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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 139

1911 - Breslau : Hirt
Die Besiedlung des Ostens. 139 3. Die Besiedlung des Ostens. 74. In derselben Zeit, in der die Hohenstaufen in Italien kmpf-ten, eroberten deutsche Fürsten und Ritter das Wendenland stlich der Elbe, siedelten sich dort deutsche Brger und Bauern an und verwandelten das slawische Land in ein deutsches. Es hat vielleicht keine Zeit wieder gegeben, in der sich deutsches Wesen so sieghaft und mchtig ausbreitete, als das 13. Jahrhundert. 1. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. Noch im 12. Jahrhundert fuhren Deutsche nur selten der die Ostsee. Erst Heinrich der Lwe begrndete die deutsche Herrschaft an der holsteinischen Kste; an der Mndung der Trave blhte Lbeck rasch empor. Nach seinem Sturze (1180) kam die Ostsee unter dnische Herrschaft bis zur Schlacht bei Bornhved (1227), in der Waldemar Ii. von Dnemark vom Grafen Adolf Iv. von Holstein vollstndig geschlagen wurde. Der Kolonisation des ostelbischen Landes geht nur zum Teil Er-oberung des Landes und Ausrottung der slawischen Bevlke-rung voraus, zum greren Teile hat sie sich auf friedlichem Wege voll-zogen. Neben deutschen Fürsten, wie den Askaniern, treten slawische, berzeugt von der berlegenheit der deutschen Kultur, als ihre Frderer auf; sie laden den deutschen Mnch, Bauern und Brger in ihr Land und ffnen hier deutschem Recht, deutscher Sprache und Sitte eine neue Heimat. Noch im 13. Jahrhundert sind Mecklenburg, Pommern, Branden-brg und Schlesien germanisiert worden. Die mecklenburgischen Fürsten sind slawischer Abkunft, ebenso auch die pommerschen, die Nachkommen Swantibors, den der groe Bischof Otto von Bamberg, der Apostel der Pommern, getauft hatte (1124). Es entstanden in ihren Gebieten, zumal an den Ksten, deutsche Städte, die ihr Recht nach Soester, Magdeburger oder lbischem Stadtrechte empfingen und rasch einen groen Aufschwung erlebten. Die Markgrafen von Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert ihren Besitz der die Oder aus und erwarben die Neumark. Besonders rhrig erwiesen sich die Herzge aus dem Hause der Piasten, die meinische, thringische, wohl auch frnkische Bauern in das fruchtbare Land an der oberen Oder einluden und Schlesien germanisierten. Hier wurde die deutsche Kolonisation durch den Einfall der Mongolen im Jahre 1241 ernstlich bedroht. Im Beginn des 13. Jahrhunderts hatten sich die mongolischen und trkischen Stmme Zentralasiens unter der Fhrung Dschingis-Khans, d. h. des obersten Fürsten, vereinigt und ganz Asien unterworfen. Sein Enkel Batu, Khan von Kiptschak, eroberte das sdliche Rußland mit der Goldenen Horde"; der Grofrst fiel, seine Familie wurde hingerichtet, die Bewohner erschlagen, Drfer und Städte in Brand gesteckt. Schon flutete der verheerende Zug gegen das reiche Nowgorod, als bei Tauwetter die Unwegsamkeit des berschwemmten Bodens zum Rckzug zwang. Drei Schlachten hatten das Schicksal Rulands auf drei Jahrhunderte entschieden. Im nchsten Jahre (1241) teilten sie ihre Horden, die einen verwandelten

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 151

1911 - Breslau : Hirt
85. 86. Die Hussitenkriege. Eroberungen der Trken in Europa. 151 kundige Johann Ziska (gest. 1424) verstand es, aus den bhmischen Bauern ein zweckmig bewaffnetes, trefflich diszipliniertes, von nationaler Leiden-schast erflltes Fuvolk zu schaffen. Hlzerne Keulen, Feuerhaken, mit eisernen Stacheln beschlagene Dreschflegel, gerade geschmiedete Sensen waren ihre Waffen, mit Ketten verbundene Wagen ihre beweglichen Burgen. In der Schlacht waren diese mit Hakenschtzen besetzt, am Abende wurden sie rings um das Lager zur Wagenburg zusammengeschoben. Beim An-griff sangen die Hussiten Psalmen in tschechischer Sprache. Bei jedem Zusammensto unterlagen die ritterlichen Heere (bei Dentsch-Brod, Aussig, Mies und Taus). Unter den Nachfolgern Ziskas, den beiden Prokop,^ beiden brachten die Hussiten durch ihre rauchenden Spaziergnge" unerhrte ro op' Leiden der die deutschen Nachbarlnder, während das groe, volkreiche Deutsche Reich ihnen machtlos gegenberstand. Das Konzil zu Basel (14311449) knpfte endlich mit den Hussiten Verhandlungen an und gestand ihnen in den Prager Kompaktsten den Kelch beim Abendmahle und den Gottesdienst in der Landessprache zu. Die gemigten Kalix-tiner nahmen die Kompaktsten an, die radikalen Taboriten verwarfen sie. Erst nach der Bruderschlacht bei Bhmisch-Brod (1434), in der die Kalixtiner der die Taboriten siegten und beide Prokop sielen, wurde ~10 Siegmnnd als König von Bhmen anerkannt. Aber das Ansehen des Knigtums war tief gesunken und das deutsche Wesen in den bhmischen Stdten fast vernichtet, ohne da es zur Grndung eines tschechischen Nationalstaates gekommen wre. 86. Eroberungen der Trken in Europa. Die Trken, ein Turau bewohnender, mohammedanisch gewordener Die Trken Stamm, erscheinen frh als eine Leibwache am Hofe der Kalifen in Bagdad. m ',ten' Die Seldschuken, einer ihrer Stmme, der eine selbstndige Militrmacht gegrndet hatte, unterwarfen sich den grten Teil des Kalifenlandes. Vom Dschingis-Khan bedrngt, wanderte im Anfang des 13. Jahrhunderts ein anderer Stamm, der sich nach Osman, seinem erfolgreichen Fhrer, Osmanen nannte, nach Kleinasien, wo ihr Fhrer den Titel Sultan annahm. Auf Kosten der Palologen breiteten sie sich aus; Osmans Sohn eroberte Brussa, wo er die Hohe Pforte" erbaute, und allmhlich ganz Kleinasien. Er schuf auch in den Janitscharen und Spahis den Kern der osmanischen Eroberungsheere. Schon in der Mitte des 14. Jahrhunderts berschritten die Trken, durch Thronstreitigkeiten im griechischen Reiche herbeigelockt, den Hellespont und setzten sich in Gallipoli fest (1356). Bald darauf wurde Adrianopel ihre Residenz, während sich Konstantinopel dank seiner sicheren Lage uitd. seiner starken Befestigung damals noch behauptete. Im Laufe eines halben Jahrhunderts war die Balkanhalbinsel in ihrem Besitz. Nach der schweren Niederlage Siegmunds bei Nikopoli an der Donau (1396) drangen einzelne Streifscharen sogar bis zur Steiermark vor. Aber in Timnr (Timnrlenk, der lahme Timnr"), dem Tatarenfrsten, Timur. der von Samarkand aus seine Herrschaft der Vorderasien ausdehnte, erstand ihnen ein furchtbarer Gegner, der sie von Europa abzog. Bei

