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1. Die Weltgeschichte - S. 170

1835 - Mainz : Kupferberg
170 Auflösung des deutschen Kaiserrstchs. v.c.t. Franz schließt, nach seiner Unterredung zu Saroschütz mit Napoleon, Waffenstillstand, und der von allen Seiten sich zeigenden Hilfe ungeachtet, nachdem Preussen (Haugwitz) zu Wien einen Vergleich eingegangen, den Frieden zu 1805.Preßburg: Oesterreich verliert Tyrol an Baiern; schwä- bische Besitzungen an Würtemberg und Baden, Venedig rc. an Italien; erhalt Salzburg rc. Der Churfürst von Baiern und Würtemberg — Könige, Baden — Churfürst mit völliger Souveränetät. 2806. Ioseph Napoleon erblicher König von Neapel und Sicilien. Ferdinand flüchtet nach Sicilien. Ludwig Napoleon — König von Holland. Prinz iliurai — Herzog von Cleve/und Berg. Berliner — Fürst von Iveufchatcl. Prinz Eugen Beauhamois mit der Prinzessin Auguste von Baiern vermahlt rc. Rheinbund unter Napoleon's Protectorat zwi- schen Baiern, Würtemberg und vierzehn kleineren Fürsten; der Churerzkanzler — Fürst-Primas des Bundes, sämmtlich sou- verän; die anderen Reichsstände mediatisirt. Frankfurt, Sitz der Bundesversammlung, dem Fürsten - Primas. Franz H. legt seine deutsche Krone nieder, erklärt sich zum erblichen Kaiser der österreichischen Monarchie, — völ- Ang. lige Auflösung der deutschen Reichsverfassuug. Die Reichsverfassung ist bis zum Lüneviller Frieden ohne bedeutende Veränderung; durch ihn die Kreisrintlmung aufgehoben. Der Reichs- tag seit 1663 beständig, wurde durch Bevollmächtigte des Kaisers und der Reichsstände beschickt; bei reichstägigen Berathungen drei Collegien: das Churcollegium, der Fürstenrath und das reichsstädtische Collegium. Das Reichsk-mmergericht hatte, mehrer Beschlüsse ungeachtet, seit 1782 doch nur einen Kammerrichter, zwei Präsidenten und fünf und zwanzig Beisitzer. Der Reichshofrath hatte seinen Sitz am kaiser- lichen Hof, seit dem westphälischcn Frieden von gleicher Gerichtsbarkeit mit dem Kammergerichte, ausschließlich für Erkenntnisse über ganze Fürstenthümer rc.; er bestand aus achtzehn Mitgliedern, sämmtlich vom Kaiser ernannt und besoldet. Das Zeitalter der klassischen Litteratur hat vorzüglich durch Fried- richs U. Einfluß begonnen. Die Dichtkunst, durch Lessing und /

