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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 35

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 35 — Stein. Zwei Stufen führen zu ihm empor. Er wird der Sockel genannt. Darauf erhebt sich das Denkmal. Es stellt zwei Krieger dar. Der eine ist ein Jüngling, der andre ein Mann mit einem großen Bart. Der junge Krieger ist von einer feindlichen Kugel tödlich getroffen. Tapfer hat er bis jetzt die Fahne dem Feinde entgegengeführt. Jetzt will sie seiner Hand entsinken. Rasch ergreift sie der hinter ihm marschierende Landwehrmann, der in der Linken das Gewehr trägt, so daß er dem Sterbenden nicht noch einmal die Hand zum Abschied reichen kann. Hinter dem Gefallenen liegt sein Helm und ein zerbrochenes Kanonenrad. An der rechten Seite des Sockels ist ein Bronzebild Wilhelms I. und an der linken Seite das Bild Bismarcks, seines treuesten Ratgebers und Kanzlers. Vor dem Denkmal steht auf einer schwarzen Marmortafel: „In dankbarer Erinnerung an die tapferen Krieger der Jahre 1864, 1866 und 1870/71. Die Stadt- und Landgemeinde Gütersloh." Auf der Rückseite stehen die Namen der ge- sallenen Gütersloher Krieger zum ewigen Gedächtnis aufgezeichnet. Wenn Sedanfeft ist, dann legen die alten Krieger immer einen Kranz am Denk- mal nieder. Einer von ihnen hat es erzählt, wie es in den Kamps ging. Ich will es euch erzählen. Hört zu! Ich hatte noch keinen weißen Bart, sondern war noch ein junger Kerl. Im heißen Juli war es. Auf den Feldern waren die ersten Garben gemäht. Da hieß es eines Tages: Es gibt Krieg! Krieg mit Frankreich! So war es auch. Bald merkte man es überall. Alle jungen Leute, die schon gedient hatten, bekamen von Bielefeld vom Kommando den Befehl, sofort zu den Massen zu eilen. Sie bekamen einen Soldatenanzug, Helm, Säbel und Gewehr und mußten tüchtig marschieren, fechten und schießen. Jeden Tag kamen durch Gütersloh lange Züge voll Soldaten. Über die Berliner Straße ritten viele Reiter, und Kanonen rasselten über das Pflaster. Eines Tages kam auch der König Wilhelm durchgefahren. Alles lief zum Bahnhof. Ganz Gütersloh wollte ihn fehen und jubelte - dem alten König im weißen Bart entgegen. Er zog zum Rhein und mit ihm Preußens und Deutschlands Söhne. Überall aber sang man: „Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall, Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein!" Dann ging's über den Rhein nach Frankreich hinein! Wo sich die Franzosen nur sehen ließen, da bekamen sie Prügel. Viele, viele wurden gefangen genommen und nach Deutschland gebracht. Bei Sedan wurde der Kaiser Napoleon mit seinem ganzen Heere gefangen. Drum singt ihr heute noch immer am Sedantage: „Bei Sedan war die große Schlacht, Hurra, hurra, hurra! Kaiser Wilhelm hat sie mitgemacht, Hurra, hurra, hurra! 3*