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 127

1911 - Breslau : Hirt
72. Rudolf I. von Habsburg. 127 An die Stelle der Babenberger war, sie an Macht und Glanz noch bertreffend, nach ihrem Aussterben (1246) König Ottokar Ii. vonookr^n Bhmen aus dem Hause der Przemyslideu getreten und hatte khn und tatkrftig die Zeit des Interregnums benutzt, um sterreich, das nach dem Aussterben der Babenberger herrenlos war, die Steiermark, die er den Ungarn entri, spter auch Krnten und Kram durch Erbschaft an 1 : 12.000000 Das Reich Ottokars Ii. von Bhmen. sich zu bringen. Im Jahre 1273 herrschte er vom Erz- und Riesen-gebirge bis zum Adriatischen Meere; er zog zahlreiche deutsche Ansiedler ins Land. Deutsche Einwanderer besetzten damals die Abhnge des Bhmerwaldes, des Erz- und Riesengebirges; deutsche Kultur erhielt in Bhmen das bergewicht. Sein Reich war der erste Versuch einer greren Reichsbildung im Osten Deutschlands; ihm sind in den nchsten Jahrhunderten mehrere hnliche gefolgt, die endlich in der sterreichischen Monarchie ihren Abschlu gefunden haben.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 13

1911 - Breslau : Hirt
2. Die Kaiser von Vespasian bis Commodus. 13 Auf Nerva folgte sein Adoptivsohn M. Ulpius Trajanus (98117), Trajan der tchtigste Soldat, der damals im Reiche zu finden war. Gebrtig(98-117)' aus der latinischen Kolonie Jtalika in Spanien, war er der erste Pro-vinziale auf dem Kaiserthrone. Andrerseits war er der letzte Kaiser, der die Grenzen des Reiches erweitert hat. Nachdem die Rmer unter Domitian mehrere Niederlagen gegen die Daker (im stlichen Ungarn, Siebenbrgen und Rumnien) erlitten hatten, unterwarf Trajan in zwei Feldzgen, deren Begebenheiten die Trajanssnle darstellt, ihren König Decebalus und machte Dazien zur Provinz (107). Spter zog er gegen die Parther, die den Grenzen des Reiches im Osten ebenso gefhrlich waren wie die Germanen am Rhein und an der Donau. Er machte Armenien, Mesopotamien und Assyrien zu rmischen Provinzen, nahm Selencia und Ktesiphon am Tigris und fuhr den Strom hinab bis zum Persischen Meerbusen. Noch den sptesten Imperatoren wurde bei der Huldi-guug im Senate zugerufen: Sei glcklicher als Angnstus, besser als Trajan! Sein Landsmann und Adoptivsohn P. lins Hadrianns (117 Hadrian 138) schlo mit den Parthern sogleich Frieden und bestimmte den @uphrat(1p_138)-als Grenze im Orient*). Ein Aufstand der Juden fhrte nach verzweifeltem Kampfe zu ihrer Zerstreuung der das ganze Reich. Seine ganze Tatkraft aber wandte er der inneren Verwaltung zu, die immer mehr ein berufs-mig ausgebildetes und geschultes Beamtentum erforderte. Auf mehr-jhrigen Reifen, die ihn durch einen groen Teil des weiten Reiches fhrten, berzeugte er sich durch den Augenschein von dem Zustande der Provinzen, deren Wohl er persnlich am meisten von allen Kaisern gefrdert hat. Art besonders gefhrdeten Stellen sicherte er die Grenzen des Reiches durch Wall und Graben. So zog er im nrdlichen Britannien den Grenzwall gegen die Pikten und Skoten (vallum Hadrian!) und vollendete in Ger-manien den von Domitian begonnenen Limes. Im heutigen Rom er-innert an den Kaiser die Engelsburg (moles Hadrian!). Den Unterschied der Sitten im 1. und 2. Jahrhundert der Kaiser- aintonmus zeit erkennt man, wenn man die beiden Antonine, Antoninus Pius (138161) und seinen Adoptivsohn Markus Aurelius (161180), Mark Aurel den Stoiker auf dem Cfarenthrone (vgl. 9), mit den Kaisern des <161~180)* Julisch-Claudischeu Hauses und ihrer prunkvollen, sittenlosen Hofhaltung vergleicht. Antoninus Pius lebte wie ein einfacher Landedelmann auf feinem Gute in Latium, und der weise, hochgebildete Mark Aurel eiferte diefem Vorbilde nach. An die Stelle der Shne und Enkel des Re-volntionsjahrhnnderts, die vor keinem Verbrechen zurckscheuten, waren hochgebildete Männer getreten, die ein feines Gefhl dafr hatten, was der Humanitt ihres Zeitalters angemessen sei. Aber die Angriffe der Parther und Germanen riefen Mark Aurel wieder ins Feld. Das Rmische Reich erscheint in diesen Kriegen zum erstenmal rein auf die Verteidigung beschrnkt. Im Feldlager gegen die germanischen Markomannen und *) Erst unter Mark Aurel wurde wieder ein Teil Mesopotamiens rmische Provinz.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 145

