so in Livland, wo Patkul vergeblich die Rechte der Ritterschaft verteidigte. Er ordnete die Finanzen, stellte den Heeresersatz durch eine Art Konskription im Inland sicher und hinterließ so seinem Sohn Karl Xii., der ihm, 15 Jahre Kari xn. alt, folgte, eine gewaltige Macht. 1697-1718 Auch in Dänemark beseitigte Friedrich Iii. im Einverständnis Dänemark mit den Bürgern, die Kopenhagen tapfer verteidigt hatten, die Adelsherrschaft. Durch das Königsgesetz (1660) wurde er als absoluter Herrscher und zugleich auch die weibliche Erbfolge anerkannt. Das zu Oliva verkleinerte Polen mußte bald darauf Klein- Polen rußland, Kiew und Smolensk an das Zarenreich abtreten. Trotz der russischen Gefahr verteidigte der Kronfeldherr Johann Sobieski, der 1674 König wurde, Europa gegen die Türken (§ 49). Dabei zeigte das polnische Adelsaufgebot, das die Stelle des stehenden Heeres vertreten sollte, in glänzenden Kriegstaten seine Tapferkeit. Die Erfolge machten den Adel freilich im Innern um so unbändiger (§ 64). Nach dem Tode Johann Sobieskis wurde Kurfürst Friedrich August n. August von Sachsen als August Ii. zum König gewählt, der nachv' |oienen' seinem Übertritt zur katholischen Kirche von Österreich gegen- 1697-1733 über dem Kandidaten Ludwigs Xiv. den Vorzug erhielt. Auf sächsisches Geld und sächsische Truppen gestützt, suchte er nach außen durch die Eroberung Livlands seine persönliche Macht zu vermehren. Auf Betreiben Patkuls verband er sich gegen Schweden, dessen jungen König niemand fürchtete, mit Peter von Rußland, der den von Schweden gesperrten Zugang zur Ostsee erstrebte, und mit Friedrich Iv. von Dänemark, der das Land des Herzogs von Holstein-Gottorp, des Schwagers Karls Xii., völlig mit seinem Lande vereinigen wollte. Rußland dehnte sich in dieser Zeit mächtig aus, nach Westen Rußland gegen Polen und nach Osten durch die Eroberung Sibiriens. Um 1700 war der 1600 östlicher Länge erreicht. Die Macht der Zaren aus dem Hause Romanow (Iv § 199) wuchs gegenüber der orthodoxen Kirche wie gegenüber dem Adel, dessen Ranglisten und Stammbäume vernichtet wurden. Am entschiedensten brachte von ihnen Peter der Große, der zehn Jahre alt Zar geworden war und Peter der seit 1689 selbständig regierte, seine Macht zur Geltung. Er ver- 4* it

3. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 52

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
^2 Die Kämpfe um die Erweiterung der fürstlichen Macht nach innen und nach außen Siege Karls Xii. Poltawa 1709 nichtete die Leibwache der Strelitzen mit Hilfe der von ihm persönlich herangebildeten Truppen und der Kosaken. Ein streng hierarchisch geordnetes und vom Senat beaufsichtigtes Beamtentum ersetzte die Adelsherrschaft. Auch die Gewalt über die russische Kirche benutzte Peter zur Steigerung seiner Macht. Das Patriarchat wurde ganz abgeschafft; an seine Stelle trat der völlig vom Zaren abhängige Heilige Synod. Damit war der Rußland eigentümliche Caesaropapis-m u s begründet. Neben der Erhöhung von Rußlands Macht erstrebte Peter eine völlige Umwandlung seines Volkes, indem er seine Russen zwang, die westeuropäische Kultur, die er auf großen Reisen kennen gelernt hatte, anzunehmen. Aber wie er selbst in seinem rohen Auftreten und seiner ungezügelten Leidenschaftlichkeit ganz Barbar blieb, obwohl er an scharfem Verstand, reichem Wissen und erstaunlicher Tatkraft den größten Männern Westeuropas gleichkam, so blieb die neue Kultur in Rußland nur ein schwacher Firnis. § 48. Nordischer Krieg. Karl Xii., von einer holländischen Flotte unterstützt, warf Dänemark rasch nieder und zwang es, im Frieden von Travendal (1700) die Souveränität von Hol-stein-Gottorp anzuerkennen; dann ging er nach Livland, entsetzte Riga, das von August belagert wurde und schlug die Russen bei Narwa (1700). Von dort drang er gegen Polen vor, wo er die Truppen Augusts wiederholt besiegte und an dessen Stelle Stanislaus Leszczynski zum König wählen ließ (1704). Durch Schlesien verfolgte er August bis nach Sachsen und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstädt, in dem August auf Polen verzichtete und Patkul auslieferte. Sachsen hielten die Schweden ein volles Jahr besetzt, obwohl es Reichsgebiet war. Aber das Reich vermochte nicht seine Glieder zu schützen. Um die Verbindung Karls Xii. mit Ludwig Xiv. zu hindern und die kaiserlichen Erblande vor einem Einfall der Schweden zu schirmen, gestand Kaiser Josef I. Karl Xii. Duldung für die Evangelischen in Schlesien und die Rückgabe von 120 Kirchen zu. Darauf zog der Schwedenkönig wieder nach Polen und marschierte auf Moskau zu, freilich auf dem Umwege über die Ukraine, weil dort der Kosaken-hetman Mazeppa sich von Rußland unabhängig machen wollte. Bei Poltawa wurde Karl jedoch von Peter geschlagen; er rettete sich nur mit Mühe in die Türkei. Ein auf sein Betreiben darauf von der Pforte gegen Rußland unternommener Krieg hatte nur den Erfolg, daß Rußland Asow, den Zugang zum Schwarzen Meer, den es eben gewonnen hatte (§ 49), wieder verlor. Infolge der Niederlage Karls wurde 1711 das Bündnis gegen Schweden erneuert. August Ii. gewann Polen wieder, Peter eroberte Livland und Esthland, nachdem er schon früher auf schwedischem Boden seine neue Hauptstadt, St. Petersburg, nicht

4. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 67

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die deutschen Staaten 6 7 rettet. Bei Hohenfriedberg (4. Juni) schlug er die Österreicherhohenmed-und Sachsen, die ihn in Schlesien angriffen. Er rückte dann in berg 1745 Böhmen ein und wußte durch seine Feldherrnkunst dem Überfall Karls von Lothringen bei Soor (September) zu entrinnen. Der von den Österreichern und Sachsen geplante Angriff gegen Berlin wurde durch Leopold von Anhalt-Dessau vereitelt, der die Sachsen bei Kesselsdorf schlug (Dezember). Gleich darauf erbat Österreich den Frieden. Er wurde zu Dresden (Dezember) geschlossen Friede und bestätigte den Breslauer; er galt auch für die Reichsstände. zul^®den Friedrich erkannte Franz I. an; Sachsen zahlte 1 Mill. Taler Kriegskosten. Für Friedrich Ii. war der Friede der Abschluß einer schweren Läuterungszeit, der Übergang zu männlicher Selbstbeschränkung, der Gipfel seines Glücks. Er war der Große geworden. Im weiteren Verlaufe des Erbfolgekrieges wurde Frankreich Ende des schließlich trotz der Siege des Marschalls Moritz von Sachsen in schenls den Niederlanden durch die Niederlage seines in England einge-folgekriegs fallenen Schützlings, des Prinzen Carl Edward Stuart (bei Culloden 1746) und die Mißerfolge gegen England zur See, zu Verhandlungen genötigt. Der Aachener Friede stellte den Status quo wieder her, Friede zu doch wurde Schlesien Preußen garantiert und Maria Theresia inaachen 1748 Österreich sowie Franz I. im Reich anerkannt. § 61. Ursprung des Siebenjährigen Krieges. Ein neuer französisch-englischer Krieg erwies sich bald als unvermeidlich, da England im Interesse seiner See- und Handelsmacht Frankreich zurückdrängen wollte und in Amerika noch keine Entscheidung sich ergeben hatte. Aus den Grenzkämpfen der Ansiedler des fran- Ursache zösischen Kanada und der englischen Kolonien infolge der französischen Besetzung des Ohiogebietes entwickelte sich dort schon I755 wieder der Krieg. Preußen, gewillt streng neutral zu bleiben, hatte während des Österreichischen Erbfolgekrieges die beiden Rivalen gegeneinander ausgespielt. Aber sofort nach dem Frieden waren Friedrich Befürchtungen eines neuen Krieges mit Österreich und vielleicht auch Rußland gekommen. Er suchte daher zunächst die Erneuerung der Freundschaft mit Frankreich, das seinerseits Deckung gegen England brauchte. Da Österreich mit Rußland gegen Preußen, in dem es seinen Hauptfeind sah, verbündet war und auch die Freundschaft Ludwigs Xv. begehrte, ging Friedrich, dem bei der Mißstimmung des Pariser Hofes und der Pompadour (§ 87) gegen ihn Frankreich unzuverlässig erschien, schließlich auf die Anerbietungen Englands ein und schloß die Westminster- veran-konvention (Januar 1756). Er garantierte England die Neu- lassung' tralität Hannovers und versprach Schutz gegen einen französischen Angriff; dafür versprach England ihn in Ostpreußen vor einem An- 5*

5. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 53

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Der Norden und Osten Europas und das europäische Gleichgewicht 53 weit von der Mündung der Newa in die Ostsee gegründet hatte. Ein russisch - sächsisch - polnisches Heer zog durch das preußische Hinterpommern, um das schwedische Vorpommern zu erobern. Nachdem der Frieden von Utrecht Preußen seine Truppen wieder zur Verfügung gestellt hatte, beteiligte sich auch Friedrich Wilhelm I. am Kriege gegen Schweden. Die Russen übergaben ihm Stettin, das sie genommen hatten; 1714 wurden Stralsund und Rügen erobert, obwohl Karl Xii., der nun endlich aus der Türkei herbeigeeilt war, es zu retten suchte. Nach dem Verluste der schwedischen Ostseeländer zog Karl Xii. Friedens-zu verschiedenen Malen gegen das dänische Norwegen; er fiel schlusse vor Frederikshall. Als sich zuletzt auch Hannover, dessen Kurfürst König von England war, am Kriege beteiligte, schloß 1720 Schweden den Frieden von Stockholm, in dem Preußen Vorpommern bis zur Peene mit Stettin, Hannover Bremen und Verden erhielt. Rußland bekam 1721 im Frieden von Ny stadt die drei schwedischen Ostseeprovinzen. Infolge des Krieges trat an die Stelle Schwedens Rußland als Großmacht im Norden. Äußerlich fand der Umschwung darin seinen Ausdruck, daß Zar Peter sich zum Kaiser erklärte und damit bewußt das oströmische Kaisertum erneuerte. § 49. Türkenkriege. Die habsburgischen Herrscher der öster-ungamu.d. reichischen Erblande und der Länder der böhmischen Krone waren Habsburger seit 1526 zugleich Könige von Ungarn (Iv § 162). Doch besaßen sie nur ein Viertel des Landes, nämlich die Gebiete, die an Steiermark, Österreich und Mähren grenzten. Die Habsburger erstrebten daher noch den größeren türkischen Rest von Ungarn und die Oberhoheit über dessen Nebenland Siebenbürgen, das unter einheimischen Fürsten stand, die aber türkische Vasallen waren. In Ungarn als einem durch Personalunion mit Österreich verbundenen Wahlreiche hatte der aus den Vertretern des Adels bestehende Reichstag große Rechte. Als der Wiener Hof versuchte, dort den Absolutismus durchzuführen sowie die katholische Kirche den zahlreichen Evangelischen gegenüber zur Alleinherrschaft zu bringen, leisteten die Ungarn heftigen Widerstand und riefen die Hilfe des Sultans an. Die Türkei nahm den Kampf auf, als nach langer Mißregie- Vordringen rung der kräftige Großvezier Mohamed Köprülü blutig die der Türken Ordnung im Lande wiederhergestellt hatte. Zwar wurde der Angriff Achmeds, des Sohnes von Mohamed Köprülü, bei St. Gotthard a. d. Raab 1664 durch das kaiserliche von einem französischen Hilfskorps unterstützte Heer Montecuculis abgewehrt, doch die geringen Erfolge gegen Österreich traten vor den Siegen im Osten und Süden zurück. Die Türkei nahm den Venetianern Kreta und den Polen Podolien; sie erreichte ihre größte Ausdehnung. russische Kaisertum 2. Nov.

6. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 66

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
66 Das Zeitalter Friedrichs des Großen und die Aufklärung wollte, durch den heimlichen Abfall Preußens von dem Bündnisse im Vertrag von Klein-Schnellendorf und durch die, freilich nur mit Zusicherung von Privilegien und Autonomie erkaufte Hilfe der Ungarn. Kan vii. Zwar wurde Karl Albert als Karl Vii. zum Kaiser gewählt, doch m*-ms war ein Einfaii der Preußen und Sachsen in Mähren im Frühjahr 1742 erfolglos. Die Belagerung von Brünn mußte aufgegeben werden, aber Friedrich Ii. schlug die Österreicher bei C h o t u s i t z. Die Abneigung gegen einen weiteren Kampf mit Österreich und die militärische Minderwertigkeit der Franzosen veranlaßten ihn zu dem Friede zu maßvollen Frieden von Breslau (Juli), der ihm, infolge der eng-Bresiaui742lischen yermittlung> Nieder- und Oberschlesien mit Glatz, aber nicht Jägerndorf, verschaffte. In der folgenden Friedenszeit erwarb ostmesiand Friedrich auf Grund alter Ansprüche 1744 das Fürstentum Ostfries-1744 land, das als erster Stützpunkt Preußens an der Ostsee wertvoll wurde. Das Jahr Österreich, verbündet mit Sardinien und Holland, eroberte 1743 darauf rasch Bayern; im September schloß es ein Bündnis in Worms mit England und Sardinien, später auch mit Sachsen. Die Pragmatische Armee der Österreicher und Briten unter Georg Ii. von England siegte über die kaiserliche, d. h. die Franzosen, bei Dettingen; die Österreicher drangen darauf über den Rhein ins Elsaß, zweiter Bei diesen Erfolgen Maria Theresias konnte Preußen nicht neutral Schacher bleiben, auch mußte es Karl Vii. schützen und einem öster- 1744-1745 reichisch-englischen Angriffe, den Friedrich Ii. infolge seiner falschen Auffassung der Geheimartikel des Wormser Vertrages fürchtete, zuvorkommen. Deshalb schloß Preußen ein Offensivbündnis mit Frankreich. Einfall in Den Krieg leitete Friedrich mit der Eroberung Böhmens (Sep-B“J?“ tember) ein. Aber die Franzosen unterstützten ihn nicht, infolge der Erkrankung des Königs in Metz. Der Prinz Karlvonlothringen rückte vom Elsaß ihm entgegen und zwang ihn durch geschicktes Manövrieren Böhmen zu räumen. Zu diesem Mißerfolg kamen Desertionen, Krankheiten und Verpflegungsschwierigkeiten. Auch schloß Österreich ein neues Bündnis mit England, Sachsen und Holland und verband sich außerdem mit Rußland. Im Frieden zu Füssen mit Kurfürst Max Josef von Bayern, dem Sohn Kaiser Karls Vii., erlangte es dessen Zusage für die Wahl des Gemahls von Maria Theresia (§ 50) zum deutschen Kaiser, der auch als Franz i. Franz I. gewählt wurde. 1745-J76s Friedrichs Bedrängnis wuchs, da die Franzosen, statt ihm zu Hilfe zu kommen, sich gegen die österreichischen Niederlande wandten. Dazu kam die Feindschaft Englands, das mit Spanien und seit 1744 mit Frankreich Krieg führte. Ebenso wurde Sachsen, da es, seitdem Schlesien preußisch war, ohne Verbindung mit Polen war, sein Gegner. Friedrich wurde nur durch sein Genie ge-

7. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 69

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die deutschen Staaten 69 Aber inzwischen hatte in England der willenskräftige Förderer der Der winter-Größe seines Landes, Pitt, die Leitung des Staates übernommen, von^f; Im Oktober wurde die Kapitulation von Zeven verworfen. Die Russen zogen sich aus Ostpreußen zurück. Ein zweites französisches Heer, das mit der Reichsarmee verbunden vom Main her am Thüringer Wald vorrückte, wurde von Friedrich bei Roßbach (5. November) geschlagen. Bei Leu then (5. Dezember) besiegte er dann die Österreicher, die eben Breslau erobert hatten. Im Frühjahr 1758 schloß England einen Subsidienvertrag mit Das jahr Preußen, griff die französischen Küsten an und eroberte Pittsburg 1758 in Nordamerika. Zugleich siegte das neugebildete englisch-hannoversche Heer unter Ferdinand von Braunschweig über die Franzosen bei Krefeld. Friedrich, der noch einmal die Offensive durch einen Einfall in Mähren ergriffen hatte, mußte sich zwar zurückziehen, besiegte aber die Russen, die bis zur Oder vorgedrungen waren, bei Zorndorf (25. August) und behauptete trotz der Niederlage bei Hochkirch (14. Oktober) Schlesien, Sachsen und Mecklenburg. § 63. Siebenjähriger Krieg. Defensive. Die Engländer drängten in Ostindien, wo Clive bei Plassey den Nabob von Bengalen besiegt hatte, die Franzosen auf Pondichery zurück; in Amerika eroberten sie Quebek, die Hauptstadt von Kanada. In Deutschland siegte nach anfänglichem Zurück weichen Herzog Ferdinand bei Minden. Um so ungünstiger stand es mit Friedrich Ii. Das jahr Er konnte nicht mehr angreifen, da Zahl und Wert seines Heeres 1759 gesunken waren und er trotz der englischen Subsidien kein Geld hatte, so daß er zur Münzverschlechterung greifen mußte. Russen und Österreicher vereinigten sich und schlugen ihn bei Kunersdorf (12. August) in der Nähe von Frankfurt a. O. Dresden ging verloren, General Fink kapitulierte bei Maxen, die Österreicher nahmen in Sachsen Winterquartiere. Friedensverhandlungen scheiterten, da Österreich und Frankreich den Krieg mit Preußen weiterführen und Pitt die Sache Englands nicht von der Friedrichs trennen wollte. In den folgenden Jahren mußten die Franzosen Ostindien und Das Ende Kanada aufgeben. Friedrich aber verhinderte durch den Siegdes Kneges bei Liegnitz (15. August 1760) die Vereinigung der Russen und Österreicher, und durch den bei Torgau (3. November) den Marsch der Österreicher auf Berlin. Zwar hielt sich der König auch im nächsten Jahre im Lager von Bunzelwitz Das Jahr gegenüber den vereinigten Österreichern und Russen, aber im 1761 Oktober wurde Pitt von dem neuen englischen Könige Georg Iii. entlassen. Der Subsidienvertrag mit Preußen wurde nicht erneuert,

8. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 50

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
50 Die Kämpfe um die Erweiterung der fürstlichen Macht nach innen und nach außen Christine bald. 1654 dankte Christine, die Tochter Gustav Adolfs, ab, um frei ihren wissenschaftlichen Neigungen leben zu können. Ihr Nachfolger wurde der Sohn einer Schwester Gustav Adolfs, der Ka.i x. wittelsbachische Pfalzgraf von Zweibrücken Karl X Gustav Johann Kasimir, der König von Polen, erhob dagegen als Enkel König Johanns von Schweden (Iv § 199) Einspruch; ihm erklärte Karl X den Krieg, in der Hoffnung, so auch die Ostseekuste zwischen dem schwedischen Livland und Vorpommern zu erwerben. Friedrich Wilhelm von Brandenburg drohte als Herzog von Preußen und Besitzer von Hinterpommern, hierdurch eine große Gefahr. Doch blieb er neutral, da er, obwohl polnischer Lehnsmann, Polen nicht unterstützen wollte. Krieg Karl X. warf Polen, das kein stehendes Heer besaß, rasch nieder und zwang den Kurfürsten gegen Zusicherung ^erinneren Souveränität in Ostpreußen zur Anerkennung der Lehnshoheit Schwedens im Vertrag von Königsberg (Januar 1656). Die Polen erhoben sich aber bald gegen die Ketzer, da versprach Karl X. im Vertrag von Marienburg Friedrich Wilhelm polnische ------------ Gebiete Dank der brandenburgischen Kriegstuchtigkeit fßkß ' „ „ „V. i +■ Trr^ll 1 nr niarlpr- Schlacht bei Warschau Kampf mit Dänemark Frieden von Oliva 1656 Siee:te er bei Warschau. Da Polen noch nicht völlig nieder-geworfen war, die Russen in Livland einfielen und eine holländische Flotte in der Ostsee Schweden bedrohte, gestand Karl X. im Vertrag von Labiau (November 1656) dem Kurfursten die Souveränität von Ostpreußen zu, der dafür mit ihm ein ewiges Bündnis gegen Polen schloß. Bald aber verschlechterte sich Karls X. Lage noch weiter Österreich trat auf die Seite Polens, und die Dänen fielen in Schonen ein. Da Friedrich Wilhelm allein stand, einigte er sich mit Polen das ihm im Vertrag von Wehlau 1657 ebenfalls die Souveränität zugestand. Zugleich trat er in das Bündnis zwischen Österreich und den von Schweden bedrohten Ostseemächten ein. Inzwischen besiegte Karl X. die Dänen, die im Frieden von R o e s k i 1 d 1658 auf ihre Besitzungen m Sudschweden verzichteten. Doch Karl X., unruhig wie er war, brach die Vereinbarungen und belagerte Kopenhagen. Ein brandenburgisch österreichisch-polnisches Heer kam den Dänen zu Hilfe, ging noch S demselben Jahre nach Alsen über (Dezember) und vertrieb die Schweden aus Jütland. Dann wandte sich Friedrich Wilhelm gege Vorpommern und eroberte es fast ganz. Aber Kazarin ^er gerade die Hände frei bekam (§ 18), verband sich mit England und Holland im Haager Conzert zugunsten Schweden^ Daher mußte Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Fleden 1660 oiiva wieder auf Vorpommern verzichten^ doch wurde :r als souveräner Herr im Herzogtum Preußen anerkannt. er ciib suuvcio.j.j.'-'* ---- vorher war Karl X. gestorben.

9. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 65

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Zeitalter Friedrichs des Großen und die Aufklärung. Die deutschen Staaten. Die Entstehung der preußischen Großmacht. § 60. Österreichischer Erbfolgekrieg. Am 1. Oktober 1740 starb Kaiser Karl Vi. Gemäß der Pragmatischen Sanktion folgte ihm in den österreichischen Erbländern, in Böhmen und Ungarn seine Tochter Maria Theresia. König Friedrich Ii. von Preußen, Friedrich der am 31. Mai 1740 seinem Vater Friedrich Wilhelm I. gefolgt war, 1740-1^6 erhob sofort, von Ehrgeiz und Staatsraison getrieben, Ansprüche auf Schlesien. Ohne Rücksicht auf die verwickelte Rechtsfrage (§ 34), infolge des Treubruchs Österreichs (§ 42) an die Sanktion nicht mehr gebunden, ergriff er die Gelegenheit, „erst zu okkupieren, Erster dann zu verhandeln“ und rückte in Schlesien ein (Dezember 1740). Schkr£her Nun erhoben gegen Österreich auch Bayern und Sachsen, 1740-1742 unterstützt von Spanien und Frankreich, Ansprüche. So kam es zum Österreichischen Erbfolgekriege, in dem die Mächte die öster-habsburgische Monarchie, die unter Karl Vi. ihren größten Umfang '^btoig™ seit Karl V. erreicht hatte, beschränken wollten. Ferner wünschte l7^^f74s Frankreich kein neues habsburgisches Kaisertum. Es brachte Bündnisse mit Spanien, Preußen und Bayern zustande, dessem Kurfürsten Karl Albert es die Kaiserkrone und die österreichischen Erblande versprach, und mit Sachsen, das Mähren und Oberschlesien bekommen sollte. Ferner reizte Frankreich Schweden zum Kriege mit Rußland, das auf Seite Österreichs stand, und Spanien gegen Sardinien. Friedrich Ii., der, von den Protestanten freudig aufgenommen, Das jahr Breslau ohne Kampf besetzt und ganz Schlesien erobert hatte, 1741 gewann durch den Sieg bei Mollwitz (10. April), wo Schwerin die in Schlesien eingedrungenen Österreicher zurückschlug, eine europäische Stellung. Maria Theresia aber, „diese Frau mit dem Herzen eines Königs“, gab, obwohl „ohne Geld, Erfahrung und Rat“, nicht nach, auch als die Franzosen und Bayern bis Linz vorrückten. Sie wurde gerettet durch den Abmarsch der Franzosen nach Prag, da Frankreich Bayern nicht zu mächtig werden lassen Koch, Lehrbuch der Geschichte. V. c

10. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 68

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
68 Das Zeitalter Friedrichs des Großen und die Aufklärung griff Rußlands, dem es Subsidien zahlte, zu sichern. Da Frankreich die Westminsterkonvention als gegen sich gerichtet auf faßte und den Krieg gegen England lieber zu Lande als zur See führen wollte, ging es auf die Anerbietungen des österreichischen Staatskanzlers, des Grafen Kaunitz, ein und schloß am i. Mai 1756 zu Versailles ein Defensivbündnis mit Österreich, das es jahrhundertelang bekämpft hatte. Im Fall eines preußischen Angriffs sollte Frankreich die österreichischen Niederlande, Maria Theresia Schlesien erhalten. Zugleich rüsteten Österreich und Rußland. Auch Sachsen schloß sich an das Haus Habsburg an. Auf Wunsch Österreichs wurde indessen der Angriff auf Preußen ins Frühjahr I757 verschoben. Friedrich aber, der von den Plänen Österreichs erfuhr, entschloß sich seinerseits zum praevenire und rüstete offen. Darauf machten die Österreicher mobil. Als auf dreimalige Anfrage nach dem Zweck dieser Rüstungen eine ausweichende Antwort erfolgte, fiel er Ende August in Sachsen ein, obwohl er dadurch als Friedensbrecher erschien. Denn er mußte Sachsen in seine Gewalt bringen, da es ihm sowohl für die Verbindung nach Böhmen, wie finanziell und militärisch von Nutzen war. Schon vor Friedrichs Angriff auf Sachsen war die förmliche Kriegserklärung Englands an Frankreich erfolgt. § 62. Siebenjähriger Krieg. Offensive. Friedrich fand in Sachsen stärkeren Widerstand, als er geglaubt hatte. Erst nachdem ein österreichisches Entsatzheer bei Lobositz (1. Oktober) geschlagen war, streckten die Sachsen bei Pirna die Waffen (16. Oktober). Er Das jahr mußte daher den geplanten Einfall in Böhmen auf das folgende 'sepfembt Jahr verschieben. Infolge seines Losbruches kam es aber zu einem Offensivbündnisse Österreichs mit Rußland (Februar) und mit Frankreich (Mai). Auch Schweden wurde von den sich sonst in Stockholm entgegenarbeitenden Russen und Franzosen zum Kampfe gegen Friedrich genötigt. Ebenso beschloß der deutsche Reichstag den Krieg gegen Friedrich. Dennoch rückten im Frühling die Preußen auf drei Wegen in Böhmen ein. Bei Prag, wo sich die Heeresteile trafen, wurden die Österreicher besiegt (6. Mai), aber die Festung mußte erst belagert werden. Als Friedrich mit einem Teil seines Heeres dem österreichischen Entsatzheer unter Daun entgegenging, wurde er bei Kolin (18. Juni) geschlagen und mußte Böhmen räumen. Ferner drangen die Russen in Ostpreußen ein und siegten bei Groß jägersdorf (30. August); das englisch-hannoversche Heer wurde von den Franzosen bei Hastenbeck an der Weser geschlagen (Juli), nach Norden gedrängt und löste sich gemäß der Konvention von Kloster Zeven (September) auf. Zugleich drangen die Österreicher nach dem Sieg bei Moys (September) in Schlesien ein. Ausbruch des Sieben-jähr. Kriegs 1756
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