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1. Griechische Geschichte - S. 150

1882 - Nördlingen : Beck
150 Befestigung Athens. Staats nicht ummauert — könnte, dachten sie, Athen zu gewaltig werden. Aber die Gesandten, welche sie hinschickten, um den Festungsbau zu hintertreiben, durften nicht den wahren Grund angeben. Es sei darum nicht rötlich, sagten sie, weil Lerxes, wenn er mit noch größerer Macht wieder käme, an der befestigten Stadt Athen einen Waffenplatz fände, von dem aus er seine Angriffe auf das übrige Griechenland richten könnte. Lieber möchten die Athener sich mit ihnen verbinden, um auch andere Städte, wie Theben, ans demselben Grunde ihrer Festungswerke zu berauben. Als aber der Bau trotz dieser Einreden rüstig fortgesetzt wurde, nahmen die Gesandten eine gebieterische Sprache an und verlangten, daß man ihn sofort einstelle. In der allgemeinen Verlegenheit — deuu man fürchtete doch den Unwillen der Lacedämonier und ließ daher bis zum Abgang der Gesandtschaft den Bau wirklich ruhen — erbot sich Themistokles, als Gesandter selbst nach Sparta zu gehett und die Sache ins reine zu bringen. Noch andere Gesandte Athens, ordnete er an, sollten nachkommen, aber erst dann, wenn die Mauern hoch genug seien, um vou denselben einen Angriff abzuwehren. Zugleich machte er mit dem Rate der Fünfhundert aus, daß neue Gesandte, die etwa von Sparta kämen, während er sich dort befinde, so lange in Athen zurückgehalten werden sollten, bis er mit der Gesandtschaft heimgekommen wäre. Indessen solle man mit der größten Anstrengung fortbauen. Während nun Themistokles seine Reise machte, griff alles in Athen das Werk aufs eifrigste an: Freie und Sklaven, Bürger und Fremdlinge, ja auch Weiber und Kinder halfen zum Bau; und es wurden weder die Wohnungen der Lebenden noch die der Toten geschont, wenn man Steine brauchte. Deshalb sah man noch später Steine von Tempeln und Grabmälern dort in die Mauern eingefügt. In Sparta angekommen begab sich Themistokles nicht sofort zu den Mitgliedern der Regierung, sondern sagte, er müsse noch auf die andern Gesandten warten, indem er sich zugleich verwundert stellte, daß sie nicht mich schon da seien. Damit entschuldigte er seine Unthätigfeit: und das Ansehen, in dem er dort von Salamis her stand, war ihm dabei behilflich. Endlich kamen die drei anderen Gesandten von Athen nach und brachten ihm die Gewißheit, daß die Mauern bereits stark genug seien, um eine Belagerung auszuhalten. Da erst trat er vor die Häupter des spartanischen Staates und behauptete, sie seien hinsichtlich des Festungsbaues von Athen falsch berichtet worden. Es seien übelwollende, welche Feindschaft zwischen beiden Staaten zu säen trachteten, die solche Gerüchte ausgestreut hätten. Sie möchten selbst rechtschaffene und zuverlässige