1911 - Breslau : Hirt
113. und 14. Jahrhundert Italien. Frankreich. England. Der Osten. (1266 Manfred fllt in der Schlacht bei Benevent. Ludwig Ix., der Heilige. Die Mongolen vernichten das Kalifat. Rußland unter dem Khanat von Kiptschak an der Wolga. 1268 Ende Konradins. Karl von Anjou, König von Neapel u. Sizilien. Blte von Venedig und Genua. (1282) Siziliauische Vesper. Sizilien mit Aragon vereinigt. Aufblhen von Florenz. Eduard I. Erobe-ruug von Wales. Anfnge des Unterhauses. Um 1300 Philipp Iv., der Schne. Dante Alighieri. Die Visconti in Mailand. 5'Cola di Rienzi, ifrancesco Petrarca. )ie osmotischen Trken in Kleinasien. (13271377) 13281498 Haus Eduard Iii. Valois (lterelinie). (1339 1453) Der hundertjhrige Englischfranzsische Krieg. 1346 Schlacht bei Crecy. Trennung des Par-laments in Ober-und Unterhaus. Wiclif in Oxford. Die Trken in Europa. Hauptstadt Adrianopel. Philipp der Khne, der erste Herzog v. Bur-guud. Pfeifer, Geschichte. V. C. 10

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 121

1911 - Breslau : Hirt
69. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. 121 Ksten, deutsche Städte, die ihr Recht nach Soester, Magdeburger oder lbischem Stadtrechte empfingen und rasch einen groen Aufschwung nahmen. Die Askauier in Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert Branden-ihre Herrschaft der die Oder aus und erwarben die Neumark; die 6ui9, Wettiner kolonisierten von der Mark Meien aus die Lausitzen bis Lausitz, zum Bober hin. In Schlesien war wenige Jahre nach Friedrich Rotbarts Feld-Schlesien, zuge gegen Boleslaw Iv. von Polen (1157) eine Seitenlinie des polnischen Frstengeschlechtes der Piasten (vgl. 44) zur Herrschaft gelaugt. Die schleichen Piasten luden nicht allein meinische und thringische, wohl auch frnkische Bauern in das fruchtbare Land an der oberen Oder ein, sondern gewannen auch, untersttzt durch ihre verwandtschaftlichen Be-Ziehungen zu deutschen Frstenfamilien, die Mitwirkung deutscher Ritter fr ihr Germauisieruugswerk. Nach mancherlei Kmpfen mit Polen und Bruderkriegen vereinigte (1202) Heinrich I., der Brtige*), wenigstens ganz Niederschlesien (Liegnitz und Breslau) unter seiner Herrschaft. Sein Sohn Heinrich Ii., der Fromme, rettete die deutsche Kultur in Schlesien vor der Vernichtung durch die Mongolen. Im Beginn des 13. Jahrhunderts hatten sich die mongolischen Horden Die Zentralasiens unter Fhrung Temudschins, ihres Dschingis-Khans (obersten Mongolen Fürsten), vereinigt und den grten Teil Asiens unterworfen. Sein Enkel Batu, Khan von Kiptschak, herrschte der das Reich der Goldenen Horde". Er eroberte das sdliche Rußland; der Grofrst fiel, seine Familie wurde hingerichtet; die Bewohner wurden erschlagen, Drfer und Städte in Brand gesteckt. Drei Schlachten gengten, um das Schicksal Rulands auf drei Jahrhunderte zu entscheiden. Im nchsten Jahre (1241) teilten die Mongolen ihre Horden; die einen verwandelten Ungarn in eine menschenleere Wste, die andern zogen unter Batu Khan auf Schlesien zu. berall flchteten die Bewohner bei ihrem Herannahen. Das ganze Abendland zitterte; Kreuzprediger riefen gegen das wilde Volk zu den Waffen. Herzog Heinrich der Fromme stellte sich mit seiner Ritterschaft dem schrecklichen Feinde entgegen, fiel aber mit dem Kern seines Heeres auf der Walstatt" Walstatt (wie das Dorf, das um die Gedchtniskapelle entstand, genannt wurde) bei 124l Liegnitz unter den Lanzen und Pfeilen der furchtbaren Horden. Diese wandten sich wider Erwarten zurck; der Todesmut der stahlbewehrten Franken" schreckte sie ab. Zisterzienser und Augustiner grndeten nun-mehr Drfer mit deutschem Rechte; Breslau, das bei dem Mongolen-einfall zum groen Teil in Flammen aufgegangen war, erhielt deutsches Stadtrecht und wurde herzogliche Residenz. *) Gemahl der heiligen Hedwig, der Schutzpatronin Schlesiens und Grnderin des Klosters Trebnitz, wo sie 1243 gestorben ist.