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 368

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
368 Neunter Zeitraum. d.2.Ap. Nizza, der Marschall von Luxemburg Naw.ur (den 30. Juni), *092 und da ihn die Verbündeten bei Steen kecken anariffen, schlug er sie mit großem Verluste zurück (den 3. Aug.). Dagegen erlitt der Vice-Admiral Tourville bei l a Hogue eine schwere Nieder- tzen2o. ^ge durch die englisch-holländische Flotte unter Almonde und Rüssel. Ludwig Xiv. wünschte jetzt Frieden, und suchte ihn nach ge- wohnter Weiie durch Separatvertrage zu erlangen, fand abeaffür jetzt weder bei dem Herzoge von Savoien noch bei dem Kaiser Ein- gang. Aufs neue erschien ein französisches Heer unter dem Mar- 1693 schall de Lorges in Deutschland, plünderte Heidelberg, durchzog Würtemberg und Hessen, wich aber vor dem anrückenden Prinzen Ludwig von Baden über den Rhein zurück. Wilhelm Hi., im 1693 Cabinette glücklicher als im Felde, wurde mit großem Verluste de»29. von dem Marschall von Luxemburg zwischen Landen und Meer- 2"" winden geschlagen, und auch Catinat hatte in Italien den Vortheil. Luxemburg starb und Villeroi trat an seine Stelle. Immer drückender ward dieser Krieg für Ludwig Xiv. Die Engländer warfen Brandkugeln in seine Hafenstädte und ohne Entscheidung waren die gelieferten Schlachten und Marsche. Da gelang es ihm zuerst, den Herzog von Savoien, Victor dc»2. Amadeus, durch Zurückgabe aller Eroberungen zu einem Sepa- Aug. tatfricbcn zu bewegen, welcher in Turin abgeschlossen ward. *000 Dieß bahnte unter schwedischer Vermittelung den Weg zum Frie- den von R y s w i ck, einem Dorfe zwischen Haag und Delft, wo ein Lustschloß, Nie uw bürg, liegt. Die Friedensschlüsse von Mün- ster, Osnabrück und von Nimwegen wurden zur Grundlage ge- dcn 20 uommen. Holland, England und Spanien schlossen besonders ab, S-pt.' sie erhielten alle wahrend des Krieges gemachten Eroberungen ' zurück. Der Kaiser, abermals allein gelassen, erhielt Breisach, Freiburg, Philippsburg und die durch die Reunionen außerhalb Elsaß weggenommenen Orte wieder; Straßburg aber blieb bei Frankreich, auch wurde für 1922 deutsche protestantische Ortschaften die freie Uebung der catholischen Religion ausbedungen, eine Clausel, die den französischen Diplomaten vielleicht von Leo- pold I. selbst an die Hand gegeben worden war. Die Herzogin von Orleans wurde für ihre Ansprüche mit 300,000 Thalern ent- schädigt, und dem Herzoge Leopold Karl von Lothringen die völlige Wiedereinsetzung in seine Staaten zugesichert, so wie sie sein Groß- oheim Karl Iv. 1670 besessen. Neun Jahre hatte dieser Krieg unter namenlosem Elend und vandalischen Verheerungen ge- dauert. Folgenreich ward für das deutsche Staatswesen die Standes- erhöhung, welche Leopold I. in dieser Zeit einigen Fürsten ertheilte oder zuließ. Der Herzog Ernst Ludwig von Hannover erhielt den Titel eines Chur für üen, 1692, wodurch die neunte Churwürde in Deutschland entstand. Sein Sohn, Georg Lud-

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 136

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
136 Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Erster Abschnitt. Von 1517—1555. schlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine großartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz 1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, i- b) Der erste Speierer Reichstag 1526 und seine Folgen. Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse zusammen geschlossen; zu jenem gehörten Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andre Reichsstände, darunter Magdeburg. Aber des Kaisers Absicht wurde sogleich vereitelt, da Franz I. einen neuen Krieg plante und es dem durch Karls große Stellung besorgt gemachten Papst Clemens Vii., einem Yetter Leos X., gelungen war, einen großen Bund gegen ihn zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman Ii. gegen Ungarn. So faßte 1526 der Reichstag zu Speier einen aufschiebenden Beschluß: bis zu einem allgemeinen Konzil sollte ein jeder Reichsstand also leben, regieren und sich halten, wie er solches vsesen Gott und kais. Maj. hoffet und vertrauet zu verantworten“. Wenn dieser Beschluß auch nicht die gesetzliche Grundlage der Entstehung deutscher Landeskirchen ist, so begann doch nun tatsächlich ihre Organisation. Die Territorialfürsten wurden die obersten Bischöfe ihrer Landeskirchen, es erhielt also ihre fürstliche Gewalt eine bedeutende Stärkung. Pfarrer und Superintendenten wurden vom Staate ernannt; die Kirchengüter wurden säkularisiert. Der an politischer Begabung und Frische des Geistes seine Standesgenossen überragende Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, Herzog Albrecht von Preußen, der 1525 mit Polen den ^ ertrag von Krakau schloß und das Ordensland säkularisierte1, waren die ersten größeren Fürsten, die die Reformation einführten. 1) Die katholisch bleibenden Ritter gingen nach Mergentheim a. d. Tauber. 1805 im Preßburger Frieden zum erblichen östeiteichischen Gut erklärt und 1809 von Napoleon aufgelöst, wurde der Orden 1834 als eine österreichische geistlich-militärische Einrichtung wiederhergestellt.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Niederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) Lei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Yertrag von Krakau). Erster Krieg Karls Y. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann y. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs Ii. bei Mohäcs gegen Suleiman Ii. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls Y. Bruder. Zweiter Krieg Karls Y. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Glarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, *j* 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. Augsburgische Konfession. {(i, Istiftungdes Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls Y. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim Ii.). Brettschneider, Geschichtl. Hilfsbuch. Ii. 13