2. Griechische Geschichte - S. 248

1882 - Nördlingen : Beck
248 Agesilaus und Tissaphernes. ernannte er den berühmten Feldherrn, der ihn noch vor kurzem znm Throne beförbert hatte, znm Vorschneiber an feiner Tafel, inbem er in Gegenwart vieler Seute hinzusetzte: nun mögen sie hingehen und meinem Vorschneiber den Hof machen. Lyfanber merkte wohl, was ihm das Gemüt des Königs entfrembete, und wies die Huldigungen zurück, die man ihm barbringen wollte. Als ihm aber der König jenes so gar nicht ehrenvolle Amt übertrug, tvährenb andere Mitglieder des Kriegsrats die Reiterei ober das Fußvolk befehligten, wandte er sich gekrankt an ihn und sagte: Du verstehst es, Agesilaus, beiue Freunde klein zu machen. Allerdings — war die Antwort — die Freunde, die größer fein wollen als ich. Aber ich würde mich schämen, wenn ich nicht jene wieder zu ehren wüßte, die mich zu ehren bemüht find. Auf diese Entgegnung erbat und erhielt Lyfander vom Könige eine Befehlshaberstelle int Hellefpont und kehrte später nach Sparta zurück, ebenso feindlich gesinnt gegen Agesilaus, als er zuvor sich als feinen Freund gezeigt hatte. Übrigens konnte der Spartanerkönig erst nach einiger Zeit den Feldzug eröffnen. Denn anfangs stellte sich Tissaphernes geneigt, alle Friedensbedingungen zu Gunsten der griechischen Städte in Kleinasien anzunehmen, und versicherte den spartanischen Abgeordneten mit einem förmlichen Eide, bei feinem Herrn für den Frieden sprechen zu wollen. Es zeigte sich aber bald, daß er nur Zeit zu gewinnen trachtete, um aus dem Innern des Reiches ansehnliche Verstärkungen an sich zu ziehen. Als diese eingetroffen waren, richtete er, ohne der vorläufigen Überein-einfunft oder feines Eides zu gedenken, au Agesilaus die Forderung, den Boden Asiens zu räumen; sonst werde er Gewalt brauchen. Andere Griechen im Heere, auch Saccbämonier, wollten über der Macht verzagen, die ihnen gegenüber stand; Agesilaus aber gebot heitern Angesichts den Boten des Satrapen, demselben die Antwort zu bringen: der König von Sparta wisse ihm vielen Dank dafür, daß er durch feinen Meineid den Beistand der Götter für sich verscherzt und den Griechen zugewanbt habe. Zugleich suchte er feine Mannschaft durch das Aufgebot der griechischen Bevölkerung Kleinasiens zu vermehren und durch unausgesetzte Übungen in allen kriegerischen Fertigkeiten zum Kampfe vorzubereiten. Hiebei kam ihm gar sehr der Ruf zu statten, den er sich unter Freunben und Feinben balb erworben hatte. Man traute bent von ihm gegebenen Worte vollkommen, weil man feine Furcht vor den Göttern kannte und er beschworene Verträge auch dann noch bis zu der festgesetzten Zeit hielt, wenn sie von dem Gegner freventlich gebrochen worden waren. Es war bekannt,

3. Griechische Geschichte - S. 415

1882 - Nördlingen : Beck
Athen erhält Verzeihung. 415 peribes, Chares und Charidemus, ausliefere, welche er als die Urheber der bisherigen feindseligen Haltung desselben betrachtete. Man berief das Volk zur Versammlung und Alexanders Abgeordnete trugen das Verlangen ihres Herrn vor. Darüber kam das Volk in große Not: es wünschte der bittern Demütigung überhoben zu sein, seine angesehensten Staatsmänner ausliefern zu müssen; und doch zeigte das Beispiel Thebens, welche Folgeu die Weigerung haben würde. In dieser Verlegenheit waren alle Blicke auf Phociou gerichtet und viele Stimmen forderten ihn auf zu sprechen. Er stand auf und sagte: die Stadt sei durch die verkehrte Leitung der Männer, deren Auslieferung gefordert werde, in eine Lage versetzt, daß er, selbst weitn man die Auslieferung seines besten und liebsten Freundes verlangte, auf Erfüllung des Verlangens antragen würde; ja wenn man begehrte, daß er selbst für seine Mitbürger als Sühnopfer in den Tod gegeben würde, so würde er sich dadurch beglückt erachten. Jene nun, die von Alexander bezeichneten Führer des Volks, möchten ihre Liebe zur Vaterstadt dadurch beweisen, daß sie willig und mutig für dieselbe dem Tode entgegengingen. Diesen Vorschlag Phocions hörte das Volk mit Widerwillen und Demosthenes sprach so geschickt davon, wie der Wolf den Schafen zumute die Wächter der Herde herauszugeben, um diese selbst desto leichter als Beute zu gewinnen, und wußte zugleich die Empfindung des Volks so anzuregen, daß das Mitleiden mit den Männern überwog, die Phociou um der Rettung der Stadt willen preiszugeben geraten hatte. Zuletzt schlug Demades, welchem Demosthenes eine ansehnliche Summe Geldes versprochen hatte, das Auskunftsmittel vor, eine ans macedouisch gesinnten Männern gebildete Gesandtschaft an den König abgehen zu lassen, die ihn wegen seiner Erfolge im Kriege mit den nördlichen Volksstämmen und wegen seiner Rache an Theben beglückwünsche und zugleich für die zur Auslieferung begehrten Männer Fürbitte einlege und dieselben in Athen selbst zur gesetzlichen Strafe zu ziehen verspreche, wenn sie eine solche verdienten. Demades selbst mit neun andern wurde zu der Gesandtschaft bestimmt und ihnen außer den vorgeschlagenen Aufträgen auch die Weisung gegeben, für die nach Athen gekommenen theba-nischen Flüchtlinge um Gnade zu bitten. Diese Gesandtschaft nahm Alexander gütig aus, gewährte aber erst einer zweiten, an bereu Spitze Phociou mit denselben Anträgen erschien, die erbetene Schonung und Verzeihung. Nur darauf bestand er, daß Charidemus aus Athen verbannt werde, der sich beim auch nach Asien zum Perserkönige begab. Phocion fanb babnrch leichter Eingang bei Alexander, weil schon dessen Vater gar