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 128

1895 - Leipzig : Voigtländer
c: <-- r -) f V . \ - S 128 Held war es, der den bermtigen Franzosen deutsche Hiebe erteilt hatte. Auch im brigen Europa bewunderte man seitdem den groen König des kleinen Preuenlandes. Vier Wochen nach der Schlacht von Robach ge-gewann Friedrich einen neuen glnzenden Erfolg Er errang mitten im Winter mit 33 000 Mann, der Potsdamer Wachtparade", wie der feind-liche Feldherr das kleine Heer verchtlich nannte, der 80 000 sterreicher .'.M den groen Sieg bei Leuthen (westlich von Breslau). Das vom Feinde. besetzte Schlesien kam wieder in des Knigs Besitz. 2. Die Kmpfe von 1758 und 1759. Unterdessen waren die Rssen unter greuelvollen Verheerungen in Brandenburg eingerckt. Da wandte sich Friedrich gegen sie und zwang sie durch den blutigen Sieg bei Zorndorf (unweit Kstrin) 1758 zum Rckzug. Bald darauf stand er den sterreichern in Sachsen bei dem Dorfe Hochkirch gegenber. Er hatte eine so geringschtzige Meinung von dem Feinde, da er ihnen den Mut zu einem Angriffe nicht zutraute und ganz in ihrer Nhe ein offenes Lager bezog. Aber in der Nacht wurde er von Daun berfallen und mute sich unter schweren Verlusten an Geschtz und Mannschaft zurckziehen. Eine weit furchtbarere Niederlage erlitt der König im folgenden Jahre, dem un- * glcklichsten des ganzen Krieges. Die Heere der sterreicher (unter L a u d o n) und der Russen hatten sich vereinigt; Friedrich zog ihnen entgegen, und in der Nhe von Frankfurt an der Oder kam es zu der Schlacht bei Kuners- 1759 dorf 1759. Der König wurde vllig geschlagen, sein Heer bis auf wenige tausend Mann vernichtet. Er selbst suchte den Tod auf dem Schlachtfelde, da er alles verloren glaubte; fast mit Gewalt mute man ihn aus dem Kampfe reien. Allein die Feinde, untereinander uneins, verstanden ihren Sieg nicht zu benutzen. Dadurch wurde Friedrich gerettet. Er konnte sein Heer wieder sammeln und verstrken. - / 3. Die letzten Kriegsjahre 17601763. Das Jahr 1760 brachte dem König wieder zwei Siege. In der Schlacht bei Liegnitz vergalt er den 6 sterreichern den berfall von Hochkirch, indem er sie frh morgens mit einem' pltzlichen Angriffe berraschte und vllig aufs Haupt schlug. Freilich drangen inzwischen Russen und sterreicher bis in seine Hauptstadt Berlin vor und hausten dort acht Tage in wildem bermute. Allein sobald nur der Ruf erscholl: Der König kommt!" eilten die Feinde bestrzt von dannen. Darauf gewann ihm noch in der heien Schlacht bei Torgau in Sachsen die Tapferkeit seines alten Generals Zieten den schnsten Sieg. Im Jahre 1761 geriet Friedrich durch den Rcktritt der Englnder von dem Bndnisse mit ihm in groe Bedrngnis und konnte sich den vereinigten sterreichern und Russen gegenber nur in dem festen Lagerbeibunzel-witz (unweit Schweidnitz) verschanzt halten. Als Friedrich in der hch-