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Niederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alche-mistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ungunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs Ii. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609) die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Niederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 8. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 26

1894 - Berlin : Hertz
— 26 — Ludwig Xiv. beginnt von neuem Krieg mit Deutschland und Holland. Friedrich ist die Seele des Widerstandes. Seine Brandenburger schlugen des Kaisers Schlachten mit am Rhein und in Italien gegen die Franzosen, sowie in Ungarn gegen die Türken. 1694. Friedrich hält sein gegebenes Versprechen und tritt den Schwiebuser Kreis wieder an Österreich ab (f. 1675 und 1686). verwahrt aber dabei seiner Nachkommen Rechte auf Schlesien aufs Neue. (Andererseits wird ihm vom Kaiser die Anwartschaft auf Ostfriesland bestätigt.) 1697. ^ Das sächsische Kurhaus tritt zum Katholizismus über, um die polnische Krone für sich zu gewinnen. Friedrich, jetzt auch äußerlich an der Spitze der Evangelischen im Reiche stehend, nimmt sich überall auf das wärmste ihrer an, wo sie bedrängt werden. 1701. 1701, den 18. Jan. Friedrich setzt sich (und seiner Gemahlin Sophie Charlotte) zu Königsberg die Königskrone auf, nachdem er am Tage zuvor den schwarzen Adlerorden gestiftet?) Das Königreich Preußen. 1701—13. Friedrich, als König Friedrich I. — Friedrich stellt im spanischen Erbfolgekriege dem Kaiser 10000 Mann Hilfstruppen. Dafür erkennt ihn derselbe und seine Bundesgenossen als König an. Die Preußen (unter Leopold v. Dessau) erwerben Ruhm in der Affaire bei Hochstädt (1703),2) in der großen Schlacht bei Hochstädt (1704),3) an der Brücke von Cassano (1705),4) besonders aber bei Turin (1706v) und Malplaquet (1709).6) Reiterstatue auf der langen Brücke (Schlüter). (Aus dem Dorfe Lietzow ward das schöne Charlottenburg.) ') Suum caique. — Vorher Unterhandlungen mit dem Wiener Hofe (Pater Wolf). — Prinz Eugens Äußerung. ") Wo Leopold den Rückzug der Kaiserlichen deckte. ) Auch Schlacht bei Hochstädt und Blindheim genannt, wo Leopold auf dem rechten Flügel den Sieg für Eugen sicherte. 4) Dessau er Marsch. B) Heiße Arbeit Leopolds in den Laufgräben von Turin, den Degen in der Rechten, ein Stück Kommißbrot in der Linken, das Gesicht von Pulver geschwärzt. 6) Die Preußen fochten, hieß es, „wie die Teufel".