4. Griechische Geschichte - S. 498

1882 - Nördlingen : Beck
498 Tod Phocions (318 v. Chr.). Agnoindes, kamen dorthin, um die gestürzten Gegner zu verklagen. Die Sache wurde von Polysperchon so behandelt, als ob das Unrecht der Angeklagten schon entschieden wäre: Phoeion wurde mit seinen Freunden in Ketten gelegt und den Athenern ausgeliefert. Im Theater des Dionysos überantwortete ein makedonischer Offizier die Gefangenen an die Behörden, welche jetzt in Athen walteten, mit einem Schreiben des Königs Philipp Arrhidäus, in welchem erklärt war, daß man dieselben als Verräter erkannt habe und dem nunmehr wieder frei gewordenen Volke von Athen ihre Bestrafung überlasse. Das Theater füllte sich mit einer wilden, tobenden Menschenmenge, unter welcher die Behörden auch Weiber, Sklaven, Fremde und für ehrlos Erklärte zur Abstimmung zuließen, während die redlichsten Bürger es uicht aushielten, Phoeion vor einem solchen Gerichte in Ketten stehen zu sehen und weinend sich das Angesicht verhüllten. Nur ein einziger Mann wagte es zu fugen: es wäre billig Sklaven und Fremde hinauszuweisen, wo man nach dem Zugeständnisse des Königs in einer so wichtigen Sache zu richten habe; die Antwort war: man solle die Oligarchen und Volksfeinde steinigen. Für Phoeion zu sprechen wagte niemand; nur er selbst sprach für seine Freunde: diese seien unschuldig; sich selbst erkenne er den Tod zu als Strafe für seine Staatsverwaltung. Bei der Abstimmung wurde er mit vier Anwesenden und mehreren Geflüchteten zum Tode verurteilt. . Unter den letztem war Demetrius Phalereus. Phoeion ging in das Gefängnis, in welchem ersterben sollte, eben so heitern Angesichts, wie er sonst ans der Volksversammlung nach Hause gegangen war, wenn ihn seine Freunde als den glorreichen Kriegsobersten heimgeleiteten. Und als ihn einer im Gefängnisse fragte, ob er ihm nichts an seinen Sohn Phokus aufzutragen habe, antwortete er: ja, daß er nicht rachsüchtig gegen die Athener sein solle. Die Hinrichtung erfolgte, wie bei Sokrates, durch Gift. Die Leichname der • Verurteilten wurden über die Grenze von Attika gebracht und den Bürgern verboten, ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Ein Fremder verbrannte den Leichnam Phocions in der Nähe von Eleusis; ein Weib ans Megara warf für ihn mit ihren Mägden einen Totenhügel auf, feine Gebeine aber nahm sie aus der Asche, trug sie nachts in ihre Wohnung, vergrub sie dort neben ihrem Hausherde und sprach dabei: dir, mein lieber Herd, vertraue ich die Reste eines edlen Mannes; du wirst sie dem Boden seiner Heimat zurückstellen, wenn Athen einmal zur Vernunft kommt. Polyfperchons Hoffnung, mit Phocions Tode (318 v. Ch.) eine gesicherte Gewalt über Athen zu erlangen und durch Athen, das immer

