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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 28

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 28 unsere knftige Herrin ist, sehen soll, auf da ich meinem Herrn sicher berichten kann, wie ihre Gestalt ist." Wie das der König hrte, so lie er seine Tochter holen, und als nun Authari sie schweigend angeschaut hatte, wie schn sie war, und sie ihm in allem sehr wohl gefiel, so sprach er zu dem Könige: Da uns die Gestalt deiner Tochter wohlgefllt und wir. sie darum zu unserer Knigin wnschen, so mchten wir, falls es eurer Herrlichkeit beliebt, einen Becher Weins aus ihrer Hand entgegennehmen, wie, sie ihn uns spter reichen wird." Als der König einwilligte, da es so geschehe, so reichte Theudelinda zuerst jenem den Becher mit Wein, der das Haupt zu sein schien, und hierauf dem Authari, von dem sie nicht wute, da er ihr Brutigam sei. Als dieser getrunken hatte und ihr den Becher zurckgab, so berhrte er, ohne da es jemand bemerkte, ihre Hand mit dem Finger und strich ihr mit seiner Rechten von der Stirne der Nase und Wangen herab. Ganz schamrot erzhlte das Theudelinda ihrer Amme; da sagte diese %\x ihr: Wenn dieser Mann nicht selbst der König und dein Brutigam wre, so htte er auf keinen Fall dich zu berhren gewagt. La uns aber einst-weilen stille sein, damit dein Vater nichts davon erfhrt. Denn wahrlich, es ist sin Mann, der es wohl verdiente, König zu sein und mit dir vermhlt zu werden." Es blhte aber damals Authari in jugendlichem Mannesalter, war von edler Ge-stalt, wallendem, hellem Haar und sehr angenehmem Antlitz. Bald nachher machten sie sich mit kniglichem Geleite wieder auf den Weg zurck nach ihrer Heimat und zogen eilig durch das Gebiet der Noriker. Tie Provinz Norikum, welche von dem Volk der Bayern bewohnt wird, grenzt aber gegen Morgen an Pannonien, gegen Abend an Schwaben, gegen Mittag an Italien, gegen Mitternacht an die Donau. Als nun Authari in die Nhe der Grenze von Italien gekommen war und die Bayern, die ihm das Geleite gaben, noch um sich hatte, so erhob er sich, so sehr er konnte, auf dem Pferde, das ihn trug, und stie mit aller Macht die Streitaxt, die er in der Hand hielt, in einen nahestehenden Baum und lie sie darin stecken und sprach dazu die Worte: Solche Hiebe fhrt Authari." Wie er das gesprochen hatte, da ei'fomtit- die Bayern, die ihm das Geleite gaben, da er der König Authari selber sei. - -Ms nun nach einiger Zeit der König Garibald durch den Anzug der Franken in Not kam, da floh feine Tochter Theudelinda mit ihrem Bruder, der Gunduald hie, nach Italien und lie ihrem Verlobten Authari ihre Ankunft melden. Der ging ihr sogleich in stattlichem Aufzuge zur Hochzeit entgegen und traf sie auf dem Sardisfelde oberhalb Veronas, wo am fnfzehnten Tage des Wonnemonats unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert wurde.