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 154

1895 - Leipzig : Voigtländer
154 des westlichen und sdlichen Europas entlang von Lbeck und Hamburg bis Trieft und Korsu. Die meisten brigen Staaten Europas standen in mittel-barer Abhngigkeit von ihm (f. Karte Xi). In Schweden hatte Gustav Hi. (17711792) die Adelsherrschaft gestrzt, war aber dafr (auf einem Maskenballe) erschossen worden. Sein Sohn Gustav Iv., der voll Ha gegen Napoleon bestndig im Kriege gegen Frankreich beharrte, verlor 1807 Pommern, das die Franzosen besetzten, 1808 Finnland, welches die Russen eroberten. Eine Ver-schwrung ntigte ihn 1809 abzudanken, und sein kinderloser Oheim, der ihm als Karl Xm. (18091818) folgte, nahm den franzsischen Marschall Bernadotte zum Kronprinzen und Thronfolger an. 95. (155.) Napoleons Feldzug gegen Rußland 1312. 1. Zug bis Moskau. Da der Kaiser Alexander I. von Rußland von dem Kontinentalsystem, welches den Handel seines Reiches zu vernichten drohte, sich lossagte, geriet er in Krieg mit Napoleon. Dieser sammelte ein Heer, so groß, wie es diewelt seit den Tagen des Xerxes nicht gesehen, Fran-zosen, Deutsche, Hollnder, Schweizer, Polen, Italiener, Spanier und Por-tugiesen; dazu kamen ein preuisches und ein sterreichisches Hilfscorps; im ganzen betrug die Streitmacht 600 000 Mann mit 140000 Pferden und 18121300 Geschtzen. Im Juni 1812 berschritt der Kaiser mit der Hauptarmee den Riemen und rckte in der Richtung auf Moskau, das Herz des rufst-schen Reiches, vor; gleichzeitig sollte ein Heeresteil, zu welchem die Preußen gehrten, gegen Riga vorgehen; ein anderer, hauptschlich sterreicher, sollte von Galizien aus in das sdliche Rußland vordringen. Die Russen, an Zahl dem Feinde bei weitem nicht gewachsen, wichen ohne Kampf, alles hinter sich verheerend, zurck; auch Smolensk wurde eingenommen. Erst bei dem Dorfe Borodino (westlich von Moskau, am Flchen Moskwa) kam es zu einer blutigen Schlacht (7. September), in welcher Napoleon das russische Heer unter K u t u s o f f besiegte. Einige Tage darauf zog er in Moskau ein. Mit der alten Hauptstadt, dem heiligen Mittelpunkt des Zarenreiches, schien ganz Rußland berwltigt zu seinen Fen zu liegen; hier hoffte er fr fein Kriegsheer Ruhe und ausreichende Vorrte zu finden; hier gedachte er dem bezwungenen Feinde einen demtigenden Frieden vorzuschreiben. 2. Rckzug. Aber er fand die Stadt verdet; ihre Bewohner waren geflchtet und hatten alle Lebensmittel fortgeschafft oder vernichtet; und als-bald verwandelte der furchtbare Brand von Moskau, der von dem rufst-schen General-Gouverneur R o st o p s ch i n als Rettungsmittel ersonnen war, fast die ganze unermeliche Hauptstadt in einen Trmmerhaufen. Da mute Napoleon der Not weichen und sich zum Rckzge entschlieen. Umsonst war es, da er mit dem Kaiser Alexander Friedensunterhandlungen anzuknpfen

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 155

1895 - Leipzig : Voigtländer
155 suchte; der von ihm gechtete preuische Minister Stein, der sich als Alexanders Ratgeber in Petersburg befand, bewog den russischen Kaiser, den Friedensantrag abzulehnen. Unter diesen russischerseits absichtlich verzgerten fruchtlosen Verhandlungen war es bereits Sptherbst geworden, als Napoleon endlich mit seinem Heere den Rckmarsch antrat. Es war ein beispiellos-verlustreicher, grauenvoller Rckzug. Der Weg fhrte weithin durch un-wirtbare Landstriche, die, durch den Krieg vllig verdet, keine Lebensmittel darboten. Als nun bald der nordische Winter einfiel, lag vor dem Unglck-lichen Heere nur eine unermeliche Schneewste. Kein Dorf, keine Feuersttte soweit das Auge reichte. Menschen, Pferde, Wagen blieben im Schnee stecken; Hunger und Frost forderten Tag fr Tag zahlreiche Opfer. Dazu ringsum die schwrmenden Kosaken, die den erschpften Feinden keine Ruhe gnnten; in den Wldern die Angriffe der ergrimmten Bauern. Bei dem bergang der die Beresina (26. November) erreichte das Elend seinen Gipfel. Napoleon lie zwei Brcken der diesen Flu schlagen, und die Truppen be-gannen hinber zu rcken. Aber pltzlich erschienen die Russen und feuerten Schu auf Schu in die dichten Haufen. Da entstand eine unbeschreibliche Verwirrung. Alles stie und drngte, um sich der die Brcken zu retten; viele wurden in dem grausen Gewirr zerdrckt und zertreten, von den Rdern der Wagen zermalmt, in den brausenden Eisstrom hinabgestrzt. Endlich brachen die Brcken zusammen; Tausende versanken in den Fluten, und alle, die noch am andern Ufer waren, wurden gefangen. Napoleon, der jetzt sein Heer verloren sah, eilte aus einem Schlitten von dannen, um in Paris neue Rstungen zu betreiben. Von da an schwand alle Zucht und Ordnung; in regellosen Haufen schleppten sich die Trmmer des stolzen Heeres dahin, wankende, hohlwangige Jammergestalten, viele blind und taub vor Klte, mit wlfischer Gier an jedem Aase nagend, waffenlos, in abenteuerlicher Ver-mummung. (So hat sie Gott geschlagen mit Ro und Mann und Wagen.") Kaum der zwanzigste Teil derer, die ausgezogen waren, kehrte wieder; Na-poleon selbst mute in seinem Kriegsbericht (dem neunundzwanzigsten Bulletin)-verknden, die groe Armee s vernichtet. Ier Befreiungskrieg 18131814. Preuens Erhebung. 1. Der Ausruf des Knigs von Preußen. Die Kunde von dem Unter-gange, den Napoleons Heer in Rußland gefunden, bewegte ganz Europa. Fr die unterdrckten Völker schien jetzt die Stunde gekommen, das lastende Joch der Fremdherrschaft abzuwerfen. Vornehmlich in dem von Napoleon aufs hrteste mihandelten Preuenvolke durchglhte das Verlangen nach Befreiung des Vaterlandes alle Herzen. Als nun der General Bork, dev 96. (156.)