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 172

1877 - Leipzig : Teubner
172 Bagaudae — Balbi. langen Laufe nach S.-W., ist von Corduba an schiffbar und fällt westlich von Gades in den atlantischen Ocean, nachdem er sich unterhalb Hispalis in 2 Arme getheilt und so ein großes Delta gebildet hat. Auf der linken Seite nimmt er den Singu-lis (j. Senil) auf, viell. das flumen Silicense (ob. Siciliense) des Cäsar (Ca.es. b. Al. 57.). Bagaudae werden die gallischen Bauen: genannt, welche durch den Druck der römischen Verwaltung gereizt unter Dioeletian sich empörten (Bagaudae, keltisch = rebelles). Nur mit Mühe gelang es dem Maximian, 285 n. C., den Aufstand auf einige Zeit zu unterdrücken, der sich später nach Spanien verbreitete, gegen anderthalb Jahrhunderte dauerte und mehrere Male noch gefährlicher wieder ausbrach. Mamert. paneg. 1, 4. 3, 4. Eutr. 9, 20. Bagrädas, Baygdsccg, 1) Grenzfluß zwischen Persis und Carrnauia, der in den pers. Meerbusen mündet, j. Nabou. — 2) der größte Fluß der Provinz Africa (Zeugitaua), der in Nnmidien auf dem Gebiete Mampsarus entspringt und zwischen Utika und Karthago mündete; j. Medscherda. Caes. b. c. 2, 24. 26. 39. Liv. 30, 25. Baiae, ßatat, Stadt in Campanien zwischen Misenum und Pnteoli, am sinus Baianus, mit einem trefflichen, von Angnstns angelegten Hasen. Die alte, später große und prächtige Stadt war berühmt sowohl durch die Reize der Natur, als durch die Heilkraft ihrer Mineralquellen (warme Schwefelquellen zu Sudatorieu) und durch die große Anzahl von Badegästen und Fremden jeder Art, denen hier die manigsachsten Annehmlichkeiten geboten wurden. Hör. ep. 1, 1, 83. Freilich wurde oft große Lockerheit und Ungebundenheit des Lebens, das Jagen nach Vergnügungen u. s. w. vou den Strengeren nicht mit Unrecht getadelt und der Ort wurde darum als ein deversorium voluptatum getadelt. Die Umgegend und der Meeresstrand bis Pnteoli waren übrigens mit den herrlichsten Landhäusern der römischen Reichen bedeckt. In Bajae starb der Kaiser Hadrian. Vgl. Zell Ferienschr. I, S. 141. und Bultvilov, betuli (Plin. n. h. 17, 9, 51.), phönikisch Abadir, heißen kegel- oder keilförmige Steine, die vom Himmel gefallen sein sollten, Meteorsteine, denen eine symbolische Verehrung zu Theil wurde, indem man sie mit Wein, Blut, Oel salbte. Sie waren Gegenstand vielfachen Aberglaubens {Plin. das. Phot. p. 1047.). Neben dem Tempel des Apollon zu Delphi staut) eilt solcher Stein, der täglich mit Oel begossen und au den Festen mit roher Wolle umwickelt ward. Ei sollte der Stein sein, den Rhea den Kronos statt des Zeus hatte'verschlingen lassen. Paus. 10, 24, 6. Bakcliiädae, Bay.xiot8ai, ein korinthisches Herrschergeschlecht aus dem Stamme des Heras litten Aletes. Sieben der Nachkommen des Bakchis regierten als Könige 144 Jahre (bis 748 v. C.), dann behaupteten sie sich bei oligarchischer Verfassung noch 90 Jahre, bis es dem Kypselos (der von mütterlicher Seite selbst ein Bakchiade war) gelang, die durch Luxus und Ueberinuth verhaßten Herrscher mit Hülse der unteren Stände zu vertreiben (658), woraus sie besonders in Sparta Aufnahme fanden. Hdt. 5, 92. 6, 128. Bakcliion, Bdn%iov, Baccbiurn, Insel an der kleinastat. Küste, der Stadt Phokaia gegenüber, mit herrlichen Tempeln geschmückt, welche in dem Kriege gegen Antiochos von den Römern und ihren Bundesgenossen, dem Eumenes und den Rhodiern, geplündert wurden. Liv. 37, 21. Bakclilos, byzantinischer Schriftsteller, behandelte die Elemente der Musik, namentlich der Harmonik, in Frage und Antwort. Auch eine zweite stgaycoyr] ttxvv? {iovciy.rjs trägt seinen Namen. Ausg. von Bellermann (1841). Bakchylides, B<xy.xvusr]s, lyrischer Dichter aus Julis aus Keos, Neffe des Simonides von Keos, um Ol. 77, 472 v. C. blühend, Zeitgenosse Pin-dars, lebte längere Zeit mit Simonides in Syrakus am Hose des Königs Hieron, begab sich aber später, wie es scheint unfreiwillig, nach dem Peloponnes. B. war ein vielseitiger Dichter, der sich vorzugsweise nach dem Muster seines Oheims bildete, ohne jedoch dessen Schwung und geistige Kraft zu besitzen. Correct und zierlich im Stil, aber ohne den Anflug einer höheren Lebensansicht, macht er überall den Eindruck eines Künstlers zweiten Ranges, der durch Sorgfalt und schnlgerechte Form ersetzt, was ihm an schöpferischer Kraft und Originalität gebricht. Sammlung der Fragmente von Neue (1832) und in 93ergk§Poetaelyrici Graec. S. 1226 fl. Bakis, Barns (wahrscheinlich von ßcc&iv, Säger, Verkündiger, vates) ist der fiitgirte Verfasser einer Sammlung von ähnlich denen, die unter dem Namen von Orpheus, Musaios u. s. w. etwa feit dem 7. Jahrh, im Umlauf gekommen waren und besonders durch die gläubige Pflege des Peisi-stratos und feiner Söhne ein nicht unbedeutendes Ansehen und Einfluß auf die Entschließungen der Staaten erlangt hatten. B. galt für einen Boioter aus Eleon, Nymphen sollten ihn zu prophetischer Ekstase erregt habevt. Später tauchten noch andere Sammlungen der Art auf, und man befaß neben dem boiotifchert noch einen arkadischen und attischen Bakis. Hdt. 8,20 Scliol. Arist. Pac. 1071. Goett-littg, opusc. p. 198. Baktria, Baktriäna, Bkhtqici, Buhtqiuvij, jetzt Balkh, eine der nördlichsten Provinzen des persischen Reichs, die mittlere fruchtbare Thalebene des Oxos, grenzte im N. und O. au Sogbiana, gegen S. an den Paropamisos und Aria, gegen W. an Margiana; die Hauptstabt war Baktra (Balkh) am Baktros, Nebenfluß des Oxos. Die Provinz war der Hauptsitz der persischen Macht im Osten. Ihre Satrapen, meist königliche Prinzen, waren ziemlich unabhängig. Diese natürliche Lage bewirkte auch nach Alexanders Eroberung balbige Trennung von der Seleukidenmonarchie unter eigenen griechischen Königen (seit 250 v. C.), die ihr Reich selbst über die Jndnsländer ausdehnten; das Reich fiel durch die Erhebung des parlhischeu und den Anbrang Mythischer Stämme. Balätro, ein von Horaz (sät. 1, 2, 2.) gebrauchtes Wort, das sich das. 2, 8, 21. als Name eines humoristischen Begleiters des Mäeenas wiederfindet. Es ist abzuleiten von blaterare, blatero durch Hinzusetzung eines vorlautenden a; so liegt jedenfalls der Begriff eines Schwätzers (stulte et praecupide loqui) und dann eines Schmarotzers darin, und jener horazifche Servilius verdankt feinen Beinamen dieser Bedeutung; vgl. das franzöf. belltre. Balbi, 1) L. Cornelius 93., stammte aus einer in Gades ansässigen Familie. Er nahm Kriegs-