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 70

1893 - Dresden : Ehlermann
70 zerbrach doch nicht. Dreimal versuchte es Roland, doch es wollte ihm nicht gelingen; Durenda blieb unversehrt. Alsdann nahm Roland sein Horn und stieß mit Macht hinein, damit die Christen, welche etwa noch im Walde sich verborgen hielten, sich um ihn sammelten. Vielleicht auch, daß einige von denen, die das Gebirge schon überschritten hatten, den Ton vernähmen und zu ihm eilten, um bei seinem Tode gegenwärtig zu sein. Er stieß aber mit solcher Krast in das Horn, daß es zersprang und die Sehnen an seinem Halse zerrissen. Und Kaiser Karl, obgleich er schon acht Meilen entfernt war, vernahm den gewaltigen Schall; denn die Engel des Himmels trugen ihn dahin. Da wollte der Kaiser sogleich umkehren und ihm Hilfe bringen, aber der schlimme Ganelon, der wohl wußte, was dort geschah, hinderte ihn daran und sprach: „Vielleicht ist Roland auf der Jagd und ruft seine Gefährten zusammen; denn oft stößt er auf diese Weise ins Horn." Roland aber lag auf dem Grase ausgestreckt in heißer Fieberglut und sehnte sich nach einem Trunk Wassers. Da kam ein Franke daher, Namens Balduin, und ihn bat Roland um einen Trunk. Balduin suchte lange, fand aber keine Quelle, und da er wiederkehrte und Roland schon im Sterben lag, betete er mit ihm und segnete ihn. Dann aber bestieg er eilends sein Roß und jagte dem fränkischen Heere nach, damit einige wiederkehrten und Rolands Leiche nicht in die Hände der Mauren fallen ließen. Als Karl die traurige Kunde vernahm, ward er tief betrübt und kehrte selbst wieder um. Da fand er seinen Reffen, der tot dalag, die Arme in Kreuzgestalt aus der Brust. Der Kaiser und alle Franken jammerten und beklagten bitterlich den Tod des Helden und aller seiner Mannen. Ganelon aber ward des Verrats überführt und an die vier wildesten Pferde gebunden, die im fränkischen Lager zu finden waren; von diesen wurde er auf das schrecklichste zerrissen. 5. Otto mit dem Bart. Von den Brüdern Grimm. Deutsche Sagen. Kaiser Otto der Große wurde in allen Landen gefürchtet; er war strenge und ohne Milde, trug einen schönen, roten Bart, und was er bei diesem Barte schwur, machte er wahr und unabwendlich. Nun geschah es, daß er zu Babenberg eine prächtige Hofhaltung hielt, zu welcher geistliche und weltliche Fürsten des Reiches in großer Zahl kommen mußten. Am Ostermorgen zog der Kaiser mit allen diesen Fürsten in das Münster, um die feierliche Messe zu hören, indes in der Burg zu dem Gastmahl die Tische bereitet wurden; man legte Brot und setzte schöne Trinkgefäße auf. An des Kaisers Hofe diente aber damals ein edler und wonnesamer Knabe; sein Vater war Herzog in Schwaben und hatte nur diesen einzigen Erben. Das schöne Kind kam von ungefähr an die Tische gegangen, griff

3. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
14. Karl der Groe (768814). 39 Dem Vorgehen des Desiderius lag hauptschlich eine persnliche Feindschaft gegen Karl zu Grunde, weil dieser seine erste Gemahlin, welche eine Tochter des Desiderius war, verstoen hatte. Um Rache zu den und zugleich den seinem Reiche drohenden Gefahren vorzubeugen, suchte Desiderius eine Spaltung im Frankenreich zu schaffen. In dieser Absicht hatte er die zu ihm geflchteten Shne des krzlich verstorbenen Karlmann in seinen Schutz genommen und wollte den widerstrebenden Papst ntigen, dieselben zu frnkischen Knigen zu salben. Karl zog der die Alpen, eroberte die Hauptstadt Pavia und schickte Desiderius ins Kloster. Das langobardische Reich aber vereinigte er mit dem frnkischen und setzte die Eiserne Krone der langobardischen Könige sich selber auf. Seitdem haben die frnkischen und spter die deutschen Könige rechtliche Ansprche auf die italienische Krone geltend gemacht zu ihrem und ihres Reiches Schaden. 3. Der Krieg gegen die Araer in Spanien 778. Als Karl 777 zu Paderborn im Sachsenlande eben Reichstag und Heerschau, das sogenannte Maifeld, hielt, wurde er von einem spanischen Statthalter, welchen Ab-derrahman, der erste Kalif von Cordva, aus Barcelona verdrngt hatte, um Hilfe angegangen. Karl sagte zu. Im folgenden Frhjahre zog er der die Pyrenen, wobei er die baskische Stadt Pamplona zerstrte. Da er aber auf seinem weiteren Zuge Saragossa (am Ebro) nicht einnehmen konnte, und gleichzeitig die Sachsen sich neuerdings erhoben, zog er unverrichteter Dinge wieder aus Spanien ab. Auf dem Rckmarsch durch die Pyrenen verlor er im Passe Roncesvalles durch einen feindlichen berfall der Basken einen Teil seines Heeres und seinen Feldherrn Roland. Diesen einzigen Mierfolg Karls hat die sptere franzsische Sage, die an dem groen Nationalhelden keinen Makel duldete, zur ruhmwrdigsten That seines Lebens umzugestalten gewut. Die Unternehmung Karls gegen Spanien wird als ein Kreuzzug gegen die heidnischen Sarazenen dargestellt und dabei alles ins Wunderbare gezogen. Karl der Groe, so Berichtet das Aotandstted, ist auf Gottes Gehei ins Land der Heiden aufgebrochen. Um ihn sind seine zwlf Paladine geschart, darunter sein Neffe, der Held Roland. Schon hat Karl in siegreichen Kmpfen ganz Spanien unterworfen und dem Christentum ^gefhrt. Da bietet auch die letzte Stadt, Saragossa, ihre Unterwerfung an. Auf den Vorschlag Rolands wird dessen Stiefvater Ganelun an den König Marsilies zur Abschlieung des Vertrages gesendet. Ganelun aber, der sich von Roland verraten whnt, als ob er ihn aus feindseliger Absicht nur ins sichere Verderben habe führen wollen, wird nun seinerseits zum Verrter an seinem Herrn. Er beredet den König Marsilies, sich zum Scheine zu unterwerfen, um Karl zum Abzge zu veranlassen, was denn auch geschieht. Ganelun rt alsdann dem Kaiser, Roland als Statthalter im Lande zurckzulassen. Sowie aber Karl abgezogen, wird Roland von einem ungeheuren Heere der Heiden im Thale Roncesvalles berfallen. Trotz aller Heldenthaten, die Roland, sein Schwager Oliver und der treue Bischof Turpin vollfhren, unterliegen die Christen der bermacht. Zu spt entschliet sich Roland, sein wunderbares Horn Olifant zu