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 157

1895 - Leipzig : Voigtländer
157 4. Die deutschen Frauen; allgemeine Opferfreudigkeit. Was die Männer so unter den Waffen thaten, das that das schwchere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, durch Arbeiten und Mhen fr die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Die Zahl derer aber, welche Geldsummen oder Silbergeschirr, Ringe und goldene Ketten, Kleidungstcke und Mittel zur Verpflegung der Verwundeten spendeten oder auf ihre Kosten Freiwillige kleideten und ausrsteten, ist Legion. Kinder und Gesinde leerten ihre Sparbchsen; eine sch lesische Jungfrau, Ferdinandevonschmettau, die nichts anderes zu geben vermochte/ schnitt sich ihr reiches Lockenhaar ab und brachte den Erls dem Vaterlande dar. 5. Die vaterlndischen Dichter. Es war ein frommer, weihevoller Sinn, der die Nation durchdrang: in den Gotteshusern, unter Gesang und Gebet wurden die Wehrmnner fr den heiligen Krieg eingesegnet. Und Dichter, wie Ernst Moritz Arndts Theodor Krner, Max von Schenken-dorf und Friedrich Rckert, erhoben die Herzen durch hohe Lieder von Vaterland und Freiheit. So khn entschlossen und freiheitsmutig ging im Frhling 1813 das preuische Volk dem Entscheidungskampfe entgegen. Der kleine Staat stellte in unerhrter Kraftanstrengung ein Heer von 270000 Bewaffneten auf, einen Soldaten auf je 17 Einwohner. 97. (157.) Fortsetzung. Die Schlachten vom Jahre 1813. 1. Die ersten Kmpfe. Rasch erschien Napoleon mit einem neuge-schaffenen Heere in Sackisen. Trotz des heldenmtigen Widerstandes der preuischen Truppen besiegte er durch seine bermacht das verbndete russisch-preuische Heer in der Schlacht bei Grogrschen oder Ltzen (2. Mai). in welcher der 'treffliche Scharnhorst die Todeswunde empfing, der er bald darauf erlag. Einen zweiten Sieg gewann Napoleon bei Bautzen (20. und 21. Mai), infolge dessen die Verbndeten nach Schlesien zurckweichen muten. Dann unterbrach ein zweimonatiger Waffenstillst and die Feinds eligkeiten. - Aber die Friedensverhandlungen, die in Pxggiattfanden, blieben ergebnislos. Doch trat jetzt sterreich den Verbndeten bei; England versprach Hilfsgelder; Schweden hatte sich schon vorher angeschlossen und unter dem Kronprinzen, dem ehemaligen franzsischen Marschall Bernadotte, ein Truppencorps gesandt. 2. Die Streitkrfte; Held Blcher. Die Verbndeten stellten drei Heere ins Feld: a. die groe oder b h mische Armee, bei welcher die drej. verbndeten Herrscher von Rußland, sterreichs und Preußen sich befanden, unter