5. Griechische Geschichte - S. 71

1882 - Nördlingen : Beck
Auslieferung des Paktye> und daß sie ihre Söhne zu Gesang, Zitherspiel und anderen Künsten des Lebensgenusses anhalten. Da wirst bu bnlb sehen, daß die Männer zu Weibern geworben sinb und ihnen beswegen nicht mehr einsäet gegen bich aufzustehen. Solchen Rat gab Krösus, weil er fürchtete, es möchten seine ehemaligen Unterthanen, wenn sie auch für biesmal verschont blieben, später wieber sich empören itub so boch uoch einmal die ganze -^tabt Zerstört werben. Dem ßijnis leuchtete der gegebene Rat ein: er beorberte einen seiner Heerführer, beit Ä!eber Ä^azares, beit Aitführetn gii Stifte zu gehen, den Paktyes um jeben Preis lebenb herbeizuschaffen, alle, die mit bert Stjbei'n gegen Sarbes gezogen waren, zu Sklaven zu machen und bic Spbci' selbst zu der Lebensart anzuweiseu, welche Krösus gerat«.u hcittc. Dies hatte auch den Erfolg, daß das einstmals so thatkräftige und tapfere lybische Volk durch weibische Weichlichkeit ganz herabkam und ermattete. Paktyes, welcher sich in Sarbes gegen Mazares nicht halten konnte, floh nach Kumae, einer griechischen Stadt an der Küste Kleinasiens; borthin schickte Mazares eine Botschaft und verlangte die Auslieferuug des Flüchtlings. Die von Kumae fragten bei dem Orakel des Apollo, welches bei der ctabt Milet in einem Tempel bieses Gottes war, an, welches Verfahren gegen biesen Mann den Göttern wohlgefällig sein werbe. Sie erhielten beit Spruch, man solle Paktyes beit Persern ausliefern. Als diese Antwort nach Kumae kam, wollte das Volk die Anweisung sogleich vollziehen. Aber ein angesehener Bürger der Stadt, Aristobikus, welcher glaubte, der Orakelspruch müsse nicht recht vernommen worben sein, hielt das Volk ab den Lyder sogleich herauszugeben itttb veranlaßte die Aborbnnng einer neuen Gesandtschaft an das Orakel, unter welcher er sich auch selbst befanb, bamit noch einmal um die Willensmeinung des Gottes gefragt würde. Die Antwort war dieselbe, man solle ihn ausliefern. Aristodikus hatte sich für bieseit Fall schon besonnen, was er thun wollte. Er ging rings um beit Tempel und nahm alle jungen Sperlinge und überhaupt alle Brut aus beit Nestern, die an beit Mauern hingen, heraus. Da soll benn aus beut Innern des Heiligtums eine Stimme zu ihm gebrungen sein, welche sagte: bu allergottlosester Mensch! was erkühnst bu bich zu thun? die bei mir Schutz gesucht habeu, vertilgst bu an meinem Tempel? Darauf habe Aristobikus ohne Verlegenheit erwibert: Herrscher! beiteit also, die bei bir Schutz gesucht haben, gewährst bu betite Hilfe -— und den Männern von Kumae befiehlst bu, die bei ihnen Schutz suchen, auszuliefern? Wieber kam die Antwort aus beut Heiligtum: Ja das befehle '/fm m 'mp)/u Im} ivt wawwh Uni^Ufr hu< i'tuty ■u |