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 139

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
139 erschlugen die Männer; Frauen und Kinder schleppten sie in Knechtschaft. Nicht untersttzt von den Herzgen, mute Hein-rich gegen jhrliche Geschenke Waffenruhe erkaufen. Er bentzte sie, um eine wirksame Abwehr vorzubereiten. Wie Alfred der Groe in der Normannennot, schuf er ummauerte Wohnpltze, Burgen", in denen sich die Landleute in Zeiten der Gefahr mit ihren Angehrigen, mit Haustieren und Hausrat bergen" konnten. Alljhrlich muten sie ein Drittteil ihrer Ernte in die Burg abliefern; das Markt- und Ver-sammlungsrecht fhrte den Burgen auch Ansiedler (Brger") zu. Auf diese Weise sind in Sachsen mehrere Städte (Quedliu-brg, Merseburg) entstanden, andere aufgeblht. Aber Heinrich wollte den Magyaren auch im Feld ent-gegentreten. Bisher waren die Ethelinge und Friliuge, einzeln ihre schweren Rosse tummelnd, von den flinken Feinden leicht umzingelt und niedergemacht worden; er gewhnte sie in sorg-fltigen bungen an planvolle Bewegung in geschlossener Linie. Wie zur Probe nahm er auf einem Kriegszug der die Elbe, auf dem Eis der Havelsmpfe lagernd, die Wendenfeste Bren-na bor (Brandenburg), unterwarf das Land bis gegen Ostsee und Oder und grndete Meien. 4. Nun weigerte er im Einverstndnis mit der schsischen Heerversammlung den Tribut, und bald ergossen sich die Ungarn in zwei Haufen der das flache Land. Den einen schlugen in der Nhe des Kyffhusers die Bauern tot; den andern traf Heinrich selbst in der Heimat seines Geschlechtes, an der Un- 933 stritt. Mit dem Feldgeschrei Kyrie eleison" rckten die festen Geschwader der Sachsenreiter an, vom Könige gefhrt, welchem die Fahne mit dem Bilde des Erzengels Michael voransge-tragen wurde. Die Ungarn ergriff heller Schreck vor den Eisenreihen, an deren Schild und Helm die Pfeile wirknngs-los niederprasselten; fast ohne Schwertstreich stoben sie davon. Unzhlige Gefangene, die sie mitgeschleppt hatten, und all ihr Raub fiel dem Sieger anheim. Nach Sachsen kamen die Ungarn nicht wieder. Den Zins, welchen er ihnen bezahlt, gab der fromme König fortan der Kirche oder den Armen. 2. Otto der Groe. 1. Auf Heinrichs letztem Reichstage war die Erwhlung seines Sohnes Otto beschlossen worden. Jetzt erhielt der junge Herzog, ein Mann von gewaltiger und wrdevoller Kr-Pergestalt wie sein Vater, in der Marienkirche zu Aachen vom