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 159

1895 - Leipzig : Voigtländer
159 bei Dresd en (26. und 27. August) geschlagen. Sie erkmpfte sich jedoch ihren Rckzug nach Bhmen durch dte Schlacht bei Kulm und Rollen-dors (80. August), in welcher der franzsische General Vandamme von Ost er mann und Kleist geschlagen und gefangen genommen wurde. Blows Sieg b ei Bennewitz (6. September) der den Marschall Ney vereitelte einen neuen Versuch derfranzosen, gegen Berlin vorzudringen. Das schlesische Heer berschritt nach Jorks Sieg bei Warten brg (Z.oktober) die Elbe; auch die groe Armee rckte jetzt wieder aus Bhmen heran. Um eine Vereinigung der drei feindlichen Heere zu hindern, verlie Napoleon Dres-den und zog seine Streitkrfte in der Ebene von Leipzig zusammen. 4. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. Hier erfolgte der entscheidende^^ Kampf, der die Vlkerschlacht bei Leipzig (16.19. Oktober) ge-nannt wird. Am 16. Oktober focht Napoleon gegen die bhmische Armee bei Wachau (sdlich von Leipzig) unentschieden; dagegen siegte Blcher in blutigem, glorreichem Kampfe bei Mckern (im Norden der Stadt) der den Marschall Marmont. Am 17. unterbrachen Unterhandlungen die Schlacht. Am 18. kmpften die durch das Einrcken der Nordarmee (auf 255 000 Mann) verstrkten Verbndeten gegen das (an 160000 Mann starke) Heer Napoleons mit solchem Erfolge, da die Franzosen den Rckzug antraten, der durch die Erstrmung Leipzigs am 19. und die bereilte Sprengung der Elsterbrcke ihnen besonders verderblich wurde. Auf dem Rckzge erkmpfte sich das franzsische Heer bei Hanau gegen die Bayern (unter Wrede), welche den Verbndeten seit 8. Oktober beigetreten waren, den bergang der den Auch die brigen Rheinbundfrsten schlssen sich jetzt dem Kampfe gegen Napoleon an. ^ \ 98. (158.) Der Kampf in Frankreich 1814 und der Wiener Kongre. 1. Vom Rheine bis Paris.. Erst nach lngerem Stillestehen auf der rechten Rheinseite entschlossen sich die Verbndeten zum Einmarsch in Frankre i ch, Das Hauptheer unter Schwarzenberg berschritt bei Basel, das schlesische unter Blcher am 1. Januar 1814 bei Kaub den Rhein. 1814 Blcher rckte dann lngs der Marne, Schwarzenberg die Seine entlang gegen Paris vor. Aber Napoleon drngte die einzelnen Corps beider Armeen in mehreren Gefechten wieder zurck, bis Blcher, khn vorwrts ziehend, mit den aus Holland kommenden Truppen Blows vereinigt, den Siea bei Laov (9. und 10. Mrz) gewann, worauf auch Schwarzenberg bei Arcis an der Aube glcklich kmpfte. Da warf sich Napoleon in den Rcken'seiner Feinde, um sie von Paris abzuziehen und nach dem Rheine zu locken. Allein die Verbndeten marschierten aus die Hauptstadt los und ntigten sie nach

