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1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 22

1888 - Leipzig : Engel
- 22 — Plätze Galiläas und führte in seinem Heere eine strenge Disciplin ein. Nichtsdestoweniger wurde er des Verraths bezichtigt und des geheimen Einverständnisses mit den Römern verdächtigt. Sein entschiedenster Gegner war der an Geist und Energie ihm überlegene Johann von Giskala, der auch bewirkte, dass Josephus in Jerusalem angeklagt wurde. Ehe noch die Römer heranrückten, war Galiläa in zwei Lager getheilt und dadurch das wichtigste Bollwerk Judäas den Römern überliefert. Der Aufstand der Juden, anfangs kaum der Beachtung werth gefunden, erschien dem Kaiser Nero nunmehr doch so gefährlich, dass er den bereits 56jährigen Flavius Vespasian, den besten Feldherrn seiner Zeit, mit der Bewältigung desselben betraute. Vespasian, dem sein Sohn Titus zwei Legionen aus Aegypten zuführte, rückte im Verein mit den Truppen Agrippa’s gegen Galiläa und ging, nachdem er mehrere kleinere Städte eingenommen und niedergebrannt hatte, auf die Bergfeste Jotapata los, um deren Einnahme es ihm hauptsächlich zu thun war. Die Juden kämpften mit Erbitterung und Todesverachtung und brachten den Römern grosse Verluste bei, aber selbst der hartnäckigste Widerstand war vergeblich. Nach einer 47tägigen Belagerung wurde Jotapata durch den Verrath eines Ueberläufers eingenommen (1. Tamus = Juli 67). Viele der Belagerten gaben sich selbst den Tod, 40,000 Mann verloren das Leben, 1200 wurden zu Gefangenen gemacht, unter diesen befand sich auch Josephus. Er hatte sich am Tage der Eroberung in eine Höhle geflüchtet, wo sich 40 Männer versteckt hielten. Auf seine Aufforderung sich den Römern zu ergeben, traten sie mit gezückten Schwertern gegen ihn. Schnell nahm er seine Zuflucht zu einer List und schlug vor, dass der Reihe nach einer durch den ändern sterben und das Los entscheiden solle. Er wusste es nun so einzurichten, dass er und ein Anderer die letzten waren. Mit diesem, dem er die Freiheit versprochen hatte, zu Vespasian geführt, warf er sich ihm zu Füssen und prophezeite ihm und seinem Sohne Titus die Ernennung zum Kaiser, worauf ihm Verzeihung verheissen und eine jährliche Rente zugesichert wurde. Josephus wohnte der Einnahme Jerusalems bei und begleitete Titus zu seinem Triumphzuge nach Rom, wo er, von der jüdischen Nation tief gehasst, bis 94 lebte und den „jüdischen Krieg“, die schätzbarste, wenn auch nicht immer zuverlässige Quelle für die jüdische Geschichte, so wie „zwanzig Bücher jüdischer Alterthümer“ schrieb; diese beiden Werke, denen sich seine Selbstbiographie und seine Schrift gegen Apion anreiheten, sind in die meisten europäischen Sprachen, zum Theil auch ins Hebräische übersetzt und haben seinen sonst nicht unbefleckten Namen unsterblich gemacht. § 7. Vespasian und Titus. Nach der Einnahme von Jotapata drang Vespasian in Galiläa immer weiter vor: er zerstörte Joppe, eroberte Tiberias, nahm dann Gamala, das hartnäckigen Widerstand leistete und dessen sämmtliche Bewohner, bis auf zwei Mädchen, die sich versteckt gehalten hatten, schonungslos getödtet wurden. Mit der Einnahme Giskala’s war die Eroberung von Galiläa vollendet (November 67).

2. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 48

1888 - Leipzig : Engel
- 48 - und Egica aber übertrafen alle an Grausamkeit. Erwig und der von Juden abstammende Erzbischof Julian von Toledo decretirten, dass sowol sämmtliclie Juden, welche nicht das Christenthum annahmen, als auch die Getauften, die irgend ein jüdisches Gesetz befolgten, mit Verlust des Vermögens bestraft und aus dem Lande verjagt werden sollten (693). Unter Egica wurden sämmtliclie Juden Spaniens zu Sklaven gemacht, verschenkt und durch das Land vertheilt. Kinder unter 7 Jahren wurden den Eltern entrissen und frommen Christen zur Erziehung übergeben. Was wunder, dass die Juden dem siegreich vordringenden mohammedanischen Eroberer Tarik zujubelten und ihn auf seinen Siegeszügen unterstützten. Die Araber brachten den Juden Erlösung von Jahrhundert langer Knechtschaft. § 7. Die Juden unter den Merovingern und Karolingern. In Gallien lebten die Juden, welche sich schon unter der römischen Herrschaft dort niedergelassen hatten, mit dem Volke in gutem Einvernehmen; sie verkehrten mit den Geistlichen, waren Beamte und Steuereinnehmer, und bekleideten sogar Befehlshaberstellen. Allmählich regte sich auch hier der Geist der Unduldsamkeit und es gelang, beschränkende Gesetze gegen sie zu erwirken, aber dieselben wurden nur selten gehandhabt, theils weil das Volk die gehässigen Anschauungen der Geistlichkeit nicht theilte, theils weil die Juden durch ihre Kenntnisse und ihren Reichthum ihre günstige Stellung zu behaupten wussten. Unter den Merovingern verschlimmerte sich jedoch ihre Lage. Chilperich von Soissons (562—564) suchte sie zum Cbristenthume zu führen und zwang viele zur Taufe. König Dagobert behandelte sie eben so grausam wie Heraklius und Sisebut. Unter den Karolingern lebten die Juden in Buhe und Frieden. Karl der Grosse, als ein echter Held frei von Vorurtheilen, begünstigte sie hauptsächlich ihres Handels wegen; durch Juden liess er sich die Erzeugnisse des Morgenlandes zuführen. Um die Bildung der deutschen Juden, welche hinter ihren Glaubensgenossen in Spanien und Italien weit zurückstanden, zu heben, verpflanzte er eine jüdische Gelehrtenfamilie aus Lucca: Kalonymos sammt seinem Sohne Moses, nach Mainz (787). Mit der Gesandtschaft an den mächtigen Khalifen Harun-Al-Raschid betraute er in Gemeinschaft zweier Edelleute den Juden Isaak, welcher die Geschäfte zur Zufriedenheit seines Herrschers ausführte und ihm ausser einem Elephanten und ändern reichen Geschenken auch einen gelehrten Juden aus Babylon mitbrachte: R. Machir, der in Narbonne eine tal-mudische Hochschule gründete (802). Besonders begünstigt waren die Juden von Ludwig dem Frommen und der Kaiserin Judith. Ihnen zu Liebe wurden die Wochenmärkte vom Sabbat auf einen ändern Tag verlegt; sie waren in ihrem Verkehre nicht beschränkt und durften sogar frei Sklavenhandel treiben, sie genossen völlige Religionsfreiheit, ja die Synagogen wurden häufig von Christen besucht, welche an den in der Landessprache gehaltenen Predigten der Rabbinen mehr Gefallen fanden, als an denen ihrer Geistlichen. Das Judenthum stand damals in solchem An*

3. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 55

1888 - Leipzig : Engel
— 55 - indem er eine vollständige hebräische Grammatik und ein hebräisches Wörterbuch in arabischer Sprache ausarbeitete. Auch verfasste Samuel mehrere poetische Werke, Nachbildungen der Psalmen, der Sprüche und des Kohelet (Ben Tehillim, Ben Mischle, Ben Kohelet), und unterhielt einen lebhaften Briefwechsel mit Gelehrten der verschiedenen Länder, welche er reichlich unterstützte, und durch die er für arme Gemeinden Abschriften der Bibel und des Talmud auf seine Kosten anfertigen liess. Er starb im hohen Alter, 1055. Ihm folgte als Vezier und Rabbiner sein Sohn Joseph. Joseph war gleich dem Vater unterrichtet und gewandt, wohlthätig und ein Förderer der Wissenschaft, aber es fehlte ihm an Bescheidenheit und Klugheit. Durch sein herrschsüchtiges Benehmen und seine Prachtliebe erregte er den Hass der maurischen Bevölkerung, der sich bald zu offener Feindschaft und Empörung steigerte. Seine Gegner beschuldigten ihn, dass er im Einvernehmen mit einem das Gebiet von Granada bedrohenden Nachbarfürsten stehe. Auf dieses Gerücht hin stürmte die wüthende Menge seinen Palast, tödtete den 35jährigen Joseph und kreuzigte ihn (30. December 1066). Denselben Tag fiel die ganze, aus 1500 Familien bestehende jüdische Gemeinde in Granada. Unter den wenigen, welche der Volkswuth entgingen, befand sich Joseph’s Frau, die gelehrte Tochter des armen Rabbiners Nissim den Jakob aus Kairovan, der einen „Schlüssel“ zum Talmud verfasste. Sie entkam mit ihrem Sohne nach Lucena, wo die jüdische Gemeinde sich ihrer annahm. Das Gemetzel in Granada war seit der Herrschaft des Islam die erste Judenverfolgung auf der pyrenäischen Halbinsel. § 3. Die Zeitgenossen des Samuel und Joseph Ha-Nagid. Zu den Zeitgenossen des Samuel Ha-Nagid gehören Salomon Ibn Gabirol, der Arzt, Philosoph und Dichter, der als Rabbiner und Sittenlehrer bekannte Bachja Ibn Bakoda, und fünf Gelehrte, die alle den Namen Isaak tragen. Gabirol wurde gegen 1020 in Cordova oder Malaga geboren und hielt sich längere Zeit in Saragossa auf. Von seinen Lebensschicksalen ist sehr wenig bekannt. Früh verwaist, fand er in dem Astronomen und Staatsmann Jekuthiel Ibn Hassan einen Beschützer, den er nach dessen 1039 in Saragossa erfolgten Tod in mehreren Poesien beklagte. Durch seine Freundschaft zu dem Grammatiker Jona Ibn Gannach wurde sein Verhältniss zu Samuel Ha-Nagid, seinem Gönner, getrübt, und er war im Begriffe Spanien zu verlassen. Er starb zu Valencia c. 1052. Sein Ende ist sagenhaft ausgeschmückt. Ein Maure, so wird erzählt, beneidete ihn wegen seiner Weisheit und missgönnte ihm seine schönen Lieder. Er lud ihn zu sich ein, erschlug ihn dann und begrub ihn in seinem Garten zur Seite eines Feigenbaumes. Der Baum, von edlem Blute getränkt, trug frühzeitig Früchte von ungewöhnlicher Schönheit, und der Khalif, dem jener Maure davon verehrte, aufmerksam gemacht, liess die Sache untersuchen. Der Maure bekannte, den Juden erschlagen und in seinem Garten begraben zu haben. Gabirol, welcher schon in der Jugend eine versificirte hebräische Grammatik geschrieben, hat das ganze Gebiet der religiösen Poesie angebaut; Hymnen und Gebete, Buss- und Klagelieder sind von ihm in vielfachen Formen vorhanden

4. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 57

1888 - Leipzig : Engel
- 57 - Verfasser von „Halachot“. Von seinen Schülern einer der berühmtesten ist Joseph Ibn Sahal, Rabbiner in Cordova (st. 1124). Isaak den Rüben aus Barcelona, welcher R. Hai’s Schrift über talmu-disches Handelsrecht ins Hebräische übersetzte und ein selbständiges Werk über talmudisches Civilrecht ausarbeitete, wurde als Rabbiner in der angesehenen Gemeinde Denia angestellt, woraufhin Isaak den Moses Ibn Saknai Denia ver-liess und Gaon von Pumbedita wurde. Als talmudische Autorität Alle überragte Isaak den Jakob Alfasi (aus Fez), abgekürzt Rif=R. Isaak Fasi. Ein Schüler des R. Nissim und Chananel kam er als bedeutender Talmudist nach Spanien und wirkte in Lucena bis zu seinem im Alter von 90 Jahren (19. Mai 1103) erfolgten Tode als Rabbiner und Lehrer. Durch seine vielfach commentirten „Halachot“, welche, ein Compendium des Talmud, Alles für die Praxis Geltende enthalten und Norm für die Gesammtjudenheit wurden, gab er dem Talmudstudium eine neue Richtung. Alfasi’s grösster Gegner war der früher genannte Isaak Albalia. Dieser übergab auf seinem Sterbebette seinem 17jährigen Sohne Baruch ein Schreiben, in dem er Alfasi bat, Alles zu vergessen, was er ihm gethan, wie er auch seinerseits ihm Alles verziehen habe. Zum Beweise der Versöhnung schicke er ihm seinen Sohn mit der inständigen Bitte, sich seiner anzunehmen und für seine weitere Ausbildung zu sorgen. Baruch übergab nach dem Willen des Vaters das Schreiben persönlich dem R. Isaak Alfasi, der, von dem Edelmuth seines alten Gegners tief gerührt, den Jüngling mit den Worten umarmte: „Dein Vater ist nicht völlig für dich gestorben, von heute an will ich dein Vater sein“, und er hielt Wort. Obgleich Alfasi einen gelehrten Sohn hatte, ernannte er doch zu seinem Nachfolger seinen langjährigen Schüler Joseph den Meir Ibn Migasch, der, Enkel eines am Hofe zu Sevilla angesehenen Mannes, sich sowol durch seine Bescheidenheit wie durch seine Wahrheitsliebe auszeichnete. Von seiner tiefen Talmudkunde zeugen seine noch vorhandenen Gutachten und Erläuterungen zum Talmud. Als er 1141 starb, klagte ein zeitgenössischer Dichter: „Die Gesetztafeln sind nun zum zweiten male zerbrochen“. § 4. Castilien. Jehuda Halewi und Moses Ibn Esra. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann die Macht des Islam in Spanien zu sinken, die zersplitterten Reiche und die verweichlichten Fürsten vermochten nicht, der christlichen Bevölkerung namentlich Castiliens länger Widerstand zu leisten. Im Jahre 1085 eroberte der castilianische König Alfonso Vi. das alte, der Sage nach von Juden gegründete Toledo (Toleitota), das er auch zur Hauptstadt des Reiches machte, und er wäre auf seinem Eroberungszuge noch weiter vorgedrungen, hätte ihn nicht der von dem König von Sevilla aus Afrika zu Hülfe gerufene Jussuf Ibn Taschfin in der Schlacht bei Zalaca (1086) vollständig geschlagen. Auch in Castilien genossen die Juden anfangs alle bürgerlichen Rechte, und Alfonso hatte so gut wie die Khalifen jüdische Vertraute und Diplomaten, so Ibn Schalbib, Cidellus u. A., denen er trotz des päpstlichen Verbotes die wichtigsten Staatsgeschäfte anvertraute.

5. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 60

1888 - Leipzig : Engel
— 60 — über die Abfassungszeit der biblischen Bücher angeregt wurde. In der Astronomie wird ihm die Erfindung der Methode zugeschrieben, die Himmelskugel mittelst des Aequators in zwei gleiche Theile zu theilen. Kunstvoll wie seine Prosa sind auch seine religiösen Poesien, aber es fehlt ihnen der Schwung, es sind mehr in Versen ausgesprochene Betrachtungen, Weisheitslehren oder Ermahnungen. Landsmann und Zeitgenosse Ibn Esra’s war Abraham Ihn Daud (David), der Verfasser des religionsphilosophischen Werkes „Emuna rama“ (der erhabene Glaube), in dem er wie andere vor ihm die Philosophie mit dem Judenthum zu versöhnen und letzteres philosophisch zu begründen sucht. Ihm ist das Ziel aller Philosophie die Verwirklichung der sittlichen Zwecke wie sie das Judenthum in seinen Gesetzen aufstellt. Nächst diesem arabisch abgefassten, ins Hebräische und von S. Weil ins Deutsche übersetzten Werk schrieb er (1161) das geschichtliche Sepher ha-Kabbala (Buch der Ueberlieferung), in dem er gegen die Karäer nachwies, dass das rabbinische Judenthum auf einer ununterbrochenen Kette von Ueberlieferungen beruhe. Für die Geschichte der spanischen Gemeinden bis auf die Zeit Ibn Daud’s ist diese Schrift eine schätzbare Quelle. Er starb 1180, wie es heisst, als Märtyrer. Dieser Zeit gehört auch an: Benjamin aus Tudela (Navarra). Im Jahre 1160 trat er von Saragossa aus seine Reise an und durchwanderte das südliche Frankreich, Italien, Griechenland, Cypern, Cilicien, Palästina und Persien und kam dann über Sicilien in die Heimat zurück (st. 1173). Seine Erlebnisse beschrieb er in einem Reisewerke (Massaot), das, wenn es auch nicht frei von Fabeln ist, sehr geschätzt und in viele Sprachen übersetzt wurde. Von ge-ringerm Werthe sind die Reisenotizen des Petachia aus Prag, genannt Pe-tachia aus Regensburg, der zwischen 1170—1180 einen grossen Theil Osteuropas und Asiens besuchte, und über Griechenland nach Böhmen zurückkehrte. In Regensburg liess er seine Notizen von Jehuda den Samuel, dem Frommen, aufzeichnen. § 6. Moses Maimonides und seine Werke. Alle Gelehrten der arabisch-spanischen Schule überragte der Mann, der als eine epochemachende Erscheinung in der Geschichte des Judenthums gilt: Moses den Maimon, abgekürzt Rambam, gewöhnlich Maimonides oder Maimuni genannt. Er stammte aus einer alten Gelehrtenfamilie und wurde den 30. März 1135 (14. Nissan) in Cordova geboren, wo sein Vater, Maimon, ein Schüler des Joseph Ibn Migasch in Lucena und auch wissenschaftlich gebildet, Rabbiner war. Von ihm wurde der ausserordentlich begabte Moses von früher Jugend im Talmud unterrichtet und in die verschiedensten Gebiete des Wissens eingeführt; die bedeutendsten philosophischen, naturwissenschaftlichen und medicinischen Werke studirte er mit emsigen Fleisse. Moses war kaum 13 Jahr alt,1 so sah sich Maimon in Folge der fanatischen Einfälle der Almohaden gezwungen, Cordova zu verlassen; er begab sich mit den Seinigen zunächst nach den Barbaresken-staaten, wo sie sich allerdings auch dem Glaubenszwange fügen mussten, hingegen ihnen die Aussicht leichter sich darbot, freiere Gegenden zu erreichen.

6. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 105

1888 - Leipzig : Engel
— 105 - den Juden eine neue freie Heimat bot. Von unmittelbaren Folgen für die Vertriebenen war die Eroberung des christlich byzantinischen Reiches durch die Osmanen. Grosse Scharen der spanischen Flüchtlinge wanderten nach der Türkei, wie denn überhaupt die Verfolgungen und Verbannungen, welche im 15. und 16. Jahrhundert die Juden im Westen trafen, sie immer mehr nach dem Osten trieben. Ungefähr 30000 spanische Familien zogen nach Afrika, wohin ihnen viele portugiesische Leidensgenossen bald folgten: es bildeten sich grosse Gemeinden in Fez, Marokko, Algier, Tripolis, Tunis u. a. m., mit gelehrten Rabbinern an der Spitze, wie R. Moses Alaschkar aus Zamora, der später in Aegypten und Jerusalem lebte und Verfasser von Gutachten und synagogalen Poesien ist, (st. 1533). Auch Aegypten und Palästina treten wieder aus dem Dunkel hervor; in Kahira suchten viele spanische Flüchtlinge Schutz, und viele Gelehrte, wie Samuel Serillo (Seryleio), David Abi Simra, welcher über 100 Jahre lebte und dessen Gutachten sehr geschätzt sind, u. A. standen hier in hohem Ansehen. Die freundlichste Aufnahme fanden die spanischen Exulanten in der Türkei, wo die Sultane Bajazet, Selim und Suleiman ihnen gern Asyl und Freiheiten einräumten. Ueberall im türkischen Reich entstanden neue Gemeinden oder ver-grösserten sich die schon bestehenden: Konstantinopel, Adrianopel, Salonichi, Galipoli wurden von den Sephardim, wie man die spanisch-portugiesischen Juden nannte, stark bevölkert. Nach den Ländern und Städten, aus denen sie kamen, vereinigten sie sich; sie bildeten eigene Synagogen mit dem heimatlichen Ritus und hatten ihr eigenes Armen-, Steuer- und Schulwesen; die grosse 30000 Seelen zählende Gemeinde zu Konstantinopel hatte 44 Synagogen oder Gemeinden; dort wie in anderen Städten gab es eine castilianische, portugiesische, toledanische, corduanische, eine griechische, ungarische, deutsche Gemeinde. Die Juden, welche hier das fanden, was sie in dieser Zeit anderswo vermissten, machten sich dem Staate und der Bevölkerung in jeder Weise nützlich. Sie lehrten die Türken die Kunst mit Pulver umzugehen, das sie fabricirten, dienten als Dolmetscher und Aerzte, trieben Handel im Grossen und Kleinen, waren Handwerker und Künstler. Noch nie war ihr Reichthum grösser, ihre Religionsfreiheit anerkannter als im 16. Jahrhundert in der Türkei; sie erlangten auch alsbald Einfluss auf den Staat. Schon unter Mohammed H., dem Eroberer Konstantinopels, war ein Jude der Unterhändler zwischen der Pforte und Venedig; sein Leibarzt und treuester Staatsmann war der Jude Jakob. Unter Selim und Soliman wuchs der Einfluss der Juden ausserordentlich. Selim setzte den ebenso reichen wie wohlthätigen Abraham de Castro zum Münzpächter ein und Soliman wurde durch einen Juden zur Eroberung von Rhodus angeeifert. Leibarzt Soliman’s ü. war Joseph Hamon, dessen Sohn Moses ihm in diesem Amte folgte. Er war der treue Begleiter seines Fürsten auf allen seinen Kriegszügen und machte den Einfluss, den er bei ihm genoss, auch für seine Glaubensgenossen geltend; er errichtete auf eigene Kosten eine Lehranstalt, an deren Spitze bedeutende Rabbiner, wie der fromme Joseph Teitazak, standen und fertigte auf Wunsch Soliman’s eine arabische Uebersetzung der heil. Schrift und der jüdischen Gebete an. Sein Sohn Joseph, gleichfalls Arzt am Hofe des Sultans, trat in die Fusstapfen des Vaters.

7. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 107

1888 - Leipzig : Engel
— 107 - Joseph hielt sich nunmehr von der Politik fern und widmete sich in stiller Zurückgezogenheit noch mehr als früher dem Wohle seiner Glaubensbrüder, die ihm sehr viel zu danken hatten. Noch während seines Aufenthaltes in Antwerpen war er eifrig bemüht, durch ungeheuere Geldopfer die Einführung der Inquisition in Portugal zu hintertreiben oder wenigstens hintanzuhalten und viele Marannen verdankten ihm und der D. Gracia ihre Sicherheit und Existenz. Nachdem Joseph vom Sultan Soliman die Trümmer der Stadt Tiberias und der umliegenden Ortschaften zum G-eschenk erhalten hatte, liess er die Stadt neu auf- bauen und trug sich mit der Idee, dort eine jüdische Colonie zu gründen. D. Gracia, welche in Konstantinopel einlehrhaus errichtet hatte, in dem Joseph Ibn Leb, der Verfasser der in vier Theilen erschienenen Gutachtensammlung mehrere Jahre wirkte, starb 1569; zehn Jahre später, 2. August 1579, beschloss auch Joseph sein thatenreiches Leben, tief betrauert von den jüdischen Gelehrten, welche in seinem Schlosse stets die liebevollste Aufnahme fanden. Zu diesen gehörten: Moses Almosnino, ein gewandter Prediger, der ausser einer Predigtsammlung „Meammez Koach“ und einem ethischen Werke auch ein Buch „über die Gegensätze und Grösse Konstantinopels“ in spanischer Sprache schrieb; Elieser Aschkenasi, der geistvolle Verfasser des homiletischen Werkes „Maase Adonai“, der Rabbiner in Aegypten, Cypern, Venedig, Cremona, Posen und Gnesen war und in Krakau 1586 starb. Er widmete D. Joseph den unter dem Titel „Joseph Lekach“ erschienenen Commentar zu Esther. Nach Joseph’s Tod wurde sein Vermögen vom Sultan Murad Ul mit Beschlag belegt, sodass seiner kinderlosen Witwe D. Reyna kaum 90000 Ducaten blieben. Sie überlebte ihren Gatten etwa zwanzig Jahre und wirkte durch Er- richtung einer Druckerei in Belvedere für die Verbreitung jüdischer Wissenschaft. Unter Murad Iii. blieb der Einfluss der Juden am Hofe sehr gross, selbst Jüdinnen erlangten diplomatische Wichtigkeit. Esther Chiera, die Vertraute der Lieblingsgemahlin des Sultans, gewann einen solchen Einfluss, dass die türkischen Grossen und die fremden Gesandten sich um ihre Gunst bewarben. Als sie sich unklugerweise in die Ernennung der Reiterobersten gemischt, wurde sie mit dreien ihrer Söhne von den Sipahis getödtet. Nach ihrer Ermordung (30. März 1600) wurde ihr Vermögen, das gegen 100000 Dukaten betrug, für den Staatsschatz eingezogen. Trotz der vielen Begünstigungen, welche die Juden in der Türkei erfuhren, fehlte es doch auch dort nie an Excessen und Plünderungen; der Tod eines Sultans gab gewöhnlich Veranlassung zu Eevolten gegen die Juden. Ihre Zahl ist im türkischen Reiche noch immer sehr gross. Auch die Inseln des Archipelagus werden von den Juden seit uralter Zeit bewohnt; Kandia ist ein alter Sitz jüdischer Bevölkerung, die Heimat der bereits erwähnten Familien Kapsali und del Medigo. § 2. R. Joseph Karo und seine Zeitgenossen. Die spanischen Flüchtlinge, welche im Orient sich niedergelassen hatten, beförderten nicht nur Handel und Wohlstand, sondern entwickelten auch eine reiche literarische Thätigkeit, welche, durch die Druckereien in Konstantinopel,

8. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 42

1888 - Leipzig : Engel
— 42 — Mohammed’s und den jüdischen Stämmen der Kainukaa, Nadir, Kuraiza, welche theils getödtet oder zur Annahme des Islam gezwungen, theils ihrer Freiheit beraubt oder endlich zur Auswanderung genöthigt wurden. Kaum ein Jahrzehnt nach Mohammed’s Tod waren die schönsten Länder im Norden Arabiens und Afrikas dem Islam unterworfen. Das altersschwache Perserreich erlag den ersten Stössen der siegreich vordringenden Araber. Palästina, das erst zehn Jahre früher Kaiser Heraklius den Persern entrissen hatte, Syrien und Aegypten fielen in ihre Hände; durch Hülfe eines Juden wurde das starkbefestigte Cäsarea, in dem 20000 Juden wohnten, eingenommen; auch Jerusalem wurde nach einer kurzen Belagerung erobert. Obgleich der Khalif Omar, der an der Stätte des ehemaligen Tempels eine Moschee erbauen liess, den Juden mancherlei Beschränkung auflegte und sie von jedem öffentlichen Amte ausschloss, fühlten sie sich unter der neuen Herrschaft doch freier und leisteten ihr auf den fernem Eroberungszügen vielfachen Vorschub. Derartige Dienste wurden von den Khalifen, so wenig sie sonst den Juden geneigt waren, reichlich belohnt. Den Exilsfürsten Bastonai zeichnete Omar so sehr aus, dass er ihm eine Tochter des persischen Königs Chosru zur Frau gab (642), und für die Huldigung, welche die Juden unter Führung des Schulhauptes Mar Isak nach der Einnahme der Stadt Firuz-Schabur dem Ali brachten, erwies sich dieser nicht wenig dankbar. Mit der Ausdehnung der mohammedanischen Herrschaft nahm auch die geistige Thätigkeit der Juden ganz besonders in den Schulen zu Sura und Pumbedita wieder zu. § 3. Die Geonim. Die Häupter der beiden Schulen zu Sura und Pumbedita führten in der arabischen Zeit den glänzenden Namen Geonim (Excellenzen). Sie wurden nicht blos als Gelehrte, sondern auch als geistige Würdenträger, als die Spitzen der gesammten Judenheit so hoch geachtet, dass sie die Resch-Geluta verdunkelten. Zu ihnen strömten Schüler und Wissbegierige aus allen Gegenden, in allen religionsgesetzlichen Fragen wurden ihre Entscheidungen eingeholt, sie schickten Boten in alle Länder mit Befehlen und Kundgebungen, sie erhielten reiche Geschenke und bezogen regelmässige Einnahmen, welche sie zum grössten Theil auf die Ernährung ihrer Schüler verwendeten. Ueber die Wirksamkeit der Geonim, deren Namen Scherira Gaon in einem oft gedruckten Sendschreiben der Nachwelt überliefert hat, erfahren wir sehr wenig. Um die Mitte des 8. Jahrhunderts verfasste E. Achai aus Schabcha, der aus Kränkung darüber, dass er von dem Exilsfürsten bei der Gaonwahl übergangen wurde, nach Palästina auswanderte, ein Werk „Scheeltot“, welches in 171 nach den Abschnitten des Pentateuch geordneten Vorträgen die einschlägigen Gesetze durch Auszüge aus dem Talmud erläuterte. Dem damals fühlbar gewordenen Bedürfnisse nach Handbüchern des talmudischen Gesetzes entsprachen der Gaon Jehudai der Blinde und Simon Kahira, welch letzterer eine Gesetzsammlung nach der Zahl der 613 Gesetze unter dem Titel „Halachot Gedolot“ oder „Grosse Gesetzsammlung“ verfasste. — Der Gaon Amram (869—881) wurde mit dem nach ihm benannten „Siddur“, der Begründer der liturgischen Gebetordnung für die europäischen Gemeinden, und sein Zeitgenosse Zemach b. Paltoi

9. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 49

1888 - Leipzig : Engel
— 49 — sehen, dass ein alemanisclier Edelmann, Bodo, der Hofkaplan Ludwig des Frommen, das Christenthum verliess und Jude wurde (838). Dieser Neophyt, der sich Eleasar nannte, lebte später in Cordova und trat der Eeligion, in der er geboren war, so feindlich entgegen, dass die Bedrängten sich an König Karl den Kahlen mit der Bitte wendeten, die Auslieferung Eleasar’s zu fordern. Infolge ihrer günstigen Stellung im deutsch-fränkischen Eeiche dehnten die Juden ihre Wohnsitze bis an die Elbe und Oder aus; schon im 10. Jahrhundert wohnten sie nicht allein in Köln, Worms, Mainz und ändern Städten des Kheins, sondern auch in Magdeburg, Merseburg, Regensburg und noch weiter gegen Osten. Ueber-all betrieben sie neben dem Handel auch den Landbau und bebauten ihre Aecker mit eigener Hand. Nach dem Tode Karl des Kahlen, der in Zedekias einen jüdischen Leibarzt und in Juda seinen Vertrauten hatte, stieg mit der zunehmenden Schwäche der Karolinger die Macht der Geistlichen, welche unversöhnliche Feinde der Juden waren. Wie Agobard, Bischof von Lyon, schürten sein Nachfolger Amolo und andere Prälaten in Sendschreiben voller Gift und Verleumdung gegen die Juden und stachelten die Fürsten und das Volk gegen sie auf, sodass es zu Verfolgungen kam und sie bald wie Leibeigene behandelt wurden. § 8. Chasdai Ibn Schaprut und seine Zeitgenossen. Mit der Eroberung Spaniens durch die Araber erstand eine neue Zeit für die Juden. Neben der altspanischen christlichen Bevölkerung mit der castilia-nischen Sprache und den arabisch redenden Bekennern des Islam bestand als dritte Nationalität die jüdische mit dem jüdischen Bekenntniss und dem eifrigen Bestreben, die Pflege der hebräischen Sprache zu wecken. Als unter den Khalifen, namentlich Abderrahman Iii. (911 — 961) und seinem Sohne Al-Hakim Kunst und Wissenschaft neu aufblühten, nahmen die Juden, mit der arabischen Sprache vertraut, an allen wissenschaftlichen Bestrebungen eifrigen Antheil und thaten sich als Gelehrte und Staatsmänner hervor. Einer der berühmtesten Staatsmänner und Förderer der jüdischen Wissenschaft war Chasdai den Isak Ibn Schaprut. Durch seine Kenntnisse in der hebräischen, arabischen und lateinischen Sprache, seine Klugheit und Gewandtheit, sowie durch seinen seltenen Charakter erwarb er sich das Vertrauen des Khalifen Abdorrahman, dessen Leibarzt er war, in so hohem Masse, dass er ihn zu seinem Eathgeber und Vertrauten wählte. Als Staatsmann leistete er dem Khalifen wichtige Dienste. Eine diplomatische Verbindung des Khalifats mit dem griechischen Kaiserreich wurde durch ihn vermittelt und zu Gunsten der Wissenschaft verwendet, indem er ein medicinisches Werk des Dioskorides, das der Kaiser Eomanus dem Khalifen zum Geschenk gemacht hatte, mit Hülfe eines griechischen Mönchs ins Arabische übersetzte. Als eine Gesandtschaft des deutschen Kaisers Otto I. nach Cordova kam, fiel Chasdai die Aufgabe zu mit ihr zu unterhandeln, und es gelang ihm zwischen Christenthum und Islam versöhnend zu vermitteln, ebensowol wie zwischen dem Könige von Leon und der Königin von Navarra Frieden zu Gunsten des Khalifates zu schliessen. 4

10. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 51

1888 - Leipzig : Engel
- 51 — Jünglinge nach Cordova, das allmählich ein zweites Sura und um so berühmter wurde, als hier das Studium des Talmud mit dem der allgemeinen Wissenschaften Hand in Hand ging. Wie Moses den Chanoch der Begründer der Talmudgelehrsamkeit in Spanien, so war Menachem den Saruk aus Tortosa, von Chasdai nach Cordova gezogen, der erste, welcher für die hebräische Sprachforschung neue Bahnen einschlug; er verfasste das erste hebräische Wörterbuch unter dem Titel „Machberet“ und begründete einen neuen wissenschaftlichen hebräischen Stil, der für alle Zeiten mustergültig blieb. Dieser bescheidene Menachem fand einen heftigen Gegner in dem streitsüchtigen Dunasch den Labrat, der, aus Bagdad stammend, in Fez wohnte und von Chasdai gleichfalls nach Cordova berufen wurde. Dunasch, der das arabische Yersmass in die neuhebräische Poesie ein-fiihrte und dessen Gedichte voll Schwung und Feuer sind, trat, rücksichtslos und hochmüthig wie er war, gegen Saadias, noch schärfer aber gegen Menachem und dessen Wörterbuch auf. In dem Masse als er Chasdai schmeichelte, schmähete er den armem Menachem und brachte es dahin, dass jener ihm seine Gunst entzog und ihn von jüdischen Häschern misshandeln liess. Der zwischen Menachem und Dunasch (960—970) entstandene Streit wurde nach dem Tode von ihren Schülern mit Bitterkeit weiter fortgeführt. Auf Seite Menachem’s stand namentlich der Dichter Isaak Ibn Gikatilia und Juda den Daud Chajjug (Chajjndsch), aus Fez, später in Cordova, der bedeutendste Grammatiker, der zuerst in das innere Wesen der hebräischen Sprache eindrang und durch die Dreibuchstabig-keit der Wurzelstämme zur Erkenntniss des grammatischen Baues führte. Für Dunasch trat sein Schüler Jehuda den Scheschet ein. Chasdai Ibn Schaprut starb, nachdem er ein halbes Jahrhundert zum Ruhme Spaniens und für die Förderung der jüdischen Wissenschaft gewirkt, um dieselbe Zeit, als der gelehrte Italiener Sabbatai Donnolo aus dem Leben schied (970). Donnolo, in Oria 913 geboren, Arzt, Astrolog und Botaniker, war Verfasser des ältesten medicinischen Werkes" in hebräischer Sprache. Auch der unbekannte Verfasser der unter dem Namen „Josippon“ bekannten Uebersetzung des Josephus gehört dieser Zeit an. § 9. Der Gottesdienst. Synagogale Poesie. Die Form des Gottesdienstes und die Ordnung der Gebete ist das Werk vieler Jahrhunderte; örtliche Verhältnisse, Kultur und Landessitte haben auf die gottesdienstlichen Einrichtungen einen wesentlichen Einfluss geübt. Vor Esra war Zeit und Ausdruck des Gebets dem Betenden selbst überlassen, aber schon die Männer der grossen Synode führten für bestimmte Zeiten, Schacharit, Mincha und Maarib, auch feststehende Gebete ein, nämlich das Sch’ma, wozu später die dasselbe einleitenden und schliessenden Gebetstücke kamen, und die Thefilla (Schemone Esra), namentlich die drei ersten und drei letzten Segensprüche; die übrigen 12 (13) Benedictionen wurden später hinzugefügt. Zu den ältesten Gebeten gehören: die „Thefilla“ an Sabbat-, Fest- und Neumondstagen, das Mussaf-gebet, das nach der Zerstörung des Tempels an die Stelle des Opferdienstes trat,
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