5. Bilder aus deutschen Götter- und Heldensage - S. 83

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
83 der Hüter des Kleinods sein solle. Sogleich macht sich Parzival auf den Weg. In der Gralsburg angekommen spricht er zu dem kranken König: „Oheim, was fehlt Dir?" Von diesen Worten wird Amfortas geheilt und tritt das Königtum an Parzival ab. Dieser findet nun auch seine Gattin mit seinen beiden Söhnen wieder. Den jüngeren Kardeis läßt er zum König über seine weltlichen Reiche krönen, der ältere, Lo hengrin, soll nach dem Vater König des Gral werden. Von nun an wird allen Rittern des Grals zur Pflicht gemacht, wenn sie vom Gral ausgesendet werden, niemals eine Frage nach ihrer Herkunft zu gestatten. Lohengrin. Herzog Gottfried von Brabant war gestorben, ohne männliche Erben zu hinterlassen. Er hatte aber in einer Urkunde verfügt, daß fein Land der Herzogin und seiner Tochter verbleiben sollte. Hieran kehrte sich jedoch Gottfrieds Bruder, der Herzog von Sachsen, wenig; er bemächtigte sich des Landes und hoffte mit den schwachen, schutzlosen Frauen bald fertig zu werden. Die Herzogin beschloß, bei dem König zu klagen. Als bald daraus Karl nach Nieder* land zog und einen Tag zu Nimwegen am Rhein sich aushalten wollte, kam sie mit ihrer Tochter dorthin und begehrte Schutz. Doch auch der Sachsenherzog war erschienen und verteidigte sein Recht. Da begab es sich, daß der König durch ein Fenster auf den Rhein schaute und sah einen weißen Schwan heranschwimmen, der an einer silbernen Kette ein Schifflein nach sich zog, in dem ein schlafender Ritter ruhte. Der Schwan steuerte an das Ufer. Karl und der ganze Hos verwunderten sich höchlich ob dieses seltsamen Ereignisses. Jedermann vergaß die Klage der Frauen und lief hinab an 6*

6. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 44

1895 - Leipzig : Voigtländer
44 Die Zeiten des Frankenreiches. richtet, d. H. wenn er Ochsen anschirrt und mit dem Wagen fährt, so soll er den Handochsen verlieren. Wenn er einen Zaun errichtet Gras oder Getreide mäht oder sonst ein knechtisches Werk thut am Sonntag, so soll er zwei- oder dreimal verwarnt werden; dann soll er 50 Streiche empfangen, dann den dritten Teil seiner Habe verlieren und schließlich seine Freiheit einbüßen, und soll also ein Knecht fern, der am heiligen Tage kein freier Mann sein wollte. - Denn ein solches vergehen ist zu verbieten, das Gott zum Zorne reizt und um dessenwillen wir an der Ernte gestraft werden und Mangel leiden. . Wenn jemand ein zahmes Rind gestohlen hat, soll er mit 6 Eid es Helfern schwören, oder zwei Kämpfer sollen kämpfen. Wenn jemand eines andern Knecht ungerechterweise angeschuldigt hat, und dieser hat unschuldig die Folter erduldet, so soll jener dafür, daß er einen Unschuldigen der Folter überliefert hat, dem Herrn unverzüglich einen ähnlichen Knecht geben. Aus den Gesetzen dersachsen. Wer eine Frau heiraten will, soll deren Eltern 300 Solidi geben. Wer eine Witwe heiraten will, soll dem Vormunde den Kaufpreis für sie übergeben. 13. Aus dem Frauenleben der merowingischen Zeit. Paulus Diaconus, Langobardengeschichte, Iii, 30. Die Werbung des langobardischen Königs Authari (584—590) um die bayerische Herzogstochter Teudelinda. Der König Authari schickte Gesandte nach Bayern und ließ durch sie um die Tochter König Garibalds für sich werben. Garibald nahm sie freundlich auf und versprach, dem Authari seine Tochter Teudelinda zu geben. Als die Gesandten mit dieser Nachricht zu Authari zm-ückkehrten, so kam ihm das Verlangen an, seine Braut mit eigenen Augen zu sehen. Er suchte sich wenige, aber rüstige Leute und darunter einen ihm ganz treu ergebenen Mann, gleichsam als ihr Haupt, unter seinen Langobarden aus und zog mit ihnen gen Bayern. Als sie nach Gesandtenbrauch vor den König Garibald geführt worden waren und jener, der das Haupt der mit Authari gekommenen Gesandten vorstellte, nach der Begrüßung die gebräuchlichen Worte gesprochen hatte, so trat Authari, der von niemand erkannt wurde, näher auf Garibald zu und sprach: „Mein Gebieter, der König Authari, hat mich eigens darum gesandt, damit ich Eure Tochter, seine Braut, die unsere künftige Herrin ist, sehen soll, auf daß ich meinem Herrn sicherer berichten kann, wie ihre Gestalt ist." Wie das der König hörte, ließ er seine Tochter holen, und als nun Authari sie schweigend angeschaut hatte, wie