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 161

1895 - Leipzig : Voigtländer
161 99. (159.) Napoleons Wiederkehr und Ende. 1. Die hundert Tage; Bellealliance. Whrend noch der Kongre zu 1815 Wien versammelt war, landete Napoleon am 1. Mrz 1815 bei Cannes an Frankreichs Sdkste; die gegen ihn ausgesandten Truppen Ludwigs Xviii., auch der Marschall Ney, gingen zu ihm der, und schon in wenigen Wochen (20. Mrz) zog er triumphierend in Paris ein, von wo der König nach Gent geflchtet war. Die in Wien vereinigten Fürsten erklrten ihn als Feind und Strer der Ruhe der Welt" in die Acht und sammelten zum Kampfe gegen ihn zahlreiche Streitkrfte. Deren rechten Flgel bildeten ein englischdeutsches Heer unter Wellington und ein preuisches unter Blcher, die in Belgien standen, jedes etwa 100000 Mann stark. Ihnen zog Napoleon mit 128000 Mann entgegen. Durch die Schlacht bei Ligny, 16. Juni, ntigte er Blcher zum Rckzge; an demselben Tage wurde Ney bei Qua-trebras, wo der Herzog Wilhelm von Vraunschweig den Heldentod sand, von Wellington aufgehalten. Am 18. Juni wurde dann die entscheidende^^ Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance (in der Nhe von Brssel) ge-schlagen. Wellington, der dort mit seinem Heere stand, hatte Blcher gebeten, ihm ein Armeecorps zuhilfe zu schicken, wenn er von Napoleon angegriffen werde. Nicht mit einem Corps," lie ihm Blcher antworten, sondern mit meinem ganzen Heere werde ich kommen." Frischen Mutes trat er dann am frhen Morgen mit seinen Preußen den Marsch an. Ein heftiger Regen strmte hernieder. Siehe da, unser Bundesgenosse von der Katzbach!" rief der Heldengreis heitg; da sparen wir dem König wieder viel Pulver." Aber der Boden war so ausgeweicht, da Fuvolk und Reiter kaum weiter kamen. Da sprengte Blcher von Trupp zu Trupp, und voll Sorge, nicht zur rechten Zeit auf dem Schlachtfelde einzutreffen, mahnte er unablssig: Vorwrts, Kinder, vorwrts!" Es geht nicht, Vater Blcher, es ist unmglich," schallt es ihm entgegen. Kinder, es mu gehen," ruft er wieder, ich Hab' es ja meinem Bruder Wellington versprochen. Ihr wollt doch nicht, da ich wortbrchig werden soll!" Unterdessen war Wellington schon im heiesten Kampfe. Napoleon hatte ihn mit Ungestm angegriffen; doch die englischen Krieger standen wie Mauern. Sturm auf turnt wurde von ihnen abgeschlagen; all-mhlich aber erschpfte sich ihre Kraft. Die franzsischen Feuerschlnde rich-teten in ihren Rethen schreckliche Verwstungen an. Da seufzte der unerschtterliche Wellington: Ich wollte, es wre Nacht, oder die Preußen kmen!" Und die Preußen kamen, spt, aber nicht zu spt. Sofort griffen sie in den Kampf ein. Es entstand ein grliches Blutbad; die franzsischen Garden kmpften mit dem Mute der Verzweiflung. Aber vergeblich war ihr Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii.