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 142

1877 - Leipzig : Teubner
142 Asia prata — Asinii. anlaßten Untersuchungen, z. B. des Nearchos, von großer Bedeutung. Ehe man die östlichen- Länder genauer kennen lernte, theilte man das Ganze in zwei große Hälften, als deren Scheide der Halys-fluß oder auch das Taurosgebirge galt.-'das obere (östliche) und das untere (westliche) A., rä ävco und tk xarco ’Aoirjg, oder ’Aolu i] srrog und suxog tov r'ahdos; — Asien diesseits und jenseits des Tauros, Asia cis und trans Taurum, A. r\ svzog und Eztos zov Tuvqov. Später sprach man vorzugsweise von den einzelnen Ländern Asiens, und dieser Name (im engern Sinne) wurde meist nur zur Bezeichnung Kleinasiens gebraucht, obwol sich auch z. B. bei Justin Asia minor und Asia maior noch findet. Das den Persern unterworfene Land (d. i. fast das ganze bekannte Asien) umfaßte mit Ausnahme von Persis, das zu keiner Satrapie gehörte, nach Hdt. 3, 90. folgende 20 Satrapieen: i) Jonia, Aiolis, Doris, Karia, Lykia, Attlyas und Pamphylia. — 2) Mysia, Lydia, Kabalia. — 3) Hellespontos, Phrygia, Paphlagonia, Kappa-dokia. — 4) Kilikia und Armeuia minor. — 5) Phoinikia, Syria, Palästina, Kypros. — 6) Ai-gyptos, Kyreuaike. — 7) Sattagydä, Gaudarii u. s. w. — 8) Susiane. — 9) Babylouia, Assyria. 10) Media. — 11) Das Land der Caspii u. s. to. - 12) Baktriane. — 13) Armenia. — 14) Dran-giane u. s. w. — 15) Die Safer. — 16) Par-thyene, Sogdiane, Aria. — 17) Die Parikani. — 1-8) Die Matieni u. s. w. — 19) Die Moschi, Mossynöki u. s. w. — 20) Die Judier. In der römischen Zeit lassen sich ans ähnliche Weise 18 Provinzen scheiden. — Der Name Asia minor, A. rj fundet, kommt erst spät, etwa im 4. Jahrh, n. C., als Gesammtname vor. Wir begreifen darunter die jetzt Anadoli genannte Halbinsel Borderasiens, deren Grenzen im Osten Armenien und der Bergzug des Paryadres bildete. Die Verwandtschaft der diese Halbinsel bewohnenden Völker läßt sich nicht mit gänzlicher Gewißheit angeben. Das beträchtlichste Bolk, die Phrygier, mit welchen Lyder und Karer eng verbunden waren, soll nach den Berichten der Alten mit den Armeniern verwandt gewesen sein; sie sind daher wahrscheinlich von dem armenischen Hochlande nach Westen gewandert (obgleich Hdt. 7, 73., nach griechischer Ansicht Griechenland als den Mittelpunct der Erde betrachtend, es umgekehrt darstellt, als ob die Armenier Abkömmlinge der Phrygier wären). In Lykien und an den Westküsten scheint eine sehr alte Den Griechen eng verwandte Bevölkerung (Leleger, Pelasger, Tyrrhener, Troer, Dardauer) vorgeherrscht zu haben; beide wurden durch thra-kische Stämme theilweise verdrängt (Mygdonen, Myser, Thyner, Bithynier). Unbekannt ist die Abkunft der Kappadokier und Paphlagonen. Der einzelnen Landschaften find 14: 1) An der Westküste Mysien mit Troas und Aiolis, Lydia, Karia. — 2) An der Südküste Lykia, Pamphylta, Kilikia. — 3) Im Innern: Kappadokia, Lykaonia, Pisidia, Phrygia, Galatia. — 4) An der Nordküste: Bithy-nia, Paphlagonia, Pontos. Ans einem Theil der genannten Länder war Asia propria oder pro-prie dicta, A. i) idcwg Kcc?.ovfi£vr], zusammengesetzt — die römische Provinz Asia nämlich. Auf diese Provinz beschränkt sich der Name Asia bei den Römern, sobald nicht vom ©rötheil die Rede ist. Sie war gebildet aus dem pergameuischen Reiche des Attalos, welches 133 v. C. durch Erbschaft au die Römer fiel. Außer den Küstenstrichen und Inseln von Jörnen, Aiolis und Doris umfaßte die Provinz Phrygia. Myfin, Karia und Lydia (Cic. Flacc. 