7. Geschichtserzählungen - S. 10

1908 - Leipzig : Voigtländer
10 furchtbaren Feindes!" Der Franke aber sprach: Wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstarren siehst, dann ge-warte, da Karl kommt." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte. Sie kam nher und nher; endlich sah man den eisernen Karl in seinem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne Lanze hoch in der Linken und das mchtige Schwert in der Rechten. Auch sein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streitro schien ehern zu sein. Fast ebenso war auch sein ganzes Heer ausgerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. Wie htte der Langobardenknig einem solchen Feinde widerstehen knnen? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mnch in ein Kloster. Das langobardische Reich aber vereinigte er mit dem frnkischen. 5. Zug nach Spanien. Auch gegen die Araber in Spanien zog Karl zu Felde und entri ihnen das Land nrdlich vom Ebrostrome. Als er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, berfielen Feinde pltzlich in einem engen Gebirgstals sein Heer, und viele seiner Krieger wurden nieder-gehauen. Da fiel auch sein berhmter Feldherr, der wackere Held Roland, der dessen Tod die Sage folgendes erzhlt: Von vier Speeren zu Tode verwundet, nahm er sein herrliches leuchtendes Schwert und schlug es aus allen Krften auf einen Marmorstein; denn er wollte es lieber zertrmmern, als den Arabern berliefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Alsdann ergriff er sein Horn und stie mit solcher Kraft hinein, da es zersprang und die Adern an Rolands Halse zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden tot daliegen und beweinte ihn bitterlich. 6. Weitere Kriege. Die Bayern, die sich Karls Herr-schast nicht fgen wollten, unterwarf er ohne Mhe, und ihren widerspenstigen Herzog schickte er in ein Kloster. Dann rckte er durch ihr Gebiet weiter gegen Osten vor und machte sich alles Land bis tief nach Ungarn hinein untertnig. Auch die Dnen im Norden, die damals argen Seeraub trieben, be-