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 162

1895 - Leipzig : Voigtländer
162 Widerstand; bald ertnte ans den Reihen der Franzosen der Ruf: Rette sich, wer kann!" und das Heer ergriff die Flucht. Als der Abend dunkelte, begrten sich Wellington und Blcher vor dem Hofe von Belle Alliance als Sieger. Gneisenau, Blchers Generalstabschef, setzte mit dem letzten Hauch von Menschen und Pferden" den Feinden nach in das Dunkel der Nacht hinein. Die Fliehenden hielten nirgends mehr stand; zu Tausenden wurden sie zu Gefangenen gemacht. Kaum entrann Napoleon selbst den Hnden der ver-folgenden Preußen; seinen Reisewagen, aus dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen mute er ihnen zurcklassen. Als Flchtling kam er nach Paris; sein Heer war vernichtet. 2. Napoleons Verbannung. Blcher schrieb vom Schlachtfelde aus: "Die schnste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten. Ich. denke, die Bonapartesche Geschichte ist nun vorbei." So war es. Die Ver-kndeten zogen zum zweitenmale in Paris ein, nachdem Napoleon zu Gunsten seines Sohnes" der Krone entsagt und sich zu Rochefort in den Schutz der Englnder begeben hatte. Er wurde als Kriegsgefangener nach der fernen Felseninsel St. Helena gebracht. Dort lebte er, umgeben von einigen Ge-treuen, noch fnf Jahre. Er starb (am 5. Mai) 1821. 1815 3. Der zweite Pariser Friede 1815. Ludwig Xviii. nahm den franzsischen Thron wieder ein. Derzweitepariserfriede beschrnkte Frankreich auf den Umfang von 1790; es trat einige Grenzfestungen an die Niederlande, Saarbrcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab und gab die in seinen Eroberungskriegen geraubten Kunstschtze an ihre frheren Besitzer zurck. In Paris schlssen ans Kaiser Alexanders Veran-lassung die Herrscher Rulands, sterreichs und Preuens den heiligen Bund, in welchem sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift wie Vter ihre Völker zu regieren, untereinander Frieden zu halten und als Brder einander Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten brigen Fürsten traten in den folgenden Jahren der heiligen Allianz bei. \ n. Die neueste Zeit 1815-1893. Verfassungs-, Freiheits- und Einiguugskmpse. v../- 100. (160.) Innere Kampfe in Italien, Spanien und Portugal (nebst Amerika). Die nach dem Sturze der napoleonischen Herrschaft an die Spitze der europischen Angelegenheiten tretenden fnf Gromchte, England, Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland, wuten lngere Zeit den Frieden zwischen den einzelnen Staaten ausrecht zu erhalten; doch wurde in mehreren

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 180

1895 - Leipzig : Voigtländer
180 der. Seit 1858 an der Spitze des groen Generalstabs, stand er in dem Kriege gegen Dnemark 1864 dem Prinzen Friedrich Karl zur Seite und entwarf sowohl in dem deut-schen Kriege von 1866, als auch in dem Kriege gegen Frankreich 1870-71 die wichtigsten, von den glnzendsten Erfolgen begleiteten Kriegs- und Schlachtenplne. Er starb 24. April 1891, anerkannt als einer der grten Feldherren aller Zeiten, zugleich ein edler Mensch. Sofort nach der Ankunft des kniglichen Oberfeldherrn erfolgte die entscheidende 3.Juli Schacht bei Kuiggrlz 3. Juli. 206 000 sterreicher und Sachsen standen gegen 220000 Preußen. Beim Beginne der Schlacht waren die sterreicher an Zahl erheblich berlegen, da von den Preußen nur die erste und die Elbarmee zur Stelle waren. Erst um Mittag erschien die zweite Armee (unter dem Kronprinzen) auf dem Kampfplatze und erzwang den Sieg der Preußen. 20 000 Gefangene und 161 Kanonen blieben den Siegern. Damit war der ganze Krieg in nur a ch t Tagen (26. Juni bis 3. Juli) ent-schieden. Die Preußen rckten noch bis vor Wien. Am 26. Juli machte der Nikolsburger Waffenstillstand dem Kampfe ein Ende. 6. Der Mainfeldzug. Alle sddeutschen Staaten hatten sich auf fter-reichs Seite gestellt. Preußen stellte ihnen ein kleines Heer unter dem General Vogel von Falken st ein entgegen. Geschickt und khn gefhrt, leicht beweglich, hinderte dieses die an Zahl weit berlegenen Verbndeten an ihrer Vereinigung, schlug sie einzeln in mehreren Gefechten, namentlich bei Kissingen und Aschaffenburst, und besetzte das vom Bundestage verlassene Frankfurt. Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, General Manteuffel, gewann weitere Erfolge und drang bis Wrzburg, eine andere preuische Heeres-abteilung bis Nrnberg vor. Ein Waffenstillstand machte auch hier dem Kampfe eine Ende. 83.Aug. 7. Friede. Zwischen Preußen und sterreich kam am 23. August der Friede zu Prag zustande: der bisherige Deutsche Bund" wurde fr auf-gelst erklrt, sterreich schied aus Deutschland aus und trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab. Mit den sddeutschen Staaten wurde in Berlin Friede geschlossen. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt (1325 Quadratmeilen mit 4 300 000 Einwohne rn) wurden dem preuischen Staate einverleibt, der dadurch abgerundet und auf6395quadratmeilen mit 24 Millionen Einwohnern vergrert wurde. 8. Der Norddeutsche Bund. Die smtlichen Staaten Norddeutsch-lands (22 an der Zahl) vereinigte Preuer zu dem Norddeutschen Bunde", dessen Verfassung am 1. Juli-l867 in Kraft trat. Mit den sddeutschen Staaten schlo Preußen Bndnisvertrge ab, die deren Streitkrfte im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Knigs von Vreuen stellten. Die Einigung Deutschlands war nahe.