27.) und wurde Anfangs von Proprätoren, dann von Proconsuln verwaltet. Asia prata, ’Aoiog Xsi-awv, Verg. G. 1, 383. Hom. 11. 2, 461. Die- sruchtbare asische Aue lag in Lydien südlich vom Tmolos und scheint dem ganzen Asien den Namen gegeben zu haben. Asinäros, ’Aaivccqog, ein Fluß auf der Südseite von ©teilten, wo die Athener 415 v. C. geschlagen wurden. Thue. 7, 84. Flut. Nie. 27. Hier feierten jährlich am 7. Sept. die Syracusaner ein Fest, Asinaria genannt. Asine, Aclvri, 1) Stadt in Messenien, das heutige Koron, am Eingänge des messenischen (koronaischen, asinaischen) Mb., 40 Stadien nördlich vom Borgebirge Akritas. Hdt. 8, 73. Thue. 4, 13. Strab. 8, 359. — 2) Küsteustabt in Lakouieu. Thue. 4, 54. Xen. Hell. 7, 1, 25. Lage unbestimmt. — 3) Stadt der Dryoper am argolischen Meerbusen (Hom. Ii. 2, 560.), von den Argeiern frühzeitig erobert und zerstört. Asinii, ein plebejisches Geschlecht, ans Teate. 1) C. Ai intus Poltio (Lachmamt zu Lucret. 1, 313. wollte Polio), geb. 76 v. C., machte sich zuerst durch eine von Pompejus vereitelte Anklage gegen C. Cato bemerkltch tm I. 54. Tac. dial. 34. Gic. ad Att. 4, 15, 4. Im Bürgerkriege schloß sich Asinius ans persönlichen Grünben an Cäsar •an, der ihn oft in seiner Nähe hatte, kämpfte unter Cäsars Legaten (Surio gegen Juba von Nu-ntibten und rettete die Trümmer des geschlagenen Heeres. App. b. c. 2, 45 ff. Darauf begab er sich zu Cäsar und nahm an der Schlacht bei Pharsalos Theil (Flut. Pomp. 72. Caes. 46.), kämpfte dann mit Cäsar in Afrika und Spanien (Flut. Caes. 52. tiuet. Caes. 55. Gic. ad Att. 12, 38, 2.), bekleibete die Prätur und wurde dann von Cäsar nach Spanien gegen Sextus Pompejus gesandt. Veil. Pat. 2, 73. Bio Cass. 45, 10. Nach Cäsars Ermordung blieb er anfangs in Spanien. Er neigte sich, da er die Aufrechthaltuug der Republik wünschte, der republikanischen Partei zu und sandte nach anfänglicher Weigerung dem Antonius erst dann Truppen, als (43) Octavian und Antonius mit einander in nähere Verbindung traten und das Triumvirat schlossen. Cic. ad fam. 10, 32, 4. App. b. c. 3, 97. Veil. Pat. 2, 63. Asinius bekam Gallien jenseits des Po als Provinz, leitete die Bertheilung der Ländereien an die Veteranen und nahm sich dabei seines Freuubes Vergil an, dem er sein väterliches Laubgut erhielt (Donat. vit. Verg. 10.). An dem pernsinischen Kriege gegen Antonius (41) betheiligte er sich nicht (App. b. c. 5, 32 ff). Als nun zwischen Octavian, der ihm seine Provinz nahm, und Antonius der Krieg auszubrechen drohte, suchte Asinius, der sich zu letzterem hinneigte, den Ausbruch des Krieges durch seine Vermittelung zu verhindern und brachte durch sein eifriges Bemühen einen Vergleich zwischen beiben zu Brunbistum zu Staude (41). Darauf trat er im Jahre 40 das ihm fchou früher (43) bestimmte (Konsulat an. App. b. c. 5, 64. Dio Cass. 48, 15. 32. Veil. Pat. 2, 76. Im I. 39 schlug er die Parthiner in Dalmatien und eroberte die Stadt Saloua (Flor. 4, 12, ll. App. 5, 75.), weil dieselben den