8. Das Mittelalter - S. 57

1912 - Nürnberg : Korn
— 57 — erkannt wurde, näher auf den König Garibald zu und sprach: „Mein Gebieter, der König Authari, hat mich eigens gesandt, damit ich eure Tochter sehen soll und meinem Herrn sicher berichten kann, wie ihre Gestalt ist." Wie das der König hörte, ließ er seine Tochter holen. Als nun Authari sie schweigend angeschaut hatte, wie schön sie war, und sie ihm in allem sehr wohl gefiel, sprach er zum Könige: „Da uns die Gestalt deiner Tochter wohl gefällt und wir sie zu unserer Königin wünschen, so möchten wir einen Becher Wein ans ihrer Hand entgegennehmen, wie sie ihn uns später reichen wird". Als der König einwilligte, reichte Teudelinda zuerst jenem den Becher, der der Erste zu sein schien, und hierauf dem Authari, von dem sie nicht wußte, daß es ihr Bräutigam sei. Nachdem dieser getrunken hatte und ihr den Becher zurückgab, berührte er ihre Hand mit dem Finger und strich ihr mit seiner Rechten von der Stirn über Nase und Wangen herab, ohne daß es jemand bemerkte. Ganz schamrot erzählte das Teudelinda ihrer Amme. Da sagte diese zu ihr: „Wenn dieser Mann nicht selbst der König und dein Bräutigam wäre, so hätte er auf keinen Fall dich zu berühren gewagt. Laß uns aber einstweilen stille sein, damit dein Vater nichts davon erfährt. Denn wahrlich, es ist ein Mann, der es wohl verdiente, König zu sein und mit dir vermählt zu werden". Es blühte aber damals Authari in jugendlichem Mannesalter; er war von edler Gestalt, hellgelocktem Haare und rötlichem, schönen Antlitz. Bald nachher machten sie sich mit königlichem Geleite wieder auf den Rückweg nach ihrer Heimat und zogen eilig durch das Land der Bayern. Als nun Authari in die Nähe der Grenze von Italien gekommen war und die Bayern, die ihm das Geleite gaben, noch um sich hatte, erhob er sich hoch auf dem Pferde, das ihn trug, und stieß mit aller Macht die Streitaxt, die er in der Hand hielt, in einen nahestehenden Baum, ließ sie darin stecken und sprach: „Solche Hiebe führt Authari!" Wie er das gesprochen hatte, erkannten die Bayern, daß er der König Authari selber sei. Als nun nach einiger Zeit Garibald durch den Anzug der Franken in Not kam, da floh seine Tochter Teudelinda mit ihrem Bruder Gunduald nach Italien und ließ ihrem Verlobten Authari ihre Ankunft melden. Der ging ihr in stattlichem Aufzuge zur Hochzeit entgegen und traf sie auf dem Sardisfelde oberhalb Verona, wo am fünfzehnten Tage des Wonnemonats unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert wurde.

9. Das Mittelalter - S. 97

1912 - Nürnberg : Korn
— 97 — er kommt mit den Jünglingen." Adalwin sprang vom Pferde, führte es ain Zügel hinter sich und sprach: „Ich komme nicht als Feind, sondern als Freund. Mit diesem Brief hier sendet mich König Karl; diese Jünglinge sollen in deiner Gewalt bleiben, wenn ich dich nicht sicher zurückbringe vom Hof meines Königs." Da führte Widukind die fränkischen Gäste in seinen Hos, und sie redeten lange miteinander. Mehrere Wochen darnach ritt der Franke Adalwin mit den Herzogen Widukind und Abbio und einer kleinen Schar Sachsen durch das Frankenland. Als sie einmal durch ein Dorf kamen, liefen die Leute aus den Häusern und sahen ihnen nach, und die Arbeiter 'auf dem Felde legten die Sichel weg und deuteten mit den Fingern nach dem gefürchteten Mann mit dem schwarzen Roß im roten Schild: „Das ist Widukind!" Und dann ritten sie durch Karls Felder und Wiesen und vorüber an seinen Weinbergen und kamen im Winter zum Hofe des Königs. An der Pforte begrüßte der König seine Gäste; fest schauten sich Karl und Widukind in die Augen, und sie fanden Gefallen aneinander. In den nächsten Tagen führte der König die Sachsen in die festlich geschmückte Kirche; er reichte Widukind das weiße Taufkleid und bot ihm die Hand, als er aus dem Taufbecken heraufstieg. Als aber Widukind wieder heimkam als Christ und den Sachsen von seinem Freunde Karl erzählte und ihnen die Taufgeschenke zeigte, da sprach ein sächsischer Bauer: „Wer soll da noch zu den Göttern beten, wenn sogar Widukind sich taufen läßt?" Tassilos Absetzung. (788.) König Kart ritt von feinem Hofe Ingelheim hinab in die Rheinebene zur Heerschau. Dort waren die Krieger aufgestellt; jeder hielt seinen Speer und seinen Schild in der Hand, und das blanke Metall blitzte in der Sonne. Zwischen den Reihen schritten die Grasen von Mann zu Mann und beschauten die Waffen. Abgesondert von den übrigen standen die Bayern, und vor ihnen hielt zu Pferde Tassilo, ihr Herzog. Als Tassilo nach der Heerschau in die Pfalz zurückkehrte zur Reichsversammlung, da wurde er am Eingänge umringt und fränkische Krieger nahmen ihm die Waffen ab. Und wie sie den Gefangenen über den Hof führten, da sah er einen Wagen stehen, und von dem Wagen trugen die Diener goldene und silberne Trinkbecher und Schalen, Armreifen und Halsketten ins Haus. Tassilo erkannte Stück für Stück; das war alles aus seiner Schatzkammer. Jetzt führte ein Reiter ein Pferd am Zügel zum Tore herein; und die Frau, die darauf faß, war Tassilo bekannt; das war seine Gemahlin, die Herzogin Luitberga. Hinter ihr ritt ohne Waffen Theodo, Scheiblhuber, Deutsch« Geschichte. I. Band. 3. Auflage. n