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 182

1895 - Leipzig : Voigtländer
182 liegender Vorgang. Die Spanier, deren Thron s eit der Vertreibung der Knigin Jsabella erledigt war, boten dem Prinzen Leopoldvonhohenzollern-Sigmaringen, einem entfernten Verwandten des preuischen Knigs-Hauses, ihre Krone an. Gegen diese Thronbesetzung erhob der franzsische Kaiser Einsprache unter dem Vorgeben, da dadurch Preuens Macht gestei-gert werde. Um keine Veranlassung zum Kriege zu bieten, verzichtete Prinz Leopold auf die spanische Krone. Da stellte Napoleon durch seinen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich im Bade Ems aufhielt, die ungebhrliche Forderung, des Prinzen Verzichtleistung auf den spanischen Thron fr alle Zukunft zu verbrgen, ein Ansinnen, das der König mit Festigkeit zurckwies. Nun erklrte der franzsische Kaiser an Preußen den Krieg 19 I!i 19. Juli 1870. 3. Deutschlands Erhebung. Der ruchlose Friedensbruch erfllte das deutsche Volk mit Ingrimm und weckte in allen Herzen das lebendigste Vaterlandsgefhl. Die Frhlingstage von 1813 schienen wiedergekehrt, der Geist der Freiheitskriege lebte wieder auf. Es gab keine Trennung mehr zwischen Nord- und Sddeutschland. Als König Wilhelm von Preu-en, der Oberbefehlshaber der gesamten deutschen Kriegsmacht, zu den Waffen rief, da stellten sich die Bayern und die Schwaben, die Badener und die Hessen mutig und siegesgewi unter des Heldengreises bewhrte Fhrung. 4. Die Streitkrfte. Napoleon sammelte 336 000 Mann unter seinem Oberbefehl an der deutschen Grenze, um, den Feind berraschend, bei Karls-ruhe der den Rhein zu gehen. Die deutschen Rstungen waren jedoch mit grter Schnelligkeit, binnen 14 Tagen, beendet, und nun standen den Franzosen 384000 Mann in drei Heeren gegenber: die erste Armee unter Steinmetz bei Trier und Saarlouis, diezweitearmee unter dem Prinzen Friedrich Karl um Kaiserslautern, und die dritte Armee, bei der sich die sddeutschen Truppen befanden, unter dem Kronprinzen von Preußen in der sdlichen Rheinpfalz. Am 31. Juli ging der König von Berlin zum Heere ab, begleitet von Bismarck, Roon und Moltke. 5. Die ersten Siege der Deutschen. Der Kampf begann am 2. August mit einem Angriff der Franzosen auf die offene preuische Grenzstadt Saarbrcken; nach rhmlichem Widerstande gegen die zwanzigfache feindliche bermacht rumte die kleine preuische Besatzung in geordnetem Rckzge die Stadt. Der Feind hatte den deutschen Boden betreten, um ihn bald auf immer zu verlassen. Am 4. August besiegte der preuische Kronprinz ein 6.|ng. franzsisches Heer bei Weien brg; zwei Tage darauf, d. 6. August, schlug er in der Schlacht bei Wrth den franzsischen Marschall Mete Methon. Dann rckte er durch die Psse der Vogesen gegen Nancy vor. Die Stein-
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