6. Griechische Geschichte - S. 313

1882 - Nördlingen : Beck
Tie sieben Weisen. 313 Darüber wäre es beinahe zum Kriege zwischen Milet und Kos gekommen, indem beide Städte sich ihrer Mitbürger annahmen und derer Forderung verteidigten. Doch bevor sie die Waffen ergriffen, befragten sie noch das Orakel zu Delphi, wem der Dreifuß gehöre, und erhielten den Bescheid: man solle ihn dem Weisesten übergeben. Nun wurden beide Teile einig, ihn dem Thales von Milet als dem Weisesten zum Geschenke zu machen. Thales aber schickte ihn dem Bias von Priene, weil dieser den ehrenvollen Namen und das Geschenk mehr verdiene. Bias ließ ihn aus demselben Grunde an einen andern von den sieben gehen und dieser wieder an einen andern: so daß der Dreifuß bei allen die Runde machte, weil keiner sich des Namens des Weisesten würdig erachtete. Thales, an welchen der Dreifuß zurückkam, schickte ihn als Weihgeschenk in einen Tempel des Apollo. Von jedem dieser sieben Weisen wußte das Altertum allerlei Aus-sprüche zu erzählen, in denen ihre Vorstellungen von Gottes Wesen und Vorsehung, von der Natur und dem Menschenleben enthalten waren. So von Thales: Bürgschaft bringet dir Leid. Das Urwesen ist Gott; denn er ist nicht geworden. Das Schönste ist die Welt; denn sie ist Gottes Werk. Das Größte ist der Raum; denn er faßt alles in sich. Das Schnellste ist der Gedanke; denn er springt überall hin. Das Gewaltigste ist das Schicksal; denn es bringt alles unter sich. Das Geschei-deste ist die Zeit; denn sie entdeckt alles. — Auf die Frage, ob der Mensch mit einer unrechten Handlung vor Gott verborgen bleiben könne, antwortete er: nicht einmal mit einem unrechten Gedanken. Und gefragt, was schwer sei, entgegnete er: sich selbst zu kennen; — was leicht: einem andern gute Lehren zu geben; — wie man sich ins Mißgeschick am leichtesten finden möchte: wenn man seine Feinde in noch üblerer Lage erblicke; — wie man in wahrer Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit leben könne: wenn man selbst das nicht thue, was man an andern tadle; — wer glücklich sei: derjenige, welcher gesund, begütert und gebildet sei. Ein andermal sagte er: man solle nicht auf die Schönheit des Gesichts bedacht sein, sondern darauf, daß der Wille schön sei. Was einer seinen Eltern erweise, habe er von seinen Kindern wieder zu erwarten. Von Chilon erzählte man sich außer seiuem Hauptwahlspruch: „Kenne dich selbst!" folgende Lehren: man solle das Alter ehren, weder von Toten noch von Lebenden Übles sprechen, überhaupt seine Zunge im Zaume halten, lieber einen Schaden auf sich nehmen als sich ungerechten Gewinn erlauben, niemandem drohen; wenn man von einem Unglück höre, das Freunden zu- vn famüf hi ‘Wh* Sk Wjn- u um, f jxy Wb, fcu Sus/k fdfo -w Hfsmß iw Mxd, jyh/;stjl() km tixti /Maa rf -ihntilük I* (vfi/lw bwu*%/)v>vamm 0tulcf.j3 yvui 5vll *