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 62

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
62 Garibald und sprach i Mein Gebieter, der König Autharis hat mich eigens in der Absicht gesandt, da ich eure Tochter, seine Braut und unsere knstige Herrin sehen soll, damit ich meinem Herrn genau der die Art ihrer Gestalt berichten kann." Als das der König gehrt hatte, lie er seine Tochter holen, und nachdem nun Autharis sie schweigend angeschaut hatte, wie schn sie war, und sie ihm in allem sehr wobl gefiel, sprach er zum König: Da uns die Gestalt deiner Tochter wohlgefllt, und wir sie darum zu unsrer Knigin wnschen, so mchten wir, falls es euch beliebt, einen Becher Weins aus ihrer Hand entgegennehmen, wie sie ihn uns spter reichen wird." Als der König einwilligte, da es so geschehe, reichte Theodelinde zuerst jenem den Becher mit Wein, der das Haupt zu sein schien, und hierauf dem Autharis, von dem sie nicht wute, da er ihr Brutigam sei. Als dieser getrunken hatte und ihr nun den Becher zurckgab, berhrte er, ohne da es jemand bemerkte, ihre Hand mit dem Finger und strich ihr mit seiner Rechten von der Stirn der Nase und Wangen herab. Ganz schamroth erzhlte das Theodelinde ihrer Amme; da sagte diese zu ihr: Wenn dieser Mann nicht selbst der König und Brutigam wre, so htte er auf keinen Fall dich zu berhren gewagt. La uns aber einstweilen stille sein, damit dein Vater nichts davon erfhrt. Denn wahrlich, es ist ein Mann, der es wohl verdiente, König zu sein und mit dir vermhlt zu werden." Es blhte aber damals Autharis in jugendlichem Mannesalter, er war von edler Gestalt, hellgelocktem Haar, rechlichem und schnem Antlitz. Bald nachher zogen sie mit kniglichem Geleit wieder nach ihrer Heimat durch die Provinz Noriknm zurck. Als nun Autharis in die Nhe der Grenze von Italien gekommen war und die Bayern, die ihm das Geleit gaben, noch um sich hatte, erhob er sich, so sehr er konnte, auf seinem Pferde, stie mit aller Macht die Streitaxt, die er in der Hand trug, in einen nahe stehenden Baum, lie sie darin stecken und sprach dabei die Worte: Solche Streiche fhrt Autharis." Als er das gesprochen hatte, da wuten die Bayern, da er der König selber sei. Als nun nach einiger Zeit König Garibald durch den Anzug der Franken in Noch kam, floh seine Tochter Theodelinde mit ihrem Bruder nach Italien und lie ihrem Verlobten Autharis ihre Ankunft melden. Der ging ihr sogleich in stattlichem Aufzuge entgegen und traf sie oberhalb Verona, wo am fnfzehnten Tage des Wonnemonats unter all-gemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert wurde. Es war aber dabei neben anderen longobardifchen Herzgen auch Agilulf, der Herzog von Turin zugegen. Als nun bei einem sich erhebendem Gewitter ein Stck Holz, das im kniglichen Hofe lag, unter gewaltigem Krachen des Donners
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