7. Deutsche Kulturgeographie - S. 159

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
28. Die Erziehung des deutschen Volkes. 159 durch das deutsche Volkstum beeinflußt worden. Deutschland ist das Land der Reformation. Daß heute noch die Ent- Wicklung unsers Volkes das Gepräge davon hat, ist nicht zu ver- kennen. Der Protestantismus brachte uns die Befreiung des Gewissens von der Bevormundung durch bloße Autoritäten. Der Geist Luthers hat die deutsche Kultur befruchtet wie es vor und nach ihm von keinem andern wieder geschehen ist. Aber auch der Katholizismus ist ein mitbestimmender Faktor unserer Kultur und geschichtlichen Entwicklung. Das in unserm großen Königsberger Philosophen Kant zur Geltung gelangte Luthersche Verständnis der Freiheit und Notwendigkeit des Pflichtgefühls jedes Einzelnen hat das deutsche Volk befähigt, die Befreiungs- kriege wider Napoleon und feine Herrschaft zu wagen. Die Reformation führte die religiöse Spaltung des deutschen Volkes herbei, indem die katholische Kirche sich in der Hauptsache in Süddeutschland festsetzte und die evangelische Kirche in Mittel- und Norddeutschland. Die Verteilung der Konfessionen entspricht noch heute den in den Zeiten der Reformation und Gegenreformation bis zum Westfälischen Frieden geschaffenen Zuständen; und so wird uns die Verteilung der Bruchstücke der Konfessionen, die uns jetzt regellos erscheint, nach dem alten Grundsatz „cujus regio, ejus religio" erklärlich, indem die Bruch- stücke mit Gebietsteilen ehemaliger protestantischer oder katholischer Herrschergebiete zusammenfallen. So ist Württemberg bei weitem protestantisch, dagegen sind Rheinland, Posen und Westpreußen mehr katholisch. Nach der Aufnahme der religiösen Verhältnisse in Deutschland vom 1. Dezember 1905 entfallen auf 1000 Be- wohner 900 bis 1000 Evangelische in den Provinzen Brandenburg, Pommern und Sachsen, im Königreich und Großherzogtum Sachsen, in beiden Mecklenburg, sowie in allen deutschen Herzog- und Fürstentümern und in den drei Hansestädten. Nur das kleine Hohenzollern hat mehr als 900 Katholiken auf 1000 Bewohner, sonst kein übriger Gebietsteil des Deutschen Reichs. In Bayern und Elsaß-Lothringen zählt man reichlich 700 Katholiken auf 1000 Bewohner. Selbst diese Zahl wird von keinem andern deutschen Land erreicht, nicht einmal von Rheinland, Posen oder Baden, je mit 600 bis 700 katholischen Angehörigen. Ein wenig im Ubergewicht ist die katholische Einwohnerschaft noch in West- preußen, Schlesien und Westfalen. Im Deutschen Reiche sind die Evangelischen bei weitem in der Überzahl. Während 1905 nur 22 Millionen Katholiken gezählt t wurden, verfügten die evangelischen Christen über 38 Millionen Angehörige. Von 1870 bis 1900 war die katholische Bevölkerung prozentuarisch etwas zurückgegangen, von dem letzt genannten Jahre ab bis 1905 hat sie um 0,6% der Gesamt- bevölkerung zugenommen, während die Evangelischen ein Minus von 0,5% zu verzeichnen haben (vgl. stat. Anh. Xxxiv).

8. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 128

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
128 Das Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons I. Neuordnung des Reichstags Wachsen der Macht Napoleons Ents e ng der dr tten Koalition 1805 Das Kaiserreich Napoleons I. Die Begründung der napoleonischen Herrschaft in Deutschland und Europa. § 115. Reichsdeputationshauptschluß. Nachdem 1799 in Rastatt Verhandlungen über einen Reichsfrieden gescheitert waren (Gesandtenmord), wurde der Friede von Luneville nachträglich vom Reichstag genehmigt. Da die weltlichen Fürsten, die Besitzungen auf dem linken Rheinufer verloren hatten, entschädigt werden sollten, setzte man zur Beratung darüber eine Reichsdeputation ein. Diese mußte im Reichsdeputationshauptschluß 1803 bestätigen, was in einer Reihe von Einzel Verträgen deutscher Staaten mit Frankreich und von Rußland festgesetzt war. Es wurden alle geistlichen Territorien bis auf drei säkularisiert (Mainz, dessen Kurfürst Kurerzkanzler wurde, das des Deutschen Ordens und des Johanniterordens); ebenso kamen die Reichsstädte bis auf sechs (Ulm, Augsburg, Frankfurt, Hamburg, Bremen, Lübeck) als Entschädigungen zur Verwendung. Den Hauptgewinn hatten Preußen (§ 119), Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Kassel und -Darmstadt und Nassau. Ferner wurden die Stimmverhältnisse im Reichstage neu geordnet. Statt der Erzbischöfe von Trier und Köln traten in den Kurfürstenrat ein: Salzburg, das der habsburgische Großherzog von Toskana (§ m) als Entschädigung bekam, Württemberg, Baden und Hessen-Kassel, so daß es zehn Kurfürsten gab. Im Reichsfürstenrat wurden die früher geistlichen Stimmen auf die neuen Besitzer übertragen, dazu einer Anzahl fürstlicher Häuser, die bisher nur in den Grafenkollegien gesessen hatten, neue Stimmen verliehen. Es gab im Reichstage 78 evangelische und 53 katholische Stimmen; der Kaiser Franz Ii. bestätigte aber die neue Ordnung nicht. § 116. Dritter Koalitionskrieg. Seit dem Frieden von Amiens wuchs Frankreichs Macht beständig. Piemont wurde besetzt, die Cisalpinische Republik zur Italienischen mit Bonaparte als Präsidenten umgewandelt; Parma wurde französisch und dessen Herzog als König von Etrurien mit Toskana entschädigt. Der Schweiz gab die Mediation des Ersten Konsuls eine neue Verfassung, die sie zugleich von Frankreich abhängig machte. Überall trat Napoleon den europäischen Mächten in den Weg; daher, und weü die Engländer die gehofften Handelsvorteüe nicht erreichten, kam es 1803 wieder zum Kriege, zunächst zwischen Frankreich und England. Die Franzosen besetzten sogleich, fast ohne Widerstand zu finden, Hannover, und Napoleon bereitete eine Invasion nach England vor. Um diese Gefahr durch einen Krieg auf dem Festland abzulenken, schloß Pitt, der wieder Minister war, mit Rußland einen

9. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 71

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die deutschen Staaten 71 gesinnte Reichstag verweigerte hier jede Änderung, zeigte sich aber sonst zu Reformen geneigt. So kam es zu Kämpfen zwischen den Dissidenten (Konföderation von Radom), für welche die Russen in Polen einrückten, und den Anhängern des Katholizismus und der Reform (Konföderation von Bar). Um den Russen nicht die Alleinherrschaft in Polen zu lassen, verständigte sich Friedrich Ii. in Neustadt *aishern und Neiße mit Joseph Ii., der Kaiser und Mitregent seiner Mutter ge- 1765-1790 worden war. Dieser besetzte ,,auf Grund alter Rechtstitel“ polnisches Gebiet. Katharina Ii. gestand nun auch Preußen Eroberungen in Polen zu. Es kam zur ersten Teilung Polens, bei der Preußen Westpreußen, den Netzedistrikt und Ermland, Österreich Galizien, Rußland alles Land östlich von Düna und Bere-sina erhielt. § 65. Bayrischer Erbfolgekrieg und Fürstenbund. Das Einvernehmen Preußens und Österreichs wurde schwer erschüttert, als Josef Ii. durch Erwerbung Bayerns das Übergewicht Österreichs Erster im Reiche wieder hersteilen wollte. Nach dem Tode des letzten josefs h. Kurfürsten aus der jüngeren wittelsbachischen Linie Max Josef, aufbayern brachte er 1778 Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz, der nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedens erbberechtigt war, zur Anerkennung von Erbrechten Österreichs. Preußen, im Gegensatz zu Rußland und Frankreich, konnte eine solche Vergrößerung Österreichs nicht dulden. Der nächste Erbe Bayerns, Karl von Pfalz-Zweibrücken, erhob auf Veranlassung Friedrichs beim Reichstage dagegen Einspruch. Der diplomatische Kampf führte zu^ Kriegserklärung Preußens, das im Bunde mit Sachsen war, gegen Österreich. Der anfangs erfolgreiche Angriff Prinz Heinrichs in Böhmen stockte bald, auch der Friedrichs selbst; Böhmen mußte geräumt werden (Kartoffelkrieg). Die Österreicher waren in starker Defensive. Maria Theresia und Frankreich führten dann den Teschener Teschener Frieden herbei; Josef begnügte sich mit dem Innviertel. i779en Preußen hatte sich aber als der Hüter der Reichsverfassung und der Retter Bayerns und der Reichsstände erwiesen, freilich mit wenig Kriegsruhm und ohne Entschädigung für die Kriegskosten. Später beteiligte sich Friedrich eifrig an den Unionsverhandlungen deutscher Reichsstände gegen Josef, der die Stärkung der Kaisergewalt erstrebte. Als der Kaiser, unterstützt von Katharina Ii., zweiter mit Karl Theodor verabredete, er solle ihm Bayern abtreten und josefeii. dafür die Niederlande als Königreich Burgund erhalten, schloß aufbayem Friedrich mit Mainz, Hannover, Sachsen und vielen anderen Reichsfürsten im Juli 1785 zu Berlin den Fürstenbund zur Erhaltung der bestehenden Ordnung des Reichs, der rein deutsch, aber nicht konfessionell war, und obwohl nur defensiv, eine große Niederlage Josepf und Katharinas bedeutete. 1772 Erste Teilung Polens