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 145

1877 - Leipzig : Teubner
Aspis — daß man den Todten noch einige Nahrung geben müsse. Aspis, ’Aonis, Stadt auf dem gleichnamigen Vorgebirge in Byzakion (Afrika), von Agathokles angelegt, von den Römern im ersten finnischen Kriege eingenommen und seitdem Clnpea genannt, j. Klyben. Pol. 1, 29. App. Pun. 3. Aspleslon, ’Aonlrjdcöv, Zuxtjscöv, nördlich von Orchomenos in Boiotien an einem gegen Süden freien Abhänge in sonniger Lage, alter Ort der Minyer von Orchomenos. Horn. Ii. 2, 510. Paus. 9, 38. Aspreuas, Lucius, Schwiegersohn des Ouitttv lins Varus und Anführer von 2 Legionen in Germanien. In der Schlacht mit Arminins blieb er mit wenigen Römern übrig. — Zwei Rhetoren dieses Namens erwähnt der Rhetor Seneca (suas. 7, 4. controv. 1, 1, 5. 7, 23. u. ö.). Assa oder Assera, ’Acca, "Ador^u, j. Palüo-kastro, Stadt im makedonischen Chalkidike an der Nordküste des singitischen Busens. Hdt. 7, 122. Assaceni, ’Aaoahrjvoi', indische Völkerschaft nördlich vom Zusammenfluß des Kabul und Indus. Arr. 4, 33, 1. 25, 6. 30, 5. Assaräkos s. Anchises. Ässer, eine Maschine, welche in der Seeschlacht eine ähnliche Bestimmung hatte, wie der Aries bei der Belagerung einer Stadt. War mau dem feindlichen Schiffe nahe genug gekommen, so wurde ein langer, auf beiden Seiten mit Eisen beschlagener Balken so stark gegen dasselbe geschnellt, daß man entweder die feindlichen Soldaten damit niederschmetterte oder die Seiten des Schiffes durchbohrte. Asseres Heißen auch die Dachsparren (Latten), auf bene» die Ziegel ruhen, und die Tragstangen der lecticae. Assertor ist der gerichtliche Vertreter einer Person in einer liberalis canssa, d. H. in einem solchen Proceß, wo es sich um die Freiheit derselben hanbelt. Fest. s. v. sertorem p. 340 M. Der Assertor berührte den Menschen wie im Vindi-cationsproceß mit der Hand und behauptete besten Freiheit, darum manu asserere in libertatem, s. Liv. 3, 44—50.; oft bei Plautus. Umgekehrt sagte man auch asserere in servitutem, wenn Jemand einen für frei gehaltenen Menschen als Sclaven vindicirte. Liv. a. a. O. und 34, 18. Assessor. Die Justizbehörden, Consuln, Prätoren, Provinzialstatthalter und Richter, bedienten sich von jeher bei wichtigen Entscheidungen des Rathes von Sach- und Rechtskundigen (Consilium). Cie. de or. 1, 37. Verr. 2, 29. Quint. 1. 2. 6. Pose. com. 1. Selbst Kaiser, wie Tiberius (Tac. ann. 1, 75. Suet. Tib. 33.), erboten sich den Prätoren als consiliarii, oftmals zum Schutze des Rechts gegen den Einfluß der Mächtigen, lieber den von Augustus eingerichteten und von den nachfolgenden Kaisern beibehaltenen Staatsrath s.6 o u sis t o r i u m. Assos, ’Acaog, l) linker Nebenfluß des Kephissos in Phokis, kommt vom östl. Theile des Knemis. Plut. Süll. Ic. — 2) feste und schöne Stadt, wahrscheinlich von Atoliern angelegt, in Mysien auf einem Felsen des Jda am abramhttenijchen Meerbusen. Sie war bekannt durch trefflichen Weizen und einen Stein von fleifchverzehreuber Kraft (occqxocpuyos), fowie als Geburtsort des Stoikers Kleanthes. Jetzt Beiram Kalessi. Strab. 15, 735. 13, 010. Plin. n. lt. 30, 27. Real Lexikvn des class. Alterthums. 5. Aufl. Assyria. 145 Assyria, ’Aggvqlu (ans ’Atovqlcc, altpersisch Athurä, hebr. Ascher, entstanden), im engern Sinne (im weitem bedeutet der Name das ganze assyrische Reich). I. Geographisch: Ass. wurde im N. durch das Niphatesgebirge von Armenien, gegen W. u. S.-W. durch den Tigris von Mesopotamien und Babylonien geschieden und grenzte im S.-O. an Snsiana, gegen O. an Medien. Es ist ein langes, schmales Gebirgsland, zum Theil fruchtbar, doch meist baumarm, reich dagegen an Asphalt-und Naphthaquellen. Hdt. 1, 192. Arr. 7, 19. Das Hauptgebirge war der Zagros, j. Zagrosch, längs der östlichen Grenze. Die Flüsse desselben sind die östlichen Zuflüsse des Tigris. Die Einwohner, zu dem syrischen Volksstamme gehörig, standen in der Cultur hinter den Babyloniern weit zurück; näher sind sie in Charakter und Sitte den Persern gewesen. Ptolemaios nennt folgende Gaue des Landes: Arrhapachitis, Kalakine, Adiabene, Arbelitis, Apolloniatis und Siüakene. Bedeutende Städte waren: die alte Hauptstadt Ninos, im A. T. Nineve d. i. Sieg des Hauptgottes Niu, am Tigris (Ruinen bei Moffnl); Arbeta und Gangamela, bekannt durch die Schlacht zwischen Dareios u. Alexanber 331; Arteuuta; Ktesiphon, später die bebenteiibste Stadt und Winterrefibenz der parthifchen Könige. — Ii. Historifch. Die Urgeschichte des assyrischen Reichs steht in einem gewissen Zusammenhange mit der babylonischen; ob aber die Stiftung besseren durch Austvanberung des Stammes Assur, eines der Söhne Sems, zu erklären ober als eine Kolonie Nimrobs zu betrachten sei, ist schwer zu sagen. Dazu würde allerbings passen, daß die uörblichen Eolonieen früher als Babylonien den Charakter priesterlicher Oberherrschaft verloren zu haben scheinen, weshalb balb eine weltliche Fürstenherrschaft darin übermächtig geworden ist. Alsdann wäre der Name Ninos (s. d.) eine Personifikation dieser babylon. Kolonie. Leo sieht in ihm und seiner Gemahlin Semiramis und ihrem Sohne Ninyas (s. Ninos, I.) symbolische Ausfassungen zweier Richtungen des planetarischen Dienstes; die Priesterherrschast des Bel durch seinen Sohn Ninos hatte zuerst die Oberhand, dann bestanden einträchtig daneben die Priesterherrschaften der Derkötis oder Derkoto (f. d.), die zuletzt jene verdrängten (Semiramis tobtet den Ninos); hierauf find auch die mythischen Eroberungszüge der Semiramis zu beziehen, die sonst Unvereinbares enthalten. Mit Ninyas wird dann die Priester-herrschaft gestürzt und die weltliche Fürstenmacht tritt ein. — Hierauf folgt eine Lücke von 30 Menschenaltern in der assyrischen Geschichte, woraus wieber der Name Sarbanapal (f. b.) hervortritt, währenb nach ihm wieber eine Lücke ist. Etwas bekannter wirb die assyrische Geschichte wieder seit der Berührung mit den Israeliten. Denn die Könige Phul (774—53), Tiglath Pilesar (753 — 34) und Salinanassar (734—716, s. d.) bekämpften das Reich Israel mit Glück, und letzterer eroberte Sa-maria und löste das Reich 720 auf. Aber unter Sanherib (714 — 696) ging die Eroberung schon wieder verloren, und wenn auch Assarhaddon oder Esarhaddon den Verfall des Reichs noch ein wenig aufhielt, ging es doch unter Sardanapal Ii. zu Gruude; die Skythen fielen ein und herrschten 28 I. lang. — Die Cultur der Assyrer blieb auf einer sehr niedrigen Stufe stehen Es war ein Iq