7. Griechische Geschichte - S. 181

1882 - Nördlingen : Beck
Anfeindungen des Phidias nrtd Anaxagoras. 181 reichen Thränen, die ihm während seiner Rede flößen, erwirkten Aspasias Lossprechung. Auch Phidias, auch Anaxagoras, beide mit ihm durch innige Freundschaft verbunden, wurden von seinen Feinden angeklagt. Ein gewisser Menon, welcher bei den künstlerischen Arbeiten des Phidias mit-thätig gewesen war, erhob auf ihre Veranstaltung auf öffentlichem Markte ein Geschrei: er habe den Phidias wegen jener Arbeiten an dem Bilde der Göttin im Parthenon zu verklagen; das Volk möge ihn dabei in Schutz nehmen. Er fand mit seiner Forderung williges Gehör: man berief eine Volksversammlnng, um seine Anklage zu vernehmen. Da hätten denn die Feinde des Perikles gar zu gerne den Künstler bezichtigt, daß er von dem von Staatswegen ihm zngewogenen Golde, welches er zum Bilde der Stadtgöttin brauchte, einen Teil veruntreut habe. Aber Perikles forderte die Ankläger auf, das Gold, welches jeden Augenblick abgenommen werden konnte, nachzuwägen. Weil nun weder dem Künstler noch seinem Gönner in dieser Sache beizukommen war, so wurde die Anklage darauf gegründet, daß Phidias sein eigenes Bild und das des Perikles aus dem Schilde der Göttiu angebracht habe. Auf demselben war nämlich der Kampf des Theseus und der Amazonen dargestellt; und Phidias hatte einem besonders schönen Kämpfer die Gesichtsbildung des Perikles gegeben, sich selbst aber als einen alten kahlen Streiter abgebildet, der einen großen Stein mit beiden Händen aufhebt, um ihn auf die Feinde zu werfen. Dies wurde als eine Entweihung des heiligen Bildes durch deu Künstler gedeutet und der Greis ius Gefängnis geworfen, woselbst ihn eine Krankheit hinraffte. Dieselbe gehässige Gesinnung gegen Perikles, welche sejne Gegner bei der Verfolgung des Phidias leitete, ließ sie auch deu Anaxagoras als Gottesleugner vor Gericht ziehen. Der Philosoph, welchen feilt Freund nicht mehr im stände war zu halten, verließ Athen und verbrachte feine letzten Tage in Lampsakus au der asiatischen Seite des Hellesponts, geehrt von den Bürgern dieser Stadt. Als die Vorsteher von Lampsakns ihn fragten, womit sie ihm gefällig fein könnten, antwortete er: wenn man nach feinem Tode alljährlich den Monat, in dem er gestorben, den Kindern zum Spielen frei gebe. Dieser fein Wunsch wurde erfüllt: noch im dritten Jahrhundert nach Christo, also siebenhundert Jahre später, hatte die Jugend von Lampsakns Ferien in dem Monat, in welchem Anaxagoras gestorben war.

8. Griechische Geschichte - S. 239

1882 - Nördlingen : Beck
Tissaphernes und Klearchns. 239 unternähmen, und daß man ihnen Lebensmittel verabreichen wolle. Aber nach Abschluß des Vertrags blieb Tissaphernes mehrere Wochen aus, so daß es schien, als wolle man persischerseits nur Zeit gewinnen, um die von der Schlacht her noch zerstreuten Truppen in großer Anzahl zu sammeln und dann in der schlimmeren Jahreszeit über die Griechen herzufallen und sie zu vernichten; und auch Ariäus erregte Verdacht, als stehe er mit den Persern in geheimen Unterhandlungen zum Verderben der Fremden. Als nun Tissaphernes endlich mit einem Heere ankam, das er in seine neue Statthalterschaft, dieselbe, die Cyrus bisher inne gehabt hatte, mitnehmen wollte, und jetzt die Griechen sich in Bewegnng setzten, um unter seinem Geleite und zugleich mit Ariäus und dessen Heer abzuziehen, war Klearchns und die andern Führer der Griechen Tag und Nacht auf der Hut, weil sie jeden Augenblick einen treulosen Angriff befürchten zu müssen glaubten und überzeugt waren, daß die Barbaren allzumal nur auf ihr Verberben sännen. Ihr Abzug erfolgte nicht auf demselben Wege, auf dem sie hergekommen waren, sondern sie gingen über den Flnß Tigris und hielten sich mehr nördlich in der Richtung gegen Armenien, weil sie auf dieser Straße mehr Lebensmittel zu finden hofften. Während sie so auf dem Marsche am linken Ufer des Tigris an dem Flusse Zapatas, welcher sich in den Tigris ergießt, brei Tage rasteten, wollte Klearchns versuchen, ob nicht durch eine offene Erklärung und vertraute Unterredung mit Tissaphernes der gegenseitigen argwöhnischen Beobachtung, der heimlichen Feindseligkeit und den einzelnen bereits erfolgten Ausbrüchen derselben ein Ziel gesetzt und ein gutes Verhältnis zwischen den beiden Parteien hergestellt werden könnte. Deshalb erbat er sich bei dem Perser eine Unterredung, welche dieser gerne gewährte. In derselben setzte Klearchns mit Hinweisung auf die Heiligkeit des von ihnen geleisteten Eides und ihre eigene Lage, welche ihnen den Tissaphernes unentbehrlich mache, die Gründe auseinander, warum ein Verrat der Griechen an den Persern undenkbar sei; sie hofften vielmehr — schloß er seine Rede —, ihm in seiner Statthalterschaft gegen andere Feinde und dem Perserkönige wiber die aufrührerischen Ägypter noch thätigen Beistanb leisten zu können. Tissaphernes erkannte die angeführten Grünbe mit Vergnügen an und erroiberte mit der Versicherung, daß auch er und die Perser vollkommen gut gesinnt gegen die Griechen seien, die sie durch Hunger, durch Übermacht der Waffen und Verlegung der Übergänge über Ströme und Gebirgspässe schon längst hätten vernichten können, wenn sie treulose Absichten hegten. Klearchns glaubte dem Satrapen und, da es