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 333

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
333 Deutschland. Karl V. sen würden, welchen der Papst Paul Hi. 1540 bestätigte. Jg. natius Loyola, ein spanischer Edelmann, der seine ersten Ju gendjahre im Kriegsdienste zubrachtc, nachmals aber nach dem Ruhme eines Streiters der catholischen Kirche strebte, war der Stifter dieses Ordens. Seit dem Reichstage zu Regensburg ging des Kaisers Absicht, Waffengewalt gegen die Schm alkaldischenbundes- genossen anzuwenden, aus seinen unverschleierten Erklärungen deutlich hervor, darum rüsteten sich diese zum nahen Streite. Johann Friedrich der Beständige regierte seit 1532 in Sach- sen, ein Mann von redlichem Herzen und Willen, aber unerfah- ren in dem feinen Getriebe der Politik und nicht befähigt im Felde zu commandiren. Philipp, der Landgraf von Hessen, rasch, kühn und ehrgeizig, würde dieses weit eher vermocht haben, wenn er ungehindert hatte walten können. In dem Widerstreite der Charaktere der beiden Häupter des Schmalkaldischcn Bundes lag der Keim zu dessen Untergange. Mit scharfem Blicke gewahrte dieses der Herzog von Sachsen, Moritz, darum weigerte er sich demselben bekzutreten, obschon er des Churfürsten Vetter, des Land- grafen Schwiegersohn, und der protestantischen Lehre ergeben war; ja er ging noch weiter, er verbündete sich heimlich mit dem Kaiser. Die freien Städte, Augsburg, Nürnberg, Ulm, stellten zuerst ihre Mannschaft unter der Anführung eines kriegserfahrenen Feld- hauptmanns, Sebastian Schärtlin von Burtenbach, aus dem Augsburgischen Gebiete. Hätte man seine wiederholten klugen Rathschlage befolgt, so würde sich der Krieg zum Voctheile der Verbündeten gewendet haben, denn mit kaum 8 — 10,000 Mann stand der Kaiser in Regensburg, Verstärkungen aus Ita- lien, den Niederlanden und durch Werbungen in Deutschland er- wartend. Schärtlin wollte ihn ungesäumt angreifen, doch der Nach von Augsburg verbot ihm den friedlichen Boden des Her- zogs von Baiern zu betreten. Einen neuen Plan ersinnend, ver- legte er die tyroler Passe, um den Zuzug der kaiserlichen Verstär- kungen aus Italien zu verhindern; ein neuer Befehl nöthigte ihn, Tyrol zu räumen, weil es dem römischen Könige Ferdinand ge- höre und dieser dem Schmalkaldischcn Bunde den Krieg noch nicht erklärt habe. Schärtlin stieß jetzt mit seinen Truppen zu dem Bundesheere, welches 70 — 80,000 Mann stark, mehr als hin- reichend war, den Kaiser aus Deutschland zu vertreiben. Allein noch größer ward jetzt der Zwiespalt, da in Schärtlin ein dritter Befehlshaber hinzu kam. Der Kaiser hatte sich bei Lands Hut gelagert; Schärtlin rieth, ohne gehört zu werden, ihn dort zu überfallen und einzuschließen. Hierauf zog sich Karl nach In- golstadt, da die italienischen und geworbenen Hülfsvölker einge- troffen, und verschanzte sich in einem Lager, denn er erwartete die Heerhaufen aus den Niederlanden unter dem Grafen von Barren
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