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 152

1877 - Leipzig : Teubner
1 Athos hafte. Drei Tage vt>r der Eröffnung der Spiele wurde die Liste geschlossen, und nun fanden erst zu Elis sogenannte Vorübungen der Eingeschriebenen statt; stellte sich bei irgend einem mangelhafte Vorbereitung heraus, so wurde er noch von der Kampfliste gestrichen. Dann eröffneten die Kampfrichter das Fest und ließen durch den Herold die Namen der Wettkämpfer und deren Abkunft vor allem Volke verkündigen, wenn von keiner Seite ein Einspruch geschah, so wurden die Reihenfolge der Ringkämpfer und die Plätze der Wettkämpfer ausgeloost. Nachdem die Athl. nochmals alle an die Regeln des ehrlichen Kampfes erinnert hatten, gaben sie das Zeichen zum Begiuu. Während des Kampfes hatten sie jede Uebertretnng der bestehenden Gesetze zu überwachen, und weuu sie den Sieg entschieden hatten, reichten sie im Tempel des Zeus den Siegeru den Kranz dar. Nachdem sie über das Ganze ein Protokoll verfaßt hatten, in welchem die Sieger namentlich ausgeführt wurden, erlosch mit der Feier auch ihr Amt. — Der Athlotheten waren in Athen 10, auf 4 Jahre erwählt; sie hatten namentlich die Feier der großen Panathenaien zu besorgen. Atlios, "Afrcog, berühmter Berg der makedonischen Halbinsel Chalkidike, und zwar auf der äußersten Spitze der Landzunge Akte; noch j. Athos oder Hagion Oros. Nach Hdt. 7, 22. lagen auf dieser Landspitze die fünf Städte Dion,Olophyxos,Thyssos, Kleonai, Akrothoon oder Akrathos, in deffen Nähe sich der 5962 Fuß hohe Berg erhebt. Die Landenge, welche bei Saue die Berglandschaft des Athos mit dem Festlande verbindet, ließ Xerxes auf seinem Zuge gegen Griechenland durchstechen. Hdt. 7, 23 f. Mel. 2, 2, 10. Diod. Sic. 11, 1. Atiiu. Attii, l) T. Attius Labieuus, Tribun im I. 63, hob durch ein Gesetz die lex Cornelia de sacerdotiis auf, war Ankläger des C. Rabirins, als dieser den Satnrninns gemordet hatte, zu Guusteu des Cäsar, dem er in Gallien als Legat diente und dessen Stellvertreter er war, so oft Cäsar uach Rom ging. Caes. b. g. 1, 10. 12. Bio Lass. 51, 4. Im I. 58 besiegte er die Tiguriner, 54 die Trevirer {Caes. b. g. 5, 24. 53 ff. 6,5) mehrere Male, zog (53) gegen Lutetia und besiegte die Belgier unter Commins. Caes. b. g. 7, 57 ff. 8, 23. Bio Cass. 40, 43. Darauf abermals gegen die Trevirer gesandt, schlug er sie in einem Reitertreffen (Caes. b. g. 8, 45.). Dann machte ihn Cäsar, nm ihn zu gewinnen, zum Statthalter von Gallia Togata, trotzdem aber trat er, von Ehrgeiz verleitet, im I. 49 auf Pompejus' Seite und behandelte seine früheren Kampfgenossen mit großer Härte. Caes. b. c. 3, 71. 87. Cic. ad fam. 16, 12. ad Att. 7, 11 f. Bio Cass. 41, 4. Er war (48) Legat des Pompejus. Nach der Schlacht bei Phar-falos, au welcher er Theil nahm, flüchtete er sich Zuerst nach Korkyra, daun nach Kyrene, hierauf nach Afrika. Cic. div. 1, 32. Bio Cass. 42, 10. Blut. Caes. 52. Hier bildete er ein beträchtliches Heer, kämpfte anfangs mit Muth und Geschick gegen Cäsar, namentlich im Treffen bei Ruspina (Caes. b. Afr. 13 —18. Blut. Caes. 52.), erlitt aber mit Seipio die Niederlage bei Thapsus und floh darauf nach Spanien (Bio Cass. 43, 30. 38. ilor. 4, 2), wo er zur Niederlage der Pompejaner bei Mnnda beitrug, iudem er während des Kampfes um einen Angriff des Königs Bogndes von Maure-1 — Atii. tanien, eines Bundesgenossen Cäsars, auf das pompejanische Lager abzuwehren, das Schlachtfeld - verließ, aber auch seinen Tod fand. Sein Kopf wurde dem Cäsar überliefert. Caes. b. Hisp 31 - 2) Sein Sohn Q. Atius Labieuus wurde von Brutus und Cassius au den Partherkönig Orodes gesandt, um Hülsstruppeu zu erbitten. Auf die Kunde von dem Tode des Brutus und Cassius blieb er am Hofe des Orodes, dem er rieth den Antonius anzugreifen, 41 v. C. — Er zog dann mit dem Pacorns, dem Sohne des Orodes, gegen Syrien, eroberte viele Städte, schlug die Römer in einer Feldschlacht, drang bis Karien vor und sammelte zugleich die zerstreuten Anhänger seiner Partei um sich, wurde aber im I. 39 v. C. von dem Legaten des Antonius, P. Veutidius, geschlagen. Von den Parthern verlassen, floh er nach Kilikien, wurde aber später vou Demeirios, einem Freigelassenen Cäsars, gefangen genommen und wahrscheinlich getödtet. Veil. Pat. 2, 78. Just. 42, 4. Plut. Ant. 33. Bio Cass. 48, 24 ff. 39 f. — 3) P. Atius Varus, Anhänger des Pompejus, wurde Prätor vou Afrika im I. 51 v. C. Beim Ausbruch des Kampfes zwischen Pompejus und Cäsar suchte er die Landschaft Picennm gegen letzteren zu halten, mußte aber, von den Einwohnern nicht gehörig unterstützt, die Flucht ergreifen und vereinigte sich nun mit Pompejus. Caes. b. c. 1, 12. 13. Cic. ad Att. 8, 15, 3. Daraus ging er, als Pompejns nach Griechenland zog, nach Afrika hinüber, wo er Truppen sammelte (Caes. b. c. l, 31.), wurde aber von dem Legaten Cäsars, Curio, bei Utica geschlagen (2, 23 ff. App. b. c. 2, 44.). Als nach Pompejns' Ermordung der afrikanische Krieg begann, befehligte Varus die Flotte, führte dieselbe nach der Schlacht bei Thapsus dem jüugeru Pompejus zu, erlitt bei Carteja eine Niederlage zur See und fand bei Mnnda seinen Tod. Caes. b. Hisp. 27 ff. Bio Cass. 43, 30 f. — 4) M. Atius Balbus, vermählt mit Cäsars Schwester Julia, Schwiegervater des C. Oetavius, dem er seine Tochter Atia (gest. im I. 43 v. C., Veil. Pat. 2, 60. Suet. Oct. 61.) zur Ehe gab und dadurch Großvater des nachmaligen Kaisers Augustus wurde; er bekleidete die Prätnr im I. 59 v. E., verwaltete dauu Sardinien und leitete später die Ver-theilung der Ländereien in Eampanien unter das Volk. Suet. Oct. 4. Cic. Phil. 3, 6. — 5) L. Attius (besser Accius), der Sohn eines Freigelassenen, geb. irach dem Zengniß des Hieronymus 170 v. C. in Pisanrum, gestorben nm 94, Nebenbuhler des bereits alternden Paeuvius und mit manchem vornehmen Römer befreundet, aber von Seiten seiner Lebensverhältnisse wenig bekannt. Kraft und Aufschwung römischer Charakterstärke, nicht formale Vollendung und Sorgfalt wurden an diesem Dichter gepriesen, den man als den Gipfel der nationalen Tragödie betrachtete. Seine zahlreichen (wenigstens 37) Stücke (worunter zwei praetextata e: Aeneadae s. Decius und Brutus, sein berühmtestes Stück), deren Inhalt meistens aus deu drei großen Tragikern, insbesondere aus Aischylos, der ihn besonders anzog, geflossen war, behielten längere Zeit eine höhere Geltung, doch mehr wegen der lebendigen Geistesgröße und der kraftvollen Darstellung, während Archaismen, un-correcte Wortfügung und mannigfache Nachlässigkeit ihn als Meister der Dichtung nicht empfahlen.
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