9. Quellenbuch - S. 45

1885 - Leipzig : Brandstetter
- 45 — sollen alle angehalten werden. Und wer sie nicht behält, soll Schläge erhalten öderes soll ihm alles Getränk außer dem Wasser entzogen werden, bis er sie vollständig gelernt hat. Sollte jemand dagegen etwas einzuwenden wagen, so soll er vor uns geführt werden. Auch die Fraueu sollen mit Schlägen oder Fasten dazu gezwungen werden. Und daß dies durchgesetzt werde, dafür sollen unsere Sendboten in Gemeinschaft mit den Bischöfen sorgen. Desgleichen werden die Grafen, wenn sie unsern Dank verdienen wollen, die Bischöfe unterstützen, daß sie das Volk zwingen, jenes zu lernen." In einem Briefe an den Erzbischof Odilbert von Mainz fordert Karl Bericht über die Art, wie das Volk von den Geistlichen belehrt werde. Er schreibt: „Der durchlauchtige Kaiser Karl, von Gott gekrönt, groß und friedreich gemacht, Herrscher des römischen Reiches wie auch durch Gottes Barmherzigkeit König der Franken und Langobarden, wünscht Odilbert dem Erzbischöfe Heil in dem Herrn! Gern hätte ich oft mit dir wie auch mit deinen Amtsbrüdern vertrauliche Besprechungen über das Beste der heiligen Kirche Gottes gehalten, wenn es von dir ohne leibliche Beschwerde hätte geschehen können. Nun wünschen wir durch Berichte oder durch dich selbst zu erfahren, in welcher Weise sowohl von dir als von deinen Bischöfen die Priester Gottes und das euch anvertraute Volk belehrt und unterrichtet werden über das Sakrament der Taufe und warum einer zunächst Katechnmen sei; darnach über die Visitation, was dieselbe sei, über das Glaubensbekenntnis und welches dessen Erklärung sei, über die Rechtgläubigkeit, wie zu glauben sei an Gott, den allmächtigen Vater, und an Jesum Christum, seinen Sohn, und an den heiligen Geist, an die heilige katholische Kirche und die übrigen Stücke, welche in dent Bekenntnis folgen; über die Entsagung vom Teufel und von allen seinen Werken, was die Entsagung sei und was die Werke des Teufels; ferner warum angehaucht wird und warum die bösen Geister beschworen werden, warum der Katechumeu Salz empfängt, warum die Nase berührt und die Brust mit Öl gesalbt wird, warum die Schultern mit Zeichen versehen und Brust und Schultern gewaschen werden, warum weiße Kleider angezogen werden, und warum das Haupt mit der heiligen Salbung gesalbt und mit der Decke verhüllt wird, und warum man mit dem Leibe und Blute des Herrn gestärkt wird. Dies alles bemühe dich nach eingehender Prüfung in Berichten uns zu melden. Lebe wohl und bitte für uns!" Über Karls Sorge für die Verbesserung des Kircheugesauges berichten die Annalen des Klosters Lorsch das Folgende: „König Karl erbat sich von dem Papste Hadrian Sänger, um durch sie den Gesang im Frankenlande verbessern zu taffen. Und der Papst überließ ihm den Theodor und Benedikt, die gelehrtesten Sänger der römischen Kirche, welche von dem heiligen Gregor unterwiesen worden waren, und dazu gab er ihm die Wechselgesänge des heiligen Gregor, welche dieser selbst in römischer Weise gesetzt hatte. Bei seiner Rückkehr in das Frankenreich schickte Karl den einen Sänger in die Stadt Metz, den andern nach Soissons, und er befahl den Schulmeistern aus allen Städten

10. Quellenbuch - S. 84

1885 - Leipzig : Brandstetter
- 84 — schreiben soll, weiß ich nicht. Ich bin nämlich nicht sicher, ob sie denen zur Last fällt, welche, wie man vorgab, die Wunder verrichteten, oder denen, welche dieselben für sich begehrten. Der Betrug aber ist sicher und an vielen erwiesen. Denn es wurden Blinde oder Halbblinde und Lahme herzugeführt, und von gewissen Leuten wurden die Hände auf sie gelegt und über ihnen gebetet. Wenn nun die Kranken während der Worte des Segnenden von den heftigen Drängern nach Wunderthaten ausgeforscht wurden, ob sie sich etwas besser befänden, und die Kranken in der Be-gierde, gesund zu werden, unsicher etwas antworteten, so wurden sie gleich mit Geschrei hoch in die Höhe gehoben, und als wenn sie geheilt wären, wurden sie durch die Hände der Fahrenden fortgetragen. Wenn sie jedoch sich selbst überlassen waren, konnten sie nicht lange vorgeben, geheilt zu sein, sondern sie faßten wieder nach den alten Stützen ihres Siechtums, die Lahmen nach ihren Krücken und die Blinden nach ihren Führern. So ist der Gemeinde Gottes kein erwähnenswerter und sichtbarer Vorteil aus so vielem vergossenen Menschenblute und aus so großer Niederlage der Christen erwachsen." 44. Die erste reichssreie Stadt. 1156. Worms war die erste deutsche Stadt, welche von Kaiser Friedrich I. für ein freies Glied des Reichskörpers erklärt, unter kaiserlichen Schutz gestellt und von jeder Unterordnung unter die bischöfliche Landeshoheit losgesprochen wurde. Den Bürgern wurde zugestanden, daß Klagen und Streitfälle nur vor dem Gerichte der Stadt verhandelt werden sollten, und als höchste richterliche Behörde wurde ein Stadtrat eingesetzt, auf welchen die früheren Rechte des Bischofs übertragen wurden. Außerdem wurde der Stadt das Recht der Selbstverteidigung und das Fehderecht zugesprochen. Das Original dieses in lateinischer Sprache abgefaßten Freiheitsbriefes, eine Pergamentrolle, an welcher das kaiserliche Siegel angehängt ist, befindet sich noch jetzt in Worms, und die Urkunde lautet in deutscher Übersetzung: „Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreieinigkeit Friedrich durch die göttliche Gnade Kaiser der Römer. Da die kaiserliche Milde allen ihr Ergebenen Hilfe und Schutz gewähren soll, so haben wir, der Ergebenheit der Wormser Bürger eingedenk, ihnen unsern kaiserlichen Frieden zuerteilt und schreiben vor, daß er aus folgende Weise gewahrt werde. Wenn jemand innerhalb der Grenzen dieses Friedens einen andern beschimpft zu haben beschuldigt wird, so reinige er sich, um dem Beschimpften Genugthuung zu leisten, durch einen Eid. Weigert er sich, den Schwur zu leisten, so erlege er dem, welchen er mit Worten beleidigt hat, 20 Solidi und den städtischen Richtern 10 Solidi und stelle einen Bürgen, daß er innerhalb vierzehn Tagen die Summe zahlen werde. Wenn er Armut wegen nicht zahlen kann, so soll man ihn, nachdem er mit Stockschlägen gezüchtigt und am Haupte geschoren worden, aus der Stadt vertreiben, und er kehre nimmer zurück. Wenn aber jemand einen andern gerauft, geschlagen oder verwundet hat, so werde er des Friedbruches schuldig erachtet und an der
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